30. September – Rubber Duck


Heute ist Kris Kristofferson gestorben. Ein Held aus Christians Jugend. Nicht so sehr wegen der Songs, die er schrieb, sondern vielmehr für seine Hauptrolle in dem Film Convoy von Sam Peckinpah aus dem Jahr 1978. Der Film behandelt Themen wie Freiheit, Rebellion und den Kampf gegen Willkür und zeigt die Solidarität der Fernfahrer untereinander. Convoy ist bekannt für seine spektakulären Actionszenen und wird oft als Klassiker des Roadmovie-Genres bezeichnet. Neben Kristofferson spielen in weiteren Hauptrollen Ernest Borgnine als böser Cop und die hinreißende Ali MacGraw als Fotografin. Unvergessen bleibt auch der Spitzname von Kris Kristofferson in dem Film: Rubber Duck. Und immer, wenn wir auf Bornholm sind, werden wir an ihn erinnert, denn Bekannte haben ein Boot, welches genau diesen Namen trägt.

29. September – Eine Frage des guten Geschmacks (und der Geduld)


Kaum etwas schmeckt so gut wie das Obst aus dem eigenen Garten. Das sagt man zumindest, beziehungsweise steht es in fast jeder Gartenzeitschrift für Hobbygärtner. Also kauft man allerlei Obststräucher und Obstbäume, freut sich über drei bis fünf Himbeeren (der Rest ist schon vor der Ernte vergammelt) und bewacht den einen Apfel wie einen Schatz. Allerdings nur so lange, bis wir von einem Pomologen (tatsächlich heißen Apfelkenner so) erfuhren, dass man die ersten drei Jahre jeden Apfel an einem neu gepflanzten Baum frühzeitig entfernen sollte, damit die ganze Kraft in den Stamm geht (später dankt es einem der Baum mit einer reichhaltigeren Ernte). Das erzählt einem nur niemand beim Kauf des selbigen – wahrscheinlich aus gutem Grund, denn wer würde schon drei Jahre warten wollen? Umso dankbarer sind wir, dass auf unserem Grundstück noch alte Obstbäume stehen. Die sind zwar nicht so schön anzusehen wie in einer Gartenzeitschrift, dafür tragen sie aber sehr gut schmeckende Birnen.

29. September – Glücksbringer


Köstlich. Fernöstlich. Kurios. Famos. Einfach Daruma. Dort waren wir bereits vor eineigen Jahren und wollten hier wieder einmal essen gehen. "Leider alles ausgebucht." lautete die Antwort, als wir einen Tisch für den Abend reservieren wollten. "Gibt es denn wirklich keine Möglichkeit, doch noch einen Tisch zu ergattern?" Nach einigem Bitten und Flehen wurde zumindest unsere Telefonnummer notiert. Eine Stunde später kam der Anruf: "Sie haben Glück, es hat gerade jemand abgesagt." Als wir heute drei Stunden später überaus zufrieden den Heimweg antraten, wussten wir auch warum: Der Daruma ist einer der beliebtesten Glücksbringer in Japan und hat uns offensichtlich bei der Reservierung in dem gleichnamigen Restaurant Glück gebracht. Daruma - japanisches Restaurant, Stadtdeich 1 in Hamburg

27. September – Jeder fängt mal klein an


Hoffnung gehört zum Gärtnern genau so dazu, wie Wasser, Erde und Dünger und das besonders dann, wenn die Himbeerpflanzen noch ein wenig mickrig aussehen wie die, die wir heute geliefert bekommen haben. Wir konnten erst am späten Nachmittag in Meudelfitz sein, um uns um die Pflanzen zu kümmern, aber dank der tatkräftigen Hilfe von Kendo und Greta haben wir alle noch kurz vor Einbruch der Dunkelheit in die Erde bekommen und wünschen uns, dass sie sich wohl an ihrem Standort fühlen und gut anwachsen. Denn schon im nächsten Sommer werden wir hoffentlich glücklich und zufrieden die ersten Früchte ernten und sie pur oder mit Joghurt oder Quark genießen. Wir haben uns bewusst für einen Mix aus verschiedenen Himbeersorten entschieden, um die Erntezeit auf fast drei Monate auszudehnen. Himbeeren sind einfach köstlich. 

26. September – Der Teufel steckt im Detail ...


... die Schönheit liegt dort aber auch. Ja, was denn nun? Nach unserem gestrigen Besuch des Bio-Lieferservices frischeKiste in Syke ging es heute unter anderem zu Fotoaufnahmen einer exklusiven Küche bei Marks Einrichtungen nach Hamburg-Bergedorf. Neben den nötigen Gesamtansichten der Küche war es eine besondere Herausforderung, durch Detailaufnahmen die Eleganz und Wertigkeit zu unterstreichen. Eine schöne Aufgabe, mit genügend Zeit und der Freiheit vom Kunden, unsere eigenen Eindrücke zu visualisieren. Ein Traumjob. Eine Traumküche.

25. September – Unterwegs auf den Spuren des guten Geschmacks


Lustig ist das Fotografenleben. – meistens jedenfalls. Das war allerdings heute morgen nicht unser erster Gedanke, als der Wecker um fünf Uhr klingelte. Doch viel Zeit zum Bedauern der verkürzten Nachtruhe hatten wir nicht, denn kurz darauf ging es auch schon los in Richtung Bremen. Wir waren zu Besuch bei dem Biolieferservice frischeKiste in Syke-Gessel. Aufmerksam wurde das Team der frischeKiste durch Fotoaufnahmen, die wir vor einigen Jahren für einen Betrieb in der Region gemacht haben und so fotografierten wir heute neben ihren unterschiedlichen Sortimentsangeboten auch Teammitglieder, fuhren mit aufs Feld und hatten außerdem noch Zeit zum Probieren und Genießen in unserem Outdoorstudio. Da sah die Welt schon wieder ganz anders aus als noch einige Stunden zuvor.

24. September – Klare Ansage


Im Fahrenkrug in Fahrendorf gibt es nicht nur Bratkartoffeln mit Roastbeef und Remoulade (das alleine würde Christian zur Glückseligkeit schon reichen), sondern neben vielen weiteren leckeren Speisen, Getränken auch noch so manch ernst – oder halb ernst – gemeinten Spruch. Und genau dafür wird der Fahrenkrug seit vielen Generationen so sehr geliebt. Dort gibt es kein Hinterherrennen nach dem Zeitgeist, sie machen das, was sie am besten können und alle wissen genau, wofür sie stehen. Es gibt auch keine aufgesetzte Freundlichkeit, sondern echte norddeutsche Herzlichkeit und das alles in einer auch schon von Slowfood empfohlenen hohen Qualität. Klare Ansage. Klarer Genuss. Klare Empfehlung.

https://zum-fahrenkrug.de 

23. September – Der Beweis liegt auf dem Schoß: Es kommt doch nicht auf die Größe an


Mareike liebt bekanntermaßen Herausforderungen, Experimente und Vergleiche aller Art. Die Frage des heutigen Versuchs lautete: Spielt die Größe eine Rolle? Vor dem Versuch machten wir uns Gedanken mit wem, wo und wie wir unser Experiment durchführen könnten. Die Wahl fiel auf Balu und am Ende waren wir uns einig: Die Größe allein spielt keine Rolle, vor allem dann nicht, wenn es um Zufriedenheit geht.  Balu hat es in unserer Testauswertung auf die volle Punktzahl gebracht. Liebenswert, charmant, und kuschelig, mit einer Portion Durchsetzungsvermögen (gegenüber Kendo und Greta), hat sich dieser kleine Kerl in unsere Herzen geschlichen. Deshalb geht der Tagessieg an Balu. Lediglich für das "fotografiert werden" müssen wir ihm einige Punkte abziehen.

22. September – Easy Rider in a small village


Lonesome Cowboy Andy sattelte heute seine Honda, fuhr zuerst durch die Prärie in Richtung Uelzen, bevor er dann für einen (leider viel zu kurzen) Pitstop in Meudelfitz (denn hier leben noch echte Outlaws) einkehrte. Versorgt mit einem hausgemachten Eiskaffee, den "Latest News" aus dem "Wild Wild West" (oder doch eher Osten?), machte er sich nach einer guten Stunde wieder auf den Heimweg Richtung Norden. Mit über 100 Pferdestärken zottelte er von dannen. Wir Bleichgesichter waren nicht nur von seinem Überraschungsbesuch hoch erfreut, sondern zehren noch immer von den Erzählungen des "Easy Rider".

21. September – Gute Laune inklusive 

Diana, Katharina und Alena machten es uns heute extrem leicht, Fotos von diversen neuen Outfits für die Firma Invero in Geesthacht zu machen. Es liegt an einer Mischung aus ihrer Natürlichkeit, der Musik während des Shootings (von David Bowie bis Roland Kaiser), einem fantastischen Mittagsbuffet mit einem himmlischen selbst gemachten Obstsalat und der familiären Atmosphäre in dieser Firma, die seit rund 25 Jahren Damen Oberbekleidung aus Merino-Schafwolle entwirft und herstellt. So verschmelzen die Begriffe Arbeit und Genuss auf eine sehr angenehme Art und Weise und das bei allerbester Laune.

20. September – Kontraste


Hell und dunkel. Laut und leise. Leicht und schwer. Eckig und rund. Hart und weich. Sauer und süß. Hübsch und hässlich. Neu und alt. Dreckig und sauber. Schnell und langsam. Groß und klein. Diese Aufzählung von Gegensätzen – oder auch Kontrasten –  könnte man endlos weiterführen. Für unser heutiges Fotomotiv passt das Thema "Kontraste" hervorragend, denn es lebt vom Spiel mit Licht und Schatten. Ohne Kontraste wäre unsere Welt um einiges langweiliger. Wir können das Glück nur fühlen, wenn wir auch wissen, was Unglück bedeutet. Gute Zeiten wechseln sich mit schlechten Zeiten ab. Und wer möchte denn schon Mittelmäßigkeit? Gilt doch zum Beispiel die Bezeichnung gefällig bei Weinliebhabern als nahezu vernichtend. Ein Wein muss eben nicht jedem gefallen – die Hauptsache ist,  er hat Charakter. Und das kann man auf fast alles im Leben übertragen.

19. September – Gelassenheit


Während bei diesem Foto oben aufgeregt diskutiert wurde, wer wann, wo und wie steht und was er oder sie dabei in den Händen hält (oder auch nicht), wurde sich unten einfach nur entspannt. Diese Gelassenheit wünschten wir uns von unseren menschlichen Kunden manchmal auch. Nicht nur den strengen Blick auf die nicht so schönen Aufnahmen, sondern die Freude für das eine Foto, das gelungen ist. Doch offensichtlich fällt es uns Menschen leichter, über das Ausschlussverfahren etwas auszuwählen, als von vornherein auf das eine gute Ergebnis zu schauen. Das allein wäre nicht einmal erwähnenswert, würden wir in solchen Situationen nicht immer wieder Sätze wie: "Da sehe ich ja total bescheuert aus!" oder "Was ziehe ich denn da für eine Fresse?" zu hören bekommen. Das stimmt uns immer ein bisschen traurig, zumal wir ja unsere eigenen (sogenannten) "Unzulänglichkeiten" und die damit verbundenen Selbstverurteilungen kennen. So etwas würde keinem Hund einfallen und genau diese Gelassenheit wünschten wir uns für uns selbst und für unsere Kunden.

18. September – Arbeit darf leicht sein


Man muss hart arbeiten für sein Geld, Von nichts kommt nichts, Geld verdirbt den Charakter. Diese und viele andere negative Glaubenssätze rund um das Thema arbeiten und Geld verdienen schwirren in den meisten Köpfen umher. Dass es aber auch ganz anders sein kann, dürfen wir in unserem Beruf immer wieder erfahren. Wie zum Beispiel in der letzten Woche. Da haben wir Kristina zum zweiten mal für ihre Internetseite und ihren Social Media Auftritt fotografiert. Schon bei unserem ersten Termin gingen unsere intensiven Gespräche ins Fotografieren über, welches leicht von der Hand ging und dadurch schienen die Fotos fast wie von selbst zu entstehen. So wie auch dieses mal. Die vertraute Atmosphäre war sofort wieder da, wir unterhielten uns ausgiebig und gingen danach zum Fotografieren in ihrem Garten über. Diese Entspanntheit trägt viel zum Gelingen guter und aussagekräftiger Fotos bei und ist für uns einer der wichtigsten Punkte in unserer Arbeit. Denn auf diese Weise können Bilder entstehen, die über das "Gesehene" hinausgehen. Sie sind in der Lage, das "Gefühlte" sichtbar zu machen. Und für wen könnte es besser passen, als für Kristina, die ihr Coaching unter dem Namen Lücksgefühle betreibt.
https://www.luecksgefuehle.de/

17. September – Alles eine Frage des Geschmacks


Cyril ist einer der Menschen, die man einfach gernhaben muss. Jahr für Jahr fotografieren wir ihn für die Lieblingsadressen Sachsenwald, lernen uns dabei immer besser kennen und schätzen seine Leidenschaft für das Kochen, für das Essen, für die Freude, darüber zu sprechen und schmecken förmlich, wenn er von einem Menü erzählt, das er für seine Kunden gekocht hat. Wir möchten dann am liebsten sofort losgehen, um in der nächsten französischen Markthalle einzukaufen. Hier in Norddeutschland ist die Freude am Einkauf von Lebensmitteln leider oft getrübt, besonders in den klassischen Supermärkten. Vor Kurzem ärgerten wir uns – trotz in Bioqualität erstanden –  über vollkommen geschmacklose Tomaten, über Karotten, die ebenfalls enttäuschend schmeckten.
Die Zucchini haben wir vorsichtshalber im Rohzustand gar nicht erst probiert. Bio aus dem Supermarkt heißt halt nicht zwangsläufig, dass es auch gut schmeckt, aber das ist eine andere Geschichte. Umso mehr schätzen wir, dass wir von Menschen wie Cyril umgeben sind, die uns immer wieder Lust auf guten Geschmack machen.
https://gourmandise-borel.de/

16. September – Dankbarkeit


Bei einem Fototermin mit Riadh geht es nie nur um ein Foto. Heute ging es zum Beispiel um Dankbarkeit. Für das, was wir machen dürfen. Riadh als Mathenachhilfelehrer und wir als Fotografen. Nicht jeder Moment unserer Arbeit bringt gleich viel Spaß, das versteht sich von selbst, aber genau wie Riadh, lieben wir die Selbstständigkeit, verbunden mit all den Risiken und Vorzügen. Wir können wir uns nur sehr schwer vorstellen, in einem Angestelltenverhältnis zu sein. Die Freiheit, ohne längere Rücksprachen berufliche Entscheidungen zu treffen, macht uns glücklich. Und zu hören, wem Riadh dankbar ist, dass er den Weg der Mathematik eingeschlagen hat, ließ in uns die Erinnerung wach werden, wem wir es zu verdanken haben, dass wir unseren Weg der Fotografie eingeschlagen konnten.
www.mathe-riadh.de

15. September – Es ist immer nur Jetzt


Ich wollte schon immer ..., Ich möchte so gerne ..., Ach, es wäre so schön, wenn ..., Nächste Woche werde ich ihn/sie ansprechen ... Für tausend Wünsche gibt es tausend Ausreden, etwas nicht jetzt zu tun. Man könnte, man sollte, man würde … Schnell ist sie vorbei, die Chance auf etwas Unerwartetes, auf eine Überraschung. Manchmal ist es die eigene Bequemlichkeit, oft ist es die Angst vor einem Nein. Oder die Angst vor dem Platzen eines Traums. 
Jo Müller kam in Wohltorf um die Ecke, als wir gerade mit den Hunden hinter dem Studio spielten. Das Licht war einfach großartig. Jetzt ein Foto von Jo machen, das wäre schön. Oder doch nicht? Es macht gerade so einen Spaß mit den Hunden. Zumal wir erst noch die Kamera holen müssten. Lohnt das? Doch dann die mahnende innere Stimme: Los, du Faulpelz, jetzt ist der richtige Zeitpunkt! Und so entstanden diese Fotos in der Nachmittagssonne.
Danke Jo für deine spontane Bereitschaft, für deine Aufgeschlossenheit und deine Neugierde.

14. September – Ein Nachmittag auf dem Land

Vor ungefähr einem halben Jahr haben wir die Musikwoche fotografisch begleitet. Wir waren bei den Proben, im Backstage-Bereich und bei den Konzerten dabei. Nach diesem tagelangen Rausch in und mit der Musik kam der Alltag leider viel zu schnell in unser Leben zurück. Vieles Erlebte geriet zu schnell in Vergessenheit und bis auf einen Opernbesuch in Hamburg und zwei Aufführungen in Bayreuth drehte sich unser Leben weitestgehend um die normalen Dinge des Lebens. Umso schöner war es, dass wir heute zu Gast beim Sommerfest der Musikwoche Hitzacker waren. Wir sahen viele bekannte Gesichter und trafen auch auf jemanden, den wir viele Jahre nicht gesehen hatten. Ein tolles Buffet wurde aufgetischt, der Sonnenschein schien bestellt zu sein, eine Kaffeetafel im Garten lud zum Verweilen ein und ein Kammerkonzert mit einem Duo des Mahler Chamber Orchestra sowie nette Gespräche rundeten den Nachmittag ab. Es war einfach schön und die Vorfreude auf die nächste Musikwoche Hitzacker im Jahr 2025 wächst. An dieser Stelle möchten wir noch einen besonderen Gruß an den Musikliebhaber aus Stade loswerden. Es hat uns sehr gefreut von ihm zu erfahren, dass es ihm seit der Musikwoche im Frühjahr täglich eine Freude ist, unseren Blog zu lesen.

13. September – Wenn der Abend kommt


Es ist Freitag. Schnell die Hunde ins Auto und schon geht es los. Der Dämmerung entgegen. Gerade noch rechtzeitig vor dem Einbruch der Dunkelheit kommen wir im Wendland an. Die Hunde springen ungeduldig aus dem Auto und schauen uns erwartungsvoll an. Auf geht es, bevor es ganz dunkel wird. Die Tage im nahenden Herbst werden schnell kürzer. Die Nächte dafür umso länger und mit ihnen der oft sternenklare Himmel. So viele Sterne wie hier sehen wir ansonsten nur auf Bornholm. Das hat wohl auch etwas mit der Lichtverschmutzung in der Nähe von Großstädten zu tun. Und dann folgt am Abend noch das Hoffen auf die Hirsche. Genauer gesagt auf das Röhren der Hirsche. Denn dann müssen wir an den Kinofilm Jurassic Park von Steven Spielberg denken, so sehr erinnern uns diese Laute an die Dinosaurier. Unheimlich und zugleich faszinierend.

12. September – Hamburg, meine Perle


Hamburg ist schön, keine Frage. Und es gibt Ecken in der Stadt, die besonders sind. Wunderschön. Versteckt. Und doch mittendrin. Am Wasser. An den Teichwiesen. Zwischen Alsterkrugchaussee und Alster liegt der Ruderverein an den Teichwiesen e.V. Dort haben wir heute arbeiten dürfen. Bei dem schönen Alsterblick fiel es uns zwar nicht immer leicht, uns auf die jeweiligen Motive zu konzentrieren, aber mit den disziplinierten und gut mitarbeitenden Modellen machte es richtig Spaß. Beeindruckt waren wir von der Länge eines Achter-Ruderboots. Es misst um die 17,5 Meter und bringt an die 100 Kilogramm auf die Waage. Dass Ruderer Humor haben, konnten wir spätestens beim Blick auf die Namen der  Boote, denen die verschiedenen Riemen in der Bootshalle zugeordnet waren, erkennen. Wir hätten diese Liste gerne um "Tüdelbüdel" erweitert. Kurze Zeit später quälten wir uns dann wieder über die Straßen der Hansestadt zurück ins Grüne und waren uns einig: ohne die Elbe, die Alster oder die Bille wäre Hamburg nur halb so schön. 

11. September – Manchmal liegt das Paradies gleich um die Ecke


Heute Morgen. Nieselregen. Wenig los auf den Straßen. Zumindest in Richtung Lauenburg. Hinter Schwarzenbek kommt erst das Örtchen Wangelau. Danach einige Windräder. Und hinter der nächsten Kurve erscheint schon Lütau. Kurz hinter dem Ortseingangsschild steht eine Hinweistafel zur Obstannahmestelle der Lütauer Süßmosterei. Draußen werden gerade Äpfel angeliefert, die jetzt nach und nach ins Innere der Mosterei schwimmen. Wir sind mit Isabell und Philipp Hawranek, den beiden Geschäftsführern, zum Fotoshooting verabredet. Schnell werden einige Fotomotive für die Lieblingsadressen besprochen und umgesetzt. Eine kurze Führung durch den Hofladen und die Produktion gibt es obendrauf. Die beiden Lütauer sehen ihre Arbeit zwischen Handwerk und Moderne und beschreiben ihren Tagesablauf als Mischung aus Saft pumpen, sauber machen, Leitungen bauen, mit Kunden sprechen, neue Produkte entwickeln und sie sind stolz darauf, fast alle ihre Säfte gemeinsam mit ihrem Team selbst herzustellen. Und das die beiden ein Faible für bestes Obst haben, merken wir spätestens, als wir zum Abschluss noch einmal mit Philipp auf eine Streuobstwiese hinter der Mosterei gehen.

https://luetauer-mosterei.de

10. September – Bald ist es wieder soweit


Da geht man kurz vor Ladenschluss einkaufen, nichts Böses ahnend und nach wenigen Sekunden erscheinen (wie  in jedem Jahr – doch das verdrängen wir immer wieder gerne) die ersten Vorboten des schönsten Ereignisses des Jahres in unserem Blickfeld. Ach ja, Weihnachten steht ja quasi schon vor der Tür. "Tiefpreis" steht auf der Umverpackung. Vermutlich nur, damit sich überhaupt irgendjemand jetzt schon erbarmt, den Christstollen zu kaufen. Freut euch auf die Kaffeetafel, an der die ach so liebe Verwandtschaft sitzt, um dieses Dresdner Meisterwerk zu verköstigen. Ob die Frischkäsezubereitung, die im Hintergrund in der Käsetheke mit dem vielversprechenden Namen1001 Nacht feilgeboten wird allerdings so gut zu den dargebotenen Weihnachtsleckereien passt wissen wir nicht, aber eines wissen wir genau: zu "unserem" Weihnachten gibt es wieder selbst gebackene Kekse – die schmecken einfach himmlisch und da wissen wir zumindest, was drin ist.

09. September – Lichtstreif am Horizont


Nach einem fast komplett verregneten Tag riss die Wolkendecke für einen kurzen Moment auf und bescherte uns einen wundervollen Abendhimmel. Nach wochenlanger Dürre war der Regen heute sehr wichtig, auch wenn er nur wenige Zentimeter ins Erdreich eingedrungen ist. Glücklicherweise soll es in den nächsten Tagen immer mal wieder regnen, so dass durchaus noch die Chance besteht, dass sich die ein oder andere Pflanze erholt. Vom Rasen ganz zu schweigen, der schon seit Tagen regelrecht verdorrt aussieht und das, obwohl wir ihn bewusst nicht gemäht haben. Bei allem Regen ist es dann aber doch schön, wenn einmal am Tag die Sonne kurz vorbeischaut und die schon einbrechende dunkle Jahreszeit noch ein klein wenig hinauszögert.

08. September – Aktuelle Lieblingspflanze


Der Mehlige Salbei ist eine der ganz wenigen Stauden, die jetzt noch in unserem Garten in Meudelfitz blüht. Er ist in unseren Breitengraden nicht heimisch, stammt ursprünglich aus Mexiko und Nordamerika, ist aber zum Glück nicht invasiv und verdrängt damit andere heimische Arten nicht (was für Mareike nicht tolerierbar wäre). Der Mehlige Salbei wurde Christian im letzten Jahr als Bienenstaude verkauft und lebt seitdem in unserem Garten. Und siehe da, heute waren nicht nur unzählige Hummeln fleißig am Nektar sammeln: es tummelten sich ebenfalls mehrere schwarzblaue Holzbienen an und in ihr. Für die Hummeln und Bienen ist der Mehlige Salbei derzeit die (einzige) Lieblingspflanze, während sich der Rest des Gartens in ein blasses, verblühendes Grün hüllt. Wir arbeiten daran, dass es im nächsten Jahr etwas länger blühen wird in unserem Garten.

07. September – Geschäfts(schnaps)idee


Fantastisch. Man muss nur die Augen offen halten. Die Ideen liegen auf der Straße. Oder kleben am Stromkasten. Gondoliere in Hitzacker. Das müsste doch mit dem Teufel zugehen (oder mit dem Hochwasser), wenn nicht zahlreiche Touristen sich in einer halbstündigen Gondelfahrt das bezaubernde Elbstädtchen vom Wasser aus ansehen wollen würden. Christian sieht schon Mareike als Deutschlands erste Gondoliera, während er die Tickets an die zumeist ausländischen Touristen verkauft. Ist doch Venedig ständig überfüllt und extrem teuer. Hitzacker kann ebenfalls mit alten Gebäuden glänzen, hatte früher sogar eine Burg und heute einen attraktiven Weinberg. Mehr als 50 Zwerge zieren die Straßenzüge und die ein oder andere Anekdote könnte Mareike noch dazu dichten. Das ist doch mal eine perfekte Geschäftsidee. Es gab bereits einmal eine Gondoliera – die Erste Venedigs, gegen alle Widerstände. Doch die Deutsche lebt seit 2017 in ihrem – nein: seinem – richtigen Körper. Als Mann. Somit stehen Mareikes Chancen als "erste" Gondoliera doch sehr gut.

06. September – Lieblingsplatz


Jeder Mensch hat (s)einen Lieblingsplatz. Wir zum Beispiel lieben Bornholm und dort vor allem den Norden. Stundenlang sitzen wir am Fenster oder direkt auf den Felsen und schauen auf das Meer. Wir können uns kaum satt sehen, so sehr lieben wir diesen Ausblick. Manchmal entdecken wir ein Schiff am Horizont, ein Lotsenboot, Schwäne, die vorbeifliegen. Der Himmel und das Meer ändern mehrmals täglich ihre Farben, wir lassen den Blick in die Ferne schweifen und möchten in solchen Momenten mit niemandem tauschen. Genauso geht es auch Kendo und Greta. Sobald Mareike das Fenster im Studio öffnet und auch nur in Richtung einer der beiden Hunde schaut, kommen sie schwanzwedelnd angelaufen, werden nacheinander auf die Fensterbank gesetzt und bleiben fast wie Steinfiguren sitzen. Beobachten, verdrehen allenfalls die Köpfe und scheinen zufrieden zu sein. Sie beobachten eben genau so gerne wie wir ihre Umwelt und dieser Platz im Studio gehört halt zu ihren Lieblingsplätzen.

05. September – Kontraste


So wie das Leben mal weiß und auch mal schwarz ist – die Grautöne ignorieren wir an dieser Stelle einfach – so kontrastreich präsentierte sich heute unsere Umgebung. Die schräg einfallenden Sonnenstrahlen zauberten ein, sich schnell abwechselndes, Licht- und Schattenspiel und erweckten dadurch Gegenstände zum Leben. Wieder einmal wurde uns dabei bewusst, dass weder die Kamera, noch das Objektiv entscheidend für ein gutes Foto sind, sondern das Licht – nicht umsonst bedeutet der Begriff Photographie, der aus dem Altgriechischen stammt, übersetzt: Mit Licht zeichnen.

04. September – Das Warten hat ein Ende: Frickes sind zurück


Manchmal ist es schön, wenn die Urlaubszeit endet und eine gewisse Normalität eintritt. Nicht für jeden, aber für uns war das auf jeden Fall heute so. Denn ab sofort haben wir wieder die Möglichkeit, auf einen Espresso zum Einkaufen zu "Fricke's Ess- und Genusswaren" in Aumühle zu fahren. Uns ist es dabei im besten Sinne vollkommen egal, wer von den beiden hinter dem Tresen steht, denn Constanze und Jan-Phillip sind beide sowohl charmante Gastgeber als auch ausgewiesene Genuss-Empfehler. Und so freuen wir uns heute Abend nach dem Einkauf schon auf Spaghetti al Limone – einfach, schnell und köstlich. Dazu ein Glas Sauvignon Blanc – Das fühlt sich fast wie Urlaub an.

03. September – Einladung?


"Wer hat den schönsten Arsch der Welt?" wollten wir heute schon rufen, als wir diese beiden Hinterteile in einer Streuobstwiese in der Nähe von Reinbek Ohe erblickten. Keine Reaktion. Sollte es gar als Einladung zu verstehen sein, einfach mal auszuholen und … (wer hat in seinem Leben nicht schon einmal den Gedanken gehabt, jemandem mal so richtig in den Hintern zu treten?) Oder handelte es sich hierbei um zwei Hilfsbedürftige mit Hexenschuss, die sich aus eigener Kraft nicht mehr aufrichten konnten? Das waren einige der Gedanken, die uns beim Anblick dieser beiden Gestalten durch den Kopf gingen. In Wirklichkeit hatte irgendein Spaßvogel diese zwei Holzfiguren auf einer Streuobstwiese aufgestellt. Vielleicht um Spaziergänger zu erfreuen oder auch mit dem Hintergedanken, dass es bei manchen Menschen besser ist, sie nur von hinten zu sehen. Wir werden es wohl nie erfahren.

02. September – Bitte nicht stören


Es geht doch nichts über einen gepflegten Mittagsschlaf. Und wenn ich hier schon einmal so gemütlich liege, bitte ich doch darum, mich nicht zu stören. Leider bleibt das ein unerhörter Wunsch, denn schon eilen Mareike und Christian mit der Kamera herbei, um wieder eines ihrer täglichen Bilder des Tages zu machen. An sich wäre das noch nicht einmal schlimm, wenn sie nur ihre Klappe halten würden. Aber nein, ein kurzes Pfeifen oder Winseln, nur damit ich einmal kurz mit den Augen blinzele. Das Foto wäre dann noch schöner, als mit geschlossenen Augen. Okay, tue ich ihnen den Gefallen, Hauptsache sie hören dann auf zu nerven. Und nun: Gute Nacht.

01. September – Vorahnung


Monatelang hing dieses Plakat fast wie vergessen in Wohltorf. Ein Relikt der Europawahl. Auf dem Rückweg vom Hundespaziergang lag es dann plötzlich vor uns auf der Straße. Da hatten die Wahllokale in Thüringen und Sachsen noch geöffnet und es bestand für die FDP noch ein Fünkchen Hoffnung. Doch keine zwei Stunden später kann darüber spekuliert werden, ob diese Partei in Zukunft überhaupt noch eine Rolle spielen wird. Da dürften die beiden Landtagswahlen nur der Vorbote gewesen sein, so wie eben dieses Plakat schon zu wissen schien, was sich heute in den beiden Bundesländern abspielen würde.

31. August – Wertvoller Austausch


Es war wieder einmal schön, als wir gestern nachmittag bei Friedrun in Hamburg zu Besuch waren. In seinem Fotostudio in der Margaretenstraße 46 fühlten wir uns wie immer wohl – Kendo und Greta ebenso und wieder einmal waren wir beeindruckt von Friedruns Kreativität. Das druckfrische Logbuch, welches wir bis vor einigen Jahren noch gemeinsam füllten, war nur einer von vielen "Beweisen" dafür. Der regelmäßige Austausch mit ihm ist eine große Inspiration für uns und regt uns stets dazu an, selbst aktiv zu bleiben. Wir haben es schon mehrfach an dieser Stelle erwähnt, aber können es nicht oft genug wiederholden: Friedrun ist uns immer wieder ein Vorbild dafür, die Bereitschaft zu haben sich stets weiterzuentwickeln.

30. August – Unverhofft kommt oft


Ein Abend würde nicht ausreichen, um alle die Erinnerungen auszutauschen, die gestern innerhalb weniger Minuten wieder hochkamen. Aber der Reihe nach. Gestern Nachmittag fuhren wir zum Elbkantinchen nach Grünhof-Tesperhude, um Fotoaufnahmen zu machen. Schöner und gemütlicher kann man an der Elbe kaum genießen und wir freuten uns auf die "kleine Auszeit". Dort angekommen erwarteten wir den – seit Anfang des Jahres – neuen Inhaber des Elbkantinchens, Florian Oehler, anzutreffen, liefen aber zuerst einem alten Bekannten von Christian in die Arme: Tilo. Was für eine Überraschung! Nachdem sich die beiden erst einmal ausgiebig geherzt hatten, gab es kein Halten mehr. Alte Geschichten wurden mit Neuigkeiten ausgetauscht, lediglich unterbrochen von den zu erstellenden Fotoaufnahmen. Tilo arbeitete damals (vor einigen Jahrzehnten) in dem Fotostudio in Reinbek, in dem Christian seine Ausbildung zum Fotografen absolvierte. Der irische Fotograf Gordon Hillis war nicht nur Ausbilder von Christian und Arbeitgeber von Tilo, sondern vor allem ein Meister im Verstehen und Abbilden komplexer Anlagen. Deutschlandweit wurde unter anderem in Molkereibetrieben oder Brauerei fotografiert und auf den oftmals stundenlangen Autofahrten zu und von den Aufnahmeorten wusste "Hillis" so viel zu den technischen Vorzügen der zu fotografierenden Anlagen erzählen, das sich so mancher Produktmanager eine Scheibe davon hätte abschneiden können. Und während Christian sich fotografisch aus– und mit viel Wissen weiterbilden lies, arbeitete Tilo an anderen fotografischen Projekten. Obwohl es nur selten Überschneidungen in der gemeinsamen Arbeit gab, verstanden sich die beiden bei ihrem Wiedersehen gestern, als hätten sie sich nur wenige Monaten nicht gesehen und knüpften dort an, wo sie vor vielen Jahren aufgehört haben. Das hätte sicher noch den ganzen Abend so weitergehen können, doch nachdem alle Fotos im Kasten waren, wurde es kühl und wir mussten zurück zu den Hunden. Noch auf der Rückfahrt ins Studio erzählte Christian von der gemeinsamen Zeit und unter anderem kam ihm dieser prägende Satz von Gordon Hillis wieder in den Sinn: "Wenn ich in meinem Beruf täglich nichts mehr lernen würde, dann würde ich augenblicklich den Beruf wechseln." Dieses Streben nach Perfektion, beziehungsweise nach einer Entwicklung, ist bis heute ein gültiger Anspruch an sich selbst. Wie schön sind doch diese unverhofften Wiedersehen.

29. August – Das ist mal eine Ansage


Wer keine Hunde mag, ist hier verloren – bei unserem Fundstück des Tages: einer echten Hundebank in Tesperhude an der Elbe. Und das Ganze dann auch noch in dieser Farbkombination. Es gibt Fotoaufnahmen, die würden in SW nicht einmal halb so schön wirken wie in Farbe. Dieses Motiv gehört ohne Frage dazu. Rot, Grün und Blau sind die drei Grundfarben in der additiven Farbmischung. Aus ihnen lassen sich sämtliche Farben erzeugen. Deshalb wirken die Farben in diesem Bild auch so harmonisch. Das i-Tüpfelchen bildet natürlich der freundliche Hund, aber da sind wir sowieso voreingenommen.

28. August – Hamburger Perle


Mitten in der Woche gegen frühen Abend. Dreißig Minuten Zeit bis zur Verabredung. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist eine Kirche mit einem kleinen Park. Beim Betreten des Parks fällt alle Angespanntheit der quälend langsamen Autofahrt durch den Feierabendverkehr ab und zuerst fällt der Blick auf die schöne Stirnseite der Christianskirche (Bauzeit 1735-38), deren Namensgeber der dänische König Christian VI. war. Gleich im Anschluss wird der Blick auf eine scheinbar vergessene Vorrichtung für das Einnetzen von Tannenbäumen gelenkt und wir fragten uns unweigerlich: ist die noch vom letzten Weihnachten oder steht sie da schon in Vorbereitung für das Kommende? Diese Frage blieb unbeantwortet. Die wohl berühmteste Grabstelle auf dem Friedhof gehört Friedrich Gottlieb Klopstock, der 1803 beerdigt wurde. Der Dichter wird als Vorreiter des Sturm und Drangs sowie als Begründer der Erlebnisdichtung und der Empfindsamkeit angesehen. Mit seinem Gedicht Das Rosenband wollen wir heute unseren Blogeintrag schließen:


Im Frühlingsschatten fand ich sie;
da band ich sie mit Rosenbändern:
sie fühlt′ es nicht und schlummerte.

Ich sah sie an; mein Leben hing
mit diesem Blick an ihrem Leben;
ich fühlt′ es wohl und wußt′ es nicht.

Doch lispelt′ ich ihr sprachlos zu
und rauschte mit den Rosenbändern:
da wachte sie vom Schlummer auf.

Sie sah mich an; ihr Leben hing
mit diesem Blick an meinem Leben,
und um uns ward′ s Elysium.

27. August – Verdammt, wo ist bloß meine Brille?


Es gibt diese Momente, wo die eigene Eitelkeit beiseite gelegt werden sollte. Heute war so einer. "Christian, du kneifst schon wieder die Augen zusammen, setz doch bitte deine Brille auf.", meinte Mareike nur lapidar, als ich heute dieses Foto von Miniaturfiguren in der Hamburger Speicherstadt machte. Kaum zwei Zentimeter klein, fast vom Winde verweht – nur dank der berühmten Fotoknete vor dem Absturz in die Fluten bewahrt – spielten sich die Figuren sofort in unsere Herzen. Zu jeder Szene hatten wir schnell eine kleine Geschichte parat. Handwerker, Surfer, Anstreicher und viele andere Gewerke waren vertreten und unsere Fantasie kannte kaum Grenzen – ganz anders die eigene Sehfähigkeit ...

26. August – König für einen Abend


Zwischen Schule und Ausbildung jobbte Christian unter anderem in einer Gärtnerei. Dazu gehörte neben der Grabpflege auf dem angrenzenden Friedhof auch die Arbeit in der erfolgreichen Dahlienzüchterei. Damals wie heute werden deutschlandweit die (oftmals prämierten) Pflanzenknollen verschickt. Jeden Abend wurde der Verdienst ausgezahlt und danach ging es meistens mit Freunden noch in die Bergedorfer Weinstube. Neben der obligatorischen Käseplatte mit der Sorte Junger Gouda, gab es französischen Rotwein und tiefschürfende Gespräche bis in die Nacht. Jedes Mal, wenn Christian – so wie gestern in der Parkanlage in Sammatz – blühende Dahlien sieht, kommt die Erinnerung an diese Zeit wieder hoch. Unbekümmertheit. Ein nettes Arbeitsklima. Freunde. Gespräche. Und genug Geld für den Abend. Ein Hochgefühl.

25. August – Waldbaden


Alles braucht einen Namen. Nur dann kann es auch vermarktet werden. So auch das in den letzten Jahren in Mode gekommene Waldbaden. Dabei meint Waldbaden nichts weiter als den bewussten Aufenthalt im Wald. Und natürlich gibt es auch dafür eine Anleitung:


Anleitung für ein achtsames Walderlebnis


Finde einen stillen Ort im Wald, an dem Du ungestört verweilen kannst, sei es im Stehen oder Sitzen. Nutze die Zeit, um den Wald mit all Deinen Sinnen bewusst wahrzunehmen:

Sehen: Nimm Dir einen Moment, um Deine Umgebung zu betrachten. Welche Details fallen Dir auf? Welche Bäume stehen um Dich herum? Wie sehen ihre Blätter aus? Welche Farben und Formen kannst Du erkennen?

Hören: Schließe, wenn Du möchtest, die Augen. Welche Geräusche dringen an Dein Ohr? Hörst Du das Zwitschern der Vögel oder das leise Rascheln der Blätter im Wind?

Fühlen: Richte Deine Aufmerksamkeit auf Deine Füße und den Kontakt mit dem Boden. Wie fühlt sich der Untergrund an? Ist er steinig, weich oder moosig? Spürst Du vielleicht auch den Wind auf Deiner Haut oder die Temperatur der Luft?

Riechen: Atme tief durch die Nase ein. Welche Düfte kannst Du wahrnehmen? Riecht es nach frischer Erde, nach Pflanzen oder nach Blumen? Wie empfindest Du die Luft, die Du einatmest – ist sie frisch, kühl?

Schmecken: Lenke Deine Aufmerksamkeit auf Deinen Mund. Gibt es dort einen bestimmten Geschmack, den Du wahrnimmst?


Nach dieser Übung kannst Du noch einige tiefe Atemzüge nehmen. Wenn Du Deine Wanderung fortsetzt, versuche weiterhin, auf Deine fünf Sinne zu achten und den Wald ganz bewusst zu erleben.


Wir sind geradezu dankbar für diese konkrete Anleitung, wissen wir jetzt doch endlich, wie wir uns im Wald zu verhalten haben. Und dass da heute auch noch ein Stuhl stand, war sicherlich eine Fügung des Schicksals.

24. August – Im Dschungel


Was doch so alles aus einem kleinen Samen entstehen kann. Im Mai kauften wir mehrere Kapuzinerkresse-Pflänzchen, die alle vertrockneten, obwohl wir sie mit viel Freude und Liebe eingepflanzt haben. Mareike hingegen steckte mehr so zum Spaß ein paar Samenkörner in eines unserer Hochbeete und das, was sich daraus innerhalb der letzten Wochen explosionsartig entwickelt hat, übertrifft all unsere Erwartungen. Allerdings hätten wir es wissen können, denn die Große Kapuzinerkresse gilt als sehr wuchsfreudig – das können wir nur bestätigen. Was uns zusätzlich bei dieser Pflanze begeistert, ist der Lotus-Effekt. Wassertropfen perlen komplett auf den Blättern ab. Nichts haftet an ihnen – ein Traum für die Duschtrennwand ...

23. August – Schockstarre


Greta sucht und liebt das Wasser. Kaum hat sie die Witterung aufgenommen, fängt sie an zu drängeln. Am Wasser angekommen, geht sie genau bis zum Bauch hinein, um dann augenblicklich wie angegossen regungslos stehenzubleiben. Für die kommenden Minuten bewegt sich nur noch ihr Kopf von links nach rechts und wieder zurück, so als wollte sie sich selber fragen, warum sie denn nur so zielstrebig ins Wasser gelaufen ist. Auf gutes Zureden reagiert Greta zuerst etwas verlangsamt und nach einigen Minuten des Verweilens ist sie zum Weitergehen zu bewegen. Wir fragen uns dann immer, was wohl in ihrem Kopf vor sich geht. Vermutlich ist die Erklärung so simpel wie naheliegend: sie hat einfach in ihren ersten Lebenswochen und –monaten von Kendo gelernt, dass man höchstens bis zur Brust ins Wasser geht. Vielleicht ist es aber auch nur ihre Art des Kneippens.

22. August – Küchensee-Idyll


Ratzeburg. Kreisstadt. Finanzamt. Beamtenstadt. Heimatstadt des legendären Deutschland-Achters von 1960. Klingt nicht gerade aufregend und das stimmt auch. Wer sich allerdings einmal nach Ratzeburg verirrt, gar ein wenig Zeit dort verbracht hat, wird die Inselstadt mit ihrer Seenlandschaft nicht mehr vergessen. So eine beeindruckende Landschaft, so schöne Seen mit tollen Bademöglichkeiten, Ruder- und Segelgelegenheiten, einer Jugendherberge, die eher einem Hotel gleicht (mit eigenem Badesteg), findet so manch Pauschaltourist in fernen Ländern nicht, ganz zu schweigen von der sofort eintretenden Entspannung. Kein Flughafen-Stress, keine Zugverspätungen auf ICE-Strecken. Ratzeburg hat sogar einen kleinen Regionalbahnhof, der an die Strecke Lübeck-Lüneburg angebunden ist. Stattdessen kurze Wege zu diversen Eisdielen, Badestränden, zum Segelbootverleih, der Segelschule, zu dem Wanderweg rund um den Ratzeburger See und nicht zu vergessen dem Weg rund um den Küchensee. Der ist zwar viel kleiner als der Ratzeburger See, aber nicht minder schön und vor allem liegt er fast komplett im Schatten. Kendo und Greta fühlten sich ebenfalls sauwohl und so fiel uns die Rückfahrt nach Wohltorf nicht leicht. Ein Zwischenstopp in der Domäne Fredeburg konnte uns dann aber wieder milder stimmen.

21. August – Gelb


Gelb ist eine lebendige und auffällige Farbe, die oft mit Sonne, Wärme und Lebensfreude assoziiert wird. Fast jeder erfreut sich an dem Anblick von Sonnenblumen, die nicht nur in den heimischen Gärten vorkommen, sondern ebenfalls auf Feldern angebaut werden. Diese Felder sind wunderschön anzusehen, obwohl sie jedes Jahr auch den scheidenden Sommer begleiten. In vielen Kulturen symbolisiert Gelb Optimismus, Glück und Energie. Auch wird es häufig verwendet, um Aufmerksamkeit zu erregen und positive Gefühle zu wecken. In Kombination mit einem Rotton dient jedoch Gelb dazu, günstige Angebote zum Beispiel bei Billigketten oder Discountern zu suggerieren. Uns erfreut die Schönheit dieser Sonnenblume, die ganz in der Nähe unseres Studios wächst, schon seit einigen Wochen fast täglich. Heute haben wir ihr ein wenig Zeit gewidmet und sie genauer betrachtet. In dieser Nahaufnahme zeigt sich ganz besonders die faszinierende Anordnung jedes einzelnen Details. Von Nahem und Weitem einfach schön.

20. August – Reise in die Vergangenheit


Die einen erledigen es gleich beim Auszug aus dem Elternhaus, die anderen brauchen ein paar Jahr(zehnt)e mehr, aber wir alle kennen es: die alten, im Elternhaus befindlichen, Spielsachen aus Kindheitstagen. Bauklötze, Kuscheltiere, Spielzeugautos, Puppen, Bücher, Hörspiel-Kassetten, Plastikfiguren, Barbiepuppen, Lokomotiven, Autorennbahnen, Holzsegelboote, um nur einige Dinge zu nennen. Manchmal steht auch noch der Schlitten oder das erste Fahrrad mit Stützrädern auf dem Dachboden. Jedes Teil, das man dort entdeckt, erzählt eine ganz eigene Geschichte und wir wissen augenblicklich, mit wem wir was gespielt haben. Was uns am meisten am Herzen lag, welche Spielfigur oder Hörspiel-Kassette bei der Autofahrt in den Dänemarkurlaub auf keinen Fall fehlen durfte. Doch was passiert später mit all den Gegenständen? Lieber behalten oder doch besser verschenken und anderen Kindern mit den – meistens noch sehr gut erhaltenen Spielsachen – eine Freude machen und den geliebten Dingen damit ein zweites Leben zu schenken, auch um weiter in unsere eigene Zukunft reisen zu können.

19. August – MOCs


Was ist denn das schon wieder? Klingt nach Chicago. Bandenkrieg. Brennenden Mülltonnen. Straßenschlachten. Gangstern aller Art. Alles Zutaten für eine irre spannende Geschichte. My Own Creations klingt dagegen eher nach Strickanleitung, Töpferkurs und Aquarellmalerei (wir wollen niemandem zu nahe treten), meint aber in diesem speziellen Fall das Entwerfen eines eigenen Bauwerks mit den kleinen bunten Steinen. Oder um uns kurzzufassen: unsere liebe Fastnachbarin Claudia war wieder einmal am Werken und ist dabei, den Original–Entwurf einer Chinesin nicht nur detailgetreu nachzubauen, sondern diesen auch noch zu verfeinern – sozusagen ein Doppel-MOC. Wir waren wieder einmal begeistert.

18. August – So ein Schwein


Diese Bezeichnung für einen Menschen soll ich laut Mareike nicht mehr verwenden (Ferkel, Sauerei, Schweinerei ebenfalls nicht mehr), denn, so argumentiert Mareike, das wäre eine grobe Beleidigung dieser Tiere, die erstens sehr sauber sind und zweitens nicht auf die Idee kämen, ihren Abfall im Wald abzulegen. Bei diesem Idioten spielen wohl andere Dinge eine Rolle, wie zum Beispiel Faulheit (ach, der Weg zum Recyclinghof ist noch so weit), Geiz (die Entsorgung kostet bestimmt ein Vermögen) oder Sadismus (wozu bezahle ich denn Steuern, das kann gefälligst die Stadtreinigung abholen). Wobei eine Fahrt zum Recyclinghof auch manchmal einer Wundertüte gleicht. Steigt wirklich ein Kunde durch, was er wofür und dann noch wie viel bezahlen muss oder warum muss ich heute dafür zahlen und letzte Woche nicht? Dass gerade am Montag bei uns in der Umgebung die Abgabestellen geschlossen haben – wo doch in Privathaushalten gerade am Wochenende oft ausgemistet wird – bleibt ebenfalls ein Geheimnis.

17. August – Da müsst ihr unbedingt auch mal hin!


So ähnlich klangen einige Empfehlungen, als wir letztes Jahr zu genau dieser Jahreszeit von unserem Besuch in der Nemitzer Heide erzählten. Der Besuch einer Heidelandschaft hat in der Erinnerung auch etwas von Großmutters früheren Ausflugswünschen in die Lüneburger Heide zu tun. Mit einer Kutschfahrt und anschließendem Essen im Gasthaus. Damals, als die Welt noch in Ordnung war. Das war sie natürlich auch damals schon so viel oder wenig wie heute, nur wir Kinder wussten es noch nicht besser. Und doch kommt regelmäßig beim Besuch der Heide dieses Gefühl auf, dass das ein behüteter Ort ist, ein Ort, an dem die Erwachsenen entspannt waren, wir Kinder umher toben durften, ein oder zwei Mark dafür bekamen, wenn wir artig am Tisch beim Essen saßen und sowieso immer die Sonne schien. Heute im Breeser Grund schien die Sonne nur über den Wolken und bei aller Schönheit und den überaus lieb gemeinten Empfehlungen dieser Heidelandschaft, fanden wir die Nemitzer Heidelandschaft mindestens genauso eindrucksvoll.

16. August – Kulinarische Reise leicht gemacht


Von dieser Aktion können sich so manche Klima-Aktivisten eine Marketingscheibe abschneiden. Ein großer deutscher Discounter macht es vor: Klimafreundliches Reisen geht durch den Magen. Innerhalb eines Tages kann man sich mit den schönsten Lebensmitteln Europas durch den Kontinent essen, mit geschlossenen Augen von Land zu Land reisen, dabei die Liebe der Produzenten förmlich in sich aufsaugen und das alles – vorausgesetzt man geht zu Fuß oder fährt mit dem Fahrrad zum Einkaufen – ohne den eigenen CO₂-Ausstoß in ungeahnte Höhen zu treiben. Das Beste daran? Keine überteuerten Restaurantbesuche auf der Piazza, keine Reisekosten, Niemand, der einen im Zugabteil nervt, keine kostbaren Urlaubstage vom Jahresurlaub verbrauchen, nicht der typische Ärger in der Unterkunft, auch der überteuerte Mietwagen entfällt, alles in allem gewinnen wir an Lebensqualität. Erste Reiseanbieter sollen sich bereits an Lebensmittelkonzernen beteiligen wollen. So geht Klimaschutz!

15. August – Die zwei Seiten eines Mannes 

 

Wen neben der A-Seite auch die B-Seite einer Schallplatte interessiert, muss letztendlich die Scheibe umdrehen, um an die ganze Geschichte zu kommen. Und auch für Buchliebhaber gilt: Zwischen Vorder- und Rücktitel liegt die Wahrheit. Bei Wim, unserem heutigen Fotomodell, gibt es ebenfalls diese zwei Seiten. Der Kamera zugewandt, wie immer sympathisch und professionell, offenbarte erst die Rückansicht das Geheimnis seines Erfolges: Überraschend im Detail, flexibel in der Wahl seiner Hilfsmittel und so hatten wir auch heute wieder mit dem in seiner Freizeit überaus aktiven Padel-Spieler (das Ballspiel – eine Mischung aus Tennis und Squash – heißt wirklich so und ist gerade eine der neuen Trendsportarten in Europa) überaus großen Spaß und freuen uns schon auf unser erstes Padel-Erlebnis unter seiner fachkundigen Anleitung. 

https://www.condorpadel.de

14. August – Die Prinzessin


Unter den wachsamen Augen von Josie eröffneten wir die Foto-Herbstsaison der Lieblingsadressen Sachsenwald. Josies Chefin Cecilie Gryselka bat uns zum Fototermin nach Neuschönningstedt. Dort wurde heute das zweite Geschäft ihrer Firma, Die Hausräumer eröffnet. Besonders schön war dabei nicht nur Josies Augen-Blick, sondern auch der Ausspruch einer Mitarbeiterin: "Von euch lasse ich mich fotografieren und das will schon etwas heißen …“ Josie hingegen ist da schon eher in die Kamera verliebt und ließ sich beim Fotografieren nicht aus der Ruhe bringen.

13. August – Sommer, Sonne, Strand und Meer


Für die einen ist das Wetter einfach herrlich. Baden gehen. Eis essen. Ein Buch lesen. Träumen. Freunde treffen. Und für die anderen ist eine Temperatur um die 30 Grad der Weltuntergang. Oder zumindest der Anfang vom Ende. Da werden Wörter wie: Hitze, Hitzetote, Wärmegewitter, Temperaturrekorde, Dürre, Trockenheit oder Wassermangel bemüht, nur um ein paar Klicks zu generieren. Denn darum geht es letztendlich: das liebe Geld zu erwirtschaften. Deshalb gibt es auch so viele Schreckensüberschriften wie am heutigen Dienstag um 19 Uhr (auszugsweise): "Heute ist der heißeste Tag des Jahres" (Bild), "Vater lässt Dreijährigen in überhitztem Auto zurück und geht zu Prostituierter" (Welt), "Hitzehilfe für Obdachlose" (Spiegel), "Saunagang in der Straßenbahn" (FAZ), "Hitzeschutz für München" (Süddeutsche), "Genießen statt schwitzen" (TAZ) und natürlich darf auch die ZEIT nicht fehlen: "Eine Siesta kann Ihr Leben retten – Tausende sterben in Deutschland durch Hitze, Platz drei im europäischen Vergleich. Aber: Es sind viel weniger als befürchtet. Der Mensch kann sich anpassen – noch." Da gibt es immerhin am Ende der Einleitung noch einen letzten Funken Hoffnung für die Menschheit. Voller Demut genießen wir den Abend bei einem Glas Rotwein.

12. August –  Weißware


So werden große Wohnmobile gerne von eingefleischten VW-Bus- und Kastenwagenfahrern bezeichnet, die meinen sie seien so viel individueller als eben solche Weißware-Fahrer. Unsere eigenen Erfahrungen mit dem Wohnmobil (Kastenwagen) liegen inzwischen auch schon ein paar Jahre zurück und unser einsamster Übernachtungsplatz war damals in Rastatt auf einem Friedhofsparkplatz. Ansonsten waren wir häufig auf Campingplätzen, allein schon wegen der sanitären Anlagen und oft auch wegen der etwas großzügigeren Stellfläche. Denn auf den mittlerweile in vielen Städten und Gemeinden ausgewiesenen Wohnmobilstellplätzen reicht es oft nur zum Tür aufschlagen, mit einer kleinen asphaltierten Fläche davor für einen Tisch und zwei Stühle. Nicht zu vergessen die Aussicht auf das nächste Wohnmobil in drei Metern Abstand. So lustig und frei wie in zahlreichen Reiseberichten ist das Leben in einem Wohnmobil dann nämlich doch nicht, weil die tägliche Routine eben erstaunlich viel Zeit einnimmt. Einen riesengroßen Vorteil hatte für uns die Reise mit dem Wohnmobil aber dennoch: Kendo und Greta konnten einfach immer dabei sein.

11. August – Meckern. Meckern. Meckern.


Die Bahn ist nie pünktlich. Alles wird immer nur teurer. Abzocke. Lange Wartezeiten. Kein Arzttermin in den nächsten Wochen. Zu viele Baustellen. Zu wenige Medaillen bei Olympia. Und und und. So oder ähnlich kann man es täglich in den Nachrichten lesen. Das Gefühl, ständig benachteiligt zu werden, schwingt bei diesen Botschaften mit und vergiftet den Blick auf die Realität. Mareike hat zum Beispiel sehr positive Erfahrungen mit der Behandlung ihres Armbruchs gemacht. Von der Notaufnahme, der Operation bis zu den Pflegekräften waren einfach sehr freundliche und hilfsbereite Menschen am Werk. Oder so wie heute bei der Rückfahrt nach Wohltorf. Der Warnhinweis Motorschaden leuchtete auf, einhergehend verlor das Auto massiv an Fahrleistung und wir konnten es gerade noch zu einer Tankstelle schaffen. Glücklicherweise sind wir im ADAC. Und dann geschah das kleine Wunder: Schnelle Erreichbarkeit per Telefon. Freundliche Schadensaufnahme. Viel schneller als angekündigt kam der ADAC. Rasche Diagnose: keine Weiterfahrt möglich. Der Abschleppwagen kam ebenfalls zügiger als angekündigt. Das Mietfahrzeug stand schon bereit und so verloren wir nur ein paar Stunden, aber nicht die gute Laune und das lag an den vielen freundlichen Menschen, die uns geholfen haben. Unser Dank geht an die Gelben Engel.

10. August – Das Anliegenbuch


Neugierig wie wir nun einmal sind, folgten wir auf unserer Rückfahrt von Dresden der Ausschilderung zur Autobahnkirche in Hohenwarsleben. Wer unterbricht seine Autofahrt, um eine Rast in einer Kirche zu machen? Was hat es mit dem Anliegenbuch auf sich? Ganz offiziell sind Autobahnkirchen in Deutschland Orte der Einkehr entlang der Autobahnen. Sie dienen Reisenden als Orte der Ruhe, Besinnung und Erholung auf langen Fahrten. Diese Kirchen sind bewusst schlicht gestaltet und für alle offen, unabhängig von Religion oder Konfession. Neben der Möglichkeit zum Gebet bieten viele Autobahnkirchen auch ein Anliegenbuch, in dem Besucher ihre Gedanken, Bitten und Gebete niederschreiben können. Und schon die auf der ersten aufgeschlagenen Seite des Buches niedergeschriebenen Bitten und Gedanken berührten uns sehr.

09. August – Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln 

 

Sagt man so. Was das für Rückschlüsse nach der heutigen Karottenernte auf uns zulässt, sei einmal dahin gestellt. Als besonders schlau kann man das, was wir da versucht haben, nämlich nicht bezeichnen: wider besseren Wissens hat Mareike in das frisch angelegte Hochbeet vor ein paar Monaten Karottensamen gestreut, obwohl sie im Vorweg schon gelesen hatte, dass gerade sie das frisch angelegte Beet nicht so gerne haben. Aber wie sagt man so schön: "Versuch macht klug" und damit sind wir wieder beim Anfang der Geschichte angekommen. dümmer hat uns dieser Erfahrung jedenfalls nicht gemacht und die Hunde hatten immerhin einen kleinen gesunden Snack. 

08. August – Herzensmenschen


Wir sehen Karl-Heinz und Erol nicht öfter als zweimal im Jahr. Und dennoch fühlen wir uns mit den beiden sympathischen Stuttgartern sehr verbunden. Es gibt einfach Menschen, bei denen es überhaupt nicht auf die Häufigkeit eines Treffens ankommt, um an sie (mit dem Herzen) zu denken und sich verbunden zu fühlen. Anfang des Jahres trafen wir Karl-Heinz in Dresden zum Opernbesuch und letzte Woche kamen dann beide (ebenfalls nach Dresden) anlässlich des Roland Kaiser Konzerts. Oft bleibt nur wenig Zeit zum Austausch und dann reichen Blicke oder eine Umarmung, um sich wieder einmal nah zu sein. Karl-Heinz und Erol gehören definitiv zu den Menschen, die einen festen Platz in unseren Herzen haben.

07. August – "Liebe kann uns retten" R.K.


O sink hernieder, Nacht der Liebe,
gib Vergessen, daß ich lebe;
nimm mich auf in deinen Schoß,
löse von der Welt mich los!
So stürben wir, um ungetrennt –
ewig einig, ohne End’,
ohn’ Erwachen – ohn’ Erbangen –
namenlos in Lieb’ umfangen,
ganz uns selbst gegeben,
der Liebe nur zu leben!
Ohne Nennen, ohne Trennen,
neu Erkennen, neu Entbrennen;
ewig endlos, ein-bewußt:
heiß erglühter Brust
höchste Liebeslust!


Nach diesen Liebesschwüren zwischen Isolde und Tristan im 2. Akt und natürlich auch nach Isoldes Liebestod im 3. Akt waren wir erst einmal sprachlos. Und so schwiegen wir die ersten Minuten nach der gestrigen Aufführung der Oper, waren in Gedanken versunken, emotional erschüttert – und visuell ebenso ob der Inszenierung.
Heute sind wir wieder auf dem Heimweg gen Norden und die Sprache kehrt langsam zurück. Dieser Text, diese Musik, diese sparsame äußere Handlung und gleichfalls so allumfassende innere Handlung berühren uns mit jeder Aufführung mehr. Das anschließende Genießen im Restaurant tat gut und so langsam löste sich auch unsere innere Anspannung. Und was schon Richard Wagner einst als Traum von Liebe meinte, besang letzte Woche in anderen Worten auch Roland Kaiser und damit schließt sich der Kreis unserer kleinen Reise zwischen Dresden und Bayreuth.

06. August – Fast wie nach hause kommen

Bayreuth in Oberfranken haben wir jetzt schon zum wiederholten Male besucht. Mittlerweile nicht nur, um die Festspiele zu besuchen, sondern auch, um dort beruflich zu fotografieren. Dabei zu erleben, wie das Hotel "Goldener Hirsch" seinen Internetauftritt über die letzten Jahre mit den von uns gemachten Fotoaufnahmen aktualisiert hat, macht uns einfach glücklich. Und mindestens genauso wichtig wie aussagekräftige Bilder zu machen, ist uns der langjährige Kontakt zu der Familie Hirschmann mit ihrem Team. Immer wieder gern denken wir an den Spaß bei den Teamfotos zurück, bei denen es sogar zu einer Kissenschlacht kam … vor der Kamera natürlich.
https://bayreuth-goldener-hirsch.de/

05. August – "Frei im Wollen! Frei im Thun! Frei im Genießen!" R.W.


Richard Wagner als Revolutionär? Kaum vorstellbar und dennoch gehört auch dieses Kapitel zu seinem Leben. "Zerstört sei alles, was Euch bedrückt und leiden macht, und aus den Trümmern dieser alten Welt entstehe eine neue, voll nie geahnten Glücks." Richard Wagner war für die 1848/49er-Revolution entbrannt, stand auf den Barrikaden von Dresden, musste schließlich steckbrieflich gesucht in die Schweiz fliehen. Im Jahr 1842 schrieb er bereits die Oper Tannhäuser, die er zeitlebens weiter bearbeitete und kurz vor seinem Tod im Jahr 1883 gestand er seiner Frau: "Ich bin der Welt noch einen Tannhäuser schuldig." Und Tannhäuser will vor allem eins: nämlich nicht weniger als alles. Keine starren Konventionen. Lust. Liebe. Leben. Leben lassen. Er lehnt das kirchliche Bild der Liebe ab, möchte Lust und Liebe nicht als Trennendes wissen. Ist aber auch der Venus irgendwann überdrüssig und liebt die keusche Elisabeth. Besingt dann im Sängerstreit die Liebe gepaart mit Lust, berichtet von seiner Erfahrung mit Venus und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Als wir am Ende der Vorstellung noch einmal das am Festspielhaus angebrachte Transparent lesen, können wir uns kaum vorstellen, dass das nicht universelle Wünsche aller Menschen sind. In der Realität wollen dann oft schon viele Opernbesucher nichts von neuen Regieeinfällen wissen, sondern bevorzugen eher klassische Aufführungen. Und wenn wir die Opernbesucher mal stellvertretend für die Gesellschaft nehmen, zeigt sich dieses Phänomen auch in fast allen Bereichen des Lebens. Wir waren uns jedenfalls sicher: Richard Wagner hätte an dieser Inszenierung seinen Spaß gehabt. Den hatten wir auch und danach noch in der Stadt beim Genießen. 

04. August – Glück gehabt


Verflixt und zugenäht! Seit Jahren sind wir nun schon in Bayreuth zu Gast. Und seit Jahren genau an den Ruhetagen oder Ruhezeiten dieser Traditionsbraustube mitten in der Stadt. Dabei lieben wir die Atmosphäre, das Essen und natürlich das Bier, das mittlerweile in Tschechien gebraut wird. Zu unserem großen Glück gibt es das Bier auch bei uns zu Hause in Wohltorf in einem Getränkemarkt. Mareikes Lieblingssorte ist das Kellerbier und Christian bevorzugt das Braunbier. Gestern hat es endlich wieder einmal mit einem Besuch geklappt. Öffnungszeit passte. Reservierung gelungen, was zu Festspielzeiten nicht garantiert ist. Dann konnten wir einfach nur genießen. Nach dem Verkosten der Biermeile bleiben wir trotzdem bei unseren jeweiligen Lieblingsbieren. Nicht aus Tradition, sondern aus Überzeugung.

03. August – Der Kaiser. Eminem. Wagner.


Gestern der Kaiser. Heute Vormittag auf der Fahrt nach Bayreuth trieb uns dann Eminem über die Autobahn ins Frankenland. Nach Bayreuth. Zu Richard Wagner. Tannhäuser und Tristan und Isolde werden wir auf dem grünen Hügel sehen. Was treibt uns Jahr für Jahr wieder nach Bayreuth, auf die unbequemen Holzklappstühle und in den heißen Innenraum? Zuallererst ist es die Musik. Betörend. Aufwühlend. Hypnotisch. Und dann natürlich die Geschichten der Opern. Ihre Bedeutung beziehungsweise ihre Deutung. Tannhäuser verspürt nach sieben Jahren, in denen er sich den sinnlichen Freuden im Reich der Liebesgöttin Venus hingegeben hat, das Bedürfnis ins gesellschaftliche Leben zurückzukehren, insbesondere zu seiner irdischen Geliebten Elisabeth. Sein Bestreben, Kunst und Leben sowie erotische Lust und religiöse Liebe zu vereinen, scheitert jedoch an den starren Konventionen der Gesellschaft auf der Wartburg und seiner eigenen Radikalität. Und dann am Dienstag noch Tristan und Isolde. Die Geschichte von Tristan und Isolde gehört zu den großen Liebesgeschichten der Weltliteratur. Tristan bringt Isolde als Braut für seinen Onkel, den König von Cornwall, doch noch vor der Hochzeit verlieben sich Tristan und Isolde leidenschaftlich ineinander, was letztlich zu ihrem Tod führt. Das klassische Epos handelt davon, wie der "Minnetrank" die Schicksale der Protagonisten miteinander verknüpft, den Argwohn und die Eifersucht des Königs, die Qual der Liebenden, ihre kurzen Momente des Glücks. Letztendlich finden die beiden Liebenden nur im Tod ihre Erfüllung. Die ersten Minuten nach dieser Oper sind wir im besten Sinne des Wortes vollkommen sprachlos und die ganze Anspannung weicht nur langsam aus unserem Körper. Das anschließende Bier zum Essen schmeckt einfach köstlich.

02. August – Kaiserstimmung am Elbufer


Warum sind wir eigentlich hier? In Dresden. Am Elbufer. Zur Kaisermania 2024. Unter 20.000 Menschen stehen wir fast ein wenig ungläubig. Zugegeben, es ist nicht unser erster Konzertbesuch bei Roland Kaiser, seit Christian felsenfest behauptet, der Kaiser hätte unser Leben gerettet, aber das ist eine andere Geschichte. Die Stimmung ist von Anfang an sehr gut. Wobei der Anfang schon lange vor dem Anfang ist. Es wird gesungen, getrunken und getanzt. Pünktlich um 20.15 Uhr fängt das Konzert an. Um 23 Uhr ist der Spaß vorbei und die Menschen verlassen glücklich das Gelände. Was fasziniert sie an den Liedern, in denen es nur um das eine Thema, die Liebe (und so) geht? Weil in den kurzen Geschichten über Eifersucht, Liebe und Leidenschaft oder Betrug eben auch immer ein Teil des eigenen Lebens wiederzufinden ist. Bei den ein oder anderen Textpassagen schauen sich Konzertbesucher vielsagend in die Augen, umarmen sich etwas fester oder küssen sich und  bei jedem Lied wird mitgesungen. Dazu die fast aus der Zeit gefallene Höflichkeit von Roland Kaiser, der sich vollkommen schnörkellos mit einem Dankeschön für den gerade erst verklungenen Applaus bedankt. Der sich bei seinen ausgezeichneten Musikern so nett bedankt, dass man kurzfristig wünscht, selbst ein Teil der Band zu sein. Und der sich bei jedem seiner Auftritte sehr elegant kleidet und auch so seinen Respekt dem Publikum gegenüber zeigt. Roland Kaiser ist ein Künstler, der einfach und ehrlich abliefert und keine extra Show um sich macht. Auch das spürt sein Publikum und liebt seinen Kaiser genau dafür.

01. August – Jetzt geht's los!


Hurra, die Schule ist aus. Endlich vorbei. Der Abschluss ist geschafft. Keine Lehrer-Nasen mehr vor den Augen. Keine miefigen Klassenzimmer. Und jetzt? Auf ins Berufsleben. Acht Stunden am Tag. Endlich das eigene Geld verdienen. Doch die Unsicherheit ist auch dabei. Unbekannte Umgebung. Unbekannte Kollegen. Wie das wohl wird? Was wird von mir erwartet? Was muss ich tun? Bringt mir das Spaß? Habe ich noch Zeit für meine Freunde? Fragen über Fragen. Der erste Tag in der Arbeitswelt ist auch ein Schritt hin zu etwas Verständnis, was die eigenen Eltern im Berufsleben machen, worüber sie zu Hause sprechen – ein Schritt zur Abnabelung vom Elternhaus. Seit vielen Jahren fotografieren wir (meistens) am 1. August die neuen Azubis der Buhck-Gruppe sowie der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg und jedes Mal denken wir während der Shootings an unseren eigenen ersten Arbeitstag zurück und an unsere eigene Unsicherheit und Aufgeregtheit. Aber das legt sich ja zum Glück mit der Zeit. Wir wünschen allen Azubis einen guten Start in die Arbeitswelt.

31. Juli – Wunderplätze


Heute Morgen am Elbstrand auf der Elbhalbinsel nahe Geesthacht: Vollkommen unerwartet treffen wir auf diesen kleinen Zauberort schon in der zweiten Bucht. Dass dieser Ort nicht schon verwüstet wurde, grenzt an ein kleines Wunder. Und dann noch die Poesie auf den Tafeln passend zur Olympiade, die wir hier einmal ungekürzt wiedergeben:


Dieses Jahr ist Olympia in Paris.

der Stadt der Liebe und der Taschendiebe

Die 5 Ringe sind nicht mehr Symbol für die

sportlichen Dinge, wie alles in der Welt geht es

um viel Geld. Sie laufen, schwimmen, schießen, reiten

doch die Experten streiten woher kommen diese

Weiten? Wurde da in aller Stille, gelutscht mal eine

Pille? Deshalb will T. Bach für Doping Herrn Lauterbach

der ist ja vom Fach. Hier bei unseren Sandbankspielen

da kann jeder siegen, die Angler wenn Sie einen Fisch

mal kriegen, beim Hunderennen aller Rassen hier im

Wasser dem ganz nassen. Einer findet hier sein Glück,

wenn das Wasser geht zurück. Sogar der Seehund war

guter Dinge, was brauchen wir noch diese 5 Ringe

Bronze: die Haut auf die man schaut

Silber – das Haar für jedes schöne Jahr

Gold – im Herzen und der Seele singen wir aus voller

Kehle – dieses Jahr feiern wir Olympia.

30. Juli – Zu Besuch bei den Schweden


Eine Seefahrt, die ist lustig. So sagt man jedenfalls. Ob es tatsächlich stimmt, das muss jeder für sich entscheiden. Und das schwedische Möbelhaus? Ist es immer eine Reise wert? Ja und nein. Der Karton mit den 32 Hotdogs am Ausgang hätte uns ja vielleicht noch zu einer Party reizen können, aber die vielen hundert Meter davor waren zumindest heute ernüchternd. So viele Teelichte, Kerzen und Servietten braucht doch kein Mensch in seinem Leben. In wie vielen Schubladen stapeln sich wohl weltweit noch unzählige Teelichte, die wahrscheinlich nie das Licht eines Streichholzes erblicken werden, sondern einsam im Dunkeln vor sich hin vegetieren müssen? 
Aber zurück zu unserem heutigen Besuch der Gardinenabteilung. Das Studio will – nachdem es nun in neuem weiß erstrahlt – noch ein wenig verschönert werden, ohne dass dabei ein allzu großes Loch in unseren Geldbeutel gerissen wird. Nach zwei Stunden verließen wir das Möbelhaus mit einem faden Beigeschmack. Ein Kompromiss ist es geworden, mehr nicht. Und irgendwie kann so ein Besuch im lustigsten Möbelhaus der Welt auch ganz schön traurig stimmen – vielleicht lag das aber auch an den Ausdünstungen in der Teppichabteilung.

29. Juli – Sprichwörtlich genossen


Wer arbeiten kann, kann auch feiern – oder anders herum – egal ... Dieses bekannte Sprichwort aller Arbeitgeber unseres Landes haben wir uns heute einmal zu Herzen genommen. Zuerst ging es zum Arbeiten in den Garten und am Abend konnten wir dann im Janemanns in Hitzacker noch vor dem Essen ein kühles dunkles Wendland-Bräu genießen. Süffig. Malzig. Und irgendwie erinnert es uns an das Bornholmer Mørk Guld  der Svaneke Brauerei – das Getränk unserer Wahl auf der dänischen Ostsee-Insel. Also im besten Sinne ein Schluck doppelte Heimat. Dazu Matjes, Currywurst, Salat und Pommes, alles serviert im schönen Innenhof des Restaurants. Beste Voraussetzung für den morgigen Arbeitstag.

28. Juli – Der Lauch


Gegen Abend weht eine sanfte Brise durch die Stängel des Allium senescens, auch bekannt als Berg–Lauch. Die hohen, kugelförmigen Blütenstände tanzen leicht im Wind und fangen die letzten warmen Sonnenstrahlen des Tages ein. Zwei Hummeln schwirren von Blüte zu Blüte, auf der Suche nach neuen Nektarquellen. Eine fast magische Atmosphäre, die den Sommerabend auf besondere Weise einläutet. Allerdings hat der Lauch auch noch eine ganz andere Bedeutung: Wer früher in der Jugendsprache als "Lauch"  bezeichnet wurde, war in den Augen der Aussprechenden nichts anderes als ein "Trottel".

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27. Juli – Spiel. Satz. Sieg.


Dazu Kaffee. Kuchen. Käse. Naschies und jede Menge gute Unterhaltung. Fahrstuhl heißt das von uns Vieren favorisierte Kartenspiel, das wir mittlerweile auf höchstem Niveau (glauben wir zumindest), mit etwas Glück und noch mehr Spaß seit einigen Jahren zelebrieren. Und wenn dann noch das Brot zum Käse am Abend so hervorragend passt wie heute, dann steht einem perfekten Nachmittag nichts mehr im Wege. Vielleicht schafft es Christian ja irgendwann auch wieder auf einen der vorderen Ränge – glaubt er doch felsenfest, dass er besser spielt, als es in Wahrheit der Fall ist – wir lassen ihn gerne in dem Glauben, denn zu viert bringt es einfach mehr Spaß.

26. Juli – Genug ist genug


Am ersten Tag war für uns alles noch neu und die Arbeitsabläufe mussten sich noch zu Recht ruckeln. Wer macht was, wann, wo und wie? Gestern lief es dann schon fast so geschmiert wie ein Uhrwerk – inklusive Kaffeepausen und Abendessen. Und heute, am dritten Tag, waren wir am Ende doch einfach nur froh, dass wir es geschafft haben (zum Glück hatte Christian einen fleißigen Helfer, denn Mareike wäre einarmig so gar keine große Hilfe gewesen). Alles einmal durchzustreichen war unser Ziel und das haben wir ohne jede Katastrophe (wie zum Beispiel ein umgekippter Eimer Farbe oder der Fehltritt in den selbigen) geschafft. Zum krönenden Abschluss gab es heute noch ein Entrecôte mit Kartoffel- und Krautsalat und schon sieht die Welt wieder ein wenig bunter aus (dafür sind jetzt alle Wände und Decken im Studio schneeweiß). Unser Bedarf an Pinsel und Rolle ist für die nächsten Monate auf jeden Fall erst einmal komplett gedeckt.

25. Juli – Das Feierabend-Bier


Nach über zwei Monaten Baustelle, Staub und Arbeiten unter erschwerten Bedingungen ist es nun endlich soweit: Seit nunmehr zwei Tagen streichen wir (mehr Christian – mit Hilfe – als Mareike – aus bekannten Gründen) das Studio von A bis Z. Merken dabei jeden einzelnen Muskel, ärgern uns über nicht perfekt abgeklebte Bereiche, freuen uns über die gute Qualität der Farbe (einmal streichen reicht hier wirklich) und harmonieren perfekt als Team. Nach getaner Arbeit nutzen wir die Nähe zum Chinarestaurant Westsee Palast und genießen noch die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf der Terrasse. So bringen wir das Studio wieder zum Strahlen und trinken noch ein letztes Feierabend-Bier.

24. Juli – Das Auge isst mit


Am Ende des Fotoshootings für das Hotel Waldhaus in Reinbek standen noch einige Foodaufnahmen auf dem Programm. Davor fotografierten wir mehrere Hotelzimmer, eine eingedeckte Tafel, den Außenbereich, die wunderschöne Bar und weitere Highlights des charmanten Hotels. Geschichtsträchtig sind dabei auch die Namensplaketten an einigen Zimmertüren im Waldhaus, die an ehemalige Gäste erinnern, wie zum Beispiel den legendären bayerischen Torwart Sepp Maier oder den großen Klaus von Klaus & Klaus und viele andere. Auch Dr. Müller-Wohlfahrt war bereits Gast im Waldhaus – und wer wollte sich bei einer Sportverletzung nicht gerne schon mal von ihm behandeln lassen? An so einem Tag wie heute wird uns wieder einmal schlagartig bewusst, wie sehr wir die Vielfalt unseres Berufes schätzen. Kein Tag gleicht dem anderen, die Abwechslung ist das einzig Beständige.

23. Juli – Turbulent


Es ist kurz vor Mitternacht und wir sind gerade wieder im Studio angekommen. Hinter uns liegt ein Tag voll gepackt mit den verschiedensten Themen. Aufräumen, ausmisten, sauber machen für den einen, frühstücken mit einer Freundin inklusive "Schwalbenrettung" für die andere und dann als krönender Abschluss noch ein Spiele-Abend bei Ralf und Regine. Am Ende stand Trivial Pursuit 2000er auf dem Spielplan und auch wenn wir es nach den alten (für diese Ausgabe aber falschen) Spielregeln gespielt haben, hatte es einen großen Unterhaltungswert.

Nach mehreren Wochen, in denen wir das Studio nur rudimentär nutzen konnten (ein Feuchtigkeitsschaden musste über zweieinhalb Monate behoben werden), wurde heute zum Abschluss der Arbeiten das Studio komplett entstaubt und jetzt freuen wir uns darauf, die Räumlichkeiten einmal frisch zu streichen. Die Frühlingszeit ist zwar schon länger vorbei und dennoch hat es etwas vom Frühjahrsputz. Endlich kein Staubschleier mehr auf den Fensterscheiben, die schwarzen Vorhänge sind ebenfalls verschwunden und nun darf es wieder hell und einladend erstrahlen.

22. Juli – Eine kurze meditative Reise


Als wir heute Vormittag mit Kendo und Greta am Deich der Elbe entlang gingen, wurden wir von dem Wunsch nach einigen ruhigen Landschaftsaufnahmen begleitet. Dabei kamen uns ein paar Gedanken zu dieser Art der Fotografie in den Sinn. Viele Menschen kennen sicherlich Aufnahmen des großen amerikanischen Landschaftsfotografen Ansel Adams, der in diesem Genre Maßstäbe gesetzt hat und der für seine Bilder oft stunden- und nicht selten auch tagelang unterwegs war. Soweit allerdings wollten (und konnten) wir heute nicht gehen.

Dabei hat gerade die Landschaftsfotografie in Schwarz-Weiß ihren besonderen Reiz, der weit über das bloße Abbilden von Natur hinausgeht. Sie erfordert eine große Aufmerksamkeit und ein Gespür für die feinen Nuancen von Licht und Schatten. Die Sonnenstrahlen, die durch die Wolken brechen, der sanfte Nebel am Morgen oder das dramatische Spiel von Licht und Schatten am Abend - all diese Elemente verändern die Landschaft – oft sogar im Minutentakt – und bieten unzählige Möglichkeiten bei der Bildgestaltung.

Den richtigen Moment abzuwarten erfordert Geduld. Manchmal ist es notwendig, länger an einem Ort zu verweilen und manchmal muss man einfach den Moment nutzen und schnell agieren. Mit Schärfe und Unschärfe zu spielen, verleiht den Fotos zusätzlich eine besondere Tiefe und Dynamik. Durch gezielte Unschärfe im Vorder- oder Hintergrund können bestimmte Elemente hervorgehoben und die Bildkomposition intensiviert werden. Landschaftsfotografie in Schwarz-Weiß ist somit weit mehr als nur das Festhalten von Natur. Sie ist eine Übung in Vorstellungskraft, Geduld und Kreativität.

21. Juli – Tage wie Kaugummi


An Tagen wie heute, wenn die Temperaturen auf 31 Grad im Schatten steigen, scheint die Welt stillzustehen. Die Hitze legt sich wie ein schweres Tuch über alles und unser einziger Wunsch ist, im Schatten zu sitzen und nichts zu tun. Die Gedanken schweifen umher, Träume verweben sich mit der Realität, jede Bewegung kostet Überwindung, selbst die Hunde hecheln lustlos vor sich hin, ebenso antriebslos wie alles um sie herum. An solchen Tagen erinnern wir uns an die Kindheit, an die unbekümmerte Freiheit dieser endlosen Sommer, an die Langeweile während der großen Ferien, wenn man nicht verreiste, sondern nur zu Hause blieb. An Sommertage, an denen wir zum Kaugummiautomaten rannten, um endlich auch einmal die perfekte Kaugummiblase zu formen. Die Sonne brannte schon damals, aber es störte uns nicht, abgesehen vom Eincremen müssen – wer hatte schon als Kind Lust auf klebrige Hände – denn das Freibad lockte mit kühlem Wasser und Abenteuern. Alles fühlte sich einfach grenzenlos an, als ob der Sommer ewig dauern würde.

20. Juli – Am Gartenzaun


28 Grad im Schatten. Kein Luftzug. Hundegebell. Angelika und Balu gehen spazieren. Machen kurz am Gartenzaun halt. Greta wittert ihre Chance. Balu zeigt ihr die kalte Schulter. Neuigkeiten werden ausgetauscht. Morgen soll es endlich wieder regnen. Und stürmen. Vielleicht. Egal, wir genießen das Nichtstun. Schauen in den Himmel. Legen uns auf den Rasen. Unter die Wilde Möhre. Träumen. Hören Musik. Backen Kuchen. Essen Kuchen. Alles ein wenig langsamer als sonst. Einfach perfekt. Morgen kann warten.

19. Juli – Verirrt


Von zwei Nachbarn angesprochen, machten wir uns auf, um diese Sonnenblume zu fotografieren. In einem Meer aus Kartoffelpflanzen schaut sie fast trotzig und ein wenig stolz empor. Reckt sich in die Höhe, genießt die letzten Sonnenstrahlen des Tages, bevor die Dunkelheit alle Pflanzen gleich macht. Würden auf diesem Acker noch weitere Sonnenblumen blühen, wäre die Wirkung nicht so außergewöhnlich. Spätestens bei der baldigen Kartoffelernte naht das frühe Ende dieser verirrten Blume. Nicht, dass ein Bauer keinen Blick für die Schönheit hätte, doch so ein Trecker ist eben keine filigraner Rasenmäher.

18. Juli – Und sie dreht sich doch


An diesen berühmten Ausspruch müssen wir immer denken, wenn wir eine unserer Schallplatten hervorholen. Dann heißt es, Haube hoch, Platte raus, Nadel aufsetzen und schon beginnt der Genuss.
"Der Klang ist eindeutig besser als der von CD." haben wir, genau wie "So ein Quatsch, der Klang von CD ist viel klarer und intensiver als der von Vinyl." schon oft gehört oder gelesen. Uns ist das vollkommen wurscht. Es geht uns einzig und allein um die Freude, ein Schallplattencover anzuschauen und noch viel mehr um das bewusste Hören von Musik. Kein Skippen, kein Zufallsgenerator, keine Playlists, sondern zuerst die A-Seite und nach circa zwanzig Minuten die B-Seite. So wie heute, als wir Lust auf die Musik von Billy Joel hatten, mit einer Aufnahme von 1981: Billy Joel – Songs in the Attic. Und als sich der Schallplattenspieler zu drehen begann, erklang als Erstes der Song: Miami 2017 (Seen the Lights Go Out on Broadway) …

17. Juli – Scharf, schärfer, am schärfsten


Das wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen, also sammelten wir brav unsere mittlerweile schon etwas stumpf gewordenen Messer zusammen und machten uns auf den Weg zu Feinkost Fricke in Aumühle. Denn dort hat in dieser Woche Der Scharfmacher Thomas Holz aus Bayern seine Zelte aufgeschlagen und schärft, was das Zeug hält. Dabei müssen es nicht nur Messer oder Scheren sein, es können auch ausgefallenere Dinge, wie zum Beispiel Brotschneidemaschinen, Rasenkantenschneider oder Äxte sein. Alles, was man im wahrsten Sinne des Wortes "scharf machen" kann, ist bei ihm in den besten Händen. Thomas schärft noch bis einschließlich Sonnabend in Aumühle und wir werden nach unserem heutigen Gespräch – man glaubt gar nicht, was es alles Wissenswertes über das Thema Schneiden zu erfahren gibt – auch noch unsere normalen Besteckmesser zu ihm bringen, damit sie richtig scharfe Schneidezähnchen bekommen. Aber diese scharfe Geschichte muss man sich von ihm persönlich erzählen lassen.

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16. Juli – Was dem Esel die Karotte vor der Nase ist ...


... das ist für Christian die Bulette. Heute brachte er sich gleich drei Prachtexemplare mit nach Hause, packte sie aber vorerst zur Seite, denn: Vorfreude ist ja bekannterweise die schönste Freude und er freute sich auf seine Buletten. Ich konnte nicht anders: Während Christian beim Schreiben eines Artikels für den Blog am Tisch saß, stibitzte ich heimlich eine der Buletten, spießte sie auf und positionierte mich unbemerkt hinter ihm, nur um dann mit voller Begeisterung von der selbigen zu naschen, bis der Duft auch in seine Nase zog. Da war es schon fast zu spät und selten habe ich ihn schneller vom Stuhl aufspringen sehen, als in diesem Moment. Ihm blieb immerhin noch die halbe Portion. Das muss für heute reichen und ich hatte meinen Spaß!

15. Juli – Ich würde alles tun, für …


Oskar. Sehnsucht. Hoffnung. Flehentlich waren seine Blicke, als wir uns mit Freunden zum Kaffeeklatsch trafen. Fast schon hatte er seine Schnauze an dem Brot. War bereit, jegliche Etikette beiseite zu legen, nur um einmal am Glück zu schnuppern beziehungsweise zu schlecken. Von den vier anwesenden Hunden war Oskar mit Abstand der ruhigste Vertreter, kaum merkbar, nicht aufdringlich, still und leise in der Ecke schlummernd, bis, ja bis es ans Essen ging. Da kennt auch Oskar keinen Spaß und würde ohne mit der Wimper zu zucken über die Tische und Stühle klettern, um wie ein Staubsauger alles, aber auch einfach alles an Essbaren aufzunehmen. Und wie oft sind wir kurz davor, unseren Hunden eine Kleinigkeit vom Teller oder Tisch zu geben – nur mal eben schnell nebenbei – aber wir wissen auch, dass dann Hopfen und Malz verloren wäre und in Zukunft das Betteln unerträglich würde – und so lassen wir uns auch vom herzerweichenden Blick nicht beeindrucken.

14. Juli – Das ist ja wirklich allerhand!


Oh, eine neue Firma? Ein neuer Car-Sharing-Anbieter auf dem hart umkämpften deutschen Automarkt und dann mit so einem ähnlichen Logo wie die Firma Miles? Nein, es waren wohl eher Spaßvögel am Werk und haben das Originallogo ein klein wenig umgestaltet. Uns trat allerdings die Schamesröte ins Gesicht, als wir nach kurzer Recherche die Erklärung für den Begriff Milfs lasen. Mehr möchten wir aus Jugendschutzgründen an dieser Stelle nicht verraten.

13. Juli – Mehl. Macht. Leben. 

 

Auf nach Wittenburg. Auf dem Programm stehen Fotoaufnahmen anlässlich des Empfangs des Pianisten Kit Armstrong im MehlWelten-Museum. Gegründet wurde das Museum von Volkmar Wywiol. Nicht nur beheimatet es die größte Mehlsacksammlung der Welt, sondern informiert umfassend über eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel der Menschheit. Um aber überhaupt auf die Idee zu kommen, ein Museum zu diesem Thema zu erschaffen, bedarf es zuallererst der Vorstellungskraft eines Menschen. Und so begann die Geschichte des Museums im Jahr 1998: Volkmar Wywiol entdeckte während eines Urlaubs in Dubai bei einem Strandspaziergang zufällig einen im Sand vergrabenen Plastiksack, der sich nach dem Ausgraben als Mehlsack eines seiner Kunden herausstellte. Diese Entdeckung führte zu der folgenreichen Idee und legte den Grundstein für die weltweit größte Mehlsacksammlung. Mit seiner typischen Leidenschaft motivierte Volkmar Wywiol sowohl Kunden als auch Mitarbeiter, zur Erweiterung dieser Sammlung beizutragen, die schließlich zur Keimzelle des Flour Art Museums wurde. Beeindruckend ist die gelungene Symbiose von Inhalt und Präsentation des Museums, die ständig erweitert und aktualisiert wird. Moderner und spannender kann ein Museum kaum sein.

12. Juli – Versteckspiel 

 

Wo sind eigentlich die Hunde? Es ist so verdächtig ruhig! Nicht im Körbchen, nicht auf dem Sofa (das sollen sie ja ohnehin von alleine gar nicht rauf – tun es aber trotzdem mit wachsender Begeisterung). Es ist nicht nur für uns Menschen ungewohnt, wenn der Partner mal für ein paar Tage nicht daheim ist; für Kendo und Greta ist dann auf einmal alles anders und ihr Verhalten ändert sich komplett: sie werden noch anhänglicher. Vielleicht ist es die reine Verlustangst und sie wollen am liebsten immer dabei sein, um ja nichts zu verpassen. Als ich sie schließlich auf den beiden Sesseln im Flur sah, war mir sofort klar: Die beiden haben einfach nur Sehnsucht nach Mareike.

11. Juli – WackelPudd 

 

Geht doch! Wenn Wünsche Wirklichkeit werden. Heute hatte Mareike endlich einmal großes Glück. Es gab zum Mittag Thai-Curry mit WackelPudd. Das war zwar nicht das von ihr bestellte Essen, aber besser als nichts war es allemal. Geht es wirklich immer nur um das liebe Geld bei der Krankenhauskost? Dass man für ein leckeres Essen und das sogar in Bioqualität nicht so viel zahlen muss, beweist seit Jahren Jens Witt mit seiner Firma Wackelpeter aus Hamburg, die unter anderem zahlreiche Kitas beliefert. Von ihm stammt auch der Satz: »Essen, was nicht schmeckt, braucht kein Mensch....« Nach dem Hauptgang öffnete Mareike dann endlich den Wackelpudding, nur um dann nach einem Löffel den Nachtisch enttäuscht zur Seite zu stellen. Eine Frage bleibt allerdings: Essen die Einkäufer und Controller des Krankenhauses jemals die von ihnen bestellte Kost zur Probe? Wenn ja, sind es entweder Spaßvögel oder Menschen ohne jeglichen Geschmack.

10. Juli – Graubrot

  

Graubrot. Trauriger kann eine Bezeichnung für ein Brot kaum klingen. Und wo gibt es das? Beim Bäcker? Glücklicherweise kaum noch. Die richtige Antwort ist B. Im Krankenhaus gab es zum Abendbrot eine Scheibe Graubrot mit herzerfrischendem Aufschnitt. Das Ganze sieht und schmeckt so traurig, dass wir heute nur den leeren Teller zeigen. Wahrscheinlich dient die Krankenhauskost nur einem einzigen Zweck – die Patienten sollen freiwillig das Haus schnell wieder verlassen. Nachdem Christian sich von dem Anblick einigermaßen erholt hatte, entschied er sich für Tomate-Mozzarella. Sieht nicht nur viel fröhlicher aus, schmeckt auch einfach leckerer. Beim Essen hört die Solidarität halt auf.

09. Juli – Geduld ist eine Tugend


Geduld zeigt sich unter anderem darin bereit zu sein, mit unerfüllten Sehnsüchten und Wünschen zu leben oder diese vorübergehend bewusst zurückzustellen. Diese Eigenschaft steht in enger Verbindung mit der Fähigkeit, Hoffnung zu haben. So nüchtern, so wahr. Aber viele Menschen lieben Überraschungen. Wir tun das auf jeden Fall und Mareike ganz besonders. Doch so manche Überraschung verliert ihren Reiz, wenn man zu früh den entscheidenden Hinweis gibt. Dann heißt es: Geduld haben und nochmals Geduld. Leichter gesagt als getan. 
Manche Dinge brauchen nunmal ihre Zeit, um zur vollen Reife zu gelangen. Dann kommt die Vorfreude ins Spiel. Vorfreude auf ein Produkt, das aus einer Schnapsidee entstanden ist oder genauer gesagt, am Entstehen ist. Das erste Fotomodell hat sich auch schon bereit erklärt, für dieses Produkt das Gesicht in die Kamera zu halten. Die Website steht ebenfalls in den Startlöchern und möchte endlich freigeschaltet werden. Doch bis dahin heißt es: Geduld, Geduld.

08. Juli – Manchmal …


… haben auch wir keine Lust mehr. So wie zum Beispiel heute Abend. Es ist so schon verdammt schwer für uns, unseren schönen Garten zu verlassen. Wenn wir dann noch, wie heute Abend geschehen, auf eine Baustelle (die zum Glück fast keine mehr ist) kommen, wo der Schmutz und Staub an jeder Wand, auf jedem Boden und jeder Oberfläche klebt, dann fehlt uns auch ein wenig die Fantasie. Nicht zuletzt, weil Mareike ja auch nur bedingt und dann auch noch einarmig, mit putzen kann. Wir haben für heute genug.  

07. Juli – 10 von 10


Nicht zehn vor zehn, nicht zehn nach zehn, sondern zehn von zehn möglichen Punkten bekam ich heute von Mareike für meinen gebackenen Kuchen verliehen. Ich gestehe, der Schokoplätzchenkuchen (Puffer) ist auch der einzige Kuchen, den ich backen kann. Mittlerweile sogar ohne das Rezept hervorzuholen. Gelingt fast immer, meistens mit einer Acht von zehn bewertet, aber heute passte einfach alles perfekt zusammen, inklusive des Lösens aus der Backform – da bleibt normalerweise gerne mal das eine oder andere Schokoplätzchen kleben – dieses Mal nur ein einziges. Das Rezept stammt von meiner Mutter, die hervorragend backen kann und nicht so gerne kochen mag. Gedeckte Apfeltorte war ebenfalls eine ihrer Spezialitäten, aber wann immer sie uns früher fragte, welchen Kuchen sie backen sollte, lautete die Antwort: Bitte, bitte einen Puffer.


Rezept:

175 gr. Zucker

4 Eier

250 gr. Butter

250 gr. Mehl Typ 405

1 Päckchen Backpulver

200 gr. Schokoplätzchen

eventuell einen Schuss Milch oder Sahne


Den Backofen auf 175 Grad vorheizen (Umluft). Zucker, Eier und Butter verrühren. Mehl und Backpulver dazu geben und ebenfalls verrühren. Mit einem Löffel testen, ob der Teig klebt, dann ggf. einen Hauch Milch oder Sahne dazu geben, bis er sich ganz langsam vom Löffel löst – dann ist er perfekt. Schokoplätzchen dazu geben und verrühren. Alles zusammen in eine gut gefettete Backform geben und ca. 35 bis 45 Minuten backen. Etwas abkühlen lassen und dann raus aus der Form stülpen. Am besten schmeckt er vollkommen ausgekühlt.

06. Juli – Wilde Schönheiten


Wer irgendein Wehwehchen hat (und sich mit der Wirkung von Wildkräutern auskennt), ist herzlich eingeladen mit uns in Kontakt zu treten. Denn in unserem Garten gedeihen viele Wildkräuter mit den unterschiedlichsten Heilwirkungen – überzeugen konnten wir uns davon aufgrund fehlender Sachkenntnisse bisher allerdings noch nicht, daher begnügen wir uns bis auf weiteres mit dem Anschauen dieser wilden Schönheiten. Die wilde Möhre zum Beispiel soll gut gegen Juckreiz sein, Beinwell mögen nicht nur die Wildbienen, sondern es soll unter anderem bei Entzündungen, Muskelschmerzen, leichten Sportverletzungen, beginnender Arthrose und sogar bei Knochenbrüchen helfen (das ist gerade für Mareike auch sehr interessant). Die wilde Karde hilft unter anderem bei Magen- und Darmbeschwerden, soll das Immunsystem stärken und Hauterkrankungen lindern. Wir lernen und staunen, wozu Wildkräuter nützlich sind, werden weiterhin mit offenen Augen durch unseren Garten gehen und noch eine ganze Menge lernen. Bis dahin begnügen wir uns mit dem Beobachten der vielen verschiedenen Insekten.

05. Juli – »Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen die Deutschen.«


Nach dem verlorenen Halbfinale 1990 gegen Deutschland soll Gary Lineker diesen Satz gesagt haben, der für viele Jahre seine Gültigkeit behielt. Und auch beim heutigen Viertelfinalspiel gegen Spanien hofften wir – trotz einer über mehrere Jahre währenden Durststrecke – wieder auf einen Einzug in ein Halbfinale. Dabei waren wir auf dieses Spiel bestens vorbereitet. Drei Hunde auf dem Sofa, dazu Eiscreme, Chips, Weingummis, Pistazien und eine über weite Strecken sehr gut spielende und natürlich kämpfende deutsche Mannschaft mit guten Torchancen. Am Ende hat es nicht ganz gereicht, aber wenn die eigene Mannschaft auf diese Weise ausscheidet, dann bleibt ein schönes Spiel und ein schöner Abend in Erinnerung. Aber hoffentlich bewahrheitet sich auch irgendwann einmal wieder die alte Weisheit von Gary Lineker.

04. Juli – Ein zweites Leben für ausgediente Sachen


Ralf ist nicht nur gelernter Tischler, sondern hat auch einen ausgeprägten Sinn für Dinge, denen man ein zweites Leben einhauchen kann. Vor einigen Monaten arbeitete er schon einmal eine ausrangierte Teakholz-Gartenliege perfekt auf und ist jetzt gerade dabei, eine komplette Gartensitzgarnitur wieder flottzumachen. Das heißt in seinem Fall, jeden Stuhl komplett zu zerlegen, da, wo nötig, kaputtes Holz zu ersetzen, alles zu beizen, dann zu lasieren und am Ende wieder zusammenzusetzen. Danach sehen und sind die Möbel wieder wie neu. Natürlich kommt ihm dabei sein handwerkliches Geschick zugute. Diese Art des Upcyclings ist sicherlich nicht für jeden geeignet, aber wir alle könnten uns bei vielen Dingen fragen, ob wirklich ein neuer Gegenstand notwendig ist oder ob es auch eine Reparatur tut.

03. Juli – Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt


Pass auf! Sei vorsichtig! Hast du dies bedacht? All diese lieb gemeinten Vorsichtsmaßnahmen hören wir nahezu täglich und geben Sie auch täglich an unsere Lieben weiter. Alles soll man bedenken. Fahr nicht so schnell! Sei auf der Hut! Pass bloß auf dich auf! Und dann? Dann kommt sowieso alles anders. Einmal kurz nicht aufgepasst und schon ist es passiert. So wie Mareike heute: in einem unachtsamen Moment rutschte sie in der Dusche aus und brach sich dabei einen Unterarmknochen. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert und Knochen heilen ja auch wieder. Nun heißt es erst einmal geduldig sein, sich nicht übernehmen und endlich mal zum Lesen kommen. Das sind ja auch schöne Aussichten. Und in Zukunft auf gut gemeinte Warnungen hören? Vielleicht. Aber ob es vor einem Unglück wirklich schützt? Wohl kaum ...

02. Juli – Fliegendes Kunstwerk 

 

Ein kleines Wunder in unserem Garten: Vor einigen Wochen entdeckten wir eine auffällig grün gestreifte Raupe, die es sich auf unserem Fenchel gemütlich gemacht hatte. Mit großem Appetit arbeitete sie sich an der in diesem Jahr frisch gepflanzten Fenchelstaude entlang und beeindruckte uns mit ihrer Standhaftigkeit bei Wind und Regen. Ab der ersten Sichtung stand sie morgens als erstes auf Mareikes Beobachtungsliste. Vor gut einer Woche verließ sie  dann ihren Posten und wanderte ins nahe gelegene hohe Gras, um sich zu verpuppen. Gestern erlebten wir überraschend einen bezaubernden Moment: Der erste Schwalbenschwanz-Schmetterling flatterte durch unseren Garten und ließ sich auf der selben Fenchel-Staude nieder, an der wir bereits die Raupe beobachtet hatten. Welch ein schöner, fast majestätischer Anblick. Mit seinen leuchtend gelben Flügeln und den markanten schwarzen Streifen sah er aus wie ein fliegendes Kunstwerk. Wir sind nicht sicher, ob es sich hierbei wirklich um "unsere" Raupe handelte, denn dafür war es eigentlich noch etwas zu früh, aber das war uns im Freudentaumel über  die Sichtung dieses schönen Schmetterlings erst einmal egal.

Ein paar Fakten zum Schwalbenschwanz: Er ist einer der größten Schmetterlinge Europas mit einer Flügelspannweite von bis zu 75 Millimetern. Diese imposanten Geschöpfe lieben und brauchen Fenchel, Dill, die wilde Möhre und andere Doldenblütler – wie schön, dass Christians bereits vor einigen Wochen die beiden Fenchelstauden besorgt und eingepflanzt hat, so dass wir gestern unser kleines Gartenwunder bestaunen konnten.

Für uns ist es unglaublich, wie aus einer kleinen Raupe ein solch großer und prächtiger Schmetterling wird. Für den Herbst stehen schon weitere Doldenblütler auf unserer Pflanzenwunschliste, damit sich im kommenden Jahr noch mehr Schwalbenschwänze  und weitere Insekten in unserem Garten wohl fühlen.

01. Juli – Zwischentöne


Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Es gibt jede Menge Zwischen- oder Grautöne. Sehr schön zu sehen in diesen Bildern: Trotz extremer Kontraste leben sie gerade von den Zwischen- (oder Grau-) tönen. Zwischentöne sind ja heutzutage (vor allem) in der Politik kaum noch auszumachen. Stattdessen wird nur noch von den Extremen an den beiden Rändern gesprochen beziehungsweise geschrieben. Und das immer in höchstem Erregungszustand. Empörung allerorten. Fast jeder bewegt sich ausschließlich in der eigenen Blase. Es gibt so gut wie kein Zuhören mehr, dafür viel "senden" mit Poltern, Schreien – manchmal sogar mit Schaum vor dem Mund. Da ist kein Wunsch nach Erkenntnisgewinn. Nur ein schnelles Abchecken, ob jemand für oder gegen die eigene Sache ist. Dann geht das Hetzen gegen das Feindbild weiter. Gibt es da überhaupt noch Platz für Zwischentöne? Wir bleiben optimistisch und freuen uns auf Begegnungen mit anderen Menschen und vor allem auf die leisen Zwischentöne.

30. Juni – Wie schön …


… dass wir so gute Freunde haben, wie Friedrun. Heute war es mal wieder so weit. Er kam zu Besuch zum Brunch mit Brötchen. Und natürlich zu einem intensivem Austausch. Es war inspirierend – wie schon so oft. Friedrun hat die Gabe, die richtigen Fragen zu stellen, Denkanstöße zu geben, zu motivieren, zu fordern und im richtigen Moment auch zu piesacken. Wie eine Frischzellen-Kur, nur ohne Nebenwirkungen.

29. Juni – Wenn es Nacht wird in Meudelfitz …


… dann wandelt Mareike durch den Garten, zählt Glühwürmchen, lauscht, ob die Rehböcke schon bellen und erfreut sich einfach an der Dunkelheit, die die Sterne so richtig schön leuchten lässt. Oder aber Mareike zückt ihre Kamera, nicht ohne vorher noch schnell eine Akkulampe geholt zu haben, um ein besonders schönes Walnussbaumblatt zu fotografieren. Auf so eine Idee muss man um diese Uhrzeit in der Nacht erst einmal kommen. Aber wenn nicht Mareike, wer dann?

28. Juni – Provinzposse


Wir können natürlich nicht für den Wahrheitsgehalt dieses großen Transparents garantieren, aber überrascht waren wir gestern Nachmittag in Hammelburg schon, als wir mitten auf dem Marktplatz an einem in die Jahre gekommenen Bau dieses Zeugnis einer Provinzposse lasen. Das muss tatsächlich etwas mit der viel beschworenen deutschen Bürokratie zu tun haben. Anders können wir uns den (zeitlichen) Ablauf kaum erklären. Es gibt ja das Sprichwort von den langsam mahlenden Behörden-Mühlen, von denen wir immer noch hoffen, dass es sie in Wahrheit so nicht gibt. Dieses Plakat gibt allerdings, was das angeht, kaum Hoffnung. Ebensowenig wie die folgende Geschichte: Eine Bekannten, die früher einmal in einer Werbeagentur arbeitete und dann in eine Behörde wechselte, erzählte uns vor ein paar Wochen, dass sie in der ersten Zeit mit einer (ihrer Meinung nach) ruhigen Arbeitsweise ihre neuen Kollegen derart überfordert, dass sie gebeten wurde, nicht mehr so wahnsinnig schnell zu arbeiten ...

27. Juni – Italienisch für Anfänger


Überlingen, das Tor zum Bodensee – oder zumindest eines von mehreren. Von dort aus ist es für uns im Norden Lebende nur ein Katzensprung nach Italien. Immer noch eines der Top-Urlaubsländer von vielen Deutschen. Verbunden mit Dolce Vita. Elegant gekleidete Menschen. Endlose Sandstrände. Großartige Speisen. Entspannte Einheimische. Lebendige Märkte mit einer üppigen Auswahl an Lebensmitteln. Caffè, Caffè und noch mal Caffé. Dazu ein Cornetto Con Crema. Und Wäsche, die einfach vor den Fenstern über den Gassen zum Trocknen hängt. So wie hier auf unserem Foto aus Überlingen. Nicht ganz so verbreitet wie in Italien, aber wir üben ja auch noch, um eines Tages ebenso so gelassen zu sein …

26. Juni - Zur blauen Stunde in Lippertsreute

Kurz vor 22 Uhr war es endlich so weit: die von so vielen Fotografen herbeigesehnte blaue Stunde, die für das menschliche Auge nicht immer mit einem blauen Himmel einhergeht und auf Fotoaufnahmen diesen unbeschreiblich schönen Eindruck hinterlässt, war endlich da. Das Gleichgewicht zwischen Innen- und Außenbeleuchtung erzeugt diese so gemütliche Stimmung und am liebsten hätten wir sofort an der eingedeckten Tafel Platz genommen und gefeiert. Fast schade, dass die Tische nur für die Fotoaufnahmen eingedeckt worden sind und wir so vergeblich auf die Feier-Gesellschaft gewartet hätten.

Nachdem wir heute am frühen Abend einmal kurz in Überlingen am Bodensee waren und dort an der Uferpromenade den Trubel sahen, konnten wir im Anschluss umso mehr die Ruhe und Idylle bei Familie Keller genießen. So wird die Arbeit zum Vergnügen.

25. Juni – Quer durchs Land


Bis an die Waterkant. Naja, wollen wir mal lieber die Kirche im Dorf lassen und gestehen, dass es bis an die Waterkant noch ganze sieben Kilometer weit entfernt ist. Und diese Waterkant befindet sich auch nicht im Norden Deutschlands, sondern im Süden, denn Lippertsreute liegt nördlich von Überlingen, der schönen Stadt am Bodensee. Nur allzu gern sind wir der Bitte von Markus und Ruth Keller gefolgt, um nach 2020 und 2021 auch in diesem Jahr wieder Fotoaufnahmen für ihren Landgasthof zu machen. Kennengelernt hatten wir uns damals über die Slow Food Chef Alliance und über die Jahre ist ein herzlicher Kontakt entstanden. Die Gegend um Lippertsreute ist geprägt von großflächigem Obstanbau, der zu weiten Teilen durch Netze geschützt wird. Nicht umsonst lautet die Inschrift auf dem Kreuz am Wegesrand: "Vor Blitz, Hagel und Ungewitter, bewahre uns, o Herr". Wir freuen uns auf die kommenden Tage. Hoffentlich ohne Blitz und Hagel.

24. Juni – Vier Nasen für ein Halleluja


Glückliche Lebewesen kann man sich in etwa so vorstellen: Frühstück um acht. Ausgiebiger Morgenspaziergang. Ein oder zwei Bücher lesen. Ein wenig Korrespondenz.– privat und geschäftlich. Danach ein leichtes Mittagessen. Ein kurzes Nickerchen. Anschließend Kaffee und selbst gebackenen Kuchen – gerne eine Rhabarberbaisertorte und dann …. Die Wirklichkeit sah anders aus. Hundegebell scheucht uns viel zu früh aus dem Bett. Danach ein Frühstück im Stehen. Computerarbeit – wer hat das bloß erfunden? Danach ab in den Garten. Der Rasen muss dringend unters Messer. Unkraut jäten, Hunde bespaßen. Blumen gießen. Müll hinausbringen. Der ganz normale Alltagswahnsinn. Aber dann kam Balu zu Besuch und es blieb noch ein wenig Zeit zum Relaxen. Und dabei blicken auf diesem Bild sogar alle Nasen in dieselbe Richtung. Einfach schön.

23. Juni – Glücksschwein


Vor dem letzten Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft machten wir uns heute auf den Weg nach Sammatz zum Michaelshof. Dort angekommen, suchten wir als erstes das Schweinegatter auf und entdeckten ein paar glückliche Schweine. Dabei fragten wir uns, woher wohl die Begriffe "Glücksschwein" oder "Schwein gehabt" stammen. Zuhause angekommen, wurde erst einmal recherchiert: Der Begriff "Glücksschwein" hat eine lange Tradition als Symbol. Für die alten Germanen verkörperte das Wildschwein kriegerische Stärke und Fruchtbarkeit. In der griechischen und römischen Kultur galt es als nützliches Tier und stand für Wohlstand und Reichtum. Wer viele Schweine besaß, war privilegiert und wohlhabend. Aha, wieder etwas gelernt. Der Deutschen Mannschaft wünschen wir heute Abend ebenfalls viel Glück, das werden sie gegen die Schweiz eventuell auch brauchen. Aber egal, Hauptsache, das Spiel wird schön spannend und am Ende steht es 3 zu 2 für Deutschland. Und ob Bastian Schweinsteigers Spitzname auch auf so eine lange Tradition zurückzuführen ist, konnten wir abschließend noch nicht klären.

22. Juni – Zusammengehöriges Miteinander


Bei strahlendem Sonnenschein wurde heute pünktlich um 15 Uhr der neue Schützenkönig von Hitzacker der Öffentlichkeit vorgestellt. Zeitgleich hatten wir Besuch aus Hamburg und unser Gast merkte an, wie wichtig er es findet, dass es diese (und andere) Traditionen gibt. Als wir einige Zeit später wieder in unserem Garten saßen und uns darüber noch einmal unterhielten, stellten wir fest, dass zwischen dem Schützenverein Hitzacker und (zum Beispiel) einem Fanclub des FC. St. Pauli so gut wie kein Unterschied besteht. Der Wunsch nach Zugehörigkeit, dem Netzwerken oder dem gemeinsamen Streben nach Zufriedenheit, vereint all die – im ersten Augenblick so verschiedenen –  Vereinigungen. Wir alle wollen und müssen uns zugehörig finden und wenn das zusätzlich noch ohne jegliche Wertung gelingt, besteht die Hoffnung auf ein friedvolles Miteinander.

21. Juni – Am Ende siegte die Bratwurst


Das Fazit ist eindeutig: Das war Not gegen Elend. Auf das Fußballspiel der Niederlande gegen Frankreich hatte Christian sich am heutigen Abend gefreut. Ein Klassiker, wie er dachte, doch weit gefehlt. Erbärmlich, was geboten wurde. Keine Emotionen. Kein Tor. Keine Leidenschaft. So bleibt nur die Erinnerung an eine Bratwurst auf dem Rummelplatz beim Schützenfest. Lecker, ehrlich und nicht so pomadig, wie die französischen und niederländischen Fußballspieler heute Abend. 1:0 für die Wurst.

20. Juni – Wenn die Lieblingsadressen feiern ...

 
... wird es immer ein ganz besonders schöner Abend. Heute kamen etwa 60 Lieblingsadressen in der Marschländer Elblounge zusammen, um die dritte Ausgabe der "Lieblingsadressen Vier- und Marschlande" zu feiern. Bei der Release-Party für die Sachsenwald-Ausgabe konnten wir vor drei Wochen leider nicht dabei sein, da wir zu der Zeit auf Bornholm waren, dafür freuten wir uns heute umso mehr auf das Zusammentreffen. Es wurde gelacht, sich unterhalten und natürlich auch ordentlich genetzwerkt und es war schön zu sehen, wie viele tolle Menschen es in den Vier- und Marschlanden gibt.

Solche Abende zeigen uns immer wieder aufs Neue, wie wertvoll Netzwerke sind und wie viel Freude es macht, Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Es war ein großes Vergnügen und wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Ausgabe und die nächsten Begegnungen.

19. Juni – Ein Großereignis jagt das nächste


Gerade schauen wir das EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn. Es ist Halbzeit und steht 1:0. Draußen herrscht eine wunderbare Stille – keine Wunder, sitzen doch fast alle Menschen vor dem Fernseher und fiebern mit. Das nächste Großereignis beginnt morgen Abend in Hitzacker: das jährlich stattfindende Schützenfest der Schützengilde von 1395. An vier Tagen gibt es unzählige Märsche durch das eher beschauliche Hitzacker an der Elbe. Im Festzelt wird gleich mehrfach gefeiert, aber das Wichtigste für alle Kinder und Jugendlichen ist neben dem Autoscooter das Entenangeln – das war schon in unserer Kindheit so und bleibt sehr wahrscheinlich auch noch einige Jahre erhalten.

18. Juni – Der Zeit voraus


Zugegeben, bis zur Bohnenzeit ist es noch ein bisschen hin (glücklicherweise), aber Rezeptideen soll man bekannterweise nicht erst auf die letzte Minute suchen. Da freute es doch wieder einmal sehr, als wir die neue Ausgabe der LandLust im Briefkasten hatten und unsere Fotostrecke, die in Zusammenarbeit mit Barbara Stadler im letzten Jahr entstanden ist, in gedruckter Form in den Händen hielten. Gerne denken wir an den Tag der Fotoaufnahmen bei Barbara zurück, denn neben der Arbeit lockt am Ende – zum Glück auch manchmal bereits zwischendurch – immer ein mehr als festliches Mahl auf uns, das nach den Richtlinien der Slowfood-Bewegung gekocht wurde und ja nicht verkommen soll.

17. Juni – Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?


Wer kennt ihn nicht, diesen Kinderreim aus Kindheitstagen? Du sollst niemals mit fremden Menschen mitgehen, hieß er übersetzt und war als Warnung gedacht. Ein anderer uns bekannter Warnhinweis lautet: Vorsicht vor dem Fuchsbandwurm! An diesen mussten wir heute auf unserem Waldspaziergang denken, als wir wilde Heidelbeeren entdeckten. Wilde Heidelbeeren sind gesünder als Kulturheidelbeeren, da sie mehr Anthocyan enthalten. Das Anthocyan ist vorteilhaft für die natürliche Stärkung des Immunsystems. Unsere Großmütter pflückten noch Heidelbeeren im Wald (damals gab es wahrscheinlich noch keine Füchse), sammelten Pilze (wer kennt sich denn heute noch aus, welche Pilze ungiftig sind) und wussten auch sonst sehr gut bescheid darüber, was man aus Feld, Wald und Wiese essen kann und was nicht. Dann kam die Kulturheidelbeere und mit ihr die Warnung vor dem Fuchsbandwurm (und vielleicht kam das den Kulturheidelbeeranbauern auch ganz gelegen). Erstaunlich ist nur, dass die Pilze im Wald scheinbar bis heute nicht vom Fuchsbandwurm betroffen sind. Unvergessen ist uns eine Begegnung aus dem letzten Jahr mit einem Pilze suchenden Ehepaar im Wald in der Nähe von Ohe. Auf Christians Frage, ob es sich bei diesem Pilz um einen essbaren Pilz handeln würde, kam umgehend die Antwort: Ja, natürlich!, doch sicherheitshalber haben wir unseren Schatz lieber dem Ehepaar überlassen. Die beiden haben sich gefreut und haben insgeheim nur ungläubig den Kopf geschüttelt. Vielleicht haben wir in unserer Kindheit einfach zu oft Angst vor dem schwarzen Mann gehabt...

16. Juni – Nicht satt sehen können


So geht es uns in diesem Frühsommer häufig an der Elbe bei Hitzacker: Gerade eben war noch "Land unter" mit orkanartigem Regen und kurz danach wieder blauer Himmel mit Postkarten-Wölkchen und irrem Licht- und Schattenspiel. Fast irische oder schottische Wetterverhältnisse, die innerhalb weniger Augenblicke komplett umschlagen. Wetter für alle Sinne sozusagen. Und so ganz nebenbei freuen wir uns auch über die schönen Fotomotive bei diesen Wetterkapriolen. Dass dabei jedoch die ein oder andere Pflanze im Garten leidet, müssen wir akzeptieren und unsere bisherigen Konstruktionsversuche von selbstgebauten Stauden-Rankhilfen waren noch nicht besonders Erfolg versprechend. Wir arbeiten daran.

15. Juni – Gebetene Gäste


Seitdem wir unser Grundstück in Meudelfitz haben, sind wir dabei, es in einen Natur(nahen)garten zu verwandeln, den wir mit viel "try and error" gestalten. Von Anfang an war es unser Ziel, ein Paradies für Insekten zu schaffen und das gelingt dank der richtigen Pflanzenwahl immer besser. Das echte Herzgespann, der Natternkopf, die Acker-Witwenblume und der Beinwell sind nur ein paar Beispiele für die Pflanzen in unserem Garten und die sind echte Insektenmagneten. Sie ziehen mehr und mehr (Wild-)Bienen, Schwebfliegen und Falter an. Wir können Stunden damit verbringen, uns das bunte Treiben in und an den Blüten anzuschauen. Ein besonderes Highlight war gestern für uns das Entdecken einer Raupe des Schwalbenschwanzes im Fenchel. Diese wunderschöne Raupe, mit ihren markanten grünen und schwarzen Streifen, stach uns sofort ins Auge und wir hoffen, dass sie sich im Fenchel wohl fühlt und sich in einigen Wochen zu einem wunderschönen Schwalbenschwanz entwickelt. Und wir hoffen, dass sie vorher keinem Fressfeind zum Opfer fällt. Wir freuen uns, dass unser Naturgarten ein kleines Stückchen mehr zur Artenvielfalt beiträgt und wie sich durch gezielte Pflanzenauswahl ein kleines Ökosystem entwickelt, das uns jeden Tag aufs Neue begeistert und inspiriert.

14. Juni – Oh, wie ist das schön!


Bis heute haben wir nur wenig von der beginnenden Fußball-Heim-EM mitbekommen, umso mehr hat uns der Auftaktsieg gegen Schottland gefallen. Nicht nur, weil die deutsche Mannschaft gewonnen hat, sondern vor allem freute uns, wie erfrischend gespielt wurde. Fairerweise müssen wir sagen, dass die Schotten es den Deutschen auch leicht gemacht haben, aber ganz egal, so ein Eröffnungsspiel muss erst einmal gewonnen werden. Nach dem heutigen Auftakt schauen wir schon etwas entspannter auf das am kommenden Mittwoch stattfindende zweite Spiel der deutschen Mannschaft gegen die Ungarn. Bis dahin versuchen wir dem Rat eines Dänen zu folgen, dass wir die Dinge im Allgemeinen etwas positiver angehen dürfen und nicht – wie er es oft bei uns Deutschen festgestellt hat – überall nur das Haar in der Suppe suchen.

13. Juni – Entenhausen


Wenn es Nacht wird in Reinbek, dann kehrt auch wieder Ruhe im Schlosspark mit dem angrenzenden Mühlenteich ein. Kaum zu glauben, dass Reinbek so ein tolles Kleinod hat, besticht es doch ansonsten im Zentrum eher mit architektonischer Verkrampftheit. Im Bermudadreieck zwischen Rathaus, dem City-Center-Reinbek und einem Hochhaus liegt der innerstädtische Verkehrsknotenpunkt, die zugegebenermaßen sehr gute Eisdiele strahlt auch im Hochsommer durch ihre Schattenlage alles andere als südlichen Flair aus (man kann dort auch mal bei 27 Grad im Schatten frösteln, wenn man nur genug Eis im Schatten zu sich genommen hat) und einzig und allein stemmen sich gegen all diese Hässlichkeit die unterhalb des City-Centers gelegenen Passagen. Noch ein bisschen weiter unten liegt das 500 Jahre alte Reinbeker Schloss – übrigens das einzige echte Schloss in Schleswig-Holstein, wie wir heute lernen durften. Umso schöner war es da für uns, nach einem Fototermin noch einen kurzen Spaziergang durch den angrenzenden Schlosspark zu machen und einen Blick auf Entenhausen zu werfen.

12. Juni – Ausstrahlung


Okay, so ganz heimlich habe ich das Foto von Mareike dann doch nicht machen können, aber ich kann zumindest sagen, dass Mareike einige Augenblicke zuvor genauso glücklich und zufrieden aussah, wie zu dem Zeitpunkt der Aufnahme. Und warum dieser selige Gesichtsausdruck? Ganz einfach, weil sie schon den ganzen Tag über durch den Garten wandelte, hier und da ein paar Pflanzen per App bestimmen ließ, noch ein paar Gewächse eingepflanzt hat und sich so ganz nebenbei an der wachsenden Zahl der Insekten erfreute. Vielleicht eine neue Form der Meditation – so eine Art Gartenlustwandelmeditation mit einem Lächeln im Gesicht.

11. Juni – Eine Ode an die Kartoffel


Manchmal braucht es seine Zeit, bis man Dinge entdeckt, die es schon immer gab und die man bestimmt auch schon mehrfach gesehen hat, aber vielleicht noch nicht so beachtet hat. Wir sind umgeben von landwirtschaftlichen Flächen, auf denen Jahr für Jahr die unterschiedlichsten Dinge – je nach Fruchtfolge – angebaut werden. Dieses Jahr sind wir förmlich umzingelt von Kartoffeln. Und dann fangen die auch noch an zu blühen und sehen dabei besonders schön aus. Nicht unerhört, aber bisher unbeachtet. Umso bemerkenswerter, als Christians Lieblingslebensmittel eben genau die Kartoffel ist. Egal, ob mit Butter und Salz, mit Quark und Schinkenwürfeln, als Bratkartoffel, als Bauernfrühstück, als Beilagenkartoffel mit Schnittlauch oder Petersilie, als Pellkartoffel, im Kartoffelsalat mit oder ohne Speck, mit Ketchup und Mayonnaise als Pommes Frites oder auch als Kartoffel-Chips – jedes Mal frohlockt Christian gleichermaßen – das hat er übrigens mit Dieter Meier von der Gruppe Yello gemein, der ebenfalls die Kartoffel als sein Lieblingsgemüse benannte.

10. Juni – Gartenträume


"Oh, schau’ mal hier!", rief ich begeistert Mareike zu, als ich nach unserem Urlaub die Früchte an den Hochstämmen sah. So schön ist das Gärtnerleben, hier ein paar Stauden gepflanzt, dort einen Apfel- und Pflaumenbaum, dazu noch einige Strauchbeeren und schon reift in einem das unumstößliche Hochgefühl, Selbstversorgung sei doch bestimmt ein Kinderspiel. Aber was krabbelt denn da auf den Früchten herum und warum sind einige Blätter so welk? Zum Gärtnerglück kann man ja heute zu fast allem eine schnelle Antwort in irgendwelchen Gartenforen finden. Und siehe da, so ganz von alleine wächst eben meistens nur das, was man gar nicht haben möchte, wie zum Beispiel die armenische Brombeere – die wächst wie der Teufel – ist dazu noch invasiv (sehr böse) und ein Neophyt (etwas weniger böse), also raus damit. Ach, so schwer ist das? Und dieses Zeugs kommt immer wieder. Ist kaum totzukriegen. Der Einsatz von chemischen Mitteln (wäre in diesem Fall auch zwecklos) verbietet sich natürlich für uns und so hilft nur Schneiden, kurz halten und ausgraben. Seit wir in direkter Nachbarschaft zu diesem Teufelszeug wohnen, haben wir Schweißer-Handschuhe. Groß, klobig und absolut sinnvoll bei diesen Monsterdornen. Zur Belohnung nach dem Brombeermassaker freuen wir uns schon auf die Ernte der Beerenfrüchte, denn nichts schmeckt so gut, wie Dinge aus dem eigenen Garten – wenn die Vögel denn noch etwas von den Früchten für uns übrig lassen. Lustig ist das Gärtnerleben.

09. Juni – Welcome home


Heute Morgen um kurz vor sieben verließen wir unser Feriendomizil auf Bornholm und acht Stunden später konnten wir unseren Augen kaum trauen, als wir sahen, wie der Garten in den letzten Wochen förmlich explodiert ist. Dass wir keinen englischen Rasen ausgesät hatten, war uns schon bewusst, dass der Böschungsrasen, den wir stattdessen gewählt hatten, aber so rasant wächst, hat uns dann doch überrascht. Kendo und Greta sind im Rasen vollkommen verschwunden und nur das Bewegen der Grasspitzen ließ ihren Standort erahnen. So kommt immerhin keine Langeweile in der nächsten Zeit auf, denn ab jetzt heißt es in jeder freien Minute: ab in den Garten. Für heute hatten wir uns dann aber doch noch freigegeben und fuhren gemeinsam mit den Hunden nach Hitzacker an die Elbe bei einem beeindruckenden Farbenspiel der Natur.

08. Juni – Der letzte Tag


Wehmut erfasst uns. Aber auch Vorfreude. "Kinder, wie die Zeit vergeht." hat wohl jeder von uns schon einmal gehört. In der Tat vergeht die Zeit besonders schnell, wenn es schön ist (Schulstunden dagegen schienen damals endlos lang zu sein). Unsere Zeit hier auf Bornholm ist jedenfalls gefühlt schon wieder viel zu schnell vergangen und heute standen wir wieder einmal vor der Frage: "Was machen wir denn nun an unserem letzten Urlaubstag, außer zu packen?" Die Antwort war schnell gefunden: Wir fuhren noch einmal in den Enghøj Staude  Have (den Staudengarten) am anderen Ende der Insel, den wir ja bereits am ersten Urlaubstag besucht haben. Hier schließt sich der Kreis und an dieser Stelle kommt die bereits beschriebene Vorfreude ins Spiel: wir haben uns mit einigen Pflanzen für unseren Garten eingedeckt, so nehmen wir ein Stück Erinnerung mit nach Hause und können uns beim Anblick dieser Stauden schon auf den nächsten Urlaub auf Bornholm freuen. Vorher waren wir dann doch noch einmal an der Südküste mit ihren fantastischen Stränden – sozusagen die Südsee in der Ostsee und es gab ein kurzes Wiedersehen mit dem Kadeau, das wir vor ein paar Jahren schon einmal besuchen durften. Im Anschluss ging es noch ein letztes mal in diesem Frühjahr zu Christina und Christian von Is Kalas, um dort zwei Kugeln Citronmarengs zu genießen und die beiden noch einmal in den Arm zu nehmen. Ja, die Wehmut ist da, aber auch die Vorfreude. Auf den eigenen Garten und auf unseren nächsten Besuch auf diesem zauberhaften Fleckchen Erde.

07. Juni – Ich bin ein Bornholmer


Nein, natürlich nicht "in echt", aber dafür im Herzen. Seit unserem ersten gemeinsamen Besuch hier auf Bornholm schleiche ich bereits um ein Kleidungsstück der Marke gutemensch mit dem Slogan Ich bin ein Bornholmer herum und heute war es endlich soweit: seit meinem Besuch im gutemensch Store in Nexø bin ich Besitzerin eines Hoodies mit dem eben erwähnten Slogan. Das Besondere daran: man kann diese Kleidungsstücke nur hier auf der Insel kaufen. Es gibt keinen Online-Shop. In den Anfangszeiten von "Ich bin ein Bornholmer" gab es jeweils nur kleine Stückzahlen zu kaufen, vor ein paar Jahren hat Flemming diese Idee umgestellt und nun ist es möglich, sich aus verschiedenen Kleidungs-Rohlingen und einem für sich passenden Print die Kleidungsstücke direkt vor Ort selbst zusammenzustellen. Denn der Slogan kommt immer wieder in neuem Gewand daher. In den beiden gutemensch Stores in Nexø und Rønne gibt es natürlich nicht nur IBEB (Ich bin ein Bornholmer) Kleidungsstücke, sondern auch exklusive Designermode. Vor rund 25 Jahren gründete der (heute alleinige) Besitzer Flemming Holmgaard gemeinsam mit einem Partner das Label gutemensch und verkauft seitdem hochwertige und ausgefallene Mode auf Bornholm, die weit über die Grenzen Bornholms bekannt und beliebt ist. Inspirieren lässt er sich immer wieder durch Besuche in Berlin oder Paris, was man seinem Shop nicht nur an der Kleidung ansieht. So ist dem stylischen Store zum Beispiel nur anzusehen, dass er geöffnet hat, wenn eine etwa 30x30x30 kleine weiße Holzbox vor der Tür steht. Design ist eben Design. 

06. Juni – Christians Ø


Pünktlich um 10 Uhr stach die Ertholm von Gudhjem aus in See. Auf zu "Christians Insel (Ø)". Wann immer sich ihm oder uns die Gelegenheit bietet, dieses 36 Hektar kleine Eiland während einer unserer Bornholm-Aufenthalte zu besuchen, nutzt er diese. Heute konnten wir endlich mal wieder gemeinsam dort hin, weil Mareikes Schwester auf Kendo und Greta aufpassen konnte, denn Hunde (und Katzen) sind auf Christiansø nicht erlaubt. Nach der 55 minütigen Überfahrt betraten wir das Eiland, das als kleinster Außenposten Dänemarks gilt und kurz nachdem alle Besucher die Ertholm verlassen hatten, wurde es still um uns herum. Kein Auto, kein Fahrrad, wenig Menschen und die wenigen, die man trifft, sind sehr entspannt und freundlich. Beim durchstreifen der Insel fragten wir uns unweigerlich, was die rund 90 Bewohner wohl so den lieben langen Tag machen. Es gibt eine Gastwirtschaft, in der vermutlich jeder volljährige Bewohner seinen Knobelbecher stehen hat, eine Gemeinschaftsschule mit einer Klasse, eine Kirche, einen Friedhof, eine Polizeistation, einen Kaufmannsladen sowie noch ein paar weitere Attraktionen, aber die eigentliche Attraktion ist die Ruhe und Gelassenheit dieses Fleckchens. Wobei es sicher nicht immer so ruhig und friedlich zugeht. Wir hörten einmal davon, dass ein ehemaliger Bürgermeister auf der Insel für einen Marathon trainierte und dass es einige Jahre lang (unseren Recherchen zufolge bis 2021) sogar einen eigenen Christiansø-Marathon gab. Ganze 27 Mal muss man dafür die Insel umrunden – uns reichte heute bereits eine Runde, denn mit einer Mischung aus über die Insel schlendern, den Möwen und Fröschen lauschen, die Flora und Fauna beobachten und einfach mal nur so dasitzen, verging der dreistündige Aufenthalt wie im Flug. Während auf der Hinfahrt noch ein lautes Stimmengewirr an Bord der Ertholm herrschte, so trat schon kurz nach Antritt der Rückfahrt eine fast besinnliche Stille ein. Übernachten kann man auf der Insel ebenfalls, entweder auf dem Campingplatz, einem kleinen Hotel mit sechs Zimmern, einigen Appartements und – wo kann man das woanders schon – im ehemaligen Gefängnis der Insel. Für uns kam es jedoch bisher nicht infrage (wegen der Hunde), reizvoll ist diese Vorstellung aber schon.

https://www.christiansoe.dk/de/titelseite

05. Juni – Hafentour


Tejn. Gudhjem. Svaneke. Nur einen Tag nach der Thor-Tour folgte heute die Hafentour entlang der Ostküste Bornholms. Vorbei an Wiesen und Feldern mit Blick über die Ostsee in Richtung Christiansø war unser erster Stopp der Hafen von Tejn. Früher durchaus ein Fischereihafen von Bedeutung, dümpelt er heute zwischen Bedeutungslosigkeit und ein wenig Hoffnung unentschlossen hin und her. Ein modernes Bauprojekt wurde aufgrund der Sturmflut im Frühjahr in arge Mitleidenschaft gezogen. Da es von vornherein schon umstritten war, dürfte sich der Verkauf der restlichen Wohnungen jetzt als schwierig erweisen. Einer der Lichtblicke in Tejn ist die Isværksted, die allerdings erst in der kommenden Woche wieder öffnet. In Gudhjem sieht es da schon ganz anders aus. Dieses Kleinod, das fast den ganzen Tag über in der Sonne badet, strahlt eine Ruhe und Schönheit aus, die auch durch den heutigen Besuch eines Kreuzfahrtschiffes nicht beeinträchtigt wurde. Und als letzte Station unserer Tour: Svaneke. Dieser Küstenort trägt offiziell den Beinamen Die schönste Kleinstadt Dänemarks.  Wir teilen diese Bezeichnung jedoch nicht, denn uns gefällt Gudhjem noch ein wenig besser. Svaneke hat aber neben einer sehr guten Brauerei einen echten Exportschlager hervorgebracht: Hier begann am 7. Juli 2007 in einem kleinen Laden die Geschichte der mittlerweile weltweit bekannten Marke Lakrids by Bülow – die wirklich süchtig machen können. Bei jedem unserer Besuche Bornholms sind wir wieder aufs Neue fasziniert vom Unternehmer-Geist der Dänen. Es wird gemacht, erfunden, ausprobiert, verworfen, neu gedacht und weiterentwickelt. Faszinierend.

04. Juni – Thor-Tour


Pünktlich um 10 Uhr legt sie ab. Leise gleitet sie durch das Hafenbecken. Die Passagiere, unter ihnen auch drei Hunde, genießen die leichte Brise. Nur wenige Augenblicke später ist das kleine Holzschiff zum Spielball der Wellen geworden. Schnell entfernt es sich von der felsigen Küste, nimmt Fahrt auf, dreht plötzlich hart Backbord und auf den nun folgenden knapp 40 Minuten erkunden wir die Geheimnisse des Küstenabschnitts zwischen Gudhjem und Helligdomsklipperne. Kaum angekommen, werden wir zum schnellen Verlassen des Bootes aufgefordert. Die Hälfte der Passagier bleibt an Bord und tritt nach wenigen Augenblicken die Rückfahrt an. Wir machen uns auf den Weg, der gleich zu Anfang mit rund 80 Treppenstufen beginnt. Oben angekommen, suchen wir sogleich das Weite, die Ruhe, entfliehen dem Stimmengewirr der Zurückbleibenden und tauchen ein in die Stille des Küstenwegs zurück Richtung Gudhjem. Knapp fünf Stunden nach unserem Aufbruch, mit einer Rast auf halber Strecke im Café von Dine, erreichen wir den Ausgangsort unserer Tour, der zwischenzeitlich von der Nachmittagssonne in ein goldenes Licht getaucht ist. Unsere Schritte werden langsamer, das Stimmengewirr der Stadttouristen hat uns wieder und wir treten die Flucht nach Hause an.

03. Juni – Auf Gartentour


Ab in die Gärten. Zuerst zum Kræmmerhuset Blomsterhave und dann weiter zum Fuglesang Haveparadis. Unterschiedlicher könnten die beiden kaum sein. Kræmmerhuset Blomsterhave erstreckt sich über eine Fläche von rund 7.000 qm. Alles ist angelegt, fast ein wenig deutsch. Gepflegt, geharkt, sehr ordentlich. Dagegen ist Fuglesang Haveparadis ein wilder Naturgarten auf über 12.000 qm Fläche, bei dessen Besuch wir uns gefragt haben, ob die Arbeit überhaupt zu schaffen ist. Überall wuchern Brombeeren und andere Beikräuter mit den ursprünglich angepflanzten Blumen um die Wette. Die dort lebenden elf Strauße konnten wir leider nicht für ein Foto gewinnen. Was bleibt von so einer Exkursion? Die Freude auf den eigenen Garten und der Wunsch, uns noch mehr mit (Wild-) Kräutern zu beschäftigen.

02. Juni – Alles im Lot


Zwölf Tage auf Bornholm. Zwölf Fotos vom Horizont. Jeden Tag genau ein Bild. Die Uhrzeit ist dabei egal. Warum wir das tun? Wegen des Rituals. Die einen machen Yoga. Andere meditieren. Und wiederum andere hören jeden Morgen die gleiche Sendung im Radio. Rituale können so wichtig sein. Wir haben uns hier eben angewöhnt, jeden Tag nachzuschauen, ob das Wasser noch da ist und ein Foto zu machen. Der Weg zum Felsen, das Innehalten, die Kamera vorbereiten. Das Fotografieren. Der Weg zurück. Das alles haben wir über die Jahre des Bornholmurlaubes lieb gewonnen. Es erdet und verbindet uns mit diesem wundervollen Ort. Und es fasziniert uns immer wieder aufs Neue, dass sich der Blick vom selben Standpunkt aus niemals gleicht. 

01. Juni – Gute Vorsätze für den Urlaub


Wer kennt es nicht: Urlaub! Endlich einmal Zeit für (was immer jede/r hier einsetzen möchte). Wenn wir für den Urlaub packen, dann kommen immer auch die Bücher, Sportgerätschaften und Spiele mit, für die wir jetzt endlich einmal die Zeit und Ruhe haben. Das denken wir zumindest. Am ersten Urlaubstag sind wir dann oft motiviert und dementsprechend aktiv. Es folgen ein paar reine Faulenzer-Tage bis zur Urlaubshalbzeit. Ab diesem Tag beginnt die Zeit förmlich zu rennen und all die Dinge, die wir endlich einmal machen wollten, schauen und plötzlich vorwurfsvoll an. Mit einem leicht schlechten Gewissen packen wir dann unser Gepäck für die Rückreise und geloben für den nächsten Urlaub Besserung. Diesmal ist es ein wenig anders, denn Mareike macht tatsächlich ihre tägliche Yoga-Einheit und ich lese endlich ein Buch, das ich schon seit Monaten lesen wollte: Der Andere. Geschrieben hat es der sizilianische Liedermacher Pippo Pollina, den wir vor vielen Jahren dank unserer Freundin Karin kennengelernt haben. Er erzählt in seinem ersten Roman die Geschichte zweier Halbbrüder, die sich erst durch die Verstrickung mit der Mafia – einmal in Sizilien und einmal in Deutschland – nach über 40 Jahren kennenlernen. Das Buch Der Andere ist geschrieben, wie der Autor seine Lied-Texte schreibt: poetisch und berührend oder um Peter Twiehaus (ZDF MOMA) zu zitieren: „Ein fesselnder Roman! Auch zur Frage: Reicht es, sich herauszuhalten oder muss man irgendwann im Leben für seine Überzeugungen einstehen?“

ISBN: 978-3-0369-5894-1

31. Mai – Letzter Kiosk vor der Fähre


Heute war der letzte gemeinsame Abend mit guten Freunden, die morgen früh die Insel wieder verlassen. Also gab es unser beliebtes Abschiedsritual. Spaziergang. Sandwich. Sonnenuntergang. In dieser Reihenfolge. Zuerst ging es zu Fuß nach Hammerhavn zu unserem geliebten Kiosk mit den beinahe schon als legendär zu bezeichnenden Sandwiches. Danach schnell zurück, um den Rest des Abends die Let’s Dance Profi Challenge zu sehen. Seit einigen Jahren sind wir bekennende Let’s Dance-Fans und schauen die Sendung auch gerne gemeinsam. Bewundern die Veränderungen der Nicht-Profis, die zum Teil im Laufe einer Staffel unglaubliche Entwicklungen machen und freuen uns jedes Mal auf das Finale. Natürlich nervt uns die Werbung, das übermäßige Reden, Danken und Phrasendreschen, aber sobald das Tanzen beginnt, staunen wir über die Bewegungskünste der Tanzpaare. Auf ein Neues im kommenden Jahr.

30. Mai – Kontraste


Kontraste gibt es auf Bornholm mehr als genug. Der Norden ist überwiegend felsig und rauh. Der Süden, lieblich, mit endlosen Sandstränden. Der Westen etwas unwirklich und der Osten wirkt an vielen Stellen heimelig mit seinen pittoresken Küstenorten. In der Mitte der Insel liegt eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Dänemarks: Almindingen. Hier sollen Bisons leben und ja, es gibt Menschen, die behaupten felsenfest, welche gesehen zu haben. Wir gehören leider noch nicht zu dieser erlesenen Schar an Tierbeobachtern. Es fehlt uns dazu einfach die Geduld oder wir sind einfach immer zu spät unterwegs. Und dann gibt es noch etliche über die Insel verteilte Wasserfälle. Natürlich nicht so Spektakuläre, aber von der romantischen Seite betrachtet zählen sie zu den Perlen der Insel. Meistens liegen sie in einem Wald verborgen und erzählen durch ihr ewiges Rauschen unheimliche Geschichten – man muss nur genau zuhören. Auf dem Weg ins "Døndalen" wurden wir von einem ausgeprägten Licht- und Schattenspiel begleitet und an einer Stelle gelang uns dieses Bild. Es fängt ein wenig die mystische Stimmung der Natur auf Bornholm ein. Hatten wir es schon einmal erwähnt? Vermutlich. Wir lieben es, in diesen Zauber der Natur einzutauchen und können uns einfach nicht daran satt sehen.

29. Mai – So sehen Sieger aus


Knapp zwei Stunden wurde hart gekämpft und am Ende lag zwischen den ersten vier Plätzen jeweils genau ein Punkt Unterschied. Gegen 14 Uhr ging das hochklassige besetzte Teilnehmerfeld an den Start, unterstützt von ihrem Teamcoach Andreas, der auch gleichzeitig als Hundesitter agierte. Nach den ersten paar Löchern und einem vorsichtigen Abtasten der Kontrahenten wurde es ab Bahn zwölf plötzlich ernst. Es wurde zwischenzeitlich geflucht, mit der Bahn gehadert, sich über zu viel Gegenwind beschwert und als besondere Einlage gab es auch einen Luftsprung – allerdings nicht vor Freude. Am Ende siegte in einem hochdramatischen Finish Mareike mit besagtem einen Punkt Vorsprung und freute sich endlich einmal ganz oben auf dem Siegertreppchen zu stehen. Danach ging es nach einer kurzen Unterbrechung zum abschließenden Siegeressen nach Tejn. Noch bis in die späten Abendstunden – also so gegen acht Uhr – wurde bei einer leckeren Pizza über das Leben, die Insel und natürlich über Minigolf gefachsimpelt.

28. Mai – Kann denn Liebe Sünde sein?


Wenn wir zum Beispiel etwas Süßes essen, sprechen wir oftmals von Sündigen. Sündigen setzen wir in diesem Fall gleich mit etwas Schlechtem: Wir tun uns etwas Schlechtes an. Zum Beispiel mit Eiscreme. Oh, wie viel Zucker, wie viel Fett, wie viel hiervon und davon und eigentlich sollte ich es lieber gar nicht essen. So oder ähnlich lauten dann unsere Selbstverurteilungen. Vollkommen bescheuert. Wenn wir nur das essen würden, was wirklich gesund ist, dann wären wir vielleicht körperlich gesünder, vielleicht aber dafür psychisch nicht. Zu oft haben wir schon total verhärmte Menschen in Biomärkten einkaufen sehen. Vielleicht würde auch dort ab und an ein Eis oder etwas anderes helfen, um die Stimmung ein klein wenig aufzuhellen. Wir jedenfalls können es kaum erwarten, bis IS KALAS am kommenden Sonnabend wieder seine Pforten öffnet – hoffentlich auch mit der heiß geliebten Eissorte citronmarengs. Und am Ende gilt doch immer noch die Regel: die Dosis macht das Gift und bei der Liebe zu Eiscreme gelten sowieso eigene Gesetze.

27. Mai – Svartingedalen


Das Tal der Unentdeckten. Geheimnisvoll empfing uns das Naturreservat Svartingedalen mitten auf Bornholm. Versteckt. Verborgen. Kaum ausgeschildert. Verlassen. Verwildert. Unheimlich. Faszinierend. Einsam. Und dann diese Stille. Abgesehen von dem massiven Vogelgezwitscher. Dazu ein leises Plätschern des Baches. Mehr ist nicht. Nur die Schönheit. Das Unberührte. Außer uns Vieren war an diesem Tag kein Mensch weit und breit zu sehen. Zwischendurch ein paar neugierige Ziegen und Rinder. Nicht scheu, aber auf der Hut vor den Hunden. In der Ferne Gewittergrollen. Ein leichter Regen setzte ein. Wir kehrten um und waren überzeugt: Wenn es auf dieser Welt Fabelwesen gibt, dann leben sie sicher hier und haben es verdammt schön.
Der Sage nach soll ein schwedischer Riese einen riesigen Stein geworfen haben, um die Kirche in Klemensker zu treffen. Der Riese warf aber offenbar nicht weit genug, weshalb der Stein nun im Svartingedalen liegen blieb.

26. Mai – Felsenbaden

Heute gingen wir bei leicht bedecktem Himmel von Allinge nach Tejn auf einem Küstenweg. Dabei machten wir den ein oder anderen Abstecher direkt ans Wasser, kletterten auf allen möglichen Felsen umher und schauten neidisch auf das wilde und schnelle Laufen und Springen von Kendo und Greta. Für Felsen sind Pfoten einfach viel besser geeignet, als der normale Plattfuß im Sneaker. Egal. Hauptsache, es macht Spaß. Und wenn dann noch die Kamera dabei ist, kann auch ein Bild einer in den Felsen badenden Frau entstehen.

25. Mai – Wo bitte geht es hier zum Meer?

"Das Wasser ist weg!" Das war der erste Ausruf des Tages. Eine gespenstische Ruhe lag über der Insel und schluckte nicht nur viel Helligkeit, sondern auch fast jedes Geräusch, das ansonsten vom Meer hinaufkommt. Nur die Nebelhörner, die wir bisher nur selten gehört haben, bahnten sich ihren Weg durch den Nebel. Natürlich gingen wir trotzdem im Laufe des Tages zu unserem Platz am Wasser – nicht zuletzt, weil es dort in der Nähe in der Vorsaison immer am Wochenende unser Lieblingseis gibt – und wie jeden Tag machten wir das eine Foto vom Horizont, auch wenn der heute nur schemenhaft zu erkennen war.

24. Mai – Jahr für Jahr


Jahr für Jahr fahren wir nach Bornholm. Mittlerweile kennen wir viele Orte auf der Insel, wissen, wo uns das Eis am besten schmeckt, der Fisch so herrlich rauchfrisch aus dem Ofen kommt, das Sandwich so köstlich lecker ist und vieles andere auch. Und trotzdem fahren und gehen wir bei jedem unserer Inselaufenthalte wieder zu genau denselben Punkten, so als wollten wir nachschauen, ob auch noch alles da ist beziehungsweise, ob alles beim Alten ist. Klingt schon komisch und heute beim Besuch von Gudhjem befiel uns ein merkwürdiger, fast schlurfender Gang durch dieses Städtchen. Wir aßen ein Softeis mit Topping bei Chris und Mario, schlenderten durch den Hafen und waren am Ende froh, wieder in unser Ferienhaus zu fahren, um dort das zu genießen, was wir am schönsten finden: einfach da zu sein, zu lesen, einen selbst gekochten Kaffee zu trinken und mit den beiden Hunden zu spielen. Viel mehr brauchen wir nicht. Na gut – eventuell noch den fantastischen Ausblick auf's Meer.

23. Mai – Kreative Leichtigkeit


Warum kommen oft die besten Ideen im Urlaub? Ist es die Zeit, die man sich nimmt? Die Ruhe? Die neue Umgebung? Der andere Ausblick? Das Ungewohnte? Vielleicht ein wenig von allem. Seit drei Tagen sind wir im Urlaub und haben schon mehr aus reiner Freude herumexperimentiert, als in vielen Wochen zu Hause. Ob Mareike neue Videos für Instagram schneidet oder Christian die Arbeit am Siebdruck weiterentwickelt, alles hat etwas Spielerisches und damit scheint vieles leichter zu gehen, als wenn hinter den Dingen ein Auftrag, ein "Muss" steht. Damit müssen wir kein Geld verdienen und das ist vielleicht auch schon das Geheimnis hinter dieser Leichtigkeit. Kein ständiges Fragen, ob es auch gut genug ist, sondern einfach die Freude am Machen. Wie in diesen drei Beispielen, die Freude am digitalen Siebdruck, die alle in den letzten Tagen mit Pflanzenteilen aus dem Garten entstanden sind. 

22. Mai – "Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten"

An diesen "Trick" aus der Psychologie mussten wir heute denken, als wir dieses Löwenarrangement mitten in Sandvig  auf einem ansonsten leeren Grundstück sahen. Wir wurde zwar nicht dazu aufgefordert, an Löwen auf Bornholm zu denken, doch so ein kurioses Bild bekommt man so schnell nicht mehr aus dem Kopf. Zu speziell, zu hässlich, zu verrückt. Es gibt einfach immer wieder Bilder in unseren Köpfen, die wir besser nicht gesehen hätten, gerade weil sie einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Na gut, dieses Bild hier hat erst einmal nichts Schlimmes an sich. Es ist lediglich sehr kurios und wir stellten uns die Frage, ob diese drei Löwen bereits auf das hier entstehe Haus warten, oder ob sie gar das leere Grundstück vor Vandalismus (auf Bornholm eher selten anzutreffen) schützen sollen. 
Wir werden es sehen - spätestens bei unserem nächsten Besuch der Insel.

21. Mai – Traumschön und mit viel  Liebe zum Detail


35 Kilometer fahren, um einen Staudengarten zu besichtigen? Kann man machen. Wir haben es heute getan und sind dafür in den Süden der Insel gefahren (was in der Vergangenheit selbst bei längeren Aufenthalten auf Bornholm nur selten vorkam), doch alte Gewohnheiten zu durchbrechen ist durchaus dazu geeignet, um neugierig zu bleiben. Das Eis im Norden läuft uns ja nicht weg und durch unseren eigenen Garten sehen wir Pflanzen mittlerweile deutlich anders, als noch vor zwei Jahren. Enghøj Staudehave stand auf dem etwas unscheinbaren Schild am Eingang. 25 Kronen Eintritt pro Person, Hunde an der Leine sind willkommen. Kaum bezahlt und schon waren wir drinnen im Staudengarten, der inspiriert durch den englischen Cottage-Stil seit 2004 von Michael und Anne-Mette auf rund 4.000 qm Fläche angelegt wurde. Uns blieben vor Staunen die Münder offen stehen. So etwas Schönes und Geschmackvolles in einer beachtlichen Größe hatten wir nicht  erwartet. Der Garten, der in verschiedene Abschnitte unterteilt ist, bietet eine umfangreiche Staudenansammlung die mit Wegen aus Steinmehl, verschiedenen Hecken und Zäunen für Kletterpflanzen eingefasst ist. Pergolen, Ruhebereiche, Sitzgelegenheiten, ein gemauerter Teich, verschiedenen Gartenhäuser, ein Gewächshaus und noch so viel mehr gilt es zu erspüren und bestaunen. Vor allem hat uns begeistert, wie geschmackvoll die angelegten Bereiche waren, dass wir am Ende der Gartenbesichtigung einmal mehr feststellen durften: Die Skandinavier können es einfach. Sie haben Stil, Design und Geschmack. Wir haben uns heute sehr inspirieren lassen und freuen uns schon darauf, das ein oder andere in unserem eigenen Garten umzusetzen.

20. Mai – Endlich wieder am Meer 

 

Nach einem Jahr Abstinenz sind wir seit heute wieder auf unserer Trauminsel Bornholm. Endlich wieder aufs Meer gucken. Träumen. Genießen. Mit den Augen, mit der Nase, mit allen Sinnen. Dieses tolle Eis essen. Und natürlich das dänische Softeis. Nachschauen, was alles beim Alten geblieben ist und natürlich auch Neues entdecken. Bekannte treffen, neue Bekanntschaften schließen. Das alles und noch viel me(e)hr wollen wir machen. Oder auch nicht, denn das ist hier für uns das Schönste: einfach nichts zu müssen.

19. Mai – Der Mohn ist aufgegangen


Es begann im letzten Herbst ganz harmlos mit ein paar Wildkräutermischungen und drei Mohnpflanzen aus unserer Nachbarschaft. Heute Morgen bot sich uns dann dieses Bild vor der Haustür: In den schönsten Rottönen leuchtet der Mohn um die Wette. Bei aller Farbenpracht ist diese Blüte so zart und zerbrechlich, dass wir uns mit dem Foto beeilen mussten, bevor die ersten Blütenblätter zu Boden wehten. Das darf jetzt gerne den Sommer über so weiter gehen (zum Glück blüht er noch bis in den Juli hinein), bevor es dann in der dunklen Jahreszeit wieder sehr früh am Tag heißt: Der Mond ist aufgegangen.

18. Mai – King (Ba)Lu(i)


Für drei Tage und Nächte hatten wir Besuch von seiner Majestät, Balu aus Meudelfitz. Nicht nur, dass es ein interessantes Bild war, wenn er neben Christian spazieren ging, sondern er wurde auch von Kendo und Greta augenblicklich akzeptiert. Man sagt ja, dass Hunde ihre Körpergröße nicht abschätzen können, was wir aus unserer Sicht nur bestätigen können: sein Auftritt war nach menschlichen Maßstäben schon raumfüllend. Unser Herz hat er im Sturm erobert. Seine Freude, unseren Garten zu entdecken oder am Elbstrand in Hitzacker herumzutoben, war ein großer Spaß. Herausfordernd war allerdings die Aufgabe, mit zwei Händen drei Hunde gleichzeitig zu streicheln und die Aufgabe, Balu über den Tag verteilt 45 Gramm Futter zukommen zu lassen, ohne dass Greta oder Kendo nebenbei diese kaum sichtbare Futtermenge stibitzt hätten. Einer der lustigsten Momente war, als Greta sich in Balus Minikörbchen legte und sich dabei wie eine Zimtschnecke einkringeln musste. Und natürlich wäre Balu nicht der King of Meudelfitz, wenn er nicht wie ein Flummi aus allen erdenklichen Lagen auf unseren Schoß springen konnte, um sich innerhalb einer Sekunde hinzulegen und von der erhöhten Position aus sein Reich zu begutachten.

17. Mai – Wurstleidenschaft


Für Leidenschaft ist fast an jedem Ort der Welt Platz. Auch auf dem Parkplatz bei Obi in Lüchow. Allerdings blieb uns Martins grillende Leidenschaft für Würstchen dann doch verborgen, denn heute hieß es leider: Geschlossen. Denn selbst die heißeste Leidenschaft braucht einmal eine Abkühlung oder, wie in diesem Fall, einfach auch mal eine Pause. Und so machten wir uns auf den Heimweg, um dort Rosmarin-Kartoffeln, Quark, Salat mit –  war das reiner Zufall – Würstchen zu essen.

16. Mai – Noch nicht bereit?


Heute war es soweit. Unser erster Besuch auf der KLP. Drei Buchstaben, die für viele Menschen das Synonym zur Glückseligkeit sind. Die Kulturelle Landpartie im Wendland. Sozusagen mit Wohlfühlgarantie. Von Ausstellungen, über Konzerte, Vorträge, Kräuterwanderungen oder Weben, Schmieden, Tanzen bis hin zu "Schlüppi-Nähkursen", "Pussytanz für alle Geschlechter" oder "Wir machen Papier aus Elefantendung", ist für (fast) alle etwas dabei und es öffnen an vielen Punkten im Wendland diverse Höfe, Häuser und Kultureinrichtungen ihre Tore für die interessierten Besucher. Die kommen nicht nur aus der näheren Umgebung, sondern reisen auch von weit her an, um sich diese Vielfalt nicht entgehen zu lassen. Irgendwie hat es heute bei Christian nicht so ganz gezündet. Jedenfalls meinte er nach nicht einmal 30 Minuten, dass es jetzt auch reichen würde und sein Bedarf an Traumfängern und ähnlichen (Originalzitat Christian) "Gedöns" sei fürs Erste und auch fürs Zweite gedeckt. Und das bereits nach dem Besuch des ersten Hofes. Nun gut, vielleicht ist er einfach noch nicht bereit oder es zündet bei dem nächsten Besuch. Vielleicht aber auch erst im nächsten Jahr …

15. Mai – "Boah, ist das langweilig …" 

 

So oder so ähnlich interpretieren wir den Blick von CatchMe, die bei unserem Fotoshooting mit Judith für die Lieblingsadressen Vier– und Marschlande als Model herhalten "musste". Was mag in diesem Moment in ihrem Kopf vorgegangen sein? Vermenschlicht gedacht würden wir ihr wohl in den Blick legen, wie langweilig das Warten ist, während Judith ihr Foto für die Lieblingsadressen aussuchte. Nicht so vermenschlicht könnte dieser Blick aber auch bedeuten, dass CatchMe Judith ganz genau beobachtet, um ja nicht den nächsten Hinweis darauf, was als nächstes zu tun ist, zu verpassen. Was immer sie gedacht haben mag: Uns sind diese Interpretationen nicht fremd, fragen wir uns doch mindestens einmal pro Tag, was Kendo und Greta wohl gerade denken (so richtig wissen wollen wir es dann aber doch lieber nicht - es könnte uns zu viele Illusionen rauben). Was uns im Umgang mit Tieren immer wieder auffällt – nicht zuletzt an uns selbst – ist, dass wir Menschen uns nur allzuoft herausnehmen, die "Krone der Schöpfung" zu sein und den Tieren jegliche kognitive Herangehensweisen absprechen. Einige (wenige) würden Tieren ja bis heute sogar noch jegliches Schmerzempfinden absprechen. Wir hören oder lesen immer wieder davon, dass Tiere Verhaltensweisen an den Tag legen, die wir uns nicht erklären können, und die wir ganz "erstaunlich" finden, wie zum Beispiel den gezielten Einsatz von Heilkräutern. Dabei vergessen wir nur allzu oft, dass auch die Menschen ein uraltes Wissen darüber in sich tragen, was über die Jahrhunderte nur mehr und mehr in Vergessenheit geraten ist. 

14. Mai – Selbst reingelegt


"Oha, das sieht ja mal imposant aus." dachte er noch und kurze Zeit später war das Möchtegern–Landei nass. Denn der Wassersprinkler drehte sich nicht im (berechneten) Uhrzeigersinn um die eigene Achse, sondern nur ca. 270 Grad, dann macht er von alleine kehrt. Nur blöd, dass Christian genau das zu spät realisierte. Zu seiner Ehrenrettung wollen wir ihm zugutehalten, dass er zwischenzeitlich mit den Hunden beschäftigt war. Als Kendo und Greta ihn allerdings etwas erschrocken ansahen, bemerkte er, dass es zu spät war. Glücklicherweise hing jedenfalls die Kamera an der wasserabgewandten Körperseite, danach ging es erst einmal zum Trocknen nach Hause.

13. Mai – Angekneippt

"Christian, kommst Du mit zum Kneippen?" "Wie bitte? Um diese Uhrzeit?!?" ... war mein erster Gedanke, bis Mareike mich am heutigen Morgen über ihr wahres Ziel aufklärte: den Kurpark von Hitzacker. Aber warum um alles in der Welt zum Kneippen? Wassertreten ist doch was für Hundertjährige! Egal. Meine Neugierde war geweckt. Die Hunde ins Auto, ein Handtuch (nur für die Füße! dazu) und schon ging es los ins nur wenige Minuten entfernte Hitzacker. Niemand außer uns nutzte um diese Uhrzeit den Park und nachdem ich Mareike ein paar Minuten beim Kneippen zugesehen hatte, konnte ich nicht widerstehen. Tatsächlich war das Wassertreten erfrischend und das spätere Frühstück umso leckerer. Vielleicht warte ich doch nicht, bis ich hundert Jahre alt werde, um diesen kleinen und schönen Kurpark des Öfteren zu besuchen. Ach ja, das Boule-Spielen ist dort auch möglich.

12. Mai – Mütter. Muttertag. Meudelfitz.


Der Morgen begann bereits sehr entspannt: Die Sonne schien, Kendo blinzelte einmal kurz und drehte sich dann noch einmal genüsslich in seinem Körbchen um. Christian zog es nach draußen zum Gießen. Mareike tat es Kendo gleich, drehte sich noch einmal im Bett um und genoss die Ruhe. Dann, nach dem ersten Kaffee, widmete sie sich dem Backvergnügen: Einem Rhabarber Blechkuchen, den wir letzte Woche schon bei ihrer Tante Karin gegessen hatten. Um den Brunch hat sich Christian gekümmert und wir waren pünktlich um 12 Uhr fertig, bevor unsere Mütter ankamen, jeweils in Begleitung von Mareikes Schwester und Christians Bruder. Am Ende des Tages bleibt die Erinnerung an einen schönen Tag mit Gesprächen, entspannten Hunden, einem gelungenen Kuchen und der Erkenntnis, dass es manchmal einen "offiziellen Anlass" wie den Muttertag braucht, um so ein Treffen möglich zu machen.

11. Mai – Dinge mit Seele


Seit nahezu einem Vierteljahrhundert fotografieren wir jetzt schon für einen unserer Lieblingskunden. Im Jahr 2000 wurde Torquato gegründet und seitdem sind wir fotografisch mit an Bord. Vom allerersten Katalog, der damals noch ausschließlich im Studioambiente produziert wurde, bis heute, haben wir die Entwicklung dieses überaus sympathischen Unternehmens aus Geesthacht begleitet. Vor vielen Jahren wurde dann schon überwiegend "on Location" fotografiert, die Produkte wirken dadurch einfach noch natürlicher und wertiger. Auch durch diesen fotografischen Auftrag haben wir die Erfahrung gemacht, dass Qualität sich lohnt. Ein gut durchdachtes, qualitatives Produkt behält seine Qualität über einen so viel längeren Zeitraum, als das vermeintliche Schnäppchen und hat dabei oft genug eine ganz eigene Seele. Gestern kam der neue Gesamtkatalog auch zu uns ins Haus. Print lebt.

www.torquato.de

10. Mai – Ein Hoch auf die Hochbeete


Und ein Prosit der Gemütlichkeit? Nein, ganz so weit wollen wir dann doch nicht gehen oder besser gesagt: uns gehen lassen. Pure Freude ganz ohne Alkohol geht aber auch, denn als wir nach fünf langen Tagen (und ein wenig Bangen ob des ausgebliebenen Regens) heute Nachmittag unser kleines Gartenparadies wiedersahen, trauten wir unseren Augen kaum. Salat, Rucola und Co. sind in den letzten Tagen förmlich explodiert. Mareikes Augen begannen zu leuchten und dank ihrer Kochkünste und ihres Erfindungsreichtums wurde spontan das Abendessen angepasst. 
So kamen Rucola, Feldsalat, Schafskäse, Champignons und Rote Bete auf den Tisch. Ein Hoch auf Mareikes Ideenreichtum. Und auf unsere tollen Hochbeete.

09. Mai – Vatertag


Feuerwehr. Bollerwagen. Grölende Menschen. Und das im ansonsten so beschaulichen Wohltorf. Also nichts wie weg aus der Hölle, Hölle, Hölle und raus aufs Land. So richtig weit weg sind wir allerdings nicht gekommen. Schon auf halbem Weg Richtung Ohe hielten wir an, die Hunde sprangen aus dem Auto und rannten um die Wette den Weg Richtung Wald entlang. Endlich Auslauf, Ruhe und ein klein bisschen Abenteuer. Die letzten Sonnenstrahlen kamen noch einmal heraus und tauchten das Getreidefeld mit den angrenzenden Bäumen in eine schöne Lichtstimmung. Vor lauter Begeisterung für diesen Moment hatten wir doch glatt – wenn auch nur für diesen einen Moment – die Hunde vergessen, welche die Gunst der Stunde für einen kleinen Ausflug nutzen. Glücklicherweise hatten wir die Leberwurst–Tube dabei – die wirkt in solchen Momenten Wunder – und so konnten wir den Zauber des Lichts noch ein wenig länger genießen, ehe es hinter der nächsten Wolke verschwand.

08. Mai – Das Auge isst mit


Für welche Speisen, wenn nicht für die aus dem Wolfs Junge, könnte dieser Satz besser passen? Wir waren in der vergangenen Woche zum wiederholten Male dort, um neue Mitarbeiterporträts anzufertigen sowie Szenen aus dem Restaurantbetrieb und neue Speisen zu fotografieren. Es war nicht nur optisch der reinste Genuss, denn wir durften alles im Anschluss auch essen. In Anbetracht der Vielfalt an Geschmackskompositionen der kunstvoll auf den Tellern angerichteten Köstlichkeiten sehen wir an dieser Stelle davon ab zu wiederholen, was uns alles vor die Linse und später in den Magen kam, sondern lassen hier die Bilder für sich sprechen. Nach den Grundsätzen Handgemacht. Traditionell. Nachhaltig. Sozial. wird im Wolfs Junge nach allen Regeln der Kunst alles, was serviert wird, selbst gemacht – natürlich in bester Bio-Qualität. Großartig, dass es so ambitionierte Restaurants gibt und eine absolute Empfehlung von uns für kulinarisch Begeisterte.

www.wolfs-junge.de

07. Mai – Das weiß doch mittlerweile jedes Kind, ...


... dass Enten nicht mit altem (und schon gar nicht mit verschimmeltem) Brot gefüttert werden sollten. Jedes Kind ab einem gewissen Alter weiß das bereits, aber offenbar nicht jeder Erwachsene. Ansonsten wäre es kaum zu erklären, dass wir heute beim Fotografieren im Reinbeker Schlosspark eine Frau beim Enten füttern beobachten konnten, die sich dabei auch noch verstohlen in alle Richtungen umblickte. Das Füttern von Enten ist in der Regel jedoch gar nicht nötig, da sie selbstständig in der Nahrungssuche sind und keine zusätzliche Fütterung benötigen. Selbst unter widrigen Bedingungen, wie zugefrorenen Gewässern, finden sie üblicherweise genug Nahrung in ihrem natürlichen Lebensraum. Die Folgen des Fütterns sind hingegen vielfältig. Abgesehen davon, dass Brot kein geeignetes Futter ist, weil es für die Vögel zu viel Salz und Zucker enthält und im Magen aufquillt (was je nach gefressener Menge für die Tiere tödlich enden kann), sinken die nicht vollständig verzehrten Brotreste in die Gewässer und verrotten dort, was in Verbindung mit übermäßigem Entenkot zu einem Ungleichgewicht im Ökosystem führen kann, das wiederum zu Algenwachstum und einem Mangel an Sauerstoff für andere Wasserlebewesen führt. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf Fische, sondern auch auf Pflanzen, die buchstäblich ersticken können, insbesondere im Sommer, wenn das Wasser kippt. Wenn man partout nicht auf das Enten füttern verzichten möchte, sollte man besser zu speziellen Wasservogelfuttermitteln oder Haferflocken, sowie nahezu jedem Obst oder Gemüse (in schnabelgerechte Stücke geschnitten), greifen.

06. Mai – Über den Dächern der Stadt


Immer mal wieder ertappen wir uns dabei, während der Arbeit für einen kurzen Moment aus dem Fenster zu schauen – eine kleine Pause zum Träumen. In den allermeisten Fällen finden wir auch irgend eine Art von Inspiration. Das können zum Beispiel sich im Wind wiegende Blätter, vorbei ziehende Segelboote auf einen Fluss oder der Blick über die Dächer der Stadt sein. Dann ziehen die Gedanken an den nächsten Urlaub, den Spaziergang im Wald oder an ein Treffen mit Freunden vorbei, bis es weitergeht mit dem nächsten Foto. Und manchmal sind wir einfach nur sprachlos angesichts der Trostlosigkeit beim Blick aus einem Fenster. Nur der kleine Sonnenfleck an der gegenüberliegenden Wand gab uns in diesem Fall ein wenig Hoffnung, doch für‘s Träumen hat es in diesem Fall nicht gereicht.

05. Mai – Zu dritt im Wendland


Heute bekamen wir Besuch zum Kaffeetrinken und Klönen. Celina, Torben und ihre Tochter Lia verbrachten den Nachmittag  mit uns in Meudelfitz. Zu Kaffee, Rhabarberkuchen und selbstgemachten Baisers unterhielten wir uns über unsere Träume, Wünsche und die Herausforderungen im Umgang mit Kindern – und Eltern. Ein durchaus weites Feld mit interessanten Facetten. Geht ein Gespräch zwischen Eltern und Kindern eigentlich über die üblichen Floskeln hinaus (ist das überhaupt möglich) oder geht es eben gerade nicht? Gibt es ein ernsthaftes Interesse an den Gedanken des jeweils anderen oder reicht es vollkommen aus zu wissen, dass es ihr/ihm gut geht? Am Muttertag werden unsere Mütter zu Besuch sein – mal sehen, was es dann gibt. 
Und wie sehr sich eine Familie angleichen kann, haben wir heute bei der Schuhwahl von Celina und Torben feststellen können.

04. Mai – Das macht einfach Lust auf die Zukunft


Anna (Cello), Jara (Cello), Vivien (klassische Gitarre), Sivie und Mirabelle (Gesang) sorgten mit ihren musikalischen Darbietungen im Hitzacker Oktogon heute Abend für Begeisterung. Veranstaltet wurde das Konzert vom Verein Zukunftsmusik Wendland e.V.  Aaron Greese, erster Vorsitzender des Vereins, führte charmant durch den Abend, der mit uns vollkommen unbekannten Musikwerken – unter anderem von David Popper, Fernando Sor, Bernhard Romberg und Yosef Hader – abwechslungsreich gestaltet wurde. Das Konzert weckte das Interesse, die zukünftige Entwicklung dieser beeindruckenden Talente weiterhin zu verfolgen.

03. Mai – Einfach betörend


Nach dem achten Getränk kamen wir allmählich ins Schleudern. Alkoholfreie Getränkebegleitung. Klingt irgendwie ein klein wenig spaßbefreit. Aber, was soll's? Wir mussten ja schließlich noch arbeiten. Wobei das Arbeiten ein köstliches Vergnügen war. Das ausgezeichnete Restaurant Wolfs Junge in der Hamburger Zimmerstraße 30 hatte uns erneut damit beauftragt, einige Fotos von Mitarbeitern, dem Interieur und dem ständig wechselnden Menü zu machen. Dass wir dabei das Menü nicht nur fotografieren, sondern auch genießen, ist jedes Mal ein Vergnügen. Bis dato hatten wir die einzelnen Gänge jeweils mit einer Weinbegleitung abgelichtet, gestern entschieden wir uns spontan für die alkoholfreie Variante. Und da war Carola ganz in ihrem Element. Sie verzauberte, begeisterte, eröffnete (viele weitere Superlative können unseren Eindruck nur unzulänglich wiedergeben) uns eine bis dahin unbekannte Welt des Geschmacks. Zu jedem Gang gab es das wunderbar passende Getränk. An dieser Stelle hören wir einfach auf zu schwärmen, denn erstens muss oder sollte jeder das selbst erfahren und für sich bewerten und zweitens sehen wir jetzt Let’s Dance (das wollen wir auf keinen Fall verpassen). Ach so, noch schnell die betörende Adresse: https://www.wolfs-junge.de

02. Mai – Gruppenbild mit Schuh


Warum nicht auch einmal so, dachten wir uns und machten im Anschluss an ein normales Gruppenbild noch dieses etwas andere Bild. Es stand plötzlich buchstäblich vor unserer Nase, als unsere drei Modelle ein Foto am iPad aussuchten. Interessant wäre ja mal, ob so ein anderes Foto nicht eine viel höhere Aufmerksamkeit erzielen würde, als ein erwartbares, normales Bild? Die meisten Menschen im Geschäftsleben wünschen sich einzigartige Aufnahmen für sich und ihr Unternehmen, wählen dann aber doch oft die Variante, mit der sie sich auf der sicheren Seite wähnen. Auch bei privaten Portraits erleben wir ähnliches. Vor einigen Jahren bat uns zum Beispiel ein Kunde, von ihm noch ein Charakterbild ("So eins, wie es bei ihnen im Studio an der Wand hängt.") zu machen. Als es dann fertig war meinte er jedoch: "Oh, das ist jetzt aber doch etwas viel Charakter …" Wir lieben diese "etwas anderen" Bilder und freuen uns immer, wenn sie auch den Weg in die Öffentlichkeit finden.

01. Mai – Inspiration


Als Gartenneulinge holen wir uns gerne die ein oder andere Inspiration. Zum Beispiel, wenn es um Hochbeete geht oder wenn wir einen Rat für das Anlegen von Staudenbeeten haben. In unregelmäßigen Abständen besuchen wir den Michaelshof in Sammatz, schlendern in Ruhe durch den gesamten Gartenbereich und sind jedes Mal aufs Neue sprachlos, wie schön und geschmackvoll die Anlage angelegt ist. Letzte Woche zog es uns wieder einmal dorthin und wir wurden von mehreren zehntausend blühenden Tulpen empfangen. Einen solchen Farbrausch hatten wir zuvor noch nirgendwo gesehen. Nicht, dass wir das so jetzt auch sofort umsetzen wollen, aber die Konsequenz, mit der die Gärten dort angelegt sind und von Februar bis in den späten November immer wieder abwechslungsreich blühen, begeistert uns sehr und ist durchaus auch im kleinen Rahmen umsetzbar. Machen wir uns also ans Werk!

30. April – Auch ein Bulle braucht Zuwendung 

 

Bobby ist ein Bulle, ein echter Zuchtbulle genau genommen. Mit seinen 1,2 Tonnen ist das friedfertige Longhorn–Rind das unangefochtene Herdenoberhaupt auf seiner Weide in Mainzweiler. Doch es gibt da eine Sache, die er nicht kann. Zwischen Horn und Ohren gibt es da nämlich so eine Stelle, an die er nicht selbst herankommt. Nach kurzem Zögern und unter der fachkundigen Anleitung von Gerd Volz, übernahm Mareike die ehrenvolle Aufgabe, sich um "seine Majestät" zu kümmern. Er ließ sich zuerst von Gerd und danach auch von Mareike (nicht nur dort) kraulen und selbst, wenn es ihn an dieser Stelle gerade nicht juckte, schien er die Zuwendung sichtlich genossen zu haben. 

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29. April – Verbundenheit


Das erste Mal waren wir 2015 in Bayreuth. Gelandet sind wir dort, weil auf der Liste der einhundert Dinge, die wir damals auf jeden Fall noch machen wollten, ein Besuch der Bayreuther Festspiele stand. Der fliegende Holländer war unsere erste Wagner-Oper dort und zu dem Arrangement "gehörte" das Hotel Goldener Hirsch. Fußläufig zum Festspielhaus gelegen, genossen wir die familiäre Atmosphäre, das tolle Frühstück und die entspannte Zeit rund um unser "Erstes Mal" in Bayreuth. Als im Jahr 2020 von heute auf morgen jedweder Kulturbetrieb eingestellt wurde und somit unser jährlicher Besuch ins Wasser fiel, machten wir uns trotzdem auf die Reise, um für den (uns mittlerweile ans Herz gewachsenen) Familienbetrieb zu fotografieren. Es ist eine Freude, die eigenen Fotos auf der Website des Hotels zu sehen und so folgten wir in diesem Jahr wieder gerne der Einladung, neben einigen neu ausgestatteten Zimmern auch weitere Fotos der Familie und deren langjährigen Mitarbeiterinnen zu machen. Wenn wir heute nach Bayreuth reisen, dann in erster Linie wegen der Familie Dumproff-Hirschmann, deren Mitarbeitern, den kulinarischen Genüssen Frankens (das ist allerdings mehr Christians Faible) und der von uns beiden überaus geschätzten fränkischen Braukunst. Natürlich freuen wir uns auch schon auf ein Wiedersehen im August in Bayreuth – zu Tristan und Isolde und Tannhäuser.
www.bayreuth-goldener-hirsch.de

28. April – Ich bin dein Vater


Wir wissen natürlich nicht, ob Bobby diese Worte jemals zu seiner Tochter Heidi sagen würde. Was wir aber wissen ist, dass er tatsächlich Heidis Vater ist. Sie ist die jüngste der ca. 40 bis 50 Nachkommen des Zuchtbullen von Gerd Volz, der - laut Gerds Aussage – einer der Liebsten und Zahmsten in seiner etwas über zwanzig Tiere großen Longhorn-Rind-Herde ist, die seit 2019 auf einer Weide mit offenem Stall in Mainzweiler im Saarland steht. Wir haben Gerd und seine Herde vor vier Jahren kennengelernt und waren gestern zum zweiten Mal bei ihm zu Besuch. Damals wie heute waren wir begeistert von der Ruhe, die die Herde ausstrahlt. Besonders beeindruckend ist es, wenn Gerd zu seinem 1,2 Tonnen schweren Bullen Bobby geht und dieser sich genüsslich hinter den Ohren kraulen lässt. Das habe er besonders gerne, denn dort komme er selbst nicht hin, erzählte uns Gerd. Selbst von uns ließ sich der zahme Riese kraulen, obwohl wir etwas zögerlicher als Gerd agierten. Nur die kleine Heidi verschlief unseren Besuch satt und zufrieden in der vormittäglichen Sonne. Sie ließ sich von unserem Besuch nicht stören und wir konnten bis auf einen Meter an sie herangehen. Natürlich unter den wachsamen Augen ihrer Mutter, die sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und uns gewähren lies. Die Begegnung mit Gerd und seiner Herde war genau wie damals eine beeindruckende Erfahrung für uns.

27. April – Kindheitsträume


Wer hat nicht als Kind davon geträumt, einmal in eine Schatzkammer zu geraten? Meistens ging es dabei um Gold, Diamanten und andere Reichtümer, die furchtlose Piraten geraubt und dort versteckt haben. Diese Träume versprachen Abenteuer, Geheimnisse und Entdeckungen. In unserer Fantasie unternahmen wir Reisen in den fernen Orient oder zu den Goldschätzen der Inka nach Lateinamerika. Dann wurden wir erwachsen und an die Stelle der Schatzkammerträume rückten "Träume" wie ein Bausparvertrag, eine Lebensversicherung oder der erste Autokredit. Vorbei mit der Fantasie, hallo Realität. Und dann, an einem Sonnabend Mittag im Jahr 2024, öffnete der Metzgermeister Thomas Petermann aus dem Saarland – einer der besten seiner Zunft – seine Schatzkammer für uns und strahlte bis über beide Ohren, als er uns die darin befindlichen Wurst- und Fleischwaren zeigte. Der Ausdruck auf seinem Gesicht erinnerte uns dabei sofort an uns, als wir noch Träume und keine Lebensversicherung hatten. Wir haben uns im Anschluss an die Führung direkt für das nächste Jahr zu einer ausgiebigen Fotoreportage seiner Metzgerei angekündigt und freuen uns schon heute darauf, Thomas und seine Frau Sabine in Oberwürzbach wiederzusehen.
www.metzgerei-petermann.com/index.html

26. April – Heute ging's um die Wurst 


Nach drei Tagen im Saarland im Landgasthof Wern’s Mühle sind wir erneut restlos begeistert. Von der Familie Keller, deren Gastfreundschaft und den kulinarischen Genüssen. Drei Tage lang durften wir wieder einmal ganz dicht dran sein. Am Genuss. In der Küche. Dort, wo es heute es um die Wurst ging! Und zwar nicht um irgendeine Wurst. Es ist die Siegerwurst, mit der Anna Keller Mitte März den seit 2015 ausgetragenen Wettbewerb "Genuss-Gastwirt-Saarland" gewonnen hat – genau wie bereits Vater Markus im Jahr 2017. Ihr Gericht "Bratwurst von der Bergmannskuh mit Schupfnudeln und fermentiertem Gelleriewe-Kappes-Gemüse" überzeugte nicht nur die Jury und das Publikum, sondern uns ebenfalls. Wir haben es heute einer Variation, nämlich als "Brootwurschd von de Berschmannskuh met Werschingemies und Brotgrumbiere" (was übersetzt "Bratwurst von der Bergmannskuh (Ziege), Wirsinggemüse und Bratkartoffeln" bedeutet) genossen und konnten nachvollziehen, warum dieses Gericht den ersten Preis gewonnen hat. Umso besser hat es uns noch geschmeckt, weil wir heute live in der Küche dabei waren durften, als gewurstet wurde und eben diese Ziegenbratwurst in den Darm kam. Wie schon bei unseren drei vorherigen Besuchen fühlten und fühlen wir uns ausgesprochen wohl bei den Kellers, zu denen neben Markus und Anna noch Ehefrau Theresia und Tochter Luisa gehören. Wir kommen gerne wieder und freuen uns ebenso auf einen "Gegenbesuch" bei uns im Norden.
www.unsere.werns-muehle.de

25. April – Haakon, der Erste


Würdevoll, intelligent, Fremden gegenüber zurückhaltend, aber ohne Anzeichen von Aggressivität oder Scheu. So wird der Rhodesian Ridgeback auf den Seiten des FCI (Fédération Cynologique Internationale dem größten kynologische Dachverband) beschrieben.

Und dann lernten wir Haakon kennen. Heute vormittag ging es mit dem 14 Wochen alten Rhodesian Ridgeback Welpen samt Frauchen Katja eine Runde durch den Wald, um ihn zu portraitieren. Zum Glück ist Haakon mit seinen erst 14 Wochen noch etwas entfernt von den oben genannten Attributen. Wir haben ihn als verspielt, neugierig und das Gegenteil von zurückhaltend kennengelernt, was uns beim Fotografieren zwar vor die ein oder andere Herausforderung gestellt, aber auch sehr viel Freude bereitet hat. So sind neben den "Schönen" Fotos auch einige Lustige entstanden. In ein paar Wochen wird die Verspieltheit weniger und die Zurückhaltung Fremden gegenüber größer werden. Kleiner Haakon, behalte dir ein wenig von deiner Verrücktheit bei und entwickle dich trotzdem zu einem würdevollen Vertreter deiner Rasse.

24. April – Alte Liebe rostet nicht


Diesen Spruch verwenden wir normalerweise, wenn es um eine (meist nach vielen Jahren neu entflammte) Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen geht. In diesem Fall ist er jedoch fast noch treffender...
Wir trauten unseren Augen kaum, als Reinhold Dumproff, der Vater unserer Gastgeberin vom Goldenen Hirschen in Bayreuth seine Garage für uns öffnete. Vor siebzig Jahren war die NSU Quickly seine erste große Liebe, doch es dauerte bis zum letzten Jahr, dass sein Jugendtraum erneut Wirklichkeit werden konnte. Da konnte er dieses Prachtexemplar im Hohen Norden erstehen und nach Bayreuth überführen. Hier wird sie nun gehegt, gepflegt und geliebt, die Quickly . Gefahren wird hauptsächlich bei schönem Wetter. Dann geht es durch Bayreuth und in die nähere Umgebung, wo sie die Blicke der Passanten magisch anzieht. Was macht Oldtimer eigentlich so sympathisch, fragten wir uns beim Fototermin mit der alten Schönheit. So richtig klären konnten wir diese Frage zwar nicht, doch einen Ansatz haben wir gefunden – denn welches moderne Fahrzeug schafft es heute schon, uns ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern?

23. April – So oder so: unbeschreiblich schön


So kann man über ein Weltkulturerbe schreiben: 
Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth, Deutschland, ist ein faszinierendes Zeugnis der barocken Kunst und Architektur. Als Teil des UNESCO-Welterbes seit 2012 zieht dieses prächtige Theater jährlich zahlreiche Besucher aus aller Welt an.

Das Opernhaus wurde zwischen 1744 und 1748 unter der Schirmherrschaft von Markgräfin Wilhelmine, der Schwester von Friedrich dem Großen von Preußen, erbaut. Es war Teil des Neuen Schlosses, das Wilhelmine als ihren kulturellen Rückzugsort gestaltet hatte. Das Markgräfliche Opernhaus ist ein Meisterwerk des Architekten Joseph Saint-Pierre, der eine exquisite Mischung aus Rokoko-Design und technischer Raffinesse schuf.

Das Innere des Opernhauses ist ebenso beeindruckend wie seine äußere Fassade. Die Bühne ist von prächtigen Gemälden und Skulpturen umgeben, die eine opulente Atmosphäre schaffen. Die Deckenmalereien, die von Giuseppe Galli Bibiena und seinem Sohn Carlo erstellt wurden, sind besonders bemerkenswert und verleihen dem Raum eine erhabene Aura.

Während seiner Blütezeit wurde das Opernhaus für Aufführungen von Opern, Theaterstücken, Maskenbällen und anderen festlichen Veranstaltungen genutzt. Es war ein Zentrum der kulturellen Aktivitäten im 18. Jahrhundert und diente als Ort des gesellschaftlichen Zusammentreffens für die Elite von Bayreuth.

Heute dient das Markgräfliche Opernhaus als Museum und Veranstaltungsort für Konzerte und Aufführungen. Besucher haben die Möglichkeit, das prächtige Theater zu erkunden und mehr über seine faszinierende Geschichte zu erfahren. Durch Führungen und interaktive Ausstellungen wird das Erbe dieses außergewöhnlichen Gebäudes lebendig gehalten.

Das Markgräfliche Opernhaus steht nicht nur für die künstlerische und architektonische Brillanz des 18. Jahrhunderts, sondern auch für die Bedeutung der Kultur als Bindeglied zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Als UNESCO-Welterbe ist es ein Juwel, das bewahrt und geschätzt werden sollte, damit zukünftige Generationen seine Schönheit und historische Bedeutung erleben können.


Oder man kann es so beschreiben: 
Einfach phänomenal. Barock vom Allerfeinsten. Nicht zu erfassen. Unbeschreiblich schön. Den eigenen Augen kaum trauend. Betörend.


Ganz egal, welche Text- Fassung einem eher entspricht, wir waren heute dort und sind dankbar dafür, dem Tipp, uns das Markgräfliche Opernhaus und die Ausstellung anzuschauen, ohne zu zögern gefolgt zu sein. Das war sicher nicht unser letzter Besuch dieses Kunstwerks.

22. April – Frei wie ein Vogel


Na ja, nicht so ganz, aber definitiv auf dem Weg dorthin – zumindest, wenn man Birgit heißt. Sie weiß nämlich, wie man so eine Übung macht, warum diese uns gut tut und natürlich auch, was sie für einen Effekt auf unsere Muskulatur hat. Gut, dass wir Birgit baten, für uns als fliegendes Modell zu posieren und nicht Christian. Der hing nur wenige Augenblicke später in eben dieser Schlaufe und nur mit vereinten Kräften kam er überhaupt ein wenig vom Boden hoch, bevor die Erdanziehungskraft erbarmungslos zuschlug. Es ist halt noch kein Meister vom Himmel gefallen.
www.therasport-wohltorf.de

21. April – "Habe die Ehre"


Zugegeben: Gesprochen klingt das natürlich in bayerischer Mundart viel schöner, als es sich liest. Daher sind wir heute sehr froh, wieder einmal in Bayreuth zu sein. Fotoaufnahmen stehen in den kommenden zwei Tagen an. Das Hotel Goldener Hirsch haben wir schon vor wenigen Jahren fotografiert, nachdem wir dort bereits einige Male zu Gast während der Bayreuther Festspiele waren. Familiär, hundeverliebt und gemütlich und dazu perfekt gelegen: man erreicht  zu Fuß in zehn Minuten sowohl das Festspielhaus als auch die Innenstadt. Heute zog es uns direkt bei unserer Ankunft erst einmal auf dem grünen Hügel – schon voller Vorfreude auf die Festspiele im Sommer. Nach dem Einchecken im Hotel dann ab in die Stadt ins Wirtshaus Oskar. Zu bayerischem Bier gab es Salat und Schweinsbraten mit Kloß, Sauerkraut und Biersoße. Einfach köstlich.

20. April – Das Fenster zur Birke


Gegen Nachmittag kam die Sonne raus und der Himmel zeigte sich von seiner schönsten Seite. Nicht besonders warm, aber angenehm, lud uns das Wetter nach einem kurzen Blick aus dem Fenster zu einem Spaziergang mit anschließendem Verweilen im Garten ein. Das frische Birkengrün gehört für uns mit zu den beeindruckendsten Farben des Frühlings. Es ist von einer betörenden Intensität und wenn dann die zarten Blätter im Wind hin und her schwirren und ein leichtes Rascheln unsere Ohren umschmeichelt ist der Frühling da. Endlich.

19. April – So weit das Auge reicht


Auf den ersten Blick dachten wir an Spargelfelder, die sich links und rechts von uns schier endlos entlangzogen. Doch abgesehen davon, dass der Spargel hierzulande meist unter Folien heranwächst, bemerkten wir dann auch bei näherem Hinsehen schnell unseren Irrtum, da überall an den Feldrändern noch Saatkartoffeln herumlagen. Wir sind somit in diesem Jahr umzingelt von Kartoffeln und hoffen auf eine reiche Ernte im Herbst. Spaß beiseite, denn zum einen würden wir uns niemals an fremden Kartoffeln vergreifen und zum anderen wüssten wir auch gar nicht, um welche Sorte es sich beiden hier angebauten Nachtschattengewächsen handelt. In Deutschland gibt es nämlich rund 240 zugelassenen Sorten, die sich auf Speise- und Wirtschaftskartoffeln aufteilen. Die richtige Bestimmung durch uns würde somit an ein Wunder grenzen. Also werden wir auch weiterhin brav unsere Speisekartoffeln über den örtlichen Handel beziehen und wünschen dann eben den Bauern eine reiche Ernte.

18. April – Von allem mehr als genug und davon ziemlich viel


Kauft man ein Besteck und ein Tafelservice eigentlich am besten für vier, sechs oder besser gleich für zwölf Personen? Und wenn, dann auch gleich mit den dazu passenden Schüsseln und dem dazugehörigen Besteck? Doch was macht man, wenn dann noch zwei weitere Gäste zu Besuch kommen? Einfach Pappteller und Plastikbesteck unter schummeln? Vielleicht lieber gleich alles für mindestens 30 Personen kaufen – haben ist besser schließlich als brauchen. Oder alles auf Anfang und es so machen wie Christian neulich bei einem von ihm geplanten Essen: Die fehlenden Löffel kamen leihweise vom Sohn und die fehlenden Teller vom Bruder. Passte optisch nicht perfekt, war aber auch nicht wichtig an dem Abend. Wichtig war einzig und allein, dass wir zusammenkamen. Stühle hatten wir ausnahmsweise einmal genug, aber auch das wäre kein Problem gewesen. Improvisation ist alles.

17. April – Spielen, spielen, spielen


So viele verschiedene Kartenspiele haben wir lange nicht mehr auf einem Tisch liegen sehen, geschweige denn jemals gespielt. Heute Abend trafen wir uns mit Dominique und Bruno bei Regine und Ralf. Nicht nur zum Klönen und Essen, sondern in erster Linie zum Spielen. Sensationell, was sechs Personen so an verschiedenen Kartenspielen zusammentragen können. Doch wer denkt sich bitte all diese Varianten aus? Wer gestaltet die Spielkarten, schreibt die Regeln auf und testet dann am Ende das Spiel? Und wird es dann auch von der breiten Masse angenommen? Erfahren haben wir auch, dass die größte Spielmesse der Welt (natürlich) in Deutschland stattfindet. Die Spiel Essen öffnet in diesem Jahr vom 3. bis 6. Oktober ihre Tore für das interessierte  Publikum. Im letzten Jahr kamen fast 200.000 Besucher aus der ganzen Welt nach Essen, um sich unter anderem über die 1.750 Spiele-Neuheiten zu informieren. Mal sehen, vielleicht sind wir in diesem Jahr ja auch mal dabei.
www.spiel-essen.de/de

16. April – Muss das denn wirklich sein?


Was für ein Gedöns um so ein paar blöde Fotos! Die laufen hier die ganze Zeit um den Tisch, stellen Stühle, Lampen und Deko hin und her, nur um am Ende so ein komisches Foto zu machen. Wie ungemütlich! Dabei hatte ich mich auf ein klein wenig Ruhe und Entspannung gefreut. Ein paar Leckerlis und endlich mal ohne Stress chillen. Da kommen die beiden Typen, machen ein auf dicke Hose und vermiesen mir die Ruhe. Aber ich habe sie im Blick. Darauf können sie sich verlassen. Wenn die beiden nicht richtig abliefern, können sie was erleben! Über eine Stunde dauert der Zirkus jetzt schon. Unglaublich. Dabei soll doch heute mit dieser tollen Digitaltechnik alles so viel schneller und besser funktionieren. Bringt das wirklich so viel Erleichterung mit sich? Na ja, die Ausrüstung ist im Laufe der Jahre schon kleiner geworden. Früher kamen die beiden Fotomenschen hier noch mit riesiger Ausrüstung an, bauten dann erst einmal stundenlang auf, suchten sich Steckdosen, wo keine waren und heute stellen sie ihr Licht auf und brauchen keine Steckdosen mehr. Akkubetrieb ist das Zauberwort. Scheint heute ja alles darüber zu laufen. Mir soll es recht sein, Hauptsache, sie verabschieden sich jetzt. Dann habe ich endlich wieder meine Ruhe. Basta.

So oder ähnlich hätten Ivas Gedankenbei unserem gestrigen Fototermin bei Julia Bentin für die Lieblingsadressen Sachsenwald sein können.  Für uns war es herrlich, ihr beim Denken und Chillen zuzuschauen.

15. April – Sammelleidenschaft


Haben wir nicht alle schon einmal etwas in unserem Leben gesammelt? Puppen, Spielzeugautos, Steckfiguren, Eisenbahnlokomotiven, Schlümpfe, Briefmarken, Münzen sind nur einige der Dinge, die sich sammeln lassen. Am Ende bleibt dann oft nur noch der reine Materialwert, bevor es – wie in diesem Fall – zum Einschmelzen oder auf den Recyclinghof geht. Bei wertvollen Sammlungen freuen sich eventuell die Hinterbliebenen und einige führen diese sogar fort. Doch woher kommt unsere Leidenschaft am Zusammentragen von Dingen? Ist es die Freude, mehr als andere Sammler zu besitzen? Sich mit Gleichgesinnten auszutauschen? Das Gesammelte immer wieder hervorzuholen und anzuschauen? Vielleicht ist der Auslöser für das Sammeln auch ein ganz Profaner, wie zum Beispiel Langeweile. Oder aber es ist in unserer DNA verankert. Immerhin waren unsere Vorfahren Jäger und Sammler und auch in der Tierwelt finden sich diese Verhaltensweisen. Bei den hier gezeigten Zinngenerälen steckte sicherlich auch die Freude an militärischen Objekten dahinter, aber offenbar fand sich niemand, der an dieser Stelle weiter sammeln wollte. Vielleicht werden aus den geschmolzenen Generälen ja wieder einmal Figuren entstehen, die in fernen Zeiten mühevoll zu einer neuen Sammlung zusammengetragen werden. Ein ewiger Kreislauf.

14. April – Ist das schon Können oder noch Anfängerglück?



Seit wir unser Grundstück in Meudelfitz vor etwa drei Jahren gekauft haben, sind wir dort aktiv. Nachdem es einmal – bis auf einige Bäume – komplett gerodet und dort Rasen ausgesät wurde, haben wir bereits im ersten Jahr über 60 wurzelnackte Gehölze und Wildrosen gepflanzt, mehrfach den Rasen gemäht und uns vor den Hausbau noch von drei Bäumen, sowie im weiteren Verlauf von vielen "Wurzelnackten" verabschieden müssen. Die Baumaschinen und die Trockenheit gaben ihnen den Rest. Auch der erste Rasen ist heute nur noch zum Teil vorhanden. Mit Fertigstellung des Hauses ging es dann im Garten richtig los: Wir haben den Boden wieder aufgelockert, viele weitere heimische Gehölze und Stauden gepflanzt und einen Böschungsrasen mit einem etwa dreiprozentigen Wildkräuter-Anteil gesät. Vier Hochbeete gebaut und weitere Obstbäume und -sträucher in die Erde gebracht. Und nun sitzen wir hier und staunen mit offenen Mündern, wie unser bis dato nicht existentes Gartenwissen sich in eine gute Richtung entwickelt. Es wurden Bücher oder Artikel gelesen, Websites durchforstet, Videos geschaut und diverse Pflanzenbestimmungs-Apps bemüht. Wir versuchen, den Garten naturnah zu gestalten und arbeiten auf einen kontrollierten Wildwuchs hin, wobei wir vor allem darauf achten, dass sich keine invasiven Neophyten hier breit machen. "Invasiver Neophyt – was ist das denn." Haben wir seitdem schon öfter gehört. Eine Erklärung würde diesen Rahmen hier jetzt sprengen, wer sich aber näher damit auseinandersetzen möchte, kann sich gerne auf der Website www.naturadb.de umschauen. Wir schauen derweil den Pflanzen noch ein wenig beim Wachsen zu und genießen später ein Omelett mit Rucola, Spinat und Brennnesseln aus dem eigenen Garten. 

13. April – Einfach mal den Grashalmen beim Wachsen zuschauen


Das ist das, was wir uns so oft wünschen. Doch es gelingt nur selten. Allzu oft kommt der Alltag dazwischen. Wir hetzen von einem Termin zum Nächsten und dazwischen wollen die Hunde zu ihrem Recht kommen. Doch wer bleibt auf der Strecke? Oftmals wir und manchmal auch Freunde, Bekannte und Verwandte. Ganz anders heute. Da war er aber da, dieser magische Tag: Gut vorbereitet erwarteten wir unseren Besuch und dann kam die Nachricht, die diesen Tag zu einem perfekten Tag machte: unser Besuch kam eine knappe Stunde später, als wir mit ihm gerechnet hatten. Erst einmal mit einem Kaffee auf die Terrasse. Atmen. Das Licht, die Farben, den Wind, die Ruhe und die Wärme genießen. Die Grashalme vor dem Haus wiegen sich im Wind hin und her und wir nehmen uns die Zeit, ihnen beim Wachsen zuzuschauen. Einige Zeit später: der Besuch ist da. Wir brunchen mit lebendigen Gesprächen und dezenter Musik im Hintergrund. Die drei Hunde wechseln ihren Platz von "unter dem Tisch" – es könnte ja was herunterfallen –  in den Garten. Ein Spaziergang mit Blick über die Elbe folgt. Lauter Glücksmomente. Zufriedenheit. So könnte es immer aussehen: das Leben.

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12. April – So lässt es sich arbeiten


Hatten wir schon einmal erwähnt, dass wir faul sind? Nein? Es gehört ja auch nicht gerade zu den positiv belegten Eigenschaften, mit denen Menschen sich gerne bezeichnen. Wir aber nehmen jede Form der Arbeitserleichterung dankend an, so wie im Bioladen in Wentorf beim Fototermin für die Lieblingsadressen Sachsenwald. Es kam sogar noch besser: Ob wir einen Kaffee wollten, wurden wir gefragt. Aber sehr gerne. Danach ein paar Runden mit dem Einkaufswagen und der Fotoausrüstung im Laden gedreht, bevor wir zum eigentlichen Zweck unseres Besuchs kamen: ein Foto zu machen. Fast hätten wir unsere Ausrüstung dann noch vergessen – so bequem war das Arbeiten. Gerne weiter so! 

11. April – Freundschaft

Mareike und Maya kennen sich bereits seit ihrer Schulzeit und seitdem treffen sich die die beiden in regelmäßig unregelmäßigen Abständen. Dabei stellen sie immer wieder fest, wie ähnlich sie sich in vielen Bereichen des Lebens sind. Freundschaft ist etwas ganz wunderbares, besonders, wenn diese über viele Jahrzehnte besteht. Denn selbst, wenn man sich viele Wochen, Monate oder gar Jahre nicht gesehen oder gesprochen hat ist es kein Problem, an die alten Geschichten anzuknüpfen und sich über Neues auszutauschen. In der letzen Woche haben es die beiden nach langer Zeit mal wieder geschafft sich zu treffen und die Stunden vergingen wie im Flug. Dazu gab es nach einem Rezept von Ottolenghi einen Blumenkohl aus dem Ofen mit zweierlei Dips – einfach nur lecker. So eine Verbindung zu haben ist wunderbar und einfach unbezahlbar.

10. April – Auf den Müll damit


Was einst heiß und innig geliebt wurde, wird früher oder später oft achtlos weggeworfen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Es landet schließlich im Müll. Kommt auf eine Deponie, wird dort unter Umständen wieder sortiert und recycelt oder letztendlich verbrannt. Was hat diese kleine Spielfigur schon alles erlebt? Durch welche Kinderhände ist sie gegangen. Welche Tränen gab es im Supermarkt, damit sie überhaupt den Weg ins Kinderzimmer geschafft hat? Nur um am Ende mehr oder weniger unbeachtet zuerst noch ein trauriges Dasein im hintersten Winkel des Zimmers zu fristen, bevor es den Weg in den Mülleimer fand. Überfluss im Überfluss. Millionen von Dingen, die jeden Tag gekauft und wieder weggeschmissen werden. 

09. April – Nirgends wird …


… so schön gestorben, wie in der Oper. Dieser Satz gilt auf jeden Fall, wenn man, so wie wir heute in Hamburg die Opern Cavalleria rusticana und I Pagliacci gesehen hat. Hinreißende Melodien. Ein grandioses Gesangsensemble. Herzschmerz. Eifersucht. Verrat. Betrug. Mord. Und das alles in Begleitung von Henny, Mareikes ehemaliger Dänischlehrerin, die ebenso glücklich über diesen Abend war wie wir. Gefreut haben wir uns auch über ein Wiedersehen mit Mette, die wir während der Musikwoche Hitzacker kennengelernt hatten. Mette und ihr Mann Jesper spielen seit vielen Jahren im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und wir freuen uns schon darauf, die beiden ganz demnächst zu treffen.

08. April – Veronika, der Lenz ist da ...


Und wir singen in diesem Fall "trallala" – beim Anblick des ersten Spargels. Frühlingserwachen. Sonne. Wärme. Draußen sein. Aufatmen. Durchatmen. Und genießen. Wenn uns dann wie heute Vormittag der Fototermin zu einem Spargelhof führt, wir dort nicht nur ein paar Aufnahmen auf dem Feld machen, sondern auch den gerade frisch geernteten Spargel sehen, von der Arbeit erzählt bekommen, dann träumen wir bereits vom Abendessen mit Spargel, Kartoffeln, Rehschinken und einem Klacks Butter. Wahlweise mit einem Glas Weißwein oder einem Becher Brennnesseltee. "Oh Veronika, endlich ist der Frühling da" (frei nach dem beliebten Schlager aus den 1920er Jahren).

07. April – Calimero (ohne Sombrero)
 

Was für ein schöner Name. Und was für ein schönes Pferd. Nachbarschaftsbesuch auf vier Hufen sozusagen. Es gibt zwei Wege, das Leben zu erleben: Entweder, man bewegt sich von zu Hause weg, bereist und entdeckt nahe und entfernter liegende Länder oder man bleibt einfach zu Hause (natürlich ist es auch dort wichtig, die eigenen vier Wände zu verlassen) und die Menschen kommen zu einem. Letzteres haben wir gestern gleich zwei mal erlebt. Nicht nur, das Motorrad-Hund Günni uns die Ehre gab, auch Melanie kam mit Calimero an unserem Gartenzaun vorbei.  Diese Chance konnten wir uns ebenfalls nicht entgehen lassen und fragten nach einem Portrait. Melanie sagte sofort ja und dass Calimero so lange Geduld hatte, bis wir Kamera, Akku und Speicherkarte bereit hatten, lag vor allen Dingen an dem Gras auf unserem kleinen Grünstreifen am Wegesrand. Das Gras schmeckte ihm und uns spart es das Mähen – klassische Win-Win-Situation. Ob Calimero seinen Namen von der italienischen Zeichentrickfigur aus den 60er Jahren oder von einer Mailändischen Kirche bekommen hat, konnten wir gestern nicht mehr klären, das ist aber auch nebensächlich.

06. April – "Go, Günni, go!"


"Hast du das gerade gesehen?" "Nee, was denn?" "Da fährt ein Hund auf einem Motorrad mit." "Wo?" "Na hier, direkt vor unserer Nase." Dieser Dialog aus dem letzten Jahr kam uns wieder in den Sinn, als Günni heute erneut an uns vorbeifuhr – oder besser: vorbei gefahren wurde. Auf einem Motorrad! Das hatten wir so auch noch nie gesehen. Glücklicherweise konnten wir ihn, beziehungsweise seine Chauffeure, dazu bewegen, für ein schnelles Fotoshooting zu pausieren. Er machte eine Sache wirklich souverän. Kein Gezicke, kein Grummeln oder Hadern mit seinem Aussehen. Ganz im Gegensatz zu einer Begebenheit heute vormittag, als Herrchen und Frauchen eine Probefahrt ohne ihn machten. Da war er kaum zu halten und empörte sich lautstark. 
Uns hingegen präsentierte sich Günni als ein sehr selbstbewusster Hund, der sich so akzeptiert, wie er ist. Nur ein Autogramm wollte er uns dann doch nicht geben – das war ihm wohl zu blöd. Das Fotografieren irgendwann auch, was er durch energisches Bellen zum Ausdruck brachte, welches erst verstummte, als die Maschine wieder angeschmissen wurde und das Trio von dannen zog. Manchmal muss man eben nur auf seiner Terrasse sitzen und auf die Geschichten warten, die an einem vorbei ziehen. So wie Günni heute.

05. April – Mehr davon


Es macht einfach Spaß, wenn wir in unserem Beruf auf Menschen treffen, die Lust auf etwas andere Fotos haben. Originell, authentisch und nicht gestellt. Steven Strauß und Daniel Trommer waren sofort bereit zu zeigen, dass eine Küche mehr als nur ein Raum zum Kochen sein kann. Ein echter Lebensmittelpunkt, in dem – neben der Essenszubereitung – auch gelacht und das Leben gefeiert werden darf. Für uns war es schön, die beiden Küchenprofis von Küche & Co kennengelernt zu haben.

04. April – Gute Laune garantiert


Natürlich kann niemand gute Laune garantieren, aber etwas dazu beitragen kann man schon.
Bei unserem heutigen Foto-Shooting sahen wir viele etwas unpersönlich wirkende Büroräume und dann, fast am Ende des Termins, kamen wir an diesen Schreibtisch. Der Luftballon – ein Geburtstagsgruß – fiel uns als erstes auf und augenblicklich mussten wir lächeln. Nach und nach entdeckten wir so allerlei Köstlichkeiten: Überbleibsel von Weihnachten, Ostern, Geburtstagen und sonstigen Anlässen. Auch der kleine Kaktus mit den Augen hat es uns sofort angetan und unser Lächeln wurde noch ein wenig breiter. So hat sich unsere gute Laune auf unser Model übertragen und wir hatten einen schönen, heiteren Termin.

03. April – Die Zwei


Andreas Meyer und Alan Roberts sind nicht aus der Fernsehserie der 70er Jahre entsprungen, wie die Überschrift vermuten lässt (damals spielten Roger Moore und Tony Curtis die Hauptrollen), sondern sind für uns die stillen Helden des Golfclubs am Sachsenwald. Andreas' Liebe gilt neben dem Golfspiel vor allem dem Platz. Er ist als Head-Greenkeeper für alle Belange der Pflege und Erhaltung des Platzes verantwortlich. Heute zeigte er uns im Rahmen eines Fotoshootings für die Lieblingsadressen Sachsenwald einige besonders schöne Punkte an der Süsterbek, einem kleinen Bach, der sich über den Platz schlängelt und in den letzten Jahren aufwendig renaturiert wurde. Alans Liebe gilt dem leistungsorientierten Golfspiel, dem Platz, der Jugendnachwuchsarbeit und seinen zahlreichen Schülerinnen und Schülern. Für uns ist er ein Zauberer, ein fantastischer Motivator (denn jedes Mal, wenn wir in den Zeitungen von einer Trainersuche für irgendeine Sportmannschaft lesen, denken wir automatisch an Alan) und, genau wie Andreas, einfach ein großartiger Mensch. Es war schön die beiden heute nach längerer Zeit endlich wieder zu sehen.

02. April – Immer wieder schön und das schon seit Kindheitstagen


Das China-Restaurant West See Palast in Wohltorf gibt es gefühlt schon immer, genauer gesagt aber immerhin seit 1976. Wie oft wir in den vergangenen Jahrzehnten schon dort waren, wissen wir nicht genau, aber dass wir die Ente nach Art des Hauses mögen, ist schon bekannt. Und so war es heute Abend aus Anlass eines Geburtstages in der Verwandtschaft wieder einmal so weit. Am Ende streifte unser Blick die Decke, ein für das Restaurant West See Palast ganz charakteristisches Merkmal. Und weil wir gerade so im Schwärmen sind: jedes Mal, wenn Jin (das ist die von uns erinnerte Kurzform ihres Namens) dort arbeitet, sind wir von ihrer Ausstrahlung einfach ganz hingerissen.

01. April – "Das ist doch jetzt wohl nicht euer Ernst, oder?"


So schauten uns Kendo und Greta heute nachmittag an, als wir ihnen eröffneten, dass es gleich raus gehen sollte. Doch. Es war unser Ernst. Den ganzen Tag regnete es schon, aber irgendwann müssen die Hunde halt nach draußen. Lust hatten wir (alle) nicht, aber das spielte natürlich keine Rolle. Nach fünfhundert Metern des lustlosen Gehens drehten wir uns um und mussten feststellen, dass Greta und Kendo auf halber Strecke stehengeblieben waren und wieder zurück ins Trockene wollten. Unsere Bemühungen, sie zum weiterlaufen zu bewegen, ignorierten sie hartnäckig. Na gut, dann eben wieder zurück. Das hat uns ehrlicherweise auch nicht wirklich gestört. Im Anschluss blieben wir dann aber noch ein wenig im Garten und fotografierten "die Schönheit der Nässe". Den Pflanzen tut die Abwechslung zwischen Sonne und Regen immerhin sehr gut. Uns hingegen würde ein nächtlicher Regenschauer vollkommen ausreichen. Das wäre doch ein wirklicher Traum: Regen nur bei Dunkelheit und der Sonne gehört der Tag. Träumen darf man ja wohl noch.

31. März – Die positive Wirkung des Osterfeuers


Es endet doch immer am Osterfeuer – oder etwa nicht? Heute waren wir trotz der Zeitumstellung verdammt früh auf den Beinen. Also nichts wie raus in die Natur. Besonders schön ist es für uns, wenn außer uns niemand anderes weit und breit zu sehen ist. So lässt sich am besten die Ruhe am Morgen genießen. Einige Stunden später sind wir dann noch einmal los und die knapp fünf Kilometer nach Hitzacker gewandert, um Kaffee und Kuchen im Waldfrieden zu genießen und anschließend zurück zu gehen. Als wir dann um kurz vor 17 Uhr wieder zu Hause ankamen, erreichte uns prompt die Einladung zum Osterfeuer in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, die wir nur allzu gerne annahmen. Inzwischen sind wir wieder zuhause, glücklich und dankbar über den schönen Tag mit Spaziergang und den Abend am Feuer.

30. März – Real oder "mit Filter"?


"War das wirklich so wie auf dem Foto?", "Das ist doch bestimmt bearbeitet!", "Da haben Sie aber nachgeholfen." oder "Na ja, heute ist ja alles mit einem Klick am Computer möglich." Diese und ähnliche Sätze hören wir oft und könnten sie beliebig weiterführen. Aber wer glaubt heute noch an die Wahrheit eines Fotos? Schon immer wurden Fotoaufnahmen geschönt, beziehungsweise manipuliert, aber in Zeiten von Photoshop, Instagram und Co. ist die Bildmanipulation einfacher denn je. Von der Künstlichen Intelligenz wollen wir an dieser Stelle noch gar nicht anfangen. Als ein anschauliches Beispiel gelten noch heute die frühen Pressefotos von Michail Gorbatschow. Auf denen wurde sein markantes Feuermal wegretuschiert. Das änderte sich erst, als er im Fernsehen auftrat. Warum kommen wir gerade heute auf dieses Thema? Weil wir diese Aufnahme von der Elbe bei Hitzacker gemacht haben. Das Foto wurde nur ein ganz klein bisschen im Nachhinein am Computer bearbeitet. Nicht mehr, als wir früher auch in der analogen Dunkelkammer gemacht hätten. Hier ein paar Bilddetails aufgehellt, dort ein wenig die Farbigkeit nachbearbeitet und den Himmel etwas nachbelichtet, sprich dunkler entwickelt – das ist schon alles, was wir an unserem heutigen Blogfoto gemacht haben, nicht mehr oder weniger als früher. Ja, es ist ein bearbeitetes Bild, das der (unserer) Realität aber sehr nahe kommt.

29. März – Zum Dahinschmelzen


Eigentlich wollten wir an dieser Stelle ein Foto von Nicole und Carsten Günther vom Weinhaus an der Bergstraße in Hamburg Lohbrügge zeigen, doch dann kam er: Elton. Oder "Sir" Elton, wie wir ihn kurzerhand getauft haben. Ganz klare Sache, dieser Mops stahl zwar keinem Koch ein Ei, aber Herrchen und Frauchen die Show. Gelassen. Souverän. Verschmust. Alles Attribute, die auf Elton zutreffen. Die eigentliche Fotoaufnahme für die Lieblingsadressen ging schnell von der Hand und das mit Spaß, einem Kaffee, ein, zwei oder auch mehr Cantuccini und natürlich in bester Unterhaltung. Im Anschluss gingen wir dann noch mit unseren beiden Hunden in den Boberger Dünen spazieren. Eine beeindruckend schöne Landschaft, die an einen Segelflugplatz mit einem Kiosk (mit selbst gebackenem Kuchen) angrenzt. Aber das ist ein anderes Thema …

28. März – Die Schönheit liegt im Detail


Alles begann mit einer Einladung zum Kartenspielen und heute Abend war es mal wieder soweit. Wir spielten Fahrstuhl – unser Lieblings-Kartenspiel. Drei Runden haben wir geschafft. Davor ein kleines Abendbrot: Ofengemüse. Dazu Wasser, Wein und viel Spaß. Einen klaren Verlierer gab es am Ende auch, aber der möchte an dieser Stelle nicht genannt werden. Was vom Abend übrig blieb war ein leckeres Essen, drei schöne Spielrunden und gute Gespräche. Und ein Mitbringsel von Karin und Ingo für unseren Garten (und das, obwohl wir uns gerade intern auf einen Pflanz-Stopp geeinigt hatten. Wir wollten erst einmal in Ruhe abwarten, was denn so alles in unserem Garten wächst und gedeiht, bevor wir weitere Pflanz-Aktionen starten). Aber kann man bei so einem schönen Gastgeschenk Nein sagen? Wir jedenfalls nicht. Bevor diese Schönheit in den Garten kommt, haben wir uns kurz noch informiert, was es bei der Schachbrettblume (Fritillaria meleagris) zu beachten gilt: Sie bevorzugt feuchte, gut durchlässige Böden und gedeiht am besten in halbschattigen bis sonnigen Standorten. Sie ist eine Frühlingsblume, die von März bis Mai blüht und sich danach vollkommen zurückzieht. Obwohl sie nicht zu den heimischen Gewächsen zählt – denen wir in unserem Garten den Vorrang geben – darf sie bei uns einziehen, denn die Blüten sind eine gute frühe Nahrungsquelle für Wildbienen und Hummeln und sie sieht einfach wunderschön aus.

27. März – Kirschblütenträume


Zum Träumen schön blühen zurzeit die Kirschbäume. Das lädt ein, sich einfach einmal auf den Rücken ins Gras zu legen und in den Himmel zu schauen. Wir staunen über die Schönheit der  Zartheit und Farbe der Blüten. Eine leichte Brise erfasst den Baum. Einzelne Blütenblätter regnen auf die Erde nieder. Gedanken kommen und gehen. Die Sonne bricht durch die Wolken. Es ist endlich Frühling. Endlos. Schön.

26. März – Gute Laune garantiert


Wer lässt sich nicht einmal gerne hängen? Und dann noch unter der so fachkundigen wie humorigen Art von Birgit Rehbein? RedCord heißt hier das Zauberwort und hat mit "Abhängen" eigentlich so gar nichts zu tun – ganz im Gegenteil. Es kommt ursprünglich aus dem hohen Norden. Von den Norwegern. Die wissen, was gut ist und gut tut. Und Birgit weiß es auch! Heute war allerdings schade für Christian, dass er nicht so gut zugehört hat, ansonsten hätte er nämlich ebenfalls an und in den Seilen arbeiten können. Das tut nicht nur (aber vor allem) seinem Rücken gut. Und das schon seit einigen Jahren. Wer jetzt neugierig geworden ist, der kann sich informieren unter: www.therasport-wohltorf.de

Wir hängen jetzt noch eine Weile in den Seilen bei bester Laune ab. Also heute nur Mareike.

25. März – Entspannung in Bewegung


Wir suchen oft nach Entspannung in unserem allzu hektischen Alltag. Die einen schauen dafür auf ihr Handy, andere wiederum suchen ihr Glück beim Yoga, Feldenkrais oder in der Meditation. 
Musik hören und Bücher lesen stehen ebenfalls hoch im Kurs, wobei letzteres oft an der fehlenden Aufmerksamkeitsspanne scheitert oder diese gerade noch für Kurzgeschichten reicht. Ebenfalls eine gute Idee ist es, sich zu bewegen. Nicht unbedingt nur im Fitness-Studio, sondern ganz einfach in der Natur. Und wenn man es dann noch schafft, einen kurzen Augenblick innezuhalten, um die Umgebung auf sich wirken zu lassen, dann kann man dabei die Schönheit im Moment erleben. So ganz ohne jede weitere Ablenkung. Einfach entspannend.

24. März – Die Vermessung der Welt


Das geht natürlich auch noch ein paar hundert Nummern kleiner. So wie zum Beispiel heute, als Friedrun uns in Meudelfitz besuchte, seine Drohe mitbrachte und ein paar Fotos von unserem Grundstück aus der Vogelperspektive gemacht hat. Wofür? Für unsere weitere Gartengestaltung. Perspektivwechsel inbegriffen. Des Öfteren hatten wir uns bereits auf den Rasen gelegt, Handstand gemacht oder einfach aus der weiteren Entfernung den Garten beobachtet. Was wollen wir, was können wir verändern, erweitern und verbessern? Nur der Blick von oben fehlte uns noch. Und da ein Treffen mit Friedrun auch immer mit Genuss zu tun hat, brachte er zum Frühstück Backwaren der Backgeschwister aus Hamburg mit. Mehr als Butter dazu brauchte es kaum – gab es aber trotzdem.

23. März – Schutzschild über Jahrhunderte


Als wir heute Nachmittag zum zweiten Mal an diesem Baum vorbeigingen, hielten wir für einen Moment inne, besahen und betasteten die Rinde. Was hat dieser Baum wohl alles schon erlebt, gesehen, was für Geschichten haben sich an dieser Stelle ereignet? Menschen, die vorbeikamen und vielleicht achtlos weitergingen. Menschen, die zum Teil schon lange nicht mehr leben. Die Rinde, die den Baum schützt, so wie unsere Haut uns schützt, hat eine interessante Struktur, so viele kleine und große Linien, meist geschwungen, manchmal fast parallel und immer scheinen die vielen Furchen dabei auch von Verletzungen zu erzählen, von Vergänglichem. So wie unser Schutzschild von unserem Leben erzählt. 

22. März – Auf den ersten Blick

Auf den ersten Blick sahen wir nur Kiefern in der Ferne. Doch etwas störte unser Sehempfinden. Wir wurden neugierig. Kamen schließlich näher, sahen eine Steinmauer. Und als uns unsere Neugierde noch näher führte, entdeckten wir plötzlich die Ansammlung von gestapelten Autoreifen. Wir stellten uns schließlich die Frage, ob es sich immer lohnt, alles wissen zu wollen, oder ob es manchmal auch durchaus legitim ist, nur einen groben Überblick von den Dingen zu haben? Bringt ein Mehr an Wissen auch stets ein Mehr an Zufriedenheit? Es kommt wohl auch immer darauf an, ob man auf das Gesehene oder Erlebte direkt Einfluss nehmen kann oder ob man doch nur ein Betrachter ist.

21. März – Bemerkenswert


Anna ist zwölf Jahre alt und war bereits mit zwei Jahren im Musikgarten der Musikschule Lüchow-Dannenberg. Es folgte die musikalische Früherziehung und bereits mit fünf Jahren fing sie mit dem Cello-Spielen an. Zuerst in einer Gruppe, seit 2020 im Einzelunterricht. Anna ist bereits mehrfache erste Preisträgerin beim Wettbewerb Jugend musiziert auf Regional- und Landesebene und hat auch schon in der Solowertung die Höchstpunktzahl von 25 Punkten erreicht. Und als wäre das Cellospielen neben der Schule noch nicht genug, reitet Anna mit großer Freude und hat außerdem seit eineinhalb Jahren Gesangsunterricht. Anna gehört mit zu den ersten Mitgliedern des Vereins Zukunftsmusik Wendland, die wir Anfang des Jahres in der Freien Schule Hitzacker fotografiert haben. Wir hoffen, dass wir noch viel von Anna hören werden.

20. März – Kunst am Baum


Kunst kommt von Können. Jeder Mensch ist ein Künstler. So oder anders lauten zahllose Weisheiten zum Thema Kunst. Und manchmal lebt die Kunst ja bereits von einem interessanten Einfall. So wie hier. Ein Stück Zwieback, aufgespießt auf einen Zweig am Wegesrand. Die Kunst an dieser Installation besteht wohl eher an der Fähigkeit, dass das Objekt so ausbalanciert ist, dass es auch die nächste Zeit hält und nicht gleich wieder zu Boden segelt. Am Ende war es aber vermutlich wohl doch kein Künstler – vielleicht aber ein Angehender – sondern ein Schüler, der einfach keine Lust auf seine von den Eltern so liebevoll zusammengestellte Pausennahrung hatte. Vor allem unsere beiden Hunde entdecken immer wieder geschmierte Pausenbrote und gesundes Obst – meistens in Form von Bananen – im Gebüsch entsorgt. Da kommen hin und wieder die eigenen Kindheitserinnerungen in uns hoch.

19. März – Tapfere Käthe

Wir haben unser Sofa bereits seit Jahren an unsere Hunde "verloren". Und somit war es heute kein Problem, dass Käthe mit Frauchen Uta für ein Foto für die Lieblingsadressen Sachsenwald auf "Kendo und Gretas Sofa" Platz nehmen durfte. Das Warten hinterher bei der Bildauswahl war dann doch etwas zu langweilig, aber Käthe – eine ehemalige Straßenhündin aus Italien – hat die Warterei tapfer ertragen. Und wir hatten noch Zeit für eine kleine Plauderei. Mal sehen, wer Käthe in dem Heft, das Ende Mai erscheint, entdeckt. 

18. März – Milou bei unserem Fotoshooting für den Verein Zukunftsmusik Wendland e.V.


Milou Anouk Dörner ist 15 Jahre alt, besucht die Waldorfschule in Hitzacker und ihre große Leidenschaft ist die Musik. Für die junge Nachwuchskünstlerin ist die Musik in zweierlei Hinsicht von großer Bedeutung. Zum einen berührt sie die Musik selbst und zum anderen gibt sie ihr die Möglichkeit, andere Menschen zu berühren. Milou begann bereits mit fünf Jahren Geige zu spielen. Nach und nach kamen dann Klavier, Gitarre und Akkordeon hinzu. Als Nächstes möchte sie noch das Kontrabass-Spiel erlernen, doch die Geige ist bisher ihre Nummer Eins.
Wir wären schon mit dem Spielen eines Instrumentes mehr als zufrieden...

17. März – Einfach. Himmlisch.


Vorfreude. Tisch reserviert. Ankommen. Hunde unter den Tisch. Duckstein vom Fass. Roastbeef mit Remoulade und Bratkartoffeln. Natürlich mit Bratkartoffeln. Zuerst nur die Bratkartoffeln mit der Remoulade gegessen. Zur zweiten Portion dann auch das Roastbeef genossen. Danach eine Mispel mit Calvados serviert bekommen. Das alles in einer wundervollen Atmosphäre. Fahrenkrug in Fahrendorf. Einfach. Himmlisch. Genau das Richtige für einen Sonntag Abend.

16. März – Nur eine kleine Runde mit den Hunden


Das war eigentlich unser Plan. Doch das Wort eigentlich weist ja schon darauf hin, dass es nicht dabei blieb. 11,7 Kilometer später, nach 278 Metern Höhenanstieg – bei einer maximalen Höhe von 90 Metern und einer minimalen Höhe von 10 Metern – mit der Gesamtdauer von 3:57 Stunden, kamen wir wieder zuhause an. Unterbrochen nur von einer Kaffee- und Kuchenpause in Hitzacker. Eine schöne Wanderung am Nachmittag, bereichert durch unsere Nachbarin Gabi mit Hund Hector, die sich der Tour spontan anschlossen. Die Hunde zeigten zwar wenig Verständnis für unsere vielen kleinen Pausen zwischendurch (sie wollten am liebsten immer schon die nächste Ecke erkunden), waren aber am Ende ganz zufrieden mit der Wanderung. Ein paar Fotos am Wegesrand mussten wir immerhin auch noch machen, denn wir haben weder jemals zuvor einen so großen Pilz, eine solche Osterdeko, noch solche Rastplatzschilder gesehen. 

15. März – Auf nach Schlumpfhausen


Fotoaufträge im privaten Umfeld sind oftmals viel persönlicher als im Studio. Und es gibt für uns so manches zu entdecken, wie zum Beispiel heute in Hamburg diese Schlumpfsammlung, die wir freundlicherweise für unseren Blog fotografieren durften. Wer kennt sie nicht, die kleinen blauen Figuren, die es schon seit Ende der 50er Jahre gibt und deren Popularität bis heute ungebrochen ist? Wir haben von einem Sammler gelesen, der über 600 Figuren zusammengetragen hat, obwohl es nur 46 verschiedene (Ur-) Schlümpfe gibt. Mittlerweile werden hohe Preise für seltene Exemplare bezahlt und es sind sogar Fälscher am Werk, um sich an den Figuren zu bereichern. Wir schwelgten beim Betrachten der kleinen blauen Gestalten noch ein wenig in unserer Kindheit und träumten uns kurzfristig nach Schlumpfhausen.

14. März – Ungestellt


Schöner hätte man dieses Ensemble nicht arrangieren können. Manchmal gibt es einfach diese Zufälle. Ohne Absicht standen diese vier Paar Schuhe wie gemalt auf der Fußmatte. Da hieß es nur noch, die Kamera zu zücken und das Foto des Tages war im Kasten. Schöner würde die Aufnahme auch mit einem Stylisten nicht werden. Wir lieben es in den allermeisten Bereichen so zu fotografieren, dass möglichst wenig zurechtgerückt werden muss. Lieber beobachten wir die Szenerie und finden dann unsere Bilder. Ungestellt und authentisch. Das macht uns einfach am meisten Spaß.  

13. März – Das war aber auch mal wieder nötig


Heute haben wir nach über vier Wochen endlich eine gute Freundin wieder getroffen und waren zu diesem Zweck nach vielen Monaten endlich mal wieder im Zwanzig21 bei Sandra und Franziska in Kuddewörde.

Und was war daran jetzt so "nötig"? Na, zum einen das Treffen und zum anderen das hervorragend leckere Essen. Ja, natürlich hätten wir uns auch zuhause treffen können oder ohne ein gemeinsames Treffen Essen gehen können, aber in der Kombination war es besonders schön. Wir fühlen uns in der gemütlichen und gastfreundlichen Atmosphäre bei  Sandra und Franziska einfach sehr wohl und freuen uns dabei nicht nur auf die Gastgeberinnen und das Essen, sondern auch auf deren beiden Hunde Rudi und Murphy. Rudi ist einfach die Dackel-Mix-Variante von Kendo und Murphy und Greta wurden einander bereits vor zwei Jahren versprochen.

Es ist also klar, dass wir die beiden beim nächsten Besuch auf jeden Fall mitbringen. Vielleicht beim nächsten Mal zu einem Stück Torte, denn die sind im Zwanzig21 ebenfalls saulecker.
www.zwanzig21-kuddewoerde.de

12. März – On the road again


Heute waren wir wieder einmal für die Lieblingsadressen Sachsenwald unterwegs. Gregor hat in Wentorf seinen Weinladen Oxhoft - Authentic Wines und ist für uns der Mann mit dem guten Geschmack. Kein Mainstream, sondern Weine mit Charakter. Manchmal für uns ungewohnt, aber immer interessant. Eine der Entdeckungen, die wir dank seiner Empfehlung vor vielen Jahren gemacht haben, ist der Wein Falcata von dem Weingut Pago Casa Gran aus Spanien. Das haben wir 2020 auf einer Reise in Richtung Portugal besuchen können und den Winzer persönlich kennengelernt. Heute sind wir wieder einer von Gregors Empfehlungen gefolgt und haben einen französischen Rotwein probiert. Der könnte uns auch zu einer Reise an die französische Atlantikküste inspirieren. Überhaupt stellen wir oftmals fest, dass wir durch den Genuss von Wein zum Reisen in unserer Fantasie angeregt werden. Sozusagen On the road again in der Light-Version.

11. März – Endstation Kirchenbank


Beim Finden dieser beiden Figuren mussten wir zwangsläufig an unsere eigene Konfirmandenzeit zurückdenken. Anwesenheitspflicht hieß es damals. Mindestens dreizehn Kirchenbesuche innerhalb der Unterrichtszeit sollten es schon sein, damit wir konfirmiert werden durften. Eine der schwersten Entscheidungen war, ob man den frühen Gottesdienst (zu nachtschlafender Zeit) mit einer kürzeren Verweildauer oder den späteren (immer noch früh genug) mit dem längeren Kirchenaufenthalt wählen sollte. Am besten gar keinen und wenn, dann irgendetwas zum Ablenken mitnehmen. Und genau daran mussten wir bei diesen Figuren denken, die unter einer Kirchenbank auf der Empore ihr Dasein fristeten. Übrigens hatte Christian großes Glück: Ihm wurde damals der Besuch von vier Rundkirchen auf Bornholm während eines Urlaubs als zwei Gottesdienstbesuche angerechnet.

10. März – Epilog


Es ist vollbracht. Die 38. Musikwoche Hitzacker endete heute um 19 Uhr mit der Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 von Beethoven in der Bearbeitung von Carl Friedrich Ebers für Kammerorchester mit tosendem Applaus für die Musikerinnen und Musiker des Mahler Chamber Orchestra (MCO).

Knapp zwei ereignis- und arbeitsreiche Wochen liegen hinter uns. Wir sind noch wie benommen von viel Musik, wenig Schlaf und zahlreichen erfüllenden Momenten. Wir haben Musik gehört, neues gelernt, haben Einblicke in die Arbeitsweise dieses (hauptsächlich ohne Dirigenten agierenden) Orchesters bekommen und viele schöne zwischenmenschliche Begegnungen gehabt. Wir haben Musikstücke gehört, die uns begeisterten, die uns sehr berührt haben und solche, denen wir, wenn wir sie im Radio gehört hätten, nicht bis zum Schluss gelauscht hätten. Doch selbst bei diesen Stücken war es ein Genuss, den hochkarätigen Musikerinnen und Musikern zuzuhören und zuzusehen. Ihre Exzellenz gepaart mit großer Spielfreude hat uns besonders begeistert. Das Programm der Musikwoche Hitzacker war vielfältig und zum Teil ungewöhnlich. Die Spielstätten variierten von dem Kultur- und Tagungszentrum Verdo, über die St. Johannis-Kirche, die Freie Schule bis hin zum KuBa - dem Kultur Bahnhof. Für ein kurzes Gastspiel ging es sogar in die Elbe-Jeetzel-Klinik nach Dannenberg. Und wer nun denkt, die Spielstätten seien vielfältig gewesen, der sollte mal einen Blick ins Programm werfen, das noch um einiges vielfältiger war. Vom Solo bis hin zu einer großen Kammermusikbesetzung mit 27 Musikerinnen und Musikern war alles dabei – rund um das Thema "Leidenschaft". Wir werden an dieser Stelle nicht alles aufzählen und lediglich ein paar der ungewöhnlicheren Konzerte nennen. Neben dem Gastspiel im Krankenhaus, gab es ein Konzert in der Freien Schule Hitzacker, das fast ganz im Dunklen stattgefunden hat. Das Publikum konnte der Musik im Sitzen oder Liegen lauschen und es wurde gebeten, erst ganz am Ende zu applaudieren. Mit Musik von Bach bis Michael Jackson wussten vier Cellisten (das Mahler Cello Quartett) mit ihrem Programm "Celli con Carne" in der ausverkauften St. Johannis Kirche zu begeistern. Und beim Late-Night-Konzert im KuBa wurde sogar einer der Bratschisten zum Sänger. Ganz besonders ist uns auch das Kinderkonzert im Gedächtnis geblieben. So begeistert man Kinder für Musik. Für besonders Interessierte – zumindest für einige von ihnen – gab es etwas ganz Spezielles: bei einem sogenannten "Close-Up-Konzert" durften 20 Musikbegeisterte inmitten der Musiker stehen und im Anschluss fragen stellen. Zum Abschluss sei hier noch die VR-Installation zu nennen. Diese neue Technik ermöglichte es den VR-Brillen-Trägern mitten in einem virtuellen Quintetts des MCO zu stehen und der Musik zu lauschen. Dank der speziellen Aufnahmetechnik beim Einspielen des Stückes (Mozarts 'Allegro' aus dem Streichquintett in g-moll, KV 516), konnte man hier, während man um das Quintett herumging, jedes einzelne Instrument klarer und lauter hören, je nachdem, wie nah man dem jeweiligen (virtuellen) Musiker kam.

Die Musikerinnen und Musiker des Mahler Chamber Orchestra, die schon Ende März in New York in der Carnegie Hall auf der Bühne stehen werden, versprühten bei der Musikwoche Hitzacker eine begeisternde Spielfreude und suchten dabei stets die Nähe zum Publikum. In den wenigen Probe- und Spielpausen erkundeten sie die Stadt, unterhielten sich mit Passanten, trafen sich im Café oder genossen einfach die himmlische Ruhe an der Elbe. Für uns waren gerade auch die Gesprächskonzerte eine echte Entdeckung. Nie zuvor haben wir so bewusst auf die Musik beziehungsweise auf die Spielweise eines Orchesters geachtet und die dabei gemachten Erfahrungen nehmen wir auch in zukünftige Konzerte oder Opern mit. Diese zehn Tage waren eine absolute Bereicherung und wir freuen uns schon sehr auf die Musikwoche Hitzacker 2025, die wir jedem nur wärmstens ans Herz legen können.
www.musikwoche-hitzacker.de
www.mahlerchamber.com

09. März – Alles Schöne geht einmal zu Ende


... auch die 38. Musikwoche 2024 in Hitzacker. Am morgigen Sonntag begleiten wir das Mahler Chamber Orchestra noch einmal bei zwei Aufführungen, bevor am Montag unser fotografischer Alltag schon sehr früh wieder beginnt. Zwölf Tage Musik liegen dann hinter uns. Von der ersten Probe am 27. Februar bis zum morgigen Abschlusskonzert lagen eine Menge Proben, Pausen, Umbauphasen und Konzerte an den unterschiedlichsten Orten in und um Hitzacker. Wir sind voll von Musik und schönen Begegnungen, aber aufgrund eines ziemlichen Schlafdefizits auch sehr müde. Deshalb gibt es morgen einen ausführlichen Bericht zu unseren Eindrücken und wir gehen mal wieder vor 0 Uhr ins Bett.

08. März – Wenn man etwas wirklich möchte ...


... dann kann man auch Harfenistin werden, wie zum Beispiel Gaël Gandino. Als junges Mädchen bekam sie Klavierunterricht, obwohl sie – laut eigener Aussage – aus einer eher unmusikalischen Familie kommt. Während ihres Klavierunterrichts musste sie einmal auf die Toilette und entdeckte durch einen Türspalt in der Wohnung der Klavierlehrerin ein Instrument, das sie sofort faszinierte. Dort stand eine Harfe und an die durfte sie sich – vorausgesetzt sie würde all ihre musikalischen Aufgaben bis zum nächsten Unterricht erfolgreich absolvieren – setzen und einmal ihre Hände auf die Saiten legen. In diesem Monet wusste Gaël, dass dieses ihr Instrument ist und nicht das Klavier. Es dauerte noch drei Jahre, bis auch ihre Eltern schließlich ein Einsehen mit dem Wunsch ihrer Tochter hatten und da begann ihre Laufbahn als Harfenistin. Heute gastiert sie nicht nur mit dem Mahler Chamber Orchestra in der ganzen Welt, sondern spielt auch in Festanstellung als Soloharfenistin beim Bayerischen Staatsorchester. Uns hat sie heute gleich zwei mal verzaubert. Heute vormittag in der St. Johannis Kirche und heute abend im VERDO in Hitzacker. Natürlich mit tatkräftiger Unterstützung von Musikerinnen und Musikern des Mahler Chamber Orchestra.

07. März – Moderne Zeiten


Tag sieben der Musikwoche Hitzacker 2024. Es begann mit einem Paukenschlag. Das Kinderkonzert im VERDO war unbeschreiblich. Im ausverkauften Saal saßen Grundschüler aus dem gesamten Landkreis mit ihren Lehrkräften, sowie ein paar weitere Besucher der Musikwoche Hitzacker. Alle waren verzaubert und wurden mitgerissen von der musikalischen Darbietung von Mitgliedern des Mahler Chamber Orchestra (MCO), die für das Programm "Klassik rockt Kinder" mit dem Music & Comedy Duo Carrington-Brown, der Kinderliedermacherin Suli Puschban, dem Pianisten und Arrangeur Nigel Shore, sowie den Drummer Michael Weilacher auf der Bühne standen. Die ausgelassene Stimmung der Kinder übertrug sich sofort auf die Musiker, die einfach Spaß am Musizieren für die Nachwuchshörer hatten. Mittags ging es für uns in das Café Dierks. Der ehemalige Kino- und Festsaal war die Bühne für ein Musikerlebnis der Zukunft. Mit VR-Brillen können sich Besucher noch bis zum 10. März ein achtminütiges Quintett – natürlich bestehend aus Mitgliedern des MCO – in einer künstlichen Welt ansehen, um die Musiker herumgehen, sich zwischen sie setzen und ihnen beim Spielen aus nächster Nähe zusehen und -hören. Die hier gezeigten Hologramme der Musiker sind noch weit entfernt von realen Abbildungen und doch sieht man schon jetzt, wohin die Reise geht. So wie es in vielen weiteren Bereichen des Lebens ebenfalls passiert. Gegen Abend ging es dann in die Freie Schule Hitzacker. Dort wurde bei Kerzenschein Musik zum Träumen gespielt. Die Besucher hatten die Wahl, ob sie sich hinsetzen oder hinlegen wollten. Matten, Liegestühle und Kissen lagen bereit. Nicht wenige Besucher brachten sich noch zusätzlich Decken mit. Zum Abschluss des langen Tages ging es zum Late-Night-Konzert in den Kulturbahnhof Hitzacker. Mitglieder des MCO spielten dort in drei Sets mit jeweils wechselnder Besetzung eine Vielzahl an Stücken unter anderem von Jonny Cash, Iggy Pop und als unseren ganz persönlichen Höhepunkt noch zwei Werke von Astor Piazzolla.

06. März – Happy Birthday


Pünktlich um 9 Uhr klopfte es heute morgen an unserer Haustür. Helmut kam zum vereinbarten Fotoshooting. Zuerst gab es einen Kaffee und dann klingelte auch schon sein Telefon. "Ja, danke!" und "Der Tag fängt schon mal richtig gut an", waren die Gesprächsfetzen, die zu uns durchdrangen. Die Lösung des Rätsels war dann ganz einfach: Helmut hatte Geburtstag und fand es einfach schön, seinen Tag einmal komplett ungewöhnlich zu beginnen. Die Aufnahmen waren am Ende schnell gemacht, fast wie nebenher, und d. Das ist auch schon eines der großen Geheimnisse des Fotografierens von Menschen: Sich wirklich für sie zu interessieren. Am Ende geht es dann meistens nur noch um den richtigen Moment des Auslösens – und um das richtige Licht natürlich.

05. März – Kneipenquiz (ein bisschen Spaß muss sein)


Verdammte Kiste, da waren wir nun schon in diversen Ring-Aufführungen und scheiterten doch an der Frage nach Alberichs Sohn (die richtige Antwort wäre Hagen gewesen). Auch unsere musikalische Darbietung auf der Kazoo am Ende des Kneipenquiz' war durchaus verbesserungswürdig. Aber ganz egal, Gewinner der Herzen wurden wir am Ende doch – jedenfalls redeten wir fünf Teammitglieder uns das ein. Voller Zuversicht starteten wir mit dem einfallsreichen Teamnamen Weinberg und landeten immerhin auf dem geteilten zweiten Platz von insgesamt sieben Rategruppen. Die Fragen kamen nicht nur aus dem klassischen Musikbereich, sondern erstreckten sich zum Beispiel auch über den Bereichen Musical und dem Thema Titelmusik aus verschiedenen Fernsehserien. Zusätzlich sollten wir Zitate ihren Schöpfern zuordnen, bekannte Filmmusik erkennen und die Holzart der Decke einer Geige erraten (es ist die Fichte und nicht der von uns fälschlicherweise angegeben Ahorn). Kaum vorstellbar, dass es einen passenderen Ort für dieses Kneipenquiz geben könnte, als die Drawehner-Torschänke in Hitzacker. Wir hoffen auf eine neue Chance auf den Titel im nächsten Jahr.

04. März – Entdeckung


Wir verbringen in diesen Tagen so viel Zeit in einer Kirche, wie wahrscheinlich unser ganzes bisheriges Leben zusammen addiert nicht. Ein Großteil der Konzerte, die im Rahmen der Musikwoche Hitzacker stattfinden, werden in der St-Johannis-Kirche auf der Altstadtinsel gespielt. Die Kirche aus dem 13. Jahrhundert hat nicht nur extrem dicke Mauern, sondern auch zahlreiche, wunderschöne Fenster, die leider am Abend nicht mehr beleuchtet sind. Für das nächste Jahr steht eine große Renovierung des Bauwerkes an und in diesem Rahmen wird auch die Beleuchtung repariert. Aber da derzeit auch schon am Vormittag Konzerte dort stattfinden, stach uns dieses Detail eines Fensters im wahrsten Sinn ins Auge. Eine kleine Entdeckung neben der ganzen Kammermusik, die wir so noch nie erlebt haben. Die Nähe zu den Künstlern ist ungewöhnlich und durch das schöne Wetter begünstigt, treffen wir beim Spazierengehen durch den kleinen Ort fast an jeder Ecke auf einen Musiker, der entweder gerade zum Üben unterwegs ist, mit Kollegen einen Kaffee trinken geht oder direkt zum Aufführungsort eilt. Einer unserer bisherigen Höhepunkte war vorgestern, als wir mitten im Orchester eine kurze Probe miterleben konnten. Dieser Klang, der von allen Seiten auf uns einströmte, war ein unbeschreibliches Erlebnis, vielleicht am besten vergleichbar mit dem Baden in  Tönen und Melodien.

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03. März – Über das richtige Timing


Zur rechten Zeit am rechten Ort. Mit tollen Menschen. Der Musik lauschen. Das Geschehen fotografieren. Dabei den richtigen Moment abpassen. Genau wie die Musiker beim Musizieren aufeinander achtgeben müssen, sich gegenseitig zuhören, so müssen wir den Ereignissen zusehen, sie wahrnehmen und dann den richtigen Moment abwarten, um das eine Bild zu machen, das nur für Sekundenbruchteile genau richtig dasteht. Wenn das so wie auf diesem Foto gelingt und wir dann noch zu hören bekommen, dass wir einen guten Blick für die Situationen hätten, sind wir glücklich und dankbar, ein Teil der Musikwoche Hitzacker zu sein.

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02. März – Mittendrin statt nur dabei


Heute mittag gab es für Musikbegeisterte ein ganz besonderes Highlight: das Mahler Chamber Orchestra lud zu einem "Close up" ein. oder besser gesagt, Es konnten sich 20 Personen anmelden, um für eine gute halbe Stunde während der Probe mit auf der Bühne zu sein, zwischen den Musikerinnen und Musikern zu stehen, der Musik zu lauschen, Fragen zu stellen, zu staunen und sich von den Tönen und Melodien einfach umschmeicheln zu lassen. Das war eine ganz besondere Erfahrung für alle, sowohl für die Gäste, als auch für die Musiker. Selbst wir waren bei den Proben noch nicht so dicht dran, wie diese Glücklichen. Es ist schon etwas ganz besonderes, der Musik und denen, die sie hervorbringen, so nah zu sein. Am Nachmittag gab es dann das Eröffnungskonzert im ausverkauften Verdo und was heute mittag nur einigen wenigen vorbehalten war, konnte dann von mehr als 700 Menschen genossen werden. 

01. März – Wie im Himmel


Diese Überschrift, die uns an den gleichnamigen Film aus dem Jahr 2004 erinnert, haben wir heute nicht von ungefähr gewählt. Denn wir fühlen uns derzeit „wie im musikalischen Himmel“, weil wir die Musikwoche Hitzacker bereits seit dem Proben-Beginn am Dienstag nachmittag begleiten. Heute Abend war der offizielle Start mit dem Prolog im Verdo in Hitzacker. Sieben Blechbläser des Mahler Chamber Orchestra leiteten die Zuhörer durch rund vierhundert Jahre Musikgeschichte mit ihrem Programm „Im Anfang schallt das Blech“. Zwischen den Stücken gab es einige Zwischentöne, sowohl live auf der Bühne vorgetragen, als auch eingespielte Originaltöne der Musikerinnen und Musiker und um das Thema "Leidenschaft", dem Oberthema der 38. Musikwoche Hitzacker. Was für ein gelungener Auftakt. Und was für eine tolle „Boy Group“. Die sieben Musiker zeigten mit viel Spielwitz ihr Können, was von dem Publikum unter anderem mit dem ein oder anderen Schmunzler an den Enden einiger Stücke honoriert wurde. Mit einem Lächeln im Gesicht bereiten wir jetzt noch die Bilder des Tages auf und freuen uns auf morgen, wo es mit den Proben weitergeht und am Nachmittag das große Eröffnungskonzert stattfindet.

Und „Wie im Himmel“ müssen wir auch unbedingt mal wieder schauen, aber nicht mehr heute.

29. Februar – Der Magie folgen


Vor nicht einmal einer Woche hatten wir Besuch von dem Journalisten Thomas Janssen. Und bereits heute erschien in der Elbe-Jeetzel-Zeitung sein Artikel über uns unter der Rubrik "Na DAN(N)". Hier werden Menschen vorgestellt, die vom Lüchow-Dannenberg fasziniert sind und den Landkreis erstmals oder erneut zu ihrem Lebensmittelpunkt machen. Janssens aus unserem Gespräch gewählten Zitate geben den Inhalt sehr gut wieder: Traum vom Garten. Gute Nachbarschaft, Sterne, Sterne und Etwas sichtbar machen. Nicht zuletzt freuen wir uns auch über ein schönes Foto von uns beiden, denn das kommt trotz unseres Berufs nicht so häufig vor.

28. Februar – Musik und ihre Wirkung


Heute haben wir drei Proben für die Musikwoche Hitzacker fotografiert. Klassische Musik hat den Ruf, ernste Musik zu sein. In der Tat sind viele klassische Konzerte eine eher ruhige Angelegenheit. Umso mehr freuen wir uns über die Möglichkeit, die Musikerinnen und Musiker des Mahler Chamber Orchestras auch bei den Proben – oder genauer gesagt gerade bei den Proben – begleiten zu können. Denn wir erleben das Entstehen von Musik. Nicht das Wiedergeben der Noten, sondern das Interpretieren der Partitur. Wieviel Leidenschaft steckt in der Musik, ohne dass es kitschig wird? Wie viele Pausen verträgt ein Stück, ohne dass es zerfällt? Wie und was  wird betont? Das alles mitzuerleben ist ein riesengroßes Vergnügen und heute Abend klingt es noch lange bei uns nach. Die reine Freude, die Musizieren machen kann, hat uns (nicht nur) heute schon mehrfach beeindruckt.

27. Februar – Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne


Davon dichtete schon Hermann Hesse. Heute konnten wir diesen Zauber spüren, als wir beim Probenstart des Mahler Cello Quartetts für die Musikwoche Hitzacker dabei waren. So nah an der Musik zu sein ist für uns ein Geschenk. Zu erleben wie geprobt wird, wie Teilbereiche eines Werkes mehrmals wieder holt werden, bis die Musiker zufrieden sind, das ist für uns ein Gefühl, als würden wir auf einer Wolke schweben, umhüllt von Tönen. Das Kammerkonzert des Mahler Cello Quartetts unter dem Titel "Celli con Carne" findet am Mittwoch, den 6. März, um 19.30 Uhr in der St. Johannis-Kirche in Hitzacker statt. Es gibt noch ein paar Karten ...
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26. Februar – Eine kulinarische Traumreise


Reisen beginnt im Kopf. So geschehen am Wochenende. Mit viel Kulinarischem. Innerhalb von wenigen Stunden ging es von Bargteheide nach Frankreich und zurück. Alles begann mit einem Glas Champagner, danach folgte eine über mehrere Stunden zubereitete Zwiebelsuppe, ehe Garnelen mit einer feinen – natürlich ebenfalls selbstgemachten – Knoblauchmayonnaise serviert wurden. Zum Abschluss des kulinarischen Teils gab es noch eine mit viel Liebe zubereitete Tarte au citron, bevor es zum "gemütlichen" Teil des Abends überging. Denn: keine Reise ohne Bilder.
In diesem Fall: bewegte Bilder. Wir blieben in Frankreich und welcher Film hätte da näher liegen können, als die französische Komödie Das Leben ist ein Fest aus dem Jahr 2018 von den Regisseuren Olivier Nakache und Éric Toledano, die auch den Film Ziemlich beste Freunde gedreht hatten? Wohl selten gab es in Norddeutschland einen Abend mit so vielen Oh là làs, fantastiques, superbes und délicieuses.

25. Februar – Menschen aus der Nachbarschaft – Hans-Joachim Müller


Jo, wie er von seinen Bekannten genannt wird, ist 1934 geboren und lebt seit Jahrzehnten in Wohltorf. Von Kindheitstagen an gilt seine große Leidenschaft der Musik. Schon im Elternhaus kam er mit klassischer Musik in Berührung, fand dann aber schnell seine eigene Musikrichtung: den Jazz. Bei unserem heutigen Gespräch erzählte er uns über seine Lieblingsmusiker, seine früheren, häufigen Besuche im Birdland in Hamburg und seine eigene musikalische Reise, die ihn erst gestern in die Wohltorfer Kirche zu einer Mitwirkung bei der Veranstaltung Kirchberg Varieté führte. Wir freuen uns immer wieder über diese inspirierenden Treffen mit ihm.

24. Februar – Zukunft der Ernährung


Wohin geht die Reise? Was für uns heute noch unvorstellbar ist, kann in ein paar Jahrzehnten bereits Wirklichkeit werden. Die Nahrung kommt nicht mehr aus der Landwirtschaft, sondern wird künstlich erzeugt. Warum noch Nutztiere halten, Fische in riesigen Meeresbecken züchten, Getreide und andere Nutzpflanzen anbauen, die Böden düngen, die Böden immer mehr verdichten und somit abtöten, wenn es nicht auch anders geht? Was in dem Film 2022, die überleben wollen, noch als reine Fiktion gezeigt wird, kann durchaus Realität werden. Heute wird hauptsächlich noch auf dem Gebiet der Fleischalternativen geforscht, aber das wird so nicht bleiben. Zu verlockend ist die von Umwelteinflüssen unabhängige, verlässliche Produktion von Lebensmitteln. Und was bedeutet überhaupt das Wort Lebensmittel? Dass der Ursprung unserer Lebensmittel einmal gelebt hat oder steht das Wort in Zukunft für eine chemische Zusammensetzung für etwas, was uns am Leben erhält? Keine schönen Aussichten ...

23. Februar – Auf der andern Seite

Heute Morgen, 11 Uhr. Der Kaffee ist gekocht. Die Milch und Kekse stehen bereit. Ein Auto fährt an unserem Grundstück vorbei. Hält an, wendet und fährt auf unsere Einfahrt. Wenige Augenblicke später steht Thomas Janssen bei uns im Haus und wir fangen sofort an uns auszutauschen. Janssen hat fast 30 Jahre lang als Redakteur bei der Elbe-Jeetzel-Zeitung gearbeitet und wurde bei seiner Verabschiedung im Jahr 2021 – nicht ganz ernst gemeint – als Kulturpapst des Wendlands bezeichnet. Doch so weit hergeholt scheint uns diese Bezeichnung nicht. Bis heute arbeitet er als freischaffender Journalist unter anderem für diese, in der Region führende, Zeitung und nach wie vor schreibt er am liebsten über die Themen Kunst, Kultur und Musik. Bei seinem heutigen Besuch ging es um eine Geschichte über uns für die Serie „Na DAN(N)“, die in der Elbe-Jeetzel-Zeitung erscheinen wird. Das Format stellt Menschen vor, die vom Wendland so fasziniert sind, dass sie es entweder erneut oder erstmals zu ihrem Lebensmittelpunkt machen. Es war ein toller Austausch mit einem interessierten und interessanten Menschen. Außerdem war es für uns mal wieder eine Erfahrung "auf der anderen Seite" zu stehen. Heute vor allem zum Interview, aber anschließend auch vor der Kamera. Es war auf jeden Fall eine Begegnung, die noch lange nachwirken wird.

22. Februar – Hunde(park)platz


Wie viele Hunde passen auf einen Schoß? Vier! Jedenfalls, wenn sie so handlich sind, wie diese Süßen hier. Als wir heute im Studio das erste Fotoshooting für die neue Ausgabe der Lieblingsadressen Sachsenwald hatten, dauerte es keine 15 Minuten und >schwupps< machten es sich die vier auf Mareikes Schoß gemütlich.  Ein einziges Ankommen, hochkrabbeln, umdrehen, verdrängen, runterspringen und wieder hinauf krabbeln. Natürlich durfte das Streicheln nicht fehlen. Insgesamt waren heute acht Hunde zur Aufnahme erschienen. Am Ende gelang es dann doch, die kleinen Individualisten davon zu überzeugen, auf einem Foto gemeinsam in die Kamera zu lächeln – zumindest haben wir uns eingeredet, dass sie lächelten.

21. Februar – Atelierbesuch bei Friedrun


Friedrun ist Fotograf. Zusammen mit Christian besuchte er zwischen 1981 und 1984 die Berufsschule in Kiel. Nach erfolgreichem Abschluss bereisten die beiden mit einem geliehenen Golf I für drei Monate die gesamte Atlantikküste Europas von Schottland bis Portugal. Nicht nur das verbindet uns, sondern auch, dass ich Christian überhaupt erst durch Friedrun kennenlernte, aber das ist eine andere Geschichte. Vor zehn Jahren kehrte Friedrun nach einem Gastspiel im Süden Deutschlands wieder in seine eigentliche Heimat Hamburg zurück und übernahm im Eppendorfer Weg ein Fotostudio, das er zu einer der ersten Adressen westlich der Alster aufbaute. Jetzt ist er Anfang Jahres mit seinem Atelier in die Margaretenstraße 46 umgezogen.
Wir haben es heute zum ersten mal gesehen und uns sofort wohl gefühlt.  Dort kann Friedrun in Zukunft noch ungestörter mit seinen Kunden an ansprechenden Fotoaufnahmen arbeiten. Getreu seinem Motto: Fotos für Menschen, die im Leben etwas vorhaben.

https://fotoraum-reinhold.de

20. Februar – Junge Nachwuchskünstler im Wendland – Vivien Kohrs


Wir trafen Vivien Kohrs vor einigen Wochen zu einem Fototermin in Hitzacker. Aaron Greese, der erste Vorsitzende und Gründer des Vereins Zukunftsmusik Wendland stellte den Kontakt her und so konnten wir Vivien mit ihrer Gitarre in der Freien Schule Hitzacker fotografieren. Die im Rahmen unseres Shootings entstandenen Aufnahmen kann die Nachwuchskünstlerin für ihre Eigenwerbung frei nutzen. Vivien wurde 2008 in Bergisch-Gladbach geboren und lebt seit 2014 in Dannenberg. Bereits mit sieben Jahren begann sie, Gitarrenunterricht zu nehmen. Zuerst in einer kleinen Gruppe, später im Einzelunterricht. Seit Februar 2022 erhält sie als Stipendiatin der "Anja-Fichte-Stiftung" Gitarrenunterricht bei Professor Frank Bungarten von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Mehrfach schon nahm Vivien mit jeweils hervorragenden Platzierungen am Wettbewerb Jugend musiziert teil und wir hatten bereits das Vergnügen, sie bei der Auftaktveranstaltung des Vereins Zukunftsmusik Wendland im November 2023 spielen zu sehen. 

19. Februar – Menschen aus der Nachbarschaft


Hubert und Eugen sind Brüder. Auch, wenn die beiden schon seit einigen Jahren nicht mehr in unmittelbarer Nähe zueinander wohnen, verbindet sie eine lebenslange Zuneigung. Außerdem schätzen sie die absolute Zuverlässigkeit des jeweils anderen. Aktuell arbeiten die beiden an einem gemeinsamen Projekt: sie setzen einen fast schon ausgemusterten Opel Omega wieder instand. Dabei kommt dem jüngeren Bruder Eugen seine KFZ-Mechaniker-Ausbildung zugute. Bereits in ein paar Tagen wird der fast schon abgeschriebene Wagen wieder in alter Schönheit über die Straßen des Wendlands in Richtung Oldenburg unterwegs sein. Ganz so eilig haben es die beiden dabei allerdings nicht, denn dafür genießen sie zusammen mit Huberts Partnerin Gabi und den beiden Hunden die gemeinsame Zeit im Wendland zu sehr. 

18. Februar – Außerordentliche superduper Freude


Genau so eine Freude haben wir gespürt, als die Gardinen am Freitag vormittag angebracht wurden. Ja, wegen Gardinen. Hätten wir noch vor wenigen Wochen auch nicht gedacht. Gardinen sind spießig. Das war einer unserer Glaubenssätze. So ganz stimmt das natürlich nicht – aber wenn Gardinen, dann doch bitte erst ab dem 80. Lebensjahr. Und jetzt bei uns? Zuerst hatten wir an Plissees gedacht, zeitlos, modern, in unserem Studio zahlreich vertreten und wir absolut vertraut mit dieser Verdunklungsmethode. Aber irgendetwas ließ uns zögern. Muster wurden bestellt. Verworfen. Neue geordert. Fenster ausgemessen. Schließlich sind die doch so praktisch. Eben. Das sind sie. Aber sie strahlen auch den Charme einer Steuerkanzlei oder Praxis aus. Irgendwann begannen wir unabhängig voneinander im Netz nach Alternativen Ausschau zu halten. Bei dem Stichwort "unauffällige und moderne Gardinenstangen" stießen wir auf Interstil und über deren Händlersuche auf eine Firma in Bad Bevensen. Dort angerufen und nach einem Termin zum Ausmessen nachgefragt, kam der Inhaber bereits nach wenigen Tagen bei uns vorbei. Lieferzeit circa 30 Tage. Kein Scherz? Haben die so wenig zu tun oder wie kann das angehen? Das Angebot kam innerhalb von zwei Tagen. Verlässlichkeit. Freundlichkeit. Terminabsprachen eingehalten. Und dann vorgestern der Liefertermin. Alles hat perfekt geklappt. Wir sitzen hinter Gardinen – nicht den schwedischen – und freuen uns wie kleine Kinder. Genau wie diese Maus, die sich an der Frontscheibe des Firmenautos befindet. Eines der Referenz-Objekte der Firma Interstil ist das Restaurant Villa Kellermann in Potsdam. Unbedingt hingehen und genießen! Vorhang-Garnituren: https://interstil.de, toller Service: https://www.gardinen-mueller.com, Genuss in schönem Ambiente: https://villakellermann.de/de

17. Februar – Achtsam unterwegs


Standen hier nicht gestern noch Krokusse? Mmh? Oder sind wir schon vorbei gegangen? Tatsächlich waren wir heute schon an den blühenden Pflanzen vorbeigegangen, ohne sie beachtet zu haben – ganz im Gegensatz zu gestern, als wir uns noch über jede einzelne Blüte freuten. Und die Erkenntnis? Es braucht Konzentration auf das, was man sehen oder erleben möchte. Wie schnell sind wir abgelenkt – nicht ganz bei der Sache – das merken auch unsere Hunde sofort. Es ist eben etwas anderes, ob wir auf unser Handy schauen oder ob wir gedanklich ganz bei den beiden sind. Das git natürlich nicht nur für Spaziergänge, denn wer hat nicht schon einmal beim Telefonieren während des Autofahrens die Erfahrung gemacht, dass man sich an die für die Dauer des Gesprächs zurückgelegte Strecke kaum erinnern kann? Heute bei unserem Spaziergang nach Hitzacker wollten wir uns wirklich einmal auf alles konzentrieren. Wir haben es auch fast geschafft, doch am Ende der kleinen Wanderung hatte sich Greta trotzdem unbemerkt in irgendetwas Furchtbarem gewälzt – sie fand es bestimmt toll – wir nicht so. Aber so ist es nunmal und immerhin haben wir dafür am Wegesrand ein kleines Stein-Arrangement entdeckt und uns gefragt, was es wohl zu bedeuten hat.

16. Februar – Kindheitserinnerungen


Es gibt schöne und nicht so schöne Erinnerungen an die eigene Kindheit. Und es gibt Spinat. Fairerweise muss gesagt werden, dass von Christian nicht nur Spinat ausschließlich unter großem Protest gegessen wurde, sondern ebenso Rosenkohl, Rotkohl und Sauerkraut. Als Gemüse wurden von ihm lediglich Erbsen und Möhren aus der Dose akzeptiert - aber nur die kleinen, feinen. Beim Aufschnitt war es kaum besser. Außer Roastbeef und Kassler durfte nichts anderes auf das Brot am Abend. Schon gar kein Käse. Jahre später fing dann langsam der Käsegenuss mithilfe von sehr jungem Gouda an. Den Weg aus der "Gemüsekrise" hat damals übrigens der allseits bekannte Spinat mit dem Blubb geebnet und ermöglichte Christian den Ausstieg aus der "Ernährungsisolation". 
Als wir die Fotos zu der Rezeptstrecke der aktuellen Ausgabe der LandLust zusammen mit Barbara Stadler gemacht haben, kamen die Erinnerungen an die Spinatkrise zurück, aber zum Glück eben nur in der Erinnerung. Denn in der Realität konnten wir uns im Anschluss an das Fotografieren von den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Spinats überzeugen und natürlich auch von dem tollen Geschmackserlebnis. Was für ein Glück, dass sich der Geschmack im Laufe unseres Lebens immer wieder wandeln kann.

15. Februar – Kunst kommt von Können


Wer kennt es nicht, das Trojanische Pferd? Was hier von Weitem wie ein - oder vielmehr: mehrere Pferde aussieht, entpuppte sich bei näherer Betrachtung als als Pferde "verkleidete" Überreste der deutschen Besatzung Dänemarks während des Zweiten Weltkriegs. Entlang der dänischen Nordseeküste ließen die Deutschen Bunker zur Verteidigung einer möglichen Invasion bauen. Da man diese nicht so ohne weiteres entsorgen konnte, blieben sie Jahrzehnte lang als stille Mahnmale am Strand, manche sind mittlerweile in den Fluten versunken, andere erfreuen sich immer noch eines trockenen Fußes. Als Dänemark 1995 den 50. Jahrestag der Befreiung feierte, entstanden auch diese vier Kunstwerke am Strand von Blåvand. Der britische Künstler Bill Woodrow hatte damals die Idee, die Bunker umzugestalten und so entlocken diese Pferde – der Künstler sah in ihnen Maultiere – den Strandbesuchern heute eher ein Schmunzeln, als dass sie wie einst furchteinflößend den Strand verschandeln. Ideen muss man haben.

14. Februar – Ein Trick hat dann letztendlich doch funktioniert


Wir haben viele Jahre geraucht. Christian noch ein paar Jahre mehr als ich. Erst Selbstgedrehte (naja, zumindest fast, denn seine allererste Raucherfahrung war ein aus Buchenlaub zusammengebasteltes etwas, das einfach nur furchtbar schmeckte). Später waren es dann Zigaretten aus der Schachtel. Es gab dabei zwar auch durchaus viele Genusszigaretten, aber deutlich mehr Gewohnheits- oder Anti-Stress-Zigaretten. Der Wunsch nach dem Aufhören war mal größer und dann auch wieder kleiner. Einige erfolglose Versuche des Aufhörens folgten in unregelmäßigen Abständen. Genauso erfolglos blieb die Idee, es mit einem Tageskontingent zu versuchen. Denn das ging natürlich auch schief. Ich hatte den Absprung bereits seit ein paar Jahren geschafft, aber kein Ermahnen half bei Christian. Bei dem Anblick dieses Aschenbechers heute kam die Erinnerung an den Trick wieder hoch, der damals selbst Christian beim Aufhören half: Ein ganz kleines Marmeladenglas wurde mit Zigarettenstummeln und etwas Wasser befüllt. Bei jedem Verlangen nach einer Zigarette kramte Christian dieses kleine Glas aus seiner Jackentasche und roch einmal am Inhalt. Es roch natürlich scheußlich und schön anzusehen war es außerdem auch nicht. Dieser Trick führte dann relativ schnell zum gewünschten Ziel und hat bis heute gehalten - und das bereits seit etwa 16 Jahren.

13. Februar – Kontinuität


Jedes Mal freuen wir uns aufs Neue, wenn der jeweils aktuelle Torquato-Katalog im Briefkasten steckt. Seit fast 24 Jahren fotografieren wir für die Torquato AG mit Sitz in Geesthacht und durften neben vielen Bildern für den Innenteil der Printausgabe sowie den Online-Auftritt des Unternehmens schon viele Titelbilder machen. Da wir seit Jahren digital fotografieren und dabei die Fotos direkt auf dem Tablett mit dem Kunden abstimmen, freuen wir uns umso mehr, die gedruckte Ausgabe in den Händen zu halten. Erst beim Durchblättern sieht man, wie viel Liebe und Geschmack in dem Katalog stecken. Sowohl bei der Auswahl der Dinge, als auch in der Gestaltung. So breit gefächert wie das Sortiment, sind auch unsere fotografischen Herausforderungen: Modeaufnahmen wechseln sich mit Stillleben ab, mal fotografieren wir outdoor und mal im Studio. Von Vasen und Besteck, über Möbel und Gartengeräte ist alles dabei, was das Herz begehrt. Wir freuen uns auch nach so vielen Jahren immer noch, die ausgesuchten Dinge mit Seele ins Licht zu setzen.

www.torquato.de

12. Februar – Feinmotorik vs. Grobmotorik


Es gibt Menschen, die können selbst kleinste Schräubchen ohne jede Probleme wieder an die entsprechende Stelle "hineinschrauben" und es gibt Christian. Neidvoll blickte er auf den Arbeitstisch von Ulf Kühn – siehe Foto – und hätte selbst einmal Lust, Kameras und Zubehör wieder in Gang zu setzen. Allerdings weiß er nur zu gut, dass das nicht seine Kernkompetenz ist. Zu ungeduldig, zu hibbelig, zu ungeschickt. Das bedauert er sehr. Schon in seiner Kindheit hatte er den Wunsch so basteln zu können, wie einige seiner Schulfreunde. Die konnten Schiffsmodelle mit der gesamten Takelage einwandfrei zusammenbauen, beziehungsweise kleben, ohne dass man am Ende Klebereste sah. Bei Christian sahen selbst die Fallerhäuschen der Modelleisenbahn aus, als wenn sie in Klebe gebadet hätten. Heute übernehme ich lieber alle feinmotorischen Dinge. Sicher ist sicher. 

11. Februar – Einer der letzten seiner Art


Ulf Kühn ist 60 Jahre alt, hat den Beruf des Feinmechanikers bei der Philips Medizintechnik erlernt, anschließend dort gearbeitet und ist mittlerweile seit über 30 Jahren Service-Techniker für Hasselblad-Kameras in Ahrensburg, zuerst im Angestelltenverhältnis und seit einigen Jahren als Einzelunternehmer. Mit seinen speziellen Fähigkeiten ist er mittlerweile einer der letzten seiner Art. Wir trafen ihn in der letzten Woche in seiner Werksatt. 


Meerfreiheit: Wie sind Sie zu Ihrer jetzigen Tätigkeit gekommen?


Ulf Kühn: Ich habe mich schon früh für Hasselblad-Kameras interessiert und mir fehlte für meine eigene Kamera ein kleines Ersatzteil. Da bin ich in die damalige Niederlassung nach Ahrensburg gefahren und habe mit Herrn Burghaus gesprochen. Der konnte mir bei meinem Problem sofort helfen und ich habe ihn direkt gefragt, ob ich dort arbeiten könne. Schicken Sie doch bitte formlos ihre Papiere an mich, das war seine Antwort. Bei einem weiteren Telefonat sagte er nur, sobald eine Stelle frei würde, bekäme ich Bescheid. Nach über einem Jahr rief er mich in einer Mittagspause an und fragte nur: "Wann können Sie anfangen?"


Was lieben sie an ihrem Beruf?


Die Vielfalt, die interessanten Menschen und deren Lebensgeschichten, von denen man ansonsten kaum etwas erfährt.


Kann man ihre heutige Tätigkeit erlernen?


Über eine offizielle Ausbildung kann man diesen Beruf nicht lernen. Man braucht natürlich eine feinmechanische Grundausbildung beziehungsweise Begabung und das nötige Verständnis. Dann benötigt man ungefähr fünf Jahre, bis man es drauf hat und danach kommt die Zeit, in der man weitere Erfahrung sammeln muss.


Können Sie von Ihrem Beruf leben, denn es wird ja heute überwiegend digital fotografiert?


Ja, ansonsten würde ich es nicht machen.


Würden Sie Ihren beruflichen Weg noch einmal genauso betreten?


Auf jeden Fall.


Erfahren sie in dem, was sie tun, eine Wertschätzung ihrer Kunden?


Teils, teils. Es gibt leider Kunden, bei denen ist geschenkt noch zu teuer. Das sind oft Menschen, die im künstlerischen Bereich arbeiten. Bei vielen anderen, die die Fotografie oftmals als Hobby betreiben, herrscht dagegen eine große Wertschätzung meiner Arbeit. Und ganz selten, aber nicht weniger bitter, mache ich auch sehr negative Erfahrungen, wenn es zum Beispiel um das Bezahlen geht. Ich wurde sogar schon einmal von einem Theologen nicht bezahlt; man könnte fast sagen, Betrug mit göttlichem Beistand. Aber das sind glücklicherweise die Ausnahmen.


Was war ihr schönster oder kuriosester Auftrag?


Das ist schon etwas länger her. Eine junge Familie mit zwei Kindern hatte von dem Großvater eine Hasselblad-Ausrüstung geerbt. Zwei große schwarze Hasselblad-Koffer voll. Die Ausrüstung wollten sie verkaufen und deshalb sollte vorher alles noch einmal in den Service gehen. Der Mann sagte noch bei der Übergabe der Ausrüstung, dass nach seinem Dafürhalten die Filmmagazine wohl total kaputt seien. Die Familie bekam von mir einen Kostenvoranschlag, den sie akzeptierten. Als ich bei der Durchsicht der Geräte bei den besagten Filmmagazinen ankam, öffnete ich sie und machte eine unglaubliche Entdeckung. Auf den in den Magazinen befindlichen Spulen – der Großvater hatte jeweils zwei eingesetzt – hatte er Geldscheine aufgewickelt. Sozusagen als Spardose. Nach der erfolgten Reparatur der kompletten Ausrüstung übergab ich neben den beiden Koffern der Familie einen Umschlag mit insgesamt 40.000,- D-Mark. Das war sozusagen das Erbe und der Mann erzählte daraufhin noch, dass der Großvater immer gesagt hätte, dass er wenig Geld habe. Die Familie hat sich so sehr gefreut und bedankt, das werde ich nie vergessen.


Wer ist ihr Traumkunde?


Das sind die Menschen, die mir vertrauen. Kunden, die zu mir sagen: Machen Sie das bitte fertig und die nicht über den Preis diskutieren, sondern meine Arbeit einfach wertschätzen. Mittlerweile werden ja viele gebrauchte Kameras und Zubehör über das Internet gehandelt und wenn ich dann lese, dass manche extra eine Rechnungskopie meiner Instandsetzungsarbeit dem Angebot beifügen, dann empfinde ich das ebenfalls als große Anerkennung und gleichzeitig erhöht das den Preis für den angebotenen Artikel.


Vielen Dank für das Gespräch.

10. Februar – Probier's mal mit Gemütlichkeit


Wenn es irgendwo knistert, ist Oskar nur Sekundenbruchteile später vor Ort. Nichts Fressbares entgeht seinem Gehör, beziehungsweise seiner Nase.  Wenn dann noch zur Feier des Tages Andreas mit großer Hingabe einen Apfel schält und in Scheiben schneidet, ist die Vorfreude riesengroß, denn eine der Delikatessen für Oskar sind nun einmal Äpfel. Wenige Augenblicke danach lässt er sich gemütlich neben seinem Herrchen auf dem Sofa nieder. Er ist ein echter "Genießerhund", der auch schon einmal bei schlechtem Wetter nach zwanzig Metern wieder zum Haus umdreht, um so unmissverständlich klarzumachen: Heute bitte keine überflüssigen Spaziergänge oder sonstige Fisimatenten. Das Sofa, sein Körbchen und ein wenig Zuwendung reichen dann vollkommen für einen perfekten Tag aus.

09. Februar – Ruhestörung


Was macht denn die Erdkröte um diese Jahreszeit auf der Handfläche? Sie blinzelte uns noch ein wenig verschlafen an und konnte es kaum fassen. Bis vor wenigen Minuten schlief sie noch ruhig und zufrieden unter einem Auffangeimer in der Nähe eines bald zu errichtenden Amphibienschutzzauns. Wenn dieser Zaun in den nächsten Tagen aufgebaut ist, soll er die Kröten, Frösche und Molche in geordneten Bahnen direkt zu einem der zahlreichen Auffangeimer weiterleiten. Dann werden sie über die viel befahrene Straße getragen, entgehen dadurch den gefährlichen Autoreifen, um auf der anderen Straßenseite wieder in die Freiheit entlassen zu werden. Wieder in Sicherheit angekommen, setzen sie ihren Weg zu den Teichen und Tümpeln fort, um abzulaichen. Wir entschuldigen uns bei dieser Erdkröte für die Ruhestörung, denn die Ursache war ein Fotoshooting für den Titel vom Sachsenwalder. Noch eine kleine Randnotiz, die uns erstaunt hat: Die Erdkrötenmännchen lassen sich von den Weibchen bis zu zwei Kilometer weit auf dem Rücken zu den Laichgewässern tragen. Sachen gibt's ...

08. Februar – Frohe Ostern …


... jetzt schon? "Ihr spinnt wohl!" Okay: Dann eben Valentinstag, Halloween, Vater- und oder Muttertag, Pfingsten, Geburtstag, Tag der Deutschen Einheit, Fronleichnam, Weihnachten, Silvester, Namenstag und, und, und. Hauptsache, wir können konsumieren. Eigentlich wollen wir ja unser Leben nachhaltiger gestalten, dem ausufernden Konsum abschwören, unsinniges einfach nicht mehr beachten, bei Mode mehr auf fair-produzierte Produkte setzen, bei Lebensmitteln hauptsächlich bio und regional wählen. In der Realität sieht es dann doch oft gänzlich anders aus. Oder wie ist es sonst zu erklären, dass es so viel Überflüssiges zu kaufen gibt – überflüssig ist dabei natürlich reine Ansichtssache. Auf unserem heutigen Foto sind es ja "nur" Schoko-Osterhasen. Schnell gekauft, schnell verschenkt und schnell gegessen. Man muss halt an seine Liebsten denken und Liebe schenken. Aber ist DAS wirklich nachhaltig? 

07. Februar – Auch eine Prinzessin braucht mal Trost


Greta ist manchmal wie eine Prinzessin auf der Erbse. Dabei wandelt sich ihr Gemütszustand manchmal von extrem anhänglich bis hin zu ein wenig zickig, überraschend schnell und unerwartet. Heute allerdings war Trösten angesagt, denn die dritte Runde des Trimmens stand auf dem Plan und nach einer Stunde "auf dem Trimmtisch stehen", wollte sie einfach auf den Arm und ein wenig Zuneigung bekommen (bildeten wir uns zumindest ein). Keine dreißig Sekunden war Greta auf Mareikes Arm, die Kamera gerade für einen Lichttest geholt, die ersten Fotos schon im Kasten, da fing sie an, Mareikes Ohr anzuknabbern, um endlich wieder durch die Gegend toben zu können – da hat die kleine Prinzessin halt ihren eigenen Klopf, aber das sagt man den Terriern ja eh nach … 
Und danach ging es noch für eine weitere Stunde ans Trimmen und nun ist erstmal für etwa sechs Wochen Ruhe.

 

06. Februar – Völlerei - aber bitte mit Sahne 

 

Das Café Koch ist eine Institution in Grünhof-Tesperhude bei Geesthacht. Seit über 60 Jahren werden in dem familiengeführten Betrieb herrlichste Torten und Kuchen nach traditionellen Rezepten hergestellt. Heute waren es an die 20 verschiedenen Sorten. Haben wir jedenfalls in der Auslage gezählt. Wir freuen uns immer, wenn wir dort in der Nähe etwas zu tun haben oder dort mit den Hunden an der Elbe spazieren gehen und uns die Kaffe-und-Kuchen-Lust packt . Dann gibt es nichts schöneres, als dort einen kleinen Zwischenstopp einzulegen und ein oder zwei hauseigene Kreationen zu verköstigen. Es geht aber auch so wie heute, wo wir uns einfach mal eine kleine Auswahl der Torten mit nach Hause genommen haben. Wir konnten gerade noch ein "Erinnerungsfoto" machen, bevor es den Leckereien an den Kragen ging. Mal sehen, wann wir das nächste Mal in den Genuss kommen … 

05. Februar – "Da gehst Du hin, geliebtes Ding"


Frei nach Shakespeare, empfanden wir die Rückgabe dieses schönen Stückes als ein wenig schmerzhaft. Hatte sie uns doch die letzten zwei Tage begleitet und dabei mehr als beglückt. Es spielt eben eine Rolle, ob man ein Handwerkszeug gerne in die Hand nimmt oder ob es rein funktional ist, aber beim Benutzen keine Emotionen wecken kann. Wir waren der Firma IPS Fotohandel Kleiner Kielort in Hamburg sehr dankbar, dass sie uns die Möglichkeit des Ausprobierens gegeben hat. IPS ist eine der letzten Firmen in Hamburg, die sich auf Fachberatung rund um das Thema Fotografie versteht. Seit vielen Jahren sind wir bereits Kunde, manche Jahre weniger aktiv und trotzdem wurden und werden wir stets hervorragend betreut. Das kann halt kein Internet-Anbieter.

04. Februar – Werkzeug zum Testen


Wochenende. Neue Kamera ausgeliehen. Zum Testen. Einfach mal so. Eigentlich Spielkram. Aber herrlich. Macht sie bessere Fotos? Oder viel eher: mache ich damit bessere Fotos? Nein. Auf keinen Fall. Bringt aber Spaß. Hier ein bisschen an den Einstellungen herum schrauben. Da ein wenig die Grenzen der Kamera ausloten. Und dann heute, am zweiten Tag, während eines kleinen Waldspaziergangs ausgiebig Gelegenheit zum Testen der Kamera gehabt. Dass wir uns ein wenig verlaufen haben, wollen wir nicht verschweigen. So wurden aus den angedachten 30 Minuten am Ende knapp zwei Stunden mit schönen neuen Eindrücken der Umgebung. Kendo und Greta hat es ebenfalls gefreut.

03. Februar – Theater, Theater …


Dienstags bei Morrie. Im Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg. Mit Charles Brauer und Danny Exnar. Großartige Schauspieler. Ein dankbares Publikum. Und dennoch blieben wir merkwürdig unberührt von dieser Aufführung. Vor einigen Jahren hatten wir bereits das Buch gelesen und den Kinofilm mit Jack Lemmon in seiner letzten (Haupt)rolle gesehen. Dabei waren wir zuerst etwas skeptisch, ob der uns aus vielen Filmen bekannte amerikanische Schauspieler und Komiker – der oft im Duo mit Walter Matthau zu sehen war – auch bei diesem ernsten Thema würde fesseln können. Er konnte. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit: Mitch Albom (der Autor, der seine Geschichte mit Morrie aufgeschrieben hat) ist ein erfolgreicher Sportjournalist, doch trotz seines beruflichen Erfolgs fühlt er eine Leere in seinem Leben. Eines Nachts sieht er zufällig in einer Nachrichtensendung, die seinen ehemaligen College-Professor Morrie Schwartz in den Fokus rückt, den er nach seinem Studium aus den Augen verloren hatte. Morrie, mittlerweile 78 Jahre alt, leidet an der unheilbaren Nervenerkrankung ALS und wird schon bald auf einen Rollstuhl angewiesen sein. Bei ihrem ersten Treffen verläuft die Begegnung überraschend freundschaftlich, obwohl Mitch sich schuldig fühlt, den Kontakt zu Morrie nicht aufrecht erhalten zu haben. In den wöchentlichen Treffen, die folgen, führen die beiden tief gehende Diskussionen über das Leben, die Liebe, das Glück und den Tod. Mitch, der sich erneut in die Rolle eines Studenten versetzt fühlt, kann kaum fassen, dass die alte Freundschaft zwischen den beiden so schnell wieder aufgeblüht ist. Gemeinsam hinterfragen sie die oberflächliche und egozentrische Absurdität der Sportwelt.

Trotz Morries bevorstehendem Tod, bleibt er (s)ein Lehrer mit scharfem Verstand. Sein langsames Sterben gibt ihm eine bemerkenswerte Klarheit über die Dinge. In nur wenigen Monaten schaffen es die beiden, ihre Beziehung zu vertiefen und viele Aspekte des Lebens zu erforschen. Morrie bleibt für Mitch ein inspirierender Lehrer, der ihn dazu bringt, die Prioritäten in seinem eigenen Leben zu überdenken und die Werte jenseits der oberflächlichen Erfolge der Sportwelt zu schätzen.
Das Buch, der Film, aber durchaus auch das Theaterstück sind eine absolute Empfehlung von uns für alle, die Tiefgang mögen.

02. Februar – Lück muss man haben


Genau das hatten wir heute Vormittag am Schaalsee beim Fotoshooting. An einem wunderschönen Ort, fast direkt am Seeufer gelegen, hat Kristina Lück ihre Praxis- und Seminarräume. Dort arbeitet sie als Professional Coach und Heilpraktikerin auf dem Gebiet der Psychotherapie. Nachdem wir uns erst einmal staunend den sehr nah gelegenen Schaalsee freuten, wurden wir von einer gut gelaunten Kristina herzlich empfangen. Wir kamen sofort ins Plaudern und gingen fast nahtlos zum Fotografieren über. Es war ein wunderbarer Austausch und die Zeit verging wie im Flug. Gut in Erinnerung geblieben ist uns außerdem der Erstkontakt von Kristina, die in ihrer E-Mail unter anderem schrieb: "Ihr seid mir wärmstens von Kathrin Götz empfohlen worden und ich versuche nun mein Glück, nachzufragen, ob ich die Chance auf ein Fotoshooting mit euch habe?" Nach unserem heutigen Fototermin können wir von ganzem Herzen antworten: Wir hatten heute das große (G)lück, Kristina kennenlernen zu dürfen und freuen uns auf weitere Termine mit ihr.
www.luecksgefuehle.de

01. Februar – So ein Quark
 

Vor eineigen Tagen wurde ich wieder einmal "Opfer" meines Instagram-Feeds. Genauer gesagt: von einem Reel auf Instagram. Dort sah ich, wie ein Brot aus Quark und Dinkelmehl gebacken wurde und dabei auch noch sehr ansprechend  aussah. DAS musste ausprobiert werden. Der Teig besteht einfach nur aus einem Teil Quark, einem Teil Dinkelmehl, etwas Backpulver, etwas Salz und je nach Belieben diverse getrocknete Kräuter, ein wenig Knoblauch und was einem sonst noch so einfällt. Nach einer guten halben Stunde im Ofen kann das Genießen bereits beginnen.  Selbst Christians anfängliche Skepsis wich schon nach dem ersten Bissen. Eine tolle Alternative zu klassischem Brot und so viel bekömmlicher.

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