30. Mai – Aus Eis mach Zwei


Bei Is Kalas in Sandvig im Norden Bornholms gibt es bekanntlich unser liebstes Lieblingseis. Mehr Eis als dort essen wir dann ganze Jahr über nicht. Das liegt zum einen an Christina und Christian, die dort einen magischen Ort geschaffen haben und zum anderen an deren Eis, das uns immer wieder aufs Neue begeistert. Bereits vor über zwei Jahren erzählten sie von ihrem Plan, ein altes Eishaus im Hafen des Nachbarortes Tejn, das früher zur Eisabgabe für die Fischkutter benötigt wurde, zu einem Café umzubauen und dort ebenfalls ihr Eis sowie Kaffee und einige Backwaren anzubieten. Da aber die behördlichen Abläufe auch in Dänemark durchaus ihre Zeit in Anspruch nehmen, wurde die Eröffnung auf diesen Juni verschoben (leider erst nach unserer Abreise). Heute hatten wir das Vergnügen, die beiden sympathischen Bornholmer an ihrem neuen – schon fast fertigen – Ort zu treffen. Inklusive Führung und 360 Grad Rundblick. Wir freuen uns schon auf den nächsten Bornholm-Besuch, denn dann haben wir gleich zwei Anlaufstellen, wo wir unser Lieblingseis genießen können. Ach nein, sogar drei, denn in einem weiteren Café in Gudhjem gibt es bereits auch eine kleine Auswahl ihrer leckeren Eissorten. 

29. Mai – Im Wettfieber


Vor dem Rennen: "Ich bin mir ganz sicher!" Kurz nach dem Start: "Das sieht doch gut aus!" Nach der ersten von drei Runden: "Oha, aber es bleibt immerhin ein wenig Hoffnung." Nach dem Zieleinlauf: "Okay, das war schon mal gar nichts!" Bei der Vorstellung der einzelnen Rennteilnehmer so gut wie nichts zu verstehen muss kein Nachteil sein und im Endeffekt ging es um den Spaß, den wir zusammen mit einigen anderen tausend Besuchern definitiv hatten. Tippen wir jetzt nur auf Sieg oder wagen wir uns gleich die Zweier- oder Dreierwette? Das waren die Fragen vor den jeweiligen Rennen. Insgesamt standen heute neun Rennen auf Bornholms Trabrennbahn mitten in Almendingen auf dem Programm und endlich schafften wir es einmal, von Beginn an dabei zu sein, doch selbst unser intensives Beobachten beim Aufwärmen der Pferde konnte am Ende nicht helfen und so verließen wir die Rennbahn mit der Gewissheit, dass auch ein blindes Huhn kein Korn finden muss. Und: wirklich getippt haben wir auch nur bei einem Rennen – bei den anderen Runden nur im Stillen für uns.

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28. Mai – Ein Tag am Meer


Sommer. Sonne. Wasser. Und ein Eis. Das war unser gesamtes Tagesprogramm für heute. Nur der Wind und das leichte Plätschern der Wellen waren zu hören. Selten unterbrochen durch das Kreischen einer Möwe. Der Seetang bewegt sich im Takt des Wassers. Die Felsen speichern schon genügend Wärme, um sich einfach hinzulegen und dem Treiben zuzuschauen oder die eigenen Gedanken schweifen zu lassen. In der Ferne reihen sich mehr und mehr Menschen in eine Schlange vor Is Kalas ein, um endlich auch ihr Eis zu essen. Kein Laut dringt zu uns herüber. Jetzt einfach mal die Zeit anhalten.

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27. Mai – Rückblick


Nach nur zwei Tagen auf der Insel gibt es schon einen ersten Rückblick. Ungewöhnlich. Schön. Und ruhig. Genau so empfanden wir es heute bei unserer Abendwanderung von Hammerhavn zurück nach Sandvig rund um die Nordspitze Bornholms. Angenehm warm, kaum Wind und gerade das weit über die Grenzen der Insel bekannte Sandwich gegessen, gingen wir heute mal  die seltener gewählte Route "anders herum" zurück zu unserem Ferienhaus. Die Erkenntnis des Tages: Auf demselben Weg hatten wir komplett andere Eindrücke von der Natur nur durch das Ändern der Richtung. Wir wurden dadurch an einen Trick erinnert, der besagt, dass man zum Beispiel als Rechtshänder gewohnte Dinge einfach einmal mit der linken Hand versuchen sollte, so würde man seine Sinne wach halten und das Gehirn trainieren. Mit dem Ändern bekannter Routen gelingt dies unserer Meinung nach auch. 

26. März – Über Sieg und Niederlage ...


...  entscheidet am Ende oft ein Quäntchen Glück oder der Zufall. Und so trennten uns heute nach über einer Stunde spannendem Kräftemessen im Minigolf lediglich ein paar Punkte zwischen Platz 1 und Platz 4. Am wichtigsten war jedoch der Spaß und vor allem dieser umwerfend schöne Platz in der Nähe von Gudhjem, der auf seinen 18 Bahnen die Insel Bornholm mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten abbildet. Jede Bahn stellt in Miniatur die Realität nach und ist somit perfekt für einen Rundgang über die Insel geeignet. So viel sei zum Endergebnis verraten: Mareike stand leider nicht auf dem Treppchen. Zur Belohnung ging es im Anschluss nach Gudhjem zum Softeis essenfit anschließendem Spaziergang. Das alles bei lauschigen 19 Grad und einem komplett sonnigen Tag auf unserer Lieblingsinsel.

25. Mai – Dieser Blick


Dieser Blick ist einfach magisch. Dort an der Nordspitze Bornholms, mit dem Örtchen Sandvig im Rücken, ragen flechtenbewachsene Felsen in die Ostsee hinein. Jeden Morgen und Abend – manchmal auch noch mitten am Tag – zieht es uns dorthin. Kein Wetter hat es je geschafft, unser Vorhaben zu durchkreuzen. Und was sehen wir dort? Das Meer, den Himmel und in der Mitte den Horizont. Mehr nicht. Das reicht für die Ewigkeit. Vollkommene Ruhe. Mal treibt eine Möwe auf den Wellen, mal fliegen ein paar Schwäne vorbei und wenn tatsächlich mal ein Boot durchs Bild schippert, gehört das schon zu den aufregenderen Dingen, die dort passieren. Und dort schauen wir und schauen und schauen ... ins Nichts, verlieren uns in Gedanken, die so umhertreiben wie die Möwe auf dem Wasser. Mehr Meer braucht es nicht. Genau an dieser Stelle haben wir vor ein paar Jahren übrigens Meerfreiheit erdacht. Wenn nach dem ganzen Schauen auch noch Is Kalas geöffnet hat, dann gibt es als krönenden Abschluss noch ein Eis. Oder auch zwei. Es ist schön wieder hier zu sein. 

24. Mai – Vorfreude


Wer kennt sie nicht, die Titelmelodie von Winnetou? Heute fuhren wir aus Kiel kommend fast an Bad Segeberg vorbei und es schien fast, als hätte uns diese Melodie angelockt, aber in Wahrheit konnten wir einfach dem Softeis von Eislotte nicht widerstehen. Und wo wir schon einmal in dieser schönen Stadt waren, haben wir gleich – kurz vor Beginn der Saison – einen Abstecher auf den Kalkberg unternommen. Die Vorbereitungen für die neue Saison sind bereits in vollem Gange, überall wird gewerkelt und erste Schaulustige spähen durch die noch verschlossenen Tore. Am Ende haben wir festgestellt, dass nicht nur wir das Eis von Eislotte lieben, sondern auch der Darsteller des Intschu-tschuna in der kommenden Winnetou-Inszenierung: Joshy Peters, der schon seit 1987 ein fester Bestandteil des Ensembles auf dem Kalkberg ist. Das Spiel kann beginnen.

23. Mai – Auf die Katze gekommen


Zugegeben, wir sind durch und durch Hundemenschen. Heute schlugen unsere Herzen allerdings auch für Katzen. Hugo, Tina und Goldi galt es zu fotografieren. Und die drei waren so zutraulich, verspielt und fotogen, dass es für unseren Kunden gar nicht einfach wird, aus der Vielzahl der fotografierten Tiere eine endgültige Auswahl zu treffen. Zum Glück müssen wir die nicht selber treffen, das wäre dann doch zu schwer für uns. Die bei diesem Fototermin in der Nähe von Frankfurt ebenfalls fotografierten Hunde zeigen wir gerne, wenn das Projekt abgeschlossen und veröffentlicht ist. Außerdem wären wir fast noch schwach geworden und einer der Hunde wäre "ganz aus Versehen" inunserer Fototasche mit in den Norden gereist.

22. Mai – Endlich haben wir wieder den Durchblick

 

Heute - nach über einem Jahr, war endlich unser geschätzter Glas- und Gebäudereiniger Musa wieder bei uns. Wir konnten die Fensterbänke gar nicht so schnell frei räumen, wie er die Lappen, Schwämme und Abzieher hinter uns her schwang, dabei immer ein freundliches Wort und ein Lächeln auf den Lippen hat – trotz unserer nach über einem Jahr doch arg in Mitleidenschaft gezogenen Fenster. Nachdem Musa bei uns war und wir endlich wieder den streifenfreien Durchblick haben, fragen wir uns immer wieder, warum er nicht eigentlich mindestens zwei mal im Jahr bei uns ist. Doch dieses Mal waren schlauer und haben direkt einen neuen Termin für den November ausgemacht. Ja, wir sind auch lernfähig.


21. Mai – Ich trink' Ouzo, was trinkst du so?


Sonntag, 21. Mai 2023. Parlamentswahl in Griechenland. Vor ziemlich genau 13 Jahren hielt die griechische Schuldenkrise die europäische Gemeinschaft im Atem. Weder davor noch später hörten wir so häufig, wie in jenen Wochen, die Phrase "es ist bereits 5 vor 12", die nur noch übertroffen wurde von der Bemerkung, es sei "bereits 5 nach 12". Vielerorts wurde über den wirtschaftlichen Tod Griechenlands spekuliert. Nie wieder Urlaub in Griechenland? Und es fielen Sätze wie: "Das sind doch eigentlich sehr freundliche Menschen. Vielleicht nicht so strebsam wie wir, aber …"  Und heute? Dreizehn Jahre später ging es an unserem Nachbartisch im griechischen Restaurant nur um das Thema Sterben, Erben und Beerdigungen. Das ganze noch ein wenig garniert von diversen Tipps zu perfekten Geldanlagen " ... man bekommt zurzeit drei Prozent Zinsen – das ist doch großartig ..." – okay, aber bei einer acht-prozentigen Inflation ist das am Ende immer noch ein großes Minus. "Genieße jeden Tag, als wäre es dein letzter." fiel dann im Laufe der Unterhaltung unweigerlich und da das nicht der erste Sinnspruch des Abends war, stellten wir uns eine Küche mit lauter an die Kühlschranktür gepinnten Sinnsprüchen vor. Als Alternative vielleicht auch einen Tageskalender zum Abreißen mit so beeindruckenden Zitaten wie zum Beispiel "Grün wählen muss man sich leisten können" oder "In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten". Aber wir schweifen ab. Zurück zum Nachbartisch. Was wir auch im Nachhinein noch nicht so ganz verstanden haben war der eine Satz: "Die Beerdigungskosten für meine Mutter und mich haben wir uns einfach geteilt." Aber da hätten wir vielleicht besser aufpassen müssen. Und einen Ostfriesenwitz gab es dann noch zum Ouzo, den wir hier niemandem vorenthalten möchten. Zwei Ostfriesen stehen an einer Wand. Die Wand kippt um. Warum? Der Klügere gibt nach. Wir sollten öfter essen gehen.

20. Mai – Viva la Milonga


Es ist mittlerweile einige Jahre her, dass wir zum letzten mal Tango tanzen waren, doch heute war es endlich wieder soweit: Auf dem 10. internationalen Tangofestival in Hamburg, perfekt organisiert von Verónica und Marcelo, hatten wir das besondere Vergnügen, das Orchester La Juan d’Arienzo live zu erleben. Die zehn Musiker aus Buenos Aires spielten zuerst ein fast 90-minütiges Konzert und im Anschluss auf der Milonga zwei Sets zum Tanzen. Als wir dieses Orchester vor über fünf Jahren zum ersten Mal sahen, riss es uns fast von den Stühlen und auch heute spielten sie wieder sensationell. Tangomusik live zu hören – und danach zu tanzen – hat eine ganz besondere Magie. Wenn dann noch die Band so gut aufgelegt ist wie heute, können wir mit dem Schwärmen kaum aufhören. Unser Tanzen und die Menschen, sowie die Stimmung auf der Milonga war so, wie wir es kennen. Besonders schön war es natürlich, einige altbekannte Gesichter wiederzusehen und mit dem einen oder der anderen wahlweise tanzen oder ein wenig plaudern zu können. Ein rundum gelungener Abend endet nun mit leicht schmerzenden Füßen, bei einem Glas Rotwein mit einem Lächeln im Gesicht und im Herzen.
Für Tanz- und speziell Tango-Argentino-Interessierte empfehlen wir von Herzen: www.tango-chocolate.de

19. Mai – Einer der Letzten seiner Art


Karl-Heinz verschickt gerne Karten. Postkarten mit echten Briefmarken und nicht mit dieser neumodischen, im Internet gekauften, Buchstaben- und Zahlenkombination. Dazu ein lieber Gruß von unterwegs und schon zaubert uns der Blick in unser Briefkasten-Bullauge ein Lächeln ins Gesicht. Wie schön es doch ist, wenn dort nicht nur Rechnungen, Bußgeldbescheide oder Werbebroschüren liegen, sondern auch liebe Reisegrüße aus anderen Ländern oder Städten. Beim Anblick von diesen Urlaubskarten müssen wir unweigerlich an die "Pflicht-Karten" denken, die wir damals an unsere Großeltern schicken sollten. Meistens geschah dies erst nach wiederholter Aufforderung und unter Androhung von Süßigkeitenentzug. Zwei oder drei Tage vor der Rückreise aus dem Urlaub steckten wir sie dann erleichtert ein. „Liebe Oma, wie geht es Dir? Uns geht es gut. Das Wetter ist schön und wir haben auch schon gebadet“. Spätestens dann war die Postkarte komplett beschrieben – jedenfalls war das bei Christian so. Mareike schreibt bis heute gerne Postkarten und das obwohl die Briefmarke von Bornholm aus vier- bis fünfmal soviel kostet, wie die eigentliche Karte.

18. Mai – Fotograf fotografiert Fotograf


Trifft ein Fotograf einen Fotografen zum Fotografieren im Wald (und das auch noch um 8 Uhr am Morgen), hält sich die Begeisterung ob der frühen Uhrzeit auf beiden Seiten meistens in Grenzen. Nicht so allerdings gestern, als wir mit dem "Wald-Fotografen" Harald Lemke verabredet waren. Harald schreibt auf seinem eigenen Blog über sich und seine Motivation zur Fotografie (Auszug): Als Ruheständler will ich Familie und Garten vor meiner leer laufenden Energie bewahren und habe meine neue Freiheit genutzt, mit dem Sachsenwaldblog nochmal ein neues Projekt anzufangen. So ein Projekt kompensiert zwar keinen Fulltimejob, aber man erhält sich noch sein eigenes Refugium jenseits der neuen Aufgaben, die das Dasein als Pensionär mit sich bringt.

Was uns an Harald besonders begeistert, ist seine Liebe zum Wald oder genauer gesagt zu den Bäumen, die er uns auf den wenigen hundert Metern unseres gemeinsamen Weges darlegt. Wir sprechen auch über technische Belange der Fotoausrüstung, im Vordergrund steht allerdings ganz klar Haralds Herangehensweise, seine Lust am Entdecken besonderer Bäume, eindrucksvoller Lichtstimmungen, das Spiel der Jahreszeiten sowie die erforderlichen Absprachen mit den jeweiligen Jagdpächtern. Am Ende waren diese 90 Minuten viel zu kurz und gaben nur einen kleinen Einblick in seine große Schaffenskraft. Zurzeit sind etliche seiner Fotografien in Ausstellungen zu sehen und wir empfehlen einen Besuch auf seiner Website: www.Sachsenwaldblog.de

17. Mai – Geduld lernen


Geduldig sein gehört definitiv nicht zu den Stärken von Christian. Und ob man Geduld wirklich lernen kann, müsste auch erst noch bewiesen werden. Wenn wir jedoch ersten Internet-Recherchen glauben können, kann man sie tatsächlich lernen. Heute wurde seine Geduld jedoch erst einmal nicht auf die Probe gestellt. Die Sonne schien über Hitzacker und in unserem Herzen, weil wir zum ersten Mal die fertige Terrasse bestaunen und nutzen konnten. All unsere Vorstellungskraft reichte im Vorwege nämlich nicht aus, um uns den Entwurf des Hauses mit Terrasse wirklich fertig vor Augen führen konnten. Umso schöner war es heute, das Ergebnis zu bestaunen, welches planmäßig umgesetzt wurde und tatsächlich so schön geworden ist, wie wir gehofft hatten. Zum Thema Geduld haben wir in den letzten Monaten aber auch einiges gelernt, zum Beispiel, dass offenbar zu jedem Baufortschritt auch ein kleiner Dämpfer gehört. Und heute durften wir lernen, dass wir besser noch etwas länger als geplant auf die Verlegung des Fußbodenbelags warten sollten, damit der Estrich bis dahin auch wirklich richtig gut durchgetrocknet ist. Also noch einmal vier Wochen länger Warten und den Kücheneinbau zum vierten Mal verschieben ... Die "Geduld" von Christian war bestimmt nur vorgetäuscht und er hat innerlich bestimmt schon mehrfach geflucht ... 

16. Mai – Gute Laune inklusive


Es war kurz vor 14 Uhr, der Magen knurrte und wir waren zu faul zum selber kochen. Warum also nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? Auf ging es zu Fannys Imbiss nach Wentorf. Currywurst mit selbst gemachtem Kartoffelsalat stand auf dem Speiseplan. Da der Mittags-Ansturm schon vorbei war, kamen wir endlich dazu, mit Fanny über unser gemeinsames Projekt zu sprechen. Wir möchten nämlich einige ihrer Stammkunden fotografieren und dazu jeweils einen kleinen Bericht über die jeweilige Person und ihre Imbissliebe für unseren Blog schreiben. Also ganz in unserem Sinne: mit Menschen sprechen, Geschichten erfahren, Porträtfotos machen und dabei lecker essen. Und die gute Laune ist bei Fanny auch immer inklusive.

15. Mai – Muttertag reloaded


Valentinstag. Ostern. Himmelfahrt. Muttertag. Halloween. Weihnachten. Silvester. Geburtstag.  Diese Tage haben es in vielen Familien nur allzu oft in sich. Entweder sind sie bedeutungsschwer, vorhersehbar oder einfach nur langweilig. Zum Muttertag wird der obligatorische Blumenstrauß gekauft, an Halloween der Kürbis geschnitzt und dann doch lieber die Klingel ausgestellt, zu Weihnachten wird kreuz und quer durchs Land gefahren, damit man keinen Familienteil verletzt, bis man dann am zweiten Weihnachtstag abends völlig erschöpft noch vor der Tagesschau einschläft. Diese Liste ließe sich ewig fortführen, doch wir wollen nicht wie Onkel Egon klingen, der Jahr für Jahr dieselben alten Geschichten erzählt und dann, leicht angetüddelt, schlüpfrige Witze macht. Und ja, wir gestehen, wir haben den Muttertag schon seit vielen Jahren nicht mehr so richtig zelebriert, weil irgendwie immer irgendetwas ist. Nicht so in diesem Jahr! Da haben wir den Muttertag einfach mal um einen Tag nach hinten verlegt und schon war alles anders. Wir haben beide Mütter gesehen, hatten kurzweilige Gespräche, gutes Essen, kein Verharren in der Vergangenheit. Und Pralinen von der Tankstelle gab es auch nicht. 

14. Mai – Demokratie geht durch den Magen


An einem Tag wie diesem – mit Kommunalwahl in Schleswig-Holstein, der Bürgerschaftswahl in Bremen und der Wahl in der Türkei – darf vor allem der Genuss nicht zu kurz kommen. Und so führte unser Weg von der Wahlkabine direkt in die Küche und wir machten uns sogleich ans Werk. Schnippelten und kochten um die Wette und die Wahlergebnisse waren schon gar nicht mehr so wichtig, denn am Ende gewann eindeutig das Essen oder vielmehr das gemeinsame Erlebnis beim Kochen. 

13. Mai – Allium schoenoprasum


Wie schön, dass es das Internet gibt, denn so können wir hier mit unserem nicht vorhandenem Latinum glänzen und die lateinische Bezeichnung zu der Kulturpflanze Schnittlauch einfach mal als Überschrift in den Raum stellen. 
Bis vor einigen Jahren hatten wir keine engere Beziehung zu Schnittlauch, kannten wir es bis dahin hauptsächlich aus dem Supermarkt als grüne Stile im Bund oder tiefgefroren in einer praktischen Pappschachtel. Bis zu diesem einen Nachmittag auf Bornholm, als wir an einem Feld mit lauter violetten Blüten vorbeifuhren und erst später erfuhren, dass es sich hierbei um Schnittlauch handelte. Seitdem sehen wir das vorher eher unbeachtete Kraut mit ganz anderen Augen und haben es vor drei Jahren selbst in einem Kübel auf der Terrasse angepflanzt. Heute nahmen wir die ersten, sich zart öffnenden Blüten wahr und waren ganz verzückt. Seit ein paar Jahren gehen wir generell mit offeneren Augen durch die Natur und entdecken entlang von Bächen und Wiesen oder im Wald immer mehr heimische Pflanzen und Wildkräuter, die wir dank einer App (mal mehr, mal weniger) auch erkennen können. Außerdem ist über die letzten Jahre der Wunsch in uns gewachsen, nicht mehr nur Kulturpflanzen, sondern auch Wildkräuter und heimische Gewächse wie Schlehe, Weißdorn und Liguster in unserem Garten anzusiedeln, womit wir auf unserem Grundstück auch angefangen haben.

12. Mai – Tango Argentino – Vom Río de la Plata direkt auf die Elbe


Dunkelheit. Musik. Schritte. Emotionen. Anmut. Eitelkeit. Stolz. Eleganz. Leidenschaft. Schmerz. Das sind nur einige der Worte, die die Welt des Tango Argentino beschreiben. Für das Tanzen und Lehren dieses wunderschönen Tanzes sind Verónica und Marcelo mit ihrer Tanzschule Tango Chocolate zuständig. Wir haben die beiden Argentinier vor vielen Jahren kennen- und lieben gelernt und sind bereits 2007 gemeinsam mit ihnen und einer kleinen Gruppe für zwei Wochen in die Hauptstadt des Tango Argtentino – Buenos Aires – gereist, um tiefer in die Geheimnisse dieses magischen Tanzes eingeweiht zu werden. Es war leider ein paar Jahre zu früh für uns, denn als blutige Anfänger überforderte uns die Enge auf den Tanzflächen der verschiedenen Milongas und so konnten wir damals das Tanzen nicht voll genießen. Umso mehr freuen wir uns auf die kommende Woche, denn da findet das 10. internationale Tangofestival in Hamburg statt. Einer der Höhepunkte ist für uns das Konzert des Orchesters La Juan D’Arienzo, über welches Christian bereits vor einigen Jahren sagte: Diese Energie haut einem vom Stuhl. Wir hoffen mal, dass es uns nicht vom Stuhl haut, denn dann könnten wir mal wieder die Tanzschuhe entstauben und unsere eingerosteten Tangokenntnisse auffrischen.

Heute durften wir Vero und Marcelo schon einmal bei wunderschönstem Hamburger Wetter auf der Cap San Diego an den Hamburger Landungsbrücken fotografieren, denn dort ist seit neuestem ihre Tanzschule beheimatet, die passend mit dem Beginn des Festivals neu eröffnet wird. Besser und passender geht es doch gar nicht: Tango vom Río de la Plata wird jetzt direkt auf der Elbe getanzt.

www.tango-chocolate.de

11. Mai – Lieblingsadressen, die 20. – bei Bratkartoffeln und Korn

Heute feierten wir die 20. Ausgabe der Lieblingsadressen Sachsenwald im Fahrenkrug in Fahrendorf zwischen Hohenhorn und Geesthacht. Zur Begrüßung dieser Jubiläumsausgabe gab es zuerst einmal einen Wildkorn, ehe es nach kurzen Ansprachen von Herausgeberin Alexandra Wollweber und Gastgeberin Maike Wolf ans Buffet ging, wo es das für diese Gaststätte so typische Essen gab: Bratkartoffeln mit Remoulade, Roastbeef, Sauerfleisch und Schnitzel. Seit dem Erscheinen der Lieblingsadressen im Jahr 2014 ist es Tradition, am Erscheinungstag eine Release-Party in einem der teilnehmenden gastronomischen Betriebe zu veranstalten und wir freuten uns sehr, dass die Veranstaltung heute im Fahrenkrug stattfand. Denn dieser ist seit vielen Jahren eines unserer Lieblingslokale. Umso mehr freute es uns, dass die allermeisten Teilnehmer heute genauso empfanden und mit uns einen großartigen und leckeren Abend hatten.

10. Mai – Eine Lesung der besonderen Art


Privater geht es kaum. Hundedame Paula las uns heute aus ihrem gerade erschienenen Buch Der Gassi-Knigge vor und wir lauschten gebannt. Endlich mal ein Hunderatgeber, der uns praxisbezogene Hinweise für den Alltag mit unseren vierbeinigen Begleitern Kendo und Greta gibt. Das Autorengespann Annett Reinhold und Plauder-Paula kommen nicht mit dem erhobenem Zeigefinger daher, sondern beschreiben in ihrem Buch mithilfe von zahlreichen – meist bebilderten – Beispielen aus Menschen- und Hundesicht die kleinen und großen Probleme im Umgang und helfen so zu einem besseren Verständnis zwischen uns und unseren Vierbeinern. Praxisnah, hilfreich und charmant.

www.annett-reinhold.de

09. Mai – Alles außer Schere und Kamm


Heute Morgen um halb sieben ging es in ein Berufsbildungswerk. Fotografiert werden sollten die Auszubildenden in ihren Tätigkeitsbereichen. Und immer wieder wurde auch der Wunsch nach Symbolfotos für die einzelnen Berufsgruppen geäußert. Aber bitte nicht mit der "Holzhammermethode", wie Schere und Kamm, Hammer und Säge, Spaten und Harke, Topf und Pfanne, sondern es sollte halt etwas "anderes" gezeigt werden. Also Augen auf, die Umgebung erspüren, zuhören, beobachten und dann einfach dem Instinkt folgen. Das ist einer der Aspekte unserer Arbeit, den wir an unserem Beruf so sehr lieben. Jeder Tag ist komplett anders. Und schon morgen würden die Ergebnisse von heute anders aussehen.

08. Mai – Ein Mann, der (fast) alles kann


Möbeldesign. Tiny-Haus-Bauer. Pferdeenthusiast. Weltenbummler. Seecontainerausbauer. Charismatiker. All das und noch vieles mehr trifft auf Kim zu. Er lebt mit seiner Familie zwischen Bleckede und Hitzacker in der Nähe von Neu-Darchau auf einem Resthof inmitten der wunderschönen Landschaft der Elbtalaue. Dort genießt er die Ruhe, entwickelt Ideen für ausgefallene Industrie-Möbel und hat unter anderem Tische für Strand Pauli, Möbel für die Hamburg School of Business Administration und für das Restaurant und Bar Liberté entworfen und erschaffen. 
"Ich brauche die Abwechslung in meiner Tätigkeit. Tagelang ein und dasselbe zu machen wäre nichts für mich." sagt Kim. Als wir ihn auf seine große Sporttasche ansprechen erwähnt er noch beiläufig, dass er gerade ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent im Badminton trainiert. Beeindruckt von all diesen Talenten fuhren wir vom Hof, nicht ohne uns auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen zu freuen. Wir haben nämlich im Gespräch festgestellt, dass uns nicht nur die Landesstraße 231 verbindet.

www.abwerk-moebel.de

07. Mai – Nostalgie


"Ach, weißt Du noch...", ist einer dieser Phrasen, die immer dann fallen, wenn es um Erinnerungen aus der Kindheit oder Jugend geht. Damals bettelten wir aufgeregt unsere Eltern um ein paar Groschen (oder mehr) für den alljährlich stattfindenden Jahrmarkt an und oft bekamen wir von Bekannten unserer Eltern sogar noch etwas Geld zugesteckt und schon ging es los. Unsere Augen leuchteten, als wir das Kettenkarussell entdeckten, das uns schließlich in ungeahnte Höhen empor schleuderte. Wir fühlten uns frei und glücklich. Manchmal auch schwindelig, nur das mochten wir natürlich nicht zugeben. Einige Jahre später änderte sich der Fokus und das andere Geschlecht wurde interessant. Irgendwann standen wir dann vor so einem Kondomautomaten, steckten vollkommen aufgeregt – in der Hoffnung, von niemanden gesehen zu werden – das passende Geld hinein und versteckten die Packung dann zu Hause an einem geheimen Ort. Vielleicht liegt sie da ja immer noch. Fehlt eigentlich nur noch der gute alte Kaugummi-Automat, in den wir früher ebenfalls viel Geld gesteckt haben, nur um am Ende glücklich einen Plastikring zu ergattern. 

06. Mai – Ziellos nach Vielank


Vor uns liegt diese scheinbar endlose Straße. Schnurgerade zerschneidet sie die Landschaft in zwei fast gleichförmige Teile. Auf der einen Seite blühender Raps. Auf der anderen ist ein frisch gepflügter Acker. Kurz vor dem Ortsschild rettet sich ein Fasanenpaar gerade noch rechtzeitig ins Gebüsch. Nach einer Kurve liegt das Brauhaus in Sichtweite und kurze Zeit später treten wir ein. Als Erstes fällt uns der freundliche ältere Herr auf. Inmitten der wartenden Menschen im Eingangsbereich strahlt er eine Ruhe und Güte aus, lächelt freundlich, beugt sich zu Greta und erzählt uns von einem Verwandten, der auch mal einen Foxterrier hatte. Als wir mit viel Glück noch einen freien Tisch ergattern konnten, kreuzen sich unsere Blicke noch einmal und wir können nicht anders, als ihn zu fragen, worauf er wartet. Auf die nächste Brauereiführung würde er warten, da hätte sich allerdings gerade die eine Gruppe verspätet und dadurch seien ein paar Minuten Leerlauf entstanden. Wieder dieser wache und freundliche Blick. Ob wir ihn für unseren Blog fotografieren dürften und wenn ja, ob wir dann das Foto im Brauhaus machen könnten, bitten wir ihn und er willigt nach kurzem Zögern ein. Hans-Joachim ist vor 15 Jahren aus Neuwied der Liebe wegen in den Norden gekommen und hatte dabei nur einen Wunsch: in unmittelbarer Nähe zum Wasser sollte es sein und so zog es ihn an die Elbe zwischen Dannenberg und Dömitz. Dort geht er auch heute noch, mit seinen 81 Lebensjahren seinem großen Hobby, der Ruderei nach und seit einigen Jahren ist er für die Brauhausführungen in der Vielanker Brauerei zuständig. Ansonsten wäre es ihm zu langweilig, schmunzelt der gebürtige Rheinländer und wir freuen uns, dass es uns so ziellos nach Vielank geführt hat.

05. Mai – Wenn es Nacht wird in Paris …

Zugegeben, mit Paris können wir hier nicht mithalten. Es ist nur ein kleiner Stellplatz an der Elbe in der Nähe einer Kleinstadt mit nicht einmal 3.000 Einwohnern. Und trotzdem ist auch hier die sogenannte blaue Stunde besonders schön – egal ob in der Metropole an der Seine oder "nur" an der Elbe. Hier an der Elbe in Norddeutschland kommt noch etwas besonderes hinzu: die Ruhe, die so ungewöhnlich ist, dass sie für manchen Zeitgenossen zu ruhig zum Schlafen ist. Wir haben uns schon so sehr an den normalen Lärmpegel und die Lichtverschmutzung gewöhnt, dass wir beides "brauchen", um zur Ruhe zu kommen. Verkehrte Welt. Wenn es Nacht wird in Paris … oder Hitzacker.

04. Mai – Musst Du Deine Nase eigentlich überall hineinstecken? Das geht Dich doch gar nichts an!


Eine Redewendung für die zu neugierigen Menschen unter uns. Für Hunde hingegen ist das Schnüffeln das Salz in der Suppe beziehungsweise überlebenswichtig. Hier werden Botschaften ausgetauscht, rechtzeitig Gefahren erkannt oder einfach nur nach anderen netten Zeitgenossen gesucht. Heute war es besonders schön am Elbdeich in den Vier- und Marschlanden im Anschluss an einen Termin. Die Sonne schien und wir hatten endlich einmal wieder gemeinsam Zeit mit Kendo und Greta zu gehen. Die beiden merkten es sofort und waren wesentlich entspannter als sonst, hören sie doch nur allzu oft "Bis gleich.", bleiben dann geduldig – das hoffen wir zumindest – im Studio zurück und warten auf unsere Rückkehr. Die Vier- und Marschlande sind uns in den letzten Wochen sehr ans Herz gewachsen. Wir entdecken auf unseren Wegen zu den verschiedenen Fototerminen für die Lieblingsadressen jedes Mal eine neue Wegstrecke, lernen die Menschen besser kennen, wissen mittlerweile, wo der Kaffee und Kuchen hervorragend schmecken und genießen die Landschaft. Urlaub im Alltag. Insofern "stecken wir unsere Nasen" ebenfalls in ein neues Fleckchen Erde. 

03. Mai – Eine Kleintierpraxis zum Verlieben


Kein Gezerre, kein Bellen, sondern ausschließlich gut gelaunte Hunde und Katzen. Diese trafen wir heute in Hannover-Herrenhausen. In Hannover? Gilt die nicht als die langweiligste Stadt Deutschlands? Mag sein. Das gilt aber nicht für die Kleintierpraxis von Melanie Borchers und Janaína Hagel. In einem wunderschönen ehemaligen Bauernhaus untergebracht, in unmittelbarer Nähe zu den Schlossgärten liegend, ist sie mit viel Liebe und Sinn für Humor eingerichtet und dekoriert. Bei unserem Shooting ging es heute weder um die Menschen, noch um die Räumlichkeiten, sondern ausschließlich um die Tiere des Praxisteams. Daneben blieb noch genug Zeit, um die vielen kleinen versteckten Details zu entdecken und zu fotografieren. Außerdem erfuhren wir interessante Dinge "rund ums Tier", wie zum Beispiel, dass es einen Unterschied zwischen Zucht und Vermehrung bei Hunden gibt – etliche Hunde, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen, werden gezielt dafür gezüchtet, was vielen neuen Haltern hier gar nicht so bewusst ist. Was für ein schöner und gleichzeitig informativer Tag.

02. Mai – Der Elefant im Raum


Warum tun wir uns so schwer manche Dinge, die ganz offensichtlich sind, direkt anzusprechen? Aus Feigheit, aus Faulheit oder aus Angst vor möglichen Konsequenzen? Ja, ja und ja. Sowohl im Privaten – in der Familie oder Partnerschaft – wo man aus falsch verstandener Rücksichtnahme oder Angst vor möglicher Ausgrenzung lieber den Mund hält und nicht über die eigenen Bedürfnisse und Wünsche spricht. Und das gilt natürlich auch in den Bereichen Politik und Wirtschaft, wo es nicht selten um Machtverhältnisse oder die Angst um den eigenen Job geht.

Dabei ist dieser sprichwörtliche Elefant beim besten Willen nicht zu übersehen. Von niemandem. Und so ist es häufig nur eine Frage der Zeit, bis „die Sache nach hinten losgeht“, denn dann kann es sein, dass aus Furcht vor einer kurzfristigen, heftigen Resonanz, das Feuer an einer ganz anderen Stelle zu schwelen beginnt, bis es sich nicht mehr löschen lässt.

Wir haben diese kleine "Elefantenherde" auf dem Foto heute beim Frühstück entdeckt und uns von ihr inspirieren lassen.

01. Mai – "Rette mich!"


Genau das schien uns diese kleine Schildkröte am Wegesrand zuzurufen. Jedes Mal, wenn wir an einer "Schnickschnack-Abteilung" vorbeikommen – meistens in Möbel- oder Kaufhäusern, oft auch in Drogeriemärkten – fragen wir uns, wer kauft allen Ernstes diese unzähligen Dekorationsartikel? Da stehen zu Silvester tausende von Glücksklee-Schornsteinfegern in den Eingangsbereichen der Märkte, zu Ostern gibt es Eier- und Hasenkeramiken bis zum Abwinken und an Weihnachten wollen wir zumindest jetzt noch gar nicht wieder denken. Wo bleiben bloß die über all die Jahre zusammengetragenen Trophäen menschlicher Sammelwut? Auch bei uns hat sich so einiges angesammelt, ein Osterhase, ein Erdmännchen, ein Froschkönig, Engel, Sterne, Glaseier, Sammelfiguren und und und. Das ist uns bis eben noch nicht bewusst gewesen, aber bei einem schnellen Blick durch die Wohnung müssen wir erkennen, dass auch wir Jäger und Sammler sind.

30. April – Alles Geniale ist einfach


Heute Nachmittag waren wir zum Grillen eingeladen. Es gab Schinkengriller aus Wildfleisch mit und ohne Käse im Brötchen, wahlweise mit Ketchup oder Senf oder beidem. Dazu ein Bier und zum Abschluss noch einen oder auch zwei Kräuterliköre. Drum herum lagen drei Stunden Gespräche über Gott und die Welt, umgeben von vier vergnügten Hunden, die die entspannte Stimmung ebenso genießen konnten wie wir. Am Ende gingen wir einmal wieder um die Erkenntnis reicher, dass man zu einem schönen Tag nicht mehr als nette Menschen, ein wenig Sonnenschein und eine Wildwurst im Brötchen braucht. 

29. April – Früher hieß es Reklame – heute heißt es Marketingstrategie


Wir sahen diese entzückende Werbetafel auf unserem Weg nach Hitzacker und konnten einfach nicht widerstehen es zu fotografieren. Wurden doch in Mareike Erinnerungen an ihren Großvater wach, der eine weit über 20 Exemplare zählende Akkordeon-Sammlung im Laufe seines Lebens zusammengetragen hatte. Dafür reiste er häufig kreuz und quer durch Deutschland und kaufte und tauschte mit großem Verhandlungsgeschick. Die fotografierte Reklametafel ist natürlich aus heutiger Sicht total veraltet – so würde man heute nicht mehr werben. Und doch war auch dieses Schild einmal modern. Und genauso wird es auch den allermeisten heutigen Werbebotschaften ergehen: Sie veralten und werden schon in ein paar Jahren bestenfalls nostalgische Gefühle hervorrufen oder eben nur noch belächelt.

28. April – Knallharte Schale und superweicher Kern


Was wie eine Werbung für eine Süßigkeit klingt, beschreibt am ehesten Mareikes Onkel Ingo. Als wir ihn am Ende des Kartenspiel-Abends zusammen mit seiner Frau Karin noch um ein Foto baten, zeigte der sich oft als Brummbär spielende Ingo seine ganze Zärtlichkeit für diesen einen Moment. Zwei liebe Menschen, verbunden seit vielen Jahrzehnten, ihr Leben lang reiselustig und großherzig. Wir freuen uns schon auf das nächste "Fahrstuhl-Spiel", bei dem wir mit den beiden so herrlich derbe fluchen können, uns dabei gegenseitig die deftigsten Kraftausdrücke an den Kopf werfen, nur um dann einen kleinen Moment später über unsere eigene Dusseligkeit zu lachen.

27. April – Freiheit bis zum Horizont


Haben wir nicht schon als Kind davon geträumt, mit dem Planwagen durch die Prärie gen Westen zu reisen? Freiheit, grenzenlose Freiheit gab es zu entdecken. Und heute? Möchten wir eigentlich auch endlich frei sein. Aber natürlich nur in den eigenen vier Wänden. Am besten auf vier Rädern. Doch dann, dann endlich beginnt das Abenteuer. Die Abenteuerlust endet allerdings spätestens auf dem nächsten Camping- oder Stellplatz. Wir fahren mit unseren Wohnmobilen oder Wohnwagen durch die Gegend, buchen zum Teil bis zu einem Jahr im Voraus einen Campingplatz, stehen dann – mal mehr, mal weniger – dicht an dicht zum nächsten Freiheitsliebenden und sind oft stundenlang mit Alltagsroutinen wie Kochen, Abwaschen, Saubermachen oder Toilette entleeren beschäftigt. "Wir natürlich nicht!" werden der ein oder andere denken. "Wir nicht, denn wir fahren nur auf geheime Plätze im Wald, an den See oder ins Gebirge." Dort entstehen dann die schönsten Fotos für Instagram, um den Neid der Daheimgebliebenen zu wecken. Oh man, was sind wir alle hip! In Wahrheit kosten die modernen Dinger auf vier Rädern ein Vermögen, die Wartelisten für Neufahrzeuge sind prall gefüllt, die Fertigungsqualität hat arg nachgelassen und wenn man nicht ganz früh am Tag an einem offiziellen Stellplatz ankommt, darf man gerne auch weiterfahren und -suchen. Nicht zu vergessen sind auch die Unterhaltskosten wie Reparatur, Wartung, ein Winterstellplatz, Steuern und Versicherung – für den Preis kann man sich wochenlang eine oder auch mehrere tolle Ferienunterkünfte mieten und der Urlaub beginnt dann nicht mit dem Entleeren der Toilette ... und trotzdem haben wir es irgendwie lieb – unser Wohnmobil.

26. April – Hier tanzen ja die Katzen auf dem Tisch


Wir trauten unseren Augen kaum, als wir heute Mittag ein Foto für die Lieblingsadressen machten und bei einem Blick nach draußen ein unfreiwilliges Fotomodell entdeckten. Das Setting war für das übernächste Motiv vorbereitet und glücklicherweise stand der Kuchen noch in der Küche. Nicht auszudenken, was ein möglicher Kuchendiebstahl ansonsten bei uns ausgelöst hätte. So aber waren wir beeindruckt von der Eleganz der Katze, die umsichtig über den Terrassentisch stolzierte, ganz im Gegensatz zu Hunden, die meistens ein bisschen tollpatschig daherkommen. Unvergessen bleibt uns ein Besuch bei Freunden, als Kendo in einem unbeobachteten Moment den gesamten Thunfisch für den Salat vom Esszimmertisch fraß, während wir glühweinselig auf der Terrasse verweilten. Übrig blieb für uns ein Salat mit Schafskäse, denn Kendo hatte glücklicherweise nur die Fisch-Alternative verspeist. Augen auf bei der Wahl der Haustiere.

25. April – Die Welt von oben


Die Welt? Ein Wald? Oder doch nur ein winzig kleiner Teil davon? Genau! Hier sind nur etwa 54 Quadratzentimeter abgebildet und diese erfreuen uns schon seit Tagen auf unserer Fensterbank. Dabei verändert das, was hier wächst jeden Tag seine Struktur, die Ausrichtung, die Größe und sogar die Farbe. Und wenn man ganz genau hinschaut, dann ist die Einzigartigkeit jedes einzelnen Blättchens zu erkennen. Alle ähneln sich und sind doch verschieden. Genau wie bei uns Menschen. Mittlerweile gibt es über acht Milliarden Exemplare von uns und alle sind wir unterschiedlich. Selbst bei eineiigen Zwillingen gibt es Unterscheidungsmerkmale. Manchmal hilft der Blick von oben auf uns und unsere Umwelt, um etwas Abstand zu gewinnen. Um zu erkennen, dass wir nur ein winzig kleiner Teil dieser Welt sind, dass sich nicht alles um uns dreht und dass die Welt auch sehr gut ohne uns auskommen kann. Irgendwie ist das beunruhigend und beruhigend gleichermaßen. Und das auf dem Bild? Das ist sehr, sehr lecker.

24. April – Der Deutsche und die Pünktlichkeit


Ein beliebtes Thema in privaten Unterhaltungen ist oft und gerne die Deutsche Bundesbahn. Bevorzugt rund um das Thema Pünktlichkeit und Sauberkeit. Es könnte alles so schön einfach sein mit der viel beschworenen Verkehrswende, wenn … es einen verlässlichen Fahrplan, eine kürzere Taktung und ein einfaches Preismodell auch bei Fernzügen gäbe. Denn das "Gefahren werden" ohne selbst Stunde um Stunde hinter dem Steuer zu sitzen ist schon eine tolle Sache. Es sei denn man wird, wie in diesem Wagon – der stellvertretend für tausende solcher Eisenbahnwagen in der Gedenkstätte Neuengamme steht – unfreiwillig transportiert. Der Vorläufer der Deutschen Bahn, die Deutsche Reichsbahn, transportierte in diesen Wagen bis zu 80 Personen oft tagelang quer durch Deutschland und Europa zu den Arbeits- und Vernichtungslagern – ohne jeden Reisekomfort und oft mit tödlichem Ausgang am Ende oder bereits während der Zugfahrt. Dabei würde es kaum verwundern, wenn die damaligen Fahrpläne genauer eingehalten wurden als heutige. Es ist immer wieder bedrückend, auf unseren Fahrten durch die Vier- und Marschlande an der Gedenkstätte Neuengamme vorbeizufahren. Und manchmal nehmen wir uns dann die Zeit, um in die Vergangenheit einzutauchen. Vor einigen Jahren ist Christian durch ganz Deutschland zu den verschiedenen KZ-Gedenkstätten gereist. Die Bilder dazu gibt es hier zu sehen: www.christiangeisler.com/kz-gedenkstätten/ 

23. April – Hört die Arbeit denn niemals auf?


Daran mussten wir heute mittag denken, als wir bereits zum dritten Mal dieselben Fugen spachtelten. Und das bei schweißtreibenden etwa 30 Grad Celsius, weil die Trocknungsanlage für den Estrich seit ein paar Tagen läuft. Ein guter Bekannter sagte uns neulich, dass man sich auch mal quälen muss, wenn man sich wirklich etwas erarbeiten will. Wie Recht er mit dieser Bemerkung hatte, bemerkten wir heute spätestens, als wir zum x-ten Mal die Leiter hoch und runter kletterten, um selbst kleinste Unregelmäßigkeiten wegzuspachteln. Und das alles mit dem Ziel, von genau dieser Arbeit im besten Falle in einigen Wochen nichts mehr zu sehen, frei nach dem Motto: "Wie Sie sehen, sehen Sie nichts mehr." 
Wir freuen uns schon auf das kommende Wochenende – hoffentlich bei genauso gutem Wetter wie heute – denn dann geht es an die Königsdisziplin: das vollflächige Feinspachteln.

22. April – Eine kleine Ewigkeit


Gefühlt ist es schon eine kleine Ewigkeit her, dass wir Hella und Curt nicht gesehen haben. Als die beiden noch unsere Nachbarn in Wohltorf waren, sind wir uns fast täglich begegnet. Dann zogen sie zwar nur wenige Kilometer weg und trotzdem gelang es uns nicht, spontan bei den beiden vorbeizufahren. Umso schöner war es, dass wir es heute endlich geschafft haben, ihre neue Wohnung zu sehen und miteinander zu klönen. Musik ist dabei oft ein Thema, denn ihr Musikgeschmack ist in etwa so breit gefächert, wie der unsrige. Als dann plötzlich Jimi Hendrix' "All along the watchtower" erklang, lauschten wir vor allem der ersten Liedzeile: "There must be some kind of way outta here" ...

21. April – Kommt "Genie" von "genießen"?


Heute trafen wir Heinz Hintelmann, den Namensgeber und Inhaber der Bäckerei Heinz, für einen Fototermin für die Lieblingsadressen Vier- und Marschlande. Schon bevor wir mit dem Fotografieren anfingen, hatten wir einiges über den überaus aktiven Bäcker mit den wachen Augen und den vielen Geschichten erfahren. Eigentlich könnte Heinz mittlerweile die Füße hochlegen, die anderen machen lassen und seinen Ruhestand genießen. Aber dazu hat er keine Lust und so steht er immer noch jeden Morgen um 2 Uhr in der Backstube und hat dabei nicht selten 12 Stunden Arbeitstage. Er steckt immer voller Ideen für neue Aktionen und Projekte. Ob es um neue Kreationen zum Vierländer Erdbeerfest geht oder er an einer weiteren Idee für einen neuen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde feilt, spielt dabei keine Rolle. So ist Heinz bereits mit dem "größten Matjesbrot" und dem "größten Kopenhagener Rosenkuchen" im Guinessbuch der Rekorde vertreten. Ein dritter Rekordversuch scheiterte lediglich an dem unzureichenden Fachwissen der Jury, aber das ist eine andere Geschichte. So mancher Marketingspezialist könnte sich den ein oder anderen Tipp bei Heinz abholen. Außerdem erfuhren wir von seiner 39-jährigen Tätigkeit in der Innung, davon bereits 16 Jahren als stellvertretender Obermeister.

Neben seinem Bäckerhandwerk liebt er privat das Kochen, wo er ebenfalls keine halben Sachen macht und die Gerichte mit viel Liebe und Zeit zubereitet.
Als wir am Ende unserer gemeinsamen Stunde wieder im Auto saßen fragten wir uns, ob das Wort "Genie" nicht eventuell von "genießen" kommt ...
www.baeckerheinz.de

20. April – Der Teufel steckt im Detail


Fototermin um 10 Uhr in einer Tischlerei. Das Angebot für einen Filterkaffee nehmen wir gerne an. Tochter und Vater kommen zusammen auf ein Bild und während die beiden das erste Foto aussuchen, schweift unser Blick durch die Werkstatt. Es gibt so viel zu entdecken. Schließlich bleibt der Blick an dieser kleinen Figur hängen. "Klar könnt ihr das für euren Blog fotografieren." und so machen wir uns ans Werk. Es ist nicht das einzige Bild, das wir heute "extra" machen. Jeder Quadratmeter an der Wand erzählt eine eigene Geschichte und es ist schön zu sehen, wie Menschen mit ihren Händen und Maschinenunterstützung individuelle Möbelstücke herstellen. Dazu dieser tolle Geruch von Holz – ein großer Kontrast zu der nicht selten sterilen Atmosphäre in vielen Büros.

19. April – Arbeit mit Ausblick


Bitte nicht neidisch werden, denn das Szenario auf dem Foto war heute größtenteils unser Arbeitsplatz. Nicht, dass wir es uns auf den Stühlen gemütlich gemacht und uns am Wein erfreuten hätten, nein, es waren lediglich Requisiten für ein Foto einer der kommenden Kataloge von Torquato. Genaugenommen haben wir heute bei schönstem Sonnenschein Modeaufnahmen für die kommende Sommersaison gemacht und uns über die Farbe des Wassers des Tonteichs gefreut. Viele Menschen reisen für einen so schönen Ausblick weit in der Welt umher, wir haben das Vergnügen fast vor unserer Studiotür. Dazu eine himmlische Ruhe, nette Menschen und schöne Fotos – der perfekte Arbeitsplatz.

18. April – Lasagne aus Landsberg


Landsberg ist eine Vorstadt von München und München liegt bekannterweise nicht allzu weit von Italien entfernt. So weit so gut. Wenn dann noch Elke ins Spiel – oder besser noch – mit großer Freude in die Küche kommt, dort ihre "Lasagne à la Landsberg" (so haben wir sie heute getauft) zubereitet, dann kann so mancher italienische Starkoch die Segel streichen, denn besser haben wir sie noch nicht gegessen. Dabei gibt es überhaupt kein großes Geheimnis bei der Zubereitung. Hier spielt die Zeit eine ganz entscheidende Rolle. Nicht mal eben auf die Schnelle, sondern schon am Vorabend fängt Elke mit dem Sugo an, welchen sie nur aus sortenreinen Zutaten herstellt und mit Basilikum, Oregano, Thymian, Nelken und einem Lorbeerblatt verfeinert. Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass Elke auch die Béchamelsauce selber macht. Am Ende hält uns nur die Vernunft von einer dritten, beziehungsweise vierten Portion ab.

17. April – Jetzt ist er endlich da


Wer bitte? Na, der Frühling! Wochenlang mussten wir auf ihn warten, doch jetzt ist es endlich soweit: Die Buschwindröschen sind ein eindeutiger Indikator für den Frühlingsanfang und in der Tat waren heute bei schönstem Sonnenschein allerorts herrlich blühende Buschwindröschen zu bestaunen. Wir mussten einfach anhalten und einmal kurz in diesem Blütenrausch verweilen. Wochenlanges – zum Teil deprimierendes – Schietwetter (da half auch die richtige Kleidung nicht mehr) sind hoffentlich vorbei und die Temperaturen steigen in erträgliche Regionen. Raus in die Natur, egal ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad – hauptsache, das Leben spielt sich wieder mehr draußen ab.

16. April – Mit 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit


Mit 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit wird es morgen regnen, schneien, die Sonne scheinen oder sonst irgendetwas Weltbewegendes passieren. Vielleicht aber auch nicht. Dann war halt die Angabe der Applikation auf dem Smartphone oder dem Computer falsch. Dabei gibt es in der Tat ganz nützliche Apps wie zum Beispiel eine Vegetationsbestimmungsanwendung – ein herrlich langes Wortspiel – die uns Laien bei der Bestimmung der ein oder anderen Pflanze hilfreich ist. So auch heute beim Spaziergang, als wir an diesem blühenden Busch vorbeigingen. Mit 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit ist es eine Schlehe. Jetzt sind wir mit 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit etwas schlauer.

15. April – Kunst am Baum


Augen auf bei der Wanderung. Zu schnell ist ansonsten eine Einkehrmöglichkeit verpasst, wo Hunger und Durst gestillt werden können, damit das Weiterwandern nicht unnötig erschwert wird. Da kam uns heute die Dog-Bone Snack-Bar in unmittelbarer Nähe von Hitzacker gerade recht. Kendo und Greta übrigens auch. Leider hatten wir unsere Fünf-Euro-Stücke nicht dabei und so ging es unverrichteter Dinge weiter. Aber wir kommen wieder – keine Frage!

14. April – Eine Fata Morgana am Morgen


Genau daran mussten wir heute Morgen beim Anblick dieses Strommastes im Nebel unwillkürlich denken. Wie oft wünscht man sich, dass sich der sinnbildliche Nebel endlich lichten möge und etwas Klarheit vor einem auftaucht. Zum Beispiel, wenn es um schwere Entscheidungen geht. Wie schön wäre es dann, wenn sich am Horizont der gedankliche Nebel lichtet und die Lösung direkt vor einem – sozusagen in den Himmel geschrieben – stünde. 
Die Realität sieht meistens anders aus und manchmal erscheint dann dort halt nur ein Strommast. Naja, dann warten wir halt auf die nächste Fata Morgana.

13. April – Bis zu 10 Tonnen Kohle am Tag – heute nennt man das Workout


In Spitzenzeiten trug Egon 200 Säcke Kohlen mit jeweils einem Zentner Gewicht Tag für Tag von seinem Kohlelaster zu den Kellern seiner Kunden. Der 1934 geborene Hamburger begann gleich nach der Schule mit 16 Jahren auf einem Gemüseanbaubetrieb in den Vier- und Marschlanden zu arbeiten. Es folgten Anstellungen als Berufskraftfahrer für ein Betonwerk, als Kohlenfahrer, später folgte eine Tätigkeit als Hafenarbeiter, kurze Zeit war Egon auch als Heizer auf einem Frachter Richtung Südafrika unterwegs, bevor es ihn wieder an Land zog und diesmal zum Gemüsegroßmarkt führte. Ruhiger ging es dann erst in späteren Berufsjahren als Pförtner und danach als Hausmeister bei der Deutschen Bank in der Hamburger Innenstadt zu. Mit 63 Jahren ging Egon in den Ruhestand, lebt heute in Wohltorf und sagt über sich: "Heutzutage muss ich mir schon beim Treppensteigen meine Kraft einteilen." und dennoch strahlt er eine Energie aus, die viele in seinem Alter schon länger nicht mehr haben und das obwohl oder vielleicht gerade weil er fast sein gesamtes Berufsleben körperlich hart gearbeitet hat.

12. April – (Un)Sinnsprüche


Wir alle kennen sie und fast jeder Verein, jeder Club oder jede Mannschaft hat einen. Die Rede ist von Sinnsprüchen. Ob sie wirklich Sinn ergeben, zutreffend sind oder doch nur ein Vorurteil verstärken, muss jeder für sich entscheiden. Diese drei Exemplare haben heute nach einem Fotoshooting in den Vier- und Marschlanden jedenfalls ein Schmunzeln auf unsere Gesichter gezaubert.
Während der erste Spruch noch sehr geläufig ist "Das höchste Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde", ist der zweite "Ein treuer Hund, ein treues Pferd, sind mehr als 1000 Männer wert" schon etwas spezieller. Getoppt wurde das Trio nur noch von dem Dritten im Bunde "Ein guter Reiter weiß genau, zuerst das Pferd und dann die Frau"... ah ja … Der Rest ist Schweigen.

11. April – Die Buchstabensalatentwirrerin


Yvonn ist eine Koryphäe auf dem Gebiet des Korrekturlesens und dank ihrer Hilfe wird den Texten, die in den Lieblingsadressen erscheinen, der letzte Feinschliff verpasst. Dass das Korrekturlesen selbst in Zeiten von Autokorrektur und Auto Text enorm wichtig ist, steht für jeden außer Frage, der schon einmal eine kryptische E-Mail oder SMS bekommen hat, deren Sinn er einfach nicht erfassen konnte – von so mancher daraus resultierenden Peinlichkeit mal ganz abgesehen. Neben dem gemeinsamen Projekt "Lieblingsadressen" verbindet uns mit Yvonn die Liebe zu Hunden und zu Bornholm. Der einzige Unterschied bei der Bornholm–Liebe besteht lediglich in der jeweils bevorzugten Region. Yvonn hat es der Süden mit seinen schier endlosen Stränden angetan, während es uns immer wieder in den felsigeren Norden mit der majestätisch anmutenden Burg Hammershus zieht. So haben wir bei jedem unserer Treffen etwas zu bereden und vielleicht laufen wir uns ja auch mal auf unserer gemeinsamen Lieblingsinsel über den Weg.

10. April – Straßenmusik


Schmunzeln mussten wir schon beim Anblick dieser Hammondorgel, die einsam und verlassen – aber immerhin zu Verschenken – an der Straße stand. Wurden nicht auf diesen Orgeln der Sound von Bands wie zum Beispiel The Doors, Deep Purple, Emerson Lake & Palmer, Pink Floyd, Jon Lord, Genesis, Whitesnake und vielen anderen stilbildend geprägt? Und nachdem es jahrelang doch eher still geworden ist, werden sie heute wieder vermehrt eingesetzt, allerdings in einer überarbeiteten kleineren Version. Bei diesem Exemplar können wir nur spekulieren, wieviel Liebe und Hingabe bei der Musikerin oder dem Musiker einst vorhanden war, wie viele Träume, Wünsche und Sehnsüchte sich vor diesem Instrument abgespielt haben und warum dann der Karrierewunsch nicht geklappt hat. War es das nachlassende Interesse, die Familienplanung oder vielleicht doch die Überzeugung, dass es als Berufsmusiker verdammt schwierig ist seinen Lebensunterhalt zu verdienen? Wir wissen es nicht und freuen uns trotzdem über diese kurze Begegnung, bringt sie uns doch gedanklich in unsere musikalische Jugend zurück.

09. April – Osterbesuch


Ostersonntag. Wo andere zu ihren Familien fahren, haben wir uns wieder nach Hitzacker aufgemacht. Zum Spachteln. Aber immerhin mit Sonne. Angenehm warm war es. Aber Ostern ganz ohne Familie geht ja auch nicht. So gab es spontan Besuch aus Hamburg. Mareikes Schwester Andrea kam vorbei. Zeit für eine Pause. In Arbeitsklamotten. Egal. Hauptsache, mit der "keinen" Schwester klönen. Kaffee und Kuchen durften nicht fehlen. Ein paar mitfühlende Worte gab es für die viele Arbeit auch, dann noch paar aufmunternde Worte zum Abschluss und schon ging es für Andrea wieder nach Hamburg und für uns an die letzten Arbeitsschritte für heute. Um 20.30 Uhr saßen wir endlich müde und zufrieden im Auto.

08. April – Was vom Tage übrig blieb


Die Überschrift klingt zwar wie der Titel eines Romans von Kazuo Ishiguro, wir jedoch meinen damit das, was wir am Ende unseres zweiten Arbeitstages nach dem Spachteln zusammengefegt haben. Es ist schon komisch etwas zu machen, bei dem man am Ende hofft, dass es niemanden auffällt. Und genauso verhält es sich mit dieser Tätigkeit. Als vollkommene Anfänger haben wir so viele verschiedene Empfehlungen gehört, Internetvideos gesehen, uns im Baumarkt beraten lassen und stellen fest: Es ist verdammt viel Arbeit, die wir uns da aufgehalst haben und es macht auch am Tag zwei noch verdammt viel Spaß. Wie so häufig im Leben kommt es darauf an, die verschiedenen Fähigkeiten geschickt einzusetzen, und dann kommt am Ende auch ein Herz dabei heraus. Jetzt sind wir nur noch hungrig und müde. Morgen geht es dann natürlich wieder frisch ans Werk – so hoffen wir zumindest.

07. April – Spachteln von morgens bis abends


Unser Outfit erinnerte heute ein wenig an den Film "Outbreak" aus dem Jahr 1995 mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle, aber wir können sofortige Entwarnung geben: Unsere Schutzanzüge dienten lediglich als vorbeugende Maßnahme zum Schutz unserer Kleidung, weil wir den ganzen Tag über gespachtelt haben. Mit zunehmender Dauer waren wir dann doch froh über eben jene Anzüge, denn ohne sie sähen wir jetzt genauso weiß wie selbige aus. Glücklicherweise ist das Spachteln nicht so eintönig wie befürchtet, sondern extrem abwechslungsreich und damit auch nicht ganz so kräftezehrend. Außerdem sieht man das Ergebnis sofort und am Ende des "Arbeitstages" waren wir ein klein wenig stolz auf das Geleistete. Dafür belohnten wir uns selbst mit einem spontanen Essen im Fahrenkrug. Ein bisschen kaputt sind wir  zugegebenermaßen schon, deshalb geht es jetzt schnell ins Bett, denn morgen geht es früh weiter.

06. April – "Das darf man eigentlich niemanden erzählen"


Diesen Satz haben wir in den letzten Monaten zweimal in Bezug auf regenerative Energien gehört. Beim ersten Mal waren wir im hohen Norden unterwegs und sprachen mit einem Landwirt, der einen großen Teil seiner Einnahmen durch Windenergie erzielt. Schon zu Beginn des Windkraftbooms in Schleswig-Holstein war er dabei und freut sich heute umso mehr über seine unternehmerische Entscheidung, die einige seiner Nachbarn zuerst kritisch beäugten. Und dabei ist es ihm finanziell egal, ob der produzierte Strom ins Netz eingespeist werden kann oder wie so oft eben auch nicht. Der erzeugte Strom im Norden hat nämlich häufig keine Abnehmer, da es öfter zu einem Überangebot an Strom kommt und die versprochenen Leitungsnetze in den Süden der Republik immer noch in weiter Ferne liegen. Also drehen sich viele der Windräder, produzieren Strom für nichts und bezahlt wird die nicht abgenommene Energie trotzdem.

Heute hörten wir von einem Besitzer einer sehr großen Solaranlage, dass er leider keinen Strom ins Netz einspeisen kann, da die örtlichen Leitungen das nicht verkraften würden und er weiterhin auf den Ausbau der großen Überlandleitungen warten muss. Bis dahin nimmt er für den Eigengebrauch einen kleinen Teil des Stroms ab und der andere – größere – Teil "verfällt", wird aber trotzdem bezahlt.

So sieht die Realität der Energiewende in Deutschland größtenteils aus, nur erzählen darf man es halt nicht, denn dann würden viele Menschen wahrscheinlich ihren restlichen Glauben an die konkrete Umsetzung politischer Vorhaben verlieren.

05. April – Neue Männer braucht das Land


Ostern steht vor der Tür. Es locken (hoffentlich) sonnige Tage und wie kann man sich besser vor einem Sonnenbrand auf dem Kopf schützen, als mit einem modischen Hut? Als wir während unseres heutigen Fototermins bei einem unserer Lieblingskunden dieses spezielle Modell gefunden haben, konnten wir nicht anders. Oliver hielt spontan seinen Kopf für ein Spaßfoto (oder auch drei) hin und es war einfach perfekt. Wir hatten jede Menge gute Laune beim Fotografieren diverser Kopfbedeckungen, doch dieses Exemplar hat es uns besonders angetan. Und warum nicht auch einmal ein klein wenig Farbe für die Männer? Nur Mut! Neue Männer braucht das Land.

04. April – Die "Roten Seile"


Mist, der Rücken zwickt und zwackt. Wo noch vor einigen Jahren Heizpflaster herhalten mussten, bedienen wir uns heute viel effizienterer Hilfsmittel, um unsere Rücken wieder in Schwung zu bringen und außerdem auch etwas für den Rest des Körpers zu tun. Neben den hauseigenen Faszienrollen und allerlei anderen Übungen, ist es vor allem das wöchentliche Training in den "Roten Seilen" (RedCord) bei Birgit, das uns vorbeugend und manchmal auch akut dabei hilft, unsere durch (zu) viel Computerarbeit – und die damit einhergehend oft ungesunde Haltung – bedingten Rückenbeschwerden zu lindern, beziehungsweise ihnen vorzubeugen. Und das alles mit einer gehörigen Portion Spaß. Selbst der an Faulheit kaum zu übertreffende Christian (jedenfalls, wenn es um Sport geht) ist nach dem Training stets froh, eben dieses absolviert zu haben. Dank Birgit klappt es dann auch wieder mit der ungeliebten Arbeit am Bildschirm.

www.therasport-wohltorf.de

03. April – In der Ruhe liegt die Kraft


Wir haben Erwing schon öfter porträtiert und immer wieder gibt es fotografisch etwas Neues bei ihm und mit ihm zu entdecken. Auch gehört er zu den Menschen, die bei der Bitte "Bleib’ einfach so, wie Du jetzt bist!" nicht hektisch hin und her springen, sondern dieser Bitte tatsächlich perfekt nachkommen. Vielleicht ist es gar geschlechterspezifisch? Wir bekamen nämlich auf die Bitte "Bitte machen Sie jetzt gar nichts." auch schonmal die Antwort: "Na hören Sie mal, ich bin eine Frau und Frauen können nicht nichts machen." zu hören. 

02. April – Ein Haus "to go"


Wäre das doch immer so einfach: Ein Haus, das man je nach Lust und Laune mal so eben mitnehmen kann. Sozusagen „to go“. Je nach Wind und Wetter wäre man so in der Lage, den Winter im Süden und den Sommer im Norden zu verbringen und das in den gewohnten und lieb gewonnenen vier Wänden. Eine himmlische Vorstellung – und wer weiß, ob so etwas nicht eines Tages zur Realität wird. Viele von den einst unvorstellbaren Dingen gibt es heute bereits. Andere werden in den kommenden Jahren realisiert werden, wie zum Beispiel das autonome Fahren. 
Claudia war heute mal wieder bei uns im Studio zu Besuch und hatte ihre neueste Lego-Haus-Kreation im Gepäck. In ihren zum Teil selbst gestalteten Bauwerken verbergen sich die wahren Geheimnisse im Inneren. Claudia hat zum Beispiel in diesem Gebäude den gesamten Innenbereich neu gestaltet, weil ihr der Hersteller diesen etwas zu lieblos und undurchdacht entworfen hat. Wir können jedes Mal nur über den Ideenreichtum und die Liebe zur Detailausgestaltung staunen – und über die Geschichten, die es zu den einzelnen Figuren zu erzählen gibt, ebenso.

01. April – Die letzte Fahrt


Freitag, kurz vor 16 Uhr. Gebanntes Warten. Letzte Vorbereitungen für die finale Ankunft. Der Sekt ist bereitgestellt. Die Fahrerkabinen mit Mitarbeitern besetzt. Der Funkverkehr läuft auf Hochtouren. Eine einzige Frage beschäftigt alle Anwesenden: Wo bleibt Rainer?
Sein ganzes Berufsleben ist der sympathische Hamburger LKW gefahren, davon die letzten vier Jahre bei der Spedition Jan Bode in Reinbek. Gestern war nun seine letzte Fahrt als Berufskraftfahrer. Dann war es endlich soweit. Rainers Truck bog in die Hofeinfahrt ein und als ihn seine Kollegen mit ihren Druckluft-Fanfaren begrüßten, mutete es nicht nur kurzfristig wie auf dem Hamburger Hafengeburtstag an, sondern es war auch bei vielen Kollegen die ein oder andere Träne im Augenwinkel sichtbar. "Die Freiheit ist das, was mein Mann an seinem Beruf so sehr geliebt hat." erzählte uns Rainers Ehefrau Kerstin, bevor Rainer ergänzte: "Jetzt möchte ich meiner Frau auf gemeinsamen Reisen die wunderschöne Landschaft Spaniens zeigen, durch die es mich mein bisheriger Beruf schon so oft gebracht hat." In ihrer Freizeit begeisterten sich die beiden unter anderem auch für "Let’s dance" und wollen jetzt in Zukunft selbst einen Tanzkurs absolvieren. Langeweile wird es so wohl nicht geben und trotzdem lag in Rainers Stimme auch viel Wehmut.

31. März – Das scheinbar Unsichtbare sichtbar machen

Wir sehen uns in unserem Beruf oft vor die Herausforderung gestellt, etwas fast Unsichtbares besser sichtbar zu machen.

Denn, wie zeigt man am besten mit einem Foto im Studio den Unterschied zwischen einem Coach und einem Psychologen? Oder zum Beispiel zwischen einer Anwältin, einer Unternehmens- oder Steuerberaterin? Bei unserem gestrigen Auftrag sollten wir in einer Firma, die peu à peu nachhaltiger wird, diese oft kaum sichtbaren Aspekte sichtbar machen. Aber wie zeigt man, dass eine Spule in einem Produktionsprozess wieder verwendet oder ein bestimmtes Gas recycelt wird? Es sind gerade diese spannenden Aufgaben, mit denen wir konfrontiert werden und genau das ist es, was wir an unserem Beruf lieben, nämlich hierfür dann Lösungen zu finden. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist eine gute Vorbesprechung. Je mehr wir über eine Person, eine Firma oder eine Produktion im Vorfeld schon wissen, desto besser sind wir in der Lage, es in Bildern zu zeigen. Und warum heute eine Zucchini als Foto? Das erklären wir gerne in einem persönlichen Gespräch.

30. März – So will ich leben!


Endlich wissen wir, wie wir leben möchten! Jahrzehntelange Nachforschungen haben uns jetzt die Gewissheit gebracht. Wir haben nicht nur unseren Traumplatz gefunden, sondern auch unsere Traumbehausung. Das Hühnerhotel in Stapelfeld bietet einfach alles, was wir uns wünschen: Eine gute Verkehrsanbindung, eine ruhige Lage im Grünen, genug Freilauf, ausreichend Artgenossen zum Plaudern – so wollen wir auch in Zukunft leben und wie wundervoll, dass es Menschen gibt, die genau wissen, wie andere Lebewesen – seien es nun Menschen oder wie in diesem Fall Hühner – leben wollen und dabei auch noch glücklich sind. Wir haben unseren Aufenthalt im Luxus-Resort bereits gebucht. Zum Frühstück gibt es garantiert auch ein frisches Ei. Ein Luxus-Ei!

29. März – Können diese Augen lügen?


Lupus war heute Nachmittag bei uns im Studio zu Gast. Ein fast fünfzehn Jahre alter (vermutlich) Deutscher-Jagdterrier-Dackel-Pinscher-Mix aus Polen. Wir waren nicht nur auf der Stelle von seinem Blick, sondern auch von seinem liebevollen Wesen begeistert. Greta hätte ihn am liebsten auf der Stelle geehelicht, was wiederum Lupus dann doch als etwas zu aufdringlich empfand und so "rettete" er sich hin zu Tanjas Füßen. Tanja beschreibt ihren Liebling, der auch fast sein gesamtes Hundeleben schon bei ihr ist, unter anderem als "Hackenkleber" und "Bettschläfer". Woher sein Name stammt, wollten wir am Ende des kurzen Arbeitsbesuchs noch von ihr wissen. Dazu erzählte sie uns, dass dieser kleine, scheinbar unauffällige Hund jedes mal, wenn er zu Hause allein gelassen wird, heult wie ein Wolf. Deshalb heißt er Lupus (lat. für Wolf). Aber sein Frauchen nimmt es mit Humor und sagt über diese Eigenschaft: "Er liebt eben den olympischen Gedanken: Dabei sein ist alles!"

28. März – Bitte anschnallen!


Möbelhäuser sind für uns gewissermaßen ein Ort der Offenbarung. Lassen sich in ihnen doch die unterschiedlichen Geschmäcker begutachten. Und ganz egal, was noch alles an Möbeln zu finden ist, am Ende landet man in der "Entspannungsabteilung", wo es die sogenannten Relax-Sessel in unzähligen Ausführungen zu bestaunen gibt. Wir schwören Stein und Bein, niemanden in unserem Bekanntenkreis zu kennen (wir hoffen es zumindest), der sich in so einen Feuerstuhl setzen würde und doch beschlich uns angesichts der Vielzahl an Exemplaren ein bisschen das Unbehagen, es könnte eventuell der ein oder andere so ein ausgefallenes Exemplar zu Hause haben. Dazu fällt uns der deutsche Schauspieler Heinz Rühmann ein, der in den Filmen als Pater Brown mit seinem Spürsinn so manchen Bösewicht zur Strecke brachte und dabei öfter beim Anblick einer fremden Behausung den Ausspruch "Hübsch hässlich habt ihr’s hier." zum Besten gab. Das würde er sicherlich auch in dieser Möbelabteilung zum Besten geben. Allerdings müssen wir gestehen, dass wir vor vielen Jahren in einem anderen Möbelhaus selbst schon einmal in zwei Stillsesseln "versackt" sind und die waren nochmal eine ganze Ecke häßlicher – aber saubequem.

27. März – "Die weißen Tauben fliegen nicht mehr"


Wer kennt nicht diese Liedzeile von Hans Hartz? Und wer hat sich nicht schon einmal über die Geschwindigkeit von Tauben gewundert, die neben einem Auto entlang flogen? Dabei ist die Brieftaube laut unserer Recherche die schnellste Taubenart mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde. Diese Geschwindigkeit können erfahrene Tauben über eine Distanz von bis zu 650 Kilometern beibehalten und würden damit auch unser Auto zwischenzeitlich zum Nachtanken nötigen. Dabei gilt für sie keine Straßenverkehrsordnung, kein Nachtlandeverbot und auch keine Überflugverbotszonen. Das klingt nach himmlischen Zuständen. Und wie fast alles in Deutschland, ist auch der Brieftaubenzüchter bestens organisiert. Wir zitieren den Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V.: Die Brieftauben sind intelligent, treu und besitzen einen unvergleichlichen Orientierungssinn. Genau diese Eigenschaften sind es, die die über 30.000 Brieftaubenzüchter in Deutschland faszinieren und die der Leidenschaft für das Hobby "Brieftauben" zugrunde liegen. Für alle, deren Interesse wir jetzt geweckt haben sollten – die nächste Brieftaubenmesse findet am 16. und 17. Dezember 2023 in Dortmund statt.
Dann heißt es "Die weißen Tauben fliegen wieder" und das ebenfalls gesungen von Hans Hartz.

www.brieftaube.de

26. März – Hypnotisch


Beim Anblick der frisch verlegten Heizungsschlangen unserer neuen Fussbodenheizung mussten wir unweigerlich an die Augen der Schlange Kaa aus dem Dschungelbuch denken. Sie besitzt nämlich die Fähigkeit (mithilfe besagter Augen) andere zu hypnotisieren. In dem Lied Vertraue mir gelingt es Kaa, Mogli in ihren Bann zu ziehen, doch durch das Erscheinen von Shir Khan wird ihr Plan vereitelt und Mogli gerettet. 
Wir staunten gestern beim Besuch auf der Baustelle, wie viele Meter Heizungsschlauch in so ein kleines Haus passen. Und fast ebenso unglaublich fanden wir, dass er scheinbar mühelos zu verlegen war. Jedenfalls fanden wir niemanden, der sich beim Verlegen vertüddelt hatte und auf unsere Hilfe warten musste. Jetzt fehlt nur noch der Estrich und dann heißt es für gut sechs Wochen täglich dreimal Stoßlüften, damit der Fußboden komplett durchtrocknen und der endgültige Belag verlegt werden kann. 

25. März – In der Unterwelt


"Das bisschen räumen wir selber raus, machen Sie sich bitte bloß keine Umstände." Diese Worte klangen uns heute in den Ohren, als wir unseren kleinen Luftschutzkellerraum in der Nähe von Hitzacker leerräumten. Aus den veranschlagten zwei Stunden wurden am Ende sechs und man glaubt kaum, wie schwer Sand sein kann. Wer bitte lagert Sand in großen Müllbeuteln in einem Keller? Und soviel Styropor? Und dann noch Alufensterrahmen für ein ganzes Haus? Irgendwann suchten wir keine Antworten mehr auf all diese Fragen, sondern machten uns einfach an die Arbeit, bauten am Ende sogar noch ein Regal auf und mussten mehrfach beim Abstieg in den Luftschutzkeller an Orson Welles im Film Der dritte Mann denken, wie er als Harry Lime durch die Wiener Kanalisation kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs vor seinen Verfolgern flieht. Und das Fazit des heutigen Tages brachte Mareike wunderbar auf den Punkt: "Was ist das doch für ein tolles Gefühl körperlich zu arbeiten und dann am Ende zu sehen, was man geschafft hat!

24. März – Der Koch, seine Mutter und die Heimatliebe.


In Anlehnung an den Titel von Peter Greenaways Film aus dem Jahr 1989 entstand unser heutiger Blogbeitrag im Heimathäppchen in Reinbek. Dort kochen und backen Arne und seine Mutter seit einigen Jahren im allerbesten Sinne ein Stück Heimat auf den Teller. Nachdem wir gestern schon die Dithmarscher Wirsingrouladen aßen, "mussten" wir heute an den Ort des Genusses zurückkehren, um die Rouladen erneut zu essen. Zum Glück (oder Unglück) steht jetzt das Wochenende vor der Tür und erst am Montag öffnet Arne seine Küche wieder. Es gibt dort allerdings noch vieles mehr zu entdecken, wie zum Beispiel Norddeutsche Wildschweinkeule, Frikadellen mit Spiegelei oder auch eine Lumpensuppe. Lumpensuppe? Ja, genau so heisst sie und ist ein etwas anderer Eintopf mit weißen Bohnen , Porree, Wurzeln, frischen Champignons, Hack, Mettenden und Hackbällchen dazu. Einfach himmlisch.

www.gasthaus-heimathaeppchen.de

23. März – Zwischen Petticoats und Niederegger


Lübeck gestern Nachmittag gegen 16 Uhr in der Hüxstraße. Nach einem kurzen geschäftlichen Termin nahmen wir uns die Zeit, um in einer der schönsten und abwechslungsreichsten Straßen der Altstadt zu bummeln. Das hatten wir schon seit Jahren nicht mehr gemacht. Wir staunten über die Vielfalt der kleinen, individuellen Läden, schlenderten an schön dekorierten Schaufenstern vorbei, ohne konkretes Ziel, um dann – wie zu Großmutters Zeiten – bei Niederegger einzukehren. Schnell war unser anfänglicher Widerstand gebrochen und wir setzten uns im ersten Stock ins Café, tranken Tee, Kaffee und aßen Baumkuchentorte, lauschten der gedämpften klassischen Musik, dem Stimmengemurmel, vergaßen die Zeit und kehrten nach zwei Stunden vollkommen entspannt zum Auto zurück. Unser Fazit: Öfter mal einen Foto-Termin mit einer kleinen Auszeit zu verbinden.

22. März – Ausgeliebt


Diese „Dame“ entdeckten wir heute am Rande unseres Fotoshootings bei einem großen Recyclingunternehmen. Bis zu zehn dieser Puppen finden die Mitarbeiter im Schnitt pro Jahr in den Abfällen und das, obwohl es hier hauptsächlich um Bauchschutt oder Elektroschrott geht. Warum mag sie hier gelandet sein? Waren die Erwartungen der ursprünglichen Besitzer zu hoch oder wurde es auf Dauer mit den künstlichen Partnerinnen einfach zu eintönig? Vielleicht lockte auch nur ein neues, perfekteres Nachfolgemodell, die Ariane 2.0 ? Wie dem auch sei, man kann sich ja schon darüber freuen, dass diese Puppen nicht einfach im Wald entsorgt werden, sondern stattdessen immerhin bei den Entsorgungsprofis landen. Ach, und noch was: diese Puppen gehören nicht einmal zu den kuriosesten Dingen, die in unserem Müll gefunden werden …

21. März – In den Schatzkammern


Von Have. Seit 1868. In Bergedorf. Eine Institution. Die allermeisten kennen das Geschäft im Bergedorfer Sachsentor und kaum einer vermutet im hinteren Bereich so viele Räumlichkeiten, wie den Keller, das Lager oder den Innenhof. Wir hatten heute im Zuge eines Fototermins die Gelegenheit, Christoph von Have in seine private Schatzkammer zu begleiten. Bis hierhin hatten wir es bisher auch noch nicht geschafft. Dort lagern neben besonderen Weinen diverse andere Kostbarkeiten, die schon seit mehreren Generationen zusammengetragen wurden und werden. Jeder Winkel dieses Gebäudekomplexes atmet Geschichte. Alte Möbel, Flaschen, Fässer, Rezepturen – ein Traum für Entdecker und Genießer. So ganz nebenbei wurden wir auch oberflächlich in die Kunst der Gin-Herstellung eingeweiht – gespickt mit vielen geschichtlichen Anekdoten rund um den Weinhandel, der maßgeblich von Napoleon Bonaparte geprägt wurde, doch das würde an dieser Stelle deutlich zu weit gehen.

20. März – Homme avec chapeau


Gregor war heute wieder einmal bei uns zu Besuch im Studio. Für die Lieblingsadressen Sachsenwald fotografierten wir für ihn erlesene Rotweine. Ob er dabei mit auf dem Foto war oder nicht, wollen wir an dieser Stelle nicht verraten – auf jeden Fall konnten wir ihn spontan für unseren Blog fotografieren. Natürlich mit Hut. Und natürlich in schwarz/weiß. Einfach natürlich schön. Auch Gregors "Entführung" in die Welt der französischen Rotweine war für uns ein Genuss, denn so konnten wir uns bei der Beschreibung des ein oder anderen Rotweins zurücklehnen und dabei in Gedanken "mitreisen" in dieses Land voller Lebensfreude und gutem Geschmack. Wir sind übrigens immer noch auf der Suche nach einem typisch französischen Baguette, beziehungsweise Ficelle, in unserer Umgebung und wären dankbar für einen Tipp diesbezüglich. Und bitte nicht so grob und dick, wie man es nur allzu häufig in Deutschland kaufen kann. Dazu dann einen guten Käse und ein Glas Wein ... Vive la France!

19. März – Sisyphusarbeit


Stunde um Stunde (mit einigen Pausen zwischendurch) und einem Hörbuch lauschend, kümmerte sich Mareike heute mit viel Ausdauer und Geduld um Gretas Fell. Denn das hat es in sich. Drahthaar Foxterrier gehören nämlich zu den Hunderassen, die getrimmt werden müssen, weil das Fell sonst seine drahtige Struktur und somit seine Schutzfunktion verliert. Beim Trimmen wird mit den Fingern, Trimmessern oder Trimmsteinen, sowie diversen Kämmen, Bürsten und Scheren gearbeitet. Denn anders als bei Kendo, der sein Fell zweimal im Jahr von alleine wechselt, muss man das alte Fell aus Greta "heraus zupfen", sonst würde es einfach immer weiter wachsen, dünner werden und ebenfalls seine Schutzfunktion verlieren und Greta irgendwann auch motorisch einschränken. Das Trimmen findet sie – wie die meisten ihrer "Leidensgenossen" natürlich nicht besonders toll, ist es aber von kleinauf gewöhnt und lässt die lästige Prozedur geduldig über sich ergehen.
Bisher wurde Greta viermal im Jahr professionell getrimmt, doch Mareikes Neugierde und ihren Spaß am Erlernen von Neuem führte dazu, dass sie das Trimmen selbst erlernen und auch praktizieren möchte. Also gab es einen Einführungskurs, einen tieferen Einblick beim Trimmen unter Anleitung und dann ging es selbst an die Arbeit. Die ersten Ergebnisse sind schon ganz ordentlich, aber auch hier ist ist es wie mit den meisten Sachen: Übung macht den Meister. Und nur mal am Rande: Was eine erfahrene Trimmerin in gut drei Stunden schafft, wird hier zu Anfang und in Etappen, drei- bis viermal so lange dauern. 

18. März – "Wir müssen etwas für unsere Jugend tun"


Radbruch bei Lüneburg heute Mittag gegen 14 Uhr. Kein Mensch weit sind breit. Wir erkunden die Umgebung und treffen auf diesen von der Gemeinde errichteten Jugendtreff. So gut besucht wie die meisten Treffpunkte, die von Erwachsenen für Kinder oder Jugendliche konzipiert wurden. Alles nach gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen gebaut und am Ende hinterlassen sie oft nichts weiter als einen trostlosen Eindruck. An solchen Orten wurde vermutlich der Ausspruch: "Hier möchte man nicht tot über dem Zaun hängen." erdacht. Immerhin schien die Sonne.

17. März – "Manche Dinge kann das Bewusstsein noch nicht in Worte fassen, aber in Bilder"


Dieser Leitsatz steht auf der Website "Das Atelier für Perpektivwandel" von Katja Guderley. Katja hat ihr Atelier in Hamburg Bergedorf und bietet dort verschiedene kreative Wege zur Persönlichkeitsentwicklung an. Im Einzelworkshop oder in Gruppenarbeit. Dabei betont sie, dass es weniger auf das Talent ankommt, sondern vielmehr auf die Bereitschaft, sich auf den Prozess einzulassen. Sehr eindringlich beschreibt Katja ihr Verhältnis zur Kunst in ihrer Vita: „Dass Malen wie Atmen zum Leben gehört, war für mich im Kindergartenalter glasklar. Gespaltener wurde mein Verhältnis zur Kunst, als die Schule mir Vorgaben zu Motiven und Technik gab. Die akademische Diskussion, was denn nun echte, wahre Kunst sei, gab meiner Malerei den Todesstoß. Ich malte nur noch heimlich. Reine Glückseligkeit brachte dann 1985 ein Austauschjahr in den USA. Für ein Jahr lang hatte ich jeden zweiten Morgen zwei Stunden Kunstunterricht. In dieser wilden Gruppe durften wir uns kreativ austoben.“

Uns beeindruckt Katja mit ihrer ruhigen Ausstrahlung und ihrer Präsenz, die man sofort spürt, wenn sie, wie bei uns heute, einen Raum betritt.

https://guderley.net

16. März – Zerstörung


Nein, wir waren nicht in der Ukraine und haben dort dieses Gebäude fotografiert. Diese Ruine steht in Hamburg Allermöhe und wird ordnungsgemäß abgerissen. Trotzdem waren wir bei deren Anblick im ersten Moment erschrocken, weil wir unweigerlich die Bilder aus der Ukraine vor Augen hatten, wo Tag für Tag durch Artilleriebeschuss oder Raketentreffer Wohngebäude getroffen und zerstört und Menschen getötet werden. Ob das alles unter der alleinigen Verantwortung eines Größenwahnsinnigen passiert, wissen wir nicht. Was wir aber täglich sehen ist, dass Menschen getötet, desillusioniert, gedemütigt, gefoltert oder vergewaltigt werden und deren Lebensgrundlage zerstört wird. Dabei scheint jedes Mittel recht. 
Nach ein paar Minuten des Sinnierens kamen wir aus unseren düsteren Gedanken zurück und standen wieder in Allermöhe. Was bleibt sind Unverständnis, Wut, Mitgefühl und die Frage, ob mit dem Einverleiben der Ukraine der Krieg wirklich vorbei wäre.

15. März – Die hundert Gesichter von Luca


Luca ist angehende Schauspielerin. Alles begann in der Grundschule im Alter von neun Jahren, wo sie erste Bühnenerfahrungen mit Theater spielen machte. Später folgten dann Auftritte in einigen Musicals des Kirchenchores, bevor sie sich, nach erfolgreich bestandenem Abitur, ein Jahr eine Auszeit nahm, um am Hamburger Schauspielhaus ein Praktikum zu absolvieren und außerdem intensiv an ihrer Kunstmappe zu arbeiten. Luca hatte im Anschluss die Möglichkeit sowohl ein Kunststudium als auch eine Schauspielausbildung zu beginnen. Heute studiert sie im vierten Semester die Schauspielerei und hat ihre Entscheidung zu keiner Sekunde bereut. "Ich kann soviel auf der Bühne ausdrücken, kann in Rollen schlüpfen, kann mich auf der Bühne ausleben und das alles ohne wirklich so zu sein." Beim Erzählen während des Fotoshootings für ihre Schauspieler-Sedcard merken wir, wie glücklich und erfüllt sie von ihrer Berufswahl ist. Als wir nach ihrer Lieblingsrolle fragen, erzählt sie uns von ihrer Liebe zu historischen Filmen und unweigerlich kommen wir auf Sissi zu sprechen. Da gefällt Luca – ganz im Gegensatz zu uns – die aktuellen Serien weitaus besser als die Schmonzetten mit Romy Schneider. Es ist ein großes Vergnügen, Menschen dabei zu erleben, wie sie vor Begeisterung förmlich "sprühen" und sie beharrlich – zum Teil auch gegen Vorbehalte gegenüber der Berufswahl – ihren Weg gehen.

14. März – Die Sonne Brasiliens zu Besuch im Studio


Wenn schon die Temperaturen nicht gerade ein froher Vorbote des Frühlings waren, so brachte immerhin Mariane Costa Sahlmann heute am späten Nachmittag die Sonne Brasiliens in unser Studio. Wir fotografierten die junge Unternehmerin, die sich in Dassendorf einen Catering-Service aufgebaut hat, für die Lieblingsadressen. Neben dem Catering kocht Mariane außerdem für Kindergärten oder auf Events. Die gebürtige Brasilianerin aus São Paulo lernte ihren Mann in Südamerika kennen und es zog sie der Liebe wegen nach Norddeutschland in das doch eher beschauliche Dassendorf. Essen ist für Mariane Lebensfreude pur und wenn sie müde ist, kocht sie besonders gerne, am liebsten gemeinsam mit ihrem Mann zusammen, der dann das Schnippeln übernehmen darf (wer träumt nicht von so einer tollen Hilfe?). Im Catering-Bereich ist eine ihrer Spezialitäten ein typisch brasilianisches Rodizio und ihre Tortenkreationen können sich sehen lassen. Dazu gibt es hier tolle Eindrücke auf Instagram: https://www.instagram.com/muitomaisbrasil_/

13. März – Hienoa paskaa (finnisch für Geiler Scheiß)

Diese Überschrift passt hervorragend zu dem Produkt, um das es in dieser Gebrauchsanweisung geht. Aber der Reihe nach. Im Anschluss an eine knapp viermonatigen Wartezeit kam vor wenigen Tagen ein ziemlich lädiertes Paket bei uns an. Mareikes Geburtstagsgeschenk. Aus Finnland. Die Hersteller? Ein paar Typen, die einen Todesstern bauen wollen, „der nichts mit der Walt Disney Company zu tun hat“, gerne viel Bier trinken, „denn niemand kann nüchtern einen Todesstern bauen“ und sich sowohl auf ihrer Website, als auch in den Werbevideos auf YouTube, bis hin zur mitgelieferten Gebrauchsanweisung durchgängig eines bisweilen derben Humors bedienen. Genau unser Ding! Was sie herstellen? Kopfhörer natürlich. Und wem die Ansprache der Bedienungsanleitung gefällt, kann gerne auf der Website vorbeischauen und das ein oder andere ihrer YouTube Videos genießen. Es lohnt sich. Die Kopfhörer im Übrigen auch …
https://de.valco.io

12. März – Manchmal beginnt die Liebe auch auf einem Dachboden


Das war schon eine verrückte Geschichte. Vor ein paar Wochen schrieb uns Bernd von den Oldtimer Freunden Elbtalaue eine E-Mail mit der Bitte, uns unbedingt mit Petra und Klaus in Verbindung zu setzen. Er war so begeistert von der Stöberstuuv, die die beiden in Siebeneichen betreiben und meinte nur lapidar: "Ihr liebt doch genau solche Geschichten für euer Logbuch, oder?" Ja, das tun wir und deshalb haben wir uns natürlich mit den beiden verabredet. Gestern früh war es dann soweit: wir fuhren durch die noch verschneite Landschaft in Richtung Büchen und bogen in das bezaubernde Siebeneichen am Elbe/Lübeck-Kanal ab. Petra und Klaus empfingen uns herzlich und drückten uns mit einem Lächeln im Gesicht je einen Handzettel in die Hände, aus dem wir hier in Auszügen zitieren: "Schön, dass Du da bist! Jetzt geht es los. Heute kannst Du stöbern und schnüffeln soviel Du magst. Alle Schranktüren und Schubladen dürfen beziehungsweise müssen geöffnet werden, um zu schauen, was sich dahinter verbirgt. Lass Dir Zeit (und) hab‘ viel Spaß." Zwischen dem Fotografieren und Stöbern erfuhren wir von den beiden ihre "verrückte" Kennenlerngeschichte – in Kürze erzählt: Petra engagierte Klaus vor über zehn Jahren zum Entrümpeln eines Dachbodens. Die beiden fanden sich auf Anhieb sympathisch, verloren sich dann aber wieder aus den Augen. Zwei Jahre später entdeckte Petra "ihren" Klaus dann unverhofft beim Blick durch ein Fenster ihrer damaligen Arbeitsstelle und sprach ihn an. Von da an nahm die Liebe ihren Lauf … Hier kam einfach zusammen, was offenbar zusammenkommen sollte und seit Oktober '22 haben die beiden ihr gemeinsames Projekt "Die Stöberstuuv" in der Dorfstraße 21 in Siebeneichen, die einmal im Monat jeweils am ersten Sonnabend von 10 bis 17 Uhr geöffnet hat. Dort findet man Kleinmöbel, Geräte und allerlei Gedöns und fühlt sich ein wenig, als stünde man in Großmutters Häuschen. Laut Petra findet jeder hier seinen persönlichen Schatz. Wie auch wir. Ihr könnte ja mal raten, um welchen es sich handelt ...
Bevor wir  für einen Spaziergang in der Sonne an den Elbe-Lübeck-Kanal gefahren sind, haben wir uns noch die Öffnungszeiten der Stöberstuuv abfotografiert und freuen uns schon auf ein Wiedersehen.

11. März – Brot und Butter


Und dazu gerne noch ein würziger Käse. Das ist für uns Glück. Der Duft von frisch gebackenem Brot ist nur durch wenig zu toppen. Und schon manches Mal, wenn wir auf "Essen gehen" eingestellt waren, haben wir uns dann doch noch spontan umentschieden und stattdessen die Brotzeit zu Hause genossen. Dazu ein dunkles, malziges Bier oder ein Glas Wein, etwas Feigensenf und zum Abschluss noch etwas Schokolade. Mehr geht (fast) nicht.

10. März – Big Brother is watching you


Wenn man sich einmal die Mühe macht – zum Beispiel während einer Bahnfahrt – auf die Kameras zu achten, die einen umgeben, dann ist die Anzahl beeindruckend. "Schaut da eigentlich jemand zu?" mag sich der eine oder andere Fahrgast fragen oder "Ist da überhaupt eine echte Kamera installiert?" Wir haben uns das auch schon des öfteren gefragt. 
Wofür sind all die Überwachungskameras angebracht? Was passiert eigentlich mit dem ganzen aufgezeichneten Material? Wird es gespeichert oder zeitnah wieder gelöscht? 
"Zu unser aller Sicherheit." könnte man sagen. Doch lässt sich wirklich jemand, der Böses im Schilde führt wirklich davon beeindrucken oder gar abschrecken? Sehr wahrscheinlich hilft es nur im Nachhinein vermeintliche Täter zu überführen, eine Straftat verhindern kann so eine Überwachung vermutlich eher selten.

09. März – Ein Augenaufschlag und es war um uns geschehen


Für manche mag es befremdlich sein, wenn sie mit Hund zu uns ins Studio kommen und wir dann (fast) nur noch Augen für ihre Vierbeiner haben. Nicht so für Cecilie Gryselka, die heute für Fotoaufnahmen zu uns kam und als Begleitung Josie mitbrachte. Dieser (geschätzt) zwei bis drei Jahre alte Maltesermix kommt aus Griechenland und wurde auf der Straße aufgelesen. So zurückhaltend Josie am Anfang  noch war, so gerne ließ sie sich dann aber nach einigen Augenblicken von uns streicheln und am Ende des eigentlichen Shootings "mussten" wir einfach noch ein paar Bilder von ihr machen. Ihr Wesen ist einfach bezaubernd.

08. März – Prinz und Prinzessin


Was nach rheinischem Karneval klingt, meint in unserer Wirklichkeit etwas ganz anderes: Kendo und Greta führen sich nämlich gelegentlich so auf, als würden sie aus einem Königshaus abstammen. Wollen wir ehrlich sein, wir machen sie durch unsere Erziehung genau dazu. Wie oft hat Mareike schon angemerkt, dass Greta Christians Prinzessin sei. Immer wieder aufs Neue verneint, ändert es aber trotzdem nichts an eben genau dieser Tatsache. Im Vergleich der "Vorgängerin" Laika dürfen die beiden so viel mehr und haben Privilegien, von denen Laika nur träumen durfte. Schlussendlich dürfen wir uns dann auch nicht über das ein oder andere Verhalten der beiden wundern – die Verantwortung für die Erziehung liegt bei uns.

07. März – Wer hat es erfunden (oder – wie in diesem Fall – vorangetrieben)?


Wikipedia: Die Possehl-Stiftung entstand 1919 aus dem Nachlass Emil Possehls mit dem Stiftungszweck, die öffentliche Wohlfahrt Lübecks, deren deutsch-patriotischen Geist sowie deren Jugend zu fördern. Soweit, so klar. Wer und was dieser Emil Possehl war, erschließt sich erst, wenn man beginnt, sich neben dem Besuch der Oper in Lübeck für die Entstehungsgeschichte zu interessieren. Für uns begann die Neugierde in der Pause von der "Hochzeit des Figaro". Brav begaben wir uns im Eingangsbereich in eine Ecke, aßen unser Pausenbrot und standen ganz zufällig neben der Büste des Stifters Emil Possehl. Waren wir nicht vorhin auf dem Weg von der Musik- und Kongresshalle Lübeck an der Emil Possehl-Stiftung vorbeigegangen? Nach dem Pausengong begann der tolle zweite Akt und am Ende gingen wir wieder an besagtem Stiftungsgebäude in der Beckergrube in Lübeck vorbei. Zu Hause angekommen ließ es uns keine Ruhe und so "googelten" wir uns durch die Nacht. Soviel zu Emil Possehl und seiner Stiftung: es lohnt sich auf jeden Fall einmal selbst zu recherchieren, einzutauchen in die Geschichte Lübecks, Norddeutschlands, einzutauchen in die Industrialisierung Deutschlands, dem Stiftertum, dem Ersten Weltkrieg, Thomas Mann, den Buddenbrooks, dem Unternehmertum, den Neidern. Einer Familiengeschichte mit Könnern und Nicht-Könnern. Und letztendlich auch immer dem Wunsch nach Unsterblichkeit. In diesem Theater- und Opernhaus lebt Emil Possehl weiter und sei es auch nur in kurzen Momenten. Hier hat auch Thomas Mann seine zahlreichen Wagneropern erlebt, die den Grundstein für seine Begeisterung  für den Komponisten Richard Wagner legte. Ein geschichtsträchtiger Ort in einer schönen Stadt mit einer großen Strahlkraft.

06. März – Heavy Metal forever


Auf weit über 500 Konzerten war Liane in den vergangenen Jahren. Viele davon hat sie in Hamburg erlebt, andere haben sie durch ganz Deutschland geführt und dieses Jahr steht auch zum zweiten Mal Wacken auf dem Programm. Aber genauso, wie Liane die Musik liebt, gibt es an ihr auch die ruhigen Seiten. Schon jetzt freut sie sich auf eine kleine Auszeit in Wismar, nur sie, ein oder zwei Bücher und die Freude am Entdecken der Stadt und ihrer Bewohner. Wir haben Liane vor etlichen Jahren kennengelernt und öfter für freie Projekte fotografiert. Geblieben ist eine große Zuneigung und das gute Gefühl, sich aufeinander verlassen zu können.

05. März – Kälteresistent


"HSV bestraft Nürnberger Fehler eiskalt" titelte der NDR auf seiner Online-Präsenz nach dem 3:0 Heimsieg gegen eine völlig überforderte Gastmannschaft. Und damit ist der Hamburger Traditionsclub dem Aufstieg in die Erste Bundesliga wieder ein großes Stück näher gekommen. Nach nunmehr 23 Spieltagen liegt der ehemalige Bundesliga-Dino auf Platz zwei der Tabelle, nur einen Punkt hinter Darmstadt und hinterlässt bisher erstmals seit Jahren auch in der Rückrunde einen stabilen Eindruck. Wir drücken auf jeden Fall diesem Gartenzwerg in Köthel (der Ort liegt zwischen Trittau und Mölln) die Daumen, dass er sich auch bei dem heute spontan einsetzenden Schneefall nicht vom Anfeuern seines Vereins abhalten lässt.

04. März – Deutschland wieder einmal Vorreiter beim Thema Nachhaltigkeit


Ob Jäger nun Meister oder doch eher Künstler sind, sei mal dahingestellt. Der hier wohnende Jäger(meister) ist offensichtlich ein Weihnachtsfan – und: Künstler oder Künstlerin! Oder einfach nur ein großer Spaßvogel. Jedenfalls mussten wir heute auf unserer Tour durch Artlenburg "auf der anderen Seite der Elbe" sehr schmunzeln, als wir dieses Kunstwerk entdeckten. Trinkfest müssen die Erbauer auch gewesen sein, denn hierfür wurden sicher nicht monatelang Glascontainer durchforstet, um diese beeindruckende Zahl an leeren Flaschen zusammenzubekommen. Abgesehen von der kreativen Leistung, waren wir begeistert von diesem "nachhaltigen" Weihnachtsbaum, der weder nadelt noch entsorgt werden muss und sicher schon beim Aufstellen viel Freude bereitet hat. Mit Grauen denken wir an die ansonsten üblichen Dekorationen mit Lichterketten, Kugeln und sonstigen Baumschmuck. Und mal ehrlich: hat schon mal jemand allen Ernstes Spaß am Abschmücken gehabt?

03. März – Verbundenheit


"Komm' doch später noch auf ein Kaffee – oder Kakao – rum." Das waren gestern die Begrüßungsworte von Roman, die bereits ausgesprochen wurden, bevor das erste Foto überhaupt im Kasten war. Das ist jedoch nur einer der Gründe, warum wir so gerne nach Grambek fahren, um Fotos für die Firma Willi Damm zu machen. Willi Damm gehört zu der Buhck Gruppe, für die wir inzwischen seit 15 Jahren fotografieren. Wir waren auf Deponien, haben am Sortierband gestanden, durften Radladern bei der Arbeit zuschauen und haben uns den ein oder anderen Schuh im Matsch ruiniert, weil wir mal wieder nicht an das passende Schuhwerk gedacht haben. Doch was uns neben all diesen spannenden Dingen am meisten begeistert, sind die Menschen, die für diese Unternehmen arbeiten. Immer wieder gibt es neue Gesichter, aber es sind besonders die "Bekannten", über die wir uns so freuen – und das nicht nur wegen eines Heißgetränks. Eines dieser bekannten Gesichter gehört zu Roman. Roman ist bereits seit 35 Jahren im Unternehmen und wir hatten ihn schon viele Male vor der Kamera. Immer freundlich, immer einen kleinen Spruch auf Lager und das alles in seinem herrlich berlinerischen Slang. 
So nahmen wir seine Einladung natürlich gerne an und besuchten ihn in der Annahmestelle auf dem Recyclinghof. Auf einen Kakao und einen kurzen Plausch. So herzlich werden wir gerne empfangen und freuen uns jetzt schon auf unseren nächsten Fototermin.

02. März – Und sie dreht sich doch!


In Anlehnung an diesen Ausspruch Galileo Galileis (wobei die Gelehrten heute noch darüber streiten, ob Galilei den Satz "Und sie bewegt sich doch." 1633 überhaupt vor Gericht gesagt hat), waren wir heute bei Ingo zum Schallplatten hören zu Besuch. In Zeiten von Spotify und Co ist es schon ungewöhnlich und geradezu anstrengend spätestens alle 20 Minuten aufzustehen, um die Schallplatte umzudrehen. Besser klingen als eine CD tut sie jedenfalls nicht und nimmt auch noch relativ viel Platz im Regal ein. Aber – und in der Tat passt an dieser Stelle einmal das "aber" – ein Schallplattencover und das meistens auch aufwendig gestaltete Innenleben, sind schon eine tolle Sache. Ganz entscheidend ist hierbei auch das bewusste Hören von Musik. Das "sich drauf einlassen" nicht weiter zu zappen und dem Album, das ja auch immer von den Künstlern als Ganzes konzipiert wurde, aufmerksam zuzuhören. Dazu gab es leckere Pasta, Wein, Bier und schöne Gespräche – einfach ein runder Abend.



01. März – Neue Pfade wagen


Wollen wir den bekannten Weg, also auf Nummer sicher gehen oder vielleicht doch lieber einmal das Abenteuer wagen und unbekannte Pfade beschreiten? "Ein Spatz in der Hand ist besser als eine Taube auf dem Dach.“ ist ein Sprichwort, welches uns darin bestätigen soll, nicht zu viel zu wollen, denn dann könnte es ganz schnell vorbei sein mit der Gemütlichkeit, mit dem "Auf Nummer sicher gehen". Und doch träumen viele Menschen davon, einmal vom Zigaretten holen nicht nach Hause zurückzukommen, sondern tatsächlich nach New York oder anderswohin auszubrechen. Die Wahrheit liegt wie so häufig wohl in der Mitte: Nicht immer den ausgetretenen Weg wählen, sondern öfter mal ein kleines Abenteuer wagen. Das allerdings verträgt sich kaum mit einer zunehmenden Vollkasko-Gesellschaft, in der es bereits Versicherungen für Konzertkarten gibt, falls man verhindert sein sollte. Dann doch lieber gleich die CD zu Hause genießen. Da regnet es auch nicht. Na herzlichen Glückwunsch ...
Apropos Glückwunsch: unser Blog ist heute drei Jahre alt geworden.

28. Februar – Positive Vibration


Heute klingelte es am späten Vormittag an der Tür. Das wird wohl die Post sein. Dachten wir. Doch weit gefehlt! Celina war in der Gegend unterwegs und schaute spontan bei uns vorbei. Dabei brachte sie nicht nur die Sonne, sondern auch ihre süße Tochter mit. (Wir sind immer noch am diskutieren, wer von den beiden mehr strahlte.) Die zwei ließen uns kurzfristig die Zeit vergessen und wir klappten unsere Laptops zu. Dann tauschten wir erst einmal die neusten Neuigkeiten aus, erfuhren von den Plänen der jungen Familie, erzählten von unseren und erlebten eine glückliche Mutter mit ihrer zufriedenen Tochter. Es gibt eben soviel mehr und wichtigeres im Leben, als nur die Arbeit. Danke für Euren Besuch.

27. Februar – Bitte zur Lichtprobe


Wir testen oft im Vorfeld eines Fototermins verschiedene Lichtsituationen, um sie dann entsprechend beim Kundentermin anzuwenden. So auch heute, als es darum ging, mit nur einem Licht – schließlich gibt es ja auch nur eine Sonne – ein schönes, ausdrucksstarkes Portraitlicht zu "zaubern". Und wenn dann auch noch die Kleidung zurückhaltend ist, entstehen solche schönen – nicht retuschierten – Fotoaufnahmen. Es ist immer wieder faszinierend mit "Licht zu malen" – denn nichts anderes heißt Photographie aus dem Altgriechischen übersetzt: Malen mit Licht.

26. Februar – Glück und Frieden


Was nach Leo Tolstois großem Roman klingt, meint in Wirklichkeit etwas ganz anderes. Wir fanden nach einem ausgesprochen anstrengenden Wochenende unser Glück und unseren Frieden heute Abend im Fahrenkrug bei Bratkartoffeln, Remoulade, Roastbeef und Putenschnitzel. Natürlich auch mit Salat, Bier und einem herrlichen Mispel-Calvados. Bis dahin hieß es fotografieren, fotografieren und noch einmal fotografieren. Die Speicherkarten glühten. Das iPad wurde unzählige Male hin und her gereicht, etliche Vortauswahlen wurden getroffen, wieder verworfen, diskutiert, gelacht und am Ende blickten wir in erschöpfte und zufriedene Kundenaugen. Zum Glück hatten wir unseren Tisch im Fahrenkrug schon vorbestellt und so stiegen wir nach dem letzten Foto direkt ins Auto und fuhren ohne ein Wort zu sagen glücklich und zufrieden voller Vorfreude auf einen schönen Wochenendabschluss los. 

25. Februar – Lust auf Frühling …


… macht uns derzeit die aktuelle Ausgabe der "LandLust" mit unserer Bildstrecke zum Thema "Rhabarber". Zusammen mit der wunderbaren Barbara Stadler durften wir diese Rezeptstrecke fotografieren und glücklicherweise auch ausgiebig nach dem Shooting probieren. Jetzt warten wir ungeduldig auf das Sprießen des Rhabarbers im eigenen Garten, um endlich eines der Rezepte nachmachen zu können. Ein klein wenig wird es noch dauern und wahrscheinlich werden wir auch etwas Rhabarber zukaufen müssen – das ist egal – Hauptsache ist, es schmeckt am Ende so lecker wie bei Barbara – dann klappt es auch mit dem Warten auf den Frühling.

24. Februar – Der Motivator


Auf Riadhs Website steht: "Andere geben dir Nachhilfe, ich bringe dir Erfolg!" Selbstbewusst, freundlich und zugewandt – so begegnete uns Riadh jetzt schon zum zweiten Mal für ein Fotoshooting für die Lieblingsadressen Sachsenwald. Und nach der einen Stunde im Studio, einer Vielzahl an schönen Bildern und ebenso vielen interessanten Geschichten rund um das Lernen, sind wir mehr als zuvor davon überzeugt, dass es fast immer auf die unterrichtende Person ankommt, wenn es darum geht, jemanden für ein Schulfach zu begeistern oder eben auch nicht. Und wir denken mit Grauen an die ein oder andere Lehrerschlafmütze unserer Schulzeit zurück, wo wir gerne die 45 Minuten Unterricht "vorgespult" hätten.

23. Februar – Gewusst wie


Wie hält man einen Fotografen (oder eine Fotografin) bei bester Laune? Die Antwort ist ganz einfach: Man nehme einen Kaffee und reiche dazu ein paar köstliche Cantuccini. Da schmelzen wir jedes Mal förmlich vor Begeisterung dahin, reisen während der Fotoaufnahmen gedanklich nach Italien – natürlich in die Region, aus der diese berühmten Kekse stammen – die Toskana, um kurz danach gänzlich in die Welt der italienischen Lebensmittel einzutauchen. Ein wenig Antipasti, danach Pasta und zum Schluss Cestini alla frutta und dazu einen Caffè. Buon appetito! 

22. Februar – Geht doch!


Nach Regen kommt Sonne. Und mit den ersten Sonnenstrahlen ging es hinaus in die Wolfsschlucht zu einem unserer Lieblingsplätze in der Umgebung. Da erst erkannten wir das ganze Ausmaß der Regenfälle der vergangenen Wochen. Die Bille war über die Ufer getreten und hat alles in eine beeindruckende Seenlandschaft verwandelt. Nicht nur wir blieben hier eine ganze Weile stehen und genossen dieses Ausblick.

21. Februar – Der Klang der blauen Gitarre


William Boehart war heute auf Stippvisite zu Besuch im Studio. Kein Besuch ohne Kaffee. Kein Besuch ohne Zeit für ein Gespräch. Und kein Besuch ohne Foto. Heute sogar mit mehr als einem Foto. Bill ist seit einigen Jahren im UnRuhestand. Er erwartet gerade seinen zweiten druckfrischen Roman. Die Termine für die ersten Lesungen sind schon bekannt und wir sprachen heute über die verschiedenen Möglichkeiten, seine Lesungen über Onlinemedien bekannt zu machen. Es erschreckt ihn jedesmal aufs Neue, wenn wir von der zunehmend geringer werdenden Aufmerksamkeitsspanne von Menschen am Handy erzählen. Für William wäre es undenkbar, seine Romane nur auf wenigen Seiten zu erzählen und er möchte seine Hoffnung nicht aufgeben, dass es Menschen gibt, die auch noch "richtig" lesen können und wollen. In seinem neuen Roman Der Klang der blauen Gitarre schreibt William Boehart über eine Odyssee durch die Sixties, über Antikriegs-Proteste, Hausbesetzungen, Sex, eine Kleinstadt in Schleswig-Holstein, ein Hakenkreuz und über eine Vergangenheit, die nicht vergeht. Der Klang der blauen Gitarre, 394 Seiten, ISBN 978-3-95510-326-2.

20. Februar – Tchaikovskys Pathétique als Stimmungsaufheller?


Heute Morgen ging es für uns wieder einmal für Fotoaufnahmen zu Barbara und Erwing nach Martfeld bei Bruchhausen-Vilsen im Landkreis Diepholz. Neben allerlei leckeren Foodaufnahmen und dem anschließendem Verzehr der Speisen, blieb leider nur wenig Zeit, um uns mit Erwing auszutauschen. Da wir für die Fotos einen Blitz draußen vor der Tür aufstellen mussten, kamen wir aufgrund des Regens auch auf das leidige Thema Wetter zu sprechen. Dabei erzählte Christian von seinem Trick, wie er seine Stimmung an diesen – manchmal deprimierend – grauen Regentagen durch die Wahl von schwerer Musik aufhellt. Besonders eindrucksvoll gelingt es ihm mit der 6. Sinfonie von Tchaikovsky, der Pathétique. Sie beginnt dunkel tönend, entwickelt sich dann ganz langsam und am Ende beginnt für Christian stets die Sonne wieder zu scheinen. Tchaikovsky selbst sagte über seine letzte Sinfonie: "Was mich anlangt, so bin ich stolzer auf sie als auf alle meine anderen Kompositionen." Diese Meinung können wir nur teilen.

19. Februar – Soviel Zeit darf sein


Gestern regnete es den ganzen Vormittag. Und als es dann am frühen Nachmittag doch einmal kurz aufhörte, hatte Mareike die rettende Idee für den Tag: Hunde ins Auto und ab in Richtung Kuddewörde in Zwanzig21. Dort ein wenig die Hunde und uns bewegt – soweit es das Wetter und unsere Lust zuließ – und schon saßen wir an der Kaffeetafel. Mit stimmungsaufhellendem Kuchen vor der Nase, einer Tasse Kaffee und einem Karamell-Likör zum Probieren, schweifte unser Blick wieder nach draußen und siehe da, wir entdeckten wieder einmal das Schöne im Kleinen: Schneeglöckchen mit Hoffnung auf den Frühling. Es darf jetzt auch endlich etwas wärmer werden und siehe da – bereits heute sah es schon sehr viel mehr nach Frühling aus.

18. Februar – Die Menschen hinter dem Genuss Sichtbar machen


Das ist eine unserer liebsten Aufgaben. Nachdem wir neulich an dieser Stelle schon einmal einige Mitarbeiter vom Wackelpeter aus Hamburg vorgestellt haben, gibt es heute noch einmal Mitarbeiterporträts zu bewundern. Ein kleines und feines Team werkelt rund um den Koch Sebastian Junge im Wolfs Junge in der Zimmerstraße in Hamburg. An vier Tagen in der Woche verzaubern Sebastian und sein Team mittags à la carte oder einem Menü und am Abend jeweils mit zwei festen Menüs ihre Gäste. Hinter jedem Genuss steckt soviel Liebe und Arbeit und so entstand der Wunsch, auch den oft "unsichtbaren" Menschen im Restaurant ein Gesicht zu geben. 

17. Februar – Heute vor einer Woche


Bitte mal ehrlich sein: Wer weiß aus dem Stegreif, was er heute vor einer Woche gemacht hat? Tja, wir wissen das auch nur selten. Aber genau dafür haben wir ja seit bald drei Jahren unser "Logbuch" und das hilft uns ungemein beim Erinnern. Wir waren vor einer Woche noch in Dresden, besuchten gerade die Oper "Götterdämmerung" und fuhren einen Tag später wieder zurück nach Hause. Das ist erst eine Woche her und kommt uns doch gefühlt wie eine kleine Ewigkeit vor. "War das eigentlich im letzten Jahr oder doch schon im vorletzten?" Auch diese Frage können wir nicht immer sofort beantworten. Es klingt verrückt und doch ist es kennzeichnend für das Leben. Tausend verschiedene Dinge stürmen jeden Tag auf uns ein. Unser Wunsch nach langsamer verlaufenden Tagen bleibt ungehört. Stattdessen geht es von Termin zu Termin. An dieser Stelle haben wir die mahnenden Worte von älteren Verwandten im Ohr. Das Empfinden vom schnelleren verlaufen der Zeit nimmt mit zunehmenden Alter immer weiter zu. Keine schönen Aussichten. Vielleicht liegt es ja auch an den schon Wochen im Voraus in den Kalender eingetragenen Terminen, dass die Lust auf mehr Spontaneität zwar in unseren Köpfen fest verankert ist, sich in der Realität aber nur sehr schwer umsetzen lässt.

16. Februar – Der stille Beobachter


Sandra brachte heute Morgen ihren dreijährigen Hund mit zum Fotoshooting. Pluto ist ein Podenco, kommt ursprünglich aus Portugal und erwies sich als ein stiller und genauer Beobachter am Set. Kaum zu bemerken, lag er fast die ganze Zeit über auf seinem Platz und brachte uns mehr als einmal zum Schmunzeln. "Im Haus ist er fast wie eine Katze – draußen dagegen lauffreudig und unternehmungslustig.", erklärte Sandra das ruhige Verhalten ihres Hundes. Wir waren fast augenblicklich schockverliebt in Pluto und freuen uns schon auf ein Wiedersehen. Natürlich freuen wir uns ebenso auf Sandra, die auf ihre Art und Weise auf den Fotografien eine große Natürlichkeit ausstrahlt und auch immer ein klein wenig den Schalk im Nacken hat. Toll für die Stimmung und gut für die Ergebnisse der Fotosession.

15. Februar – Keeeeekse


Eigentlich wollten wir nur schnell einen Kaffee und zwei Brötchen kaufen, als wir diese kleinen "Kunstwerke" entdeckten. "Oha – da hat heute Morgen wohl einer einen Clown gefrühstückt, als diese Berliner entstanden sind …" war der erste Gedanke, als wir diese sehr speziell verzierten Backwaren in der Auslage der Bäckerei Kruse in Barendorf entdeckten. Weil wir von Natur aus neugierig sind und außerdem lachen mussten, als uns diese ganzen Krümelmonster anschauten, haben wir kurzerhand zwei davon mitgenommen – es kann ja nicht immer nur gesundes Essen geben. Unser Fazit? "Njom, njom, njom …" jedoch sehr süß und mit klassischer Marmeladenfüllung hätten sie uns noch besser geschmeckt, aber alleine für den Spaß, den wir beim Betrachten hatten, war es das Probieren wert.

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14. Februar – Der Frühling kommt …


… und uns Menschen treibt es wieder mehr nach draußen. Wandern, Fahrrad fahren, Kultur, Städtetrip, Garten, Sport, Schwimmen und Essen. Einen besonders schönen Tipp lernten wir vor kurzem in Lauenburg kennen: das Bistro Helene in der Elbstraße 20 in der wunderschönen Altstadt. Wir hatten das Vergnügen, dort Fotoaufnahmen für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "LandLust" zu machen und haben uns sofort in den Charme des Familienbetriebes verliebt. Mit viel Liebe und Geschmack denkt sich Stefanie Timm die Speisekarte aus und zusammen mit ihren beiden Söhnen betreibt sie dieses Kleinod, das nicht nur zahlreiche Touristen anlockt, sondern auch immer einen speziellen Tisch für Einheimische bereithält – denn, auch das ist der Familie wichtig, Menschen aus ihrer unmittelbaren Umgebung einen gemütlichen Treffpunkt zu bieten. Einen ganz besonderen Tipp für Lauenburg haben wir außerdem: Am 25. März findet die 8. Lauenburger Kultur- und Kneipennacht statt. Weitere Informationen und Tickets dazu: www.herzogtum-lauenburg.de/e-lauenburger-kultur-und-kneipennacht

13. Februar – Glücksmomente im Berufsalltag


Menschen zu fotografieren gehört für uns zu den schönsten fotografischen Aufgaben, sowohl bei freien Projekten, als auch im geschäftlichen Umfeld. Wenn wir dann noch jeden Mitarbeiter so zeigen dürfen, wie die jeweilige Person sich zeigen möchte, dann ist unser Glück perfekt. So wie zum Beispiel neulich in Hamburg, als wir für die Firma "Wackelpeter - Ökologisches Essen für Kinder" alle Mitarbeiter nicht nur als Gruppe, sondern jeden auch noch einzeln fotografiert haben. Hier eine Auswahl der Bilder.

12. Februar – Eine Zeitreise in 90 Minuten


Es sieht in der Tat etwas bekloppt aus, wenn man mit so einer wuchtigen VR-Brille durch die Gegend läuft. Das Erlebnis muss allerdings umso beeindruckender sein. Wer möchte nicht wissen, wie es früher an den unterschiedlichen Orten in einer Stadt einmal ausgesehen hat? Wie die Menschen gekleidet waren, welche Wagen oder Kutschen vorbeifuhren und vor allem, wie die Gebäude in anderen Jahrhunderten genau an dieser Stelle aussahen? So eine Reise durch die verschiedenen Epochen ist heute sozusagen auf Knopfdruck möglich. Ohne jede Gefahr, ohne Geruch und mit einer garantiert sicheren "Landung" zurück in die Gegenwart, denn bei aller Neugierde – wer möchte schon wirklich in früheren beschwerlichen Zeiten leben?

11. Februar – Kann Architektur Stimmungen beeinflussen?


Ganz eindeutig; ja! Nach einer Woche Dresden mit diesem Ausblick aus unserem Feriendomizil, mögen wir uns nicht ausmalen was es bedeutet, dort auf Dauer zu wohnen. Das Wetter spielt natürlich auch noch eine Rolle. Aber als Ausrede lassen wir das nicht gelten, denn selbst bei Sonnenschein bleibt der Ausblick der gleiche – deprimierend. Wir kamen uns in unserem 1-Zimmer-Appartement vor wie in einer Frischhaltedose: perfekt isoliert, geräuschgedämmt, steril bis zur Leblosigkeit und dazu dieser Ausblick auf das gegenüberliegende Gebäude. Eine Art der modernen Käfighaltung. Die Zukunft. Gestaltet unter ökologischen Gesichtspunkten, weil immer mehr Menschen auf immer engerem Raum zusammenleben müssen bei gleichzeitig energiesparender Bauausführung. Es ist ja auch so praktisch: Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und Schulen, alles in unmittelbarer Nähe – was will man mehr? Vielleicht gleich noch einen Psychologen pro Wohnblock (so, wie auch in unserem) einplanen – so gelingt das perfekte Leben im urbanen Raum sicher. 

10. Februar – Das große Finale


Wie vom Donner gerührt waren wir nach fünfeinhalb Stunden in der Oper am Ende der Götterdämmerung. Sekundenlanges, fast andächtiges Schweigen nach dem letzten Ton. Dann ein nicht enden wollender Applaus und viele Bravo-Rufe. Das gesamte Publikum hielt es nicht mehr auf seinen Plätzen. Es war so überwältigend. So berührend. So aufwühlend. So betörend. So gewaltig. So schön. Und als ganz zum Schluss dann noch Waltraud Meier, die heute zum letzten Mal die Waltraute sang, auf der Bühne von Christian Thielemann besonders geehrt wurde, da gab es kein Halten mehr. Die einen waren überwältigt von der Erinnerung an die langjährige Karriere Meiers, die anderen träumen noch heute von ihrer Interpretation der Isolde im Tristan. Den größten Applaus bekamen, neben den wieder einmal fantastischen Solisten, die Orchestermusiker unter der Leitung von Christian Thielemann. Sie zauberten einen so runden, vollen Klang, mit einer extrem breit angelegten Dynamik. Von den zartesten Tönen, die kaum hörbar waren bis hin zu den dramatischen Passagen, wo wir die Musik regelrecht körperlich spürten – so schön ist es nur live zu erleben. Und noch eine kleine Anekdote: wir haben noch nirgendwo anders, als hier in Dresden, so viele Männer in den Pause vor den Toiletten Schlange stehen sehen. Aber das nur am Rande ...

09. Februar – Konstrastprogramm


Unser Tag in Worten: Radebeul. Bei Dresden. Karl May Museum. Weinberge. Steillagen. Sonne. Kälte. Weinwanderweg. 397 Treppenstufen. Weitblick. Genuss. Gutes Essen. Schmalspurbahn unter Dampf. Und zum "krönenden Abschluss" IKEA ...
Aber der Reihe nach: zuerst ging es zum Karl May Museum nach Radebeul. Christian war heute morgen kaum am Frühstückstisch zu halten, so zog es ihn dort hin. Karl May schrieb in der Villa Shatterhand nicht nur seine erdachten Fantasiegeschichten, sondern auf diesem Grundstück legte seine zweite Frau Klara auch den Grundstein für das Museum Bärenfett. Hier und in der Villa werden neben zahlreichen Sammelobjekten auch die Räumlichkeiten gezeigt, in denen die Abenteuer zu Papier gebracht wurden. Mit über 100 Millionen verkauften Büchern gehört er sicher zu den meistgelesenen Autoren Deutschlands. Auf der Rangliste der am häufigsten übersetzten deutschen Autoren ist er immerhin auf Platz 42. Um seiner Umwelt das Bild des weit gereisten Autors zu vermitteln, umgab Karl May sich mit allerlei zusammengekauften Gegenständen aus Amerika und dem Orient. Es muss in der Tat beeindruckend für seine Besucher gewesen sein, ihn inmitten dieser fremdländisch anmutenden Gegenstände zu erleben – gab es doch weder Internet noch Fernsehen und so kannte man alles nur aus Büchern oder von Reiseberichten. Karl May selbst ist erst im fortgeschrittenen Alter mit seiner Frau als Tourist nach Nordamerika und in den Orient gereist. Schließlich wollte er mit eigenen Augen sehen, worüber er schon so ausgiebig geschrieben hatte. Im Anschluss an den kurzweiligen Ausflug in unsere Kindheit, Mareike als Nscho-tschi, Christian als Winnetou, ging es weiter zum Weingut Karl Friedrich Aust, wo wir auf einen schönen Rundwanderweg geschickt wurden. Nach erfolgreicher kurzer und steiler Wanderung – es war eher ein kleiner Spaziergang mit immerhin 397 Treppenstufen – entschieden wir uns für zwei der wunderbaren Weißweine (Goldriesling und Scheurebe – beides Jahrgang 2021) und fuhren danach auf die Empfehlung einer Spaziergängerin weiter nach Moritzburg. Schon zu spät für einen Besuch des eindrucksvollen Wasserschlosses mit der gerade stattfindenden, jährlich wiederkehrenden Ausstellung über den Film "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", reichte es noch für eine Umrundung dieses Prachtbaus aus der Barockzeit. Es war viel zu kurz und trotzdem gaben wir das Versprechen wiederzukommen. Gerne zur Weinlese in Radebeul mit ein paar Tagen Zeit. Der "krönende Abschluss" war dann ein Besuch bei IKEA in Dresden, den sich – untypischerweise – NICHT Mareike gewünscht hat ...
Und jetzt – beim Schreiben dieser Zeilen – genießen wir den Goldriesling des Weingutes Aust und träumen von unserem nächsten Besuch. 

08. Februar – Ein Held ohne Furcht


Siegfried, dessen Eltern Sieglinde und Siegmund schon lange tot sind und die er niemals kennengelernt hat, wächst bei Mime, dem Bruder und Gegenspieler Alberichs,  in einer Schmiede im Wald auf. Mime hat ihn nur zu sich genommen, um dank seiner "Hilfe" an den Ring des Riesen Fafner zu gelangen und möchte ihn danach sofort aus dem Weg räumen. Aber was macht man mit einem Jugendlichen, der nicht nur sehr stark, sondern auch ganz ohne jede Furcht ist, und der sich bei seinem Ziehvater Mime auch noch extrem langweilt. Sein Sinnen steht ihm nach Abenteuer, getreu dem Motto: "Was kostet die Welt?" Er ist quasi das Pendant zu Menschen mit einer Lebensversicherung, einem Reihenendhaus oder einer Reiserücktrittsversicherung. Den Riesen Fafner erschlägt Siegfried fast im Vorübergehen und auch Mime muss ob seiner bösen Pläne dran glauben. Nachdem Siegfried dann noch seinen Großvater Wotan beleidigt und kurzfristig außer Gefecht setzt, gelangt er schließlich zu Brünnhilde, die nach wie vor in ihrem Feuerring gefangen ist. Als er sie aus diesem befreit, in ihre Augen blickt, ein Gefühl der Liebe in sich spürt, da endlich, nach bald vier Stunden Oper, fürchtet Siegfried sich zum ersten Mal in seinem Leben: vor seinen aufkeimenden Gefühlen, vor der Liebe zu Brünnhilde. Nach fünf Stunden gab es zu Recht Standing Ovations für alle Beteiligten und wir freuen uns schon auf die Götterdämmerung am Freitag. Das Finale ist einfach zum Niederknien.

07. Februar – Alte Meister


Heute war ein opernfreier Tag für uns in Dresden und daher hieß es: auf in die Altstadt! Nach einer ausgiebigen Tour durch Dresdens Straßen, Cafés und Läden landeten wir zum Abschluss in der Galerie der Alten Meister im Dresdner Zwinger unweit der Semperoper. Wir waren zum letzten Mal vor vier Jahren dort und heute kamen wir mit mehr Zeit an diesen Ort zurück. Rembrandt, Tizian, Rubens und so viele andere Meister ihres Faches sind hier mit ihren Werken vertreten, dass wir am Ende ein klein wenig erschöpft von der Menge und der Qualität der dort ausgestellten Werke waren. Dabei mussten wir auch unweigerlich an die Arie von Hans Sachs aus Wagners Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" denken, die mit dem Vers: "Verachtet mir die Meister nicht und ehrt mir ihre Kunst!" beginnt. Denn das konnten die im Zwinger ausgestellten Alten Meister wahrhaft meisterlich: malen. Sie konnten eindrückliche Lichtstimmungen oder ausdrucksstarke Porträts erschaffen und was uns mit am deutlichsten auffiel: Letztere kommen sogar ganz ohne das oft aufgesetzte Lächeln vieler heutiger Fotoaufnahmen aus, so dass beim Anblick dieser gemalten Personen tatsächlich eine echte Auseinandersetzung mit deren Persönlichkeiten stattfinden kann, die durch ein Lachen nur zu oft übertüncht werden. 
Ähnlich ausdrucksstarke Porträtmalerei neueren Datums haben wir vor ein paar Monaten in Salzwedel im Kunsthaus gesehen, wo Werke von Hans Aichinger aus Leipzig  im Rahmen einer Doppelausstellung gezeigt wurden. Uns fasziniert die Malerei ebenso wie die Fotografie. Und könnten wir besser mit dem Pinsel umgehen, würden wir uns vielleicht ja auch mal an einem "Alten Meister" versuchen.

06. Februar – Musik gewordene Gefühlswelten


Heute stand die Walküre von Richard Wagner auf dem Programm. Bereits beim Vorspiel stockte uns das Herz, so physisch erlebten wir die Musik. Die Facetten zwischen Flucht, Furcht, Einsamkeit, Ausweglosigkeit und Todesangst erzeugte bei uns eine Gänsehaut und ein Gefühl, welches wir so schnell nicht vergessen werden. Siegmund ist auf der Flucht vor seinen Feinden, trifft ausgerechnet im Haus seines ärgsten Widersachers Hunding auf dessen Frau Sieglinde, die er erst nach einer Weile als seine eigenen Schwester erkennt, doch verliebt hatten sich die beiden bereits auf den ersten Blick. So beginnt der zweite Teil des Rings und am Ende des dritten Aktes gibt es nur Verlierer: Siegmund tot, Sieglinde schwanger auf der Flucht, Hunding ohne Frau und Gottvater Wotan, der nicht nur "gezwungen" war, seinen Sohn Siegmund umbringen zu lassen (dieses geschah sogar noch mit seiner eigenen Mithilfe), sondern auch noch seine geliebte Tochter Brünnhilde verstoßen muss, ist am Ende ein gebrochener Gott und sieht gleichermaßen sein Werk zerbrechen. Dazwischen lagen gut viereinhalb Stunden Musik, zwei Pausen, begeisterte Besucher, ein sichtlich gerührter Thomas Johannes Mayer, der wieder für John Lundgren als Wotan einspringen durfte und heute seine Rolle nicht nur von der Seite aus sang, sondern auch spielte – und das so gut, dass niemand den eigentlichen Darsteller vermisste. Stehende Ovationen gab es, wie auch schon gestern, für den Dirigenten Christian Thielemann, der zusammen mit der sächsischen Staatskapelle dafür sorgte, dass wir über die gesamte Spieldauer fast körperlich mitlitten, miterlebten, mitstritten, mitliebten – einfach mittendrin waren.

05. Februar – Erste Hilfe


Was tun, wenn einer der Hauptdarsteller eines Bühnenstücks für den Abend ausfällt? So passiert heute beim Vorabend (Das Rheingold) zur Ring-Tetralogie von Richard Wagner in der Dresdner Semperoper. Der Hauptdarsteller John Lundgren (als Wotan) war kurzfristig erkrankt und Thomas Johannes Mayer sprang spontan ein. Er sang die Partie des Wotan im Rheingold von der Seite der Bühne aus. Da das Bühnenbild so seine Tücken hatte, konnte man ihn nämlich schauspielerisch nicht mehr ausreichend vorbereiten. Deswegen wurde die Rolle auf der Bühne von einem äußerst werkskundigen Bühnenfachmann (den Namen des Mutigen haben wir uns leider nicht gemerkt) verkörpert. Der Bass-Bariton Mayer war stimmlich, ebenso wie das gesamte Ensemble, auf höchstem Niveau. Gleichermaßen umwerfend: die sächsische Staatskapelle unter der Leitung von Christian Thielemann. Der Abend klingt auch jetzt noch, etwa drei Stunden später, so schön nach, dass wir mit der Musik im Ohr unseren Gedanken nachhängen. Es werden so viele unterschiedliche Aspekte menschlichen Handelns im Ring behandelt – von der Frage – was wäre, wenn die Rheintöchter dem Werben Alberichs nachgegeben hätten – über die Frage – warum ist Wotan nie mit dem Bestehenden zufrieden, sondern muss stets neue Herausforderungen suchen – bis hin zum Finale in der Götterdämmerung, als alles im Weltenbrand zerfällt und dennoch das Scheitern nicht das Ende, sondern zugleich auch den Anfang von etwas Neuem ist. Also als eine Geschichte, die sich ständig wiederholt. Für den heutigen Beginn war erst einmal wichtig, dass musikalisch "erste Hilfe" geleistet wurde in Gestalt von Thomas Johannes Mayer und dafür waren wir ihm, mitsamt dem restlichen Publikum, sehr dankbar.

04. Februar – Dresden calling


Gut zehn Wochen ist es her, dass Mareike mir mit den Worten: "Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dir zu diesem besonderen Geburtstag nichts schenke, oder?" einen Umschlag mit Opernkarte für Dresden überreichte. Heute Morgen ging es dann flussaufwärts in die sächsische Landeshauptstadt, wo wir für eine Woche in einem Miniappartement in unmittelbarer Nähe der Altstadt Quartier bezogen haben. Und warum Dresden? In einfachen Worten: Oper. Wagner. Thielemann. Der Ring des Nibelungen. Hier haben wir in den vergangenen Jahren schon zwei tolle Wagner Opern miterlebt und die Dresdner Altstadt genossen. Und jetzt unter dem Dirigenten Christian Thielemann in seinem letzten Wirkungsjahr hier in Dresden den kompletten Ring erleben zu dürfen, übte einen solchen Sog auf uns aus, dass wir mit großer Vorfreude die letzten Tage zu Hause mit einer insgesamt neunstündigen Einführung in das Werk verbracht haben. Morgen Abend geht es mit dem Rheingold los. Es wird wie schon so oft sein, dass Christian kaum Appetit hat und die Stunden vor der Aufführung mehr oder weniger umhertigert. Wir werden viel zu früh im Opernhaus sein, damit genügend Zeit bleibt die Atmosphäre aufzusaugen, dieses Kribbeln im Bauch zu erleben, dann das Warten auf den ersten Gong, das Verdunkeln des Zuschauerraums, die gefühlte Ewigkeit zwischen der einkehrenden Ruhe und dem Beginn des Vorspiels. Und schließlich das Eintauchen in diese Klangwelt Richard Wagners. Wie ein Rausch, der über einen kommt, einen mitreißt, umarmt, durchschüttelt und am Ende glückselig und erschöpft zurücklässt. Das alles Dank eines überragenden Thielemann, der sächsischen Staatskapelle und einem ebenso großartigen Sängerensemble. Wagner is calling.

03. Februar – Ideenfindung


Heute Morgen kam Stefanie – die Frau für alle Felle – auf einen Kaffee und eine kurze Besprechung zu uns ins Studio. In der übernächsten Woche starten wir nämlich mit der Fotografie für die Lieblingsadressen Sachsenwald und Vier- und Marschlande und zu so einem Fototermin gehört natürlich die passende Bildidee. Genau da fängt unsere Arbeit an: gemeinsam mit unseren Kunden Ideen zu finden, die wir später fotografisch umsetzen, um damit die Aufmerksamkeit beim Kunden zu erzeugen. Wir freuen uns schon auf den Fototermin bei ihr zu Hause, mit Katze (oder sogar mit mehreren Katzen), einem Kratzbaum und einer Tasse Kaffee. 
Darauf angesprochen, ob wir sie auch gleich für unser Logbuch heute abbilden dürfen, kam ihre Reaktion prompt: "Ich ahnte es schon und ihr wisst, dass es nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört fotografiert zu werden, oder?" Mitgemacht hat sie dann aber doch großartig. Danke dafür, liebe Steffi!

02. Februar – Atul – Indien im Herzen


Atul lebt seit den 1970er Jahren in Deutschland und wir haben ihn 2014 kennengelernt. Er ist Doktor der Philosophie und Homöopath und es ist wahnsinnig anregend, mit ihm die wichtigen Dinge die Welt betreffend zu besprechen und zu durchleuchten. Wir können wunderbar über Gott und die Welt oder auch die Götter dieser Welt (oder diejenigen, die sich dafür halten) philosophieren. Neben seinen beiden großen Leidenschaften, der Philosophie und Homöopathie, ist er außerdem weltpolitisch und -geschichtlich sehr interessiert. Die Gespräche fließen so dahin und eine Stunde kommt uns nicht selten vor wie 15 Minuten. Und wenn er von Indien erzählt, dann leuchten seine Augen und es spricht sein Herz. Wir profitieren von diesen Erzählungen und seinem Wissen, weil wir durch ihn ein Kultur kennenlernen dürfen, mit der wir sonst keine Berührungspunkte haben. Gemeinsam mit seiner Frau Brigitte reist er möglichst jedes Jahr für einige Wochen nach Indien, auch wenn es schon mal (fast) in Stress ausarten kann, wenn es darum geht, die zahlreichen Verwandten zu besuchen und gemeinsame Feste zu feiern. Die nächste Indienreise ist jedenfalls schon geplant und wir freuen uns auf das Wiedersehen. Und die Gespräche.

01. Februar – Wie schräg kann Werbung bitte sein?


"Finanzielle Verantwortung bedeutet kreative Buchführung, aktive Nutzung von Ressourcen und kurzfristige wirtschaftliche Vorteile für die Unternehmenseigentümer."  Das steht unter dem Punkt Wirtschaftliche Verantwortung auf der Unternehmenswebsite der finnischen Firma Valco. Schöner kann man auch zum Thema Umweltverantwortung kaum formulieren: "Valcos Umweltaktivitäten zielen darauf ab, seine direkten Umweltauswirkungen zu verbergen. In Zusammenarbeit mit traditionellen, von der Mafia kontrollierten Entsorgungsunternehmen versucht Valco, gefährliche Abfälle unauffällig und unentdeckt zu entsorgen." So und drastischer formulieren die Firmengründer ihre Unternehmenskultur und verheimlichen dabei auch nicht ihre große Vorliebe für Bier. Unterhaltsam sind ebenfalls ihre auf YouTube veröffentlichten Videos – mal geht es um eine Baumpflanzaktion (Stichwort: Greenwashing), ein anderes Mal träumen sie von einer übergroßen staatlichen Coronabeihilfe (endlich müssen sie nicht auf irgendwelchen Parkdecks ihre Ware an ungeliebte Kunden verkaufen), sondern sehen sich schon umgeben von allerlei weltlichen Reizen im Paradies. Wichtig ist ihnen selbstverständlich auch die Soziale Verantwortung: "Valco hat keine direkte soziale Verantwortung für das Wohlergehen anderer Personen als die Eigentümer des Unternehmens. Im Einklang mit seinen Werten investiert Valco in die Entwicklung der Arbeitsgemeinschaft, mit dem Ziel, dass die Gründer des Unternehmens in Zukunft nichts mehr selbst tun müssen, sondern alle Arbeiten von kostenlosen, arbeitslosen Arbeitskräften erledigt werden, die von staatlichen Sozialleistungen bezahlt werden."

Man kann diese Selbstdarstellung obszön finden, wir haben uns jedoch so köstlich darüber amüsiert, dass wir bereits seit Wochen auf den Valco VMK25 ANC-Kopfhörer – "Die besten (und teuersten) Kopfhörer, die wir je gemacht haben!" – warten. Genau genommen war es sogar ein Geburtstagsgeschenk für Mareike, die sich aber vorerst mit diesem kleidsamen Top begnügen muss. Hoffentlich ist unsere Vorauszahlung nicht nur in den Bierkonsum geflossen.
Bei all dem Amüsieren über diese schrägen Werbemethoden denken wir an all die anderen beliebig austauschbaren Slogans der allermeisten Unternehmen: "Unser Kunde steht im Mittelpunkt. Wir legen Wert auf ein angenehmes, soziales Umfeld für unsere Mitarbeiter. Alles, was wir tun, steht unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. ..."  Bla, bla, bla ...

In unserem Leben haben wir schon von dem ein oder anderen Firmencredo gehört oder gelesen und hinterher erfahren, dass danach doch nicht gehandelt wird. Tja, eigentlich schade, dass Valco nur Kopfhörer verkauft.

https://de.valco.io

31. Januar – Mit 66 Jahren … 

 

… soll ja laut Udo Jürgens das Leben erst anfangen. Ob das wirklich so ist, davon können unsere beiden „Fotomodelle“ hier sicher mehr erzählen. Immerhin sind sie per Lied-Definition demnach gerade erst in ihren Zwanzigern angekommen und bringen gemeinsam doch stolze 177 Jahre an Lebenserfahrung mit. 

Wie schön war es, anlässlich Hannes heutigen Geburtstages gemeinsam Essen zu gehen. Mit dabei: ihr angeheirateter Schwipp-Cousin Harald (ja, wir wissen selber, dass das keine richtige verwandtschaftliche Definition ist, es hört sich aber lustig an), der vor wenigen Tagen ebenfalls Geburtstag hatte.   

Und so saßen wir in kleiner Runde beisammen, erzählen, hörten zu, schweiften ab, tüddelten rum und genossen das Beisammensein und natürlich das Essen. Abende wie diese sind an solch ungemütlichen Tagen einfach wichtig. Zu erzählen gab es jedenfalls reichlich. Kein Wunder, denn die beiden sind – jeder auf seine Weise – so aktiv wie manch Zwanzigjähriger nicht. Sportlich, kulturell interessiert, handwerklich versiert und begeisterungsfähig. Die Themen gingen uns bei dieser Bandbreite nicht aus. Und beim Blick in ihre beiden Gesichter kann man noch so manch’ weitere Geschichte, die das Leben schrieb, erahnen.

30. Januar – "An Tagen wie diesen ...


...wünscht man sich Unendlichkeit."  Äh, nein! Man möchte eigentlich nicht einmal aus dem Bett.
"An Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit." Heute? Lieber nicht! Nun gut, unterstellen wir den Toten Hosen einfach mal, dass sie ihren Hit nicht bei so einem Wetter geschrieben haben. Aber DAS heute war einfach furchtbar. Regnerisch. Stürmisch. Ungemütlich. Garstig. Nass. Kalt. Und zwischendurch blitzte immer mal der blaue Himmel durch. Doch sobald die Jacke und die Schuhe für den Hunde-Spaziergang angezogen waren, war alles wieder zugezogen. Bestes Aprilwetter Ende Januar. "Ihr habt es so gut, ihr müsst ja mit den Hunden raus, da kommt ihr immer an die frische Luft, das ist ja so gesund." Das ist ein Satz, den wir allerdings lieber bei besserem Wetter hören. Heute hätte es uns vollkommen gereicht die Tür zu öffnen und Kendo und Greta eine Runde allein gehen zu lassen. Vielleicht mit einem Adresszettel um den Hals – für alle Fälle. Gefühlt war das bis jetzt der nasseste Jahresbeginn seit Christi Geburt und unser Verständnis für eine "Flucht" in den Süden über die Wintermonate wächst. An Tagen wie diesen.

29. Januar – "Du jetzt in Lauenburg, das hätte ich nie gedacht?"


Das waren Christians Worte, als Andrea ihm erzählte, dass sie vor fast drei Jahren in der Altstadt von Lauenburg an der Elbe ein kleines, unter Denkmalschutz stehendes, Haus gekauft habe. Nach über zehn Jahren kam der Kontakt über einen gemeinsamen Job zustande. Christian und Andrea kennen sich schon seit vielen Jahren, hatten sich aber aus den Augen verloren. Nur an dem E-Mail-Verteiler des gemeinsamen Auftrages bemerkten die beiden, dass es sich um den jeweils anderen handelte. Danach ging alles sehr schnell: Kurzes Checken per Mail, in groben Zügen geschrieben, Verabredung getroffen und heute dann das Treffen in Lauenburg. Dort gab es dann auch die Erklärung, warum es das "Stadtgewächs" Andrea hierher verschlagen hat. Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde es ihr in Hamburg Altona einfach zu eng. Zu viele Menschen auf zu engem Raum. Dazu kein eigener Garten. Erste Besichtigungen wurden im Lüneburger-Heide-Raum gemacht, jedoch ohne Erfolg. Fast schon entmutigt, sah Andrea die Anzeige ihres jetzigen Hauses an einem Montag auf einem Immobilienportal und rief sofort den Makler an, um einen Termin für Freitag abzustimmen. Nach einer schlechten Nacht und einem erneuten Telefonat mit dem Makler wurde ein Termin noch für denselben Tag vereinbart. Ohne Mann und Tochter – wie ursprünglich verabredet – setzte sie sich hinter das Steuer und auf ging es in die Elbestadt. Und das, obwohl sie schon viele Jahre kein Auto mehr gefahren war. Kaum beim Haus angekommen, wusste Andrea bereits von außen: "Das ist es!" Sie ließ sich auch vom desolaten Zustand des Inneren nicht entmutigen und schon wenige Wochen später ging das große Aufräumen los. Heute leuchten ihre Augen, wenn sie von der Zeit erzählt, ihrem Wunsch nach Veränderung, ihrer Kraft diesen auch umzusetzen und ihrem Glück, das sie in Lauenburg gefunden hat. Von den Handwerkern, die – anders als in Hamburg – auch ans Telefon gehen und pünktlich, selbst zu einem kurzfristig angesetzten Termin erscheinen. Von den Nachbarn, die ihr mit Interesse begegnen, den Spaziergängen an der Elbe, den Fahrradtouren mit ihrer Schwester Richtung Lüneburg. Vom Bistro Helene, einem ihrer Lieblingsplätze in Lauenburg, der Sonne, die nachmittags in den Garten scheint und schon jetzt an manchen Tagen genug Wärme spendet, um sich dort hinzusetzen. Andrea strahlt dabei eine Zufriedenheit und Energie aus, die einfach ansteckend ist. Und ein Satz von ihr ist Christian besonders im Gedächtnis geblieben: "Ich hätte auch einfach so weiterleben können, in Hamburg, mit meinen beiden Enkelkindern und der Familie, aber etwas in mir hat gesagt, dass das noch nicht alles sein darf." Doch so ganz hat sie die Zelte in Hamburg auch nicht abgebrochen, denn sie arbeitet nach wie vor ein paar Tage in der Woche in der anderen schönen Stadt an der Elbe, weswegen sie Christian im Anschluss des Treffens noch mit zum Bahnhof genommen hat. Hoffentlich dauert es nicht wieder so viele Jahre bis zum nächsten Mal.

28. Januar – Soviel Zeit muss sein

Heute hatten wir ein Fotoshooting bei Invero in Geesthacht. Das heißt: es war ein langer Arbeitstag mit jeder Menge Spaß, lieben Menschen, viel Kleidung und einem fantastischen Buffet. Schon Tage vorher träumen wir vom selbst gemachten Obstsalat und den vielen belegten Brötchen – am liebsten mit Krabbensalat. Ein weiteres Highlight während des Modeshootings ist die stets gute Musikauswahl von Alexandra: von David Bowie über Wanda bis hin zu Roland Kaiser, da ist für alle was dabei. Dazu gibt es sehr schöne Mode, eine beeindruckende Familie, die dieses Unternehmen leitet und ganz viel Herzlichkeit, so dass am Ende auch immer ein bisschen Wehmut mitschwingt – trotz aller Anstrengung und über 3.400 Aufnahmen … 

27. Januar – Entweder – Oder. 

Entweder arbeiten – also fotografieren – wir oder wir essen. Beides zusammen geht schlecht. Naja, zumindest bis gestern Abend. Trotz des fliegenden Wechsels zwischen Fotos in der Küche und dann das Gericht im Gastraum, nahmen wir uns die Auszeit und aßen jeweils nach dem Foto abgelichteten Speisen auf. Alles andere wäre auch die reine Folter gewesen. So kamen wir in den Genuss des Menüs in Sebastian Junges "Wolfs Junge" in der Zimmerstraße in Hamburg. Sebastian und sein Team zauberten gestern Abend für die Fotoaufnahmen eine Auswahl ihres Fünf-Gänge-Menüs. Alles nachhaltig und bodenständig und aus eigener Herstellung. Die Produkte werden von Höfen direkt aus dem Hamburger Umland bezogen. Und "nebenbei" lernten wir Karl kennen, einen waschechten Bayern, den es nach Hamburg verschlagen hat und der seit kurzem als neues Mitglied im Serviceteam arbeitet. Er sorgte für die jeweils passende Dekoration zu den Fotoaufnahmen und allein sein bayerischer Dialekt – wenn er denn wollte – war eine Freude für Christian. Fazit des Abends: Statt "Entweder-Oder" geht auch "Beides zusammen".

26. Januar – Utopie wagen


Was für ein schöner Leitspruch. Nicht klein denken, sondern das auch mal das Unmögliche wollen, damit etwas Bemerkenswertes entstehen kann. Wir dürfen uns alles wünschen – das gilt sowohl für unser Privat- als auch Berufsleben. Und wir sollten versuchen, starre Richtlinien neu zu definieren. Warum ist es zum Beispiel in vielen Unternehmen so schwer unbezahlten Urlaub zu nehmen? Warum nicht nur 60 oder 80 Prozent arbeiten? Oder – für alle, die es möchten – bis ins hohe Alter? Und das sind ja sogar noch realistischen Wünsche. Einfach mehr erlauben. Vor allem sich selbst. Endlich anfangen sich wichtig zu nehmen. Ansonsten bleibt unter Umständen nur ein "Ich wollte doch noch …" und das war es dann. Es gibt kein zurück, keine Wiederholung des Lebens, nicht einmal ein kleiner Abschnitt lässt sich wiederholen. In dem Ausspruch des Slow Food Gründers Carlo Petrini auf diesem Fähnchen geht es um bessere Ernährung. Doch dahinter steckt noch so viel mehr und passt zu diesem Zitat unbekannter Herkunft: Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal. Also: lasst uns groß und utopisch denken!

25. Januar – Ein Bild sagt mehr als tausend Worte


Das stimmt. Und manchmal auch nicht. So wie bei diesem Bild zum Beispiel: Eine getragene Maske hängt an einem Nagel. Man könnte meinen, da hat einfach jemand seine Coronaschutzmaske hängen lassen – sozusagen als Symbolbild für das Ende der Pandemie. Ja, das könnte sein. Die Wahrheit hinter diesem Bild ist allerdings: Die Maske hing auf einer Baustelle am Nagel. Sie wurde bei Abbrucharbeiten, bei denen es stark staubte, benutzt und diente als Schutz vor herumfliegenden Partikeln. Tja, Bilder lassen manchmal eben verschiedene Interpretationsmöglichkeiten zu und manchmal können sie auch lügen. Es kann in dem ein oder anderen Fall also notwendig sein, einige erklärende Worte dazu zu sagen (oder zu schreiben). Und das müssen nicht einmal tausend sein.

24. Januar – Fotos auf der Baustelle und das ganz ohne Helm?


Das war heute auch gar nicht nötig, denn wir waren für Jens Witt und seine Firma Wackelpeter auf dem Hamburger Schlachthof im Einsatz. In ihren (bald) neuen Räumlichkeiten standen Gruppen- und Einzelfotos auf dem Programm. Ganz ohne Einsturzgefahr. Mit unseren Blitzen zauberten wir schon einmal ordentlich Licht in die noch umzubauende Halle, in die die Firma in einigen Monaten umziehen wird und die Menschen, die heute vor unseren Kameras standen, zauberten uns mit ihren Persönlichkeiten ein Lächeln ins Gesicht. Mit so einem tollen Team ist es kein Wunder, dass in wenigen Monaten das 30jährige Firmenjubiläum gefeiert werden kann. Der Umzug in die neuen Räumlichkeiten beträgt zwar nur wenige hundert Meter, doch für "Wackelpeter" wird es ein großer Schritt in die Zukunft. Moderne Sozialräume und größere Produktionsmöglichkeiten bieten der Firma dann die Möglichkeit, noch mehr Menschen mit den  ausschliesslich nach strengen biologischen Richtlinien zubereiteten Speisen zu versorgen.