30. September - Die besten Reisebegleiter…

  • …sind Kendo und Greta. Sie sind einfach überall mit dabei. Egal, ob sie stundenlang im Auto sitzen und weite Strecken mit uns fahren, ob sie bei Fotojobs still in einer Ecke ausharren, während wir fotografieren oder ob wir 20 km mit ihnen wandern gehen - Kendo und Greta machen stets einen ausgeglichenen Eindruck und das, obwohl kein Tag dem anderen gleicht. Es ist einfach wunderbar, die beiden an unserer Seite zu haben.

29. September - Mit Dick und Doof oder doch lieber mit Heidi und Tarzan


Es gibt auf unserer Reise so vieles zu entdecken. Schöne Landschaften, tosende Meere, endlose Strände, große Waldgebiete, interessante Menschen, fantastische Köche, nachhaltige Produzenten und eben auch die vielen Details am Rande, die allzu oft übersehen werden. Wir richten unseren Blick immer wieder bewusst auf diese kleinen Dinge - sehr gerne auf Campingplätzen -  haben mit Campern gesprochen, warum sie ihre Jahresstellplätze auf derlei Art verschönern und haben immer wieder dieselbe Antwort erhalten: „Weil wir es hier einfach so schön wie zuhause haben wollen.“  Nun wissen wir immerhin, wie es bei einigen von ihnen zuhause aussieht. Ansonsten bliebe noch zu klären, was Heidi und Tarzan daheim so machen…

28. September - Hier kommen selbst die Philosophen unter die Räder


Was, um Gottes Willen, haben sich die Erbauer dieses Einkaufszentrums in Wismar bloß bei der Namensgebung gedacht? Es muss etwas Großes und Bedeutsames sein, etwas mit Tiefgang, vielleicht auch ein wenig exotisch klingend? Dass heute jedes Neubaugebiet einen tollen Namen haben muss, um besser vermarktet zu werden, sieht man schon an einigen Beispielen aus Hamburg, als da wären: „Tango Rahlstedt“, „Schnelsener Hofgarten“, „Stadt Land Fluss in Rissen“, „BLOOM – Wohnen im Pergolenviertel“, „Destination Zuhause 339 in Fuhlsbüttel“ oder „Waterlofts Kanalstraße in Uhlenhorst“ - das sind nur einige wenige Beispiele kreativer Namensschöpfungen durchgeknallter Marketingexperten und nicht wirklich schlimm. Aber ein „Philosophen-Center“ mit „NORMA“, einer Beauty-Oase und dem Finanzamt, das ist dann doch etwas zu viel des Guten…

27. September - Südseezauber an der Ostsee

Psst! Bitte nicht weiter sagen: Unsere Lieblingsbucht liegt in Sandkås zwischen Allinge und Tejn. Am schönsten für uns ist es im Frühling oder Herbst, wenn nur noch ganz wenige oder am besten gar keine anderen Menschen mehr dort sind und wir die Bucht für uns alleine haben. Wir fühlen uns dort wie in der Südsee. Das Wasser scheint an vielen Stellen türkis, der helle Sand knirscht unter den Füßen und die ist Ruhe phänomenal. Augen zu und los geht’s mit dem Träumen. Oben auf den Felsen thront seit Jahrzehnten ein Haus, von dem wir jedesmal schwärmen und hoffen, dass wir es eines Tages geschenkt bekommen, um dort einige Monate im Jahr mit Blick über die Bucht auf die Ostsee zu verbringen.

26. September - "Hier sind einfach zu viele Felsen..."

Heute mittag geschah das Unerwartete: Beim Abwaschen kamen wir mit Marga und Manfred ins Gespräch, die ebenfalls mit ihrem Wohnmobil auf Bornholm Urlaub machen. Auf unsere Frage, wie oft sie denn schon hier waren, entgegnete Manfred, dass das hier ihr erstes und auch letztes Mal sei. Für die beiden seien es hier einfach zu viele Felsen, zu unspektakuläre Strände und nichts, was es nicht auch woanders in schöner gäbe. Wir waren wie vom Donner gerührt, damit hatten wir nicht gerechnet. Es entwickelte sich ein reges Gespräch über die Insel und wir gaben den beiden noch so manchen Tipp für die weiteren Tage. 
Schön, dass es auch mal eine abweichende Meinung zu dieser Insel gibt, ansonsten wäre es ja auch langweilig und natürlich viel zu voll hier...

25. September - Eis, Eis, baby…

Seit 2015 kommen wir regelmäßig nach Bornholm. In diesem Jahr haben wir auch Christina und Christian kennen gelernt. Die beiden gebürtigen Bornholmer zog es, nachdem sie viele Jahre in Kopenhagen gelebt hatten, wieder zurück auf die Insel, um ihren drei Kindern hier ein behütetes Aufwachsen in der Natur zu ermöglichen. Damals arbeiteten beide noch vollzeit in ihren Berufen und betrieben zuerst gemeinsam mit Freunden nebenher einen Minigolfplatz, bevor sie 2013 ihr eigenes Café in Sandvig gründeten. Seit 2015 ist ihr Eiscafé IS KALAS am Rande des Sandviger Hafens in einem ehemaligen Eishaus beheimatet - mit exklusivem Blick auf die Ostsee. Von unserem ersten Besuch an sind wir verliebt in diesen Ort und das Eis - und die Zimtschnecken und überhaupt. Wir kommen so oft es geht während unserer Aufenthalte hier hin. Ganz in der Nähe entstand auch die Bildstrecke „Himmel und Meer“ von Christian, der jeden Tag zwei Mal den Horizont von einem Felsen aus fotografierte, was ihm den Spitznamen „Man On The Rock“ einbrachte - aber das nur am Rande… 
Wir sind fasziniert von der Geschichte von Christina und Christian, die jedes Jahr mit einer neuen Idee und deren Umsetzung überraschen. So kamen im Jahr 2017 Bootfahrten hinzu und schon bald wird es ein zweites Café im Hafen des Nachbarortes Tejn geben. Und das Schönste ist: bei all diesen Projekten und dem anstrengenden Saisongeschäft strahlen die beiden Glück und eine Zufriedenheit aus, die uns das Eis und den Kaffee gleich doppelt so gut schmecken lassen.

24. September - Gimme shelter


Da sind die Dänen einfach großartig: Sie vertrauen auf die Eigenverantwortung der Menschen und bauen zum Beispiel auf Bornholm neben den Wanderwegen Übernachtungsmöglichkeiten, ohne dass dort gleich Vandalismus droht. Zusätzlich findet man hier öffentliche Toiletten, die auch benutzbar sind - kein Vergleich zu Deutschland. Vor wenigen Wochen wurde ein neuer Wanderweg quer über die Insel eingeweiht und nun hat man neben dem fantastischen Küstenwanderweg auch noch die Möglichkeit, sich die Schönheit Bornholms fernab vom Wasser anzusehen. Wer die Wahl hat, hat die Qual.

23. September - Heute war endlich Premiere


Schon länger haben wir davon geträumt, Portraitaufnahmen auf Bornholm zu machen und heute war es endlich soweit: Michelle und Kevin aus der Nähe von Chemnitz standen uns Modell. Kennengelernt haben wir die beiden über die Facebook Gruppe „Wir lieben Bornholm“. Zusammen mit ihrem Hund Koda trafen wir uns gegen 17 Uhr am Hammershus Parkplatz, um dann unterhalb der Burg in die Nähe des Kamelfelsens zu gehen. Dort hatten wir über eine Stunde Zeit, die drei in aller Ruhe zu fotografieren. Langsam ging die Sonne unter und die Lichtstimmung wurde immer schöner. Es gibt über die Insel verteilt so viele wunderschöne Plätze, die sich dafür geradezu anbieten und wir freuen uns schon auf weitere Fotoshootings dieser Art.

22. September - Ein Königreich für ein Sandwich

Einer unserer absoluten Lieblingsorte auf Bornholm  ist der Kiosk von Siv und Marie im Hammerhavn, direkt unterhalb der Hammershus. Wir freuen uns jedes Jahr auf’s Neue, wenn wir nach einer Umrundung der Nordspitze den Hafen und die Gebäude, in denen sich auch der Kiosk befindet, sehen. Dann kann es besonders Kendo und Greta nicht mehr schnell genug gehen, denn die beiden wissen auch ganz genau, wo es jetzt hin geht.
Unten angekommen bestellen wir fast immer die ausgezeichneten Sandwiches. Hier sind wir uns mit Kendo und Greta einig: Kylling - Hähnchen - soll es sein. Denn jedes Mal, wenn wir hier sind, gibt es eine extra Portion Hähnchen von Marie für die beiden. Es ist für uns alle ein Ort, an dem wir uns immer wieder sehr willkommen und sehr wohl fühlen. Und nächstes Mal nehmen wir dann einen der hausgemachten Kuchen!
...oder doch lieber ein Sandwich...? 

21. September - Geheimnisvolle Hammershus


Vor über 40 Jahren war Christian und vor etwa 35 Jahren Mareike das erste Mal auf der Hammershus auf Bornholm. Christian war fasziniert von diesem Ort. Diese größte nordeuropäische Burgruine hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Ging es doch im Laufe der Jahrhunderte zwischen Schweden und Dänemark nicht immer so friedlich wie heute zu. Letztendlich siegten die Bornholmer durch eine List und befreiten ihre Insel vom schwedischen Joch. Hoch oben über der Ostsee zu stehen, bei guter Sicht bis nach Schweden blickend, ist es ein Ort zum Staunen, Träumen und Innehalten. Für Christian ein „Muss“ bei jedem Bornholmaufenthalt. Unvergessen der Moment, als er Mareike fragte „Und, was spürst Du hier oben?“. Die Antwort war kurz und bündig: „Ööhm... nichts...?!“. Egal, trotzdem kommen wir gerne an diesen so schönen Ort wieder, nicht ohne vorher am Kiosk in Hammerhavn das besondere Sandwich von Siv und Marie zu essen. Aber dazu ein anderes Mal mehr.

20. September - Glücklich am Meer

Seit wir gestern auf Bornholm angekommen sind, hat sich sofort ein wohliges Glücksgefühl bei uns eingestellt - so wie immer, wenn wir auf der Insel sind. Wir genießen die Luft, das Meer, das besondere Licht, die Ruhe, die Ausblicke, die Landschaft, das Spazierengehen, unser favorisiertes Eis an einem unserer Lieblingsorte, den Räucherfisch, das Nichtstun... also alles, was diese Insel so besonders für uns macht. 
Heute sind wir die Küste entlang Richtung Allinge geschlendert und haben uns immer wieder am Meerblick erfreut. Genau wie Kendo und Greta, die so lange an ihren Leinen ziehen, bis sie endlich am Wasser sind und dort einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen nachgehen können: dem Aufspüren von Fichgekröse. In jeder noch so kleinen Spalte finden sie etwas zum Fressen oder jagen sich gegenseitig über die Felsen und manchmal sitzen sie auch nur ganz still nebeneinander und scheinen das Treiben auf dem Meer zu beobachten. Genau wie wir.

19. September - Wenn das Herz entscheidet


Das war schon etwas verrückt. Gestern wollten wir nach der Schlüsselübergabe unserer alten Wohnung in Richtung Ahrtal  fahren und nur kurz in Büchen und Hitzacker etwas anschauen, da passierte es: während eines kurzen Stopps zum Kaffeetrinken hat Christian einmal kurz auf den Fahrplan der Bornholmslinie-Fähre geschaut, gesehen, dass da noch einige wenige Plätze frei waren, schnell Benny am Campingplatz in Sandvig kontaktiert und keine zwei Minuten später stand unser Entschluss fest: die nächsten acht Tage werden wir auf unserer Lieblingsinsel Bornholm inmitten der Ostsee verbringen. Nach den anstrengenden Umzugstagen genau die richtige Entscheidung. Mareike bekam augenblicklich einen verzückten Gesichtsausdruck und auf einmal war alles ganz klar: die Autofahrt war ein Kinderspiel, die extrem schlechte Pizza am Abend in Sassnitz schnell vergessen und heute morgen ein Frühstück am Meer, dabei die Fähre aus Bornholm näher kommen zu sehen - es ist die richtige Entscheidung - aus dem Bauch und mit dem Herzen. Jetzt sitzen wir am Wasser, schauen aufs Meer, haben unser erstes Eis bei IS Kalas gegessen und sind glücklich. Bornholm - "unsere" Insel halt.

18. September - Willkommen in Mamadorf


Mamadorf? Noch nie gehört. Wo liegt das denn? In Hitzacker! Genau genommen ist Mamadorf aber gar kein richtiger Ort, sondern steht auf einem Schild in Ruths Schrebergarten, welches sie vor einigen Jahren von einer ihrer Töchter geschenkt bekommen hat. Wir haben Ruth heute mittag in ihrem Gartenparadies unweit der Altstadt von Hitzacker kennen gelernt. Sie erzählte uns, dass sie den Schrebergarten vor elf Jahren erworben hat. Mit dem Eintritt ins Rentenalter und dem Umzug in eine Wohnung fühlte sie sich zunehmend unwohl. Ihr fehlte die Bewegung, für das Fernsehschauen war sie noch zu jung, das könne sie immer noch machen, wenn sie 90 Jahre alt sei. Daraufhin durchstreifte Ruth monatelang die Altstadt von Hitzacker, kannte bald jeden unebenen Bürgersteig und wusste, das reicht ihr nicht. Eines Tages kam sie an diesem damals vollkommen verwilderten Schrebergarten vorbei und war sofort Feuer und Flamme. Sie pachtete ihn kurzerhand und erzählte vorerst weder ihrem Mann, noch den Kindern von ihrer Errungenschaft. Nachdem das "Geheimnis" gelüftet war, erklärte ihre Familie sie fast für verrückt, ließ sie aber machen. So arbeitete sie sich Stück für Stück und zum Teil mit Hilfe eines Bekannten einige Monate durch den verwilderten Garten. Weitere Hilfe wollte sie nicht annehmen. Nach einigen Monaten war es dann soweit: Sie lud alle zu einer großen Einweihungsparty in ihr frisch angelegtes Gartenparadies und verbringt seitdem jede freie Minute dort und ist glücklich. Der Garten wächst Jahr für Jahr - so wie die Familie und wenn alle da sind, sitzen schon mal 20 Personen zusammen. Ein schönes Bild.

17. September - Abschied hat viele Gesichter

„Abschied ist kein kleiner Tod, Abschied ist etwas Riesiges“, sagt und singt André Heller und weiter geht es in dem Liedtext: „Die Menschen haben ja keine Ahnung, die sagen, Abschied sei ein kleiner Tod.“ Obwohl uns sehr wohl bewusst ist, dass es viel gravierendere und endgültigere Abschiede gibt, ging es uns doch ähnlich, als wir heute die Schlüssel zu unserer Wohnung übergaben. Sechs Jahre haben wir dort gewohnt, haben es mit all den tollen Nachbarn genossen und doch viel zu selten Freunde eingeladen. Jetzt ist es für uns an der Zeit, uns neu zu orientieren. Wir legen Wohnen und Arbeiten zusammen. „Das ist doch bestimmt zu klein“ haben wir schon gleich zu Anfang gehört oder „Warum tut ihr euch das an?“ Für die meisten Menschen ist es nachvollziehbar, wenn man sich vergrößert, sich ein neueres Auto kauft oder die Reisen zu immer exotischeren Zielen führen. Den umgekehrten Weg zu wählen und sich dabei bewusst von Sachen zu trennen - sozusagen „zu verabschieden“ trifft oft auch auf Unverständnis. Für uns ist nicht nur Verzicht, sondern ein Gewinn - ein Gewinn an Zeit, me(e/h)r Freiheit und wir müssen uns dadurch um nicht mehr so viele Sachen kümmern. Und trotz alledem tut der Abschied auch ein bisschen weh.

16. September - Hamburgs schönste Ecken
 
Die Oberhafenbrücke und ihre Umgebung gehört wohl zu den meist genutzten Fotolocations in Hamburg. Verbindet sie doch die Gegend um die Deichtorhallen mit der Oberhafenkantine, der Hobenköök und verschiedenen Gewerbeansiedlungen aus dem Kreativbereich. Ob für Portraits, Modeaufnahmen oder Videoclips, immer wieder erscheint die Oberhafenbrücke auf Fotoaufnahmen als Blickfang. So waren wir heute nachmittag mit Mario verabredet, um ihn und sein Auto zu fotografieren. Den Kaffee im Anschluss haben wir ebenso genossen, wie das Outdoor-Shooting.

15. September - Der ewige Wettstreit zwischen Ost und West


Dieses Thema wurde schon in vielen Zeitschriften behandelt: Haben die Ossis oder die Wessis das erfülltere Sexualleben? Wir konnten dazu bis jetzt auf unserer Reise nichts Erhellendes erfahren, aber heute morgen war Christian dann doch erstaunt, als er im Waschraum auf dem Campingplatz diese Hygiene-Box sah. Auf Nachfrage an der Rezeption wurde uns glaubhaft versichert, dass der Automat regelmässig nachgefüllt wird. Somit kann man zumindest festhalten, dass die Männer im Osten etwas mehr Verantwortung für die Verhütung übernehmen - zumindest an diesem Ort. Oder sind es doch die Touristen...?

14. September - Gibt es eigentlich den Begriff des Naturverführers?

Schon ein komischer Begriff, oder? Nicht aber, wenn man wie wir eine Spreewaldkahnfahrt mit Bernd Deutschmann gemacht hat. Dann nämlich fällt einem unwillkürlich dieser Kunstbegriff ein. Vor ein paar Jahren hat Christian, zusammen mit einem Stuttgarter Kunden, Kahnführer Bernd Deutschmann auf der Spree für einen Firmenkalender fotografiert. Seitdem ließ die beiden die Idee nicht mehr los, dort, jeweils mit Partner, noch einmal eine Kahnfahrt zu machen. Und nun, drei Jahre später, haben wir uns in dieser einzigartigen Flusslandschaft südöstlich von Berlin getroffen. Los ging es heute vormittag um elf Uhr. Wir nahmen nach kurzer Begrüßung in Lübben auf Bernds Kahn Platz, um bei sonnigem Wetter die sechsstündige Spreefahrt anzutreten. Kendo und Greta waren natürlich auch dabei. Bernd zuzuhören ist etwas ganz Besonderes. Seine Begeisterung für die Landschaft und die dort ansässigen Lebewesen ist deutlich zu spüren. So detailliert über den Biber, den Rotmilan, die Fischvielfalt, die aufwendige Pflege der Uferbereiche, die Bedeutung des gesamten Spreewaldes für die Wasserregulierung Berlins zu hören, sensibilisiert für das Wunder der Natur im Einklang mit dem Menschen. Auch versteht Bernd es in den richtigen Momenten zu schweigen. Für diese tolle Mélange sind wir ihm sehr dankbar.
www.bernds-kahnfahrten.de

13. September - Die gute Fee im Hintergrund


„Diese Visagistin buchen sie ab jetzt bitte jedes Mal, wenn sie unsere Mitarbeiter fotografieren“ hörten wir vor ein paar Jahren in einer großen Hamburger Firma, als wir Susanne dort für Haare und MakeUp dabei hatten. Seitdem haben wir viele Male zusammengearbeitet, meistens im Kundenauftrag, oft aber auch für freie Arbeiten. Es ist für uns einfach eine Freude, Susanne mit ihrer professionellen Arbeit und ihrer positiven Lebenseinstellung, gerade auch in stressigen Momenten, an unserer Seite zu wissen. Sie gibt uns zusätzliche Sicherheit, die wir beim Fotografieren brauchen. Wir merken einfach immer wieder ihre langjährige Erfahrung, die sie bei großen Modeproduktionen auf der ganzen Welt gesammelt hat. Auch zahlreiche Bräute haben es Susanne zu verdanken, dass sie an ihrem "schönsten Tag" noch schöner aussehen. Susannes Geheimnis ist, dass sie die Menschen nie übertrieben geschminkt oder angemalt wirken lässt. Ihr Hauptaugenmerk liegt darauf, die natürliche Schönheit der Abgebildeten hervorzuheben. Heute war es wieder einmal soweit und noch lange nach dem Fotoshooting saßen wir beim Klönen zusammen.
www.brautstyling-mobil.de

 12. September - Sommer Sonne Strand und Elbe

Heute Morgen sind wir bei schönstem Wetter an die Elbe gefahren. Greta und Kendo waren natürlich mit an Bord. Wir hatten eine Verabredung zu einem Familienshooting am Stover Strand und trafen die Familie direkt bei der Trabrennbahn. Einfach herrlich war die vormittägliche Atmosphäre, die leichte Kühle, das auflaufende Wasser und die entspannte Stimmung dort. Solche schönen Fotoaufträge lieben wir: Menschen an einem tollen Ort - bestenfalls ihrem Lieblingsort - zu fotografieren und sofort zu merken, wie wohl sie sich fühlen. Uns als Fotografen vergessen sie dann manchmal sogar fast. Das bringt einfach besondere Bilder hervor. Im Anschluss gingen wir noch mit Greta und Kendo eine Runde spazieren und hatten so einen wundervollen Start in den Sonnabend.

11. September - Das erste Mahl...


...im neuen Zuhause ist immer etwas Besonderes. Es hat noch  lange nicht alles seinen Platz, viele Sachen sind noch in Kartons eingepackt, die Küche nicht ganz fertig und es schaut einen noch so viel an, was zu erledigen ist. Egal, in dem Moment, in dem wir uns an den Tisch setzen und essen, ist der ganze Stress verflogen. Und was passt besser, als Käse, Brot und dazu einen Weißwein zu genießen? Es haben uns immer wieder Kunden gefragt, ob wir hier (im Studio) auch wohnen würden und ab heute ist es so: wir wohnen in einem Teil unseres Studios und freuen uns schon auf die ersten Kunden, die wir in diesem Jahr hier fotografieren dürfen.


10. September - Die Zwei für alle Fälle 

 

Steven und Alex kennen wir jetzt schon ein paar Jahre. Immer, wenn wir im Studio Hilfe brauchen, sind die beiden zur Stelle. Stets gut gelaunt und mit dem ein oder anderen Spruch auf den Lippen wird es jedesmal zum Ereignis, wenn Steven und Alex loslegen. Und was besonders gut ist: fertig ist, wenn es fertig ist… 10

09. September - Wiederholungstäter aus Überzeugung


Wir haben es schon wieder getan. Wir sind wieder nach Bayreuth und wieder in das Hotel "Goldener Hirsch" gefahren. Einfach, weil es uns dort so gut gefällt und weil wir noch dort weitere Aufnahmen für das Hotel machen wollten. "Schon wieder getan aus Überzeugung" heisst für uns, an einen tollen Ort zu kommen und uns nicht entscheiden zu können, wohin wir zuerst gehen wollen - einfach, weil es dort so viele „Verlockungen“ gibt. Sonntag kamen wir nachmittags in Bayreuth an und unsere erste Wahl fiel auf die Eisdiele Opera in der Nähe des Markgräflichen Opernhauses, dass seit 2012 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes eingetragen wurde. Nach dem Eisessen ging es weiter zur Villa Wahnfried, dem ehemaligen Wohnhaus Richard Wagners in Bayreuth, dann durch den Hofgarten des Neuen Schlosses, um nach diesem kurzen Rundgang durch die Geschichte Bayreuths, im Biergarten von Manns Bräu eine Pause einzulegen. Im Anschluss zog es uns zum Essen ins „Oskar“, einem urigen Wirtshaus am Markt. Am nächsten Tag machten wir dann die Fotoaufnahmen von der Familie Hirschmann und den tollen Mitarbeitern des Hauses. Auch hier zeigte sich einmal wieder, dass es sehr förderlich für eine entspannte Atmosphäre ist, wenn man sich etwas besser kennt. Das haben wir auf unserer Tour durch Deutschland immer wieder bestätigt bekommen. Im Anschluss an die Aufnahmen bekamen wir dann noch die Empfehlung, einmal den größten Biergarten Bayreuths, den „Herzogkeller“, zu besuchen. Gesagt - getan. Es waren zwei herrliche Tage in Bayreuth und wir kommen gerne wieder.
www.bayreuth-goldener-hirsch.de


08. September - Abschiedsschmerz versüßen

Heute morgen waren wir noch in Bayreuth im Hotel „Goldener Hirsch“, um aktuelle Fotos für deren Website zu machen. Nachdem wir zum Schluss noch ein Familienportrait fotografiert haben, schenkte uns der Senior einen Korb voller selbst gesammelter Steinpilze und wir bekamen von Familie Hirschmann noch ein paar Bayreuther Biere mit auf den Weg nach Wohltorf, wo wir die nächsten Tage verbringen werden. So konnten wir den Abschiedsschmerz durch ein tolles Essen mit den Steinpilzen und dem Bier ein wenig mildern und genießen in Gedanken die tolle Atmosphäre der letzten Tage im Süden Deutschlands.

07. September - Der Herr der Hutzeln

Bis vor wenigen Tagen hatten wir noch nie etwas von „Hutzeln“ gehört - bis wir Lisa Hutzel auf einem Campingplatz am Schliersee kennen lernten. Und diese Geschichte ist mal wieder zu schön um wahr zu sein: Frau Hutzel musste sich lange an ihren angeheirateten Nachnamen gewöhnen, doch Jahre später verliebte sich ihre Tochter in einen Mann, dessen Vater in langer Familientradition Hutzeln herstellt. Diese Geschichte hatte unsere Neugierde geweckt und reichte aus, um der Spur der Hutzel zu folgen. Wir verbrachten eine Nacht in dem kleinen bayerischen Ort Fatschenbrunn im Steigerwald und trafen den „Herrn der Hutzeln“, Franz Hümmer. Er klärte uns in einem sehr kurzweiligen Termin über die Geschichte der Hutzel auf. Hutzeln sind gedörrte Birnen, die eine jahrhundertealte Tradition haben. Nach dem Pflücken werden sie gewaschen und kommen, wenn sie wieder trocken sind, für zwei Tage in einen Dörrofen, in dem gleichmäßig das Feuer geschürt werden muss. Im Anschluss müssen sie vollkommen abkühlen, bevor jede einzelne Hutzel von Franz Hümmer mit der Hand auf ihre richtige Festigkeit geprüft wird. Ist die Hutzel noch nicht fest genug, kommt sie wieder zurück in den Ofen. Bis zu vier Mal geschieht dies, bevor die Hutzeln ebenfalls von Hand verpackt werden. Heute gibt es nur noch sehr wenige Menschen, die diese aufwendige Tradition fortführen. Franz Hümmer - als einer der wenigen - ist stolz darauf, dieses alte Handwerk zu beherrschen. Als wir dann von ihm noch erfuhren, dass er schon in Kontakt zu Jens Witt, dem Leiter der Slow Food Chef Alliance steht, über den auch wir die Kontakte zu den Slow Food Chef Alliance Mitgliedern bekamen, brauchten wir erst einmal einen Kaffee...
Und die Moral von der Geschicht’? Habe immer ein paar Hutzeln dabei, Du weißt nie, wohin sie dich führen...
www.hutzeln.net

06. September - Schöner kann es auch in Frankreich nicht sein

Wie oft träumten wir schon davon, an lauen Sommertagen draussen unter Bäumen an einer langen Tafel zu sitzen, dabei gutes Essen und einen Wein zu genießen und den Blick schweifen zu lassen? So ist es uns im Landgasthof Keller in Lippertsreute ergangen. Nach einigen eher regnerischen Tagen kamen wir dort, in einem Ortsteil der Stadt Überlingen am Bodensee, bei schönstem Sonnenschein an. Das Wetter lieferte mit angenehmen 25 Grad den perfekten Rahmen für diesen Sommertraum, der abends bei Kerzenschein auf der Terrasse zum Sommernachtstraum wurde. Doch vorher lernten wir erst einmal die beiden sympathischen Betreiber des Landgasthofes kennen: Ruht Keller und ihren Sohn Lukas. Leider erfuhren wir in diesem Zusammenhang auch von dem viel zu frühen Tod des Ehemannes und Vaters im letzten Jahr. Seitdem kümmern sich Mutter und Sohn um alle Belange des Landgasthofes und werden seit Januar dieses Jahres von Koch Roland Gehr, der die exzellente Küche im Sinne von Markus Keller fortführt, unterstützt. Bei dem Mitglied der Slow Food Chef Alliance Deutschland wird natürlich auf beste Zutaten geachtet und so gut wie alles in der Küche entsteht in Handarbeit. Selbst die Pommes werden vom Küchenchef schon mal persönlich durch die rustikale Pommespresse gedrückt. Auch das freundliche Personal, welches oft schon seit Jahrzehnten für die Kellers tätig ist, haben wir am nächsten Tag bei den Fotoaufnahmen kennen gelernt. Wir verbringen zwei schöne Tage auf dem Land, genießen die Spaziergänge mit den Hunden durch die Obstfelder und schaffen es sogar auf einem kurzen Abstecher an den Bodesee. Am Tag unserer Abreise bekommen wir zusammen mit einigen Gästen des Hotels noch eine Führung durch den Eiskeller der ehemaligen hauseigenen Brauerei, die allerdings seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr in Betrieb ist. Es war ein kurzer, intensiver und lehrreicher Aufenthalt. Schöner kann es in Frankreich auch nicht sein.  
www.landgasthofbrauereikeller.de

05. September - Obst, so weit das Auge reicht


Der Landgasthof Keller in Lippertsreute liegt inmitten des Obstanbaugebiets des Linzgaus. Hier hat die Familie Keller schon seit Generationen ihr Anwesen, das bis zum zweiten Weltkrieg eine bedeutete Brauerei in der Gegend war und heute neben dem Hotel und Restaurant auch noch über bewirtschaftete Obstanbauflächen verfügt. Lukas Keller führt uns durch die Reihen mit prall gefüllten Apfelbäumen, bleibt hier und da stehen, prüft das Obst und entscheidet dann, ob es jetzt oder erst zu einem späteren Zeitpunkt geerntet wird. Er spricht von seiner Liebe zur Natur, erzählt uns von seiner Zeit auf der Slow Food Universität in Italien und sprüht förmlich vor Begeisterung für tolle natürliche Nahrungsmittel. Für Lukas ist die Arbeit in der Natur ein willkommener Ausgleich zu seiner Tätigkeit im Landgasthof. Auch wir sind von der Atmosphäre in dieser wundervollen Landschaft ganz verzaubert.
www.landgasthofbrauereikeller.de

04. September - Bach am Bodensee

Kann Musik Leben retten? Vielleicht auch das, aber auf jeden Fall kann sie am richtigen Ort und im richtigen Moment viel bewirken. So wie heute. Nachdem wir den Tag über im Landgasthof Keller in Lippertsreute fotografiert haben, zog es uns am späten Nachmittag nach Überlingen an den Bodensee - so nah wie wir schon waren, wollten wir ihn auf jeden Fall auch sehen. Die Uferpromenade empfing uns erst einmal mit der vollen Touristenbreitseite: so viele Menschen auf einmal waren wir gar nicht mehr gewohnt. Die heißbegehrten Plätze in den ersten Reihen der Promenaden-Lokalitäten waren gerammelt voll, also setzten wir uns erst einmal mit Kendo und Greta ans Ufer und versuchten, die Leute um uns herum auszublenden. Dann aber ertönte ganz leise in der Ferne Geigenmusik und nach ein paar Takten erkannten wir Bachs Chaconne von der Partita in D-Moll. Ein Stück mit einer traurigen Geschichte, das so gar nicht in das touristenbevölkerte Bild passte. Aber was für ein Glück, dass sich der Geiger für dieses Stück entschied und was für eine schöne Begegnung sich daraus entwickelte: Martin Panteleev, geboren in Sofia, bekam schon mit vier Jahren seinen ersten Geigenunterricht, ist seit Jahren Berufsmusiker, arbeitet ebenso als Dirigent, leitet zwei Kammermusikfestivals und ist seit Beginn der Coronakrise sämtlicher Auftrittsmöglichkeiten beraubt. Um nicht nur zuhause zu üben, kommt er immer wieder in die Überlingener Altstadt, spielt dort an verschiedenen Plätzen und liebt es, dabei die Menschen und ihre Reaktionen auf seine Musik zu beobachten. Als wir uns verabschieden, sagte Martin noch, dass es schön wäre, in Kontakt zu bleiben - da hat er einfach recht. Später am Abend hören wir ihn noch einmal in den Gassen und fahren mit den Klängen seiner Geige im Ohr wieder zurück aufs Land.

03. September - Adieu Schliersee, hallo Bodensee

Heute morgen hieß es nun vorerst Abschied nehmen vom schönen Schliersee. Dieser hat uns mit einer besonders intensiven Vollmond-Nacht und einem traumhaften Sonnenschein heute morgen verabschiedet. Einmal noch in den See und dann hieß es: los gen Westen in Richtung Bodensee. Nach vierstündiger Fahrt kamen wir am Landgasthof Keller in Lippertsreute bei Überlingen am Bodensee an, wo wir morgen fotografieren werden. Nun sind wir also in einer absoluten Obstgegend gelandet - mit Sicht auf die Schweiz. Wir freuen uns auf nette Begegnungen, spannende Geschichten und schöne Fotos.

02. September - Wie wir an die Hutzeln von Lisa Hutzel kamen

Das ist das schöne an Hunden (so reden wir uns das jedenfalls schön) - man muss bei jedem Wetter raus. So auch heute morgen. Und wen, ausser Menschen mit Hund, trifft man bei fast jedem Wetter? Genau. Schnell kamen wir mit Lisa, die ebenfalls am Schliersee verweilt und mit ihrer Hündin unterwegs ist, ins Gespräch. Sie, als Fränkin, liebt das Bayerische. Das Essen, die Landschaft, das Brauchtum. Sie kommt schon seit Jahren hierher an den Schliersee. Als wir ihr von unserer Liebe zum Essen und Trinken der Region erzählten, kamen wir auf die unterschiedlichen Biere zu sprechen - sie erzählte von einem tollen Rauchbier, wir schwärmten von dem Bier, dass wir hier auf dem Platz zu unserem Lieblingsbier erkoren haben - dem Mariensteiner Dunkel 1962. Nachdem wir ihr eine Flasche davon für den Abend mitgaben, brachte sie uns im Gegenzug eine Packung Hutzeln vorbei (kein Witz, die heißen wirklich so) - gedörrte Birnen aus Fatschenbrunn im Steigerwald. Und natürlich haben auch diese Hutzeln eine Geschichte. Lisa wird bald Großmutter und der Schwiegervater ihrer Tochter stellt genau diese Hutzeln her - Hutzeln aus Fatschenbrunn. Die haben wir natürlich sofort probiert - in dünne Scheiben geschnitten - solo und mit einer hauchdünnen Salamischeibe belegt - einfach lecker! Und nun werden wir zum Hutzelhof Hümmer fahren, um noch mehr von dieser Köstlichkeit zu genießen, und um die Menschen hinter diesem Produkt kennenzulernen. Danke, Lisa - Sie sind ein Schatz!
www.hutzeln.net

01. September - Auf der Suche nach dem perfekten Geschmack

Das Broeding bietet nicht nur exzellente Speisen und Getränke nach den Richtlinien der Slow Food Chef Alliance an, sondern ist auch als Caterer tätig und betreibt einen Weinhandel. Es gibt am Abend entweder ein 3- oder ein 6-Gänge-Menü mit korrespondierenden Weinen oder mit korrespondierenden nicht alkoholischen Getränken. Für uns war der Besuch im Broeding gleichermaßen ein Genuss, als auch eine Horizonterweiterung der kulinarischen Art. Wir haben Dinge probieren dürfen, die wir bisher nicht kannten. Fermentierter Pfeffer, eine besondere Minigurke oder Milch mit ausgekochter Johannisbeerstrauch-Rinde - sind nur ein kleiner Ausschnitt der Köstlichkeiten. Und dann noch die fertigen Gerichte… das war einfach großartig! Man merkt dem Team um Manuel Reheis an, dass hier jeder immer wieder auf der Suche nach der perfekten Zutat für das perfekte Geschmackserlebnis ist. Und bei den Gerichten ist noch lange nicht Schluss: so gibt es hier im Team fantastische Sommeliers und sogar einen Mitarbeiter, der besondere Getränke der nichtalkoholischen Art zaubert, die es nur hier im Broeding gibt.
Heute zeigen wir hier einige dieser Gerichte - Spaß und Genuss höchster Güte. 
Und wir hatten das große Glück, nach dem Fotografieren viele Speisen und Getränke probieren zu können. Das war sensationell. 
www.broeding.de

31. August - Anders - Einzig…


…ist das Motto des vor dreißig Jahren gegründeten Münchner Restaurants Broeding in der Schulstraße 9. Das gilt sowohl für das Kulinarische, als auch für die Menschen, die vor und hinter den Kulissen für die besondere Atmosphäre verantwortlich sind. Der Teamgeist wird hier sowohl mit flachen Hierarchien als auch mit dem täglichen gemeinsamem Essen ganz besonders gestärkt und gefördert. Chefkoch Manuel Reheis und Gründer Gottfried Wallisch haben ein gutes Gespür für die Zusammensetzung ihrer Mitarbeiter, die das Broeding - neben der exzellenten Küche und dem eigenem Konzept - zu einem Erlebnis werden lassen. Stammgäste bezeichnen das Broeding gerne als ihr Wohnzimmer - etwas Schöneres über ein Restaurant haben wir noch nicht gehört. Wir kamen bei strömendem Regen gegen 15 Uhr dort im Münchner Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg an und wurden noch vor der Tür herzlich von Manuel empfangen. Unsere Hunde Kendo und Greta waren ob des furchtbaren Regens nicht zum Aussteigen zu bewegen - also blieben sie einfach im Wohnmobil und hatten ihre Ruhe - und wir auch. Nach einem kurzen Kennenlern-Gespräch bei einer Tasse Kaffee zeigte Manuel uns sämtliche Räumlichkeiten - inklusive des Weinkellers. Auf dieser Tour stellte er uns auch gleich seinen Mitarbeitern persönlich vor. Danach verbrachten wir die nächsten Stunden, sowie mehrere Stunden des folgenden Tages, beim Fotografieren der Köche, der Sommeliers und der Sevicemitarbeiter. Bei jedem Einzelnen fühlten wir die guten Verbindung zum Broeding  - nicht umsonst arbeiten die meisten von Ihnen dort schon jahrelang. 
Jeder bringt seine ganz eigene Geschichte mit ins Broeding und so staunten wir nicht schlecht, als wir von dem Vegetarier erfuhren, der trotzdem nach wie vor Fleisch verarbeitet, dem Koch, der auch manchmal nachts an der Perfektionierung seiner Gerichte arbeitet oder dem passionierten Kletterer, der neben der Besteigung des K2 auch schon den zweiten Platz der bayerischen Barkeeper-meisterschaften belegt hat. Aber das ist nur ein kleiner Ausschnitt der Geschichten, die die Menschen dort mit an diesen besonderen Ort bringen und wir haben nicht einmal das gesamte Team kennengelernt.
Als die ersten Gäste eintrafen, verließen wir das Broeding und fuhren für eine Übernachtung in Richtung Icking, wo wir noch einen sehr schönen Abend verbrachten.
www.broeding.de

30. August - Wo der Name Programm ist


Nach zwei tollen Tagen kamen wir heute auf unserer Fahrt zurück an den Schliersee durch einen Ort, den wir einfach nicht unbeachtet lassen konnten. Vielleicht lag es am Wetter, doch auch bei näherer Betrachtung und längerem Aufenthalt dort fanden wir nichts, was uns zum Bleiben einlud. Einöd im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen in Bayern ist vielleicht nur in einem Punkt positiv erwähnenswert: es liegt direkt an der Isar. Ansonsten hat man es nicht eimal für nötig gehalten, einen Fußweg anzulegen. Auch auf Besuch von Fremden scheint man es bei all den Verbots- und Warnschildern nicht scharf zu sein. Wer hier wohnt, will wahrscheinlich einfach nur schnell mit dem Auto in Richtung Bad Tölz oder Wolfratshausen flüchten, um ein wenig am normalen Leben teilzuhaben. Das wollten wir dann auch.
Namen sind halt prägend für ein ganzes Leben - das gilt nicht nur für Menschen.

29. August - Frischer geht's nimmer

Wir lernen auf unserer Reise zu den Slow Food Chef Alliance Köchen eine Menge über nachhaltige, ökologische und gesunde Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln. Heute durften wir erneut einen Blick hinter die Kulissen bei den Erzeugern werfen und besuchten zusammen mit Manuel Beatrix und Konrad Bauer. Die Bauers sind Bauern aus Leidenschaft. Sie betreiben einen Demeter-Hof mit eigener Käserei, der neben einer Ziegenherde einige der seltenen Murnau-Werdenfelser Kühe, zwei Schweine und ein paar Katzen beherbergt. Außerdem hat Manuel im Frühjahr dieses Jahres auf dem Land der beiden eine solidarische Landwirtschaft ins Leben gerufen. Er und sein Team haben während der coronabedingten Schließung des Restaurants kräftig mitgeholfen und einen Acker samt Biotop mit erschaffen. Heute teilen sich etwa 35 Personen die Erträge des Ackers und das Broedinger bezieht einen Großteil des im Restaurant verarbeiteten Gemüses von dort. Manuel erntet selbst mit großer Begeisterung für die dort angebauten Produkte. Am Abend gibt es dann das frische Gemüse auf den Tellern der Gäste.
Schön war auch der Aufenthalt im Ziegenstall, denn wider unserer Erwartung „dufteten“ die Tiere nach Heu und waren damit weit entfernt von dem Geruch, den wir sonst von Ziegen kennen.
Okay - das Wetter hätte heute gerne etwas besser sein können...
www.goassbauer.de

28. August - Ein starkes Team

Nachdem wir einige Tage am idyllischen Schliersee und der umliegenden zauberhaften Landschaft verbringen durften, ging es heute für die kommenden zwei Tage in die bayrische Landeshauptstadt ins Broeding. Wir wurden sehr herzlich von Chef-Koch Manuel empfangen und erst einmal durch sämtliche Räume des Restaurants geführt. Nach einer kurzen Besprechung und den ersten Fotos kamen wir direkt in den Genuss des Könnens der Köche: beim gemeinsamen Team-Essen.
Das Broeding ist seit dreißig Jahren mit seinem Konzept ziemlich einzigartig. Es wird jeden Tag ein neues Menü - unter anderem mit frischen Zutaten aus dem Anteil einer solidarischen Landwirtschaft - zubereitet. Zu den Drei- bis Sechs-Gänge-Menüs kann man entweder begleitende Weine oder sehr außergewöhnliche, eigens für das Broeding kreierte, alkoholfreie Getränke genießen. Wir freuen uns schon auf das weitere fotografische Eintauchen in den Betrieb.

27. August - Auf der Alm da gibt's koa Sünd


Heute ging es für uns endlich einmal wieder los zum Wandern, so wie das doch alle hier in Bayern machen und das bestimmt jeden Tag - dachten wir jedenfalls. Also gleich nach dem Frühstück den Rucksack gepackt, die Hunde angeleint und schon ging es am Westufer des Schliersees entlang nach Neuhaus. Von dort begann der Aufstieg in Richtung Brecherspitz. Wir mochten kaum glauben, wie steil so ein Forstweg sein kann. Uns reichte es jedenfalls, auch wenn Kendo und Greta manchmal etwas mitleidig dreinblickten. Glücklicherweise hatten wir Flachlandtiroler uns nicht gleich für die gesamte Tour zur Brecherspitz entschieden. So waren nur 500 Höhenmeter zu überwinden, um auf die Ankelalm zu gelangen - für uns aber vollkommen ausreichend. Auf der Alm angekommen, gönnten wir uns erst einmal eine Pause bei einem Radler und genossen die tolle Aussicht. Und was wäre eine Alm ohne Kühe mit ihren Glocken? Danach ging es an den Abstieg und anschließend an den zweiten Teil der Umrundung des Schliersees mit einer Brotzeitpause. Nach gut sechs Stunden und 19 Kilometern sitzen wir jetzt wieder im Wohnmobil und es schmerzen ein wenig die Waden. Auch Kendo und Greta geben keinen Pieps mehr von sich…


26. August - „MachtSINN“ - das macht einfach Sinn!

Wenn auch grammatikalisch nicht ganz richtig, so kann man es nicht besser auf den Punkt bringen, was Andrea, Bernhard und Corinna da in und mit ihrer Markthalle - seit dem ersten August nun in Holzkirchen - machen. Sie haben hier nicht nur einen Ort des Wohlfühlens geschaffen, sondern achten auch auf "radikale Regionalität". So wissen die Drei von allen ihren Produkten, wo diese herkommen. Neben dieser "Radikalität" gibt es aber auch Ausnahmen, wie zum Beispiel bei Kaffee, Wein oder Schokolade, hier wird aber auf beste Bioqualität geachtet. 

Einkaufen. Geniessen. Kochen. Das alles und noch viel mehr bekommt man bei machtSINN. Im Bistro, bei Kochkursen oder Firmenevents: Bernhard kocht mit den Produkten aus dem eigenen Laden. Und wer mal keine Idee hat, was sich tolles aus Mangold oder schwarzen Rüben zubereiten lässt, sollte mal einen Blick auf die ständig wechselnde Karte des Bistros werfen und im Anschluss genießen. Hier bekommen die Kunden viel Inspiration für die eigene Küche zuhause.

Was aber wäre machtSINN ohne Andrea und Corinna? Nicht das, was es ist! Andrea hat als studierte Ökotrophologin den strengen Regeln der Ernährungswissenschaft den Rücken gekehrt und steht nun für Lebensgenuss auf allen Ebenen. Ihre jahrelange Erfahrung in der Beratung von Gastronomie, Tagungshäusern und Kantinen als Ernährungswissenschaftlerin ist die Basis für alle Konzeptionierung. Corinna ist neben Andrea die Fachfrau für Marketing und Events. Die Drei stellen gemeinsam so einiges auf die Beine - am besten schaut man es sich direkt vor Ort an. Wer nicht vor Ort ist, kann immerhin vieles in dem neuen Buch von Andrea und Bernhard nachlesen, in dem es um viel Nachhaltiges und Sinnhaftes geht.
Wir haben in diesen Tagen so viele Informationen rund um die nachhaltige Ernährung bekommen und sind gemeinsam zu zwei von ihren Lieferanten gefahren, um uns vor Ort ein Bild machen zu können: zu Eva Vogel von Evas Paradiesgarten und zu Werner und Martina Haase vom Leizachtaler Ziegenhof.

Wir haben vier intensive Tage zusammen mit ihnen verbracht und Andrea meinte zum Schluss, dass das eine ganz andere Tiefe in die Zusammenarbeit gebracht hat - intensiver und vertrauensvoller. Und neben dem Fotografieren blieb noch reichlich Zeit zum Lachen, Essen, Landschaft genießen und die Drei in unser Herz zu schließen. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.
www.machtsinn.bayern

25. August - Aloha vom Schliersee oder Reisen in Zeiten von Corona


Kaum haben wir mal einen Tag frei und genießen das herrliche Wetter in Oberbayern, dringt leise Easylistening-Musik vom Seeufer zu uns herüber. Da müssen wir hin. Verspricht doch ein Schild bei gutem Wetter die tollsten Cocktails aus einer coolen Bar: einem umgebauten VW T2 - mehr Coolness geht doch nun wirklich nicht! Am Strand angekommen, sehen wir viele mehr oder weniger durchtrainierte Menschen auf ihren Stand-Up-Paddling-Brettern, die sich beeindruckend leicht auf dem Schliersee bewegen. Wir nehmen Platz in zwei der zahlreich aufgestellten Sonnenliegen mit Blick auf den See und die Berge. Nach dem ersten Drink ist vor dem zweiten Drink und schon bei diesem schließen wir die Augen und träumen uns dank der Musik einmal um die Welt herum. Mal sitzen wir am Strand von Ipanema, mal am Hapuna Beach auf Hawaii. Das geht so schnell und kohlendioxidausstosslos, dass wir beide beschliessen, in Zukunft nur noch auf diese umweltfreundliche Art zu reisen. Nein - wir machen nur Spaß…

24. August - Der Auszug aus dem Paradies


Gestern noch zum Ernten in Evas Paradiesgarten in Waakirchen und heute schon in der Küche im "MachtSINN" bei Andrea, Bernhard und Corinna in Holzkirchen. Einfach köstlich, was nach der Zubereitung bei uns auf den Tellern landete: gefüllte Mangoldblätter mit Hirse, Zucchini und Fenchel versüssten uns das Fotografieren am letzten Tag in Holzkirchen. Vormittags waren wir noch gemeinsam bei Werner und Martina Haase auf ihrem Leitzachtaler Ziegenhof in Fischbachau. Von dort beziehen sie ihr Ziegenfleisch, streng nach den Demeter-Richtlinien aufgezogen. Die wunderschöne Berglandschaft sowie der Hof verzauberte uns. Die Erläuterungen von Werner Haase über die Landwirtschaft machten uns Lust, bei unserem nächsten Aufenthalt in dieser Gegend, dort ein paar Tage zu verbringen.

23. August - Ein Sonntag im Paradies

So sieht es also im Paradies aus: in Evas Paradies - besser gesagt in ihrem Paradiesgarten. Eva Vogel ist eine regionale Lieferantin von Andrea und Bernhards "MachtSINN" und wir haben sie heute nachmittag in Waakirchen besucht. Eva empfängt uns strahlend und nach ein paar Kennenlernsätzen geht es auch schon ab in die Beete. Eva hat sich in den letzten zwanzig Jahren wahrhaftig ein Paradies erschaffen. Ein Demeter zertifiziertes sogar. Angefangen hat sie mit etwa 200 Quadratmetern. Heute beläuft sich ihre bewirtschaftete Fläche auf zwei Hektar. Wir bestaunen Zucchini, Artischocken, diverse Kohlsorten, Salate in den verschiedensten Formen und vieles mehr. Es gibt Artischockenstengel, Rote Bete und Tomaten zu probieren - frischer geht es nun wirklich nicht. Evas Begeisterung für das, was sie tut, ist ansteckend und aus dem ursprünglich mit etwa einer Stunde anvisierten Besuch werden schnell zwei. Mit vielen neuen Eindrücken und Informationen verlassen wir nur ungerne das Paradies, freuen uns aber schon auf das, was Bernhard morgen mit dem soeben geernteten Gemüse zaubern wird. Lediglich die kleine Schar Laufenten hatte keine gesteigerte Lust auf die sonntäglichen Ruhestörer und ergriff unter Protestgeschnatter die Flucht vor uns.
www.evasparadiesgarten.de

22. August - Da braut sich was zusammen


Heute ging es zum rund 30 Kilometer entfernten Schliersee. Auf unserer Fahrt von Holzkirchen rückten die Alpen immer näher und so langsam verabschiedete sich auch die Sonne. Nach den gestrigen Temperaturrekord von 34 Grad kühlte es sich glücklicherweise merklich ab. Und jetzt haben wir gerade noch 17 Grad. Als wir am Nachmittag am See ankamen, empfing uns dieses beeindruckende Bergpanorama mit den bedrohlich aufziehenden Wolkenformationen. Beim ersten Donner ging Kendo wie gewohnt sofort in Deckung, nur Greta kann Gewitter noch nichts anhaben - hoffentlich bleibt das so. Jetzt sitzen wir bei einem Bier im Wohnmobil und sichten die vielen Aufnahmen, die wir gestern und heute bei Andrea, Bernhard und Corinna im „macht Sinn“ gemacht haben. Morgen vormittag geht es dann in Evas Paradiesgarten…

21. August - Genuss macht SINN in Oberbayern.


Macht etwas Sinn, ist etwas sinn stiftend, ergibt etwas einen Sinn oder wie heisst es denn nun? Egal, heute ging es für uns vom Fichtelsee in Oberfranken nach Oberbayern ins Städtchen Holzkirchen. Dort besuchen wir auf unserer Slow-Food-Chef-Alliance-Tour Andrea, Bernhard und Corinna von „macht Sinn“. Ihr Slogan lautet: einkaufen - geniessen - kochen - radikal regional. Im Gewerbegebiet von Holzkirchen haben die drei seit wenigen Wochen ihren Traum rund um gesunde Lebensmittel verwirklicht. Bernhard, der früher ein Hotel und Restaurant hatte, kocht heute für die Gäste, Andrea und Corinna kümmern sich um die Zulieferer und die Markthalle. Während wir fotografieren, wird die frische, natürlich regionale Lachsforelle geräuchert, der erste Wein probiert, zwischendurch wieder ein paar Fotos gemacht und die ersten Gäste sitzen auch schon entspannt draussen im Schatten. So schön ist das Leben und Arbeiten in Bayern. Macht Sinn - oder?

20. August - Nach der Wanderung ein erlösendes „Aaaaaah“

Kennt eigentlich noch jemand den Begriff “Maurerpisse“? Das war mal der Name für das "Holsten" Bier aus Hamburg. Ähnlich schmeckt heute noch Astra - auch wenn gerade die Werbekampagne „Kalles Ratjada“ viel für ein tolles Image tut - es bleibt halt ein fades Bier - für Christian. Oder Jever und Becks - auch eher bescheidene Industrieware, die es durch geschicktes Marketing versteht, den Norddeutschen einen exquisiten Biergeschmack anzudichten. Und wer es noch trauriger mag, der trinkt gleich ein „Pale Ale Yuppie Duppi Bier“ mit Kakerlakenextrakt aus Belgien. Oder aber man ist in Franken und probiert eines aus den noch immer zahlreich vorhandenen Dorfbrauereien - nicht alles schmeckt gut und doch gibt es noch einen Biergeschmack nach Würze und Sud. An unserem Nachbartisch gab es ein frohes „Aaaaah“, als das frische „Zoigl vom Oggl“ getrunken wurde - nach drei Gläsern hatten auch wir nach unserer Wanderung durch die Natur rund um Fichtelberg genug und gingen zufrieden die letzten Meter in Richtung Wohnmobil.

19. August - Fremder, kommst Du nach Bayreuth


Als wir vor fünf Jahren zum ersten Mal nach Bayreuth kamen, wurden wir so herzlich im Hotel „Goldener Hirsch“ empfangen, dass unsere Wahl auch bei unseren nächsten Aufenthalten wieder auf dieses Hotel fiel. Wir lieben die familiäre Atmosphäre des Hauses. Morgens zum Frühstück mit einem Lächeln begrüßt zu werden und der kurze Weg zum Festspielhaus oder in die Stadtmitte, das sind für uns einfach schöne Begleitumstände unseres Besuchs in Bayreuth. In diesem Jahr sind wir hier zum ersten Mal nicht nur als Gast, sondern auch als Fotografen und es hat uns sehr viel Spaß gemacht. Gleichzeitig haben wir etwas über die Problematik des Hotelwesens in Zeiten der Coronakrise erfahren. Unser Dank geht an das gesamte Team des Hotels, welches uns so toll beim Fotografieren unterstützt hat. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr mit - hoffentlich dann wieder - normalem Spielbetrieb im Festspielhaus.

18. August - Die glorreichen Zwei


Kendo und Greta sind auf unserer Reise immer mit dabei, ob sie wollen oder nicht. Wenn wir fotografieren, so wie in den letzten zwei Tagen im Hotel „Goldener Hirsch“ in Bayreuth, dann müssen die beiden sich auch schon mal ein paar Stunden gedulden. Es wundert uns immer wieder, wie gelassen sie dabei sind und sofort verstehen, dass jetzt im Moment nichts an Bespaßung zu erwarten ist. Also legen sie sich auf die (meistens) mitgebrachte Decke und reagieren erst, wenn wir das Kommando „und los“ aussprechen. Dann allerdings sind sie sofort hellwach und schauen uns mit großen Augen und sicherlich mit ebenso großen Erwartungen an. Nicht immer können wir ihnen dann folgen, manchmal geht es für uns einfach nur zum nächsten Foto weiter oder aber wie heute Mittag zu einem ausgedehnten Spaziergang über den Hügeln von Bayreuth. Traumhaft, wie Kendo und Greta über die nicht eingezäunten Wiesen toben konnten.

17. August - Neugierig bleiben

Wie oft gehen wir unbekannte Wege, gar nicht mal so weit entfernt von den „Gängigen“? Wie oft entdecken wir Neues an Orten, die wir schon zu „kennen“ meinen? Auf unserer Lieblingsinsel Bornholm gelingt es uns bisher jedes Mal etwas Neues zu entdecken. Aber an vielen anderen Orten gehen wir häufig nur die bekannten Pfade. Heute haben wir einmal wieder etwas entdeckt, von dem wir nicht gedacht hätten, dass es so schön sein könnte. Durch unseren Fotojob bei dem Hotel "Goldener Hirsch" in Bayreuth waren wir heute zum allerersten Mal in der Eremitage. Unser bislang fünfter Aufenthalt in dieser Stadt hat uns nun endlich an diesen Ort geführt. Wir waren begeistert! So begeistert, dass wir nach unserem Fototermin gleich noch eine weitere Stunde (oder waren es zwei?) dort blieben. Dieses Erlebnis hat uns mal wieder klar gemacht, dass es sich immer lohnt, auch einmal Wege abseits des Bekannten zu gehen, mal um eine neue Häuserecke zu schauen. Dort warten oft die schönsten Geschichten. Und wir lieben das Geschichten sammeln. Sie erreichen uns bei der Arbeit, auf Campingplätzen, bei Spaziergängen oder mitten in der Nacht während der letzten Hunderunde. Es lohnt sich wach und neugierig zu sein - und zu bleiben.

16. August - Weia! Waga! Woge, du Welle, Walle zur Wiege!

Diese Zeilen aus Wagners Rheingold durften wir vor fünf Jahren in der heute schon als legendär bezeichneten Inszenierung von Frank Castorf live im Bayreuther Festspielhaus erleben. Auch für diese Spielzeit hatten wir bereits Karten... doch leider finden aus bekannten Gründen auch die Bayreuther Festspiele in diesem Jahr nicht statt. Unser lieb gewonnenes Ritual hat uns trotzdem nun in die Wagner-Stadt geführt. Das herrliche Essen, das süffige Bier und die ganz besondere Atmosphäre zu Zeiten der Festspiele haben es uns einfach angetan. Und da wir nicht ausschließlich essen und trinken können - und wollen - werden wir in den kommenden Tagen in „unserem“ Hotel „Goldener Hirsch“ neue Fotos für deren Website erstellen. Bis dahin lassen wir uns durch die geschichtsträchtige Stadt treiben und fangen ein paar Impressionen mit der Kamera ein.  

15. August - Naturbetrachtungen am Fichtelsee


An wen oder was denken wir, wenn wir auf einer Bank sitzen und uns die Umgebung abschauen? Denken wir als Paar automatisch gemeinsam oder jeder für sich allein? Wie sind unsere Empfindungen beim Betrachten der Natur? Was meint man, wenn man sagt, dass hier sei aber ein besonders beeindruckender Ort - was macht das mit unseren Gedanken? Uns Menschen zieht es immer wieder zu Aussichtspunkten hin, dort schauen wir dann in die Ferne oder vielleicht doch mehr in uns hinein. Und warum fahren wir immer dort hin, wo durch Empfehlungen sowieso schon viele andere Menschen sind und wir uns dann darüber ärgern? Weil wir es vorziehen das Erwartbare zu erleben, als uns auf das Ungewisse einzulassen? Lieber erst einmal schauen, wie bei Google-Rezensionen dieser Ort, das Hotel oder das Restaurant bewertet wird? Wahrscheinlich ist es so, dass wir doch eher Herdentiere sind. Obwohl wir doch eigentlich auf unsere Individualität so viel Wert legen.

14. August - Endlich wieder dahoam


Wir sind wieder in Bayern - genauer gesagt, und das ist in diesem Bundesland durchaus wichtig, sind wir in Franken - ganz genau sogar in Oberfranken. Denn Bayern und Franken eint eine ähnliche „Hassliebe" wie Hamburg und Bremen. Sei's drum, heute morgen ging es zeitig los, und da unser erstes Foto-Ziel am Sonntag Bayreuth ist, wollten wir schon einmal in die Nähe fahren. Unsere Wahl fiel auf die Gemeinde Fichtelberg mit dem angrenzenden Fichtelsee, der rund 30 Kilometer östlich von Bayreuth im Fichtelgebirge liegt. Wandern, Radfahren, Baden, Faulenzen - all das kann, muss man hier aber nicht machen. Es ist einfach wunderbar für zwei Tage an so einem schönen Ort zu sein. Wir wurden nach einem ersten Erkunden der Umgebung auch kulinarisch bei Petra und Jürgen Roderer in ihrem Gasthof „Zum Hirschen“ verwöhnt. Zu fränkischen Spezialitäten gab es den passenden Wein und natürlich ein fränkisches Braunbier.

13. August - Warum in die Ferne schweifen... 


Manfred und Martin Hansen machen in ihrer Firma Hansen-Werbung in Reinbek im Bereich Digitaldruck noch alles selbst. Als wir vor der Frage standen, woher wir so eine Beschriftungsfolie für unser Reisemobil bekommen könnten, fiel uns zum Glück nach nur kurzer  Internetrecherche Hansen-Werbung ein, bei denen wir in der Vergangenheit auch schon unsere Firmenschilder haben machen lassen. Nach einem kurzen Telefonat war klar - es klappt auch noch in unserem engen Zeitfenster. Heute morgen legte Manfred Hansen dann persönlich Hand an und brachte zu unserer Freude das Logo auf unserem Wohnmobil an. Deshalb lieben wir die lokalen Handwerksbetriebe so. Danke an ihn und seinen Sohn Martin - jetzt kann es weiter gehen…
www.hansen-werbung.de

12. August - Hinter jeder Häuserecke liegt eine neue Welt

Christian ist einer der positivsten und aktivsten Menschen, die ich kenne. Er kann so vieles genießen und sieht die Schönheit dieser Welt in den (scheinbar) kleinsten Dingen. Das bewundere ich sehr und hätte selbst gerne mehr davon. Auf der anderen Seite ist er ein Unruhegeist, der mich immer wieder anpiekst, was nicht ganz unanstrengend ist. Stets auf der Suche nach neuen fotografischen Projekten und mit der Nase im Wind - am liebsten am Meer. Das Bild von ihm ist das eines Entdeckers, der es liebt um unbekannte Häuserecken oder in fremde Hausflure zu schauen. Seine freie fotografische Bandbreite erstreckt sich von KZ-Gedenkstätten über Bildstrecken von Himmel und Meer bis hin zu deutschlands Sexkinos. Die Energie und Ausdauer, die er hierfür aufbringt, inspiriert und fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Sein Herz schlägt außerdem für die Portraitfotografie - kein Wunder bei dieser großen Liebe zu Menschen. Mit ihm zusammen zu sein und zu reisen ist wunderbar und ich freue mich auf unserer Reise noch auf viele weitere unbekannte Häuserecken, Gesichter und Geschichten.

11. August - Da wollte mal wieder das Navi nicht


Warum auch immer - wenn wir Ritze in Google Maps eingaben kam jedes mal als Vorschlag die Szene-Kneipe auf dem Kiez. Erst als wir Sachsen-Anhalt mit eintippten, wurde uns die Route angezeigt. Ganz in der Nähe von Salzwedel gelegen ist der Ort Ritze mit seinen gut 200 Einwohnern eher beschaulich. Auffällig war hier vor allem das örtliche Krimskramsopenairflohmarktcafé - ein Ort, an dem man alles zu bekommen scheint. Und dann das verlassene Bahngleis, dass uns an den Song von Christian Anders „Es fährt ein Zug nach nirgendwo“ erinnerte. Danach stiegen wir sofort in unser Auto und fuhren Richtung Heimat.


10. August - Da hängt doch ein Ei im Baum


Wir hatten so viele Erwartungen bei diesem Ortsnamen: Getränkekreationen, wie wir sie noch nie gehört, geschweige denn getrunken haben. Wen interessiert schon Skorpion-Wodka, Möwenwein, Pulque oder vergorene Stutenmilch, wenn er nach Kuhbier in Mecklenburg-Vorpommern kommt. Und dann das: Fehlanzeige! Ein oder zwei lustige Wortspielereien - etwas dürftig, denn immerhin waren es 36 Gradem Schatten und wir waren entsprechen durstig. Was das im Baum hängende golden Ei zu bedeuten hatte, konnte uns leider niemand erklären - wir tippen mal auf einen eingefleischten James Bond Fan in Kuhbier. Immerhin gedenkt man hier noch den in den beiden Weltkriegen Gefallenen.


09. August - Pure Lebensfreude an der Ostsee: „Mit jedem Bissen hingerissen“ 


Wir waren am Meer, genauer gesagt an der Ostsee in Travemünde -  es war strahlender Sommertag und der Strand war voller Touristen. Kindheitserinnerungen wurden wach beim Anblick der Strandpromenade: Ausflüge im VW Käfer mit der Familie. Das Eiswettessen gegen die Sonne, das blöde Kleben des Sandes auf der frisch eingecremten Haut, die angemahnte Kopfbedeckung - als Kind einfach nur doof. Und natürlich das sofortige Einschlafen auf dem Nachhauseweg im Auto. Aber die Ostsee mit all den Touristen war zum Glück nicht unser heutiges Ziel, sondern wir hatten einen Fotojob. Wir durften „Das Flämmchen“ fotografieren. Sonja, Michel, Noel und Raphael Petersen hatten auf dem „Lebensfreude Festival“ im Brügmanngarten nahe dem Maritim ihren Wagen aufgebaut. Die Petersen betreibt seit Jahren sehr erfolgreich ihren Flamm- und Zwiebelkuchenstand auf den unterschiedlichsten Festivals, Weihnachtsmärkten und sonstigen Veranstaltungen - bevorzugt im norddeutschen Raum. Der Zwiebelkuchen wird nach einem „Geheimrezept“ der Oma zubereitet. Was nach einer ausgeklügelten PR-Aktion klingt, ist hier einfach wahr und wird schon in zweiter Generation weitergelebt. Wir waren begeistert von ihrer Gastfreundschaft und mussten glaubhaft beteuern, dass wir zuerst die Aufnahmen machen müssen, bevor wir den leckeren Flammkuchen probieren, denn mit gefülltem Magen können wir nicht so gut und konzentriert arbeiten. Wir haben uns dort einfach sehr wohl gefühlt und einen schönen und arbeitsreichen Tag am Meer erlebt.
Zum Abschluss sind wir noch einmal über das Festivalgelände gegangen, aber das ist eine andere Geschichte...

08. August - Kamin, Karin, neu oder alt, ja was denn nun?


Zugegeben, wir waren doch etwas verwirrt: Jedesmal, wenn wir den Ortsnamen Karin in unser Navi eingaben, wollte es uns nach Kamin führen. Als wir dann aber in Kamin ankamen, entdeckten wir auch das Hinweisschild nach Neu Karin und dort angekommen wiederum das Ortsschild in Richtung Alt Karin. Vielleicht glauben hier einfach mehr Menschen an die Wiedergeburt. Neu Karin ist mit seinen alten Bauernhäusern ein gemütlich wirkendes Dorf und da darf natürlich ein Dorfteich nicht fehlen. Von hier aus sind es nicht einmal 30 Kilometer zur Ostseeinsel Poel.

07. August - Mein Lieblingsrestaurant, mein Lieblingscafé, mein Lieblingsessen, mein Lieblings...


Vieles hat heutzutage mit Wort „Liebling“ zu tun. Klingt ja auch einfach schön und wer mag da schon widersprechen, wenn man von seinem Lieblings… erzählt. Doch halt, so ganz hat uns Lieblingshof als Ort nicht überzeugen können. Vielleicht lag es auch an der ungünstigen Windrichtung. Der Autobahnlärm von der A20 war deutlich wahrnehmbar, aber das hat sicherlich auch etwas mit Gewöhnung zu tun. Ansonsten ist Lieblingshof ein kleiner beschaulicher Ort etwa 15 Kilometer südöstlich von Rostock gelegen. Unser Highlight ist der Tausch- und Schenktisch für Jedermann und -frau.

06. August - Kein Ort für alternative Energiegewinnung


Ganz in der Nähe von Lübz in Mecklenburg-Vorpommern liegt Benzin und wie der Name schon sagt, wird hier eher an dem althergebrachten Energieträger festgehalten. Nein, nicht ganz: wir haben auch Solarpanels gesehen und somit ist in Benzin durchaus auch die Zukunft willkommen. Ansonsten ist es wie es so oft ist: alternative Energiegewinnung ja bitte, aber nicht vor meiner Haustür. Na dann vielleicht mal in Zukunft auf dem Mond. Beim Ortsnamen fällt uns noch ein alter Liedtext von Fredl Fesl ein: „Opel, Opel Karajan, a jeder will an Opel ham, Fährt man dann in den Graben, Dann will ihn keiner haben!“ Auch wahr.

05. August - Warum in die Ferne schweifen?


Rom liegt bekanntlich in Italien, aber wir hatten es nicht weit, um zu diesem faszinieren Ort zu gelangen. Zwischen Parchim und Lübz liegt dieses kleine Dorf an der Bundesstraße 191. Die findigen Ureinwohner - immerhin wurde Rom schon 1310 urkundlich erwähnt - haben sich einiges einfallen lassen, um vorbeikommende Besucher zum Bleiben zu bewegen. Die nette Bushaltestelle zeugt genauso wie die altehrwürdige Gaststätte vom Glanz vergangener Zeiten und es fehlt nur noch ein dörfliches Kolosseum, um die Illusion komplett zu machen.


04. August - Alles Glück der Erde…


...liegt für Janina auf dem Rücken der und im Umgang mit Pferden. Sie reitet bereits seit ihrem siebten Lebensjahr. Angefangen in Wentorf ist sie nun über verschiedene Stationen auf dem Gut Silk vor den Toren Hamburgs gelandet. Janina kümmert sich um drei Pferde. Bei Zweien als Reitbeteilgung und ein Pferd hat sie in Pflege. Wir treffen sie mit dem Friesen-Wallach „Darko“. Für Janina ist der Umgang mit Pferden ein sozialer Aspekt, der sie zwingt ganz im hier und jetzt zu sein. Jede gedankliche Abwesenheit würde das Pferd sofort registrieren und entsprechend - nicht - reagieren. Die Natur und das Gefühl von Freiheit sind für Janina das Schönste. Gerade in Zeiten von Corona ist es für sie ein fantastischer Ausgleich zum "neuen" Alltag.


03. August - Nie waren wir dem Himmel so nah


Dieser Ort kann allein schon durch seinen Namen glänzen. Himmelpforten ist zu Weihnachten in aller Kinder Herzen. Hier  gibt es seit den 60er Jahren ein Postamt, wohin man dem Weihnachtsmann seine Wunschliste schicken kann, in der Hoffnung, dass er die Wünsche auch erfüllt. Ein bisschen Weihnachten ist hier natürlich das ganze Jahr über. Ansonsten gibt es noch ein Schulmuseum, aber da kommen vor allem bei Christian eher dunkle Erinnerungen an seine eigene Schulzeit hoch. Leider führt die Bundesstraße B73 direkt durch den Ort und beeinträchtigt das Leben hier doch sehr. Am ehemaligen Stellwerk nagt der Zahn der Zeit und die heiligen drei Könige sehen ein wenig grimmig aus. Wir kaufen noch frisches Gemüse auf dem Wochenmarkt und verlassen Himmelpforten in Richtung Heimat.


02. August - Diesen Ortsnamen mussten wir zweimal lesen


Moorausmoor war unsere nächste Station auf der Reise zu den skurrilsten Ortsnamen Deutschlands. Warum Moorausmoor so heisst, haben wir nicht in Erfahrung bringen können, dafür sprang uns nicht nur am Ortseingangsschild der Humor der Moorausmoorer an, sondern auch an der einen oder anderen Hecke in diesem kleinen Ort in Niedersachsen. Es gibt hier auch noch engagierte Landwirte mit einer klaren Haltung und einen örtlichen Gasthof, der wohl schon bessere Zeiten gesehen haben dürfte.


01. August - Etwas zum Thema Erwartungen, oder: man lernt nie aus


Eine lange Anfahrt hatten wir eingeplant und in der Tat ging es dann querfeldein durch Niedersachsen Richtung Cuxhaven. Unterwegs wurden wir dann noch geblitzt - wir waren bedient. Nach gefühlten drei Stunden kamen wir dann endlich an unserem Wunschort an. Was hatten wir nicht alles erwartet: ein Bordell, einen Swingerclub, einen Straßenstrich oder Lovemobile, was auch immer, aber auf jeden Fall etwas zum Thema Sex. Und die Realität? Gähnende Leere, es sind nur einige Rinder auf der Weide unterwegs, weit und breit kein Mensch zu sehen. Es muss sie hier aber geben, sogar Kinder, wie wir bei dem Entdecken des üppig bestückten Spielplatzes vermuten. Ein schönes Herrenhaus „Gut Valenbrook“ haben wir dann auch noch entdeckt. Und immerhin gab es noch ein Hinweisschild nach Flögeln - naja, das ist ja auch nicht schlecht...

31. Juli - Das Beste ist die Verkehrsanbindung
 
Da wollen wir mal nicht klagen. So verkehrsgünstig wie die Stadt Achim, liegt wohl kaum eine andere Ortschaft. Im Autobahnkreuz der A1 und A27 unweit von Bremen ist Achim die größte Stadt im Landkreis Verden. Das war es dann aber auch schon an unseren positiven Eindrücken. Die Innenstadt macht einen erschreckend leblosen Eindruck - hier und da ein vereinzelter Schrei nach Liebe an den Hauswänden und selbst die ganz in der Nähe fließende Weser zieht es vor, die Stadt nur kurz zu streifen, um dann schnell wieder die Biege zu machen. Das machen wir dann auch.

30. Juli - Hinein ins Abenteuer
 
Wer kennt das nicht? Den Nervenkitzel, wenn in der norddeutschen Savanne die oft unheimlich wirkenden Tiere an einem vorbei ziehen und man sich vorstellt wie es wäre, nur ganz kurz auszusteigen oder den Arm nach draussen zu strecken - glücklicherweise bleibt das eine Fantasie und man möchte ja noch anschließend im Kreise seiner Liebsten das Eis mit beiden Händen genießen können. Der kleine Ort Hodenhagen liegt an der Aller ganz in der Nähe der Autobahn A7 und ungefähr 50 Kilometer nördlich von Hannover. Als Attraktion gibt es den beschriebenen Serengeti-Park und einen kleinen Sport-Flugplatz, der während unseres Aufenthalts reichlich genutzt wurde.

29. Juli - Es musste ja so kommen


Das war ja klar - irgendwann würden wir auf einen Ort stoßen, bei dem es uns zu Schulzeiten unangenehm gewesen wäre, ihn als unseren Heimatort zu nennen. Dabei hat Vögelsen seinen Namen von den hier weit verbreiteten Haubenlerchen bekommen. Das Dorf liegt ganz in der Nähe von Lüneburg und wird heute hauptsächlich von Pendlern bewohnt. Auf der großen Festwiese am Rande des Ortes gibt es Sportgeräte mit so schönen Namen wie „Tarzanschwinger“ und die üblichen Fussballtore ohne Netze. Auch ein überregional bekannter norddeutscher Fussballverein hat hier seine Anhängerschaft. Im Ort kommen wir dann noch an einem Altenheim vorbei und sehen, weil gerade Sperrmüll ist, was nach dem Tod an Habseligkeiten übrig bleibt.

28. Juli - Romantik statt Kraftmeier
 
Wer hätte das gedacht? Rambo(w) ist nicht nur eine legendäre Filmfigur, die einem das Fürchten lehrt, sondern auch ein klitzekleines Dorf am Rand der Brandenburgischen Elbtalaue. Romantik und Entschleunigung vereinen sich in diesem Ort. Es gibt einige Ferienappartements, die einen einladenden Eindruck machen, eine kleine Kirche und eine leider geschlossene Gaststätte. Angrenzend findet man das Rambower Moor und den Rambower See, beide gehören zum Naturschutzgebiet Elbtalaue. Ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber.

27. Juli - Spiel mir das Lied vom Tod
 
Kein Scherz, die nächste Station auf unserer Tour ist Sargleben. Noch bevor wir dort ankommen, fahren wir durch ein schier endlos scheinendes Waldstück mit einer reinen Kiefernmonokultur. Mitten auf dieser Strecke liegt die Gedenkstätte an einen dort verunglückten Autofahrer. Unser erster Punkt in Sargleben ist dann auch passenderweise der örtliche Friedhof, wo wir mit der Kamera in der Hand gleich als Paparazzi begrüßt werden. Der Rest des Ortes wirkt genauso friedlich und nach kurzem Aufenthalt verlassen wir ihn so leise wie wir gekommen sind. Ruhe in Frieden.

26. Juli - Dumm und…
 
Dümmer ist der nächste Ort auf unserer Reise und liegt im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Als reizvoll fielen uns lediglich der Dümmer See mit seinen kleinen Fischerhütten und einige hübsche reetgedeckte Häuser auf. Ansonsten machte Dümmer auf uns den Eindruck einer Geisterstadt. An der Hauptstraße liegt ein in der neunziger Jahren erbautes Ortszentrum, das vor allem durch seinen Leerstand glänzt. Schmunzeln mussten wir über den Preis für die angebotenen Gasbetonsteine auf der örtlichen Veranstaltungstafel: Der Verkäufer bittet um einen Kasten Jever Pils. Na dann Prost!

25. Juli - Können Namen täuschen?


Unser nächstes Ziel liegt in Mecklenburg-Vorpommern nördlich der A24 in Richtung Schwerin. Gottesgabe ist ein unscheinbarer, kleiner Ort, eingebettet in eine riesige Felderlandschaft. Hier vergisst man bei Umherwandern nicht nur die Zeit, sondern durchaus auch mal einen Schuh und bemerkt es dann noch nicht einmal. So entspannt empfängt einen Gottesgabe. Das war nicht immer so. In Gottesgabe verbrachte der Freiheitsdichter Theodor Körner die letzte Nacht vor seinem Tode im August 1813 beim Kampf gegen die Truppen Napoleons.

24. Juli - Ein Ort, um von der Weite zu träumen


Schleswig-Holstein glänzt Nicht nun mit dem Ort „Welt“ - nein, es geht noch imposanter - „Weitewelt“ heisst der lütte Ort zwischen Eutin und Bad Segeberg. Abseits von jedem Trubel schiebt man hier den Kinderwagen noch mitten auf der Hauptstraße - es kommt ja eh' so gut wie niemand. Ein anderer Bewohner hat sein Boot im Garten abgestellt. Auf jeden Fall herrscht hier mehr Ruhe, als in einem Hafen und wenn man dann an Deck liegt und in den Himmel schaut, hat man die Illusion von Weite. Eine Frage blieb für uns unbeantwortet: Wann hat in Weitewelt das letzte mal ein Kind auf diesem Reifen geschaukelt?

23. Juli - Und nur fünf Minuten zu Fuß entfernt...


...liegt der noch beschaulichere Ort Brasilien. Dieser Ortsname soll entstanden sein, als der damalige Nachbar des „Kalifornien-Fischers“ dies so nicht stehen lassen wollte, sich kurzerhand „Brasilien“ auf eine Holzplanke pinselte und an seiner eigenen  Haustür anbrachte. Brasilien hat es einwohnermäßig nicht ganz so weit gebracht: knapp 20 Personen leben hier. Dafür gibt es den knallgelb gestrichenen Imbiss Brasilia, der aber entweder schon bessere Zeiten gesehen hat oder wir waren schlichtweg zu früh am Tag dort. Ansonsten gibt es in Brasilien gleich mehrere Wohnmobilstellplätze, auf denen es ebenfalls sehr entspannt zugeht. Beim genaueren Betrachten der Fahrzeuge scheint hier die Welt still zu stehen. 

22. Juli - Welcome to the Hotel California


So oder so ähnlich mag der Fischer gedacht haben, der vor vielen, vielen Jahren - so sagt die Legende - eine alte Schiffsplanke mit der Aufschrift „California“ am Strand fand und diese an seiner Haustür anbrachte. Heute, hunderte Jahre später, hat sich Kalifornien zu einem Abschnitt des Schönberger Strandes der Gemeinde Plön gemausert und es wohnen rund 420 Personen hier. Doch wer am Strand braungebrannte, sportliche  Menschen bei der Leibesertüchtigung wähnt, der wird enttäuscht. Kalifornien besticht durch herrliche Ruhe. Selbst jetzt zur Haupturlaubszeit geht es dort sehr gemütlich zu. Der breit, flache Deich und gut ausgebaute Radwege laden zum kilometerlangen entlang radeln an der Küste ein. So wundert es uns nicht, dass hauptsächlich Familien oder ältere Paare unterwegs sind. Und während  sich die Strandkörbe füllen, schauen wir noch einmal in die Fenster des Beach Hotel California und gehen zurück zu unserem Auto.

21. Juli - Von wegen Brexit


Auch wenn alle Welt denkt, die Briten verlassen den europäischen Kontinent, so gibt es einen kleinen Ort, der sich vehement dagegen stemmt. Und das erfolgreich. England liegt eben doch auf dem Festland und zwar genau genommen auf der Halbinsel Nordstrand. England, einst eine Weltmacht, ist heute zu einer kleinen Deichstraße mutiert - mit nur noch geringer internationaler Bedeutung - aber sie haben es ja so gewollt. Der Ort ist heutzutage vor allem beliebt bei Fahrradfahrern, glänzt durch seine angrenzenden Wiesen und Felder und strahlt eine Gelassenheit aus, die jedem Europäer gut zu Gesicht stünde.

20. Juli - Zu Besuch am internationalsten Ort der Welt


Und schon wieder sind wir auf Eiderstedt unterwegs. So weit von einer großen Stadt entfernt und doch internationaler als die meisten Orte dieser Welt. Vor vielen, vielen Jahren, als es noch in jeder größeren deutschen Stadt „Dritte-Welt-Läden“ gab, wusste man hier bereits, dass es nur eine Welt gibt und jede Unterteilung die Ungleichheit zementiert. Wie tolerant die Bewohner von Welt wirklich sind, sieht man auch an der Duldung süddeutscher Fussballvereine. Ansonsten gibt es in diesem kleinen Ort eine Vielzahl an Sportmöglichkeiten und neben einigen reetgedeckten Häusern auch eine wunderschöne Kirche, die zu den „offenen Kirchen“ gehört, aber trotzdem standen wir vor verschlossenen Türen - schon komisch und schade.

19. Juli - Mittagsruhe in Witzwort


Heute ging es weiter nach Witzwort in Nordfriesland, weithin bekannt durch die Osterhusumer Meierei, die der größte Frischmilch produzierende Betrieb Schleswig-Holsteins ist. In der Ortsmitte liegt, wie es sich gehört, die Kirche und Witzwort ist umgeben von umliegenden Feldern. Zum Glück für die Einwohner liegt der Ort etwas abseits der viel befahrenden Route nach St. Peter-Ording und so führen die Witzworter ein eher beschauliches Leben. Es gibt im Ort sogar ein paar kleine Nebenstraßen, ein reges Vereinsleben und einen Stellplatz für Wohnmobile. Leider begegnet uns auch hier der Leerstand der Gastronomie - ob Corona bedingt oder schon früher geschlossen - das Sterben der Landgasthöfe ist wohl nicht aufzuhalten. Und so fahren wir weiter in Richtung Küste, in der Hoffnung im nächsten Ort auf unserer Tour, etwas Leckeres zum Essen zu finden.

18. Juli - Wir haben den Beweis für den Klimawandel gefunden


Heute vormittag waren wir in Grönland. Unglaublich aber wahr: 25 Grad Celsius, kein Schatten, nur Sonne, kein Schnee, nirgends war die Erde mehr von Eis bedeckt - im Gegenteil - alles war grün. In Wirklichkeit ist das von uns besuchte Grönland ein Ortsteil der Gemeinde Sommerland in Schleswig-Holstein und fällt uns vor allem durch viele gepflegte Vorgärten auf. Hier wird noch Rasen gemäht und auch vor dem Grundstück geharkt. Nicht zu vergessen das Buch, das jemand im Buswartehäuschen für die Jugendlichen hingestellt hat. Heile Welt eben. Und was besonders schön ist, Mareike geht es schon wieder viel besser.

17. Juli - Sag' besser nicht, wo du herkommst...


So bringt dich zumindest niemand mit diesem Ortsnamen in Verbindung. Das erste, was uns auffällt ist, dass es keinen Parkplatz für Auswärtige gibt. Kein Wunder, vielleicht möchten die Dorfbewohner, dass man schnell weiter fährt und sie so besser unter sich bleiben können...
Es gibt einen regen Durchgangsverkehr, so dass wir Schwierig-keiten haben, die Straße zu überqueren. Luschendorf zieht sich über mehrere hundert Meter der Hauptstraße entlang und grenzt direkt an die Autobahnabfahrt Pansdorf. Empfehlenswert sind Ohrenschoner, damit man jedenfalls etwas von dieser Wohngegend hat. Wir schauen uns an und denken - nur schnell weg von hier.

16. Juli - Hier möchten wir nicht tot über dem Zaun hängen


Todesfelde begrüßt uns mit einem sarkastischem Augenzwinkern. Wir landen zuerst im Neubaugebiet, das so tot aussieht, als wenn dort niemand jemals wohnen wollen würde. Vereinzelte Stimmen hören wir dann doch noch aus einigen Neubauskeletten, die den Charme eines „Das macht man halt so“ versprühen. Vielleicht lieber den Rest der Tage im Campingwagen verbringen, als jedes Wochenende den Rasen mähen zu müssen, oder das Gartenhaus aufzubauen? Etwas versöhnlicher ist es im Ortskern, wobei einen richtigen Kern gibt es eigentlich nicht. Aber wohl einen aktiven Sportverein. Und man kommt von Todesfelde aus bequem in alle Richtungen. So zum Beispiel nach Bad Segeberg, nach Bad Bramstedt oder nach Lübeck - na immerhin - also nichts wie weiter.

15. Juli - Und wenn Gott doch eine Frau ist?


Spätestens am Ortseingang mussten wir an diesen Satz denken. Göttin liegt zwischen der Autobahn A24 und dem Elbe-Lübeckkanal und besteht aus einer Straße und geschätzten 20 Häusern. Ein kleines Paradies abgeschieden von den anderen kleinen Orten, die ebenfalls zur Gemeinde Büchen gehören. Es gibt einen Biolandbetrieb, die freiwillige Feuerwehr mit ihrem Jahresprogramm und Göttin, bereits im 12 Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, bekam im Jahr 2005 die Auszeichnung „Schönes Dorf“ verliehen.

14. Juli - Irgendwie geht es immer weiter


Jetzt sind wir voraussichtlich für drei bis vier Wochen in Wohltorf, damit Mareike in Ruhe ihre Augenentzündung auskurieren kann. Daher sind die Projekte für die „Slow Food Chef Alliance“ und den „BPP“ Fotografenverband erst einmal auf später verschoben. Aber, wir hätten nicht diesen Wunsch in uns Geschichten in Wort und Bild zu erzählen, wenn wir nicht auch in dieser Situation eine Idee umsetzen würden. Inspiriert durch eine Karte deutscher Orte der Zeitschrift „Katapult“ zeigen wir die Aufnahmen zu durchaus „interessanten“ Ortsnamen. Heute beginnen wir ganz in unserer Nähe, nämlich in Büchsenschinken. Das ist ein Ortsteil der Stadt Reinbek. Jahrelang sind wir hier durchgefahren, um auf die Autobahn Richtung Berlin zu kommen. Der Ortsteil Büchsenschinken besteht aus einer Straße, ein paar Häusern und einem Reitstall. Was der Ortsname bedeutet beziehungsweise wo er herkommt, konnte uns niemand sagen. Dafür wurde der Bürgersteig gefegt. Immerhin.

13. Juli - So ein Mist 

Gestern waren wir noch an der schönen Mosel – heute sind wir schon wieder zu Hause. Ungeplant. Eine akute Augenentzündung bei Mareike zwang uns zur Rückkehr. Nach einem Arztbesuch steht fest: die nächsten 3-4 Wochen muss die Entzündung in Ruhe abklingen. Also bleiben wir vorerst in Wohltorf. Danach geht es dann hoffentlich wieder los. 

12. Juli - Lecker Essen

Vor vier Tagen haben wir Steffi und Patty Jabs von „lecker werden - Kochschule und Feinkost“ in Essen besucht. Schon auf der Fahrt dort hin sind wir ganz begeistert von der tollen Landschaft der unmittelbaren Umgebung. So hatten wir uns den Ruhrpott nicht vorgestellt. Auch von der Location sind wir sehr angetan: "lecker werden" liegt im Innenhof des ehemaligen Industriegeländes von RWE. Wir werden sehr herzlich von den Beiden empfangen und eines der ersten Dinge, die wir lernen ist, dass das „Werden“  aus dem Firmennamen nicht von dem Verb kommt, sondern ein Ortsteil von Essen ist. Das muss einem Nicht-Essener ja auch erst einmal gesagt werden. Überhaupt lernen wir so einiges an diesen beiden Tagen, denn Patty gibt sein Wissen gerne weiter. Wir können davon nur profitieren.

Nach unserem Kennenlernen fahren wir gemeinsam mit Patty zu zwei seiner Lieferanten. Zuerst geht es zu dem Ehepaar Doris und Bernd Baßmann mit ihrer kleinen, feinen Rhönschafzucht und danach zu Cord Kammesheidt. Dessen Familie betreibt bereits in 7. Generation einen Bauernhof und züchtet Galloway- und Angus-Rinder. Gemeinsam mit Cord und Patty gehen wir auf die Weide zu einer etwa 20-25 Tiere umfassenden Herde. Nach anfänglicher Fremdelei werden sie jedoch immer neugieriger und lassen sich vereinzelt sogar streicheln. 

Dann wieder ab ins Auto, zurück zu Steffi ins „lecker werden“. Die beiden sind bereits seit 12 Jahren ein Paar und haben schnell gemerkt, dass sie gemeinsam etwas auf die Beine stellen wollten. So kam es, dass sie seit Ende 2011 gemeinsam ihre Kochschule betreiben. Dass diese Location in Essen oder Umgebung gefunden werden musste, wird schnell klar, wenn man Patty eine Weile begleitet und zuhört. Seine tiefe Verwurzelung in der Region ist in vielen Momenten zu spüren. Die Beiden erzählen uns augenzwinkernd, dass Steffi der Kopf und Patty der Bauch der gemeinsamen Firma ist. Pattys Leidenschaft für gutes Essen und die exzellente Qualität seiner Zutaten, gepaart mit den Kenntnissen aus Steffis BWL Studium und frühen Erfahrungen in der Gastronomie ergeben ein Konzept, das aufgeht. 
Ohne Corona gibt es im Schnitt 160 Veranstaltungen im Jahr in ihren großzügigen Räumlichkeiten - darunter viele Workshops und Firmenevents.  
Heute Abend gibt es ein Tomahawk-Steak vom Grill mit Gemüse und Kartoffeln. Dazu einen feinen Riesling.
Wir dürfen mit unserem Wohnmobil einfach bei ihnen auf dem Hof stehen bleiben und genießen die letzten Strahlen der Abendsonne auf der Terrasse in dem Industrie-Innenhof.

Wir lassen den Abend nicht allzu spät ausklingen, denn am nächsten Tag geht es um halb sieben für Patty und Christian zum Bäcker und auf den Markt zum einkaufen.

Den Rest des Vormittages begleiten wir Steffi, Patty und ihr Team bei den Vorbereitungen für den Mittagstisch. Die Stimmung ist gut und alle haben Spaß bei der Arbeit. Steffi kümmert sich um Büro, Planung und den hauseigenen Gemüse- und Kräutergarten und wir bekommen viele Hintergrundinformationen von Patty, während er in der Küche werkelt. Seine Professionalität vor unseren Fotoapparaten haben wir am Vortag schon bewundert. Kein Wunder, hat er doch unter anderem von 2009-2015 für den WDR in der Reihe „Kochalarm“ vor der Kamera gestanden.

Gegen 12 Uhr kommt Unruhe ins Team, der Mittagstisch beginnt. Um 15 Uhr essen wir noch gemeinsam mit allen und machen uns danach mit vielen neuen Eindrücken und Ideen auf den Weg an die Mosel.
Danke an Euch, wir haben uns sehr wohl gefühlt.
www.leckerwerden.de

11. Juli - Rosis Liebling 

 

Heute taten wir uns sehr schwer mit dem „in die Gänge“ kommen. Erst am frühen Nachmittag konnten wir uns aufraffen, in die Weinberge oberhalb von Ediger-Eller zu gehen. Wir kamen schon nach wenigen hundert Metern an der Ortsgrenze an und entschieden uns, durch den Ort abseits der „Weinpromenade“ zu schlendern. Wunderschöne Fachwerkhäuser mit vielen skurrilen Inschriften, Verzierungen und Botschaften säumten den Weg zwischen Mosel und Weinberg. Als wir schließlich am Ende des Ortes ankamen, machten wir spontan einen kleinen Zwischenstopp im Weingut Thiesen-Feiden und wurden von Rosi Thiesen herzlich empfangen. Neben einer Käseplatte probierten wir uns einmal quer durch die Weinkarte - immer fachkundig und humorvoll begleitet von Rosi. Besonders angetan hat uns dann „Rosis Liebling“, eine Spätlese aus dem Pfirsichgarten in Ellerer - das klang so schön und schmeckte auch genauso. Fröhlich ging es auf Heimweg, nur um dann bereits nach wenigen hundert Metern in der Straußenwirtschaft des Weinguts Oster zum Essen einzukehren. Es ist einfach verdammt schwierig, den kulinarischen Verlockungen der Moselgegend zu widerstehen. 

10. Juli - Ein Wein so feurig wie sein Name


Am Nachmittag brachen wir aus Essen / Ortsteil Werden Richtung Mosel auf. Unser Ziel war Zell an der Mosel, wo wir schon ein paar mal zu Gast waren. Unvergessen ist unsere Wanderung mit zwei befreundeten Ehepaaren jeweils auch mit Hund entlang der Mosel von Traben-Trabach nach Cochem. Unseren schönsten Zwischenstopp haben wir dort verbracht - in einer kleinen an der Mosel entlang geschwungeneren Altstadt mit unzähligen Weinstuben. Bis dahin kannten wir den Begriff „Bettkantenwein“ noch nicht - jetzt freuen wir uns schon darauf. Heute sollte es eigentlich ebenfalls nach Zell gehen, aber nichts da - in Corona-Zeiten ist alles anders und der Platz an der Mosel gegenüber von Zell ist schon seit Wochen ausgebucht. So kamen wir heute rund 18 Kilometer entfernt in Ediger-Eller an und werden dort für drei Tage bleiben, bevor es auf unserer Slow Food Tour weiter Richtung Saarland geht. Elinger-Eller liegt fast in Sichtweite der steilsten Weinlagen Europas, nämlich der Calmonter Steillagen in Bremm. Dorthin wollen wir morgen mit Greta und Kendo hinwandern, um gegen Mittag eine Riesling-Weinprobe zu genießen. Heute probierten wir den rassigen Riesling der Lage Ediger Feuerberg.

9. Juli - Määäh im Ruhrpott

Heute fuhren wir von Hitzacker einmal quer durch Deutschland nach Essen zur Kochschule "lecker werden" von Stefanie und Patrick Jabs, die ebenfalls Mitglieder der Slow Food Chef Allaince Deutschland sind. Dort angekommen ging es mit Patrick direkt zu Doris und Bernd Baßmann. Die Beiden züchten das vom Aussterben bedrohte Rhönschaf, eine der ältesten Nutztierrassen Deutschlands und gehören zu Patricks Lieferanten. Für uns gab es dort nicht nur tolle Einblicke in die Schafzucht, sondern auch noch ein selbst gebrautes Bier auf die Hand.

8. Juli  - Unterwegs mit Luka - Teil 3 

Fische räuchern stand auf dem Plan. Früh am Morgen wurden die Regenbogenforellen und Makrelen vorbereitet und dann nach allen Regeln der Kunst die nächsten Stunden über geräuchert. Dazu gab es Brot, Butter, Zitrone, Knoblauch und einen Grauburgunder, der perfekt zum Fisch harmonierte. Einfach. Pur. Lecker. 

Den  Nachmittag verbrachten wir mit Plaudern und einer kleinen Ortsführung durch Lukas Heimatdorf, bevor wir in Richtung Hitzacker aufbrachen. Danke, Luka, Alois, Christa und Wolfgang  für Eure Gastfreundschaft. Wir haben es sehr genossen.
www.apokaluebke.com

7. Juli - Unterwegs mit Luka - Teil 2

Mit frischem Fisch, Fleisch und ein paar Flaschen Weißwein im Gepäck fuhren wir am Samstag nachmittag in das etwa 45 Minuten von Bremen entfernte Otersen zu Lukas Eltern. Wir wurden herzlich empfangen und auch unsere beiden Hunde hatten sofort einen guten Kontakt zu den drei dort lebenden Vierbeinern.

Bei unserer Ankunft in dem herrlich verwunschenen Garten brennt ob der niedrigen Temperaturen bereits ein gemütliches Lagerfeuer und auch ein Platz für unser Wohnmobil ist schnell gefunden. Dieses wird auch sofort von den drei Hunden näher in Augenschein genommen und belagert.

Unser Kennenlernen mit Lukas Eltern und ihrem Freund ist herzlich und wir kommen schnell ins Gespräch. Die Vorbereitungen für das abendliche Grillen laufen fast wie von selbst und wir lassen den Abend nach einem tollen rustikalen Essen mit Lamm-, Hühnerherz-, Rehleber- und Nutria-Spießen am Lagerfeuer ausklingen. 

6. Juli - Unterwegs mit Luka - Teil 1

Unser Treffen mit Luka Lübke startet am Samstag mittag in ihrer Bremer Wohnung. Zum warm werden und kennen lernen gibt es erst einmal einen Kaffee und einen Wasserkefir. Fasziniert schauen wir uns in der Wohnung um, die bestätigt, was wir schon ahnten: Luka ist ein Gesamtkunstwerk. Es gibt an jeder Wand und in jeder Ecke etwas zu entdecken. Luka erfindet sich gerne neu. Dass sie den Beruf der Köchin erst mit 28 Jahren erlernte und davor unter anderem in der Modebranche tätig war, wundert uns nicht. Dass sie vor einigen Jahren zu den Top 25 Köchinnen Europas zählte, ebenso wenig. 
Das Gespräch nimmt schnell Fahrt auf, doch bevor wir uns zu arg verquatschen mahnt Luka zum Aufbruch - wir haben noch einiges auf dem Zettel, bevor es in ihr Heimatdorf Otensen zu ihren Eltern geht.  

Nach einem Zwischenstopp bei dem türkischen Supermarkt ihres Vertrauens geht es für uns in die Bremer Neustadt zu ihrer Weinhändlerin Diane, der Inhaberin von Gluck Gluck - Weinhandlung am Buntetor.

Luka und Diane kennen sich seit ein paar Jahren und mögen und schätzen sich sehr. Sie veranstalten seit Anfang dieses Jahres gemeinsam in Dianes Weinladen Themenabende unter dem Titel "Protagonist Wein". Das Besondere dabei ist, dass nicht das Essen den Wein, sondern der Wein das Essen bestimmt. Hierzu tauschen sie sich regelmäßig aus und entwickeln neue spannende Wein/Menükombinationen. Heute hat Luka feine Matjesbrötchen und Ahle Wurscht im Gepäck, wozu Diane einen Crémant und einen Riesling vorgesehen hat.