31. Januar – Sogwirkung


Montagmorgen. Die Sonne scheint. Nichts wie raus in die Natur. Die Hunde toben über das Feld. Wir erreichen den Wald. Hören das Zwitschern der Vögel. Sehen den Bummelzug am Horizont auf der Strecke zwischen Dannenberg und Lüneburg fahren. Die Tage werden merklich länger und heller. Die Sonnenstrahlen wärmen schon wieder ein bisschen. Wir erreichen eine kleine Lichtung mitten im Wald. Schauen nach oben und blicken durch die Kieferkronen in den Himmel. Die Anordnung der Bäume übten eine große Sogwirkung auf uns aus. Erst nach einigen Minuten schafften wir es, uns von diesem Ort zu lösen und den Heimweg anzutreten. Ein Moment voller Klarheit.

30. Januar – Spontaneität


Wie schön, dass Peter so spontan ist. Eine kurze Bitte aus dem Studiofenster hinausgerufen genügte, und er erklärte sich sofort zu einem kurzen Fotoshooting bereit. Was für ein schönes und ausdrucksstarkes Gesicht er hat. Dazu sein markanter Hut, der Schalk um die Augen und seine sympathische Art – es macht einfach Freude ihn zu portraitieren. Es folgte noch ein kurzes Gespräch über Paul, den neuen Hund an seiner Seite und über den Gardasee. Heute träumen wir bestimmt von der Zitronenriviera, von dem Ort Gargnano und von dem in diesem Ort gelegenen Hotel Gardenia al Lago. Vor vielen Jahren wollten wir auf der Durchreise in die Toskana dort übernachten und fragten an der Rezeption nach einem Zimmer. Leider hätten sie kein Zimmer mehr frei, es täte ihnen sehr leid , wurde uns gesagt, doch wie von Zauberhand kam glücklicherweise aus dem Hintergrund die Seniorchefin an die Rezeption, sprach kurz zu ihrem Mitarbeiter, lächelte und zeigte uns unser Zimmer für die Nacht. Unvergessen. Wie schön, dass mit Peters Spontaneität auch diese Erinnerung wach gerufen wurden.

29. Januar – Unerfüllbare Aufgabe


Zwei Eier. Aus Glas. Von Bornholm. Vom Glasbläser. Dazu auf Wunsch von Mareike ein poetischer Text. Ich liebe Herausforderungen, auch wenn mir ein Foto ohne Text manchmal vollkommen genügen würde. Statt der Herausforderung liebe ich durchaus die Langeweile oder fröne ein wenig der Faulheit. Vor zehn Jahren fuhren wir das erste Mal nach einer langen Pause wieder auf die kleine Insel in der Ostsee und seitdem sind wir ihr total verfallen. Mareike fing schon bei unserem ersten Besuch an, in einer Glasbläserei eines dieser Eier zu kaufen. Ab diesem Zeitpunkt kam Urlaub für Urlaub ein weiteres Ei dazu. Alle einzigartig, alle wunderschön. Und im richtigen Licht betrachtet, entfalten sie ihren ganz eigenen Zauber. Fast wie eine eingefrorene Lavalampe. Immer noch keine Poesie im Text. Wie in der Schulzeit, wo es auch des Öfteren unter einem Aufsatz hieß: Thema verfehlt.

28. Januar – Körpersprache


Alle Jahre wieder ist Mareike genervt von meiner – scheinbar – nicht so positiven Einstellung zur deutschen Handball-Nationalmannschaft. Ich sei nicht optimistisch eingestellt und müsse mehr an die Möglichkeit eines Sieges glauben. Dann könne es noch gelingen. Ich hingegen sehe nur das, was ich sehe: hängende Schultern, pseudo-mässige Aufmunterungsschreie unter den deutschen Spielern, leere, zweifelnde Blicke. Das reicht, um ein Spiel zu lesen. Natürlich wünschte ich mir auch, dass es einmal anders ausgehen würde. Vor wenigen Minuten ist das Endspiel der Handball-Europameisterschaft zu Ende gegangen. Ich hatte mir Dänemark als Sieger gewünscht. Mareike auch. Die Dänen führten lange – auch aufgrund einer hervorragenden Torhüterleistung. Mein Gefühl war, dass so eine Leistung meistens nicht ein ganzes Spiel anhält. Um das Spiel zu gewinnen, war die Führung zu gering, und als dann in der zweiten Halbzeit der französische Torwart besser ins Spiel kam, war für mich endgültig klar, wer gewinnen würde. Leider nicht mein Wunschsieger, aber darum geht es ja auch nicht. Vor der Verlängerung war ebenfalls die Körpersprache der Franzosen eindeutig positiv: jetzt haben wir sie! So wie im Halbfinale gegen die Schweden, als sie im letzten direkt auszuführenden Freiwurf ein Tor erzielten. Danach musste ich nicht mehr weiter zusehen. Apropos Körpersprache: das Spiel um Platz drei sahen wir heute wieder bei Angelika. Ihr Hund Balu ist nicht einmal halb so groß wie Kendo oder Greta, und doch signalisiert er durch seine Körpersprache eindeutig, wer der Boss ist. Keine Frage und keinen Zweifel lässt er aufkommen. Kendo und Greta fügen sich. Ein beeindruckendes Beispiel, wie weit man es mit der richtigen Einstellung bringen kann. 

27. Dezember – Das Geheimnis der Zufriedenheit


Harald ist ein wunderbarer Mensch. Als seine jahrelangen Nachbarn durften wir im Laufe der Jahre viele seiner  tollen Eigenschaften kennenlernen. Seine Hilfsbereitschaft. Seine Menschlichkeit. Sein handwerkliches Geschick. Seine Herzlichkeit. Um nur einige zu nennen. 
Heute feierte er seinen 90. Geburtstag. Auf unsere Frage, was denn das Geheimnis seines langen Lebens ist, antwortete er – bescheiden wie eh und je – dass er lediglich morgens um fünf Uhr aufstehen und nach dem Frühstück und der Zeitungslektüre einen ausgiebigen Spaziergang machen würde. Außerdem gehe er zwei mal die Woche ins Fitnessstudio mit anschließendem Saunabesuch. Nach einem frühen Mittagessen nehme er keine weitere Mahlzeit mehr zu sich und am Abend gehe er gegen acht Uhr schlafen. Außerdem hat Harald in seinem Leben fünfzig Jahre lang körperlich hart gearbeitet und zum Ausgleich noch Tennis gespielt. Dass ihm dieser Lebenswandel gut tut, hat Harald ganz allein für sich entdeckt. Kein Lifestyle-Coach, kein Ernährungsberater, keine Kurse in Waldbaden oder ähnlichem und auch kein sonst wie gearteter Guru hat ihn dabei beraten, nur er allein mit seinem gesunden Menschenverstand hat vollkommen ausgereicht, um ihn so werden zu lassen, wie er heute ist: zufrieden.

26. Januar – Hoffnung


Zum Beispiel auf ein bisschen Frieden in der Welt. Es wäre so schön, wenn das endlich klappen würde. "Die Hoffnung stirbt zuletzt." wird ja gerne und oft bemüht. Und wie sah es heute in unserer Realität aus? Regen ohne Ende. Der schoss den ganzen Tag im 45 Grad Winkel um das Haus. Die Hunde mussten aber trotzdem raus. Verdammt, doch nicht jetzt, doch nicht heute... Doch! Leider. Nützt ja nix. Es sind Tage wie diese, an denen selbst Kendo und Greta keine Lust haben raus zu gehen. Daraus resultieren für uns dann meistens matschverschmierte Schuhsohlen und sich schüttelnde Hunde im Auto. Der Dreck und das Wasser aus dem Fell verteilen sich dann gerne gleichmäßig im Auto. Danke für nichts. Doch dann geschah ein kleines Wunder: Kurz vor 17 Uhr klarte es kurz auf. Immerhin lang genug, um an "das Gute" zu glauben. Also raus mit uns und den Hunden. Auf zum Michaelshof in den Garten. Und da sahen wir sie plötzlich: die Vorboten des Frühlings. Schneeglöckchen. Schön sind sie. Wir hätten sie am liebsten alle ausgegraben und gleich mitgenommen. Haben wir natürlich, brav wie wir nun einmal sind, nicht gemacht. Doch die Hoffnung auf den nahenden Frühling haben wir mit nach Hause genommen. 

25. Januar – Mit viel Liebe zum Detail


Morgenstund’ hat Gold im Mund. Fast jeder kennt dieses Sprichwort. Getreu diesem Motto waren wir heute Morgen bereits um 8 Uhr im Waldhaus Reinbek zum Fotoshooting verabredet. Heute ging es darum, verschiedene Räumlichkeiten und diverse "gesehene" Details zu fotografieren. Da waren wir ganz in unserem Element. Zuerst haben wir die Räume auf uns wirken lassen, die Lichtstimmungen eingefangen – wenn nötig mit unserem mitgebrachten Licht unterstützt – und außerdem mit viel Liebe zum Detail die vielen liebevollen Details fotografiert. Ein Traumjob in einem Traumambiente.

24. Januar – Graf Dracula lässt grüßen


Sicher ist sicher. Deshalb soll es laut alter Sage von großem Vorteil sein, mindestens dreizehn Knoblauchzehen in der Küche zu haben. Doch Vorsicht ist geboten. Nicht jedem Vampir kann man durch Einsatz dieser Knolle Einhalt gebieten. Bei Dracula hat es allerdings funktioniert, so kann man es zumindest in Bram Stokers Roman Dracula nachlesen. Ansonsten ist Knoblauch, auch Allium sativum genannt, eine extrem vielseitige Knolle, die nicht nur in der Küche für ihren charakteristischen Geschmack geschätzt wird, sondern auch aufgrund ihrer gesundheitlichen Vorteile weltweit beliebt ist. Ursprünglich in Zentralasien beheimatet, wird Knoblauch heute in vielen Teilen der Welt angebaut. Dabei werden der Knolle entzündungshemmende, antibakterielle und antioxidative Eigenschaften zugeschrieben. In verschiedenen Kulturen wird Knoblauch seit Jahrhunderten für seine positiven Auswirkungen auf das Immunsystem geschätzt. Als wir unsere Knolle also heute so betrachteten, konnten wir nicht anders und mussten sie einfach ins rechte Licht rücken.

23. Januar – Bonjour Tristesse


Gestern berichteten wir noch über ein Wunder. Heute eher vom genauen Gegenteil, denn wir wagen zu bezweifeln, dass hier selbst ein Wunder wenig bewirken würde. Es handelt sich hier um einen Teil der größten Einkaufsstraße Dresdens und steht exemplarisch für die Situation in vielen Innenstädten Deutschlands. Überall findet man neben leer stehenden Gewerbeimmobilien dieselbe Langeweile: H&M, Zara, New Yorker, Douglas, Woolworth und so weiter.
Austauschbar. Beliebig. Ob man da nun in Hamburg, Köln, München oder Dresden einkauft, spielt keine Rolle. Überall das gleiche Bild: Hunderttausende von Klamotten, Düfte aller Art und Dekokram. Wo bleiben nur all die nicht verkauften Dinge am Ende der Saison? Vielleicht werden sie als Sondermüll entsorgt oder einfach nur geschreddert. Ob sich die Innenstädte mit dieser Trostlosigkeit am Leben erhalten können? In wenigen Jahren werden wir wahrscheinlich fast ausschließlich virtuell einkaufen, uns selber beim Anprobieren der Kleidung "beobachten" und am Ende die Ware geliefert bekommen. Vorbei ist es dann allerdings auch mit dem (zweifelhaften) Genuss an der Snack Box.

22. Januar – Wunder gibt es immer wieder


Auf die Minute pünktlich. Ja, gibt es denn sowas? Heute, nach vielen erfolglosen Versuchen, hat die Bahn es tatsächlich geschafft, auf die Minute pünktlich zu sein. Wir haben lange gezögert, bevor wir uns auf das Abenteuer Bahn in Richtung Dresden eingelassen haben. Haben dabei stets auf die nächste Streikwarnung geachtet, die sich täglich ändernden Preise beobachtet, dann unseren ganzen Mut zusammen genommen und gebucht. Auf einer direkten Verbindung sollte ja eigentlich nichts schiefgehen. Nur einmal wurden wir heute ein klein wenig unruhig. Der Zwischenhalt in Berlin schien uns doch recht lang. Aber anders als auf der Hintour nach Dresden – da hatte der Zug in Berlin einen fast 40-minütigen Zwangsstopp einlegen müssen – ein Lokführer kam erst mit einem verspäteten Zug angereist – blieb heute alles im zeitlichen Rahmen und wir waren (wie schon gesagt) auf die Minute pünktlich. Dann kann der Streik ja kommen.

21. Januar – 30 Sekunden Stille


Am Ende von Tristan und Isolde herrschte ganze 30 Sekunden lang Totenstille, bevor der Applaus losbrach. Davor lagen vier Stunden Aufführung, unterteilt in drei Akte, hinreißende Musik, zwei Pausen, jede Menge Eindrücke, nicht nur musikalischer Art und wieder einmal die Erkenntnis, dass es einfach schön ist, mit lieben Menschen zusammen ein solches Erlebnis zu teilen. Oder auch zwei. Denn schon heute Mittag gingen wir in die Gemäldegalerie Alte Meister im Dresdner Zwinger und stellten fest, dass ganz egal wie oft wir auch in den letzten Jahren dort waren, wir wohl nie das Gefühl haben werden, schon alles gesehen zu haben. Zu überfordert sind wir von der schier unendlichen Vielfalt der Sammlung. Uns begeistert bei vielen Gemälden das eindrucksvolle Spiel von Licht und Schatten, das Spiel der Farben beziehungsweise das bewusste Reduzieren von Farbe. Und wir lieben die so oft großartig ausgearbeiteten Porträts von den jeweiligen Zeitgenossen. Der nächste Besuch in Dresden steht auch schon wieder fest, dann allerdings im Sommer und ebenfalls zu einem musikalischen Ereignis der Extraklasse: der Kaisermania am Elbufer. Wir werden berichten ...

20. Januar – Vorspiel


Dresden gegen Mittag. Strahlender Sonnenschein. Zeit zum Flanieren. Auf zum Zwinger und zur Semperoper.  Heute an diesen Orten zu sein, fühlte sich fast wie ein Vorspiel auf das an, was morgen folgt: Tristan und Isolde. Mit Christian Thielemann am Pult, Klaus Florian Vogt als Tristan, Camilla Nylund als Isolde, Georg Zeppenfeld als König Marke vielen weiteren erstklassigen Interpreten. Uns erwartet ein viereinhalb stündiges Opernereignis. Ein ununterbrochener Rausch der Gefühle. Zuweilen schmerzhaft. Am Ende kaum auszuhalten. Und doch letztendlich auch erlösend. Apropos Vorspiel: Im zweiten Takt des Vorspiels zu Richard Wagners Oper erklingt der berühmte Tristan-Akkord wie ein verheißungsvolles Flüstern in den Celli und den Holzbläsern. Ein Klang, so mächtig und gleichzeitig so zerbrechlich, dass er die Musikwelt – laut Aussage vieler Musikwissenschaftler – für immer verändert hat. Die Musik setzt ihre Reise fort, scheinbar ohne Ziel. Genau wie Tristan und Isolde. Die beiden sehnen sich nach einander, quälen sich in ihrer Liebe, die vor ihrem Tod keine Erfüllung finden wird. 

19. Januar – Was ist eigentlich der "Brutalismus"?


"Dresden ist so eine schöne Stadt." ist ein häufig gehörter Satz, wenn es um die Landeshauptstadt Sachsens geht. Meistens meint man allerdings mit diesem Ausspruch sowieso nur die Innen- beziehungsweise den historischen Kern einer Stadt. Deshalb strömen Jahr für Jahr Touristen durch die Gassen von Hamburg, Dresden, Leipzig und Co. und das sicher nicht, um sich den "normalen" Teil einer Stadt anzuschauen, der in der Regel den größten Teil ausmacht.
Heute entdeckten wir auf unserem Fußweg vom Hauptbahnhof in die Dresdner Innenstadt diese Fassade: ein hübsch-hässliches Beispiel für die eben aufgestellte These. In ihrer ganzen Hässlichkeit wirkte sie fast schon wieder schön auf uns, das mag auch dem besonderen Lichtspiel geschuldet sein. Durch die starken Kontraste sah sie sogar ein wenig brutal aus.
Der aus der Architektur stammende Begriff des Brutalismus hat allerdings nichts mit der heutigen Entdeckung zu tun, sondern bezeichnet einen Architekturstil des 20. Jahrhunderts, der durch die prominente Verwendung von Beton als Baumaterial gekennzeichnet ist. Der Begriff Brutalismus leitet sich nicht von dem deutschen Wort brutal oder der Brutalität ab, sondern stammt vom französischen Ausdruck béton brut, was für rohen Beton oder Sichtbeton steht. (Unser Dank für diese Klarstellung geht an dieser Stelle an das Internet.)

18. Januar – Der Baum hat seine Schuldigkeit getan


Antreten zum Abtreten. Schluss mit Lustig. Genug ist genug. Viel zu lange schon. So langsam hört der Spaß auf. Ende. Aus. Nikolaus. Da stehen sie jetzt. Einst mit viel Liebe gekauft (das hoffen wir zumindest), können sie jetzt verbrannt werden. Damit sich die immer  gleiche Geschichte in gut elf Monaten wiederholen darf. Was für ein Luxus. Wir dürfen uns über einen Weihnachtsbaum streiten, freuen oder wundern und am Ende seiner Dienstzeit wird er einfach so in Reih’ und Glied an die Wand gestellt.
Währenddessen stehen nicht weit von unserer Grenze entfernt Soldaten in Reih’ und Glied, haben – genau wie wir – ähnliche Wünsche und Hoffnungen für ihr Leben, haben keine Wahl und würden sich doch so gerne auch nur über die Entsorgung von Weihnachtsbäumen Gedanken machen müssen. 

17. Januar – Wir hoffen das Beste …


… für den "Kumpel", der hoffentlich seine Niere nicht für die Niederlage gegen Frankreich eintauschen musste. Aber der Reihe nach. Dieses Fundstück erblickten wir gestern nach dem hoch spannenden letzten Vorrundenspiel der aktuell laufenden Handball EM – einem Klassiker: Deutschland gegen Frankreich. Die Stimmung in der Halle war nicht zu vergleichen mit der zwei Tage zuvor gegen Nordmazedonien. Bereits zu Anfang war eine Spannung zu fühlen, die diesem Handball-Match nur gerecht werden musste. Die Mercedes Benz Arena in Berlin war erneut ausverkauft und die deutschen Fans sehr deutlich in der Überzahl. Während des Spiels hielt es weder uns, noch die restlichen (etwa 13.569) Zuschauer auf ihren Plätzen, doch leider haben weder die Anfeuerungen, noch die Beschimpfungen der (mäßig pfeifenden) Schiedsrichter oder das (leider ebenfalls auftretende) ausbuhen der französischen Handballer den Endstand von 30:33 zu unseren Ungunsten beeinflussen können. Trotz eines spannenden Spiels verließen wir etwas geknickt die Halle, wo wir am Straßenrand dieses Kartengesuch fanden. Dazu können wir nur – wie eingangs schon erwähnt – nur hoffen, dass der "Kumpel" noch im Besitz all seiner Organe ist. Und zu dem weiteren Verlauf es Turniers sei nur gesagt: Es ist noch alles drin und wir fiebern ab sofort wieder am Monitor von zuhause aus mit.

16. Januar – Frida


Frida Kahlo war (und ist es bis heute) die bekannteste Malerinnen Mexikos. In der interaktiven Ausstellung Viva Frida Kahlo in Berlin wird den Besuchern noch bis zum 7. April dieses Jahres auf sehr moderne und spannende Weise das außergewöhnliche Leben und Schaffen der Malerin näher gebracht. Die Räumlichkeiten sind zwar nicht besonders groß, haben es aber in sich. In den Rausch der Farben kann man zum einen mithilfe einer Augmented–Reality–Brille oder in einer Art "rundum Kinosaal" ziehen lassen und dabei ihrer packenden Geschichte mit visueller und musikalischer Untermalung lauschen. Ein rundum gelungener Besuch, der uns in Fridas Welt eintauchen ließ.

15. Januar – Live is live


Was könnte es für einen Handball-Fan schöneres geben, als gemütlich auf dem Sofa zu sitzen, ein Kaltgetränk in der einen Hand, einen salzigen oder süßen Snack in der anderen, dabei noch einen wärmenden Hund auf dem Schoß zu haben und dann die Handball EM in Full HD inklusive Slow-Mo und Nahaufnahme zu schauen? Richtig: sich mit tausenden von Menschen mit mehr oder weniger lustigen Kopfbedeckungen in eine Sporthalle zu begeben, sich die Fangesänge, Trommeln oder  Schlachtrufe der Anwesenden um die Ohren dröhnen zu lassen und bisweilen mitgröhlen, wenn ein Tor gefallen ist oder die Schiedsrichter eine Fehlentscheidung getroffen haben. Die Atmosphäre in Handball-Hallen ist einfach immer wieder ganz besonders. Und in der Regel auch besonders fair. Selbst gestern, als der Bundeskanzler nach seiner Begrüßung von dem größten Teil der Anwesenden ausgebuht und -gepfiffen wurde, ging es schnell wieder um das rein sportliche und der niemals gefährdete Sieg gegen Nordmazedonien wurde zwar nicht frenetisch, aber für deutsche Verhältnisse recht ausgelassen gefeiert. Jetzt freuen wir uns auf das morgige Spiel gegen Frankreich und den Einzug in die Hauptrunde. Live ist eben immer noch live.

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14. Januar – Nur der Wandel hat Bestand


Die Deutsche Kinemathek ist seit dem Jahr 2000 im Filmhaus am Potsdamer Platz in Berlin ansässig und hat uns in den letzten Jahren schon mehrfach begeistert. Der Eingangsbereich hat es uns dabei besonders angetan. In einem komplett verspiegelten Raum säumen mehrere Großbildschirme links und rechts einen geschlungenen Pfad, auf denen Filmausschnitte der bekanntesten deutschen Filme gezeigt werden, von denen wir sogar den ein oder anderen erkannten. In den folgenden Räumen geht es dann durch die Geschichte des deutschen Films, wobei hier besonders die Zeit des Nationalsozialismus und die Teilung Deutschlands in Ost und West behandelt wird. Hintergrundgeschichten, Briefe, Verträge und Fotos dokumentieren den Wandel des Films von seinen Anfängen bis heute und die Ausstellung wird von detailreich gestalteten Modellbauten sowie ausgestellten Accessoires und Kostümen abgerundet. Es ist schon verrückt zu sehen, welch aufwändiger Kameras es damals bedarf, um – aus heutiger Sicht – qualitativ recht mäßiges Bildmaterial zu erzeugen, wo wir heute hochwertigste Filme mit unseren Mobiltelefonen erzeugen können. Doch so wie der Film einem stetigen Wandel unterzogen ist, geht es auch der Kinemathek, die seit ihrer Gründung im Jahr 1963 bereits drei mal umziehen musste und 2025 ist es wieder soweit, weil der Mietvertrag am Potsdamer Platz ausläuft. Wohin die Reise geht, das konnten wir der Presse bisher nicht entnehmen. Daher wird dieser Besuch der Kinemathek vermutlich unser letzter am Potsdamer Platz gewesen sein.

13. Januar – Einfach, schnell und einfach köstlich


Manchmal muss es einfach schnell gehen und dabei trotzdem lecker schmecken. Die erste Assoziation bei dem Wort Rotkohlpesto geht eher in Richtung: oh, mein Gott! Wir können nach etlichen Selbstversuchen alle Bloßlegenden nur dazu ermutigen, es einmal selbst auszuprobieren.


Rezept Rotkohlpesto:

Den Rotkohl klein schneiden.

In einer Schüssel mit etwas Salz gut durchkneten.

Knoblauch, klein gehackte geröstete Walnüsseund/oder Pinienkerne untermischen.

Olivenöl und/oder Walnussöl dazu geben.
Optional etwas Chili und Zitronensaft und etwas Ahornsirup oder Zucker dazu.

Köstlich zu allen Arten von Nudeln.

Man kann das restliche Pesto in kleine Gläser füllen und mit Olivenöl bedecken – es hält sich dann einige Tage.
Wer das original Rezept haben möchte, kann sich gerne bei uns melden: [email protected]

12. Januar – Von der Schwierigkeit des ersten Schrittes


Heute hatten wir das große Glück Lilja kennenzulernen. Einige Bilder der 19-Jährigen hatten wir bereits im letzten Jahr bei einem Besuch ihrer Eltern gesehen. Lilja malt seit ihrer frühesten Kindheit, widmet sich seit einiger Zeit aber auch der Illustration und entwickelt sich zunehmend auf dem Gebiet der Fotografie. Und das alles in einer Qualität, die uns fast sprachlos machte. Glücklicherweise wird Lilja dabei von ihren Eltern Yvette und Kim unterstützt, darf in fast jedem Raum des Hauses ihre zum Teil großformatigen Bilder malen – selbst im Wohnzimmer – und bei gutem Wetter gerne auch im Garten. Trotz oder vielleicht gerade wegen dieser vielen Begabungen fällt es ihr schwer, sich für einen konkreten Ausbildungsweg zu entscheiden. Dass Lilja ihren eigenen (künstlerischen) Weg gehen wird, steht für uns außer Frage. Auf unserem Heimweg sprachen wir noch über die Schwierigkeit des Festlegens auf eine Sache oder anders formuliert, über die Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen. Dabei vergessen wir nur allzu oft, dass wir eine Entscheidung auch später korrigieren können. Einfach beginnen ist das Geheimnis. Schritt für Schritt.
https://www.instagram.com/liljalynn_/

11. Januar – Das Glück des Beifahrers


Autofahren macht meistens mehr Spaß, wenn man als Beifahrer nur so dasitzen und warten kann, bis das Ziel erreicht ist. Vor allem kann man herrlich in der Gegend umherschauen und Träumen oder Dinge entdecken, die einem entgehen, wenn man selbst fährt. Als Beifahrer gelingen einem dann auch mal solche Aufnahmen wie heute im WinterWunderWendland. Die letzten Kilometer fuhren wir mutterseelenallein über die Landstraße und das lud ein, einfach nur so in den Himmel zu schauen, zu staunen und zu träumen. Der Blick in die von Raureif bedeckten Baumwipfel hatte eine geradezu soghafte Wirkung.

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10. Januar – Die Schönheit der Natur


Wir lieben es, in der Natur zu sein und können es kaum erwarten, dass der Frühling kommt, damit wir endlich sehen können, was in unserem Garten so wächst (Christian freut sich hierbei besonders auf die – hoffentlich – mehreren hundert Krokusse). Im Moment "schlafen" sie aber noch unter der Schneedecke. Aber die Natur hat ja noch so viel mehr zu bieten.
Die Flamingoblüte oder auch Anthurie haben wir heute für einen Kunden in einer Vase fotografiert. Im Anschluss an das Auftragsbild nutzten wir die Möglichkeit, diese eindrucksvolle Blüte in dem vorhandenen Licht noch einmal, aber diesmal solo, in Szene zu setzen. Für uns ist die Flamingoblüte eine der ungewöhnlichsten und zugleich schönsten Pflanzen und vor dem dunklen Hintergrund ein Kunstwerk der Natur. 

09. Januar – Assoziationen


Kann man von Musik in den Arm genommen werden? Ja, man kann. So wie heute. Genauer gesagt, so wie eben gerade. Vor wenigen Minuten kamen wir von einer Geburtstagsfeier, auf der Christians Onkel Thomas auf einer Harmonika einige Stücke spielte. Das Instrument, das einem Akkordeon sehr ähnelt, wird in der Volksmusik in Bayern, Österreich, Südtirol und in weiteren Ländern gespielt. Sofort kamen Assoziationen wie Heimat, Wirtshaus, leckeres Bier, Knödel, Sauerbraten, Wiesen, Wälder, Berge, Kühe, Almen, Kuhglocken, Mundart und … und Sehnsucht … und die Vorfreude auf Bayreuth. Es liegt zwar im Frankenland, aber für uns Norddeutsche ist das auch schon verdammt weit im Süden. Danke, Thomas, für diese schönen "Sehnsuchts-Assoziationen". 

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08. Januar – Das Labyrinth oder die Suche nach dem Weg


Heute morgen brachte Christian die Frage auf, ob ich nicht auch das Gefühl kennen würde, dass  wir – oder vielmehr: die meisten Menschen – so leben, als wenn das richtige, echte Leben erst morgen beginne und das Heute nur eine Vorbereitung auf die vielen Möglichkeiten des Morgen sei? Dass wir quasi alle immer so leben, als wäre das Jetzt nur die Vorbereitung auf das echte Leben, denn dann wüssten wir ja endlich, wie es richtig geht. Ich musste nicht lange darüber nachdenken, um ihm bei dieser Betrachtung voll und ganz zuzustimmen. Christian beschrieb das Bild, was er dazu hat, dass sich das Leben manchmal wie Treibsand anfühlt – trotz unseres Wissens um den Weg (oder vielmehr das "Ziel"), kommen wir gefühlt nicht so recht vom Fleck oder zumindest nicht schnell genug. Ein interessantes Bild. Wir sinnierten noch eine ganze Weile darüber und gingen dann unserem Tagwerk nach. Als wir dann heute Abend den Rotkohl aufschnitten, mussten wir unweigerlich wieder an unser Gespräch vom Morgen denken und hoffen, dass wir morgen nun endlich alles anders machen.

07. Januar – "Wenn ich König von Deutschland wär’"


Ja, dann würde ich, dann würde ich … ja, was denn eigentlich? Was würde ich machen, wenn ich König von Deutschland wäre? Oder zumindest König meines eigenen Lebens? Diese Frage habe ich Christian gestellt, nachdem ich das Foto von ihm mit der Krone in der vergangenen Woche gemacht hatte. Aufgesetzt hat er sie allerdings nur, weil sie ihn auf einem Stuhl liegend beim Fotografieren störte. Wer's glaubt … . Heute beantwortete Christian mir die Frage, nach dem, was er machen würde folgendermaßen: "Ich würde jeden Tag einen Menschen einladen, mich mit ihm unterhalten und dann so fotografieren, wie ich es möchte – ohne jede Vorgabe." 
Jedenfalls einer, der neben Rio Reiser weiß, was er machen würde, wenn er König von Deutschland wär’.

06. Januar – Ein Obstsalat zum Niederknien


Daran mussten wir heute Morgen als erstes denken. Wirklich an Obstsalat? Ja, wirklich. Bevor es allerdings den selbst gemachten Obstsalat – der jedes Mal wieder hervorragend ist – zu Essen gab, hieß es Blitze, Kameras, Objektive, Stative, Kabel, Akkus, Hintergrundaufhängung, Verlängerungskabel, Reflektoren und vieles mehr, ins Auto packen und nach Geesthacht zur Firma Invero zu fahren. Die Firma entwirft und fertigt dort auf über 1.200 qm alles vom Dreieckstuch über Damenoberbekleidung bis hin zum großen Plaid. Heute fotografierten wir die neue Kollektion und am Ende gab es noch das obligatorische Erinnerungsfoto für die Models. Und zwischendurch den schon erwähnten Obstsalat – warum war der eigentlich so schnell leer?

05. Januar – Albert und Hilda 

Wir hatten das Vergnügen, diese beiden bezaubernden Wesen vor der Kamera zu haben. Hilda und ihr Sohn Albert sind Bolonka-Zwednas und waren die Stars des heutigen Familien-Fotoshootings. Die Hunderasse kommt aus Russland und bedeutet übersetzt Schoßhündchen, was die Familie für Hilda auf jeden Fall bestätigen kann. Für Freunde kleiner Hunde noch ein paar Informationen: Diese Rasse gehört zur Gruppe der Gesellschaftshunde und ist bekannt für ihr weiches, lockiges Fell, das in verschiedenen Farben wie Weiß, Schwarz, Braun und Rot auftreten kann. Aufgrund ihrer geringen Größe, die in der Regel zwischen 20 und 26 Zentimetern liegt, eignen sie sich hervorragend als Begleithunde für Wohnungsinhaber oder für Familien mit wenig Platz im Freien. Trotz ihrer kleinen Statur sind Bolonka-Zwetnas lebhaft, verspielt und haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt gegenüber ihren Besitzern. Sie sind in der Regel leicht zu trainieren und anpassungsfähig an verschiedene Lebensumstände, solange sie die notwendige Aufmerksamkeit und Zuneigung erhalten. Insgesamt ist der Bolonka-Zwetna eine liebenswerte und treue Rasse, die sowohl in städtischen als auch in ländlichen Umgebungen gut zurechtkommt und ihre Besitzer mit ihrer fröhlichen Natur und ihrem charmanten Aussehen bezaubert. Auch unsere Herzen konnten die beiden verzaubern, aber wenn wir sie einfach bei uns behalten hätten, hätten wohl nicht nur Kendo und Greta etwas dagegen gehabt.

04. Januar – Hitzacker in der Elbe


2006 stand die Stadt Hitzacker buchstäblich in der Elbe. Der Elbpegel erreichte damals 7,63 m. Das war bereits das zweite Mal innerhalb weniger Jahre. Danach wurde ein neuer Hochwasserschutz geplant und umgesetzt. Die erste Bewährungsprobe folgte 2011. Die Tore des Sielbauwerkes wurden bei einem Pegel von ca. 6,60 m geschlossen und die neu errichtete Hochwasserschutzwand hielt die Fluten der Elbe ab. Für uns war es das erste Mal, dass wir die Hochwassersituation in Hitzacker mit eigenen Augen sahen und es war schon ein beruhigendes Gefühl, auf der trockenen Seite der Schutzwand zu stehen. Ohne die Schutzwand würde das Wasser ansonsten durch die Straßen der Altstadt fließen. 

03. Januar – Lichterspiel


Was macht man an einem freien Tag bei Regenwetter? Entweder im Bett bleiben (was mit zwei Hunden keine echte Alternative ist) oder den Regen vergessen und sich einfach treiben lassen. Und genau das taten wir gestern. Kendo und Greta schauten uns zwar ein wenig widerwillig an, als wir uns nach draußen begaben, haben uns dann aber gnädigerweise begleitet. Zuerst waren wir noch etwas ziellos unterwegs, doch dann führte uns Mareikes Wunsch (aufgrund der guten Erinnerung aus dem letzten Jahr) in die schöne Stadt Eutin. Die Aufgaben waren schnell verteilt: Mareike bummelte ein wenig durch die kleinen Gassen der Altstadt, während die Hunde mit Christian den herrschaftlichen Küchengarten des Schlosses besuchten. Auf dem Weg dorthin sind dann diese Aufnahmen einiger Skulpturen der winterlichen Lichterstadt Eutin entstanden. Und siehe da: Auch im Regen ist die blaue Stunde (fast) immer schön und geheimnisvoll.

02. Januar – Meeresrauschen


Viel zu früh (für uns Langschläfer) gingen wir heute ans Wasser. Bevor der Regen kam. Und vor dem Frühstück. Geht eigentlich gar nicht. Doch was würden wir bloß ohne die Wetter-App machen? Ohne die wären wir wahrscheinlich im Regen mit den Hunden nur einmal kurz hinausgegangen, um dann später am Tag vergeblich auf eine kurze Regenpause zu warten. Versäumt hätten wir dann heute allerdings das Rauschen des Meeres. Dieses sich unzählige Male wiederholende Geräusch, wenn sich die Wellen am Ufer brechen, der Wind den Sand über den Strand fegt (manchmal auch peitscht) und das Kreischen der Möwen. Dazu noch den Geruch von Tang in der Nase und das Knirschen des Sandes unter unseren Füßen. Diese Momente geben uns die Gewissheit, dass das Leben in Bewegung am schönsten ist.

01. Januar – Symphonie in grau


Neujahrsmorgen. 2024 ist da. Heute ging es los mit "Verdammt früh aufstehen". Flugs packen, das Auto beladen und schon starteten wir in Richtung Norden. Unser Ziel für zwei Tage ist die Ostsee. Genauer gesagt: Hohwacht. Wir waren ein paar Stunden zu früh für den Bezug des Apartments, also erstmal etwas frühstücken und dann ab ans Meer. Zuerst noch im Regen, später konnten wir bei Trockenheit am Strand entlanglaufen. Zurück dann durch den Ort. Die Zeit scheint bis auf wenige Ausnahmen in den 70er Jahren stehen geblieben zu sein. Großartig gefiel uns das Pfandsystem am Kiosk. Schon im letzten Jahr war uns das aufgefallen. Es scheint also zu funktionieren. Das gibt Hoffnung. Auf ein tolles neues Jahr!

31. Dezember – Was bewirken Verbote?


Silvester. Am Nachmittag: Die ersten Böller sind in der Ferne zu hören. Kendo zittert. Trotzdem müssen wir rausgehen. Er ist sehr schreckhaft, also geht es nur an der Leine. Wir wählen einen einsamen Weg. Vorbei an einer Jugendfreizeitanlage mitten im Wald. Ein bisschen Ruhe vor dem … lauten Knall. (Und ein bisschen unheimlich ist es irgendwie.) 
Auch wenn Jahr für Jahr die Rufe nach einem Verbot der Knallerei lauter werden, glauben wir nicht daran, dass es etwas ändern würde. Alles Verbotene ist nur noch interessanter. Schade. Für Kendo und alle, die auch darunter leiden. 

30. Dezember – Zwergenparadies


Wir staunten nicht schlecht, als wir durch Almstorf an diesem Gartenzaun vorbeifuhren. Etliche Zwerge in den unterschiedlichsten Größen und mit den unterschiedlichsten Posen säumten das Grundstück. Kaum zu glauben, dass es heutzutage immer noch Fans dieser aus der Mode gekommenen Gestalten gibt. Die klassischen Zwerge mögen zwar in den meisten Gärten aus der Mode gekommen sein, doch in dem Städtchen Hitzacker erleben sie schon seit vielen Jahren eine wahre Renaissance. Spätestens seitdem seit 2015 immer mehr hochwertige Bronzeskulpturen in Form thematisch passender Zwerge zu den jeweiligen Häusern und deren Bewohnern in Hitzacker Einzug nehmen, werden auch die größten Zwergenmuffel wieder zu neugierigen Entdeckern, denn diese kleinen Gesellen entlocken fast jedem ein Schmunzeln. 
An diesem Beispiel zeigt sich einmal mehr: Alles kommt irgendwann irgendwo einmal wieder. 
Hier eben in Form einer Zwergenauferstehung.

29. Dezember – Kleine Sternenkunde


"Und wer hat's erfunden?" Am Ende sind es fast immer die Schweizer. Bei unserer heutigen Geschichte allerdings nicht. Entstanden ist das Blogfoto in Dannenberg, wo rund um die Kirche in den Bäumen und an etlichen Geschäften und Häusern der Innenstadt Herrnhuter Sterne hängen. Eine wahre Pracht!


Entstehung des Weihnachtssterns:

Vor über 160 Jahren wurde der Herrnhuter Stern im Schloss der Herrnhuter Brüdergemeinde ins Leben gerufen und gilt als Ursprung aller Weihnachtssterne. Der Name stammt von der Gemeinschaft selbst, die ihren Hauptsitz in Herrnhut in der Oberlausitz hat, einem Ort, der im Jahr 1722 von den Nachfahren der evangelischen Brüder-Unität Mähren gegründet wurde. Die erste Papier- und Pappversion des Sterns leuchtete zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den Internatsstuben der Brüdergemeinde. Entstanden im Mathematikunterricht eines Erziehers, sollte er dazu beitragen, ein besseres geometrisches Verständnis zu fördern.

Anfänge der Sternmanufaktur:

Die Sternmanufaktur wurde maßgeblich von Pieter Henrik Verbeek, einem Buch- und Musikalienhändler, vorangetrieben. In seiner Buchhandlung wurden die ersten Sterne verkauft. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfand Verbeek den ersten stabilen, zusammensetzbaren Stern mit einem durchbrochenen Metallkörper und Schienen. Dies ermöglichte erstmals den Versand des Sterns in zusammengelegtem Zustand.

25 Zacken:

Die Bauweise des Sterns wurde im Laufe der Jahre weiterentwickelt, wobei Verbeek die "Stern-Gesellschaft mbH Herrnhut" gründete. Im Jahr 1925 meldete er den ersten körperlosen Stern zum Patent an, der bis heute mit 17 viereckigen und acht dreieckigen Zacken gefertigt wird. Die selbsttragende Konstruktion erleichterte die Serienfertigung, den Versand und den Vertrieb. Die Produktion flachte jedoch Ende 1940 während des Dritten Reiches ab und kam im Frühjahr 1945 zum Stillstand.

Zeit des volkseigenen Betriebs:

Nach der Verstaatlichung im Jahr 1950 wurde die Stern GmbH zum "VEB Oberlausitzer Stern- und Lampenschirmfabrik". Ab 1956 wurden die Sterne auch wieder exportiert. Nach dem Mauerfall im Jahr 1991 startete die Herrnhuter Sternemanufaktur erneut als GmbH. Die Produktion stieg auf rund Hunderttausend Sterne pro Jahr Ende der 90er Jahre.

Nach der Wiedervereinigung:

Mit dem Ende der DDR begann die Herrnhuter Sternemanufaktur mit 23 Mitarbeitern einen Neustart. Im Laufe der Zeit wurden die Arbeitsabläufe optimiert und gleichzeitig in neue Maschinen investiert, ohne dabei den Gedanken der "Handarbeit" aufzugeben. Schnell stieg gegen Ende der 90er Jahre die jährliche Produktion auf rund Hunderttausend Sterne. Heutzutage produzieren um 140 Mitarbeiter jährlich etwa 700.000 Sterne.

28. Dezember – Am Ende gewinnen immer Tim und Struppi


Maren und André waren zu Besuch. Stunden intensiver Gespräche über geplante Projekte, das Leben auf dem Land, die Nachbarschaft, über den korrekten Rückschnitt einer Hecke, über die Unterschiede zwischen Generatoren, Projektoren und dem Imperator (fragt nicht ...) und noch vieles mehr.
Dazu gab es Käsebrote mit Gürkchen und Getränke. Am Ende des Abends kam noch die Idee auf, für unser Grundstück eine zwei Meter große Tim und Struppi Rakete im 3D-Druck selbst zu drucken – in Kindheitstraum wird wahr ...

27. Dezember – Hochwasser


Ein für uns bis heute unbekannter Anblick in Hitzacker: Die Elbe ist über das Ufer getreten. Das Vorland der Stadt ist fast vollkommen überflutet und der Höchstwasserstand ist noch nicht erreicht. Hitzacker hat einige schwere Hochwasser in der Vergangenheit erlebt und ist mittlerweile durch eine spezielle Hochwasser–Schutzanlage, die 2008 fertiggestellt wurde, gegen weitere Pegelhochstände gewappnet. Davor gingen die Bilder aus Hitzackers überschwemmter Altstadt im Jahr 2006 durch ganz Deutschland. Zum Glück ist ein Hochwasser wie 2006 dieses Mal nicht zu erwarten – nicht zuletzt durch die Hochwasser–Schutzanlage.

26. Dezember – Ein Hoch auf die Nachbarschaft


Wetter gut, alles gut. Zumindest mit Hund. Also nichts wie raus in die Natur. Und das, obwohl es noch so früh ist (naja >hüstel< genau genommen bereits 11 Uhr). Geradezu unmenschlich. Egal. Wir waren verabredet, mit Gabi und Hubert zum Spaziergang mit unseren drei Hunden. Lieber jetzt, als später im Regen. Der soll heute auch noch kommen. Was würden wir bloß ohne Wetter-App machen? Also, nichts wie hinaus. Halt, Stopp! Natürlich nicht ohne Kamera. Nachdem wir Gabi schon vor einigen Wochen fotografieren durften, stand uns heute freundlicherweise Hubert vor der Kamera Modell. Ruhig und gelassen, so wie wir ihn bisher kennen und schätzen gelernt haben. Ein Hoch auf unsere Nachbarschaft.

25. Dezember – Geständnis


Der erste Weihnachtstag ist für viele Menschen die Gelegenheit auszuschlafen und gleichzeitig von dem oft emotionalen Weihnachtsabend etwas Abstand zu gewinnen. Ab dem späten Vormittag laufen dann die Vorbereitungen für die Verwandtschaftsbesuche inklusive Gans, Ente oder anderer (meist reichhaltiger) Speisen in häufig überheizten Räumlichkeiten. Spätestens dann sehnen sich viele nach etwas Ruhe und Zeit für sich. Wir haben den ersten Weihnachtstag heute  ganz anders verbracht. Gegen späten Vormittag fuhren wir nach Hitzacker und starteten dort direkt bei zauberhaftem Wetter zu einem ausgiebigen Spaziergang. Vorbei an Kiefer- und Tannenlichtungen entdeckten wir eine Bank mit schöner Aussicht, trafen anschließend Königspudel Hector am Gartenzaun, um dann bei Glühwein und Keksen zum wirwissenauchnichtmehrwievielten Male den ersten und zweiten Teil der Sissi-Trilogie im Fernsehen zu schauen. Jedes Mal wieder eine emotionale Achterbahnfahrt (für Christian). Heute konzentrierten wir uns auf den Burgschauspieler Josef Meinrad, der in der Sissi-Trilogie den Oberst Böckl spielt. Seine Mimik, sein Sprachwitz und die Gestik sind vom Schönsten. Josef Meinrad war von 1959 an Träger des Iffland-Rings, der höchsten Auszeichnung für den bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters, der nach seinem Tod 1996 an Bruno Ganz testamentarisch weitergegeben wurde. Wir freuen uns morgen schon auf Teil drei. Und dann ist Weihnachten auch schon wieder vorbei.

24. Dezember – Balkonbesuch


Heiligabend. 19 Uhr. Auf einen Becher Kaffee bei Karin. Kerzen brennen. Erste Böller sind in der Ferne zu hören. Kurzes Resümee des bisherigen Verlaufs des Tages. Dann die Vorfreude auf ihren morgigen Theaterbesuch in Hamburg. Wir kennen keine größere Theaterliebhaberin. Einfach wundervoll. Frohe Weihnachten.

23. Dezember – Doppelt hält besser


Alle Jahre wieder, allerdings vollkommen unabhängig von Weihnachten, greifen wir auf eines unserer Lieblingsrezepte zurück. Vor vielen Jahren haben wir es einmal bei Volker genossen und er war so nett und hat uns sein Rezept überlassen. Seitdem bereiten wir es immer mal wieder mit großer Freude zu. So auch heute. Neben der guten Qualität der Zutaten ist eine Sache bei der Zubereitung besonders wichtig: dass wir uns ausreichend viel Zeit nehmen. Alles in allem dauert es bis zu drei Stunden (wovon ein nicht unerheblicher Teil Wartezeit ist), bis das Essen fertig ist, inklusive der Viertelstunde, die das schon fertige Roastbeef noch in Alufolie gewickelt ruhen sollte, bevor es dann gegessen werden darf. 

Hier das Original-Rezept von Volker:

Roastbeef:

Das Fleischstück so groß wie möglich wählen. In (m)eine Pfanne passen ca. 1,5 bis 2 kg.

Fett und Sehne kann man dran lassen - ich mach's immer gründlich weg.

Fleisch kräftig salzen und pfeffern und bei sehr starker Hitze sehr kräftig ringsherum anbraten.

Auch die seitlichen Schnittflächen.

Dann das Fleisch im auf 80-85°C (ich nehme immer 85°C) Ober- /Unterhitze vorgeheizten Ofen

in der Mitte auf einen Rost legen, unter den Rost was um Tropfen aufzufangen.

Braten-Thermometer hineinstecken und auf die Zieltemperatur von 56-58°C achten.

Dauert etwa 2,5 bis 3 Stunden.

Wenn die Temperatur erreicht ist, das Fleisch aus dem Ofen holen, in Alufolie wickeln und noch ruhen lassen.


Kartoffeln:

1 Kg kleine festkochende Kartoffeln gründlich schrubben.

In einem breiten Topf mit Wasser bedecken. 120 g grobes Meersalz,

2 Lorbeerblätter und 2 gepellte Knoblauchzehen zugeben. Aufkochen und zugedeckt bei mittlerer Hitze 20-25 Min. garen.

Kartoffeln abgießen, dann im offenen Topf bei mittlerer Hitze aus dampfen lassen, bis alles Wasser verdampft ist und die Kartoffeln eine weiße Kruste bilden.


Remoulade:

1 kleines Glas Miracel Whip (die fette Variante, nicht das Light–Produkt),

1 Becher Sahnejoghurt 10% und

1 Teelöffel Senf verrühren und leicht salzen.

1 hartgekochtes Ei, 1 kleine Zwiebel, 1 säuerlicher Apfel und 2-3 kleine

Gewürzgurken sehr fein schneiden.

2-3 Teelöffel Tiefkühlkräuter (z.B. 8-Kräutermischung oder so was)

1 Teelöffel frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Das alles mit der Mayonnaise gründlich verrühren.

Wenn es dann noch etwas durchziehen kann, tut das ganz gut.

Guten Appetit!

22. Dezember – Geheimnisvoll


Was haben zehn Finger und eine Palme miteinander gemeinsam? Auf den ersten Blick erst einmal nichts und auf den Zweiten genau genommen auch nichts. Der gemeinsame Nenner ist, dass diese beiden Fotos heute während unseres Kartenspiels "Fahrstuhl" entstanden sind, welches wir regelmäßig mit Mareikes Onkel uns Tante spielen. Am Ende des Abends war es nicht einmal wichtig, wer gewonnen und wer welchen Platz belegt hat, weil das zusammenkommen und  gemeinsam reden einen mindestens genau so großen Stellenwert, wie das Spielen hat. Denn was uns in Erinnerung bleibt, sind unsere Gespräche, die uns genau so wichtig sind, wie unsere Spiele.

21. Dezember – Dazu fällt uns auch nichts mehr ein


Heute ist Tag 1391 seit Beginn unseres Logbuchs. 1391 Beiträge. Jeden Tag auf’s Neue. Mal haben wir viel zu erzählen, mal weniger. Und manchmal auch ganz wenig - so wie heute zum Beispiel. Seit Tagen ist es trüb und grau, wird nicht richtig hell und wenn es dann ganz schlecht läuft, regnet es auch noch den größten Teil des eh schon kurzen Tages. Dazu kommt, dass wir durch sind mit unserem Jahresgeschäft und somit auch wenig erleben. Gefühlt sind alle damit beschäftigt, sich auf die Weihnachtsfeiertage vorzubereiten – so wie das Wetter. Vor ein paar Wochen, als hier noch überall Schnee lag, unkte Mareike bereits, dass wir an Weihnachten doch sowieso wieder 12 Grad und Regen haben werden und was sagt die Wetter App für Sonntag voraus? 11 Grad und Regen. Nun gut, immerhin ist heute die Wintersonnenwende und die Tage werden ab morgen so langsam wieder länger. Das ist doch schonmal was! 

20. Dezember – Einfach mal abhängen


Wem gehört eigentlich das Sofa? Das ist eine Frage, die wir  uns jeden Tag aufs Neue fragen. Es gibt nämlich kaum etwas, das unsere Hunde so gerne in Beschlag nehmen, wie eben genanntes Sofa. Dort abzuhängen und gleichzeitig alles im Blick zu behalten gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen von Kendo und Greta. Manchmal fragen wir uns tatsächlich, ob wir nur noch "Dosenöffner" für die beiden sind oder doch noch eine andere Bedeutung für sie haben. Zum Glück merken wir aber oft genug, dass es da noch so einige andere Dinge gibt, die uns verbinden. 

19. Dezember – Zwischengrau

Eben noch Tag. Raus mit den Hunden. Trotziger Regen. Schnelle Schritte. Gedanken im Nebel. Zwielicht. Und schon ist es dunkel. Kein Licht. Dunkle Schatten. Kälte dringt ein. Ein Funkeln in der Ferne. Ein Stern. Ein einziger Stern, weit und breit. Ein Ankerpunkt. Schafft Hoffnung. Zuversicht. Gibt Halt.
Das waren unsere Gedanken heute auf dem viel zu späten und ungemütlichen Spaziergang – wobei: so viel heller war es vorher auch nicht. Wie gut, dass in zwei Tagen die Wintersonnenwende ist, dann werden die Tage endlich wieder länger.

19. Dezember – Der musikalische Genießer


"Dieses Album musst du dir unbedingt kaufen!" ist einer der Sätze, die bei nahezu jedem Treffen mit Ingo fallen, denn es gibt neben gutem Essen auch immer gute Musik, meistens vom Plattenteller. Heute war Ingo wieder einmal ganz in seinem Element: Der Musik. Auf dem von ihm derzeit so geschätzten Album Echoes: Ancient & Modern covert sich der bekannte Produzent und Musiker Trevor Horn durch die Pop-Geschichte. So entstanden unter anderem neue Versionen von Hits wie Personal Jesus, Relax, Steppin’ Out, Slave To The Rythym oder Smells like Teen Spirit.
Dass Ingos Musiktipps Spuren bei uns hinterlassen, wissen wir nicht erst seit einem Besuch bei ihm vor einigen Monaten: Da zeigte er uns in der Arte Mediathek eine Dokumentation über Peter Doherty & Frédéric Lo - The Fantasy Life of Poetry and Crime, die uns sehr beeindruckt hat.
Ingo hat bereits mehrere Male in den letzten Jahren versucht, ein Konzert dieses Ausnahmekünstlers zu besuchen. Erfolglos, denn jedes Mal wurde es kurzfristig abgesagt. Anfang April dieses Jahres war es dann endlich im Mojo Club in Hamburg soweit. Keine Absage, dafür ein großartiges Konzert. Auch für Weihnachten hat Ingo bereits musikalische Pläne: In aller Ruhe das Märchen Peter und der Wolf von Sergei Prokofjew hören. In der Fassung mit David Bowie als Erzähler. Natürlich.

17. Dezember – Crazy People meet Krazy Wordz


Was bitte ist (ein/e) Arszi Mkl? Ein lustiges Partyspiel, eine Kaffeesorte aus Mittelamerika oder der lateinische Name für einen Gesäßmuskel? Oder ist es vielleicht  doch etwas ganz anderes? Dieses und viele andere Fantasie-Worte werden in dem Spiel "krazy WORDZ"  kreiert und müssen von  den Mitspielern richtig zugeordnet werden, damit es Punkte gibt. Um dieses Spiel zu spielen empfiehlt es sich schon, ein klein wenig verrückt zu sein. Das ist natürlich keine Voraussetzung, aber unsere Erfahrung zeigt: je verrückter, desto leichter fällt einem das Spiel. Und desto mehr Spaß macht es. Ganz essenziell ist es im Vorweg die passenden Mitstreiter für dieses Um die Ecke denken zu finden und wenn man die einmal zusammen hat, ist es fast ein Selbstgänger. Selbst ein Spielmuffel wie Christian ist mit Begeisterung dabei, wenn es wieder heißt: Finde aus den (fast immer unpassenden) neun Buchstaben die beste Beschreibung für deinen Begriff, damit dieser von möglichst vielen Mitspielern erraten wird. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach und herrlich kurzweilig. Heute hatten wir erneut großes Glück in der Zusammensetzung der Spielenden: vier von uns kannten das Spiel bereits und zwei waren absolute Neulinge, aber dank der super einfachen Spielregeln konnte nach nur wenigen Minuten "losgespielt" werden. Es  passte alles und war alles in allem ein kurzweiliger  und lustiger Abend. Das schreit geradezu nach einer Wiederholung. 

16. Dezember – Kameraverrückt


Da mussten wir bis nach Bergen an der Dumme fahren, um so einen Kameraverrückten wie Rudolf kennenzulernen. Der gebürtige Österreicher, der sich als Wendlandwiener (Instagram) bezeichnet, ist ein begeisterter Kameraliebhaber. Angetan haben es ihm vor allem die analogen Modelle, mit denen man noch auf Film fotografiert. Und da Christian ebenfalls so verrückt ist, war es nur konsequent, dass sich die beiden während einer Geburtstagsfeier ausgiebig über Fotoapparate austauschten. Das war sicherlich auch der Grund dafür, dass Christian bereits nach zwei Stück Stachelbeerbaiser-Torte das süße Genießen einstellte und das soll schon was heißen!

15. Dezember – Lebende Weihnachtsbäume


Da mussten wir erst nach Lübeck fahren, um diese Weltpremiere zu erleben. Lebende Weihnachtsbäume! Echt jetzt! Na gut, wir sahen sie in Form einer uns bis dahin vollkommen unbekannten weihnachtlichen Kopfbedeckung und waren mindestens genau so begeistert, wie deren Trägerinnen. Aber die Bäume waren nicht der Grund für unseren Besuch dieser schönen Hansestadt, sondern Claudia. Seit über einem Jahr haben wir uns nicht mehr gesehen und irgendwie ist die Vorweihnachtszeit genau für diese Art der Wiedersehen gut: wir erinnern uns an Menschen, die wir lange nicht gesehen haben und setzen den schon lange gehegten Wunsch einer Begegnung in die Tat um. Alles andere – vom Lübecker Holstentor über einen leckeren Glühwein am Wasser oder die originellen Kopfbedeckungen – war da nur schmückendes Beiwerk. Unser Wiedersehen haben wir dann noch abseits des Trubels in aller Ruhe fortgesetzt. Dass uns dabei die ein oder andere schier unglaubliche Geschichte zu Ohren kam, ist nur einer der vielen Gründe, warum wir die Treffen mit Claudia so genießen. Und zu Lachen gibt es ebenfalls  immer reichlich.

14. Dezember – Gute Beratung gibt es am besten offline
  

Einkaufen über das Internet ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Aber was, wenn es sich um erklärungsintensive Produkte handelt, wie zum Beispiel einen Motorradhelm, bei dem es auf die optimale Passform ankommt? Wer klärt einen über die Vor- und Nachteile von Textil- beziehungsweise Lederjacken auf? Natürlich können wir heute auch über diese Fragen die wichtigsten Informationen aus dem Netz beziehen, dafür gibt es unzählige Menschen, die dort über ihre Erfahrungen bereitwillig Auskunft geben. Die "ganz Schlauen" informieren sich im Fachhandel, um dann zu Hause im Internet zum günstigsten Preis zu bestellen, aber das ist eher extrem armselig, als besonders clever. Wenn wir allerdings unsere Zeit der Internetrecherche mit in den Kaufpreis einpreisen würden, müssten wir feststellen, dass unter dem Strich oftmals die preiswerteste, fachlich beste und vor allem schnellste Kaufentscheidung in einem Fachgeschäft fällt. 

13. Dezember – Schöne Bescherung


So ist das, wenn man nicht rechtzeitig zur Tat schreitet. Über eine Stunde hatte Mareike mich aufgefordert in die Küche zu kommen, um die Kekse zu probieren. Meine Faulheit siegte und als ich mich dann doch aufraffte, war es zu spät. Eine gähnende Leere empfing mich. Der Anblick machte mich sprachlos und ich konnte die Kekse förmlich "schmecken", hatte ich doch den verführerischen Duft aus der Küche schon eine ganze Weile genossen. Mareikes treffender Kommentar dazu war kurz und knapp: "Wer nicht hören will, …". Zum Glück habe ich die Kekse dann später doch noch wiedergefunden. Sorgfältig verpackt in der Keksdose. 

12. Dezember – Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen


Und nicht nur da – LED sei Dank. In Zeiten von Inflation und Preiserhöhungen an allen Ecken und Enden wäre diese Beleuchtung mit der alten Technologie vermutlich der private Ruin, heute, dank moderner LED-Technik, geht vielleicht nur ein Monatslohn durch die Steckdosen. Hier wird die Nacht zum Tag gemacht und das alles nur, damit der Weihnachtsmann auch garantiert am 24. Dezember den Weg zur Bescherung findet. Oftmals ist weniger mehr, doch hier heißt es nicht kleckern, sondern klotzen. Irgendjemand muss den ganzen Kram am Ende dann wieder eintüten und für das nächste Jahr wegpacken – wir möchten nicht tauschen. Aber auch bereits vorher nicht. Wie schön, dass Geschmäcker verschieden sind.

11. Dezember – Ein Ausflug in die Stadt des Baumkuchens


Regen. Nichts als Regen. Was könnte man an so einem Tag schöneres machen, als Salzwedel zu erkunden? Uns fiel jedenfalls nicht besseres ein. Menschenleere Innenstadt. Ein Kinderkarussell ohne Kinder. Auch Rehkitze können finster schauen. Einsame Lebkuchenherzen warten auf Liebende, die nicht mehr kommen werden. Der Highlander Pub als Treffpunkt der letzten Raucher. Evi hat ein Herz für Autofahrer und Haare. Ein paar Häuser weiter sind drei Weihnachtsmänner auf der Flucht. Zwischendurch verzauberte uns das Café Kruse mit seinem Baumkuchen. Stiller Protest ein paar Häuser weiter gegen die deutsche Rüstungsindustrie und die Kinderkrippe Bummi gibt es wirklich. 

10. Dezember – Ausgeliebt

Da helfen auch die schönsten Wortschöpfungen nicht mehr. Wenn zu Ende, dann zu Ende. Vor wenigen Monaten entlockte uns dieser Ort noch ein wohliges Ooh und Aah. Doch nun ist es vorbei mit der Glückseligkeit. Unser Einkauf dort hat nicht gereicht, um diese Stöberstube am Leben zu erhalten. Platz für etwas Neues werden die einen sagen, Platz für Nichts, die Pessimisten unter uns. Wir selbst sind gespannt auf die Kreativität von den Menschen, die an diesem Ort etwas Neues erschaffen werden. Hoffentlich wieder verbunden  mit vielen Oohs und Aahs von uns. Ach, da fällt uns gerade ein, dass wir noch nicht einmal die dort erstandene antike Zinkwanne in unserem Garten platziert haben. Das wird dann hoffentlich im Frühjahr passieren.

09. Dezember – Ist das noch Kunst oder schon Politik?


Auf dem Weg nach Gartow  – kurz vor Splietau–  sahen wir heute auf einem Feld am Straßenrand einige hundert Steinkreuze. Wir dachten sofort an eine Kriegsgedenkstätte, hielten an und gingen der Sache auf den Grund. Unsere Überraschung war groß, als wir auf der dazugehörigen Infotafel folgenden Text lasen:

Ehrenfriedhof für Bundestagsabgeordnete nach dem Supergau

Zu Ehren der allzu großen Bemühungen des Deutschen Bundestages einen möglichen Supergau zu verhindern wurde für den Fall des Scheiterns bereits 2001, im Rahmen einer Installation von Franz Hartmann ein Ehrenfriedhof für Bundestagsabgeordnete nach dem Supergau errichtet, um den Abgeordneten so im gegebenem Fall eine würdevolle Ruhestätte bieten zu können.

Dieses Mahnmal stammt von Franz Hartmann und nach einer kurzen Recherche im Internet (man findet nicht wirklich viel über ihn), fanden wir den folgenden Text:

Der gelernte Steinbildhauer Franz Hartmann (Jahrgang 1980) ist als freischaffender Künstler tätig; er lebt und arbeitet derzeit im oberbayerischen Issing.
In dem 2001 verwirklichten Projekt Gewissensruhe, "Ehrenfriedhof für Bundestagsabgeordnete nach dem Supergau", widmet er dem Deutschen Bundestag wie er sagt " zu Ehren seiner allzu großen Bemühungen einen möglichen Supergau zu verhindern für den Fall des Scheiterns bereits jetzt einen Ehrenfriedhof".
Dieser besteht aus 738 Betonkreuzen, welche nach Fraktionen geordnet je einen Namen und das Geburtsdatum eines der 669 Bundestagsabgeordneten sowie der 69 Mitglieder des Bundesrates tragen.
Es wurde ein Denkmal für die eventuelle Zukunft geschaffen, welches fortan als Mahnmal dient – Ein Mahnmal welches davor warnt ein Denkmal zu werden.
Seither steht und lebt Hartmanns Mahnmal an der Castortransportstrecke zwischen Verladekran Dannenberg und Zwischenlager Gorleben. Es wurde schon bald eine Art Pilgerstätte, welche nach wie vor für Aufsehen, aber auch für Unruhe sorgt.
 

An diesem Beispiel sieht man deutlich, dass Kunst oft viel mehr ist, als "einfach nur dekorativ".
Kunst ist und war immer schon auch politisch und wird es auch hoffentlich immer sein.

08. Dezember – Trist und schön zugleich


Geht das überhaupt zusammen? Nicht immer, aber heute passte es. Es gibt Tage, an denen wir am liebsten gar nicht aus dem Bett möchten und der Morgen uns schon kalt und nass begrüßt. Besonders heute, wo zwischen Sprühregen und Schneegeriesel alles vertreten war. Aber raus mussten wir ja allein schon wegen Kendo und Greta. Und da geschah dann das klitzekleine Wunder: Wir entdecken die Schönheit im Unperfekten. Hier eine Weide. Da ein paar Zwerge. Unsere Hunde blieben ohne jede Ermahnung an unserer Seite. Das Weinbistro hatte schon geöffnet. Wir schauten von drinnen bei den letzten Vorbereitungen des morgigen Weihnachtsmarktes zu und freuten uns über diesen Moment.

07. Dezember – These boots were made for walkin'  


4 Jahre, 2 Monate und 13 Tage liegen zwischen diesen beiden Schuhsohlen. Und natürlich  hunderte, ach, was schreiben wir: tausende von gelaufenen Kilometern. Aber wer schaut sich  denn schon seine Schuhsohlen an? Wir. Heute. Und das dann auch noch im direkten Vergleich mit einem neuen Exemplar. Abgelaufen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Mikroabrieb, der in die Natur gelangt ist. So wie es täglich milliardenfach auf der ganzen Welt passiert. Genau wie bei Fahrrad- oder Autoreifen spielt der Grip auch beim Schuhwerk eine große Rolle. Nicht erst, seitdem es im Norden kalt und rutschig geworden ist, war in diesem Fall  genau der fehlende Grip der Auslöser, der zu dem neuen Paar Schuhe führte. Vor dem Kauf waren aber einige Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit da: Muss das wirklich sein? Tun es die Alten nicht auch noch etwas länger? Wie fair, beziehungsweise ressourcenschonend werden diese Schuhe gefertigt? Alles Dinge, um wir uns vor wenigen Jahren wohl keine Gedanken gemacht hätten. Doch nicht nur, wie hier bei den Schuhen, tut so ein Perspektivwechsel einfach gut.  

06. Dezember – Wo bitte geht’s hier zum nächsten Weihnachtsmarkt?


Jetzt wird es aber höchste Zeit. In wenigen Tagen ist das Fest der Liebe schon wieder passé, und hier warten noch einige Buden auf ihren Vorweihnachtseinsatz zum Wohle der Menschheit. Auf unserem gestrigen winterlichen Spaziergang erblickten wir diese einsatzbereiten Buden und dachten über die herannahenden Festtage und die damit verbundene Vorweihnachtszeit nach.
Weihnachtsmarkt. Eine Grillbratwurst für sechs Euro – da kann einem schon warm ums Herz werden. Senf und Ketchup gibt es gratis dazu. Immerhin. Ein bisschen Spaß und Freude vor dem Fest ist erlaubt und so strömt all zur Krippe herbei. Naja, das mit der Krippe (oder Kirche) hat auch nicht mehr die Bedeutung von früher, dann frönen wir doch lieber ein wenig dem Kommerz. Am Heiligen Abend ist es dann endlich so weit: das Erklingen der Aahs und Oohs beim Geschenkaustausch. "Das hätte doch gar nicht Not getan …", ein Blick zum Weihnachtsbaum, das Festessen, ein kurzes Überschlagen der erhaltenen Geschenke, ob sich der Abend auch finanziell gelohnt hat und ab vor die Glotze. Oder in die Kneipe.  Na dann: Frohes Fest alle miteinander. OK, ganz so unromantisch ist Weihnachten nun auch nicht, immerhin läuft wieder einmal die Sissi-Trilogie im Fernsehen. Und darauf freut sich besonders Christian schon sehr.

05. Dezember – Leben hinter einem Meter achtzig


Betreten verboten. Endlich Ruhe. Niemanden mehr sehen. My home is my Castle. Und ist mein Grundstück auch noch so klein, ich lasse keine fremden Blicke rein. Das wäre ja noch schöner, dass mich irgendwo ein Depp in meinem Garten anquatschen könnte. Am liebsten würde ich einen Stacheldrahtzaun errichten – das darf man nur leider nicht mehr. Eine der wenigen Fragen bei der Gartengestaltung ist: Was wächst wie schnell und kostet wie viel? Eine der häufigsten Heckenlösungen sind Thujen, auch bekannt unter dem Namen Lebensbaum, die pro Jahr bis zu einem Meter an Höhe gewinnen. Da bleiben die doofen Nachbarn außen vor und ich habe das Steak für mich alleine. Der Garten hinter der Hecke ist schnell skizziert: Roll-Rasen mit dem dazugehörigen Mähroboter, ein kleines Beet – automatisch bewässert – eine Terrasse, wahlweise mit und ohne Wintergarten, auf jeden Fall mit einem Gasgrill (ist ja besonders praktisch) und fertig ist die Gartenidylle.

04. Dezember – "Du machst mich peinlich!"


Diesen Ausspruch bekam ich heute von Mareike zu hören, nachdem ich erfolglos den Wildgänsen hinterhergelaufen war. Ich muss dabei schon ein extrem komisches Bild abgegeben haben, stolperte ich doch mehr, als dass ich lief. Natürlich war ich zudem zu langsam, um ein wirklich "dichtes" Foto hinzubekommen. Naja – ehrlicherweise flogen die ersten Gänse schon los, als ich begann mich ihnen zu nähern. Währenddessen versank Mareike auf dem Fahrersitz des Autos, in der Annahme, es könnte jeden Moment ein Wildhüter oder Vogelkundler aus dem Gebüsch springen und in einer langen Tirade erklären, warum man die Gänse auf keinen Fall stören darf. Nun gut – das ist nicht passiert und die Gänse ließen sich etwa hundert Meter entfernt wieder nieder und wir sie in Ruhe. Als ich dann wieder im Auto saß und den Spruch "Du machst mich peinlich" zu hören bekam, inspirierte es uns augenblicklich dazu, etliche Folgen unserer heiß  geliebten Radio-Comedy-Serie "Wir sind die Freeses" zu hören. Wir lieben diese Serie einfach ob der dort so gut beobachteten Alltagsszenen mit den Hauptakteuren Oma Rosi, Helikopter-Mama Bianca mit Sohn Svenni und dem stets präsenten Untermieter Heiko Postel. Vor uns hin lachend setzten wir unsere Fahrt fort und ließen die Gänse Gänse sein. Wozu so eine Hatz über ein Feld nicht alles gut sein kann.

03. Dezember – Schneegestöber


Romantik pur in Meudelfitz. Draußen rieselte der Schnee. Drinnen gab es gemütlich Gebäck und Kaffee. Gabi und Hubert waren spontan zu Besuch. Der Adventskranz brannte – natürlich nicht im Ganzen – Neuigkeiten wurden ausgetauscht und dann ging Mareike ans Werk: Plätzchen backen. Aber nicht irgendwelche, sondern unsere absoluten Lieblingsplätzchen: Engelsaugen (oder Husarenkrapferl). Traumhaft. Nachbacken absolut empfohlen. Hier das Rezept (kann jeder machen, wie er/sie will, wir haben es so gemacht – und zwar gleich in der doppelten Menge):

200 g Butter, 100 g Zucker, 2 Eigelbe, 1 Vanilleschote, 1 Prise Salz, 300 g Mehl, 80 g geriebene Haselnüsse, ca. 3 EL Puderzucker zum Bestäuben und ca. 150 g Gelee (am besten Johannis- oder Himbeere) für die Füllung.


Butter, Zucker, Eigelbe, Salz und Vanille verrühren, danach Mehl und Haselnüsse einkneten. Den Teig in Frischhaltefolie eingewickelt für 1 Std. kühl stellen.

Teig aus dem Kühlschrank nehmen und Stück für Stück zu einer langen Rolle formen und daraus ca. 80 gleich große Portionen à etwa 9 Gramm einteilen. Den Backofen in der Zwischenzeit auf 200 Grad Ober- und Unterhitze oder 180 Grad Umluft vorheizen.  Aus jeder Teig-Portion eine kleine Kugel formen und auf einem mit Backpapier belegten Blech setzen. Mit einem Kochlöffel jeweils eine Vertiefung in die Kugeln drücken.

Die Plätzchen im vorgeheizten Ofen ca. 12 – 20 Min. backen (je nach Ofen unterschiedlich – also behaltet die Plätzchen ab Min. 12 im Auge), dann etwas auskühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben. Das Gelee in einem Topf erhitzen, bis es flüssig ist. Mithilfe eines Teelöffels das Gelee in die kleinen Vertiefungen der Plätzchen füllen. Dann für ein bis zwei Tage auskühlen lassen und im Anschluss am besten in einer Blechdose lagern. Hier sollen die Plätzchen mehrere Wochen haltbar sein, dazu können wir aber nichts sagen, weil sie bei uns nie mehrere Wochen gehalten haben, denn kaum jemand kann diesen Plätzchen wiedersehen.

02. Dezember – Oh du Fröhliche ...


Lüneburg im Dezember ohne Weihnachtsmarktbesuch ist wie Apfelkuchen ohne Schlagsahne. Haben sie gesagt. Wir schweigen an dieser Stelle lieber dazu, wer uns alles diesen Besuch  nahegebracht hat. Denn wir waren heute in Lüneburg. Allerdings war unser Ziel das SCALA Programmkino, wo es heute anlässlich des 100. Geburtstag von Maria Callas mit "Callas – Paris, 1958" diesen legendären Konzertauftritt komplett restauriert und koloriert gab. Und schon vor Kinobeginn hätten wir es besser wissen müssen, wären wir doch fast zu spät gekommen – ob der ganzen Menschen- und Automassen. Doch die unglaubliche Stimme und das beeindruckende Mienenspiel der Callas hat uns so beeindruckt (Hoffnung, Liebe, Leid, Hass, Trauer, Verzweiflung und Wut), dass wir die Menschen da draußen ganz vergaßen. Wir fragten uns, wieviel von Maria Callas gespielt war und wieviel davon autobiografisch gewesen sein mag. Ganz beseelt verließen wir nach gut eineinhalb Stunden das Kino und da machten wir den entscheidenden Fehler: wir gingen doch noch kurz über den Weihnachtsmarkt. Besser gesagt: wir sind gegangen worden. Ein so dichtes Gedränge zu gar nicht besinnlicher Musik, gepaart mit fettigem Essen und furchtbarem Glühweinfusel, trieb uns in Windeseile zurück zu unserem Auto und von dort aus nach Meudelfitz. Noch viele Kilometer später saßen wir kopfschüttelnd (vor allem über uns selbst) im Auto und fragten uns, wie auch nur irgend jemand dieses Gedränge schön und besinnlich finden kann.  

01. Dezember – Ein Leben ohne Druck?


Jahrelang hingen hier vier verschiedene Tageszeitungen. Bei unserem letzten Besuch mussten wir mit Entsetzen feststellen, dass diese dem Rotstift zum Opfer gefallen sind. Print ist aus nachhaltigen Gründen auf dem Rückzug – egal wie schön das haptische Erlebnis beim Durchblättern der Zeitungen im Vergleich zum Scrollen auf einem Bildschirm auch sein mag. 
Die Druckkosten sind aufgrund der extrem gestiegenen Energiepreise ebenfalls in schwindelerregende Höhen geklettert und so ist der Weg zu leeren Zeitungshaltern schon seit langem vorgezeichnet. Fairerweise müssen wir jedoch noch erwähnen, dass in diesen vier Zeitungshaltern seit Jahren dieselben Exemplare hingen, so dass wir auf dem Örtchen noch vor wenigen Wochen über Kanzlerin Merkel lesen konnten. Nostalgie pur – für jeden, der es mag zumindest.

30. November – Die Sprossen sind los


Heute kam die neue Ausgabe der LandLust mit einer schönen Fotostrecke, die wir mit der Köchin und Rezeptentwicklerin Barbara Stadler vor einiger Zeit fotografiert haben. Damals konnten wir uns wieder einmal von dem großartigen Geschmack ihrer Kreationen überzeugen. Das ist für uns übrigens einer der schönste Nebeneffekte bei Fotoaufträgen rund um das Thema Food: Am Ende des Tages kann und darf alles gegessen werden. Und ein paar Monate später erfreuen wir uns dann noch einmal an den – nun gedruckten – Fotos und kochen auch gerne das ein oder andere Rezept nach.

29. November – Die aus der Reihe tanzen


Menschen mit Ecken und Kanten, mit einer eigenen – oft auch zum Mainstream konträren – Meinung, bleiben uns in Erinnerung. Es sind Menschen, die nicht dem Zeitgeist hinterherhecheln, die zuhören können, die aus einem Gespräch, einer Diskussion einen Erkenntnisgewinn erzielen wollen, die in der Lage sind, auch einmal eigene Fehler einzugestehen. Eben die, die aus der Reihe tanzen. Also, lasst uns mehr tanzen. Und das am besten kreuz und quer. 

28. November – Mord im Schnee


Es war ein furchtbarer Anblick, der sich uns heute Mittag bot. Jede Hilfe kam zu spät. Ein eiskaltes Opfer lag vor uns im Schnee, hinterrücks niedergestreckt, kein Puls und somit auch keine Hoffnung mehr. Nach anfänglicher Schockstarre erkannten jedoch, wen – oder vielmehr was – wir da vor uns hatten und unsere Lebensgeister erwachten schnell wieder, so dass wir uns angenehmeren Dingen zuwenden konnten. Dazu gehört  für uns zweifelsohne das Essen und unser "Opfer" hat uns direkt inspiriert. Wozu? Zu einem himmlischen Dessert: Mord im Schnee. Das ist eine unserer Lieblingsnachspeisen aus der Kindheit, rasend schnell zubereitet und einmalig lecker. Die Zutaten sind Magerquark, Schlagsahne, Vanillezucker, Rohrzucker, Baiser und Tiefkühlhimbeeren. Andere Früchte gehen auch, aber mit Himbeeren ist es besonders lecker. Die Himbeeren in eine große Schale oder mehrere kleine Schälchen geben. Die Sahne schlagen den Quark mit dem Zucker und Vanillezucker verrühren, die geschlagene Sahne unterheben. Dann wird die Crème über den Beeren verteilt und kalt gestellt. Kurz vor dem Servieren (am besten, wenn die Himbeeren noch ganz leicht gefroren sind) werden die Baisers zerkleinert und die Brösel auf der Crème verteilt. Nach Belieben mit weiteren Himbeeren verzieren und dann genießt man sozusagen "eine Leiche zum Dessert".

27. November – Wintereinbruch


Vor drei Tagen haben wir noch mehrere Büsche und Obstbäume in unseren Garten in Meudelfitz eingepflanzt. Es herrschten Temperaturen um 11 Grad Celsius mit ein wenig Nieselregen. Das waren somit beste Bedingungen für die Gartenarbeit. Und heute? Kälte. Nässe. Und dazu noch Schneeregengegriesel. Vollkommen ungemütlich und gleichzeitig perfekt für einen gemütlichen Abend auf der Couch. Passend zu der einsetzenden Kälte haben wir die Fernsehserie Polar Park (die am angeblich kältesten Ort in Frankreich – in Mouthe – spielt) in der Arte Mediathek gesehen. Frösteln ließen uns dabei nicht nur die heutigen Temperaturen, sondern vor allem die vielen geheimnisvollen Morde, denen ein Kriminalroman–Autor in Zusammenarbeit mit einem Ortspolizisten auf die Spur kommt. Und dazu die einsetzende Kälte draußen – herrlich gruselig.

26. November – So viel Zeit muss sein

Wir waren unterwegs zu Kaffee und Kuchen, als ein "Oh, halte doch bitte eben einmal hier an." vom Beifahrersitz erklang. Gesagt, getan und schon war Christian aus dem Auto gesprungen.
Das Licht war perfekt. In genau diesem Moment. Nachdem es morgens noch neblig war, brach die Sonne gegen Mittag durch und bescherte uns einen herrlichen Weitblick über die Elbe und auf dem Weg ins Café Hofliebe in Walmsburg, legten wir einen kurzen Zwischenstopp am Fähranleger in Neu Darchau ein. Hier steht eines der zahlreichen Pegelhäuser, die bereits seit über einhundert Jahren entlang der Elbe den jeweils aktuellen Wasserstand und die Durchflussmenge messen. Diese Werte kann man stündlich aktuell auf der Seite https://undine.bafg.de/elbe/pegel/elbe_pegel_neu_darchau.html abrufen und des Weiteren die extremen Hoch- und Niedrigwasserstände an dieser und anderen Messstellen der großen Flüsse. 

25. November – 1000 Orte, die man gesehen haben muss, bevor …


... man das dringende Bedürfnis hat, sich in die Elbe zu stürzen. Dieser Ort gehört auf jeden Fall dazu. Wahnsinns-Ausblick. Reiselust. Freundlichkeit. Wärme. Wohlfühlfaktor. Badespaß. Horizonterweiterung. Das sind Attribute, die uns beim Anblick dieser kleinen Ecke sofort in den Sinn kamen. Nicht. In einer Welt, in der man (schenkt man den sozialen Netzwerken Glauben) mindestens schon auf allen Achttausendern umher geklettert sein, in den Tiefen der Weltmeere nach geheimnisvollen Seelebewesen getaucht haben oder mindestens drei mal mit dem Fahrrad um die Welt gefahren sein muss, besinnen wir uns lieber auf die Schönheit in unserem unmittelbaren Umfeld. Und was liegt da näher, als bei einem Zwischenstopp in Lauenburg diese kleine kuschelige Raucherecke aufzusuchen? Nur so recht entscheiden konnte sie sich aber anscheinend doch nicht – ist es jetzt eine (der Aschenbecher ließe darauf schließen) oder, wie auf dem Schild zu lesen, doch keine? Nun gut, dieses Ensemble hat uns definitiv zum Lachen gebracht und fairerweise wollen wir nicht verschweigen, dass die Altstadt von Lauenburg wirklich ein wunderschöner Ort ist, den wir im Anschluss auch noch aufgesucht haben.

24. November – Ab in den Süden


Bornholm ist ja bekanntermaßen unsere Lieblingsinsel und liegt ein paar Kilometer weiter nördlich von uns. Dorthin zieht es uns eigentlich immer, doch bei so einem scheußlichen Wetter wie heute, hat es uns mal in den Süden geführt und so landeten wir in Bergen an der Dumme. Weit entfernt vom schönen Mittelmeer mit seinen gemäßigten Temperaturen (und vor allem dem Dolce Vita) machten wir bei Monika und Alfred Halt, nur um festzustellen, dass das süße Leben dort stattfindet, wo man liebe Menschen trifft. Natürlich spielten auch die Kekse und der Kaffee eine Rolle, doch entscheidend waren die Gespräche, die Offenheit und die gegenseitige Befruchtung in unseren Gesprächen. Der Austausch von Ideen, Anregungen und Tipps rund um Kunst, Kultur uns Essen waren mindestens genauso erfrischend, wie unsere Gespräche rund um unsere Gärten. Wir können kaum unser Wiedersehen im Dezember anlässlich Alfreds Geburtstag erwarten – nicht nur, aber auch wegen, der angekündigten Stachelbeer-Baiser-Torte im Antik-Café in Bergen an der Dumme. Dolce Vita im Wendland.

23. November – Manchmal denkt man anders, als es kommt.


Wir wollten heute nachmittag gegen 17 Uhr nur kurz auf eine Pizza und ein Glas Wein ins Weinkost Bergmann nach Hitzacker und dann den Abend gemütlich, Serien schauend, ausklingen lassen. Erst sechs Stunden später waren wir wieder zu Hause. Was war in der Zwischenzeit passiert? Zuerst verlief noch alles nach Plan: Wir bekamen die letzten beiden freien Plätze in der Weinbar, die Pizza war ein Traum, der Wein lecker und es ergab sich ein netter Smalltalk mit unseren Tischnachbarn. Die beiden waren extra aus Hamburg angereist. Allerdings nicht für Pizza und Wein, sondern für eine Vorstellung im Kulturzentrum Verdo: Mehr Nutten, mehr Koks – scheiß auf die Erdbeeren, mit Mary Roos und Wolfgang Trepper. Mareike war sofort Feuer und Flamme, sie hatte nämlich schon öfter von dem Programm gehört und wollte es gerne einmal sehen. Unsere Neugierde war geweckt. Wir ließen uns auch nicht von abschrecken, dass es vermutlich ausverkauft sein könnte. Gesagt, getan: 30 Minuten später hatten wir zwei der wenigen Restkarten an der Abendkasse erstanden, 90 Minuten später saßen wir zusammen mit 750 Menschen im ausverkauften Saal und erlebten einen unterhaltsamen Abend mit einer bezaubernden Mary Roos, einer tollen Begleitband und einem Wolfgang Trepper, der mit seinem Ruhrpott-Dialekt herrlich unkorrekt durch den Abend führte. 


22. November – Geheimnisverrat


Heute lüften wir eines der am besten gehüteten Geheimnisse der modernen Zivilisation.
Oder doch lieber nicht? Na gut: Frauen können alles besser. Oder nicht? OK, noch eines: Männer sind zu doof für die Hausarbeit. Oder stellen sie sich manchmal einfach nur extra dämlich an? Weit gefehlt! Der moderne Mann von heute kann genau so gut bügeln oder die Wäsche steamen. Oliver hat es bewiesen. Aber bitte nicht zu häufig und wenn, dann lieber im Job, als zu Hause. Und so legte er gestern liebevoll Hand an, um die Wäsche für Fotoaufnahmen zu perfektionieren. Es hatte etwas Beruhigendes, ihm bei der Arbeit zuzuschauen. Am Ende lagen vier astrein gesteamte Boxershorts vor der Kamera und räkelten sich auf dem Untergrund, bereit für ein aufregendes Shooting. Liebe Männer, wir hoffen, dass wir hiermit nun kein Geheimnis ausgeplaudert haben ...

21. November – Übertreibung – oder nicht?


Wir Menschen neigen nicht selten zu solchen Übertreibungen wie zum Beispiel: Das war das beste Konzert aller Zeiten, der spannendste Film ever, das luxuriöseste Hotel Europas, die Wahnsinns-Kreuzfahrt, meine Zugverbindungen sind immer pünktlich – und so weiter. Okay, Letzteres ist in der Tat vollkommen unglaubwürdig, alles andere dagegen oftmals Ansichtssache. Deshalb machen wir es heute einmal eine Nummer kleiner und wollen einfach nur von Fannys Pommes Frites schwärmen – die gehören für uns definitiv zu den leckersten Exemplaren, die wir in unserer Umgebung finden können. Dazu noch die liebevolle Art von Fanny, einen Becher Filterkaffee (natürlich schwarz und ohne Zucker), eine Currywurst und der Tag ist trotz des Nieselregen wunderschön.

20. November – Grenzenlose Liebe


Die Hunde? In Dänemark. Christian? In Meudelfitz. Und ich? In Amersfoort in den Niederlanden. 

So sah unser letztes Wochenende aus. Was vielen wie eine nicht so schöne Erfahrung des Getrennt-Seins erscheinen mag, war für uns an diesem Wochenende genau das Richtige. Jeder von uns konnte seinen ganz eigenen Bedürfnissen und Interessen nachgehen, ohne Rücksicht auf die anderen, ohne raus gehen oder auf jemanden warten zu müssen. 

Während sich Christian in Meudelfitz um sich selbst und um unseren Garten gekümmert hat und Kendo und Greta die Strände der dänischen Nordseeküste unsicher gemacht haben, war ich in Amersfoort in den Niederlanden und habe an einer Human Design Emsersion teilgenommen. In einer kleinen Gruppe von 11 Neugierigen konnten wir unter der so sensiblen wie fachkundigen Anleitung von Hiske und Maya nach Herzenslust sein wie und wer wir sind, fühlen, was immer gefühlt werden wollte und tiefer in unser Design eintauchen. Den Rest der Zeit konnten wir tun und lassen, was wir wollten. Maya und Hiske sind bereits seit einigen Jahren mit dem "Human Design" vertraut, lernten sich im letzten Jahr in Stockholm kennen, wohnen in Deutschland und den Niederlanden und haben gemeinsam diese Emersion ins Leben gerufen. Auch hier sieht man den Beweis dafür, dass, wenn eine echte Verbindung besteht, die räumliche Trennung kaum eine Rolle spielt. Das konnten wir in unserer kleinen Gruppe deutlich spüren. 
Für Christian und mich war eines der schönsten Gefühle an diesem Wochenende die enge Verbindung, die wir spüren konnten, obwohl uns nicht nur viele Kilometer trennten, sondern außerdem drei Landesgrenzen. Ob die Hunde es ebenso empfinden, können wir natürlich nicht sagen – nur hoffen. Vermutlich empfinden sie nicht so, denn Hunde sollen ja angeblich immer im Hier und Jetzt leben, aber wer weiß – vielleicht denken sie ja gerade auch an uns, denn wie heißt es so schön: "Alles ist mit allem verbunden." Ja, das konnten wir an diesem Wochenende deutlich spüren, aber jetzt ist es auch wieder schön zuhause zu sein.

19. November – Aber dieses Jahr nur eine Kleinigkeit!


So ein Blödsinn. Denn alle Jahre wieder wird gekauft, verschenkt, umgetauscht und Gutscheine nicht eingelöst, was das Zeug hält. Außerdem werden etwa 30 Millionen Weihnachtsbäume Jahr für Jahr alleine in Deutschland gekauft, nach Hause gebracht, manchmal sehr – oft auch weniger – geschmackvoll behängt und die Allermeisten spätestens am 6. Januar wieder entsorgt. Wenn man einmal einen Stapel Tannenbäume gesehen hat, dazu hunderte von ach so liebevoll gefertigten Adventskränzen zum Sonderpreis von bis zu 89,- Euro (von dem ganzen anderen Weihnachtsgedöns einmal abgesehen), dann ist die Frage: "Muss das wirklich so sein?" durchaus berechtigt. Was ist denn daran bitte noch besinnlich? Und uns beschlich der leise Verdacht, dass das Wort Sonderpreis ja durchaus auch in beide Richtungen gelten kann. Aber das ist natürlich nicht nur auf Weihnachten beschränkt.

18. November – Die Hoftiere baten zum Besuch ...


... und hunderte von Menschen kamen, sahen, staunten und schmunzelten. Im Anschluss daran wurde dann rund um die Feuerstelle auf dem Michaelshof in Sammatz etwas gegessen, denn Tiere bestaunen macht hungrig – in so einem Moment vielleicht nicht unbedingt Appetit auf Fleisch, da ist schon ein bisschen Abstand vonnöten, oder? Zum Glück gab es aber genug Vegetarisches zu essen, so dass selbst die größten Fleischliebhaber satt wurden. Wir reduzieren unseren Fleischkonsum seit ein paar Jahren deutlich, doch zu Veganern werden wir vermutlich nicht mehr. Denn anstelle von Käse, Butter oder Sahne zu hoch verarbeiteten Ersatzprodukten zu greifen fühlt sich für uns nicht besonders verlockend an – wer möchte schon von morgens bis abends Chemie essen? Auf dem Michaelshof erfreuten uns heute vor allem die Angler Rinder (alte Zuchtrichtung) und die Angler Sattelschweine mit ihren Nachkommen. Beide Sorten zählen zu den gefährdeten Nutztierrassen. Eine sehr gute Übersicht über diese seltenen Rassen findet man auf der Website der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V.
www.g-e-h.de

17. November – Farbenspiel im November

 

Wann immer es uns gelingt, den eigenen Blick auf die kleinen Dinge zu lenken, dann entdecken wir die Schönheit im Detail. So wie heute in unserem Garten. Zuerst wurde ein Ilex gepflanzt – wunderschön mit seinen roten Beeren – danach noch ein paar Zaungäste wie Kletterrosen und Clematis, die hoffentlich schon im kommenden Jahr den Zaun bewachsen werden, um dann zum Abschluss noch einmal die Augen schweifen zu lassen. Und siehe da, überall sind noch kleine Blüten zu entdecken. Eine Blumen-Aussaat, die wir vor einigen Monaten "einfach mal so" verstreut haben, trägt jetzt noch Blüten. Nicht mehr so üppig wie noch vor ein paar Wochen, trotzdem schön zum Erfreuen. Wir sind jetzt schon wir gespannt auf den kommenden Februar und März, denn da hoffen wir, dass viele von den eintausend Krokussen, die wir vor einiger Zeit in die Erde gepflanzt haben, den Frühling einläuten werden – als erste Farbtupfer des Jahres. 

16. November – Ente gut ...


Was für ein turbulenter Tag. Zuerst reisten Kendo und Greta nach Dänemark in den Urlaub, dann waren Fotoaufnahmen im Studio zu machen, bevor Christian zu seiner Fahrstunde für den Führerschein B196 losfuhr und erst Stunden später stark begeistert zurückkam. Wollte er doch schon seit Jahren mal das Vergnügen haben, eine Vespa oder einen Piaggio-Roller mit maximal 125 cm³ Hubraum zu fahren. Seit dem Jahresbeginn 2020 können Inhaber der Fahrerlaubnisklasse B nach dem Absolvieren einer theoretischen und praktischen Fahrerschulung auch Krafträder der Klasse A1 in Deutschland fahren. Und das, ohne die komplette Motorrad-Ausbildung absolvieren zu müssen. Parallel dazu brachte Mareike das geliehene Auto zu ihrer Mutter zurück, nur um im Anschluss von ihr aufgrund des Bahnstreiks wieder nach hause gefahren zu werden. Am Ende des Tages kamen dann noch zwei Pflanzen für den Garten auf dem Postweg an und zur Feier, oder besser gesagt aus Zeitmangel, gingen wir einfach zu unserem Chinesen um die Ecke, um Ente nach Art des Hauses zu essen. Ente gut – alles gut.

15. November – Abschied oder Neuanfang?


Schwer, sehr schwer war es für uns, als wir heute gegen 18 Uhr unser Wohnmobil verkauft haben. Was vor vier Jahren als Abenteuer begann, endete heute aus rein rationalen Gründen. Die Auszeit im Jahr 2020 gestaltete sich anders als erhofft und wir mussten damals Hals über Kopf aus Portugal abreisen. Einige Wochen später setzten wir dann die Reise fort, ohne jedoch die europäische Atlantikküste noch einmal zu sehen. Genossen haben wir danach die vielen Aufenthalte bei einigen Köchen der Slow Food Chef Alliance, da war das Wohnmobil ein wertvoller Begleiter und wir wussten zudem Kendo und Greta stets gut aufgehoben, während wir fotografierten. In den folgenden Jahren nutzten wir – trotz gegenteiliger Beteuerungen – das Wohnmobil so gut wie gar nicht mehr, gaben stattdessen Ferienhäusern den Vorzug und merkten ebenso schnell, dass wir keine Wochenend-Camper sind. Leicht haben wir uns den Abschied nicht gemacht und dennoch macht es auch Platz für etwas Neues. Wir hatten eine schöne gemeinsame Zeit und hoffen, dass es nun die neuen Besitzer glückliche Fahrten beschert. Und wir schauen mal, was da so kommt ...

14. November – Kreuz und quer durch Berlin – Kalender die Zweite


Der DEKRA Akademie Kalender für das Jahr 2024 ist fertig und wir freuen uns über das sehr gute Druckergebnis. Es lässt uns noch einmal in den Sommer zurückreisen. Nach Berlin mit seiner ganzen Tristesse, aber auch zum Teil hochinteressanten Ecken. An die vielen Menschen und Orte, die wir in dieser Woche kennengelernt und haben. An unsere Laienmodelle, die nach anfänglicher Zurückhaltung mit großem Spaß und Einsatz dabei waren. Und an einen der liebsten Menschen, der nicht nur ein perfekter Organisator ist, sondern den wir im Laufe der letzten Jahre fest in unser Herz geschlossen haben: Karl-Heinz. Und bei all der Freude über das schöne Ergebnis des Kalenders ist das das Wichtigste.

13. November – Spannung pur


Seit Tagen fieberten wir gemeinsam mit der Nachbarschaft dem heutigen Apfelbestimmungstag entgegen. Aber der Reihe nach: Letztes Wochenende bekamen wir ein paar Äpfel geschenkt – wir kochten draus Apfelmus und waren begeistert von dessen Geschmack. Auf unsere Nachfrage nach der Sorte bekamen wir nur ein Kopfschütteln und schon war unser Entdeckergeist geweckt. Wir vermuteten eine bis dato unbekannte Sorte. Sozusagen eine Weltneuheit. Oder eine sehr seltene, in Vergessenheit Geratene. Glücklicherweise war der Weg zum Apfelexperten nicht weit und der erfahrene Pomologe Hermann Stolberg begutachtete die mitgebrachten Schätze, halbierte sie, schnitt eine Scheibe ab und probierte das Stück. Andächtiges Schweigen folgte. Unsere Spannung wuchs. Dann, nach einem kleinen Seufzer, sein Urteil: Jona Gold. Kurzfristig machte sich bei uns ein klein wenig Enttäuschung breit. Doch keine bisher unentdeckte Sorte. Kein Apfelschatz, den wir gehoben haben. Am Ende blieb das Fazit: Lieber ein Allerweltsapfel, der fantastisch schmeckt, als eine Seltenheit, die ungenießbar ist.

12. November – Jäger und Sammler


Als wir vor einiger Zeit mit jemandem in Gespräch kamen, der gerade mit einer Haushaltsauflösung beschäftigt war, stellten wir uns die Frage: "Was treibt uns Menschen eigentlich dazu an, im Laufe unseres Lebens möglichst viele Dinge anzusammeln?" Dabei ist es egal, worum es sich handelt. Dinge begleiten uns durch unser Leben. Schenken uns für einen Moment (oder auch für länger) Glück. Geben uns das Gefühl, etwas Einzigartiges zu besitzen. Mal handelt es sich dabei um Einzelstücke und mal um ganze Sammlungen. Nicht selten stellen diese Dinge dann aber am Ende eines Lebens die Nachkommen vor die emotional schwierige Frage: "Wohin nur damit?" Man schaut zuerst, was man selbst gebrauchen kann oder als Erinnerung behalten möchte, fragt dann bei Verwandten, Freunden und in der Nachbarschaft nach, ob jemand etwas davon haben möchte, nur um dabei festzustellen, dass wir alle (fast) alles haben. Es wird nicht weniger in den Schränken und die eigentliche Aufgabe des Aufräumens und des Wegwerfens wird dabei nur aufgeschoben. 
Wenn wir uns selbst umschauen, wie viele Dinge wir besitzen, können wir kaum glauben, dass es Menschen (in den westlichen Ländern) geben soll, die ihr Leben mit nicht mehr als 50 Gegenständen bestreiten. Zu diesen selten Exemplaren gehören wir nicht. Da zählen wir vermutlich eher zum Durchschnitt der Menschen in den westlichen Ländern, die etwa 10.000 Dinge pro Kopf besitzen. 
Wir müssen dringend mal wieder ausmisten ...

11. November – "Nachtarbeit" im Flutlicht


Im Dunkeln lässt sich gut munkeln. Oder – wie heute bei uns: Im Dunkeln lässt sich – mit Flutlicht – gut arbeiten. Wie gut, dass wir mittlerweile eine akkubetriebene Leuchte haben, denn so steht dem Nachteinsatz unter Flutlicht nichts mehr im Wege. Konkret haben wir heute vormittag die bestellten Liguster und Eiben von Eberhard Parnitzke – unserem Staudenflüsterer – bekommen. Weiter ging es dann bei schönstem Regenwetter mit dem Ausheben der Pflanzlöcher, dem Einschlämmen, Düngen und Festbinden am Pflanzstab. Dann wurde es auch schon dunkel und unser ursprünglicher Zeitplan für den Tag (inklusive Hochbeet aufstellen) war für die Tonne. Den Rest der Arbeit erledigten wir dann unter Kunstlicht und am Ende des Tages stromerten wir mit einem Bier in der Hand noch ein wenig am Gartenzaun entlang und ließen die getane Arbeit auf uns wirken.  

10. November – Teamwork oder: Vier Augen sehen mehr als zwei


"Wie habt ihr uns eigentlich gefunden?" "Über die Google-Suche." lautete die prompte Antwort. "Wir haben uns verschiedene Fotografen angesehen und bei euch gefielen uns die Bilder am besten. Die Natürlichkeit der Menschen, die ihr fotografiert, kommt auf euren Bildern einfach sehr gut rüber."

Und so waren wir heute Vormittag in der Wäscherei und Reinigung von Maria Westerhoff in Büchen, um den Betrieb mit seinen Mitarbeitern und verschiedene Detailfotos für die neue Website zu fotografieren. Es bringt uns großen Spaß zu zweit zu fotografieren. Die Möglichkeiten, nicht nur das offizielle Bild zu machen, sondern auch Fotos vom selben Geschehen zusätzlich aus einer anderen Perspektive zu fotografieren hat schon zu vielen tollen Ergebnissen während unserer Slow-Food-Chef-Alliance-Tour 2020 geführt. Seitdem arbeiten wir bevorzugt als Team und freuen uns über die vielen positiven Rückmeldungen unserer Kunden.

09. November – Lieblingsadressen im Forsthaus


Es ist wieder soweit. Die Herbst-/Winterausgabe der Lieblingsadressen Sachsenwald wurde heute Abend im mein.sachsenwald – Forsthaus Friedrichsruh vorgestellt. Über 130 Personen kamen im lockeren Rahmen dieses geschichtsträchtigen Hauses zusammen, sahen zum ersten Mal die fertige Ausgabe, klönten und genossen dabei die Leckereien des Buffets. Am Ende des Abends wurde wieder einmal das Fazit gezogen, dass die Zeit viel zu schnell vergeht und bei den schönen Dingen vergeht sie einfach noch schneller.

08. November – Ein Zeichen, ein Zeichen.


Die Welt ist voller Wunder. Und voller Zeichen. Jetzt, so kurz vor Weihnachten, geht es auch schon wieder los: Sterne, Lichterketten, Pyramiden und vieles mehr wird hervorgeholt, es wird dekoriert, Glühwein getrunken und das Weihnachtsessen geplant. Mit oder ohne Tante Gerti. Eigentlich lieber ohne, aber das bringen wir nun schon seit Jahren nicht übers Herz. Und so kommt sie Jahr für Jahr: die mehr oder weniger geliebte Verwandtschaft. Es folgt der "Gegenbesuch" (manchmal geht die Reise sogar kreuz und quer durch Deutschland) und dann das Völlegefühl... Danach folgen die guten Vorsätzen fürs neue Jahr, die spätestens Anfang März wieder ad acta gelegt werden. Wir halten Weihnachten dieses Jahr eher schlicht und freuten uns heute über dieses Zeichen in einer Tiefgarage: so haben wir gleich unseren Tannenbaum. Wenn das mal nicht extrem nachhaltig ist!

07. November – Ein lieb gewonnenes Ritual


Es gibt so Tage wie heute, da ist so viel "auf dem Zettel", dass wir uns am Abend kurz anschauen, mit dem Kopf schütteln (das bedeutet dann, dass keiner von uns mehr Zeit und Lust verspürt zu kochen), nur um dann das erlösende Wort auszusprechen: "Chinese?" "Oh ja!" ist dann meist die prompte Antwort und schon geht es zum West See Palast, nur wenige Meter von unserem Studio entfernt. Die Hunde werden mitsamt ihren Decken unter den Arm geklemmt, wir steuern unseren Lieblingstisch in der Ecke an, teilen die Vorspeise und der Rest folgt dann automatisch. In der dunklen Jahreszeit gefällt es uns sogar noch etwas besser und auch der Heimweg ist so herrlich kurz. Nur den „Hügel“ hinunter und ab aufs Sofa – das darf auch mal sein. Morgen wird dann wieder gekocht ... oder …?

06. November – Kneipenquiz


Allein schon der Teamnamen wegen lohnt sich so ein Kneipenquiz. Wo sonst trifft man schon auf so schöne Bezeichnungen wie: Die Glücksritter, Die Grundverwirrten, Die Hexa-Quizzer, Die Planlosen, Flower-Power oder Gegen uns hätten wir auch gewonnen? Wir als Meudelfitzer Köthler hatten am Ende leider keine Chance aufs Siegertreppchen zu kommen. Zwei Punkte ließen wir unglücklicherweise liegen. Wir lagen falsch bei der Anzahl der Spielfelder beim Mensch ärgere Dich nicht – was uns sehr geärgert hat, denn kurz nach Abgabe des "Quiz-Scheins" hatten wir die richtige Antwort – und ließen uns von der zuerst getroffenen Antwort dummerweise wieder abbringen, als es darum ging, ob in Nord Korea Weihnachten gefeiert werden darf oder nicht. So blieb uns ein geteilter fünfter Platz und die Gewissheit, beim nächsten Mal (noch) mehr auf unser Bauchgefühl zu hören.

05. November – Vor dem Vergnügen kommt die Arbeit


So heißt es doch, oder? Wenn man mit 20 Jahren (neben seinem Studium) einen Verein gründet, um die musikalische Entwicklung im Wendland zu fördern, dann muss man schon ein wenig verrückt sein. Mal ganz abgesehen davon, dass so ein Studium kein Spaziergang ist und es viele Mitstreiter gibt, muss man vor allem bereit sein mit anzupacken. Und das ist neben dem ganzen üben auch oft  nicht nur spaßig. Genau das erlebten wir am Samstag in Hitzacker. Gegen Mittag wurde tatkräftig vorbereitet. Stühle, Tische, Dekoration, Rednerpult, Technik, Essen und Getränke mussten bewegt werden. Der Ablauf des Abends wurde noch einmal durchgegangen, die Technik und das Licht eingerichtet, immer verbunden mit dem Hoffen auf ein möglichst zahlreiches Publikum. Um 18 Uhr war es dann soweit. Der Saal der freien Schule Hitzacker füllte sich und der Verein Zukunftsmusik Wendland stellte sich der Öffentlichkeit vor. Als 1. Vorsitzender moderierte Aaron Greese souverän und charmant durch den Abend. Höhepunkte waren die musikalischen Darbietungen der jungen Künstlerinnen, nur unterbrochen von einigen kurzen Redebeiträgen. Am Ende gab es nicht nur viel Applaus, sondern auch ein von einigen Helfern angerichtetes Büfett, das uns (fast) genauso begeisterte, wie der Rest des Abends.
www.zukunftsmusik-wendland.de

04. November – Wunderbare Gefährten


Dass wir einmal so eine Freude an Hunden hätten? Das war nicht unbedingt vorhersehbar. Obwohl: doch! Ein Leben ohne Kendo und Greta ist für uns kaum vorstellbar. Manchmal können uns die beiden zwar auch zur Verzweiflung treiben, dennoch überwiegt eindeutig die Freude, die wir mit und an den beiden haben. Wie oft haben wir über sie schon gelacht, uns auf sie gefreut, ihre Lebensfreude genossen oder sie dafür beneidet, dass sie immer im Hier und Jetzt sind. Nicht wie wir Menschen, die oftmals nur im Gestern oder Morgen leben und dabei leider das Heute nicht sehen. Zur Erinnerung daran haben wir ja zum Glück die beiden.

03. November – Kalenderzeit, die Erste


Alle Jahre wieder ist Kalenderzeit. Nicht digital, sondern zum Aufhängen, Umblättern und Genießen. Seit vielen Jahren dürfen wir für die DEKRA Akademie mit Sitz in Stuttgart die Motive für den jährlichen Kalender fotografieren. In diesem Jahr waren wir außerdem für ein weiteres Kalenderprojekt für die Firma Metacom in drei Tierarztpraxen in Deutschland fotografisch unterwegs. Unter dem Motto Ein Händchen für Tiere porträtierten wir nicht nur die Hunde von den Mitarbeitern der Tierarztpraxen, sondern auch Katzen und Meerschweinchen. Und Hände. Der entscheidende Faktor bei diesem Fotoprojekt war die Ruhe und Entspanntheit, die wir den Tieren entgegengebracht haben. Denn genau wie Kinder, machen Tiere nur das, was sie wollen und kein Bitten, Betteln oder Meckern hilft beim Fotografieren. Die Hände wurden im Nachgang von einer Agentur nachträglich hineinretuschiert. Wir finden das Ergebnis kann sich sehen lassen.

02. November – Grautöne

"Das ist mein absolutes Lieblingswetter!" Mit diesen Worten empfing uns Aaron gestern zum Portrait-Fototermin in Hitzacker. Der angehende Pianist und erste Vorsitzende des Vereins Zukunftsmusik Wendland begeisterte uns und weitere gut hundert Zuhörer vor eineigen Tagen bereits zusammen mit seiner Freundin Oksana Goretzka mit einem tollen Klavierabend auf Gut Dötzingen, bereitet außerdem gerade die Eröffnungsveranstaltung des Vereins Zukunftsmusik Wendland am kommenden Samstag vor und fand dennoch die Zeit, mit uns zusammen Bilder von sich in seiner Heimatstadt Hitzacker zu machen. Und das auch noch bei seinem Lieblingswetter. Obwohl wir normalerweise durchaus etwas trockeneres Wetter bevorzugen, war es für die Porträtaufnahmen von Aaron einfach perfekt. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.
www.zukunftsmusik-wendland.de

01. November – Früh übt sich, wer ein Meister werden will.


Man kann gar nicht früh genug anfangen, wenn man es auf einem Gebiet zur absoluten Meisterschaft bringen will. Der FC Bayern-München ist schon wieder auf dem Weg dorthin – vielleicht bleibt diese Saison aber auch etwas länger spannend. Der Verfasser dieser Tafel ist ebenfalls noch auf dem Weg zur (grammatikalischen) Meisterschaft. Denn eines gilt für alle Bereiche des Lebens: Sich einer Sache hingeben, einem Vorbild nacheifern oder in einen Themenbereich komplett abtauchen schafft große Zufriedenheit und führt unter Umständen zur Meisterschaft in einem speziellen Bereich. Und wo die Spitzenleistung nicht weit ist, ist meistens auch der Neidfaktor groß. Daher kommt wohl auch das Sprichwort: Neid muss man sich erarbeiten.

31. Oktober – Eine Herbstsinfonie


Wozu so ein Herbstspaziergang doch gut ist. Bis heute kannten wir weder Eine Herbstsinfonie noch hatten wir je etwas von dem österreichischen Komponisten Joseph Marx gehört, den der Dirigent Wilhelm Furtwängler einmal als den großen österreichischen Komponisten bezeichnet hat. Joseph Marx lebte von 1882 bis 1964, wurde vor allem durch seine umfassenden Lieddichtungen anfang des 20. Jahrhunderts bekannt, die von allen großen Sängerinnen und Sängern der damaligen Zeit vorgetragen wurden. Zwei Zitate von Joseph Marx passen dazu noch ganz wunderbar zu seiner Sinfonie und der heutigen Stimmung beim Wandern durch den Herbstwald: "Das echte Kunst­werk ist naturhaft wie ein Baum, der sich aus einem Keim ent­wi­ckelt, wächst, blüht; all­täg­lich und doch wieder unbe­greif­lich in seiner Pracht, aus tausend Teilen gefügt, und doch eine einzige unbe­schreibli­che Schön­heit.“ In der Natur fühlt der Mensch das eigne Herz schla­gen, wenn er sor­genschwer am trüben Herbst­abend durch den Park geht."

www.joseph-marx-gesellschaft.org

30. Oktober – Der Staudenflüsterer


Heute wollten wir einmal den Wünschen von Kendo und Greta nachkommen. Unsere beiden Vierbeiner hatten sich einen Ausflug nach Dahlem gewünscht. Dort gibt es bekanntermaßen die besten Feldmäuse weit und breit und so herrlich viele Gelegenheiten zum Buddeln und Schnüffeln. Schön für die beiden. Dass wir am Ende des Ausflugs eine ganze Weile damit beschäftigt waren, die Löcher wieder zuzuschaufeln, die sie in Windeseile gebuddelt hatten lassen wir an dieser Stelle einmal außen vor – was macht man nicht alles für die lieben Kleinen? So ganz uneigennützig war unser Ausflug aber natürlich auch nicht. Wir waren bereits zum zweiten mal bei Eberhard Parnitzke auf seinem Feld und wurden von ihm erneut mit guten Tipps rund um den insektenfreundlichen Garten und mit Pflanzen für den unsrigen versorgt. Das i-Tüpfelchen wären nach getaner Arbeit noch ein Becher Kaffee und ein Stück Apfelkuchen gewesen, aber wir waren ja wie gesagt zum Arbeiten und nicht (nur) zum Vergnügen dort.
www.obstbau-und-gartenbau.de

29. Oktober – Hauskonzert vom Allerfeinsten


Nach den letzten Tagen mit viel Arbeit im Garten, gefühlt nur unterbrochen vom Essen und zu Bett gehen, gab es heute Abend zum Ausgleich Balsam für die Ohren. Im wunderschönen Ambiente des Gutshauses Dötzingen in Hitzacker, kamen über 100 Klassikliebhaber zusammen, um Aaron Greese und Oksana Goretska – beide studieren Klavier an der Musikhochschule Rostock – unter anderem bei ihren Interpretationen von Bach, Beethoven, Skrjabin zuzuhören. Aaron, den wir bereits vor ein paar Tagen in Hitzacker kennengelernt haben, ist der 1. Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins Zukunftsmusik Wendland, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, junge Talente im Bereich der Musik im ländlichen Raum zu fördern. Am 4. November ist die offizielle Eröffnungsfeier des Vereins in Hitzacker und wir freuen uns schon auf weitere musikalische Leckerbissen.

www.zukunftsmusik-wendland.de

28. Oktober – HSV-Fan? Elefantenliebhaber?


Oder gar beides und einfach ein bisschen gaga? Egal. Hauptsache schön schrill. Und von weiteren HSV-Bekundungen konnten wir auch nichts entdecken. Vielleicht wohnt hier auch ein ehemaliger Großwildjäger mit Hang zu Elefanten und spezieller Blauliebe. Anderswo wird über die einheitliche Dachneigung in einer Siedlung diskutiert, die Farbe des Klinkers festgelegt und auch noch die Pflasterung reglementiert. Als Bewohner sieht man ja eh nach draußen und nur bei An- und Abfahrt das eigene Gebäude. Das können wir sogar mit einer kleinen Anekdote bestätigen: Es ist bereits viele Jahre, dass uns ein Bewohner einer Wohnung im Maritim in Travemünde Folgendes erklärte: "Das Gebäude finde ich sehr hässlich, aber mein Ausblick auf die Ostsee ist einfach himmlisch!" 

27. Oktober – Der Staudenflüsterer


Eberhard Parnitzke ist eine Institution. Seit Jahren ist er den heimischen Stauden und Wildpflanzen verschrieben, ist weit über das Wendland hinaus bekannt, hält Vorträge zur Artenvielfalt sowie zum Baumschnitt und schreibt Bücher – unter anderem über die Wildstaudenvermehrung und den Lebendigen Garten.  Uns hat er schon mit so manchem Rat und der ein oder anderen Pflanze bei der Neuanlage unseres Gartens zur Seite gestanden. Wie auch heute, als er ohne zu Zögern – lediglich mit einem leckeren Apfelkuchen gelockt – zu uns kam, unsere bisherigen Bemühungen wohlwollend in Augenschein nahm, um uns dann mit wertvollen Tipps den Weg zu weisen, damit es in den nächsten Jahren im Garten nur so summt und brummt. Morgen werden wir von ihm mit solch schönen Pflanzen versorgt, wie zum Beispiel der Wiesen-Flockenblume, dem gewöhnlichen Natternkopf, der Acker-Witwenblume oder der Wilden Karde, um nur einige zu nennen. Wenn das nicht die reine Gartenpoesie ist! Ein wenig traurig gestimmt hat uns jedoch seine Aussage, dass er das Gefühl hat, dass das allgemeine Interesse an insektenfreundlichen Gärten in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist. Wie schade. Wir hoffen, dass wir in naher Zukunft vielen Wildbienen und anderen Insekten in unserem Garten ein Zuhause bieten können. Christians Toleranzgrenze den Insekten gegenüber ist allerdings begrenzt oder wie es so treffend und knapp formuliert: "Drinnen hört der Spaß auf!" 
www.obstbau-und-gartenbau.de

26. Oktober – Es steht ein Rad im Nirgendwo


... oder besser gesagt: an der Elbe bei Dömitz. Dort fanden wir dieses herrenlose Fahrrad. Zuerst ein ungläubiges Staunen: "Was steht denn da?",  gefolgt von der Frage: "Und wo ist der Fahrer?"  All unser Suchen nach dem Halter des Zweirades blieb erfolglos. Angeschlossen war es auch nicht – vielleicht ein Flüchtling, der in den Westen "rübermachen" wollte? Nein, natürlich nicht, denn diese Zeiten sind glücklicherweise schon lange vorbei und wir können heute dank der Wiedervereinigung die Elbe beidseitig genießen. Jedes Mal, wenn wir Dömitz besuchen und den Weg auf dem Deich einschlagen, sind wir überwältigt von dem 360 Grad Panorama, das sich uns dort bietet. Einen ähnlich weiten Rundblick kennen wir ansonsten nur aus St. Peter-Ording. Nach einem ausgiebigen Spaziergang saßen wir keine halbe Stunde später glücklich im Vielanker Bauhaus. Die dortigen Speisen und Getränke entführten uns dann augenblicklich in den Süden Deutschlands – auch keine schlechte Wahl.

25. Oktober – Nebel in the morning


Wie ihr seht, seht ihr nichts. Oder zumindest wenig. Und genau das ist das Schöne am Nebel – zumindest wenn man nicht gerade mit dem Auto unterwegs ist – alles wird in visuelle Watte gepackt. Grenzen verschwimmen, der Hintergrund löst sich auf, Geräusche bleiben unsichtbar, Gedanken verlieren sich im Nichts, ein Sonnenstrahl bricht durch den Nebel, verschwindet Sekunden später, ein Zauber legt sich über die Landschaft, verhüllt alles in Watte – ähnlich wie bei Neuschnee und Kälte, dämpft die Hektik und steigert die Abenteuerlust. Für uns begann heute jedoch die Arbeit, nachdem sich der Nebel verzogen hatte. Ein neuer Zaun möchte gebaut werden.

24. Oktober – Déjà-vu


Zeitreise: 40 Jahre in der Zeit zurück. Rommékarten, After Eight und die Zeitung lagen neben der Lesebrille stets auf dem Tisch, wenn meine Großmutter aus dem bayerischen Wald zu Besuch war. Ständig wurde ich beim Kartenspielen ermahnt, nicht auf Rommé-Hand zu sammeln, aber was gab es schöneres, als mit einem Mal alle Karten abzulegen und schnell in die After-Eight-Packung zu greifen, bevor der Ärger bei meiner Großmutter einsetzte. Und wenn mein Bruder und ich mal keine Zeit zum Spielen oder Klönen hatten, dann wurde von ihr das Kreuzworträtsel gelöst. Darin war Oma Geisler stets eine Klasse für sich, verbat sich jede Störung und war erst zufrieden, wenn alles komplett gelöst war. Geblieben ist die Erinnerung an den bayerischen Wald, genauer gesagt an den Ort Drachselsried, an Eisstockschießen, an Lametta, an Knödel mit Schweinsbraten, an viele Feierlichkeiten, an den netten Vermieter Baptist Hirtreiter, der stets zu einem Spaß mit uns Kindern aufgelegte Bauunternehmer vor Ort, an den schwer verständlichen Dialekt und an die vielen Zeitschriften mit ihren Kreuzworträtseln, bei denen wir nie ganz verstanden haben, was ihren Reiz ausmachte. Und dann sehe ich vor einigen Tagen Mareike beim Lösen eben genau so eines Kreuzworträtsels. Das weckte gleichermaßen meine Erinnerung und die Lust auf eine Reise in den bayerischen Wald.

23. Oktober – My home is my castle


Das muss man schon zugeben: So einen Stellplatz fast ganz für sich alleine zu haben, ist in Deutschland selten geworden. Außer in Dömitz zu dieser Jahreszeit. Doch eigentlich sind diese "Abenteuerzeiten" schon lange vorbei, wo man als Camper noch echter Individualist war. Selbst wenn man heute verbotenerweise in einen Waldweg hineinfährt, um dort "wild" zu stehen, wartet hier garantiert schon ein anderes Wohnmobil auf einen oder die Ordnungshüter sind schnell zur Stelle. Vorbei die Zeiten, als echte Geheimtipps noch sorglos weitergegeben werden konnten. Zum einen, weil es dank Instagram und Co. schon lange keine echten Geheimtipps mehr gibt und zum anderen, weil die Bullifahrer der ersten Generation heute alle schon steinalt sind. Alles, was danach kam, sind eher Warmduscher und Schönredner, die ihre Individualität feiern und in Wirklichkeit mit ihrem Hintern bereits am Nachbarcaravan kleben und ihren Camping-Stellplatz bereits ein Jahr im Voraus buchen. Für eine Gruppe von Reisenden bietet diese Art der Urlaubsunterbringung allerdings einen großen Vorteil: Hundebesitzer gehören bei weitem nicht zu den beliebtesten Feriengästen in Hotels, Pensionen und Appartements, oftmals leider auch zu Recht. Im Campingmobil können sie ihre Vierbeiner viel besser am gemeinsamen Urlaub teilhaben lassen, auch wenn es bereits erste Campingplätze gibt, die Hunde in der Hauptsaison nicht mehr dulden. Vielleicht gibt es in naher oder ferner Zukunft ja einmal kleine Hundemobile, mit denen die Vierbeiner alleine in den Urlaub fahren können. Dann können wir endlich wieder in jedes Hotel oder Appartement – so eine richtige Dusche und ein bequemes Bett haben nämlich auch ihre Vorzüge.

22. Oktober – Immer ein bisschen zu spät


Oft haben wir das Gefühl, immer ein wenig zus spät dran zu sein. Heute ging es jedoch "nur" um die verpasste Heideblüte in Nemitz – seit Jahren verpassen wir (trotz anders lautender Beteuerungen) immer wieder den richtigen Zeitpunkt im August / September. Doch das Gefühl, immer ein wenig spät dran zu sein, zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Leben. Zu spät am Tag, zu spät im Jahr, zu spät im Leben? Nehmen wir zum Beispiel unsere Urlaube: meistens starten wir unsere Tagesaktivitäten so spät, dass sich die verschiedenen gastronomischen Betriebe entweder gerade in der "Nachmittags-Pause" befinden oder bereits geschlossen haben. Oder unsere erste Wanderung durch die Fränkische Schweiz. Sie war von der Jahreszeit her etwas unglücklich (zu spät) gewählt, so dass die wenigen noch vor Ort ansässigen Gasthöfe bereits ihre Pforten zum Jahresende hin geschlossen hatten. Genauso haben wir vielleicht zu lange mit unserer lang ersehnten Auszeit gewartet. Denn etwa zeitgleich begann die Corona-Pandemie. Danach wollten wir eigentlich das eigens dafür angeschaffte Wohnmobil wieder verkaufen, stattdessen steht es jetzt herum und produziert unnötige Kosten durch das Nicht-Nutzen und derlei Beispiele hätten wir noch einige auf Lager. Doch glücklicherweise sind das alles Luxusprobleme. Kommen wir lieber auf den heutigen Tag zurück. Denn der war, trotz der bereits verblühten Heide, beeindruckend. Die Nemitzer Heide ist erst Mitte ab 1975 entstanden. An dieser Stelle wütete damals nämlich einer der größten Waldbrände Norddeutschlands und vernichtete innerhalb weniger Stunden circa 2000 ha Waldfläche. Man entschied sich, das Gebiet nicht wieder aufzuforsten, sondern überließ es sich selbst. Heute erstreckt sich die Heidelandschaft, die übrigens an diesem Ort bereits vor der forstwirtschaftlichen Nutzung vorhanden war, auf einer Fläche von 550 ha, umgeben von dichten Kiefernwäldern und, nicht zu vergessen, einigen schönen Einkehr-Möglichkeiten, die wir heute ausnahmsweise rechtzeitig aufsuchen konnten.

21. Oktober – Traurig und wahr


"Schuld sind meiner Meinung nach die Medien und das Elternhaus. Die einen schreiben ständig von der sogenannten Work/Life-Balance und der Vier-Tage-Woche und die anderen verhätscheln ihre Kinder derart stark, dass sie schon bei kleinsten körperlichen Belastungen herumjammern und in sich zusammenklappen." Das war mal eine Ansage von einem Mitte 30-jährigen, der seit vielen Jahren in der Gastronomie arbeitet und uns heute erklärte, warum die Jobs, trotz zum Teil sehr guter Bezahlung, so schlecht besetzt sind. Auf unsere Frage hin, wie das denn sein könne, da ja viele junge Menschen heutzutage in Fitnessstudios gehen und schon deshalb so eine Tätigkeit kräftemäßig bewältigen könnten, erwiderte er nur kurz: "Da fehlt es dann leider oft oben herum, so ein klein wenig rechnen können wäre schon ganz hilfreich, eine Bestellung entgegennehmen, jemanden nach seinen Wünschen fragen, etwas über die Speisen und Getränke erzählen können ebenfalls." Wir fühlten uns an ein Shooting in einer Firma erinnert, bei dem uns ernsthaft erklärt wurde, warum es schwer war, zwei Auszubildende als Hilfen dazuzubekommen: Es schien zu anstrengend, dabei ging es nur darum, bei eventuell fehlendem Zubehör für die Aufnahmen, einmal schnell ins Lager gehen zu müssen, um dort die Teile zu holen. Geglaubt haben wir die Erklärung damals nicht. Nach vielen Beobachtungen in der letzten Zeit und unserem Gespräch heute allerdings schon. Die gute Nachricht ist: wer heute einen Job sucht und nicht ganz unbegabt  ist, wird sicher schnell fündig. Trotzdem irgendwie traurig, diese Entwicklung.

20. Oktober – Ab ins Kino


Es gibt kaum bessere Tage, an denen man ins Kino gehen sollte, als den heutigen – bei so einem Schietwetter. Wenn dann noch der richtige Film läuft, das Kino so schön wie das Scala in Lüneburg ist, die Süßigkeiten gekauft, die Plätze in der letzten Reihe gewählt sind, dann heißt es: Film ab. Anselm von Wim Wenders stand auf dem Programm. Wenders' Filme Paris Texas, Pina und Das Salz der Erde hatten uns schon sehr begeistert – wir mögen seine fotografische Bildsprache – und so waren unsere Erwartungen an den Film über Anselm Kiefer ebenfalls sehr hoch. Zugegeben, den Namen Anselm Kiefer kannten wir schon, aber eben nur den Namen und nicht sein umfassendes Werk. Unfassbar gewaltig ist es. Geradezu monumental. Mittlerweile in eine Stiftung übergegangen auf einem in Südfrankreich gelegenen Gelände von 80 ha Größe. Im Ausland hochgeachtet, in Deutschland oft auch missverstanden, befasst Kiefer sich umfänglich mit der Aufarbeitung der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Auf dem Heimweg sagte Mareike einen Satz, der noch nachhallt: "Künstler werden kann man nicht planen oder darauf hinarbeiten. Man ist es oder man ist es nicht – mit Haut und Haar." Anders gesagt, auch wenn wir gute Fotos, die manchmal sogar künstlerisch sind, machen, hat es noch lange nichts mit der wahren Kunst zu tun – eher mit einem guten Kunsthandwerk – und das ist ja auch schon ganz schön, oder? Wir waren jedenfalls begeistert von dem Film und blieben auf dem Heimweg mal wieder an der Frage hängen: "Und womit verbringen wir den Rest unseres Lebens?"

19. Oktober – "Gib mir ein E"


So viele Es wie heute haben wir lange nicht mehr gesehen. Zwischen Tießau und Hitzacker nahmen wir den Elb-Höhenweg und waren trotz des miesen Wetters – es gibt unserer Meinung nach tatsächlich mieses Wetter, trotz entsprechender Kleidung und des anders lautenden Sprichwortes – gut gelaunt. Denn dafür sorgen Kendo und Greta stets zuverlässig und heute auch der Ausblick über die Elbe in Richtung Osten. Warum allerdings alle zwanzig Meter ein weißes E auf Bäume gesprüht wurde, hat sich uns nicht erschlossen. Eine Wegmarkierung kann es nicht gewesen sein, denn es gab so gut wie keine Möglichkeit, einen anderen Weg zu nehmen. Da war wohl noch ein großer Rest weißer Farbe in der Dose. Und weil diese Es nicht einmal gut aussahen, gibt es davon heute auch kein Foto. Lieber von der Elbe.

18. Oktober – Bauchgefühl

Man sollte ja immer seinem Bauchgefühl folgen – OK, vielleicht sollte man nicht unbedingt mit leerem Magen einkaufen gehen, das geht dann meistens nach hinten los, aber bei allen anderen Dingen zeigt uns unser Bauch sehr zuverlässig an, was gut für uns ist und wo und mit wem wir uns wohlfühlen. So ging es uns auch mit der neuen Leitung des Begegnungszentrums Haus im Park in Bergedorf. Schon bei unserem ersten Treffen mit Kerstin Andresen und Johann Berz hatten wir ein gutes Bauchgefühl und freuten uns sehr darüber, dass wir von den beiden beauftragt wurden, die Stimmungen der verschiedenen Bereiche des Hauses mit der Kamera einzufangen und diese sichtbar zu machen, denn genau das gehört zu den Dingen, die uns an unserem Beruf am meisten begeistern: das Spürbare sichtbar machen. Und so fotografierten wir vor einigen Tagen die dortigen Räumlichkeiten, einen Großteil der Mitarbeiter und verschiedene Angebote des Hauses, wie zum Beispiel das Schwimmbad, verschiedenen manuelle Therapieformen, den Literaturkreis und die Schachgruppe. Wir genossen im Restaurant einen leckeren Snack bei Klaviermusik und hatten neben der Fotografie das ein oder andere anregende Gespräch. Es hat uns gleichermaßen erstaunt wie erfreut, dass die verschiedenen Angebote des Begegnungszentrums so gut angenommen werden und das alles in einer entspannten, gelösten Atmosphäre. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt, nicht zuletzt, weil auch der fotografische Ablauf so klug und charmant organisiert war und freuen uns darauf, wenn die Ergebnisse schon bald auf der Website zu sehen sind.
www.bip-bergedorf.de

17. Oktober – Zwischen Glückseligkeit und Verlustangst


Auch wenn es scheinbar nur noch um das Große und Ganze in der Welt geht, wollen wir uns den Blick auf die kleinen Details nicht nehmen lassen. Details der Schönheit, der Schlichtheit und der Kuriosität. Mareike fragt mich häufig, ob mich mein tägliches Nachrichten-Schauen (z.B. zu dem Ukraine-Krieg oder jetzt ganz aktuell dem Hamas-Terror und der israelischen Antwort darauf) in irgendeiner Weise glücklicher macht, als wenn ich nichts von jeder aktuellen Veränderung wüsste. Meine Antwort darauf lautet stets, dass ich nicht anders handeln könne, auch wenn ich keinen Einfluss auf das tägliche weltpolitische Geschehen habe. Dankbar über das Glück, in diesem Land zu leben und von den unmittelbaren Auswirkungen verschont zu bleiben, genießen wir beide die Natur, die Spaziergänge mit unseren Hunden, unser Leben ohne Raketenalarm (nicht vorstellbar, wie es anders wäre) und erfreuen uns an so kleinen Dingen, wie hier auf unserem Foto des Tages: einem Pilzarrangement auf einem abgesägten Baum. Ungewöhnlich und schön zugleich. 
Nur wenige Augenblicke später, sicherlich auch aufgrund unserer Abgelenktheit, verschwand Greta im Wald und konnte erst eine Weile darauf wieder aufgefunden werden – bester Stimmung im Kreise einiger Eisenbahnarbeiter. In den Minuten dazwischen wurde uns schlagartig bewusst, was es bedeutet, nicht über den Verbleib eines geliebten Lebewesens Bescheid zu wissen.

16. Oktober – Lange nicht gesehen


Bereits vor einigen Wochen versuchten wir einen gemeinsamen Termin für einen Besuch bei uns in Meudelfitz zu finden, verloren eine konkrete Absprache aber aus den Augen. Wir hatten uns den Termin zwar im Kalender vorgemerkt, es aber irgendwie nicht weiter verfolgt. Als Celina dann aber vor wenigen Tagen nachfragte, ob es bei der Verabredung bliebe, ging alles ganz schnell. Sie hatte sich den Termin nämlich ebenfalls notiert – sie kennt uns eben gut. So kam sie gestern zu uns und fuhr nach drei Stunden des intensiven Austausches wieder nach Hause. Was wir bei unseren Treffen mit ihr immer wieder sehr schätzen, ist die Vertrautheit, die wir von Anfang an miteinander haben. Wir sprechen vollkommen offen und frei – ohne Netz und doppelten Boden, ohne jegliche Anlaufschwierigkeiten, offen und ehrlich. Ganz einfach, weil wir am Ende unseres Treffens immer ein bisschen schlauer sein wollen, als zuvor. Im besten Sinne ist Celina unser und wir ihr Spiegel. Wir sprechen mit ihr und sprechen gleichzeitig zu uns. Hören dem Gesagten zu, denken darüber nach, fallen uns nicht ständig ins Wort, lassen und Zeit, helfen uns gegenseitig und schätzen diesen Raum, den wir einander geben. Wir sind glücklich darüber, dass wir Celina kennen.

 15. Oktober – Was es nicht alles gibt ...


"Warte mal bitte! Hast Du das auch gesehen?" "Nein, was denn?" "Na, die beiden Schilder da eben am Straßenrand, die müssen neu sein." Nach dieser kurzen Konversation sind wir heute auf unserem Weg nach Meudelfitz umgehend umgedreht und trauten unseren Augen kaum, denn "irgendwo im nirgendwo" diese Schilder aufzustellen, zeugt schon von einer großen Frustration oder diverser Erlebnisse der "besonderen" Art. Seit Corona (offenbar eine neue Zeitrechnung, ähnlich "Christi Geburt"), nehmen wir vermehrt wahr, dass Menschen ihre Notdurft in der Natur verrichten. Wir beobachten Männer, die kaum versteckt in der Natur urinieren und selbst in unmittelbarer Nähe unseres Studios in Wohltorf fanden wir (oder besser Kendo und Greta) Hinterlassenschaften im Gebüsch. Es scheint, dass sämtliche Hemmschwellen gefallen sind und vieles zunehmend egal ist. Vielleicht geht es auch um das Sparen des häuslichen Klopapiers in Zeiten diverser weltweiter Krisen. Dieser Trend scheint unaufhaltsam, wenn schon an so einsamen Stellen wie dieser solche Schilder auftauchen.

14. Oktober - Die Nibelungensage


Beim Anblick dieser Dekoration in einem Auto am Wegesrand, fiel uns eine Begebenheit von dieser Woche ein. Auf dem Rücken einer Kundin entdeckten wir während eines Fototermins ein Birkenblatt und entfernten es mit dem Ausspruch: "Das erinnert ja irgendwie an die Nibelungensage, in der Siegfried von Hagen mit dem Speer getötet wird." Laut der Sage badete Siegfried in dem Blut des von ihm getöteten Drachen und wurde unverwundbar, bis auf die eine Stelle, wo ein Lindenblatt auf seinem Rücken kleben blieb. Die Sage entstand um das Jahr 1200 und wurde von einem unbekannten Dichter geschrieben. Manche Forscher vermuten Walther von der Vogelweide als Urheber. Für den englischen Autor J. R. R. Tolkien diente die Sage zum Vorbild seines Romans "Herr der Ringe" und Richard Wagner nahm die Nibelungensage als Grundlage zu seiner Opern-Tetralogie "Der Ring der Nibelungen" und schuf um Wotan, Brünnhilde, Siegfried und Co. ein circa 16 Stunden langes Opernereignis, das uns schon selbst des Öfteren in seinen Bann gezogen hat.

13 . Oktober – Der Sieg über die eigene Bequemlichkeit


Unsere heutige Einkaufstour für Lebensmittel war für unsere Verhältnisse ungewöhnlich lang. Sie führte uns nach "Downtown–Aumühle", das seit einiger Zeit von der Außenwelt quasi abgeschnitten ist (zumindest der direkte Weg zwischen Wohltorf und Aumühle). Wie bequem wir mittlerweile geworden sind merken wir daran, dass wir es bisher nur zweimal geschafft haben, eines unserer Lieblingseinkaufsziele anzusteuern, Fricke's Ess- und Genusswaren. Stattdessen steuern wir aus reiner Bequemlichkeit einen anonymen Supermarkt an, nur um ja schnell wieder zu Hause sein zu können. Heute packte uns die Verzweiflung über unsere eigene Faulheit und wir machten uns auf eine kleine "Einkaufs–Erlebnistour", die auch nicht länger als eine Stunde gedauert hätte, wären wir nicht in ein interessantes Gespräch mit Jan-Phillip gekommen, natürlich bei einem Espresso, einem Latte Macchiato und viel guter Laune. Und für ein starkes Charakterportrait hat er sogar noch einen Kopf hingehalten. Erst als Kendo und Greta flehentlich durch die Scheiben nach drinnen schauten, machten wir uns auf den kurzen Heimweg – zu Fuß. Es geht also doch, wenn doch nur die Bequemlichkeit nicht so oft siegen würde.

12. Oktober – Zuluftnachströmöffnung


Als wir heute dieses Schild entdeckt haben, haben wir augenblicklich versucht, es zehn mal in Folge fehlerfrei auszusprechen und sind krachend gescheitert. Die deutsche Sprache ist einfach wundervoll. Nicht einfach, aber wundervoll – eben einfach voller Wunder und dazu gehören beispielsweise auch solche Wortschöpfungen wie Zuluftnachströmöffnung. Was verbirgt sich denn nun hinter diesem Begriff aus der Brandschutztechnik? Dazu ein kleiner Auszug: "Nachströmöffnungen sind Öffnungen, die dem Nachströmen der für die Entrauchung notwendigen Zuluft aus dem Freien dienen." Wir sind dankbar, dass die Fotografie unser Beruf geworden ist und wir unser Geld nicht mit dem Schreiben solcher Texte verdienen müssen. Bei dieser Gelegenheit haben wir uns gefragt, welches eigentlich das längste Wort der deutschen Sprache ist und fanden dieses hier: Grundstückverkehrsgenehmigungszuständigkeitsübertragungsverordnung. Die Erläuterung zu diesem Wort ersparen wir dem geneigten Leser an dieser Stelle. Aber es einmal bei "Scrabble" zu legen, weckt in uns den Sportsgeist.

11. Oktober – Ein tolles Ergebnis


Das war eine anspruchsvolle und gleichermaßen vergnügliche Arbeit: Vor ein paar Wochen haben wir in der Zahnarztpraxis von Dr. Morteza Goudarzi in Hamburg-Lohbrügge für den kompletten Relaunch seiner Website fotografiert und gefilmt. Der Tag war gut organisiert und wir hatten einen straffen Zeitplan. So sind in wenigen Stunden viele Fotos und Filme entstanden und seit kurzem ist das Ergebnis online zu sehen. Wir sind super glücklich über das Ergebnis:
https://www.zahnikum.de

10. Oktober – Warten


Heute Vormittag in einem Treppenhaus in Hamburg-Bergedorf: Einsam und verlassen saß dieser Hund, festgebunden am Geländer und wartete auf die Rückkehr seiner Bezugsperson. Derweil spielten sich nur wenige Meter hinter einer Treppenhaustür Szenen ab, die auf die Zukunft im deutschen Gesundheitssystem hindeuten: Eine Schlange von Wartenden stand am Eingang einer Arztpraxis für Allgemeinmedizin und Orthopädie, unterteil in "mit" und "ohne Termin" und es ging nur im Schneckentempo voran. Schon nach wenigen Minuten erreichte die Wartenden die Auskunft, dass für heute Annahmestopp für Menschen ohne Termin erlassen wurde. In der Praxis lautete jeder zehnte Satz der Mitarbeiter, dass man chronisch unterbesetzt und keine Besserung in Sicht sei. Ganz besonders der eine Satz stimmte uns nachdenklich: "Für die Grippeimpfung können Sie frühestens mit einem Termin Ende November rechnen und wir sind froh, dass wir eine Kollegin dafür gewinnen konnten, die eigentlich schon in Pension ist." Keine schönen Aussichten. 

09. Oktober – Wenn die Weinkönigin mit dem Heidebock ausgeht, dann ist Karneval an der Elbe


Was passiert, wenn Jahrmarkt, Flohmarkt und Weinfest an einem Tag stattfinden, konnten wir hautnah am gestrigen Sonntag in Hitzacker miterleben. Nun gut, es ist nicht gerade der "Karneval in Rio", aber immerhin waren zahlreiche Menschen in der Altstadt unterwegs, es herrschte eine ausgelassene Stimmung, für Essen und Trinken war gesorgt und mittendrin: die amtierende Weinkönigin. Eine Weinkönigin so hoch im Norden? Natürlich, denn Hitzacker hat einen eigenen Weinberg mit 99 Reben, die gestern – im Rahmen einer feierlichen Proklamation der neuen Weinkönigin – gelesen wurden. Bis einschließlich 99 Reben darf man ohne weitere Genehmigung Wein anpflanzen und so ist der Weinanbau in Hitzacker auch mehr als touristisches Aushängeschild gedacht, denn als ernstzunehmende Weinproduktion. Wenige Kilometer weiter nördlich in der Nähe des Ortes Thomasburg sieht das schon ganz anders aus. Hier gibt es einen echten Winzer. Auf dem Weinhof Wiecheln baut Hannes Lecht auf mittlerweile 1,4 ha Land eher seltene, pilzwiderstandsfähige Weinsorten an wie Solaris, Rinot und Sauvignon Soyhières (weiß) und Cabaret Noir und Cabernet Jura (rot) an und plant in den kommenden Jahren die Anbaufläche auf insgesamt 8 ha zu erweitern.
Aber zurück zum Gallusmarkt in Hitzacker. Dort war die Stimmung gegen 18 Uhr über ihren Zenit hinaus und die zufriedenen Flohmarkt-Betreiber bauten nach und nach ihre Stände ab. Beim Autoscooter war noch was los, die restlichen Besucher scharten sich um Bier- und Wurststände und in dieser Stimmung liefen uns die amtierende Weinkönigin Hitzacker mit dem Westerweyher Heidebock von 2022 vor die Kamera. Was ein "Heidebock" ist, war uns bis dahin nicht klar, doch das Internet konnte helfen. Und hier wurde uns nun auch endlich der Zusammenhang zwischen Bock und Königin klar:
Ohne Böcke keine Herden, ohne Herden keine Heide, ohne Heide keine Königin. Und weiter:
Wenn das Böckchen nicht mehr kann muß das Reserveböckchen ran!
Aha. Wieder was gelernt.

08. Oktober – Der irre (sympathische) Lackierer


Michael Ganser ist "Der irre Lackierer" aus Barförde. Jedenfalls bezeichnet sich der sympathische Niedersachse selbst so und betonte im Gespräch, dass das auch nicht unbedingt übertrieben sei. Das hat uns natürlich neugierig gemacht. Also haben wir ihn gestern besucht und ihn als einen Menschen kennengelernt, der seinen Beruf – oder besser gesagt: seine Berufung – lebt und liebt. Großartig war, dass wir uns mit ihm bestimmt eine halbe Stunde unterhalten haben, bevor es überhaupt zum ersten Foto kam. Er betreibt sein Geschäft als One-Man-Show und ist mit seiner Lackierwerkstatt auf allen großen Social-Media-Kanälen sehr erfolgreich vertreten. Er gewährt fast täglich Einblick in seine Arbeit und gewinnt so auch viele seiner Neukunden über Instagram und Co. "Die Menschen wollen einen authentischen Eindruck von dir und deiner Arbeit bekommen, es muss gar nicht immer alles perfekt dargestellt werden. Es interessiert auch, wie du zum Beispiel mit Fehlern, die jedem von uns passieren, umgehst, wie du sie behebst – das macht sympathisch und hinterlässt einen ehrlichen Eindruck." Und genau das haben wir im Gespräch mit ihm ebenso empfunden. Was nun tatsächlich so "irre" an ihm ist, war uns auch nach der guten Stunde unseres Besuches nicht ganz klar, außer vielleicht, dass er irre sympathisch, irre offen und irre gut informiert, was Social-Media-Arbeit angeht, ist. Ach ja, eine Gemeinsamkeit konnten wir auch feststellen: So wie für uns Kameras als Werkzeug oft auch eine leidenschaftliche Bedeutung haben (und wir – oder besser: Christian – bestimmt die ein oder andere Kamera zu viel hat), so ist die Lackierspritzpistole das schönste und wichtigste Werkzeug für Michael. Mit guter Laune und einigen guten Tipps für unsere eigene Social-Media-Arbeit fuhren wir zurück nach Hitzacker, nicht ohne uns auf dem Weg dorthin noch einmal richtig den Nieselregen um, die Nasen wehen zu lassen. Kendo und Greta sollten ja auch noch etwas von unserem Ausflug haben.
www.derirrelackierer.de

07. Oktober – Bonnie und Clyde, nur ohne Bonnie und "Blaue Bohnen"


Gallusmarkt in Hitzacker. Der 426. Anderswo auch als Jahrmarkt benannt, findet in der Altstadt an der Elbe alljährlich, rund um den Kranplatz, das örtliche Budenleben mit Kettenkarussell, Schießbude und Autoscooter statt. Früher war alles größer, schöner, besser – hörten wir des Öfteren am Rande des Rummels. Mehr Pomp. Mehr Buden. Mehr Menschen. Und heute? Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Ein paar Buden waren aber immerhin noch da (sogar mehr, als wir erwartet hätten)  und als wir an der Schießbude vorbeikamen, stießen wir zuerst auf Clyde, einen geretteten Hund aus Spanien, der jetzt von Markt zu Markt mitreist und einer der entspanntesten Hunde ist, die wir seit langem gesehen haben. Würdevoll saß (oder lag) er neben den Luftgewehren und ließ sich nicht einmal von Kendo und Greta aus der Ruhe bringen. Noch dazu sah er einfach umwerfend aus und ist anders als der "echte" Clyde ein ganz friedlicher Bursche. Eine Bonnie soll es ebenfalls geben. Hierbei handelt es sich um eine schwarze Katze, die gemeinsam mit Clyde in einem Haushalt lebt. Ja, und anstelle der "Blauen Bohnen" gab es immerhin Luftgewehrmunition, mit der Mareike eine Rose für Christian geschossen hat.

06. Oktober – So schön kann schlicht sein


Wir lieben Design und wir lieben es schlicht (meistens jedenfalls). Und wenn dann beides aufeinandertrifft, sind wir begeistert. Und das geschah heute, als wir die neue Website eines unserer Kunden zum ersten Mal aufriefen. Steffen kam auf persönliche Empfehlung vor einigen Wochen zu uns und dank eines sehr klaren Briefings und des angenehmen Kennenlernens im Vorwege, entstanden innerhalb kurzer Zeit Fotoaufnahmen für den neuen Webauftritt von Dr. Steffen Görres. Der promovierte Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht mag – ebenso wie wir – die Schwarzweiß-Fotografie und hat ein Faible für skandinavisches Design. Wir verneigen uns vor der grafischen Umsetzung seiner Website. Pur. Klar. Schlicht.
www.goerres-arbeitsrecht.de

05. Oktober – Kraterlandschaft


Heute um 14 Uhr in Bergedorf am Sachsentor. Die Sonne scheint und wir fragen uns: Stand an dieser Stelle nicht bis vor wenigen Monaten eines der beiden Karstadt-Häuser? Jetzt entsteht dort in dem Bau-Krater ein kleiner See, in dem sich die Bergedorfer Skyline widerspiegelt. Passiert hier noch mal etwas oder bleibt das jetzt eine Ruinenlandschaft? Vielleicht hat diese lange Phase des "hier passiert nichts mehr" ja etwas mit den stark gestiegenen Baukosten zu tun? Wie sehen wohl unsere Innenstädte in ein paar Jahren aus, wenn mehr und mehr online eingekauft werden wird? Trostlos oder lebenswert? Trostlos sicherlich dann, wenn es keine Wohnungen und nur wenig Grün dort geben wird und lebenswert, wenn wieder mehr Menschen in die Innenstädte ziehen und dort gleichzeitig eine kulinarische und kulturelle Vielfalt vorfinden können. Wir sind gespannt.

04. Oktober – Die Ruhe weg


Mareike hat die Ruhe weg. Da kann es stürmen, regnen oder schneien, einmal mit dem Trimmen angefangen, gibt es kein Halten mehr. Stunde um Stunde, nur mit einem Hörbuch und einem Ohrstöpsel als Unterhaltung versorgt, wird Greta schöner und schöner. Wenn dann von mir aus dem Off ein anerkennendes: "Das sieht aber schon richtig toll aus!" kommt, lautet ihre Antwort stets: "Da ist trotzdem noch so viel zu machen." Nun denn, diese Aufmerksamkeitsspanne habe ich selber leider nicht, so dass ich mir eher kürzere Beschäftigungen suche. Übrigens sieht Greta wieder richtig schön aus – auch wenn noch der ein oder andere Zipfel Fell weg getrimmt wird – das sehen aber nur Experten oder eben Mareike.

03. Oktober – Niederschmetternd


Der Tag begann so schön. Die Sonne schien. T-Shirt-Wetter im Garten. Hunde glücklich. In aller Ruhe frühstücken. Sich am frisch gemähten Rasen erfreuen, den Schmetterlingen beim Fliegen zuschauen. Hörbuch genießen. Mit dem zweiten Kaffee in der Hand den Blick schweifen lassen. Und plötzlich, den Augen kaum trauend, haben wir die erste Blüte der vor Wochen eingesetzten Blumenzwiebeln – einen Safrankrokus – entdeckt. Endlich lässt sich einer der über siebzig Krokusse blicken. Schnell das Handy gezückt – bevor irgendein Hund gegen die Blüte pinkelt – und aus allen Winkeln diesen historischen Moment in Bildern festgehalten. Und dann geschieht es. Das Handy rutsch aus der Hand, fällt auf die einzige Blüte und danach liegt sie abgeknickt und resigniert am Boden. Einfach niederschmetternd. Von den anderen neunundsechzig Blumenzwiebeln lässt sich bis zum Abend keine weitere blicken – augenscheinlich aus gutem Grund ...

02. Oktober – Die namenlose Reiterin


Heute gegen zwölf Uhr mittags trafen wir an einem unserer Lieblingsplätze im Wendland auf eine glückliche Reiterin aus Berlin. Hoch oben über der kleinen Ortschaft Thießau hat man einen beeindruckenden Blick bis weit in die ostdeutsche Tiefebene. Die namenlose Reiterin, die schon seit Jahren Urlaub im Landhotel Pferdeschulze in Wietzetze macht, bat uns um ein Erinnerungsfoto an diesem auch für sie so besonderem Ort. Selten haben wir einen so glücklichen Menschen wie diese Reiterin aus Berlin gesehen, die so dankbar für diesen Augenblick der Schönheit war. Und ganz selten sind wir dem Wunsch nach einem Erinnerungsfoto so gern nachgekommen, wie heute.

01. Oktober – Familie


Das erste, das der Mensch im Leben
vorfindet, das letzte, wonach er die
Hand ausstreckt, das kostbarste, was
er im Leben besitzt, ist die Familie.
- Adolph Kolping

Aus welchen Gründen die Familie zusammenkommt, ist eigentlich egal. Die Hauptsache ist, sie kommt zusammen. Mal dauert es Monate, manchmal auch Jahre und gestern war es wieder soweit. Ein Großteil der Familie von Christian war vereint. Zeit miteinander verbringen, Relevantes mitteilen, über Späße lachen, Gedanken austauschen, über Veränderungen sprechen und Ideen bewegen. Das alles in lockerer Atmosphäre, bei schönem Essen und Trinken. Intensiv. Anstrengend. Schön. Danach Ruhe. Mit den Hunden spazieren gehen. Und sich voller Dankbarkeit auf ein Wiedersehen freuen.

30. September – "Gib uns Süßes, sonst gibt's Saures!"


Zugegeben, es sind noch über vier Wochen bis zu Halloween, doch die Kürbisernte ist vielerorts bereits abgeschlossen. Diese ordentlich verpackten Exemplare warten bereits auf ihren Einsatz zu einem der beliebtesten Ereignisse in der Kinderwelt: Naschsachen geschenkt bekommen. Denn genau darum geht es den (meist gruselig verkleideten) Kleinen am 31. Oktober: Dann ziehen sie nämlich von Haustür zu Haustür, klingeln und sagen den folgenden Spruch auf: "Gib uns Süßes, sonst gibt's Saures." und das scheint sich zu lohnen, denn von Jahr zu Jahr sind mehr Kinder unterwegs und die mitgeschleppten Säcke füllen sich erstaunlich schnell. Und warum kommen nun eigentlich die Kürbisse an Halloween zum Einsatz? Hier gibt es verschiedene Sagen und Mythen: Die Kelten glaubten zum Beispiel, dass zu Beginn der dunklen Jahreszeit die Geister der Verstorbenen aus dem Jenseits zu ihnen kommen würden und stellten zu ihrem Empfang Kürbis-Laternen auf. 
Eine irische Legende bezieht sich der Sage nach auf einen Schmied namens Jack, der nach seinem Pakt mit dem Teufel weder den Himmel, noch die Hölle betreten durfte. So musste Jack für immer durch die ewige Finsternis wandern. Damit er sich nicht verlief, schenkte der Teufel ihm eine glühende Kohle. Jack steckte diese in eine ausgehöhlte Rübe und nutzte diese als Laterne. 

Die irischen Einwanderer in den USA stellten fest, dass es in ihrer neuen Heimat viel mehr Kürbisse als Rüben gab. Der alte Brauch wurde im neuen Gewand fortgeführt: Statt mit einer Kerze in einer Rübe an die verlorenen Seelen zu erinnern, nutzten sie fortan Kürbisse. Bis heute heißen diese Kürbisse "Jack'o‘Lanterns".

29. September – Ein Zeichen


Es gibt Ereignisse, die werfen ihre Schatten voraus. So wie unser morgiges Familientreffen nach über drei Jahren Pause. Aus ganz Deutschland kommt die Familie zusammen, um ein paar Stunden gemeinsam zu verbringen. Um Erinnerungen und Neuigkeiten auszutauschen. Um ein wenig Spaß zu haben und durchaus auch das Buffet zu genießen. Und wie ein Zeichen für all das, sahen wir heute im kleinen Kreis dieses Schild in Hitzacker. Ein Zeichen, ein Zeichen.

28. September – Begegnungen


Es ist immer wieder ein besonderer Moment, wenn die neue Ausgabe von Der Sachsenwalder erscheint. Seit Jahren fotografieren wir die Titelbilder und freuen uns auf die vielen Begegnungen mit den Menschen aus der Nachbarschaft, die uns bis zum Fototermin meistens vollkommen unbekannt sind. Das Leben ist voller spannender Geschichten, ganz egal, wo auf der Welt, ob in einer Metropole oder so wie bei uns rund um den Sachsenwald. Diese Region ist schon etwas ganz Einmaliges, denn auf der einen Seite ist man in circa dreißig Minuten in der Hamburger Innenstadt und gleichzeitig wohnen wir im Grünen und genießen die Ruhe. Ein Stück Bullerbü in Norddeutschland.

27. September – "Oh du fröhliche"


"Du liebst es ja auch eher spartanisch und bist nicht so eine Dekomaus, nicht wahr?" Es ist erst wenige Tage her, dass Mareikes Schwester und ich eine kleine Diskussion über das Thema "Ist die Welt noch zu retten oder ist es dafür schon zu spät?" führten. Ein Bestandteil der Diskussion handelte von all den Dingen, die wir besitzen. In der Tat – ich mag es, wenn ich nichts geschenkt bekomme, kann sehr gut auf die üblichen Mitbringsel verzichten und freue mich schon genug über den Besuch an sich. Auch liebe ich die ein oder andere leere Wand, brauche nicht viele Bücher und habe dennoch mehr als genug Dinge zum Leben. Jede Sache braucht ja schließlich auch ihre Aufmerksamkeit. Ich habe genug Fotoapparate, Bilder, Bücher, Kleidungsstücke, Schuhe, Sonnenbrillen, Handtücher, Gartengeräte und vieles mehr. Nur Zeit, um mich einmal so richtig ausgiebig zu langweilen, die ist in der Tat sehr knapp. Mein alltägliches Leben ist von so vielen Sachen geradezu verstopft, dass der Blick an diesen kleinen Zeitdieben oft hängenbleibt. Heute in einem ganz typischen Baumarkt begegnete mir nicht nur die Weihnachtszeit in voller Pracht, sondern auch der Gedanke, dass der ganze Deko-Kram entweder rechtzeitig zum Fest verkauft oder nach den Weihnachtstagen vernichtet werden muss. Wirklich nachhaltig ist das nicht. Die Welt zu retten ist sicherlich ein sehr schweres Unterfangen, beginnen können wir aber sehr wohl bei uns selbst, indem wir zum Beispiel nicht noch mehr von dem überflüssigen Krimskrams kaufen und uns und die Umwelt weiterhin ungehemmt zumüllen. Am Ende käme es dann noch zu einem besinnlichen Weihnachtsfest – das wäre ja kaum auszuhalten ...

26. September – Kalt. Kälter. Hafencity


Hip. Hipper. Hafencity. Für Menschen, für die "sehen und gesehen werden" das Richtige ist und die gerne wie Tiere im Zoo leben wollen, ist das sicherlich die erste Adresse in Hamburg. Das waren heute jedenfalls unsere Gedanken in den kurzen Shootingpausen, die wir dort hatten. Ein ganzer Stadtteil, der auf dem Reißbrett entstand, gehört sicherlich für angehende Architekten zum Studium dazu, für Rückzug-Liebende und Ruhe-Suchende ist das definitiv der falsche Ort. Positiv fiel uns immerhin die Mülleimer-Kampagne auf, die schon seit 2004 mit der Umstellung auf die roten Abfallbehälter begann. Ansonsten ist die Hafencity eine Gegend, die mehr Kälte als Wärme ausstrahlt, nicht nur, weil dort oft auch an warmen Tagen ein schneidender Wind um die Häuserecken und so richtig schön ist der Ausblick auf den Hafen von dort auch nicht – außer, wenn man ihn von der Empore der Elbphilharmonie aus betrachten kann. 

25. September – Kein Besuch ohne Foto


Wenn schon mal der eigene Bruder zu Besuch kommt – und sei es auch nur kurz auf einen Kaffee – dann muss das einfach dokumentiert werden. Licht aufbauen, Kamera fertig machen, Frank positionieren und dann: fünf Minuten Fotoshooting. Freie Arbeiten gehören mit zu den schönsten Seiten unseres Berufs. Der eigene Auftraggeber zu sein, bedeutet gleichzeitig vollkommen frei zu arbeiten. Keine Erwartung, nur Freude und Dankbarkeit für das geduldige "Modell sitzen".

24. September – Die Mühe war es wert


Der Weg durch den Wald ist wunderschön, aber schon fast unspektakulär normal. Wir folgen dem Weg, es geht ein mal nach links, später nach rechts, dann ein paar mal hin und her und zum Schluss bergauf. Dann trennen uns nur noch wenige Meter uns vom Gipfel. Die Sonne scheint erbarmungslos auf uns herab. Der Anstieg verlangt uns alles ab und als wir endlich oben ankommen, ist jede Mühe wie weggeblasen. Ein fantastischer Ausblick entschädigt für all die Strapazen, eine Bank lädt zum Verweilen und Träumen ein. Zugegeben, das mit den Strapazen war vollkommen übertrieben, der leichte Anstieg war romantisch, der Weg lag die meiste Zeit im Schatten, nur das mit dem Ausblick und Träumen stimmt. Merke: Auch ohne größere Anstrengungen kann man schöne Dinge erleben und das oft in der unmittelbaren Umgebung. Man hat von dem Aussichtspunkt einen tollen Blick auf die andere Seite der Elbe bei Thießau, wenn nur die Kiefern nicht so schnell wachsen würden ... 
Aber irgendetwas ist ja immer.

23. September – Wer erinnert sich noch …


… an Schlecker – den alten Monopolisten? Viele Jahre ist es her, dass die Kette Schlecker in die Schlagzeilen geriet. Zuerst in die Schlagzeilen, danach in die Insolvenz. Unmenschliche Arbeitsbedingungen wurden Schlecker vorgeworfen. Ausbeutung im 21. Jahrhundert und das in Deutschland. Kaum zu glauben. Dann geriet die ganze Drogerie-Kette ins Wanken. Für uns ist bis heute der Ausspruch von Helge Schneider „Schlecker, der alte Monopolist“ (aus "Katzenoma") legendär geblieben. Alles schon Jahre her. Fast vergessen. Bis heute? Wir bekamen Besuch von Mareikes Schwester Andrea. Ihr Blick fiel in Hitzacker sofort auf das übrig gebliebene Schlecker-Firmenlogo. Sofort kamen die Erinnerungen an die alte Geschichte in uns allen auf und bevor irgendwann auch diese Firmenreklame verschwindet, mussten wir sie fotografieren.

22. September – Die vielleicht kleinste (und sportlichste) Fähre der Welt


Wahrscheinlich ist das mal wieder total übertrieben. Egal. Schön und klein, beziehungsweise schön klein ist die Fähre, die zwischen Hitzacker und Bitter von Anfang April bis Mitte Oktober pendelt, auf jeden Fall. Nur Personen, Zweiräder und Haustiere werden transportiert. Und wo erlebt man es schon einmal, dass eine Fähre nur für zwei Personen (und zwei Hunde) fährt? Wir erlebten dies. Heute. Gegen 17 Uhr. Ab Hitzacker. Kurz vor Dienstschluss der Fähre setzten wir über, verbrachten gut 40 Minuten auf der anderen Elbseite, konnten Hitzacker aus der Ferne betrachten und traten unseren Rückweg erneut als die einzigen Fährgäste um kurz vor 18 Uhr an. Auf der Rückfahrt kamen wir mit Thomas Münster, dem zweiten Mann an Bord, ins Gespräch –über die Fotografie und unseren Blog, gekoppelt mit der Bitte um ein Foto von ihm. Innerhalb weniger Minuten erzählte er uns von seiner Leidenschaft, dem Triathlon. Seit vielen Jahrzehnten nimmt Thomas an internationalen Wettbewerben auf der ganzen Welt teil und hat bereits über 30 mal am Ironman und mindestens genau so häufig an Marathon-Läufen teilgenommen. Wir waren prompt beeindruckt. Der gebürtige Hamburger lebt schon seit mehr als vierzig Jahren im Wendland und natürlich kennt er daher auch Meudelfitz. Dort läuft er gelegentlich bei einem seiner zahlreichen Trainingsläufe vorbei. Die wenigen Minuten der Überfahrt reichten aus, um mit dem sympathischen Gartower ins Gespräch zu kommen und wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen mit ihm und das gerne mit etwas mehr Zeit.

21. September – Abschied


Nach sechs Jahren ist es am Sonntag so weit: Malte Cuhlmann verlässt die Fürst Bismarck Mühle, das traditionsreiche Restaurant am Mühlenteich in Aumühle. Der lange Fahrtweg morgens und abends gab letztlich den Ausschlag. Abgesehen davon fühlte sich Malte in der Fürst Bismarck Mühle sehr wohl und hat sie über all die Jahre mit geprägt. Unzählige Fotoshootings haben wir gemeinsam mit ihm und seiner Chefin Kathrin Mallonn gemacht. Sehr oft sind dabei Bilder zum Schmunzeln entstanden. Sozusagen "Bilder wider dem tierischen Ernst". Auch das heutige Foto für die Lieblingsadressen Sachsenwald war wieder einmal ungewöhnlich (und lustig) und erscheint am 9. November in der neuen Ausgabe. Malte, wir werden dich, deine Kochkünste und deinen Humor vermissen und wünschen dir alles erdenklich Gute für deine Zukunft.

20. September – Fundstück


Unser Beruf bringt es mit sich, dass wir immer mit offenen Augen durch die Welt gehen und so bleibt es nicht aus, dass wir sogar mitten im Job noch den Blick schweifen lassen und so manches Fundstück entdecken. Dieser Spruch war nur ein kleiner Teil eines mehr oder weniger rundherum mit Zitaten und anderen Weisheiten gepflasterten Wagens:

Wenn man sich mit einem langweiligen, unglücklichem Leben abfindet, weil man auf seine Mutter, seinen Vater, seinen Priester, irgendeinen Burschen im Fernsehen oder irgendeinen anderen Kerl gehört hat, der einem vorschreibt, wie man leben soll, dann hat man es verdient.

Leider fehlte uns dann jedoch die Zeit den Verfasser ausfindig zu machen. Wir hätten zu gerne mit ihm gesprochen.

19. September – Schrei nach Freiheit


Dieses dramatische Bild bot sich uns heute. Mitten in Hamburg. Wir trauten unseren Augen kaum. Auch mehrmaliges Augenzwinkern half nicht. Es war keine Fata Morgana, keine Halluzination sondern die reine Realität. Inmitten dieser naturfernen Fassade brach sich eine Zimmerpflanze ihren Weg in die Freiheit. Die schwindelerregende Höhe konnte sie nicht davon abhalten, sich einen Weg aus der Gefangenschaft zu bahnen. Gegen alle Widerstände. Wahrscheinlich wurde sie schon lange nicht mehr gegossen. Ganz bestimmt sogar im Stich gelassen. Oder der Mieter liegt tot in seiner Wohnung. Alles möglich und doch haben wir weder die Polizei noch die Feuerwehr gerufen. Zu traurig machte uns der Anblick des Wohnblocks. Irgendwo im Nirgendwo, mitten in Hamburg.

18. September – Genießen mit Gregor


Unsere Treffen mit Gregor klingen immer noch eine ganze Weile nach. Nicht nur, weil er sich fast jedes Mal dazu bereit erklärt, uns für ein paar Fotoaufnahmen Modell zu stehen sondern auch, weil er ein interessanter und gleichzeitig humorvoller Gesprächspartner ist. Und ein absoluter Genussmensch. Er vereint also vieles, wofür wir uns begeistern. Wir freuen uns auch schon auf ein geplantes Whiskytasting in seinem Wentorfer Weinladen im November. 

17. September – Menschen aus der Nachbarschaft – Das perfekt Duo


Balu war sofort einverstanden, als wir ihn um ein Foto baten. Und so willigte Angelika ebenfalls in unseren Fotowunsch ein. Die beiden Unzertrennlichen leben zurzeit in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, lieben gemeinsame Spaziergänge genauso wie das Kuscheln auf dem Sofa. Als wir gestern Abend gemeinsam zum Grillen eingeladen waren, kam es zur Premiere: Balu ohne Leine inmitten einer großen Hundeschar. Nach einigen Momenten der Unsicherheit, arrangierten sich die Vierbeiner so gut, dass Angelika sich entspannen konnte und am Ende des Abends glücklich nach Hause ging. Die gebürtige Hamburgerin fuhr lange Zeit in ihrem Leben begeistert Rennrad, unternahm mit anderen Fahrradgruppen unterschiedlichste Reisetouren durch ganz Deutschland, liebt die Natur und hat uns mit ihrem Wissen um Pflanzen nicht nur den einen oder anderen Tipp geben können, sondern uns auch schon mit einigen Pflanzen für unseren Garten überrascht.

16. September – Ein schöner Abend unter freiem Himmel


"Habt ihr Lust und Zeit, um 17 Uhr bei uns zum Grillen vorbei zu kommen?" Wir hatten noch nichts vor und sagten sofort "Ja!". Es gab gegrillten Rehrücken, Wildbratwürste (beides aus eigener Jagd), dazu gegrillte Maiskolben, Käse, Tomatensalat, selbstgemachte Kräuterbutter, Brot, und, und … und einen tollen Abend mit lieben Menschen. Mareike konnte bei einem hochdramatischen Memory-Spiel immerhin ein Mal gewinnen, bei Montagsmalern wurde die Fantasie gefordert, nebenbei gab es tolle Gespräche und die fünf Hunde kamen ebenfalls sehr gut miteinander aus. Auf unserem kurzen Heimweg bestaunten wir wieder einmal die sternenklare Nacht, die wir bisher so nur von der Insel Bornholm kannten. Das war ein wundervoller Abend voller Glück und Dankbarkeit.

15. September – Blütenpracht als Vorbote


Zuerst nahmen wir nur eine einzige Sonnenblumen-Blüte wahr und schon bald darauf wurden wir von unzähligen Blüten empfangen. Das ist für uns jedes Jahr wieder eines der sichersten Zeichen dafür, dass der Herbst unmittelbar vor der Tür steht. Außerdem nehmen wir wieder vermehrt Nebelschwaden am Morgen und am Abend wahr, sowie die Frische am Morgen, den Tau auf dem Rasen und das frühe Dunkel-Werden am Abend. All diese Dinge weisen auf die bevorstehende dunkle Jahreszeit hin. Doch vor der Dunkelheit kommt der Teil des Herbstes, den wir sehr lieben: Der goldene Oktober mit seiner beeindruckenden Laubfärbung und den langgezogenen Schatten durch die tiefer stehende Sonne. Damit wächst dann die Vorfreude auf das Zusammentreffen mit lieben Menschen bei einem Plätzchen und Tee oder einem Glühwein am Lagerfeuer. Aber dann kann es auch bald gerne wieder Frühling werden ...

14. September – Josie


Diese Josie hier – mit dem unschuldigen Blick – hat so gar nichts mit der Josie aus dem Schlager von Peter Maffay aus dem Jahr 1975 zu tun. Dort heißt es in der ersten Strophe über sie: 


Wenn andere froh sind, ist sie traurig

Und ihre Freundin ist die Nacht

Und sie träumt oft tagelang mit dem Wind

Wenn er von Süden kommt

Und Sehnsucht klingt in der Stimme

Wenn sie lacht


Hundedame Josie mag zwar durchaus auch verträumt sein, wir haben sie als sehr ausgeglichen, etwas zurückhaltend, zufrieden und genügsam wahrgenommen. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir sie entdeckt haben, denn sie lag die ganze Zeit über vollkommen ruhig und fast unbeweglich auf dem Schoß ihres Frauchens. Ihre traurigen Zeiten in Griechenland hat sie schon seit über einem Jahr hinter sich gelassen und hat nun ein wundervolles Zuhause gefunden.
"Sie wickelt mich jeden Tag mindestens ein mal um die Kralle." bekamen wir noch über sie zu hören. Am Ende unseres Termins rieten wir unserer Kundin eindringlich, gut auf Josie achtzugeben, sonst hätten wir sie sicher bei uns behalten. Kendo und Greta wären bestimmt genauso begeistert gewesen wie wir.

13. September – Die Erde ist rund


Das ist heutzutage eine unbestrittene Tatsache (naja, das denken alle, bis auf ein paar Anhänger der "Flat-Earth" Theorie) und wir alle halten unseren jeweiligen Aufenthaltsort für den Mittelpunkt der Welt. Als wir heute in Straßburg während unseres Jobs vor einer Reihe von Uhren, die die jeweils aktuelle Uhrzeit aus den verschiedensten Kontinenten anzeigten, standen, wurde uns bewusst, dass es auf der Erde kein oben oder unten, kein immer hell oder nur dunkel gibt, sondern dass alles immer im Fluss ist. So wie nach dem Regen auch wieder die Sonne scheint, kommt nach einer – zumindest in Norddeutschland – oftmals grauen Winterzeit auch wieder der Frühling. Wäre ja mal interessant, wie sich dies alles auf einer flachen Erde verhielte ... 

12. September – Liebe


Eines der meist besungenen, besprochenen oder beschriebenen Themen der Menschheit ist ... die Liebe. Sie kann überwältigend, stürmisch, tief oder auch ganz leise sein. Hier wurde sie zum Beispiel mit Tannenzapfen in den Sand gelegt und wir sind bei unserem Spaziergang fast darüber gestolpert. Poesie kennt eben keine Ausdrucksgrenzen. Wir haben schon mit Liebesbotschaften beschriebene Bettlaken, die von Autobahnbrücken herunterhingen, gesehen. Beliebt ist auch das Schreiben im Sand oder das Legen mit Muscheln am Meer, das Sprayen an Häuserwände oder – davon haben wir auch schon einmal gehört – die Botschaft geschrieben auf einem Banner, das hinter einem Sportflugzeug her durch die Luft gezogen wurde.
Und wer kann sich nicht an den ersten Liebesbrief seiner Kindheit oder Jugend erinnern. Ich liebe Dich stand in meist noch krakeliger Schrift auf einem mehrfach gefalteten Zettel, der manchmal durch ganze Klassenzimmer weiter gereicht wurde und wehe, er wurde vor dem oder der Empfängerin entdeckt – dann war das Gelächter groß und jemand anderem stieg die Röte ins Gesicht. 
Die Liebe hat viele Gesichter und Geschichten und beim Weitergehen rätselten wir noch eine Weile über den oder die Verfasserin dieser Liebes-Botschaft mitten im Wald.

11. September – Appell an die Freunde der Nacht


Solange es mehr als einen Menschen an einem Ort gibt, geht es darum, das Zusammenleben möglichst friedlich zu regeln. Was mit der persönlichen Ansprache, offiziellen Hinweisschildern, dem Gesetzbuch oder den Zehn Geboten nicht erreicht werden kann, wird auch gerne durch kleine Zettelbotschaften (bevorzugt in der unmittelbaren Nachbarschaft) zu regeln versucht. So wie hier an dieser Mehrfamilienhaustür in Hitzacker, die uns besonders durch ihre – sagen wir mal – spezielle Optik beeindruckte. Vielleicht hilft ja die optische Komponente in Kombination mit der Aufforderung, dass die Menschen, die hinter dieser Tür wohnen, endlich ein wenig Nachtruhe finden können.

10. September – Gute Nacht


Manchmal nimmt man sich einfach zu viel vor. Steht um sechs Uhr früh an einem Sonntag auf, düngt den neu angelegten Rasen – natürlich nicht, ohne ihn vorher gewässert zu haben. Nach der Düngung erfolgte sofort die Zweitwässerung. In der einen Hand die Gartenbrause, in der anderen Hand der ersten Kaffee des Tages. Mittlerweile ist es acht Uhr geworden. Erste Lebenszeichen aus der Nachbarschaft dringen durch. Selbst die Hunde schauen schon einmal vorbei, obwohl sie eher Langschläfer sind. Noch vor dem Frühstück den Text für das Logbuch schreiben, stand eigentlich auf dem Plan. Ach nein, das kann noch warten. Erst einmal frühstücken. Danach Kundenfotos bearbeiten. Geld verdienen müssen wir ja schließlich auch noch. Danach eine Kaffeepause kurz vor Mittag. Dann ein klein wenig dösen. War heute nicht auch noch das Basketballendspiel? Aber zuerst den Text schreiben. Ach nein, zuerst müssen noch die beiden Fotos ausgesucht werden. Ach, das geht auch noch später. Mit den Hunden an die Elbe fahren. Vorher noch einen Eiskaffee trinken. Wollten wir nicht noch mit Melanie zu dem Aussichtspunkt? Genau. Also strammen Schrittes gemeinsam mit den Hunden zu einem Traumplatz. Wo? Verraten wir nicht. Spaß beiseite. Der Ausblick über die Elbe gen Osten ist wunderschön. Dann zurück nach Hause. Die Rasensaat noch einmal intensiv bewässern. Essen ist fertig. Hunde füttern. Jetzt aber endlich den Bericht über Angelika schrieben. Oh, schon so spät. Muss bis morgen warten. Für heute bleibt der beeindruckende Abendhimmel. Gute Nacht.

09. September – Klassiker


Berliner, Hamburger, Amerikaner, Luxemburgerli, Toast Hawaii, Thüringer und natürlich ein Paar Wiener. Das ist nur eine kleine Auswahl an Speisen, in denen Orts- oder Ländernamen vorkommen. Heute gab es auf Hiddos Arche auf der Jeetzel zu dem Paar Wiener Würstchen noch ein Brötchen, etwas Senf und viel Spaß mit Birgit und Andreas, die uns zum ersten Mal in Hitzacker besuchten. Wir genossen nicht nur das schöne Wetter auf unserer Terrasse, sondern zeigten ihnen noch ein wenig von der kleinen Inselaltstadt an der Elbe mit ihren heimeligen Gassen und dem gemütlichen Treiben rund um den Markt – eine Portion Urlaubsstimmung fernab der Großstadt.

08. September – King Louie


"Klein, aber oho." Diese Redewendung trifft auf jeden Fall auf Balu zu, den wir liebevoll King Louie getauft haben. Wie ein so kleiner Hund Kendo und Greta in Schach halten kann, ist schon sehr interessant zu beobachten. Heute haben wir Angelika (und Balu) zu einem Essen in Rolly's Trucker Stop an der B216  eingeladen – als Dankeschön für die schönen Stauden, die wir von ihr geschenkt bekommen haben. Zu Anfang war Angelika etwas verunsichert, ob Balu überhaupt mitkommen könne, da er sehr schnell und extrem auf andere Hunde reagiere. Wir ließen es auf einen Versuch ankommen und sehr schnell zeigte sich dann, dass es nicht auf die Größe (eines Hundes), sondern auf dessen Ausstrahlung. So eingeschüchtert, bzw. desinteressiert haben wir Kendo und Greta selten erlebt. Angekommen bei Rolly‘s Imbiss wurde sofort klar, wer hier die Hosen an hatte und die Hauptattraktion war: King Louie. Egal wer ihn sah, war sofort verzaubert von ihm. Kendo und Greta waren abgeschrieben. Und ja, wir gestehen es freimütig: auch in unsere Herzen hat er sich bereits geschlichen.

07. September – Sehnsucht


Immer wenn wir mit Cyril sprechen, kommt augenblicklich Sehnsucht in uns auf. Wenn der sympathische Meisterkoch von seiner Heimat Frankreich erzählt, schwingt so viel Liebe in seinen Worten mit, dass wir das Leben auf einem Marktplatz oder das Pétanque-Spiel vor unserem inneren Auge erleben, als wären wir jetzt vor Ort. Cyrils Erzählungen von einem typischen Weihnachtsmenü – Austern, Schnecken, Wildragout, Käse, Dessert, dazu die passenden Getränke und das ganze über Stunden zelebriert – regten augenblicklich unsere Reiselust in das Land der kulinarischen Genüsse an. Allerdings wurden wir auch wieder einmal schmerzlich an unsere abrupt abgebrochene Reise im Jahr 2020 erinnert. Damals hatten wir uns schon so sehr auf die französische Atlantikküste gefreut. Heute lebt die Sehnsucht dort einmal hinzureisen in uns weiter. 

06. September – Kabelsalat


Oft sind wir vollkommen überfordert von unserem Leben. Was wollen, sollen oder müssen wir als Nächstes machen? Können kaum einen klaren Gedanken fassen, sind weit entfernt von jedweder Struktur im Lebensablauf und leben manchmal fast wie ferngesteuert. Unser Leben mit all seinen Möglichkeiten und Überforderungen. Es müssen täglich Entscheidungen getroffen werden: Was wollen wir wann und wo? Mit wem oder womit wollen wir unsere Zeit wie verbringen? Und einfach so rasen die Wochen, Monate und Jahre nur so dahin. Aber halt! Wir hatten doch so viele Träume und Wünsche. Vorbei. Oder doch noch nicht? Jetzt heißt es Innehalten. Mal eine Pause machen. Ohne Ablenkung. Und nachdenken. Das ist unbequem: den Kabelsalat des Lebens buchstäblich entwirren. Aber es lohnt sich!

05. September – Achtsamkeit am Wegesrand


Mit seinen Gedanken nicht immer schon in der Zukunft zu sein, ist einfacher gesagt als getan. Wie oft schweifen wir mit unseren Gedanken ab, sind abgelenkt, schauen beim Spazierengehen auf unser Handy, checken E-Mails, telefonieren oder surfen "einfach nur so" im Internet. Selten sind wir im Hier und Jetzt, meistens mit den Gedanken schon beim nächsten Termin, der nächsten Verabredung oder in der Vergangenheit unterwegs. Dabei entgeht uns so vieles. Den Augenblick genießen, Neues entdecken oder Altbekanntes neu betrachten, ist beim Starren auf den Bildschirm nicht möglich. Wir holen uns dabei die tollsten Entspannungstipps und übersehen, dass es nur die Gräser am Wegesrand sind, die beim Betrachten mehr Entspannung bringen, als jeder Tipp der hippsten Influencer bei Instagram.

04. September – Alltagsbetrachtungen


"Ist das Kunst oder kann das weg?" Wer denkt bei diesem Satz nicht sofort an die berühmte Fettecke von Joseph Beuys, die einfach "mal so" fachgerecht weggeputzt wurde. Und das auch noch ohne bösen Hintergedanken. Diese unerhörte Aktion wollte nicht einmal als Ablehnung des Kunstwerkes verstanden werden, sondern geschah nur in Ausübung des Berufes einer Raumpflegerin. 
Wir hingegen entdeckten heute dieses Kunstwerk in den Räumlichkeiten einer Kundin und waren sofort fasziniert von der grafischen Anmutung. Das Bügeleisen strahlte eine majestätische Erhabenheit aus, ist wohlproportioniert, es spricht mit dem Betrachter, erzählt eine Geschichte, macht vergangen geglaubtes gegenwärtig – und und und ... Genug der Fantasie, bevor sie gänzlich mit uns durchgeht – obwohl das durchaus seinen Reiz hat.

03. September – Harzer Verhältnisse


Soweit, wie im Harz, ist es mit den Bäumen hier noch nicht und dennoch sehen wir bei unseren Streifzügen durch die nähere Umgebung des öfteren Fichtenwälder, die anfangen abzusterben. Was im Harz und anderswo schon allgegenwärtig ist und überall ein trauriges Bild abgibt, wird sich in Zukunft in allen Gebieten Deutschlands (außer in den Höhenlagen in den Alpen) zeigen. Zum einen ist es die Hitze und zum anderen der fehlende Niederschlag, welcher den Bäumen zu schaffen macht. Den Rest erledigt der Borkenkäfer. Ein Mittel gegen die Verödung des Waldes oder genauer gesagt der Waldwirtschaft – Fichtenholz wächst schnell und wird in der Bauwirtschaft benötigt, zum Beispiel beim Bau von Dachstühlen – ist, für eine gesündere Durchmischung zu sorgen. Ein Mischwald ist wesentlich resistenter gegen schädliche Umwelteinflüsse, wächst dafür aber langsamer und ist nicht so einfach zu bewirtschaften. Auch das Experimentieren mit anderen Nadelhölzern, wie zum Beispiel der Tanne und der Douglasie, können hoffentlich Abhilfe schaffen.

02. September – Ich bin der letzte Torero oder: Wie Christian Mareike fast in den Wahnsinn trieb


Die ganze Geschichte begann bereits im Frühjahr, als wir Helge Schneider bei seinem Auftritt in der Talkshow 3nach9 beim Singen seines neuen Songs "Ich bin der letzte Torero" gesehen haben. Wenige Augenblicke später hatten wir Tickets für den Stadtpark gekauft und seitdem verging kaum ein Tag, an dem Christian nicht diese Liedzeile trällerte. Vielen Dank – nicht –  für den täglichen Ohrwurm, der sich mit "Sieben Fässer Wein" oder dem Ententanz abwechselte.
Leider wird auch bei den anderen Liedern selten mehr als die erste Zeile vor sich hin geträllert und diese dann meistens auch noch falsch, was einen schon mal an den Rand der Verzweiflung treiben kann.
Gestern Abend zeigte Helge Schneider im ausverkauften Konzert im Hamburger Stadtpark nicht nur gutgelaunt (das geht auch anders) sein Improvisationstalent, sondern vor allem seine grandiose Musikalität. Begleitet von Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug, gab es neben seinen Klassikern wie Katzeklo natürlich auch besagtes Ich bin der letzte Torero. Analog zu der Liedzeile Hast du eine Mutter, dann hast du immer Butter aus dem Buttersong, hieß es für uns gestern Abend: Hast du einen Helge, dann hast du hinterher garantiert gute Laune.

01. September – Es ist wieder soweit


"Ich glaub, es geht schon wieder los. Das darf doch wohl nicht wahr sein." So lauten zwei Zeilen eines bekannten Schlagerklassikers. Für uns bedeutet es, dass wir wieder mit den Fotoaufnahmen für die Lieblingsadressen Sachsenwald beginnen. Wie bitte? War nicht eben noch Frühling? Gefühlt schon. Aber nun geht es mit großen Schritten dem Herbst entgegen. Und wir bekommen beim Termine vereinbaren des Öfteren zu hören: "Was? Ist es schon wieder so weit?" Oder: "Können wir einen späten Termin bekommen?" 
Nicht so bei Riadh. Er war sofort bereit für einen frühen Termin und wir hatten nicht nur viel Spaß beim Fotografieren und der wie immer anregenden Unterhaltung mit ihm, sondern fanden auch noch Zeit für Fotos für unser Logbuch.

31. August – Pribe


"Könntet ihr von mir noch ein oder zwei weitere Fotos machen?", wurden wir von Tim im Rahmen eines Mitarbeiter-Fotoshootings gefragt und da wir gerade eine kurze Pause hatten, bejahten wir seine Frage. Nach einer kurzen Erklärung, wofür die Fotos benötigt werden, machten wir die Blitzlichter aus und nutzten nur noch das vorhandene Licht zum Fotografieren. Tim ist DJ, Musikproduzent und reist mit seiner Musik quer durch die Welt, um auf großen und kleineren Festivals aufzulegen. Sein nächstes Engagement führt ihn an diesem Wochenende nach Eldena zum Indian Spirit Festival.

www.pribemusic.com  

30. August – Zur blauen Stunde


Der Vorteil, wenn es wieder früher dunkel wird, liegt auf der Hand. Zumindest bei Aufnahmen in der blauen Stunde. Das bezeichnet den Zeitraum nach Sonnenuntergang für eine Dauer von ungefähr 30 Minuten, in der man Dämmerungsaufnahmen mit dem intensiven blauen Himmel machen kann. Die Fenster und andere Leuchtquellen (wie hier die Kugel auf dem Hotel Atlantik) sind dann in einem guten Verhältnis zum Nachthimmel und es können eindrucksvolle Fotoaufnahmen entstehen. Etwas sputen muss man sich allerdings schon, am besten bestimmt man den Kamerastandpunkt bereits im Vorwage, klemmt dann die Kamera nur noch auf das Stativ und schon kann es mit den Belichtungen losgehen. Dabei nimmt man über einen Zeitraum von etwa einer Viertelstunde mehrere Bilder auf und entwickelt sie später, um dann die beste Stimmung herauszusuchen. Heute Abend fotografierten wir die Stern Wywiol Galerie direkt gegenüber des Hotel Atlantik und konnten nicht widerstehen, auch von der Weltkugel eine Aufnahme zu machen.

29. August – Doppelt hält besser


Von herzhaft bis süß gehen unsere beiden Bildstrecken, die in der aktuellen Ausgabe der LandLust abgedruckt wurden. Wir hatten das Vergnügen (denn für uns gibt es kaum etwas schöneres, als schon während des Fotografierens ein wenig zu naschen und hinterher dann "richtig" zu essen), zusammen mit der Köchin Barbara Stadler für das Sonderheft Süße Tartes und für den Innenteil der Ausgabe diverse Rezeptfotos rund um die Zwiebel zu fotografieren. Es ist immer wieder ein toller Moment, die eigenen Fotos gedruckt zu sehen und dann noch gleich zu zwei Themen, das ist dann schon eine besonders "leckere" Seltenheit.

28. August – Morgen kommt ein neuer Himmel


Es gibt so Tage, da wäre man am liebsten liegen geblieben. Die können daherkommen mit einem verstörenden Traum über die Ausrichtung des Geburtstages eines Z-Promis, verschüttetem Kaffee, in Form ein blödes Kundengespräch oder Streit mit den Liebsten. Auch noch die ein oder andere schlechte Nachricht kann an solchen Tagen um die Ecke kommen oder einfach körperliches Unwohlsein. Diese Liste ließe sich noch beliebig fortführen. Wir alle kennen diese Tage. Aber was wir nie vergessen dürfen ist, dass es schon morgen wieder ganz anderes aussehen kann. Da sehen wir plötzlich die Morgensonne im Tau des Grases glitzern, hören den Vögeln beim Zwitschern zu, der Streit ist verflogen und die ursprünglich schlechte Nachricht, stellt sich als doch mit so dramatisch heraus. Und schon sind diese „gebrauchten“ Tage nur noch halb so schlimm.

27. August – Sommerende-Blues


Verflixt. Gerade eben war doch noch Frühling. Dann ein kurzes Sommerintermezzo. Und dann? Viel Regen im Norden. Gut für die Natur. Immerhin. Sommerferien. Hamburg war kurzfristig wie ausgestorben. Wo sind die alle hin? In den Süden geflogen? Hoffentlich nicht. Denn da gab es Waldbrände und Affenhitze. Und Karl Lauterbach. Den hatte es im Urlaub nach Italien verschlagen. Ob ihm wohl klar war, dass es im Juli dort sehr heiß ist? Jetzt schon. Und dank Twitter (oder besser: "X"), sind wir auch aus erster (seiner) Hand darüber informiert. Im Norden wurde es vor kurzem auch wieder schöner. 30 Grad und blauer Himmel. Sternklare Nächte und plötzlich ist der September nicht mehr weit. Es regnet wieder mehr und die Tage werden kürzer. Und die Abende kühler. Der Herbst steht vor der Tür. Aber eben war doch noch Sommer ... Gestern ein letzter schöner Tag an der Elbe. Kastanien liegen am Boden. Heute – zurück in Wohltorf – prasseln Eicheln auf das Flachdach. Ein letztes "nicht wahrhaben wollen". Dann ist alles grau. Es regnet wieder und wir gehen bald ins Bett.

26. August – Der Hahn


Es ist schon spät und unsere Suche nach einem ausgesetzten (oder -büxten) Hahn heute Abend war leider vergebens, so dass wir für den Blog lediglich den Abendhimmel über Meudelfitz fotografieren konnten. Nicht die schlechteste Wahl, denn der Sternenhimmel ist hier extrem beeindruckend. (Wir berichteten davon ja bereits.) Und was hat das jetzt mit dem Hahn auf sich? Ganz einfach: Nach einem kurzen Willkommensgetränk bei unseren Nachbarn, machten wir uns auf deren Wunsch hin gemeinsam auf den Weg in Richtung Tiessau, um dort im Wald nach einem (vermutlich ausgesetzten) Hahn zu suchen, der dort bereits seit einigen Tagen gesichtet wurde. Nachdem bereits am Nachmittag diverse Einfangversuche gescheitert waren, wollten wir am Abend noch einmal zu fünft unser Glück versuchen und konnten leider trotz dem Einsatz einer professionellen Wärmebildkamera keinen Erfolg verbuchen. Es wurde dann auch sehr schnell dunkel und wir mussten die Suche abbrechen. Unser Abend endete dann in der Gartenlaube bei Käse, Getränken und guten Gesprächen und wir hoffen nun, dass der Hahn morgen gefunden und gesichert werden kann.

25. August – Außer Fräsen nix gewesen


Am Ende waren alle Knochen einmal komplett durchgeschüttelt. Davor lagen sieben Stunden Fräsarbeiten. Aber der Reihe nach: Um acht Uhr riefen wir beim Baumarkt in Dannenberg an, reservierten eine Motorfräse und freuten uns auf ein bis zwei Stunden leichter bis mittelschwerer maschinenunterstützter Gartenarbeit. Doch weit gefehlt. Zuerst einmal: Wie kommt so ein Gerät eigentlich ins Auto? Zum Glück half der freundliche Verkäufer vom Baumarkt mit und das Ungetüm passte grade so hinein. Aber wie sollten wir es bloß wieder hinaus bekommen? Da Not ja bekannterweise erfinderisch und wir waren nicht gerade wenig stolz auf unseren Rampen-Eigenbau aus zusammengelegten Palettenrahmen unterstützt von zwei Baumstümpfen (was man nicht so alles im Garten hat). Beim Haus angekommen, konnte es leider erst einmal nicht losgehen, weil wir den Umgang mit so einer Fräse nicht gewohnt sind. Auch hier half uns der freundliche Verkäufer, der kurzerhand von Dannenberg nach Hitzacker fuhr und uns vor Ort mit einem kleinen Handgriff die Fräse zum Laufen brachte. Der Rest ist schnell erzählt: So leicht wie wir dachten, ging es dann doch nicht und nur durch mehrmalige Durchgänge im Schneckentempo kamen wir zum Ziel. Jeder Stein (und davon gab es unzählige) war wie ein Schlag auf die Fräse und schüttelte uns komplett durch. Wir fühlten uns zeitweise wie Marionetten, die fremdgesteuert agieren. Auf den letzten Metern gab bedauerlicherweise die geliehene Maschine ihren Geist auf und so mussten wir sie defekt im Markt abgeben. Glücklicherweise war im Mietpreis eine Versicherung enthalten. Jetzt kann aber endlich das Rasen aussähen beginnen.

24. August – Auf der anderen Seite


Was so nah erscheint, war über viele Jahrzehnte nur unter Lebensgefahr oder behaftet durch strenge Auflagen zu überbrücken. Heute ist es kaum mehr vorstellbar, dass Deutschland einmal getrennt war. An diesem Ort – wie an vielen andren auch – verlief einmal die Grenze genau in der Mitte der Elbe und war durch ein perfides System auf Seiten der DDR gegen Republikflüchtlinge gesichert. Viele Märchen wurden erfunden, um den Westen zu verteufeln und dadurch die Bürger der DDR davon abzuhalten, in den Westen zu wollen. Und doch gab es immer wieder mutige oder auch verzweifelte Menschen, die die Flucht über die Grenzbefestigungen versuchten. Bei unserem heutigen Blick auf die ehemalige Grenze kamen uns die Bilder von 1989 in den Kopf, als tausende von DDR-Bürgern mit ihren Autos in Lauenburg über die Grenze kamen und euphorisch begrüßt wurden. Es ist schade, dass von dieser Freude und Offenheit oft nur noch wenig übrig geblieben ist, und dass heute in vielen Menschen Deutschlands immer noch, und zum Teil sogar stärker als noch vor dreißig Jahren, die Grenze im Kopf existiert.

23. August – Menschen aus der Nachbarschaft – Gabi


Was hätten wir bloß ohne die Hilfsbereitschaft von Gabi gemacht? Schwer zu sagen, aber das wollen wir uns auch gar nicht vorstellen, denn über diese Hilfsbereitschaft haben wir sie, Hubert und Hund Hektor besser kennen- und schätzen gelernt. Schon die ersten Begegnungen an unserem Gartenzaun waren unkompliziert und nach und nach bekamen wir manch guten Tipp für das Haus und den Garten von Gabi, die über ein beeindruckendes technisches Verständnis und Können verfügt. Seit Wochen dürfen wir schon ihre Schubkarre, Schaufel, Sägen, Schleifer und anderes Werkzeug benutzen und haben im Laufe dieser Zeit festgestellt, dass uns auch die Liebe zu Bornholm verbindet. So haben wir uns (unter anderem) mit einigen Tipps für ihren bald stattfindenden Aufenthalt auf der Ostseeinsel revanchiert.

22. August – Futterneid


Es heißt ja Liebe macht blind und das mag auch in vielen Fällen zutreffen, aber das gleiche kann Hunger machen. Die Schafe auf dem Michaelshof in Sammatz hatten heute Nachmittag zur Fütterungszeit nur noch Augen für den frischen Grasschnitt und plötzlich waren die ansonsten eher zurückhaltenden Tiere nicht mehr zu halten – der Wettlauf um die besten Futterplätze begann und so manches Schaf versuchte sich noch während des Fressens in eine bessere Position zu drängeln. Mal mit und auch mal ohne Erfolg, denn auch Schafe haben ihren ganz eigenen Dickschädel. Aber satt sind sie am Ende alle geworden.

21. August – Abendbrot oder Abendrot?


Wir lieben das klassische Abendbrot mit Käse, Aufschnitt, Gürkchen, Tomaten und anderen Kleinigkeiten. Deshalb war es auch nicht besonders verwunderlich, als wir heute Abendbrot statt Abendrot verstanden, wo es doch um eine Sonnenblume ging ...  (Es wäre in der Tat schon sehr ungewöhnlich, wenn eine Sonnenblume Abendbrot hieße, aber hier war wohl auch eher der Wunsch der Vater des Gedanken.) Schnell wurde unser "Missverstehen" aufgeklärt und wir genossen dieses tolle Farbspiel der Sonnenblume Abendrot im Abendlicht, bevor wir uns zu Hause ein leckeres Abendbrot zubereiteten.

20. August – Nachts um halb eins ist die Nacht am dunkelsten


"Bleibt mal eben so – ich hole mal schnell noch unsere kleine akkubetriebene Nachttischleuchte und mache von euch beiden noch ein Foto." Sehen konnten wir uns um diese Uhrzeit schon seit einigen Stunden nicht mehr und dennoch war es ein wunderschöner Abend mit Tini und Ole auf der Terrasse unter einem beeindruckenden Sternenhimmel. So viele Sterne, dazu die Milchstraße und einige Sternschnuppen sehen wir ansonsten nur noch auf Bornholm, wo die Lichtverschmutzung ähnlich gering ist, wie im Wendland. Und so löschten wir nach drei oder vier Belichtungen auch schnell wieder die kleine Leuchte, um weiter in den Abendhimmel zu schauen und zu staunen.

19. August – Der Motivator


9 Uhr morgens. Fast 30 Grad im Schatten. Das Kaffeewasser kocht. Der Gartentisch ist gedeckt. Und Friedrun, begleitet von Hundedame Paula, kommen aus der Stadt zu Besuch ins Wendland. In den darauffolgenden drei Stunden geht es natürlich auch um die Fotografie und wir sind wieder einmal begeistert von Friedruns Ideenreichtum und seiner Kreativität. Es gibt für uns kaum einen angenehmeren Tritt in den Allerwertesten, als von seinen neuesten Fotoprojekten, die er entweder schon umsetzt oder bei denen er noch in der Vorbereitungsphase ist, zu hören. Einfach nur inspirierend.

18. August – Holzhackschnitzel oder doch lieber Rindenmulch?


Das sind Fragen, mit denen wir uns derzeit – neben vielen anderen – auch beschäftigen. Das Staudenbeet mit Rindenmulch bedecken, um die Feuchtigkeit besser im Boden zu halten und dabei Unkraut vorzubeugen oder doch lieber einfach nur Pflanzerde nehmen? Und welche Pflanzerde? Wir haben uns nach fachlicher Beratung für ein Gemisch aus 50 % Komposterde und 50 % Muttererde entschieden. Ob es die richtige Wahl war, wird die Zukunft zeigen. Und die Holzhackschnitzel haben wir nur wegen des "Schnitzels" im Namen genommen. Natürlich nicht! Auch, wenn wir ein gut zubereitetes Wiener Schnitzel sehr mögen, war hier eher der Wunsch nach dem weichen Gehen in einigen Bereichen des Gartens ausschlaggebend – werden doch besagte Holzhackschnitzel häufig auch auf Spielplätzen als Fallschutz eingesetzt. Wir freuen uns, dass wir soviel Neues lernen dürfen und hoffen auf einen schönen Garten.

17. August – La Famiglia


Es ist so eine Sache mit der eigenen Familie. Jeder hat mit jedem seine/ihre lebenslange Geschichte. Meint zu wissen, was er oder sie über ihn oder sie denkt und ist dann doch auch immer wieder überrascht, wenn es so gar nicht nach den üblichen Ritualen abläuft. Bei dem heutigen ersten Besuch von Christians Familie bei uns in Meudelfitz wurde nur einmal kurz die Frage "Fühlt ihr euch hier denn auch sicher?" angesprochen, ansonsten stand trotz schlechten Wetters eindeutig der Genuss im Vordergrund. Nach einem ausgiebigen Frühstück, den unterschiedlichsten Fragen zum Haus und dem Hunde bespaßen, ging es dann noch kurz nach Hitzacker, um zum Abschluss bei Kaffee und Kuchen im Hofcafé Sammatz (wir sind mittlerweile bekennende Wiederholungstäter) den Besuch ausklingen zu lassen. Nach erfolgter Rückkehr in unser Haus konnten wir nur wieder feststellen, dass es einfach schön ist, eine Familie zu haben.

16. August – Himmel über Meudelfitz


Dieser Ausblick und diese Stimmung in der Abenddämmerung mit Blick über ein Feld – und das auch noch direkt vor der Haustür – ist so schön, dass wir es einfach in Bildern festhalten müssen. Die hier gezeigten Bilder entstanden an drei aufeinander folgenden Tagen und wurden nicht aufwendig nachbearbeitet, sondern kommen direkt aus der Kamera und spiegeln unseren Eindruck perfekt wider. Wir könnten jedes Foto so lange optimieren, bis es scheinbar perfekt ist, lieben aber die Momente, wo es natürlich sein darf und ist. So wie der Himmel vor unserer Haustür.

15. August – Im Rausch der Sinne


Nie zuvor haben wir einen Garten wie diesen gesehen. Gehört hatten wir immerhin schon von englischen Landschaftsparks und wer schon einmal eine Rosamunde Pilcher Verfilmung gesehen haben sollte, der hat zumindest eine Ahnung davon, wie bezaubernd diese Parks in der Realität aussehen müssen. Uns wurde vor vor kurzem der Besuch der Gartenanlagen des Michaelshof in Sammatz sehr ans Herz gelegt und so fuhren wir vollkommen ohne Erwartungen dort hin. Schon der vordere Gartenbereich auf dem Weg zum Hofcafé ließ uns staunen. So geschmackvoll und schön angelegt und dabei so gepflegt – hier müssen viele helfende Hände am Werk sein. In der Tat leben und arbeiten auf dem Hof um die 200 Personen aus aller Welt und viele von ihnen eben auch in den unterschiedlich angelegten Gärten. Nach einer kurzen und sehr leckeren Kuchenpause (auch diesen möchten wir hier nicht unerwähnt lassen), ging es weiter in den Staudengarten. Was für eine Pracht! Vorbei an den wellenförmig angelegten Beeten ging es hinab ins Tal mit einem kleinen See und vielen heimischen Pflanzen, bevor unser Weg in den Dahliengarten führte. Auch hier ein Rausch an Formen, Farben und unterschiedlichsten Düften. Dieser Garten – oder besser: Park – ist so angelegt, dass hinter jeder Ecke eine neue Überraschung wartet: ein Durchblick, ein Ausblick, ein Einblick oder sei es einfach eine Bank zum Verweilen. Wir kommen wieder – und das am besten zu den unterschiedlichsten Jahreszeiten. Wir freuen uns schon jetzt auf den Frühling, wo dort tausende von Tulpen blühen sollen. Bis dahin werden wir die ein oder andere Anregung mit in unseren Garten nehmen und zeitnah mit den ersten Umsetzungen beginnen. 

14. August – Inspiration bei Hafermuffins und Käsekuchen


Andreas und Alexander schauten am Sonntag bei uns in Meudelfitz auf Kaffee und Kuchen vorbei. Und immer dann, wenn wir die beiden Hamburger treffen, bekommen wir vollkommen neue Denkanstöße. Tauschen uns aus, erfahren neues, manchmal auch altes in neuer Form und sind am Ende des Besuchs glücklich und satt an neuen Eindrücken. Die Besuche wirken dabei oft noch tagelang nach und haben nicht selten einen entscheidenden Impuls ausgelöst.

13. August – Oldtimertreffen hinterm Deich


Gehen zwei junge Pärchen über die Ausstellungsfläche. Sagt der eine Mann zum anderen: "Da hast du ein Hobby und kommst nicht auf dumme Gedanken." Kein Witz. So kann man das natürlich auch betrachten, für uns war es heute einfach nur ein großes Vergnügen: das alljährlich stattfindende Oldtimertreffen in Bleckede. Einige tausend Besucher zog es heute in die ansonsten eher beschauliche Stadt an der Elbe. Unser Fazit nach zwei Stunden Rundgang: die eindeutig schöneren Autos – bis auf ganz wenige Ausnahmen – wurden früher gebaut. Dagegen gleicht sich das Design der heutigen Fahrzeuge oft bis zur Unkenntlichkeit. Christians Traumwagen war dort auch vertreten: ein Jaguar E-Type. Ich hätte mich für den Porsche mit Wohnwagen entschieden – da könnten auch Kendo und Greta mitreisen. Zum Schluss haben wir dann tatsächlich noch Bernd Wöhlke getroffen. Erkannt haben wir den ersten Vorsitzenden des Oldtimervereins jedoch an seiner markanten Stimme. Fotografiert haben wir ihn vor einem seiner Traumautos: einem Volkswagen Karmann-Ghia. Mal schauen, wovon wir heute Nacht träumen.

12. August – Der Bodenverliebte


Bodenleger, Bodenverkleber, Bodenverleger, Bodenliebender, Bodenlieger, Bodenerkunder, Bodenbewunderer, Bodenbelagsfachmann, Bodenexperte, Bodenbelagswissender, Bodenversteher, Bodenliebhaber, Bodenkleberverleger, Bodenverkleber, Bodenleger, oder einfach auf dem Boden Liegender. Diese Worte und noch viel mehr beschreiben Alexanders Arbeit. Alexander liebt, was er tut und macht das Ganze so exzellent, als würde er für sich selber arbeiten. Kennengelernt haben wir den sympathischen Reinbeker durch unsere Fotografie für die Lieblingsadressen Sachsenwald. Als wir damals seinen für die Aufnahmen mitgebrachten Bodenbelag sahen, waren wir schlagartig begeistertet, hatten uns aber schon für eine andere Lösung entschieden. Als sich die aus bautechnischen Gründen nicht realisieren ließ, konnten wir Alexander doch noch gewinnen für uns tätig zu werden. Darüber sind wir einfach dankbar und heute selbst "Bodenverliebte".

11. August – Immer wieder freitags


Nur am Freitag gibt es diese wahren Verführungskünstler. "Nimm drei und spare dabei" so oder so ähnlich lautet das Motto der Bäckerei Stahlbock von1867 aus Hitzacker. In der Tat gibt es diese Törtchen nur zum Wochenende und sie sind einfach köstlich. Nicht mehr und auch nicht weniger. Wie schön, dass heute Freitag ist.

10. August – Kunstwerke – nicht nur für das Auge ein Genuss


Selten kommt es in unserem Beruf vor, dass wir während – oder doch besser erst nach dem Fotografieren – die zu fotografierenden Objekte aufessen können. Umso schöner ist es, wenn sie dann noch so hervorragend schmecken, wie heute. Was Sebastian Junge und sein Team im Wolfs Junge in Hamburg für die Gäste zaubern, ist nicht nur geschmacklich und optisch herausragend, sondern dazu noch zertifiziert biologisch. Viel mehr Freude beim Fotografieren (und essen) geht kaum, oder?
www.wolfs-junge.de

09. August – Der traurigste Hundeauslauf der Welt


Immer diese Übertreibungen. Muss das denn wirklich sein? Nun ja, es mag trostlosere Hundeausläufe geben, als den in der Wentorfer Lohe, allerdings erinnert uns der Anblick der umherlaufenden Menschen mit ihren Vierbeinern immer eher an das Außengelände einer Verwahrungsanstalt (vielleicht sehen wir auch einfach zu viele Krimis), als an einen Freilauf für Hunde mit echtem "Erlebniszugewinn" für Mensch und Tier. Und als wäre das nicht alles schon trostlos genug, nahm bei unserem heutigen Besuch auch noch die letzte Krähe Reißaus. Nichts wie weg von diesem schrecklichen Ort, mit Menschen, die stumpfsinnig ihre Runden drehen.

08. August – Herbstboten


Stop! Nicht so voreilig, bitte! Und – puh – in der Tat: die Wetteraussichten für die kommenden zwei Wochen lassen auf eine kleine "Renaissance des Sommers" hoffen. Doch heute roch es wieder ein wenig mehr nach Herbst. Kalt war es und dann fanden wir beim Spaziergang auch noch Kastanien auf dem Waldboden. Nicht nur die drei, die auf dem Foto abgebildet sind, sondern sie lagen außerdem in Massen unter den Kastanienbäumen. Morgens und Abends ist es mittlerweile wieder eine ganz andere Luft, als noch vor wenigen Wochen. Sie ist bereits viel kühler und feuchter und es gibt jedes Jahr diesen "point of no return" im Sommer, an dem man merkt, dass der Herbst in den Startlöchern steht. In unserem Bekanntenkreis wurde heute sogar schon über den baldigen Verkauf von Spekulatius und anderem Vorweihnachtsgebäck in den Supermärkten gesprochen. Diese Vorstellung ist uns zurzeit aber noch zu gruselig. Wir schieben sie gerne noch ein paar Wochen vor uns her und hoffen auf ein paar schöne Spätsommertage.

07. August – Ja, wo isser denn?

Nein, es geht hier nicht etwa um Kendo oder Greta, sondern um Christian. Denn wenn man mit Christian unterwegs ist er, ehe man es sich versieht, auch schon wieder weg. Das gilt für die Stadt, ebenso wie für das Land. Nicht nur ich habe ihn schon in einem Hinterhof in Palermo, einem Friseursalon in Lissabon, einer Fischauktionshalle irgendwo an der französischen Atlantikküste oder (so wie heute) an der Elbe im Schilf "verloren". Denn eine Kamera hat eure immer dabei und die Lust auf das Entdecken von bisher unbekannten Menschen, Landschaften oder besonders schönen Situationen ist bis heute ungebrochen. Gut so! Denn davon lebt ja auch unser Blog.

06. August – Geduld und Knochenarbeit


"Ach, so ein paar Wildblumen für den Garten wären doch schön, oder?" "Na klar, die wachsen ja von allein." – Äh: Jein. Natürlich wächst so ein Garten auch von alleine wieder zu, aber unser Wunsch nach einem "geordnet ungeordneten Natur– und Nutzgarten" bedarf doch einiger Eingriffe und einer gewissen Planung. Unserem Wunsch folgend, besuchten wir also vorgestern Eberhard Parnitzke in seinem Bienen- Blumengarten in Bavendorf und erstanden einige besonders Bienen– und Insektenfreundlichen Pflanzen bei ihm. Was für eine Idylle. Fast ein bisschen wie Bullerbü. Eberhard erzählte uns, dass er auf einem Feld in der Nähre von Dahlenburg noch viele weitere Pflanzen habe, die wir ab Mitte September in unseren Garten setzen könnten. Da diese derzeit noch zu großen Teilen in Blüte stehen, verabredeten wir uns kurzerhand auf seiner Anbaufläche zum Aussuchen der entsprechenden Pflanzen. In unmittelbarer Nähe eines Windrads, baut Eberhard Parnitzke eine Vielzahl von Wildblumen und   –stauden an, um den für die Menschen so überlebenswichtigen Insekten eine Nahrungsgrundlage zu geben. Während wir dort die Pflanzen fotografierten, die wir ab Mitte September auch gerne in unserem Garten hätten, bereitete Eberhard einen Teil seiner Anbaufläche für das Pflanzen einiger Setzlinge vor und kurz bevor wir uns verabschieden wollten, fragten wir ihn, ob wir ihm noch behilflich sein könnten. Und siehe da: Eberhard Parnitzke gehört zu den wenigen, die auf diese Frage tatsächlich mit einem "Ja" antworten. So kamen wir in den Genuss, gemeinsam mit ihm noch etwa 400 Setzlinge auszupflanzen. Uns hat es Spaß gemacht, nebenbei haben wir einen tollen Menschen kennengelernt und den Wert seiner Arbeit – dank unserer bescheidenen Minihilfe – noch mehr schätzen gelernt. Ab Mitte September freuen wir uns auf einige neue Wildpflanzen für unseren Garten – die Welt ist ja bekanntlich auch nicht an einem Tag entstanden.

www.bienenblumen-garten.de

05. August – Killerinstinkt


Auge in Auge standen sich Kendo und das kleine (behinderte) Huhn im Dickicht gegenüber. Seine Schnauze war nach vorne gestreckt und er wollte gerade zustoßen, da half nur ein beherzter Schrei aus Christians Kehle, um ihn wieder zur Besinnung kommen zu lassen. Aber der Reihe nach: Heute Morgen ging es für uns nach Bergen an der Dumme zur Gärtnerei Schoebel. Auf über 15000 qm bietet diese Gärtnerei nicht nur eine Vielzahl an Pflanzen, Kräutern und Gehölzen, sondern lädt zuallererst zum Lustwandeln und "sich inspirieren lassen" ein. Auf einem mehrere hundert Meter langen Rundweg sind alle Themenbereiche unterschiedlichster Gärten abgebildet und man bekommt einen guten Eindruck von der Wirkung der jeweiligen Pflanzen in realer Umgebung. Nach eingehender Beratung durch die Firmenchefin füllten sich unsere Einkaufswagen und nach gut zwei Stunden verließen wir die Gärtnerei mit vielen wunderschönen (hauptsächlich heimischen) Gewächsen und der Gewissheit sehr wenig zu wissen und in den kommenden noch Jahren viel lernen zu dürfen. Und da wir schon  in Bergen an der Dumme waren, warum nicht noch einen kurzen Abstecher zu Monika und Alfred machen, die wir noch aus ihren Hamburger Zeiten kennen? Die beiden Künstler wohnen seit gut zwei Jahren im Wendland, genießen die Ruhe, die Menschen und ihren großen Garten. Mittlerweile haben die beiden nicht nur einen Hund namens Kikki, sondern auch mehrere Hühner, die von Kendo und Greta zu Anfang noch großzügig ignoriert wurden, obwohl sie frei im Garten umher liefen. Die Ignoranz hielt genau bis zu dem Moment, als Greta aus reiner Neugierde durch das offen stehende Gatter des Hühnerstalls hineinschlüpfte, um sich ein wenig umzusehen. Das wiederum versetzte die bis dahin entspannten Hühner in dezente Panik, welche wiederum Gretas Interesse weckte – getreu dem Motto: Alles, was wegläuft, wird erst einmal verfolgt. Als die Hühner schließlich auseinander stoben, kam plötzlich auch Kendo auf die Idee, einmal freundlich sein Interesse zu bekunden. So kam es zu besagten Showdown mit glücklicherweise gutem Ausgang. Kendo und Greta kamen danach aber für den Rest des Besuchs an die Leine.

04. August – Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der …


… naja ... Das mag für einen Pferdefreund schon stimmen, aber (hier passt wirklich mal das Wort aber ): Wer auch immer Mareike dabei beobachtet, wie sie heimische Stauden, Pflanzen, Gehölze und was es sonst noch so alles gibt, aussucht und dann schließlich einpflanzt, der weiß, wie wahres Glück aussieht. Wie häufig sind wir schon in Bavendorf, auf unserem Weg nach Hitzacker, an dem Schild Heimische Pflanzen für Bienen vorbeigefahren ohne anzuhalten. Heute war es dann endlich soweit. Auch wenn jetzt gerade nicht die optimale Pflanzest ist, konnten wir neben dem "Echten Herzgespann" noch so einiges für unseren Garten erstehen und selbstverständlich wurde es sofort an entsprechender Stelle eingepflanzt. Morgen geht die Pflanztour weiter, diesmal nach Bergen an der Dumme zur Gärtnerei Schoebel, die wurde uns heute wärmstens empfohlen – wir sind gespannt.

03. August – Der Perleffekt


Fototermin im Autohaus. Neue Mitarbeiterporträts. Bei Regen losgefahren. Bei noch stärkerem Regen angekommen. Das nächste Mal nehmen wir Schwimmflügel mit oder kommen gleich im Schlauchboot an. Egal. Die Stimmung war gut. Die Mitarbeiter wählten gleich ihre Fotos am iPad aus (eine herrliche Sache, es gibt dann keine unangenehmen Überraschungen mehr). AmEnde blickten wir aus der großen Fensterfront auf die ausgestellten Fahrzeuge im Außenbereich und dann mussten wir einfach fotografieren. Raus in den Regen und diese schönen Regendetails einfangen. Nicht, dass wir noch echte Regen-Fans werden, aber ihren optischen Reiz haben Regentropfen dank des Perleffektes auf Bildern durchaus.

02. August – Der Himmel über Hollywood


Jetzt aber schnell nach Hause laufen, bevor es schüttet. Keine zwei Minuten später regnete es in Strömen und nicht nur wir, sondern auch Kendo und Greta waren froh, wieder im Trockenem zu sein. Was für ein Sommer. Sommer? Schon eher Aprilwetter oder Herbstanfang. Entgegen anderslautenden Beteuerungen hilft manchmal auch nicht die richtige Kleidung. Bei diesem dramatischen Himmel kam uns das Jean Harlow Lied von Andre Heller aus den 70er Jahren in den Sinn:


Guten Morgen, Jean Harlow

Wie war die Nacht?

Hat man zwischen Orchideen

Geweint oder gelacht?

War der Himmel über Hollywood

Schwarz oder rot?

War's Champagner oder Kokain

Was man bot?


Gesegnet sei dein Lamettadécolleté

Und die Marabustola aus Chikago

In deinen Hüften wiegt sich die ganze Welt

Guten Morgen, Jean Harlow, bei mir!


Danach wurde der Himmel tatsächlich wieder heller.

01. August – Artenvielfalt


"Ich bringe ein paar Heidelbeeren mit." Mit diesem Satz verabschiedete sich Christian zum Einkaufen und kam vollkommen perplex zurück. Drei Sorten Heidelbeeren gab es an einem Verkaufsstand. Inklusive der Möglichkeit zum Probieren. "Und wie waren die anderen Sorten geschmacklich?" "Keine Ahnung, ich habe nur die Sorte Nui probiert und die Schale dann gekauft." "Warum denn nur die eine Sorte?" "Weil sie mir geschmeckt hat." Für mich wäre das unvorstellbar. Da hat man schon einmal die Möglichkeit des Vergleichens und nimmt sie dann nicht wahr. Die Nui-Sorte war allerdings sehr fruchtig und lecker. Mit Joghurt und Quark, dazu ein paar Bananenscheiben – und fertig war das Frühstück. Es gibt übrigens mehr als zwanzig Heidelbeersorten in Deutschland, aber das verrate ich Christian ein anderes mal ...

31. Juli – Invasiv


"Oh, schau mal, wie schön, eine Distel." "Schön ist die schon, aber mal schauen, ob die auch hier heimisch ist oder zu den invasiven Arten gehört." Auf meine Frage, was denn mit invasiv gemeint sei, bekam ich im Internet die folgende Antwort: Eine gebietsfremde Art gilt als invasiv, wenn die Einführung einer neuen Art unerwünschte Auswirkungen hat. Beispielsweise kann eine invasive Art einen Lebensraum oder ein Ökosystem so beeinträchtigen, dass einheimische Arten dort nicht mehr leben oder Nahrung suchen können. Glücklicherweise hatte Mareike ihr Handy mit einer Pflanzenerkennungs-App dabei und schon wenige Augenblicke später erhielten wir die Antwort: Mit einer 69%igen Wahrscheinlichkeit handelt es sich hierbei um die Gemeine Kratzdistel und damit ist sie als heimische Wildpflanze eine wichtige Nahrungsquelle für viele Insekten. Außerdem sind die Samen ein beliebtes Vogelfutter und gaben dem Distelfink seinen deutschen Namen. Unser Fazit des Tages: Wieder etwas gelernt.

30. Juli – Die kleinste (und schönste?) Feuerwache der Welt

Auf unserem Weg von Hitzacker nach Dannenberg kommen wir jedes Mal an dem Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Streetz vorbei. Mit insgesamt 99 Mitgliedern, davon sind 30 aktiv, umfasst ihr Ausrückbereich die Orte Streetz, Riskau, Tripkau, Prisser, Schmarsau und Lüggau. Und passend zur Gebäudegröße verfügt die Freiwillige Feuerwehr Streetz über ein Kleinlöschfahrzeug des Typs Volkswagen LT. Zu den besonderen Einsätzen der bereits 1902 gegründeten Wehr gehören die Waldbrandkatastrophe in der Göhrde in den 70er Jahren und die Hochwasserkatastrophe im Jahr 2002. Und uns zaubert dieses kleine Gebäude immer wieder ein Lächeln ins Gesicht – trotz des ernsten Hintergrundes.

29. Juli – Anglerlatein


"Mein Fisch war elf Kilogramm schwer und 1,5 Meer lang." Nicht selten stellt dieses Anglerlatein eine maßlose Übertreibung des (meist selbst) geangelten Fisches dar und wir haben es heute en miniature mit eigenen Augen gesehen. Wir haben die kleinsten Angler der Welt entdeckt und das auch nur, weil Claudia und Elke uns im Wendland besucht haben. Nach Kaffee und Kuchen zeigten wir den beiden noch das Städtchen Hitzacker an der Elbe. Auf der Jeetzelbrücke angekommen, begrüßten uns die beiden kleinsten Angler der Welt namens Carl und Thommes mit einem dreifachen "Petri Heil". Nach dieser Sinnestäuschung zog es uns danach noch an die Elbe, wo wir wieder den Blick für die wahren Dimensionen bekamen.

28. Juli – Design im Dasein


Steffen ist ein Ästhet. Sein Vater war Architekt. Sein Bruder führt das Architekturbüro fort. Steffen ist Anwalt für Arbeitsrecht. In unserem heutigen Gespräch drehte sich fast alles um Architektur, deren Auswirkung auf den Menschen und um dänisches Design. Steffen und seine Frau genießen Dänemark, lieben das dänische Design unter anderem von Hans J. Wegner und Arne Jacobsen. Steffen versteht sofort, warum sich Christian in normal hohen Räumen beengt fühlt und das ohne selbst 196 cm lang zu sein. Luft zum Atmen, die Arme in die Höhe zu strecken, ohne die Decke zu berühren, den Kopf nicht einziehen zu müssen, wenn man eine Tür durchschreitet, alles das ist für Steffen nachvollziehbar. Am Ende unserer Fotosession für seine Anwaltspraxis bitten wir ihn noch um ein Foto für unseren Blog, der er ohne Umschweife nach kommt. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen – gerne auch im Wendland.

27. Juli – Eine Perle an der B 216


Als wir zum ersten mal an diesem Ort vorbei fuhren war uns klar, dass wir hier einmal anhalten müssten. "Da müsst ihr unbedingt mal hin!" haben wir dann in der Folge des öfteren gehört, so dass es heute endlich soweit war und wir auf dem Rückweg aus dem Wendland einen Zwischenstopp bei Carola Roßberg an der B 216 in Metzingen eingelegt haben. Es gab hausgemachte Frikadellen mit frittierten Kartoffelscheiben und Rollys hausgemachter Spezial–Knoblauchremoulade. Den Imbiss betreibt Carola jetzt schon seit über zehn Jahren und die Resonanz ist so positiv, dass auch der NDR auf sie aufmerksam geworden ist und bereits zwei sehenswerte Reportagen über Rolly's Trucker Stop gedreht hat. Der Link zu einer davon ist hier: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/typisch/Trucker-Heimat-Hausmannskost,sendung870724.html Und ja: Carola ist "live" genau so sympathisch, wie in der Reportage.

26. Juli – Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne


Diese Zeilen aus dem Gedicht "Stufen" von Herrmann Hesse werden gerne und oft zitiert. Meistens benutzen wir sie, wenn wir einen Neuanfang wagen und diesen möglichst positiv besetzen wollen. Aber ist dem denn auch wirklich so? Ja und nein. Wir erleben es gerade am eigenen Leibe. Unser Haus in Meudelfitz ist bezugsfertig und die erste Nacht darin bereits verbracht. Wir genießen die Zeit hier. Das Neue, das Unbekannte, gepaart mit dem Wunsch, von nun an "vieles anders" zu machen. Aber die Realität hat offenbar etwas dagegen. Denn unsere Ansichten, unsere Gewohnheiten, unsere eigenen Unzulänglichkeiten sind die gleichen. Und dann ist plötzlich doch wieder einiges wie gehabt. Und trotzdem sind wir glücklich. Im Hier und Jetzt. Mit den Dingen, die noch gemacht oder geputzt werden müssen. Aber schon der Anblick von Kendo und Greta, wie sie durch den völlig unfertigen Garten toben, ist unbezahlbar.


Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
 Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
 Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
 Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
 Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
 Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
 Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
 In andre, neue Bindungen zu geben.
 Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
 Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
 An keinem wie an einer Heimat hängen,
 Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
 Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
 Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
 Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
 Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
 Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
 Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
 Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
 Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

25. Juli – Wo bin ich?


Manchmal sind es nur wenige Meter, die uns von anderen Menschen trennen und trotzdem kann einem der Gedanke kommen, man sei fast allein auf dieser Welt. Der Feldweg führte zum Bahnübergang, die Schienen ins Nichts (früher einmal in Richtung Dömitz) und der Fluss in eine Sackgasse. Und das alles nur wenige hundert Meter von Dannenberg entfernt. Wie schön, dass wir heute einmal in Lüggau angehalten haben – ein wunderschöner kleiner Ort mit einem tollen Ferienparadies für alle Großstadtmüden: https://wendlandhoflueggau.de

24. Juli – Pax und fertig


Sechs Stunden Ewigkeit. Karton um Karton aufreißen. Schrauben zurechtlegen. Seitenteile befestigen. Rückwand festnageln. Aufrichten. Nupsis für die Böden einschrauben. Das war früher ohne Schrauben viel einfacher und schneller. Kleiderstangen befestigen. Scharniere an den Türen befestigen. Türen einhängen. Griffe aus einer fürchterlichen Blisterverpackung rauspröckeln. Wer denkt sich so einen Mist bloß aus? Ausmessen. Ohne Wasserwaage. Fertig. Dazwischen mit Nachbarn geschnackt. Kaffee gekocht. Internet eingerichtet. Mit Kendo und Greta unterwegs gewesen. Zum Schluss noch ein letzter Blick auf das fertige Tageswerk. Jetzt ist die Pizza im Ofen. Wir haben fertig.

23. Juli – Berlin Bilanz – Der Lack ist ab


Zu Gast in einer stinkenden, lärmenden, chaotischen und aggressiven Kloake namens Berlin. Pissegeruch an jeder Ecke, Sirenengeheul, Motorendröhnen von omnipotenten, jungen Fahrerlaubnisbesitzern. Katastrophal bekleidete Menschen gehen wie Zombies durch die Stadt. Touristen suchen ihr Glück beim Fressen und Saufen am Breitscheidtplatz. "Ich hau‘ dich gleich vom Sattel, Du Arschloch!", ist noch die höflichste Form der Unterhaltung bei Meinungsverschiedenheiten auf der Straße. Leere Blicke, nörgelnde Kinder, blutunterlaufene Augen, offene Wunden, überall Müll in den Grünanlagen. Kleine Lichtblicke gibt es am Rande: das technische Museum oder das Kommunikationsmuseum regeln den Lärm der Stadt auf ein erträgliches Maß. Und das Diener Tattersall. Hier sitzen Thomas Quasthoff, Detlev Buck und Simone Rethel genau wie die anderen Gäste und genießen die Abendsonne. Zum Abschluss der Woche dann noch der CSD. Ein wichtiges Thema, dargeboten wie ein Schützenumzug, mit lärmender Musik und vielen Zuschauern am Rande. Dazu Bratwurst, Bier und jede Menge Sekt. Die ganze Party muss gut gewesen sein, denn heute Morgen war der Weg vom Hotel bis zur Siegessäule gesäumt von Müll. Soviel Abfall und Glasscherben haben wir selten gesehen. Jetzt aber schnell zurück in spießige Wohltorf.

22. Juli – Mit einem Engel unterwegs in Berlin


Seit einer Woche sind wir jetzt schon mit Karl-Heinz in Berlin am Fotografieren. Unter dem Motto: "Wenn Träume Flügel bekommen" haben wir an den unterschiedlichsten Orten in der Hauptstadt und der Umgebung Mitarbeiter der DEKRA mit Engelsflügeln aufgenommen. Alles perfekt organisiert von "unserem Engel". Im Anschluss an die beiden letzten Motive des heutigen Tages, sind wir noch zum CSD gegangen, um zur Erinnerung an dieses "himmlische" Thema und die schöne gemeinsame Zeit ein paar Aufnahmen zu machen. Dabei haben wir festgestellt, dass ein Engel beinahe Narrenfreiheit genießt und auch ein gern gesehenes Motiv für alle Fotografen ist. Und rückblickend können wir sagen – ganz im Gegensatz zu den Protagonisten auf dem ersten Bild – dass wir neben der Arbeit auch zum Spaß da waren.

21. Juli – Die beste Wandzeitung


Heute Morgen ging es in die Stadt Brandenburg im Bundesland Brandenburg – unter anderem bekannt durch den Kabarettisten Rainald Grebe und den Autobauer Tesla. Wir fotografierten in dem ehemaligen größten Stahlwerk der DDR, an das heute in einem Museum erinnert wird. Das Herzstück ist dort der "Siemens Martin Oven XII". Er war der letzte Schmelzofen, der im brandenburgischen Hüttenwerk gebaut und in Betrieb genommen wurde. Dieser riesige Ofen produzierte bis in die 90er Jahre in einem Schmelzvorgang bis zu 180 Tonnen Stahl, was in etwa dem Gewicht von 120 VW Golf der aktuellen Modellpalette entspricht. Um diesen großen Schmelzofen anzutreiben, waren viele weitere Maschinen und Anlagen erforderlich, die ebenfalls noch zu besichtigen sind. Diverse Werkstätten, ein Fotolabor, eine Schmiede und sonstige Wirtschaftsräume sind in unverändertem Zustand erhalten und erwecken den Eindruck, als ob die ehemals 10.000 Arbeiter gerade in den Feierabend gegangen wären. Gefreut haben wir uns auch über einen original erhaltenen Spind. Zeitgleich zum westdeutschen "Playboy", gab es in der DDR "Das Magazin" und schon des Öfteren haben wir gehört, dass die Menschen in der DDR nicht so prüde waren wie die Westdeutschen.

20. Juli – Halbzeit in Berlin


Nach drei Tagen Fotoshooting für die DEKRA Akademie in Berlin bekamen wir heute dieses Video, von dem wir gar nicht wussten, dass es gedreht wurde. Eine schöne Erinnerung an die bisherigen Fotomodelle (alles Mitarbeiter der DEKRA) und die verschiedenen Orte der Fotoaufnahmen, als da wären das Windobona, das Technik Museum, die Beelitzer Heilstätten, die Malzfabrik und das Museum für Kommunikation. Unser besonderer Dank geht an Karl-Heinz für das Video und die stets reibungslose Produktionsleitung. Morgen geht es weiter an die Spree.

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19. Juli – Lost Places


Für die DEKRA Akademie fotografieren wir aktuell in Berlin neue Kalendermotive. Gestern waren wir in den Beelitzer Heilanstalten vor den Toren Berlins zu Besuch. In der einst weltweit größten Lungenheilanstalt aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts wurde während der beiden Weltkriege ein Lazarett. Hier kurierte der Gefreite Adolf Hitler 1916 seine Kriegsverletzung aus und der ehemalige Staatsratsvorsitzende der DDR, Erich Honecker, hielt sich um die Jahreswende 1990/91 auf dem Gelände der Beelitzer Heilstätten krankheitsbedingt auf. Seit ein paar Jahren entwickelt sich das gesamte Areal mit seiner Fläche von 200 Hektar zu einem beliebten Wohnort mit direkter Bahnanbindung nach Berlin. Zeitgleich werden die historischen Gebäude Stück für Stück renoviert. So entstehen in den ehemaligen Gebäudeteilen Wohnungen, Veranstaltungsräume, Ausstellungsflächen und Ateliers. Die Atmosphäre in den zum Teil noch im Originalzustand befindlichen Bauten inspirierte nicht nur uns zu Fotoaufnahmen, sondern diente auch schon Bands wie Rammstein oder dem Sänger Peter Fox für Musikvideos als Kulisse. Und auch eine bekannte Nachwuchsmodellcastingshow war auf dem Gelände vor einigen Jahren zu Gast.

18. Juli – Pizza im Paradies


Es gibt nur wenige Wohnorte, an denen wir uns wohler fühlen, als bei Maya zuhause.

Maya wohnt in einer Wohnung auf einem alten Gut. Besonders schön ist es bei ihr im Sommer, wenn wir in dem liebevoll angelegten Garten sitzen können. Maya hat ein feines Gespür für Gestaltung und ist besonders gut darin, alles perfekt unperfekt aussehen zu lassen, was unserem eigenen Geschmack sehr nahe kommt. Heute gab es mal wieder eine schöne Gelegenheit bei ihr auf der Bank im Garten zu sitzen und gemeinsam zu mittag zu essen. Und was passt in diesem schönen Ambiente besser als …? Genau: eine Pizza. Direkt aus dem Karton. Perfekt unperfekt! Danach ging es für Kendo und Greta noch eine Runde durch den Park. Wundervoll.

17. Juli – Hitchcock in Berlin


Die Berliner sind ja bekanntermaßen große Spaßvögel und lieben ganz besonders die Filme von Alfred Hitchcock. Ist das so? Nun ja –  wurden nicht ihm zu Ehren in Berliner Bezirk Kreuzberg zwei Schilder aufgestellt, die an eines seiner ganz großen Meisterwerke erinnern? Der Spielfilm Die Vögel aus dem Jahr 1963 stellt einen der Höhepunkte im Schaffen des bekannten britischen Regisseurs dar und weiß auch heute noch durch seine minimalistische und zugleich apokalyptische Handlung zu fesseln. Wenn im Film wie aus dem Nichts die normalerweise harmlosen Krähen, Möwen oder Sperlinge Menschen attackieren, untermalt von ohrenbetäubendem Gekreische, sieht man spätestens bei der nächsten Begegnung mit einem Vogelschwarm die Situation mit anderen Augen (oder auch nicht mehr, wie bei einem der Opfer des Films, denn dem wurden die Augen ausgepickt). Gruseln vom Feinsten. Und so waren wir mit jedem Schritt erleichterter, mit den wir uns von dem Schild entfernten.

16. Juli – Detailverliebt


Und sie wächst und wächst. Claudia hat wieder einmal zugeschlagen: Teil 4 der Ninjago City war ihr neustes Bauvorhaben. Erst vor wenigen Tagen kam die große Verpackung mit tausenden von Bauteilen bei ihr an und schon heute präsentierte sie uns im Rahmen einer Exklusivführung das fertige Kunstwerk. Unglaublich, wie detailverliebt die Entwickler waren: von der Seilbahn mit Sicherheitsvorkehrung beim Eintreffen in der Haltestation über die Backstube mit original französischem Baguette bis hin zu einer funktionierenden Toilette wurde alles geplant und dementsprechend umgesetzt. Das hat in der Tat nichts mehr mit dem Bauen von Fantasiewelten zu tun, wie wir es in unserer Kindheit erlebt haben, sondern hier setzt die Fantasie und Freude bei der Fertigstellung des Bauwerks ein. Es muss Spaß machen, in so einer Entwicklungsabteilung zu arbeiten.

15. Juli – Konfliktvorabbewältigung


In jeder Beziehung gibt es Rituale. Bei uns ist eines davon zum Beispiel das Frage-Antwort-Spiel. Und das geht so: Wenn Christian sich um die Wäsche kümmert und nach der Wäsche diverse Handtücher zum Trocknen auf dem Wäscheständer hängen, kann ich nicht umhin ihn zu fragen, ob er die Hundehandtücher auch nicht  zusammen mit unseren Handtüchern – oder gar den Geschirrhandtüchern –  gewaschen hat. Meistens fällt seine Antwort darauf etwas pampig aus. Was ich denn denken würde und so weiter. Auch frage ich mich (und manchmal eben auch ihn), ob er die empfindlichen Küchenmesser etwa in den Geschirrspüler getan hat oder ob er den Müll auch ordentlich trennt – von der Sortierung der Altglasflaschen in Bunt- und Weißglas ganz zu schweigen. Dort kommen dann des Öfteren schnippische Antworten. Und heute? Heute gab es eine vorweggenommene Antwort in schriftlicher Form auf meine noch nicht gestellte Frage nach den Handtüchern. Das sage noch einer, der Mensch sei nicht lernfähig. Und lachen musste ich auch sehr über diese Nachricht.

14. Juli – Der frühe Vogel

4.30 Uhr in der Früh. Der Wecker klingelt. Die Nacht war eindeutig zu kurz. Schnell unter die Dusche. Kaffee kochen. Brot schmieren und los geht es. Treffen mit dem Wald-Fotografen Harald Lemke um 5.15 Uhr am Golfplatz in Dassendorf. Sein Wunsch an uns: Ein aktuelles Bild von ihm bei seiner Fotografie im Sachsenwald. Weiter geht die Fahrt im LandRover. Der ist schon weit über dreißig Jahre alt und auf dem unebenen Waldboden ganz in seinem Element. Auf einsamen Waldwegen erreichen wir schließlich unser Ziel. Eine Ansammlung von uralten Eichen. Früher wurden die Schweine zum Mästen hierher getrieben. Heute fasziniert an diesem Ort vor allem die Ruhe, die Anordnung der Bäume und das Licht, das langsam durch die Bäume bricht. Nur die Mücken stören kurzfristig unser Glück. Noch vor unserem "normalen" Aufstehen sind wir wieder zurück im Studio und werden von Kendo und Greta ungläubig angesehen. Auch wenn wir keine überzeugten Frühaufsteher sind, stellen wir jedes Mal fest, dass es sich lohnt, den Sonnenaufgang in der Natur zu erleben.

13. Juli – Das Geheimnis der Sackothek


"Sackothek" – was für eine wundervolle Wortschöpfung, die uns im MehlWelten Museum in Wittenburg empfing. Kein Wunder: sie passt zu der Geschichte, die hinter der Entstehung des Museums steckt. Der Fund eines einzigen Mehlsacks am Strand von Dubai im Jahr 1998 war der Beginn einer Sammlung, die in etwas mehr als zwei Jahrzehnten auf die beachtliche Zahl von über 3800 Exemplaren aus über 140 Ländern angewachsen ist. Und das alles, weil ein wacher Unternehmer mit der Mischung aus „Verrücktheit, Besessenheit und Kreativität“ mithilfe seiner Mitarbeitenden am Ball blieb und damit die vermutlich einzige, aber mit Sicherheit größte Mehlsacksammlung der Welt geschaffen hat. Wir waren auf Einladung von Volkmar Wywiol, dem Gründer dieser einzigartigen Sammlung, dort zu Besuch und am Ende der Führung restlos begeistert. Das lag nicht nur an den unterschiedlichen Mehlsäcken, die in der Sackothek gesammelt werden (dort addiert ein Mehlsack-Zähler laufend neu hinzukommende Exemplare) oder der Nachbildung des Ötzi – bei ihm fand man nämlich bei der Ausgrabung zwei Einkörner (Einkorn ist die älteste kultivierte Weizenart) – sondern auch an der Art und Weise, mit der uns Volkmar Wywiol das Museum zeigte. Seine Begeisterung für das Metier Mehl, gepaart mit seiner Begeisterung für die Kunst, hat einen großen Anteil daran, dass das Mehlmuseum zu dem Ort wurde, der er heute ist. Die Art der Präsentation ist fantastisch und es wird ständig an der Ausstellung gearbeitet. Zum Abschluss hatten wir einen vollkommen neuen Blick auf das Mehl, ohne das es in Fragen der weltweiten Ernährung nicht geht. Wir blickten ins Innere eines Mehlsacks, erlebten dort die Stille und wurden über die verschiedenen Symbole auf den Mehlsäcken aufgeklärt. Oft sind es Symbole für Kraft, Glaube und Hoffnung, aber auch die Schönheit wird abgebildet. Das MehlWelten Museum Wittenburg ist als Einladung an Müller, Mehl- und Brotfreunde aus der ganzen Welt gedacht, um das Grundnahrungsmittel mit allen Sinnen neu zu entdecken. Neben den hauptsächlich visuellen Aspekten der Ausstellung gibt es einen weiteren Grund einmal nach Wittenberg zu fahren: Der Schauspieler Rolf Becker hat die Texte zur Ausstellung für den AudioGuide eingesprochen. Allein diese schöne Stimme lohnt den Besuch des Museums.

www.mehlwelten.de

12. Juli – Mit Herz und Hand


Heute passt das Wort „eigentlich“ ohne Wenn und Aber, denn eigentlich besuchte uns Volkmar Wywiol im Studio, um über sein MehlWelten Museum in Wittenburg zu sprechen. Dabei blieb es aber nicht, denn im Laufe unseres Gesprächs erzählte er uns auch von zwei seiner Hilfsprojekte und als unser charismatischer Gesprächspartner auf die Situation in Uganda zu sprechen kam, wurde uns schnell klar, dass wir den Bericht über das Museum lieber auf morgen verschieben und stattdessen heute die beiden Hilfsprojekte vorstellen wollen:


Das Projekt "MoreMilk for Children in Uganda"


Der Kauf einer Milchkuh ist für die arme Bevölkerung in Uganda unerschwinglich. Auch im Rahmen der bekannten Mikrofinanzierung ist der Erwerb kaum möglich, da die Kredite mit hohen Zinsen zurückzuzahlen sind. Unser Projekt "MoreMilk" ist bestechend einfach. Es spendet Milchkühe im Wert von je 270 Euro, die Mütter aus Butiru als Geschenk erhalten. Die beiden erstgeborenen Kälber werden an andere Frauen weitergegeben. Im Schnitt geben die lokalen Buckelrinder jährlich etwa 1.500 Liter Milch. Damit können 8 bis 10 Kinder täglich mit je einem halben Liter Milch versorgt werden. Morgens mit ihrem Mais-Porridge gemischt, starten die Kinder mit einem gesunden Frühstück in den Tag. Verbleibende Extramilch wird verkauft und ermöglicht den Müttern einen kleinen Nebenverdienst. So hat unsere "MoreMilk"-Aktion einen wichtigen Doppelnutzen, und zwar nachhaltig. (Auszug aus dem Pressetext)


„Uganda Bee Go“ - Mit Honigbienen raus aus der Armut


Die Mütter von Butiru werden für ihre eigene Versorgung und für den persönlichen Verkauf von Honig zwei bis vier Bienenvölker erhalten. Doch im Zentrum der Bienenzucht steht die zukünftige professionell betriebene Imkerei „Masabaland Honey Farm" der Organisation "Christliche Sozialarbeit in Uganda". Dafür wurde uns ein mit Eukalyptus, Gruvera und Tithonia bepflanztes Hanggrundstück von 12.500 Quadratmeter zur Verfügung gestellt. Hier planen wir, 200 Bienenvölker aufzustellen. Unser Ziel ist es, diese Honigfarm auch als Imker-Ausbildungsstätte für die vielen armen Frauen - Butiru Women Beekeepers - einzurichten. Im ersten Schritt konnten wir auf dem Gelände bereits 22 Bienenstöcke aufstellen. Mit der Einzäunung des Geländes sowie dem Bau eines kleinen Arbeitshäuschens - in lokaler Lehmbauweise - für Geräte, Honigschleuder, Verpackung, Lagerung und einer Übernachtungsmöglichkeit wurde kürzlich begonnen. (Auszug aus dem Pressetext)


Weitere Informationen zu beiden Hilfsprojekten: www.butiru-freundeskreis.net

11. Juli – Auf einen Kaffee mit Jan-Phillip


Zwei Stunden Zeit zum Quatschen. Über Gott und die Welt. Eher über die Welt und unsere Sicht auf dieselbige. Dazu Käsekuchen und am Ende noch ein paar spontane Schwarz-Weiß-Portraits. Das Leben kann so schön sein. Nein: Das Leben IST schön.

10. Juli – Öfter mal etwas Ungewöhnliches machen


Auf dem Rasen liegen. In den Himmel schauen. Die Augen schließen. Vor sich hin dösen. Sich langweilen. Abschalten. Den Duft der Blumen wahrnehmen. Über den Preisunterschied von Split- und Capri-Eis sinnieren. Die Wolken am Himmel zählen. Dem Rauschen der Blätter zuhören. Insekten beobachten. Träumend verreisen. Viele dieser Dinge kennen wir aus unserer Kindheit und einige davon haben wir heute – zumindest kurzfristig – sogar gemacht. Schön war es (wieder einmal) bei Barbara Stadler und ihrem Mann Erwing Rau in Martfeld, die neben all der Arbeit immer auch noch Zeit für interessante Gespräche, gutes Essen und eben genau für solche wundervollen kleinen Träumereien haben. Mit Erwing sprachen wir auch noch über ein Gedicht von André Heller aus den 70er Jahren, das besonders schön zu unserer heutigen Stimmung passt:


Gut ist's ein Narr zu sein


Die Narren des Königs ritten ans Ufer der Nacht

und lauschten dem Tamburin des Mondes,

das die Stille bewacht.


Sie zogen den Schnee mit Netzen an Land

und schmückten ihn mit Dukaten

und ihre Kappen leuchteten,

wie Segel von Piraten.


Gut ist's ein Narr zu sein,

dann ertrinkst du in der Wüste

und hältst das Sterben für ein Diadem


Gut ist's ein Narr zu sein,

denn die Unbequemen sind den Unbequemen stets bequem.

09. Juli – I have a dream


"Geht es vielleicht auch eine Nummer kleiner?", bekam ich von Mareike als Antwort auf meine Idee, aus diesem brachliegenden Minigolfplatz oberhalb von Hitzacker einen spannenden Erlebnisplatz zu ersinnen. Landschaftlich wundervoll gelegen, mit einem Blick weit über die Elbe in östliche Richtung, fristet dieser Platz seit Jahren ein eher trauriges Dasein, die kleine Bude hat schon lange nicht mehr geöffnet und die Schläger nebst Bällen möge man sich bitte von gegenüber liegenden Restaurant Waldfrieden holen. Dabei könnte dieser Platz mit einer kompletten Umgestaltung (analog zum Bornpark Minigolfplatzes auf Bornholm) ein echter Anziehungspunkt und Ausflugsort sein. Das Motto hier wäre das Wendland und jede Spielbahn wäre einem Ort oder einer Sehenswürdigkeit nachempfunden und entsprechend landschaftlich gestaltet. Es bringt uns einfach Spaß so ein bisschen herum zu spinnen. Natürlich gäbe es dazu unser selbst gemachtes Spitzensofteis mit unterschiedlichen Toppings. Wenn schon verrückt, dann doch bitte komplett.

08. Juli – Der Mann mit dem Pumpsack


"Tut mir leid, dass ich jetzt hier ihre Idylle störe, aber ich muss heute noch vorankommen und dafür ist ihr Schattenplatz genau richtig." Mit diesen Worten schob er sein Faltrad mit etlichen Satteltaschen an uns vorbei, breitete sich und alle Utensilien auf einer großen Decke aus. Dreißig Minuten später stieß der Mann ohne Namen wieder mit seinem Kajak in See, beziehungsweise in die Elbe in Richtung Lauenburg. Er kam aus Magdeburg und fährt die Strecke nach Hamburg abwechseln mit dem Fahrrad und dem Kajak. Dazu braucht es Zeit, Geduld und ein ausgeklügeltes Packsystem, denn sämtliche Satteltaschen verschwinden nach und nach im Rumpf des Bootes, bevor es mit einem Pumpsack in Form gebracht wird. "Besonders schön ist es auf dem Wasser frühmorgens uns spät am Abend, da sticht die Sonne nicht mehr und ich suche mir vom Wasser aus eine Bucht zum Übernachten. Tagsüber bevorzuge ich das Fahrrad fahren." Sein Antrieb für diese Art der Reise? Die Ruhe genießen, wobei er auf Nachfrage erzählt, dass er es sich die Tour einsamer vorgestellt hätte. Dann stieg er in sein Boot, auf dessen Bug das Faltrad vertäut war und paddelte wieder von dannen. Gute Reise!

07. Juli – Ein Hauen und Stechen


Eine Redewendung für etwas kurz und klein schlagen und das passt gut zu dem jetzigen Kalendermotiv. Zeigt es doch die Burgruine Hammershus auf Bornholm, die Größte ihrer Art in ganz Nordeuropa. Dazu der Messerblock in unserer Küche und schon wird das Mittelalter in die Jetztzeit katapultiert. Eine Zeitreise in Sekunden. Wenige hundert Jahre früher gab es weder eine KitchenAid noch einen Thermomix und schon gar nicht die intensive Landwirtschaft von heute. Alles war unendlich viel beschwerlicher als heutzutage, Hauptaugenmerk des täglichen Lebens galt dem Anbau, dem Erwerb oder der Verarbeitung von Lebensmitteln. Wohl kaum ein zur Mittelalter-Zeit lebender Mensch hätte sich träumen lassen, dass in unseren paradiesischen Zeiten des Lebensmittelüberflusses die Menschen trotzdem oft so griesgrämig beim Einkaufen umherschauen. Vom Angebot und der Fülle in den Supermarktregalen müssten wir eigentlich beim Einkaufen vor Dankbarkeit jubilierend durch die Gänge schreiten. 

06. Juli – Hotdog-Currywurst im Mittagsparadies


Verführung pur. Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen. Eine Currywurst im Hotdog-Style. Dazu köstliche Pommes. Nicht solche dämlichen, labbrigen Fritten à la Mc Doof, sondern einfach geile Pommes. Dazu einen Becher Filter-Kaffee und gut. Genau das richtige Entspannungsprogramm nach drei Stunden intensiver Fotografie in einer Kanzlei mit vielen netten Leuten und interessanten Themen. Dass wir beim Warten auf Fannys Hotdog-Currywurst noch einen Bornholm-Fan kennenlernten, uns mit ihm über die schönsten Ziele auf der Insel austauschten, passte einfach zu diesem Mittagsparadies inmitten des Wentorfer Gewerbegebiets, wo man häufig netten Menschen begegnen kann.

05. Juli – Balkongeschichten 

 

Sommer in Hamburg. Es gab Currywurst mit Gewürzketchup auf dem Balkon, dazu ein bayerisches Helles. Prost. Mahlzeit. Der Hamburger Sportverein weiss schon, warum es diese Biermarke auch im Stadion gibt. (Bei all der spielerischen Enttäuschung dürfen ja zumindest das Essen und die Getränke die Fans ein wenig versöhnen…) Gestern Abend lud Ingo zum Grillen auf seinem Balkon ein. Obwohl die Temperaturen zurzeit nicht gerade sommerlich sind, haben wir es trotzdem genossen. Auf unserem Unterhaltungsprogramm standen die Themen Familie, Kinder, Politik, Reisen und Musik. Ingo hat, genau wie wir, keine Lust mehr auf Konzerte mit zigtausend  Zuschauern. Sein letztes großes Konzert war Depeche Mode in Leipzig und es war eine einzige akustische Enttäuschung. Und dann war da noch die Anreise mit der Bahn, aber über die chaotische Art der Personenbeförderung spricht man ja schon fast gar nicht mehr. Diese ist ja inzwischen so zuverlässig unzuverlässig, dass man schon sehr viel Optimismus braucht, um eine Veranstaltung zu besuchen, die am selben Tag wie die Hinfahrt stattfindet. Für einen gelungenen Abend braucht es aber zum Glück' nicht mehr als gute Gespräche, eine Semmel, eine Wurst und ein Bier auf dem Balkon.

04. Juli – Lost in the woods


Hundenasen können meilenweit riechen und das sogar gegen den Wind. Und wenn dann auch noch Alkohol im Spiel ist – so wie diesem Fund: „Das Party-Gästebuch für Alkoholiker“... Das lag verlassen und durchweicht auf einem Stein im Sachsenwald und wurde von Kendo und Greta beim Stromern erschnüffelt. Die beiden verloren aber schnell ihr Interesse, wir jedoch nicht und so "blätterten" (sofern das in dem durchweichten Zustand möglich war) wir noch ein wenig durch die Seiten und staunten nicht schlecht über die mehr oder weniger gelungenen Einträge. Namen werden wir allerdings an dieser Stelle nicht nennen – Ehrensache!

03. Juli – Gedankensprünge


Es war das Jahr 1984. Indira Gandhi wurde ermordet und Ronald Reagan als Präsident der Vereinigten Staaten wiedergewählt. Paris, Texas wurde von Wim Wenders gedreht. In den Hauptrollen spielte neben Harry Dean Stanton (mit einem wundervoll zerknitterten Gesicht) die deutsche Schauspielerin Nastassja Kinski. Der eigentliche Star des Films ist dabei die endlose Weite Texas' und genau daran fühlten wir uns bei dem Anblick des Wartenhäusschens im Wendland nahe Karmitz erinnert. Es ging entlang an Feldern, Wiesen und einigen kurzen Waldabschnitten, als wir an einer Weggabelung dieses originelle Wartehäusschen sahen und uns fragten, wer hier auf wen warten soll, beziehungsweise ob hier schon jemals ein Bus vorbeikam. Was für ein herrlich abgelegener Ort, an dem die Zeit stehen bleibt. Paris, Texas kam erst 1985 in die deutschen Kinos und war mit über einer Million Zuschauern einer der erfolgreichsten Filme in dem Jahr. Und wenn wir schon bei Gedankensprüngen sind: 1985 war das Jahr, in dem über eine Milliarde Menschen den ersten Wimbledon Sieg des damals 17-jährigen Boris Becker am Fernsehschirm verfolgten. Ach so – was es mit dem Spruch auf dem Banner auf sich hat? Darüber kann sich jetzt jeder mal eigene Gedanken machen.

02. Juli – Wenn einem so viel Gutes widerfährt


Das ist doch einen Hausbau wert. Na gut, bei dieser Überschrift denken wir zuerst an ein Kultgetränk aus den 70er Jahren, welches damals noch in so manchen Schreibtischen der Chefetagen ihr Dasein fristeten und bei gelungenen Geschäftsabschlüssen angeboten wurde. 
Bei dem Paar auf unserem Foto geht es ebenfalls um Glück, um Sehnsüchte und um deren Realisation. Wir alle leben in der Realität und daneben auch in unseren Träumen. Dazu gehört – neben der Heirat und dem Gründen einer Familie – oftmals auch der Wunsch nach den eigenen vier Wänden. Denn dort kann man ja alles so machen, wie man es möchte und niemand kann einem da hineinreden. (Redet man sich dann ein.) Was dann oft ignoriert wird: die eigenen vier Wände müssen oft ein (Arbeits-) Leben lang abbezahlt werden und die Ruhe und Entspannung, die man hier sucht, wird oft überlagert von all den Dingen, die man "tun muss", damit alles läuft. Ein Bekannter erzählte uns neulich die Geschichte seines Carports, welches er vor drei Jahren gekauft und selber aufgebaut hat. Einen Maler hatte er schnell gefunden, der kam mit seinen Utensilien und meldete sich nach nur einem Tag krank. Seitdem steht der Carport angemalt herum und jeder erneute Versuch einen anderen Maler zu finden scheitere. Mittlerweile setzte das gute Stück eine inakzeptable Patina an und vor drei Wochen begann er zusammen mit seiner Frau, den Carport selbst abzuschleifen und anzumalen. Es sei eine "Höllenarbeit" gewesen und rückblickend sagte er, dass der Carport nun ihn besitzen würde. Auch eine interessante Betrachtungsweise. Wir hoffen, dass Doreen und Tobias nicht das gleiche Schicksal mit ihrem sehr schön am Feldrand gelegenen Haus ereilt und sie es einfach genießen können.

01. Juli – Wo bin ich?


Warum bin ich? Wer bin ich? Und vor allem: Wie viele? Alles tiefgreifende Fragen, über die man lange nachdenken kann. Heute hat uns allerdings die Frage Wo bin ich? am meisten interessiert. Hierbei denken die meisten Menschen vermutlich am ehesten an ein Versteckspiel. Nicht so wir beide bei diesem Ortsschild oder vielmehr bei dem, was davon übrig blieb. Wir wussten beim Betrachten der unterschiedlichen Aufkleber, dass wir an einem der antifaschistischen Orte Deutschlands sein mussten: Über das obligatorische Gegen Nazis; Antifa, der Weg der Faust; Es ist besser, unsere Jugend besetzt leere Häuser, als fremde Länder; Chaos statt Patriarchat bis hin zu Todeskommando Atomsturm war alles vertreten. Tatsächlich konnten wir zu guter Letzt dann doch noch den Ortsnamen Meuchelfitz entziffern – darauf hätten wir vielleicht ja auch schon vorher kommen können ...

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