30. Juni – Und sie dreht sich doch


Jedenfalls für einen kleinen Moment. Zuerst bemerkten wir es nur an dem "wandernden" Schatten, der über den Boden huschte. Dann hob sich unser Blick und wir konnten uns ein Schmunzeln nicht verbergen. So eine Windmühle, wie sie in Braak steht und die sogar bis heute noch einen Großteil des verwendeten Mehls für die Backstube produziert, ist schon ein imposantes Gebäude. Oft sind wir schon achtlos an der Braaker Mühle vorbeigefahren, aber seit letztem Jahr mit dem Vorsatz, dort das neu eröffnete Mühlen-Café zu besuchen. Heute hat es endlich geklappt und für 30 Minuten waren wir dem Alltag entschwunden und durften einen kurzen Moment sogar Zeugen des sich drehenden Windrades sein. Imposant. Und lecker.

29. Juni – Teamgeist


Wir fotografierten heute in Ratzeburg – mit herrlichem Ausblick auf den Küchensee – neue Produkte für Torquato. Und das in einer Location mit dem schönen Namen Villa Martha, die genau neben der Villa Bertha liegt – das gibt es auch nicht allzu oft. Zugegeben, die heutigen Temperaturen, beziehungsweise die feuchte Wärme, erschwerten uns ein wenig das Arbeiten. Der Blick auf Ratzeburg und den See entschädigte dafür umso mehr. Und natürlich die Menschen, mit denen wir zusammen gearbeitet haben. Wir kennen uns mittlerweile seit vielen Jahren, schätzen uns gegenseitig sehr und verbringen zusammen eine arbeitsintensive und zugleich schöne Zeit. Und darum geht es doch letztendlich, oder?

28. Juni – Augenpause


"Du hast schon ganz quadratische Augen!", ist einer der Sprüche, die Eltern ihren Kindern bei zu langem Fernsehkonsum mit auf den Weg geben. Heutzutage ist es nicht mehr so sehr der Fernseher, der auf die Augen geht, sondern es sind die Bildschirme von Computern und Handys. Wir kommen am Tag geschätzt auf vier bis fünf Stunden Bildschirmzeit – einige von uns sogar auf noch mehr. Laut Aussage eines Augenarztes ist es wichtig, zwischendurch den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, bewusst zu blinzeln – um die Produktion von Augenflüssigkeit anzuregen – und ab und an eine kleine Augenmassage zu machen, denn das stärkt die Augenmuskulatur, wirkt Müdigkeit entgegen und regt die Durchblutung an. Generell gilt, dass der Blick auf einen Monitor unsere Wahrnehmung beeinträchtigt und uns engstirniger werden lässt. 

27. Juni – Königin für eine Nacht und einen Tag


Wir konnten der Königin der Nacht nicht widerstehen. Ein Anruf von Lilli genügte und wir machten uns schon wenige Minuten darauf auf den Weg nach Aumühle. Nur wenige Augenblicke später öffnete Lilli die Tür, führte uns direkt in ihren Garten und dann standen wir vor ihren Kakteen mit dem wunderschönen Namen Königin der Nacht. Vor nicht einmal fünf Jahren bekam sie einen kleinen Ableger geschenkt, hegte und pflegte ihn – im Sommer auf der Terrasse, im Winter im Keller – hatte zwischenzeitlich fast schon die Hoffnung auf eine Blütenpracht aufgegeben und staunte heute Morgen nicht schlecht, als sie die 28 Blüten an ihren Kakteen sah. Da sie in jungen Jahren eine Ausbildung zur Fotolaborantin in Hamburg gemacht hat, ist Lilli nach wie vor fotobegeistert, macht selbst viele Fotos mit ihrem Handy und dachte sich, dass es auch für uns ein interessantes Motiv sein müsste. Und so wird die Blüte der Königin der Nacht auf unserem Blog weiter blühen.

26. Juni – Das Leben könnte so einfach sein …


… wenn man nicht gerade in einer Großstädter-Blase lebt. Denn während dort noch über die Anzahl der Geschlechter und der damit verbundenen Anzahl an Toiletten diskutiert wird, wird an anderer Stelle vollkommen pragmatisch gehandelt. So wie zum Beispiel in St. Peter-Ording. Da dürfen nämlich sowohl eine Königin, als auch ein Zauberer und sogar ein geschlechtsneutrales Alien dieselbe Toilette benutzen. Scheint zu funktionieren und das nur mit etwas Verstand und  gutem Willen. Bis so eine einfache Lösung für ein zutiefst menschliches Bedürfnis allerdings in die großen Städte vorgedrungen ist, müssen wahrscheinlich noch viele Jahre vergehen. Bis dahin können sich die Schilderproduzenten jedoch ins Fäustchen lachen und an möglichst unterschiedlichen Beschilderungen basteln. Außer an diesem einen stillen Örtchen an der Nordsee, denn da reicht eines für alle.

25.Juni – Besuch bei Rüdiger


Rüdiger? Wer ist das denn schon wieder? Rüdiger ist ein Walliser Schwarznasenschaf. Er lebt (oder lebte) im Westküstepark in St. Peter-Ording. Die Walliser Schwarznasenschafe haben es uns seit vielen Jahren angetan und wir hatten vor ein paar Jahren sogar schon einmal das Glück, sie in ihrer natürlichen Umgebung, dem Kanton Wallis in der Schweiz, besuchen zu können. Und wie kommt nun Rüdiger ins Spiel? Ganz einfach: neben zweier Schafpatenschaften im Wallis, habe ich (Mareike) auch einmal eine Patenschaft für ein Schwarznasenschaf für ein Jahr im Westküstenpark übernommen. Als dann die Patenschaftsurkunde kam, konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen, denn mein Patenschaf hieß - genau: Rüdiger. Und ob der noch im Westküstenpark lebt, wollte ich heute überprüfen. Passenderweise waren dort heute die Schaftage und neben einem Besuch der amtierenden Lammkönigin und -prinzessin, wurden die Schafe vor den Augen der Besucher geschoren. Eine kleine Herde an Schwarznasenschafen war auch dabei, allerdings ohne Rüdiger. Ob der nur nicht mehr im Park oder etwa gar nicht mehr lebt, konnten wir allerdings nicht in Erfahrung bringen. Dafür aber bei der Schur von Waldemar zugucken und wir haben unter anderem aufgeschnappt, dass derzeit etwa 30 Cent pro Kilogram Schafwolle gezahlt werden und es in Europa offenbar nicht einmal mehr Fabriken gibt, in denen Schafwolle im großen Stil gereinigt wird. Verrückte Welt. 

24. Juni – Das Drachenfestival - Kunst oder Konsum?


Das Drachenfestival in Sankt-Peter-Ording bietet bereits seit 2007 eine Bühne für ambitionierte Drachenflieger, die dort ihre selbstgestalteten und -gebauten Drachen in voller Pracht steigen lassen. Alle handgefertigt, alles Einzelstücke. Und wir mittendrin. Denn, was macht man schon an so einem Wochenende ohne Termine und wenn noch nicht mal die Hunde dabei sind? Richtig: Wir liehen uns Räder und fuhren an den Strand. Und wo wir schon einmal dort waren – warum dann nicht gleich beim Drachenfestival vorbei schauen? Schon aus der Ferne erspähten wir die bunten Figuren am Himmel und hatten irgendwie damit gerechnet, deren Erbauer stolz am Strand im Sand stehen zu sehen. Doch am Ort des Geschehens angekommen bemerkten wir, dass die lustigen Flugobjekte allesamt am Boden fixiert waren und so vor sich hin schwebten. Das Ganze natürlich mit passender musikalischer Untermalung. Hinter uns bot sich ein ganz anderes Bild. Hier wurde ganz dem Konsum gefrönt. Angefangen von einigen Klamotten- und Hutständen, ging es an einem Asia-Imbisszelt vorbei an dänischem Softeis, hin zu Currywurst mit Pommes oder Fischbrötchen und am Ende der obligatorische Kaffeestand – es war für jeden Geschmack etwas dabei. Spätestens bei diesem Anblick fragten wir uns, ob wir Menschen (oder gerade wir Deutschen) eigentlich immer einen Anlass zum Konsumieren brauchen? Diese Frage war uns dann aber auch schnell egal, denn das dänische Softeis schmeckte hervorragend.

23. Juni – Kleine Auszeit 


Sankt Peter-Ording ist schon seit vielen Jahren ein fester Bestandteil unser kleineren und größeren Auszeiten – zumindest war es das, bis uns Bornholm "dazwischen" kam. Damals begleitete uns noch Foxterrierhündin Laika, geheiratet haben wir hier auch und ab und zu zieht es uns noch an diese schier endlos scheinenden Nordseestrände. Während es sich Christian an diesem Wochenende mit Kendo und Greta zuhause gemütlich macht, genieße ich mit meiner Schwester Andrea eine kleine Auszeit. Spazieren gehen, reden, gut essen, den ein oder anderen Wein trinken und einfach nur genießen. Viel aufregender wird es nicht. Zugegeben – die Sankt Peter-Ording-Liebe ist zwar in den letzten Jahren etwas abgekühlt – nicht zuletzt, weil es hier immer touristischer wurde und wir Bornholm für uns entdeckt haben – doch der Zauber lässt sich offenbar reaktivieren und wir freuen uns auf die kommenden Tage.

22. Juni – Ein Silberstreifen am Horizont


Irgendwann wussten wir nicht mehr, ob es noch vor oder bereits nach 14 Uhr war. Wir waren so tief in der Produktion für eine Zahnarztpraxis in Lohbrügge eingebunden, dass wir fast alles um uns herum vergessen haben. Bis zu dem Moment, als diese Geburtstagstorte ausgepackt wurde und es einen kurzen Augenblick gab, in dem alle 20 Personen, die heute am Shooting teilnahmen, fast andächtig und ein wenig sehnsüchtig darauf blickten. Soviel können wir noch berichten: am Ende blieb nichts mehr übrig und Christian hatte einen nicht unerheblichen Anteil an der Beseitigung dieser Geburtstagsüberraschung. Unser persönliches Fazit des Tages: das richtige Gebäck wirkt sich definitiv positiv auf die fotografischen Ergebnisse aus. Gerne mehr davon!

21. Juni – Mit dem Herzen dabei


"Du gehst zum Konfirmandenunterricht!" Mit diesem Satz, den sie zu ihrer Tochter sagte, begann für die Tochter der Unterricht und für Ann-Kathrin ihre ehrenamtliche Tätigkeit, die sie mit vollem Herzen ausübt. Heute trafen wir die sympathische Wohltorferin im Café Kirchberg, um sie für den Sachsenwalder zu fotografieren. Zuerst gab es einen Kaffee, danach erzählte Ann-Kathrin von den verschiedenen Bereichen, in denen – neben ihr – viele andere ehrenamtliche Helfer tätig sind. Sie erzählte von der großen Freude, die ihr und anderen durch diese Tätigkeit geschenkt wird. Nicht immer direkt bei jeder Arbeit ( wer schleift schon gerne stundenlang Parkettböden ab?), aber zum Beispiel durch viele positive Rückmeldungen von Menschen, die wieder einen Anlaufpunkt in der Gemeinde gefunden haben. Das Café Kirchberg in der Kirche Wohltorf ist ein bezaubernder Ort voller Ruhe – bis um 18 Uhr, wenn die Kirchenglocken läuten. Bei schönem Wetter ist der selbst gebackene Kuchen übrigens auch draußen zu genießen. Der nächste Termin im Café ist der 2. Juli von 15 bis 17 Uhr.

20. Juni – Herzlich willkommen


Wenn wir unsere Umwelt so betrachten, verschlägt es uns manchmal fast die Sprache. Wir sehen einen Vorgarten, eine Mitfahrbank, ein Verkehrsschild und uns erfasst eine Traurigkeit, die wir kaum erklären können. Woher kommt diese Traurigkeit? Vielleicht ist sie da, weil unsere Fantasie eine Geschichte hinter all den Dingen sieht, die hoffentlich in der Realität ganz anders ist. Denn dieses Exemplar einer Mitfahrbank sieht aus, als ob sie das letzte Mal im vorigen Jahrtausend benutzt wurde. Und auch das Verkehrsschild hat wohl keine Bedeutung mehr. Schade, dass sich niemand findet, der es abmontiert. Immerhin gibt es augenscheinlich jemanden, der sich um die Pflanzen in den Töpfen kümmert. Vielleicht ist vieles dann doch nicht so trostlos, wie wir es zu sehen meinen.

19. Juni – Emsig wie eine Biene


"Woran arbeitest Du gerade?" ist jedes Mal unsere Eingangsfrage an Erwing, wenn wir für Fotoaufnahmen für die LandLust bei ihm und seiner Frau Barbara sind, mit der wir die köstlichsten Rezepte fotografieren. Meistens ist Erwing gerade mit dem Bühnenbau eines seiner Theaterstücke beschäftigt oder er erzählt uns Geschichten, wie zum Beispiel von der letzten Preisverleihung des Fabelhaften Bremer Schlüssels – dem Wanderpreis für die Arbeit im Bereich der freien darstellenden Künste in Bremen. Heute war es anders. Er war gerade bei der Fertigstellung eines Verkaufsstandes – für sich selbst. Auf unsere Frage "Was willst Du denn verkaufen?" zeigte er uns seine neuesten Kreationen: selbstgemachte Bienenwachstücher, die nicht nur in verschiedenen Größen, sondern auch in vielen unterschiedlichen Mustern daher kamen und die er auf verschiedenen Märkten verkaufen möchte. Natürlich. Biologisch. Wiederverwendbar. Echte Alleskönner – genau wie Erwing.

18. Juni – Man nannte ihn Hombre


Dieser Blick. Dieser durchdringende Blick. Die blauen Augen. Sein Aussehen und sein Schauspiel. Er war ein Held unserer Jugend. Paul Newman – rund drei Jahrzehnte zählte er zu den populärsten und erfolgreichsten Hollywoodstars. Ob an der Seite von Robert Redford in Butch Cassidy and the Sundance Kid, in Der Clou oder in Die Farbe des Geldes, seine schauspielerische Präsenz war einfach überragend. Heute Abend konnten wir ihn in dem Westernklassiker Man nannte ihn Hombre von 1967 sehen. Das Lexikon des internationalen Films schreibt unter anderem: "ein spannender, psychologisch gut aufgebauter und hervorragend fotografierter tragischer Western, der mehr Wert auf die innere Spannung von Charakteren und Dialogen legt, als auf äußeren Effekte". Und weil wir uns nicht sofort loseisen konnten, sahen wir im Anschluss noch die Dokumentation Paul Newman – ein unwiderstehlicher Typ über diesen großartigen amerikanischen Schauspieler. Wie schön, dass es den Sender Arte gibt.

17. Juni – In der Wildnis


Kurz vor dem großen Wolkenbruch waren wir heute an der Bille unterwegs. Keine Safari, sondern eher ein Übungsprogramm: Filmen mit dem Mobiltelefon mit dem Gimbal. Uns interessierte, wie ruhig die Schwenks werden und wie schnell wir jemanden verfolgen können, ohne dass es zu extremen Verwacklungen führt. Und das alles probierten wir am Bille-Wanderweg in der Nähe von Reinbek-Ohe - einer unserer liebsten Wanderstrecken mit Kendo und Greta in Richtung Witzhave, gerne mit anschließender Einkehr im Gasthof Waldeslust in Hamfelde. Davon waren wir heute leider meilenweit entfernt und suchten dann doch bei aufziehendem Gewitter mit Blitz und Donner lieber schnell das Weite, beziehungsweise unser Auto. Dieser sommerliche Regenguss hat uns aber auch an unsere Kindheit erinnert. Wie haben wir es als Kind geliebt durch einen herrlichen kühlenden Sommerregen zu laufen ...

16. Juni – Home sweet home


Manchmal sehen und fotografieren wir Dinge oder Orte, die auf uns eine traurige Ausstrahlung haben. So wie heute in einem Treppenhaus in einer mittelgroßen Stadt im Norden. Da liegt diese Fußmatte in dem fast dunklen Treppenhaus und alles, aber wirklich auch alles, wirkt hier düster und überhaupt nicht heimelig. Natürlich haben wir alle unterschiedliche Wahrnehmungen und Bedürfnisse, doch wir sind heute mehr als zuvor davon überzeugt, dass ein schönes Umfeld zu einem besseren Wohlbefinden führen kann. 

15. Juni – Partytime in der Alten Deichkate


Nach der Ausgabe ist vor der Ausgabe. Und so hatten wir heute das Vergnügen, das Erscheinen der zweiten Ausgabe der Lieblingsadressen Vier- und Marschlande gebührend zu feiern. Wie auch schon bei der ersten Ausgabe, kamen die Gewerbetreibenden  in der Alten Deichkate zusammen -einem einfach schönen Ort um zu feiern, zu essen und um zu klönen. Wir hatten ja einen kleinen Vorteil, da wir die Meisten ja schon beim Fotografieren kennengelernt haben, aber untereinander kannten sich noch längst nicht alle. Genau zu diesem Zweck dient dieser Abend. "Ach, Sie sind das, sie kannte ich ja noch gar nicht.", war in der Deichkate ein häufig gehörter Satz, genauso wie: "Endlich sehen wir uns mal wieder." Dazu gab es eine exzellente Bewertung bei bestem Wetter unter freiem Himmel - die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Abend. Wir durften in den letzten Wochen die Vier- und Marschlande noch ein ganzes Stück besser kennenlernen und sind von der Landschaft und den Menschen einfach nur begeistert.

14 .Juni – Da ist man ein Mal nicht zu Hause ...


... und schon macht der Mann, was er will. Das kam mir als erstes in den Sinn, als ich Christians Essen sah. Aber ich kann es ihm auch nicht verdenken: Monatelang predigte ich gesunde Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Nüssen, etwas Fisch, kaum Fleisch und wenig Zucker, Weißmehl und Alkohol. Es hat alles nichts genützt. Bei der erstbesten Gelegenheit wird gesündigt, was das Zeug hält. Es gab Bratwürste mit Kartoffel- und Krautsalat und dazu "den berühmt berüchtigten" Gewürzketchup. Und was habe ich gesehen, als ich wieder nach Hause kam? Einen vollkommen glücklichen Christian. Vielleicht kaufe ich mir demnächst ja mal wieder eine Fertigpizz…

13. Juni – Es ist immer etwas zu tun

Heute waren wir nach knapp drei Wochen wieder auf unserer Baustelle in Meudelfitz  – haben zwei Gespräche wahrgenommen und mal wieder nach dem Rechten geschaut. Im Haus tut sich nach einer kurzen Pause einiges und auch im Garten mussten wir uns wieder um die überall durchschlagende wilde Brombeere kümmern. Am Ende waren wir einfach nur müde und wollten schnellstmöglich nach Hause. Dagegen sprachen jedoch die Augen von Kendo und Greta. "Was? Den ganzen Tag dürfen wir nur gelangweilt in der Ecke liegen und darauf warten, dass ihr endlich mal Zeit für uns habt? Und jetzt soll es einfach so ins Auto und nach Hause gehen?" Kurzerhand änderten wir unseren Platz, fuhren die kurze Strecke nach Hitzacker direkt an die Elbe und gingen dort mit den beiden eine schöne Runde über die Elbwiesen. Das Licht war eindrucksvoll, spielte mit extremen Kontrasten und ließ die Natur geradezu leuchten. Während wir begeistert die Greifvögel am Himmel beobachteten, das Licht- und Schattenspiel genossen, vergnügten sich Kendo und Greta in der Elbe. Am Ende waren wir alle zufrieden und spätestens hinter Lüneburg hatte uns der Alltag aufgrund des Verkehrsaufkommens wieder zurück. In neun Wochen kommt die Küche …

12. Juni – Ach, Barbara, das ist ja wunderbar!


Kaum sind wir zu Hause angekommen, da hatten wir auch schon die neue Ausgabe der LandLust im Briefkasten. Dank Barbara Stadler haben wir sogar gleich zwei Fotostrecken in dieser Ausgabe. Mit ihr zusammen haben wir eine Bildstrecke über die verschiedenen Möglichkeiten der Fermentation von Gemüse realisiert. Es geht unter anderem um das Fermentieren und Einlegen von Rote Bete, Rotkohl-Apfel-Kraut, Mixed Pickels oder Kimchi. Die zweite Strecke ist auf Barbaras Tipp hin entstanden. Wir besuchten das Café Nu in Bruchhausen-Vilsen von Katharina Meindertsma. Für ihre Eigenwerbung haben wir bereits ein Jahr zuvor Fotos gemacht und freuten uns über ein Wiedersehen. Zu unserem Glück konnten wir den Riesling-Himbeer-Kuchen, der fotografiert wurde, im Anschluss an das Shooting auch essen – alles andere wäre eine Sünde gewesen. (Das Rezept dazu gibt es übrigens auch  in der aktuellen Ausgabe der LandLust.) Es ist die Kombination aus Fotografie, Austausch und Genuss, die uns bei diesen Aufträgen so gut gefällt und am Sonntag geht es gemeinsam mit Barbara um die neue Realisierung einer Bildstrecke. 

11. Juni – Ankunft


Zu Hause ist es doch am schönsten, oder? Von der Fähre kommend, ging es für uns heute auf dem deutschen Festland erst einmal quer durch Rügen in Richtung Stralsund. Wir wurden dann über Land durch etliche – nie zuvor gesehene – Dörfer umgeleitet und mussten uns optisch erst einmal wieder "umgewöhnen". Es besteht doch ein gewaltiger Unterschied zwischen den Häusern und Vorgärten auf Bornholm und denen, die wir heute in Deutschland gesehen haben. Die Dänen schaffen es mit einer perfekt unperfekten Beiläufigkeit Ding zu arrangieren oder zu dekorieren und es spricht uns in der Regel einfach an. In Deutschland kommt uns dagegen vieles eher spießig vor. Das ist natürlich eine rein subjektive Wahrnehmung, zusätzlich verklärt durch unsere rosarote Bornholm-Brille. Bei einem unserer letzten Gespräche auf Bornholm erfuhren wir, dass die Dänen als die Italiener Skandinaviens gelten, vielleicht ist das schon das ganze Geheimnis, weshalb wir uns dort so wohlfühlen. Und ganz bestimmt hängt es auch am skandinavischen Design, das wohltuend klar und zurückhaltend ist. Nun gewöhnen wir uns erst einmal wieder an die deutsche Architektur, die oft trist oder protzig und im schlimmsten Fall beides zugleich ist. So, genug gejammert – morgen sieht unsere Welt schon wieder anders aus.

10. Juni – Abschied ist ein scharfes Schwert


Besser als Roger Whittaker, der uns diesen unvergleichlichen Song schenkte, hätten wir unsere Gefühle, die jedes Mal beim Verlassen dieser Insel hochkommen, nicht ausdrücken können:


Abschied ist ein scharfes Schwert

Das auch so tief ins Herz dir fährt.

Du bist getroffen und kannst dich 
nicht wehren, Worte sind sinnlos,

Du willst sie nicht hören, weil

einmal geht auch die schönste Zeit vorbei.

Stunden der Liebe, du hast sie besessen.

Stunden, so zärtlich, du musst sie vergessen,

Denn das Leben geht ja weiter.

Abschied ist ein scharfes Schwert,

das auch so tief ins Herz dir fährt.

Du willst so stark sein und hast doch

nur Tränen

Uns bleibt diesen Zeilen nur hinzuzufügen, dass wir schon den nächsten Aufenthalt herbeisehnen, dann aber mit noch mehr Eis essen, Minigolf spielen, Räucherfisch essen, aufs Wasser schauen, den Wellen zuschauen, dem Wind lauschen, nette Menschen kennenlernen, Schiffe beobachten, wandern gehen, lesen, schreiben, fotografieren und vor allem noch mehr nichts tun.

09. Juni – Gespenstisch


Seit einigen Tagen liegt der unter der Flagge Bahamas fahrende Arctic Voyager Flüssiggas Tanker praktisch direkt vor unseren Augen vor Anker. Sollte es also zu einem unerwarteten Energie-Versorgungsengpass in Deutschland kommen, wissen wir bereits heute, woran es liegt. Am fehlenden Gas, das dieser Tanker transportiert oder besser transportieren sollte, denn es tut sich nichts an Bord. Vielleicht streikt ja auch die Mannschaft oder der Marktpreis ist gerade so in den Keller gegangen, dass es sich nicht lohnt weiterzufahren. Gespenstisch wird es allerdings nachts, wenn die Beleuchtung das Schiff in eine unheimliche Atmosphäre taucht, ein perfektes Umfeld für einen Agententhriller. Vielleicht geht aber auch nur unsere Fantasie mit uns durch.

08. Juni – Thortour


Heute sind wir früh aufgestanden. Jedenfalls für unsere Verhältnisse. Es ging nach Gudhjem zur ersten Fahrt mit M/S Thor. Alle Jahre wieder freuen wir uns auf die Tour mit dem historischen Schiff entlang der zerklüfteten Küste Ostbornholms zu den Helligdomsklipperne. Von dort ging es dann zu Fuß zurück zum Ausgangspunkt, immer entlang der Küste mit diesem weiten Blick über die Ostsee, nur unterbrochen von einem Zwischenstopp bei Dine, die genau in der Mitte des Weges in der alten Strandvogtei Ferienwohnungen hat und ein Café betreibt. Jedes Jahr im Juli und August gibt es dort zusätzlich Märchenabende mit verschiedenen Märchenerzählern und –erzählerinnen aus Deutschland. Nach gut vier Stunden waren wir zurück Gudhjem und hatten beim Anblick der Menschenmassen nur noch den Wunsch diesem – ansonsten so beschaulichen – Städtchen zu entfliehen. Das war heute definitiv die eigentliche Tortur.

07. Juni – Ein Tag an der Westküste


Heute Morgen ging es nach Vang  zum Klettern. Nein, nicht für uns, sondern für echte Kletterer, die zum Teil minutenlang regungslos im Seil hängen und nach der nächsten Griffmöglichkeit beim Aufstieg suchen. Dabei gesichert von einer weiteren Person, die (hoffentlich) in einem guten Verhältnis zu dem Kletternden steht. Das Boldern gehört zu den extrem anstrengenden Sportarten und scheidet für uns leider aus. Von "Aussicht genießen" kann ja hierbei auch keine Rede sein. Außer der Felsenwand bleibt ja nicht viel und am Ende - also oben angekommen - kehrt man flugs wieder um. Da erfreuten wir uns lieber an den schönen Ausblicken über die Ostsee vom Küstenwanderweg aus, schauten kurz bei einem dänischen Marineschiff vorbei, das den Besuch der Königin auf Bornholm begleitet und sprangen in Gedanken vom 1-Meter-Brett in der Nähe des Hafens. Das Wasser ist mit 12 Grad aber noch recht kühl und so geht Mareike am Abend lieber alleine schwimmen.

06. Juni – Wenn es Nacht wird auf Bornholm


Wir lieben diese Stimmung am Abend, kurz bevor es dunkel wird, gehen dann gerne noch einmal ans Wasser und schauen auf das Meer und in den Himmel. Sind schon Sterne zu sehen? Kreisen noch die letzten Möwen umher? Alles um uns herum ist still. Die allermeisten Menschen sind in ihren Häusern. Fernseher erleuchten die Wohnzimmer. Dabei stehen wir doch direkt vor der größten Leinwand. Manchmal, wenn wir nachts aufwachen, treten wir ans Fenster. Nur um zu schauen, ob das Meer noch da ist und in welchen Farben der Himmel gerade leuchtet. Wir können uns gar nicht satt sehen, denn zurzeit wird es nachts nur für kurze Zeit richtig dunkel. Doch bei der derzeitigen Wetterlage ist fast immer noch ein kleiner Lichtstreifen am Horizont zu sehen. 

05. Juni – Eiappetit


In den letzten beiden Tagen erging es uns am Morgen so wie Heinz Strunk, der in seinem autobiografischen Roman "Fleisch ist mein Gemüse" traurig-unterhaltsam von seiner Karriere als Musiker in einer Tanzkapelle in den 1980er Jahren berichtet und dort von dem regelmäßigen "Eiappetit" nach ihren Auftritten erzählt. Er selbst schaffte dabei stets nicht mehr als drei Eier, seine Bandkollegen bis zu acht Stück, allerdings in Form von Spiegeleiern. Spaß beiseite, bei uns gab es Rührei mit Tomaten, Zwiebeln und Basilikum und dazu ein Brot, für das wir sogar bis nach Aakirkeby gefahren sind. "Warum hast Du denn gleich zwei Brote gekauft, wir haben doch noch ein Schwarzbrot zu Hause?" war die eher rhetorische Frage von Mareike, denn kaum zuhause angekommen, hatten wir keine zehn Minuten später nur noch eineindrittel Brote übrig. Die ersten Zweidrittel aßen wir mit Olivenöl, Zitronen und Salz. Den Rest gab es dann schließlich am Morgen zu oben erwähntem Rührei. Wir müssen dringend wieder nach Aakirkeby …

04. Juni – Kescher und Eimer in Haralds Havn


"Wenn ich jetzt noch einen Kescher und einen Eimer hätte …" – "Komisch, genau daran habe ich vor wenigen Minuten auch gedacht …" war heute eine Konversation zwischen uns. Schon merkwürdig, wenn man nach vielen Jahrzehnten Leben noch genau den gleichen Wunsch hat, wie in der Kindheit. Einen Kescher und einen Eimer. Das war jedenfalls unser beider Gedanke an diesem einsamen Ort zwischen Gudhjem und Svaneke, als wir einen Schwarm Fische in dem kristallklaren Wasser beobachteten. Bereits der Weg dorthin war verwunschen. Vorbei an Felsformationen, Wacholderbüschen und Farnen gelangten wir zu Haralds Havn. Außer uns war niemand dort, die Hunde wären am liebsten sofort ins Wasser gesprungen, wir auch, aber dann entdeckten wir neben kleinen Garnelen noch diverse kleinere Fischschwärme, die direkt vor unseren Augen ihre Bahnen zogen. Die nächsten sechzig Minuten schwiegen wir, beobachteten die unterschiedlichsten Bewohner des Meeres, lauschten dem Kreischen der Möwen, dem Rauschen des Meeres, lagen dabei auf den warmen Steinen und waren einfach nur glücklich. Das ist schon bemerkenswert: Da muss man erst so alt werden um zu begreifen, dass ein Kescher und ein Eimer zum Glücklich sein reicht. Zugegeben, eine Tasse Kaffee an diesem Ort hätte es aber auch sein dürfen.

03. Juni – Immer wieder lacht der Mohn


Klingt ja irgendwie nach dem Titel für einem Roman, ist aber der erdachte Titel eines nie geschriebenen Gedichts. Sozusagen eine Ode an die Schönheit der Insel Bornholm und ihrer vielen Facetten. Okay, echte Literaten werden wir wohl so schnell nicht mehr, aber dafür träumen wir davon unseren ersten Krimi zu schreiben. Stoff dafür hätten wir reichlich, jetzt braucht es nur noch ein Storyboard. Natürlich würde er auf Bornholm spielen. Bis dahin erfreuen wir uns aber erst einmal täglich an den Farben auf diesem besonderen Flecken Erde. Und nun genug der Poesie, das Essen ist fertig und das Bier wird auch so langsam schal.

02. Juni – Second life


Was anderswo auf dem Müll landet oder – wie bei einem alten Wohnwagen wahrscheinlicher – auf dem Schrottplatz, hat auf Bornholm noch lange nicht ausgedient. Es ist schon erstaunlich: an gefühlt jeder zehnten Hauseinfahrt ist ein Schild mit der Aufschrift Lopemarked zu sehen. Meistens ist damit ein Garagenflohmarkt gemeint. Von hübsch hässlich bis schön rostig oder abgeliebt ist alles dabei: Tonfiguren, Gläser, Milchkannen, Toaster, Fahrräder, Gartenwerkzeuge, Vasen, Kleidung und einfach alles, was sich im Laufe der Jahre in einem Haushalt so angesammelt hat. Nicht selten werden diese Flohmärkte oder Antikläden professionell aufgezogen und in ehemaligen Werkhallen auf über einhundert Quadratmetern bieten Händler Trödel oder aufgearbeitete Möbel aller Art an. Außerdem gibt es etliche, regelmäßig stattfindende, Flohmärkte in den größeren und kleineren Städten. Dänemark ist offenbar das Land der Jäger und Sammler und so bekam vermutlich auch dieser alte Wohnwagen eine zweite Chance als Mini-Café.

01. Juni – Zuerst kommen die Künstler


Es tut sich was in Nexø. Der zweitgrößte Ort Bornholms machte in den letzten Jahren nicht gerade einen einladenden Eindruck. Die Stadt an der Ostküste hatte ihren Höhepunkt in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als sie noch eine bedeutende Fischereiflotte beherbergte. Durch die zunehmende Überfischung der Ostsee nahm deren Bedeutung rasant ab und bis vor wenigen Jahren sah die Hafengegend trostlos aus. Dann kamen die ersten Künstler, kleine alternative Läden wurden eröffnet und als wir heute durch den Hafen schlenderten, stachen uns die vielen kleinen Läden und Cafés förmlich ins Auge. Letztes Jahr lag erst ein Hausboot im Hafen, jetzt sind es schon drei. Sollte der Neubautrend auf Bornholm anhalten – in Tejn entsteht gerade eine Mini-Hafencity – dann wird auch in absehbarer Zeit im Hafen von Nexø das ein oder andere Bauprojekt vorangetrieben werden, was dann wiederum ein anderes Publikum anziehen wird. Aber noch ist genug Raum für die Künstler vorhanden.

31. Mai – Da fährt man ein Mal zum Metzger


Tag sechs unserer Bornholmreise. Unser Weg führte uns zu Hallegård in die Mitte der Insel. Die luftgetrocknete Fenchelsalami stand auf unserer Wunschliste. Oft waren wir in den Jahren zuvor vergebens deswegen dort. Ausverkauft. Heute haben wir es eine halbe Stunde vor Geschäftsschluss dorthin geschafft und hatten Glück. Wir erspähten sie gleich nach dem Eintreten. Da hing sie: ein ganzes Exemplar. Doch es hieß kurz zittern. Ein Paar war vor uns an der Reihe und schien interessiert. "Wehe, wenn die beiden genau diese Salami kaufen. Wehe! Wie lange und kompliziert kann man eigentlich einkaufen? So alt sehen die doch noch gar nicht aus..."  unsere Gedanken hätten die beiden eigentlich im Nacken spüren müssen. Am Ende ihrer Einkaufs(tor)tour verließen sie den Laden lediglich mit einem Fitzelchen Salami – zum Glück nicht mit "unserer". Endlich waren wir an der Reihe. Doch anstatt uns zu fragen was wir wollen, schaute der Mann hinter der Theke gebannt auf Christians Kamera. Fragte uns fast abwesend, was wir wollen und sah uns selbst dabei nicht so richtig an, sondern die ganze Zeit auf den Fotoapparat. Schließlich fragten wir ihn, ob er sich für Fotografie interessiere. Dreißig Minuten später verließen wir den Laden mit der Fenchelsalami und einer neuen Geschichte. Wir erfuhren von David, einem gebürtigen Jugoslawen, der schon seit den 1990er Jahren in Dänemark und seit vier Jahren auf Bornholm lebt, von seinem früheren Leben als Fotojournalist. Er erzählte von seiner Ausbildung zum Fotografen, seiner Flucht vor dem Krieg nach Dänemark und seiner Liebe zur analogen Fotografie. Sofort gerieten Christian und David ins Fachsimpeln – über ihre bevorzugten Entwickler aus damaliger Zeit (D-76 von Kodak und Id-11 von Ilford), über die verschiedensten Kameramodelle und Objektive. David liebt seine alten Nikon Kameras und Objektive und ist traurig über den verloren gegangenen Zauber, der durch die Einführung der digitalen Fotografie abgelöst wurde. Was für eine unerwartete Begegnung in der Mitte Bornholms an der Theke eines Metzgers. Wir freuen uns schon darauf, David ein paar Abzüge von unserem Treffen zu schicken, denn nach eigener Aussage hat er es nicht so sehr mit dem Internet und freut sich stattdessen lieber über reale Dinge.

30. Mai – Aus Eis mach Zwei


Bei Is Kalas in Sandvig im Norden Bornholms gibt es bekanntlich unser liebstes Lieblingseis. Mehr Eis als dort essen wir dann ganze Jahr über nicht. Das liegt zum einen an Christina und Christian, die dort einen magischen Ort geschaffen haben und zum anderen an deren Eis, das uns immer wieder aufs Neue begeistert. Bereits vor über zwei Jahren erzählten sie von ihrem Plan, ein altes Eishaus im Hafen des Nachbarortes Tejn, das früher zur Eisabgabe für die Fischkutter benötigt wurde, zu einem Café umzubauen und dort ebenfalls ihr Eis sowie Kaffee und einige Backwaren anzubieten. Da aber die behördlichen Abläufe auch in Dänemark durchaus ihre Zeit in Anspruch nehmen, wurde die Eröffnung auf diesen Juni verschoben (leider erst nach unserer Abreise). Heute hatten wir das Vergnügen, die beiden sympathischen Bornholmer an ihrem neuen – schon fast fertigen – Ort zu treffen. Inklusive Führung und 360 Grad Rundblick. Wir freuen uns schon auf den nächsten Bornholm-Besuch, denn dann haben wir gleich zwei Anlaufstellen, wo wir unser Lieblingseis genießen können. Ach nein, sogar drei, denn in einem weiteren Café in Gudhjem gibt es bereits auch eine kleine Auswahl ihrer leckeren Eissorten. 

29. Mai – Im Wettfieber


Vor dem Rennen: "Ich bin mir ganz sicher!" Kurz nach dem Start: "Das sieht doch gut aus!" Nach der ersten von drei Runden: "Oha, aber es bleibt immerhin ein wenig Hoffnung." Nach dem Zieleinlauf: "Okay, das war schon mal gar nichts!" Bei der Vorstellung der einzelnen Rennteilnehmer so gut wie nichts zu verstehen muss kein Nachteil sein und im Endeffekt ging es um den Spaß, den wir zusammen mit einigen anderen tausend Besuchern definitiv hatten. Tippen wir jetzt nur auf Sieg oder wagen wir uns gleich die Zweier- oder Dreierwette? Das waren die Fragen vor den jeweiligen Rennen. Insgesamt standen heute neun Rennen auf Bornholms Trabrennbahn mitten in Almendingen auf dem Programm und endlich schafften wir es einmal, von Beginn an dabei zu sein, doch selbst unser intensives Beobachten beim Aufwärmen der Pferde konnte am Ende nicht helfen und so verließen wir die Rennbahn mit der Gewissheit, dass auch ein blindes Huhn kein Korn finden muss. Und: wirklich getippt haben wir auch nur bei einem Rennen – bei den anderen Runden nur im Stillen für uns.

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28. Mai – Ein Tag am Meer


Sommer. Sonne. Wasser. Und ein Eis. Das war unser gesamtes Tagesprogramm für heute. Nur der Wind und das leichte Plätschern der Wellen waren zu hören. Selten unterbrochen durch das Kreischen einer Möwe. Der Seetang bewegt sich im Takt des Wassers. Die Felsen speichern schon genügend Wärme, um sich einfach hinzulegen und dem Treiben zuzuschauen oder die eigenen Gedanken schweifen zu lassen. In der Ferne reihen sich mehr und mehr Menschen in eine Schlange vor Is Kalas ein, um endlich auch ihr Eis zu essen. Kein Laut dringt zu uns herüber. Jetzt einfach mal die Zeit anhalten.

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27. Mai – Rückblick


Nach nur zwei Tagen auf der Insel gibt es schon einen ersten Rückblick. Ungewöhnlich. Schön. Und ruhig. Genau so empfanden wir es heute bei unserer Abendwanderung von Hammerhavn zurück nach Sandvig rund um die Nordspitze Bornholms. Angenehm warm, kaum Wind und gerade das weit über die Grenzen der Insel bekannte Sandwich gegessen, gingen wir heute mal  die seltener gewählte Route "anders herum" zurück zu unserem Ferienhaus. Die Erkenntnis des Tages: Auf demselben Weg hatten wir komplett andere Eindrücke von der Natur nur durch das Ändern der Richtung. Wir wurden dadurch an einen Trick erinnert, der besagt, dass man zum Beispiel als Rechtshänder gewohnte Dinge einfach einmal mit der linken Hand versuchen sollte, so würde man seine Sinne wach halten und das Gehirn trainieren. Mit dem Ändern bekannter Routen gelingt dies unserer Meinung nach auch. 

26. März – Über Sieg und Niederlage ...


...  entscheidet am Ende oft ein Quäntchen Glück oder der Zufall. Und so trennten uns heute nach über einer Stunde spannendem Kräftemessen im Minigolf lediglich ein paar Punkte zwischen Platz 1 und Platz 4. Am wichtigsten war jedoch der Spaß und vor allem dieser umwerfend schöne Platz in der Nähe von Gudhjem, der auf seinen 18 Bahnen die Insel Bornholm mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten abbildet. Jede Bahn stellt in Miniatur die Realität nach und ist somit perfekt für einen Rundgang über die Insel geeignet. So viel sei zum Endergebnis verraten: Mareike stand leider nicht auf dem Treppchen. Zur Belohnung ging es im Anschluss nach Gudhjem zum Softeis essenfit anschließendem Spaziergang. Das alles bei lauschigen 19 Grad und einem komplett sonnigen Tag auf unserer Lieblingsinsel.

25. Mai – Dieser Blick


Dieser Blick ist einfach magisch. Dort an der Nordspitze Bornholms, mit dem Örtchen Sandvig im Rücken, ragen flechtenbewachsene Felsen in die Ostsee hinein. Jeden Morgen und Abend – manchmal auch noch mitten am Tag – zieht es uns dorthin. Kein Wetter hat es je geschafft, unser Vorhaben zu durchkreuzen. Und was sehen wir dort? Das Meer, den Himmel und in der Mitte den Horizont. Mehr nicht. Das reicht für die Ewigkeit. Vollkommene Ruhe. Mal treibt eine Möwe auf den Wellen, mal fliegen ein paar Schwäne vorbei und wenn tatsächlich mal ein Boot durchs Bild schippert, gehört das schon zu den aufregenderen Dingen, die dort passieren. Und dort schauen wir und schauen und schauen ... ins Nichts, verlieren uns in Gedanken, die so umhertreiben wie die Möwe auf dem Wasser. Mehr Meer braucht es nicht. Genau an dieser Stelle haben wir vor ein paar Jahren übrigens Meerfreiheit erdacht. Wenn nach dem ganzen Schauen auch noch Is Kalas geöffnet hat, dann gibt es als krönenden Abschluss noch ein Eis. Oder auch zwei. Es ist schön wieder hier zu sein. 

24. Mai – Vorfreude


Wer kennt sie nicht, die Titelmelodie von Winnetou? Heute fuhren wir aus Kiel kommend fast an Bad Segeberg vorbei und es schien fast, als hätte uns diese Melodie angelockt, aber in Wahrheit konnten wir einfach dem Softeis von Eislotte nicht widerstehen. Und wo wir schon einmal in dieser schönen Stadt waren, haben wir gleich – kurz vor Beginn der Saison – einen Abstecher auf den Kalkberg unternommen. Die Vorbereitungen für die neue Saison sind bereits in vollem Gange, überall wird gewerkelt und erste Schaulustige spähen durch die noch verschlossenen Tore. Am Ende haben wir festgestellt, dass nicht nur wir das Eis von Eislotte lieben, sondern auch der Darsteller des Intschu-tschuna in der kommenden Winnetou-Inszenierung: Joshy Peters, der schon seit 1987 ein fester Bestandteil des Ensembles auf dem Kalkberg ist. Das Spiel kann beginnen.

23. Mai – Auf die Katze gekommen


Zugegeben, wir sind durch und durch Hundemenschen. Heute schlugen unsere Herzen allerdings auch für Katzen. Hugo, Tina und Goldi galt es zu fotografieren. Und die drei waren so zutraulich, verspielt und fotogen, dass es für unseren Kunden gar nicht einfach wird, aus der Vielzahl der fotografierten Tiere eine endgültige Auswahl zu treffen. Zum Glück müssen wir die nicht selber treffen, das wäre dann doch zu schwer für uns. Die bei diesem Fototermin in der Nähe von Frankfurt ebenfalls fotografierten Hunde zeigen wir gerne, wenn das Projekt abgeschlossen und veröffentlicht ist. Außerdem wären wir fast noch schwach geworden und einer der Hunde wäre "ganz aus Versehen" inunserer Fototasche mit in den Norden gereist.

22. Mai – Endlich haben wir wieder den Durchblick

 

Heute - nach über einem Jahr, war endlich unser geschätzter Glas- und Gebäudereiniger Musa wieder bei uns. Wir konnten die Fensterbänke gar nicht so schnell frei räumen, wie er die Lappen, Schwämme und Abzieher hinter uns her schwang, dabei immer ein freundliches Wort und ein Lächeln auf den Lippen hat – trotz unserer nach über einem Jahr doch arg in Mitleidenschaft gezogenen Fenster. Nachdem Musa bei uns war und wir endlich wieder den streifenfreien Durchblick haben, fragen wir uns immer wieder, warum er nicht eigentlich mindestens zwei mal im Jahr bei uns ist. Doch dieses Mal waren schlauer und haben direkt einen neuen Termin für den November ausgemacht. Ja, wir sind auch lernfähig.


21. Mai – Ich trink' Ouzo, was trinkst du so?


Sonntag, 21. Mai 2023. Parlamentswahl in Griechenland. Vor ziemlich genau 13 Jahren hielt die griechische Schuldenkrise die europäische Gemeinschaft im Atem. Weder davor noch später hörten wir so häufig, wie in jenen Wochen, die Phrase "es ist bereits 5 vor 12", die nur noch übertroffen wurde von der Bemerkung, es sei "bereits 5 nach 12". Vielerorts wurde über den wirtschaftlichen Tod Griechenlands spekuliert. Nie wieder Urlaub in Griechenland? Und es fielen Sätze wie: "Das sind doch eigentlich sehr freundliche Menschen. Vielleicht nicht so strebsam wie wir, aber …"  Und heute? Dreizehn Jahre später ging es an unserem Nachbartisch im griechischen Restaurant nur um das Thema Sterben, Erben und Beerdigungen. Das ganze noch ein wenig garniert von diversen Tipps zu perfekten Geldanlagen " ... man bekommt zurzeit drei Prozent Zinsen – das ist doch großartig ..." – okay, aber bei einer acht-prozentigen Inflation ist das am Ende immer noch ein großes Minus. "Genieße jeden Tag, als wäre es dein letzter." fiel dann im Laufe der Unterhaltung unweigerlich und da das nicht der erste Sinnspruch des Abends war, stellten wir uns eine Küche mit lauter an die Kühlschranktür gepinnten Sinnsprüchen vor. Als Alternative vielleicht auch einen Tageskalender zum Abreißen mit so beeindruckenden Zitaten wie zum Beispiel "Grün wählen muss man sich leisten können" oder "In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten". Aber wir schweifen ab. Zurück zum Nachbartisch. Was wir auch im Nachhinein noch nicht so ganz verstanden haben war der eine Satz: "Die Beerdigungskosten für meine Mutter und mich haben wir uns einfach geteilt." Aber da hätten wir vielleicht besser aufpassen müssen. Und einen Ostfriesenwitz gab es dann noch zum Ouzo, den wir hier niemandem vorenthalten möchten. Zwei Ostfriesen stehen an einer Wand. Die Wand kippt um. Warum? Der Klügere gibt nach. Wir sollten öfter essen gehen.

20. Mai – Viva la Milonga


Es ist mittlerweile einige Jahre her, dass wir zum letzten mal Tango tanzen waren, doch heute war es endlich wieder soweit: Auf dem 10. internationalen Tangofestival in Hamburg, perfekt organisiert von Verónica und Marcelo, hatten wir das besondere Vergnügen, das Orchester La Juan d’Arienzo live zu erleben. Die zehn Musiker aus Buenos Aires spielten zuerst ein fast 90-minütiges Konzert und im Anschluss auf der Milonga zwei Sets zum Tanzen. Als wir dieses Orchester vor über fünf Jahren zum ersten Mal sahen, riss es uns fast von den Stühlen und auch heute spielten sie wieder sensationell. Tangomusik live zu hören – und danach zu tanzen – hat eine ganz besondere Magie. Wenn dann noch die Band so gut aufgelegt ist wie heute, können wir mit dem Schwärmen kaum aufhören. Unser Tanzen und die Menschen, sowie die Stimmung auf der Milonga war so, wie wir es kennen. Besonders schön war es natürlich, einige altbekannte Gesichter wiederzusehen und mit dem einen oder der anderen wahlweise tanzen oder ein wenig plaudern zu können. Ein rundum gelungener Abend endet nun mit leicht schmerzenden Füßen, bei einem Glas Rotwein mit einem Lächeln im Gesicht und im Herzen.
Für Tanz- und speziell Tango-Argentino-Interessierte empfehlen wir von Herzen: www.tango-chocolate.de

19. Mai – Einer der Letzten seiner Art


Karl-Heinz verschickt gerne Karten. Postkarten mit echten Briefmarken und nicht mit dieser neumodischen, im Internet gekauften, Buchstaben- und Zahlenkombination. Dazu ein lieber Gruß von unterwegs und schon zaubert uns der Blick in unser Briefkasten-Bullauge ein Lächeln ins Gesicht. Wie schön es doch ist, wenn dort nicht nur Rechnungen, Bußgeldbescheide oder Werbebroschüren liegen, sondern auch liebe Reisegrüße aus anderen Ländern oder Städten. Beim Anblick von diesen Urlaubskarten müssen wir unweigerlich an die "Pflicht-Karten" denken, die wir damals an unsere Großeltern schicken sollten. Meistens geschah dies erst nach wiederholter Aufforderung und unter Androhung von Süßigkeitenentzug. Zwei oder drei Tage vor der Rückreise aus dem Urlaub steckten wir sie dann erleichtert ein. „Liebe Oma, wie geht es Dir? Uns geht es gut. Das Wetter ist schön und wir haben auch schon gebadet“. Spätestens dann war die Postkarte komplett beschrieben – jedenfalls war das bei Christian so. Mareike schreibt bis heute gerne Postkarten und das obwohl die Briefmarke von Bornholm aus vier- bis fünfmal soviel kostet, wie die eigentliche Karte.

18. Mai – Fotograf fotografiert Fotograf


Trifft ein Fotograf einen Fotografen zum Fotografieren im Wald (und das auch noch um 8 Uhr am Morgen), hält sich die Begeisterung ob der frühen Uhrzeit auf beiden Seiten meistens in Grenzen. Nicht so allerdings gestern, als wir mit dem "Wald-Fotografen" Harald Lemke verabredet waren. Harald schreibt auf seinem eigenen Blog über sich und seine Motivation zur Fotografie (Auszug): Als Ruheständler will ich Familie und Garten vor meiner leer laufenden Energie bewahren und habe meine neue Freiheit genutzt, mit dem Sachsenwaldblog nochmal ein neues Projekt anzufangen. So ein Projekt kompensiert zwar keinen Fulltimejob, aber man erhält sich noch sein eigenes Refugium jenseits der neuen Aufgaben, die das Dasein als Pensionär mit sich bringt.

Was uns an Harald besonders begeistert, ist seine Liebe zum Wald oder genauer gesagt zu den Bäumen, die er uns auf den wenigen hundert Metern unseres gemeinsamen Weges darlegt. Wir sprechen auch über technische Belange der Fotoausrüstung, im Vordergrund steht allerdings ganz klar Haralds Herangehensweise, seine Lust am Entdecken besonderer Bäume, eindrucksvoller Lichtstimmungen, das Spiel der Jahreszeiten sowie die erforderlichen Absprachen mit den jeweiligen Jagdpächtern. Am Ende waren diese 90 Minuten viel zu kurz und gaben nur einen kleinen Einblick in seine große Schaffenskraft. Zurzeit sind etliche seiner Fotografien in Ausstellungen zu sehen und wir empfehlen einen Besuch auf seiner Website: www.Sachsenwaldblog.de

17. Mai – Geduld lernen


Geduldig sein gehört definitiv nicht zu den Stärken von Christian. Und ob man Geduld wirklich lernen kann, müsste auch erst noch bewiesen werden. Wenn wir jedoch ersten Internet-Recherchen glauben können, kann man sie tatsächlich lernen. Heute wurde seine Geduld jedoch erst einmal nicht auf die Probe gestellt. Die Sonne schien über Hitzacker und in unserem Herzen, weil wir zum ersten Mal die fertige Terrasse bestaunen und nutzen konnten. All unsere Vorstellungskraft reichte im Vorwege nämlich nicht aus, um uns den Entwurf des Hauses mit Terrasse wirklich fertig vor Augen führen konnten. Umso schöner war es heute, das Ergebnis zu bestaunen, welches planmäßig umgesetzt wurde und tatsächlich so schön geworden ist, wie wir gehofft hatten. Zum Thema Geduld haben wir in den letzten Monaten aber auch einiges gelernt, zum Beispiel, dass offenbar zu jedem Baufortschritt auch ein kleiner Dämpfer gehört. Und heute durften wir lernen, dass wir besser noch etwas länger als geplant auf die Verlegung des Fußbodenbelags warten sollten, damit der Estrich bis dahin auch wirklich richtig gut durchgetrocknet ist. Also noch einmal vier Wochen länger Warten und den Kücheneinbau zum vierten Mal verschieben ... Die "Geduld" von Christian war bestimmt nur vorgetäuscht und er hat innerlich bestimmt schon mehrfach geflucht ... 

16. Mai – Gute Laune inklusive


Es war kurz vor 14 Uhr, der Magen knurrte und wir waren zu faul zum selber kochen. Warum also nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? Auf ging es zu Fannys Imbiss nach Wentorf. Currywurst mit selbst gemachtem Kartoffelsalat stand auf dem Speiseplan. Da der Mittags-Ansturm schon vorbei war, kamen wir endlich dazu, mit Fanny über unser gemeinsames Projekt zu sprechen. Wir möchten nämlich einige ihrer Stammkunden fotografieren und dazu jeweils einen kleinen Bericht über die jeweilige Person und ihre Imbissliebe für unseren Blog schreiben. Also ganz in unserem Sinne: mit Menschen sprechen, Geschichten erfahren, Porträtfotos machen und dabei lecker essen. Und die gute Laune ist bei Fanny auch immer inklusive.

15. Mai – Muttertag reloaded


Valentinstag. Ostern. Himmelfahrt. Muttertag. Halloween. Weihnachten. Silvester. Geburtstag.  Diese Tage haben es in vielen Familien nur allzu oft in sich. Entweder sind sie bedeutungsschwer, vorhersehbar oder einfach nur langweilig. Zum Muttertag wird der obligatorische Blumenstrauß gekauft, an Halloween der Kürbis geschnitzt und dann doch lieber die Klingel ausgestellt, zu Weihnachten wird kreuz und quer durchs Land gefahren, damit man keinen Familienteil verletzt, bis man dann am zweiten Weihnachtstag abends völlig erschöpft noch vor der Tagesschau einschläft. Diese Liste ließe sich ewig fortführen, doch wir wollen nicht wie Onkel Egon klingen, der Jahr für Jahr dieselben alten Geschichten erzählt und dann, leicht angetüddelt, schlüpfrige Witze macht. Und ja, wir gestehen, wir haben den Muttertag schon seit vielen Jahren nicht mehr so richtig zelebriert, weil irgendwie immer irgendetwas ist. Nicht so in diesem Jahr! Da haben wir den Muttertag einfach mal um einen Tag nach hinten verlegt und schon war alles anders. Wir haben beide Mütter gesehen, hatten kurzweilige Gespräche, gutes Essen, kein Verharren in der Vergangenheit. Und Pralinen von der Tankstelle gab es auch nicht. 

14. Mai – Demokratie geht durch den Magen


An einem Tag wie diesem – mit Kommunalwahl in Schleswig-Holstein, der Bürgerschaftswahl in Bremen und der Wahl in der Türkei – darf vor allem der Genuss nicht zu kurz kommen. Und so führte unser Weg von der Wahlkabine direkt in die Küche und wir machten uns sogleich ans Werk. Schnippelten und kochten um die Wette und die Wahlergebnisse waren schon gar nicht mehr so wichtig, denn am Ende gewann eindeutig das Essen oder vielmehr das gemeinsame Erlebnis beim Kochen. 

13. Mai – Allium schoenoprasum


Wie schön, dass es das Internet gibt, denn so können wir hier mit unserem nicht vorhandenem Latinum glänzen und die lateinische Bezeichnung zu der Kulturpflanze Schnittlauch einfach mal als Überschrift in den Raum stellen. 
Bis vor einigen Jahren hatten wir keine engere Beziehung zu Schnittlauch, kannten wir es bis dahin hauptsächlich aus dem Supermarkt als grüne Stile im Bund oder tiefgefroren in einer praktischen Pappschachtel. Bis zu diesem einen Nachmittag auf Bornholm, als wir an einem Feld mit lauter violetten Blüten vorbeifuhren und erst später erfuhren, dass es sich hierbei um Schnittlauch handelte. Seitdem sehen wir das vorher eher unbeachtete Kraut mit ganz anderen Augen und haben es vor drei Jahren selbst in einem Kübel auf der Terrasse angepflanzt. Heute nahmen wir die ersten, sich zart öffnenden Blüten wahr und waren ganz verzückt. Seit ein paar Jahren gehen wir generell mit offeneren Augen durch die Natur und entdecken entlang von Bächen und Wiesen oder im Wald immer mehr heimische Pflanzen und Wildkräuter, die wir dank einer App (mal mehr, mal weniger) auch erkennen können. Außerdem ist über die letzten Jahre der Wunsch in uns gewachsen, nicht mehr nur Kulturpflanzen, sondern auch Wildkräuter und heimische Gewächse wie Schlehe, Weißdorn und Liguster in unserem Garten anzusiedeln, womit wir auf unserem Grundstück auch angefangen haben.

12. Mai – Tango Argentino – Vom Río de la Plata direkt auf die Elbe


Dunkelheit. Musik. Schritte. Emotionen. Anmut. Eitelkeit. Stolz. Eleganz. Leidenschaft. Schmerz. Das sind nur einige der Worte, die die Welt des Tango Argentino beschreiben. Für das Tanzen und Lehren dieses wunderschönen Tanzes sind Verónica und Marcelo mit ihrer Tanzschule Tango Chocolate zuständig. Wir haben die beiden Argentinier vor vielen Jahren kennen- und lieben gelernt und sind bereits 2007 gemeinsam mit ihnen und einer kleinen Gruppe für zwei Wochen in die Hauptstadt des Tango Argtentino – Buenos Aires – gereist, um tiefer in die Geheimnisse dieses magischen Tanzes eingeweiht zu werden. Es war leider ein paar Jahre zu früh für uns, denn als blutige Anfänger überforderte uns die Enge auf den Tanzflächen der verschiedenen Milongas und so konnten wir damals das Tanzen nicht voll genießen. Umso mehr freuen wir uns auf die kommende Woche, denn da findet das 10. internationale Tangofestival in Hamburg statt. Einer der Höhepunkte ist für uns das Konzert des Orchesters La Juan D’Arienzo, über welches Christian bereits vor einigen Jahren sagte: Diese Energie haut einem vom Stuhl. Wir hoffen mal, dass es uns nicht vom Stuhl haut, denn dann könnten wir mal wieder die Tanzschuhe entstauben und unsere eingerosteten Tangokenntnisse auffrischen.

Heute durften wir Vero und Marcelo schon einmal bei wunderschönstem Hamburger Wetter auf der Cap San Diego an den Hamburger Landungsbrücken fotografieren, denn dort ist seit neuestem ihre Tanzschule beheimatet, die passend mit dem Beginn des Festivals neu eröffnet wird. Besser und passender geht es doch gar nicht: Tango vom Río de la Plata wird jetzt direkt auf der Elbe getanzt.

www.tango-chocolate.de

11. Mai – Lieblingsadressen, die 20. – bei Bratkartoffeln und Korn

Heute feierten wir die 20. Ausgabe der Lieblingsadressen Sachsenwald im Fahrenkrug in Fahrendorf zwischen Hohenhorn und Geesthacht. Zur Begrüßung dieser Jubiläumsausgabe gab es zuerst einmal einen Wildkorn, ehe es nach kurzen Ansprachen von Herausgeberin Alexandra Wollweber und Gastgeberin Maike Wolf ans Buffet ging, wo es das für diese Gaststätte so typische Essen gab: Bratkartoffeln mit Remoulade, Roastbeef, Sauerfleisch und Schnitzel. Seit dem Erscheinen der Lieblingsadressen im Jahr 2014 ist es Tradition, am Erscheinungstag eine Release-Party in einem der teilnehmenden gastronomischen Betriebe zu veranstalten und wir freuten uns sehr, dass die Veranstaltung heute im Fahrenkrug stattfand. Denn dieser ist seit vielen Jahren eines unserer Lieblingslokale. Umso mehr freute es uns, dass die allermeisten Teilnehmer heute genauso empfanden und mit uns einen großartigen und leckeren Abend hatten.

10. Mai – Eine Lesung der besonderen Art


Privater geht es kaum. Hundedame Paula las uns heute aus ihrem gerade erschienenen Buch Der Gassi-Knigge vor und wir lauschten gebannt. Endlich mal ein Hunderatgeber, der uns praxisbezogene Hinweise für den Alltag mit unseren vierbeinigen Begleitern Kendo und Greta gibt. Das Autorengespann Annett Reinhold und Plauder-Paula kommen nicht mit dem erhobenem Zeigefinger daher, sondern beschreiben in ihrem Buch mithilfe von zahlreichen – meist bebilderten – Beispielen aus Menschen- und Hundesicht die kleinen und großen Probleme im Umgang und helfen so zu einem besseren Verständnis zwischen uns und unseren Vierbeinern. Praxisnah, hilfreich und charmant.

www.annett-reinhold.de

09. Mai – Alles außer Schere und Kamm


Heute Morgen um halb sieben ging es in ein Berufsbildungswerk. Fotografiert werden sollten die Auszubildenden in ihren Tätigkeitsbereichen. Und immer wieder wurde auch der Wunsch nach Symbolfotos für die einzelnen Berufsgruppen geäußert. Aber bitte nicht mit der "Holzhammermethode", wie Schere und Kamm, Hammer und Säge, Spaten und Harke, Topf und Pfanne, sondern es sollte halt etwas "anderes" gezeigt werden. Also Augen auf, die Umgebung erspüren, zuhören, beobachten und dann einfach dem Instinkt folgen. Das ist einer der Aspekte unserer Arbeit, den wir an unserem Beruf so sehr lieben. Jeder Tag ist komplett anders. Und schon morgen würden die Ergebnisse von heute anders aussehen.

08. Mai – Ein Mann, der (fast) alles kann


Möbeldesign. Tiny-Haus-Bauer. Pferdeenthusiast. Weltenbummler. Seecontainerausbauer. Charismatiker. All das und noch vieles mehr trifft auf Kim zu. Er lebt mit seiner Familie zwischen Bleckede und Hitzacker in der Nähe von Neu-Darchau auf einem Resthof inmitten der wunderschönen Landschaft der Elbtalaue. Dort genießt er die Ruhe, entwickelt Ideen für ausgefallene Industrie-Möbel und hat unter anderem Tische für Strand Pauli, Möbel für die Hamburg School of Business Administration und für das Restaurant und Bar Liberté entworfen und erschaffen. 
"Ich brauche die Abwechslung in meiner Tätigkeit. Tagelang ein und dasselbe zu machen wäre nichts für mich." sagt Kim. Als wir ihn auf seine große Sporttasche ansprechen erwähnt er noch beiläufig, dass er gerade ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent im Badminton trainiert. Beeindruckt von all diesen Talenten fuhren wir vom Hof, nicht ohne uns auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen zu freuen. Wir haben nämlich im Gespräch festgestellt, dass uns nicht nur die Landesstraße 231 verbindet.

www.abwerk-moebel.de

07. Mai – Nostalgie


"Ach, weißt Du noch...", ist einer dieser Phrasen, die immer dann fallen, wenn es um Erinnerungen aus der Kindheit oder Jugend geht. Damals bettelten wir aufgeregt unsere Eltern um ein paar Groschen (oder mehr) für den alljährlich stattfindenden Jahrmarkt an und oft bekamen wir von Bekannten unserer Eltern sogar noch etwas Geld zugesteckt und schon ging es los. Unsere Augen leuchteten, als wir das Kettenkarussell entdeckten, das uns schließlich in ungeahnte Höhen empor schleuderte. Wir fühlten uns frei und glücklich. Manchmal auch schwindelig, nur das mochten wir natürlich nicht zugeben. Einige Jahre später änderte sich der Fokus und das andere Geschlecht wurde interessant. Irgendwann standen wir dann vor so einem Kondomautomaten, steckten vollkommen aufgeregt – in der Hoffnung, von niemanden gesehen zu werden – das passende Geld hinein und versteckten die Packung dann zu Hause an einem geheimen Ort. Vielleicht liegt sie da ja immer noch. Fehlt eigentlich nur noch der gute alte Kaugummi-Automat, in den wir früher ebenfalls viel Geld gesteckt haben, nur um am Ende glücklich einen Plastikring zu ergattern. 

06. Mai – Ziellos nach Vielank


Vor uns liegt diese scheinbar endlose Straße. Schnurgerade zerschneidet sie die Landschaft in zwei fast gleichförmige Teile. Auf der einen Seite blühender Raps. Auf der anderen ist ein frisch gepflügter Acker. Kurz vor dem Ortsschild rettet sich ein Fasanenpaar gerade noch rechtzeitig ins Gebüsch. Nach einer Kurve liegt das Brauhaus in Sichtweite und kurze Zeit später treten wir ein. Als Erstes fällt uns der freundliche ältere Herr auf. Inmitten der wartenden Menschen im Eingangsbereich strahlt er eine Ruhe und Güte aus, lächelt freundlich, beugt sich zu Greta und erzählt uns von einem Verwandten, der auch mal einen Foxterrier hatte. Als wir mit viel Glück noch einen freien Tisch ergattern konnten, kreuzen sich unsere Blicke noch einmal und wir können nicht anders, als ihn zu fragen, worauf er wartet. Auf die nächste Brauereiführung würde er warten, da hätte sich allerdings gerade die eine Gruppe verspätet und dadurch seien ein paar Minuten Leerlauf entstanden. Wieder dieser wache und freundliche Blick. Ob wir ihn für unseren Blog fotografieren dürften und wenn ja, ob wir dann das Foto im Brauhaus machen könnten, bitten wir ihn und er willigt nach kurzem Zögern ein. Hans-Joachim ist vor 15 Jahren aus Neuwied der Liebe wegen in den Norden gekommen und hatte dabei nur einen Wunsch: in unmittelbarer Nähe zum Wasser sollte es sein und so zog es ihn an die Elbe zwischen Dannenberg und Dömitz. Dort geht er auch heute noch, mit seinen 81 Lebensjahren seinem großen Hobby, der Ruderei nach und seit einigen Jahren ist er für die Brauhausführungen in der Vielanker Brauerei zuständig. Ansonsten wäre es ihm zu langweilig, schmunzelt der gebürtige Rheinländer und wir freuen uns, dass es uns so ziellos nach Vielank geführt hat.

05. Mai – Wenn es Nacht wird in Paris …

Zugegeben, mit Paris können wir hier nicht mithalten. Es ist nur ein kleiner Stellplatz an der Elbe in der Nähe einer Kleinstadt mit nicht einmal 3.000 Einwohnern. Und trotzdem ist auch hier die sogenannte blaue Stunde besonders schön – egal ob in der Metropole an der Seine oder "nur" an der Elbe. Hier an der Elbe in Norddeutschland kommt noch etwas besonderes hinzu: die Ruhe, die so ungewöhnlich ist, dass sie für manchen Zeitgenossen zu ruhig zum Schlafen ist. Wir haben uns schon so sehr an den normalen Lärmpegel und die Lichtverschmutzung gewöhnt, dass wir beides "brauchen", um zur Ruhe zu kommen. Verkehrte Welt. Wenn es Nacht wird in Paris … oder Hitzacker.

04. Mai – Musst Du Deine Nase eigentlich überall hineinstecken? Das geht Dich doch gar nichts an!


Eine Redewendung für die zu neugierigen Menschen unter uns. Für Hunde hingegen ist das Schnüffeln das Salz in der Suppe beziehungsweise überlebenswichtig. Hier werden Botschaften ausgetauscht, rechtzeitig Gefahren erkannt oder einfach nur nach anderen netten Zeitgenossen gesucht. Heute war es besonders schön am Elbdeich in den Vier- und Marschlanden im Anschluss an einen Termin. Die Sonne schien und wir hatten endlich einmal wieder gemeinsam Zeit mit Kendo und Greta zu gehen. Die beiden merkten es sofort und waren wesentlich entspannter als sonst, hören sie doch nur allzu oft "Bis gleich.", bleiben dann geduldig – das hoffen wir zumindest – im Studio zurück und warten auf unsere Rückkehr. Die Vier- und Marschlande sind uns in den letzten Wochen sehr ans Herz gewachsen. Wir entdecken auf unseren Wegen zu den verschiedenen Fototerminen für die Lieblingsadressen jedes Mal eine neue Wegstrecke, lernen die Menschen besser kennen, wissen mittlerweile, wo der Kaffee und Kuchen hervorragend schmecken und genießen die Landschaft. Urlaub im Alltag. Insofern "stecken wir unsere Nasen" ebenfalls in ein neues Fleckchen Erde. 

03. Mai – Eine Kleintierpraxis zum Verlieben


Kein Gezerre, kein Bellen, sondern ausschließlich gut gelaunte Hunde und Katzen. Diese trafen wir heute in Hannover-Herrenhausen. In Hannover? Gilt die nicht als die langweiligste Stadt Deutschlands? Mag sein. Das gilt aber nicht für die Kleintierpraxis von Melanie Borchers und Janaína Hagel. In einem wunderschönen ehemaligen Bauernhaus untergebracht, in unmittelbarer Nähe zu den Schlossgärten liegend, ist sie mit viel Liebe und Sinn für Humor eingerichtet und dekoriert. Bei unserem Shooting ging es heute weder um die Menschen, noch um die Räumlichkeiten, sondern ausschließlich um die Tiere des Praxisteams. Daneben blieb noch genug Zeit, um die vielen kleinen versteckten Details zu entdecken und zu fotografieren. Außerdem erfuhren wir interessante Dinge "rund ums Tier", wie zum Beispiel, dass es einen Unterschied zwischen Zucht und Vermehrung bei Hunden gibt – etliche Hunde, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen, werden gezielt dafür gezüchtet, was vielen neuen Haltern hier gar nicht so bewusst ist. Was für ein schöner und gleichzeitig informativer Tag.

02. Mai – Der Elefant im Raum


Warum tun wir uns so schwer manche Dinge, die ganz offensichtlich sind, direkt anzusprechen? Aus Feigheit, aus Faulheit oder aus Angst vor möglichen Konsequenzen? Ja, ja und ja. Sowohl im Privaten – in der Familie oder Partnerschaft – wo man aus falsch verstandener Rücksichtnahme oder Angst vor möglicher Ausgrenzung lieber den Mund hält und nicht über die eigenen Bedürfnisse und Wünsche spricht. Und das gilt natürlich auch in den Bereichen Politik und Wirtschaft, wo es nicht selten um Machtverhältnisse oder die Angst um den eigenen Job geht.

Dabei ist dieser sprichwörtliche Elefant beim besten Willen nicht zu übersehen. Von niemandem. Und so ist es häufig nur eine Frage der Zeit, bis „die Sache nach hinten losgeht“, denn dann kann es sein, dass aus Furcht vor einer kurzfristigen, heftigen Resonanz, das Feuer an einer ganz anderen Stelle zu schwelen beginnt, bis es sich nicht mehr löschen lässt.

Wir haben diese kleine "Elefantenherde" auf dem Foto heute beim Frühstück entdeckt und uns von ihr inspirieren lassen.

01. Mai – "Rette mich!"


Genau das schien uns diese kleine Schildkröte am Wegesrand zuzurufen. Jedes Mal, wenn wir an einer "Schnickschnack-Abteilung" vorbeikommen – meistens in Möbel- oder Kaufhäusern, oft auch in Drogeriemärkten – fragen wir uns, wer kauft allen Ernstes diese unzähligen Dekorationsartikel? Da stehen zu Silvester tausende von Glücksklee-Schornsteinfegern in den Eingangsbereichen der Märkte, zu Ostern gibt es Eier- und Hasenkeramiken bis zum Abwinken und an Weihnachten wollen wir zumindest jetzt noch gar nicht wieder denken. Wo bleiben bloß die über all die Jahre zusammengetragenen Trophäen menschlicher Sammelwut? Auch bei uns hat sich so einiges angesammelt, ein Osterhase, ein Erdmännchen, ein Froschkönig, Engel, Sterne, Glaseier, Sammelfiguren und und und. Das ist uns bis eben noch nicht bewusst gewesen, aber bei einem schnellen Blick durch die Wohnung müssen wir erkennen, dass auch wir Jäger und Sammler sind.

30. April – Alles Geniale ist einfach


Heute Nachmittag waren wir zum Grillen eingeladen. Es gab Schinkengriller aus Wildfleisch mit und ohne Käse im Brötchen, wahlweise mit Ketchup oder Senf oder beidem. Dazu ein Bier und zum Abschluss noch einen oder auch zwei Kräuterliköre. Drum herum lagen drei Stunden Gespräche über Gott und die Welt, umgeben von vier vergnügten Hunden, die die entspannte Stimmung ebenso genießen konnten wie wir. Am Ende gingen wir einmal wieder um die Erkenntnis reicher, dass man zu einem schönen Tag nicht mehr als nette Menschen, ein wenig Sonnenschein und eine Wildwurst im Brötchen braucht. 

29. April – Früher hieß es Reklame – heute heißt es Marketingstrategie


Wir sahen diese entzückende Werbetafel auf unserem Weg nach Hitzacker und konnten einfach nicht widerstehen es zu fotografieren. Wurden doch in Mareike Erinnerungen an ihren Großvater wach, der eine weit über 20 Exemplare zählende Akkordeon-Sammlung im Laufe seines Lebens zusammengetragen hatte. Dafür reiste er häufig kreuz und quer durch Deutschland und kaufte und tauschte mit großem Verhandlungsgeschick. Die fotografierte Reklametafel ist natürlich aus heutiger Sicht total veraltet – so würde man heute nicht mehr werben. Und doch war auch dieses Schild einmal modern. Und genauso wird es auch den allermeisten heutigen Werbebotschaften ergehen: Sie veralten und werden schon in ein paar Jahren bestenfalls nostalgische Gefühle hervorrufen oder eben nur noch belächelt.

28. April – Knallharte Schale und superweicher Kern


Was wie eine Werbung für eine Süßigkeit klingt, beschreibt am ehesten Mareikes Onkel Ingo. Als wir ihn am Ende des Kartenspiel-Abends zusammen mit seiner Frau Karin noch um ein Foto baten, zeigte der sich oft als Brummbär spielende Ingo seine ganze Zärtlichkeit für diesen einen Moment. Zwei liebe Menschen, verbunden seit vielen Jahrzehnten, ihr Leben lang reiselustig und großherzig. Wir freuen uns schon auf das nächste "Fahrstuhl-Spiel", bei dem wir mit den beiden so herrlich derbe fluchen können, uns dabei gegenseitig die deftigsten Kraftausdrücke an den Kopf werfen, nur um dann einen kleinen Moment später über unsere eigene Dusseligkeit zu lachen.

27. April – Freiheit bis zum Horizont


Haben wir nicht schon als Kind davon geträumt, mit dem Planwagen durch die Prärie gen Westen zu reisen? Freiheit, grenzenlose Freiheit gab es zu entdecken. Und heute? Möchten wir eigentlich auch endlich frei sein. Aber natürlich nur in den eigenen vier Wänden. Am besten auf vier Rädern. Doch dann, dann endlich beginnt das Abenteuer. Die Abenteuerlust endet allerdings spätestens auf dem nächsten Camping- oder Stellplatz. Wir fahren mit unseren Wohnmobilen oder Wohnwagen durch die Gegend, buchen zum Teil bis zu einem Jahr im Voraus einen Campingplatz, stehen dann – mal mehr, mal weniger – dicht an dicht zum nächsten Freiheitsliebenden und sind oft stundenlang mit Alltagsroutinen wie Kochen, Abwaschen, Saubermachen oder Toilette entleeren beschäftigt. "Wir natürlich nicht!" werden der ein oder andere denken. "Wir nicht, denn wir fahren nur auf geheime Plätze im Wald, an den See oder ins Gebirge." Dort entstehen dann die schönsten Fotos für Instagram, um den Neid der Daheimgebliebenen zu wecken. Oh man, was sind wir alle hip! In Wahrheit kosten die modernen Dinger auf vier Rädern ein Vermögen, die Wartelisten für Neufahrzeuge sind prall gefüllt, die Fertigungsqualität hat arg nachgelassen und wenn man nicht ganz früh am Tag an einem offiziellen Stellplatz ankommt, darf man gerne auch weiterfahren und -suchen. Nicht zu vergessen sind auch die Unterhaltskosten wie Reparatur, Wartung, ein Winterstellplatz, Steuern und Versicherung – für den Preis kann man sich wochenlang eine oder auch mehrere tolle Ferienunterkünfte mieten und der Urlaub beginnt dann nicht mit dem Entleeren der Toilette ... und trotzdem haben wir es irgendwie lieb – unser Wohnmobil.

26. April – Hier tanzen ja die Katzen auf dem Tisch


Wir trauten unseren Augen kaum, als wir heute Mittag ein Foto für die Lieblingsadressen machten und bei einem Blick nach draußen ein unfreiwilliges Fotomodell entdeckten. Das Setting war für das übernächste Motiv vorbereitet und glücklicherweise stand der Kuchen noch in der Küche. Nicht auszudenken, was ein möglicher Kuchendiebstahl ansonsten bei uns ausgelöst hätte. So aber waren wir beeindruckt von der Eleganz der Katze, die umsichtig über den Terrassentisch stolzierte, ganz im Gegensatz zu Hunden, die meistens ein bisschen tollpatschig daherkommen. Unvergessen bleibt uns ein Besuch bei Freunden, als Kendo in einem unbeobachteten Moment den gesamten Thunfisch für den Salat vom Esszimmertisch fraß, während wir glühweinselig auf der Terrasse verweilten. Übrig blieb für uns ein Salat mit Schafskäse, denn Kendo hatte glücklicherweise nur die Fisch-Alternative verspeist. Augen auf bei der Wahl der Haustiere.

25. April – Die Welt von oben


Die Welt? Ein Wald? Oder doch nur ein winzig kleiner Teil davon? Genau! Hier sind nur etwa 54 Quadratzentimeter abgebildet und diese erfreuen uns schon seit Tagen auf unserer Fensterbank. Dabei verändert das, was hier wächst jeden Tag seine Struktur, die Ausrichtung, die Größe und sogar die Farbe. Und wenn man ganz genau hinschaut, dann ist die Einzigartigkeit jedes einzelnen Blättchens zu erkennen. Alle ähneln sich und sind doch verschieden. Genau wie bei uns Menschen. Mittlerweile gibt es über acht Milliarden Exemplare von uns und alle sind wir unterschiedlich. Selbst bei eineiigen Zwillingen gibt es Unterscheidungsmerkmale. Manchmal hilft der Blick von oben auf uns und unsere Umwelt, um etwas Abstand zu gewinnen. Um zu erkennen, dass wir nur ein winzig kleiner Teil dieser Welt sind, dass sich nicht alles um uns dreht und dass die Welt auch sehr gut ohne uns auskommen kann. Irgendwie ist das beunruhigend und beruhigend gleichermaßen. Und das auf dem Bild? Das ist sehr, sehr lecker.

24. April – Der Deutsche und die Pünktlichkeit


Ein beliebtes Thema in privaten Unterhaltungen ist oft und gerne die Deutsche Bundesbahn. Bevorzugt rund um das Thema Pünktlichkeit und Sauberkeit. Es könnte alles so schön einfach sein mit der viel beschworenen Verkehrswende, wenn … es einen verlässlichen Fahrplan, eine kürzere Taktung und ein einfaches Preismodell auch bei Fernzügen gäbe. Denn das "Gefahren werden" ohne selbst Stunde um Stunde hinter dem Steuer zu sitzen ist schon eine tolle Sache. Es sei denn man wird, wie in diesem Wagon – der stellvertretend für tausende solcher Eisenbahnwagen in der Gedenkstätte Neuengamme steht – unfreiwillig transportiert. Der Vorläufer der Deutschen Bahn, die Deutsche Reichsbahn, transportierte in diesen Wagen bis zu 80 Personen oft tagelang quer durch Deutschland und Europa zu den Arbeits- und Vernichtungslagern – ohne jeden Reisekomfort und oft mit tödlichem Ausgang am Ende oder bereits während der Zugfahrt. Dabei würde es kaum verwundern, wenn die damaligen Fahrpläne genauer eingehalten wurden als heutige. Es ist immer wieder bedrückend, auf unseren Fahrten durch die Vier- und Marschlande an der Gedenkstätte Neuengamme vorbeizufahren. Und manchmal nehmen wir uns dann die Zeit, um in die Vergangenheit einzutauchen. Vor einigen Jahren ist Christian durch ganz Deutschland zu den verschiedenen KZ-Gedenkstätten gereist. Die Bilder dazu gibt es hier zu sehen: www.christiangeisler.com/kz-gedenkstätten/ 

23. April – Hört die Arbeit denn niemals auf?


Daran mussten wir heute mittag denken, als wir bereits zum dritten Mal dieselben Fugen spachtelten. Und das bei schweißtreibenden etwa 30 Grad Celsius, weil die Trocknungsanlage für den Estrich seit ein paar Tagen läuft. Ein guter Bekannter sagte uns neulich, dass man sich auch mal quälen muss, wenn man sich wirklich etwas erarbeiten will. Wie Recht er mit dieser Bemerkung hatte, bemerkten wir heute spätestens, als wir zum x-ten Mal die Leiter hoch und runter kletterten, um selbst kleinste Unregelmäßigkeiten wegzuspachteln. Und das alles mit dem Ziel, von genau dieser Arbeit im besten Falle in einigen Wochen nichts mehr zu sehen, frei nach dem Motto: "Wie Sie sehen, sehen Sie nichts mehr." 
Wir freuen uns schon auf das kommende Wochenende – hoffentlich bei genauso gutem Wetter wie heute – denn dann geht es an die Königsdisziplin: das vollflächige Feinspachteln.

22. April – Eine kleine Ewigkeit


Gefühlt ist es schon eine kleine Ewigkeit her, dass wir Hella und Curt nicht gesehen haben. Als die beiden noch unsere Nachbarn in Wohltorf waren, sind wir uns fast täglich begegnet. Dann zogen sie zwar nur wenige Kilometer weg und trotzdem gelang es uns nicht, spontan bei den beiden vorbeizufahren. Umso schöner war es, dass wir es heute endlich geschafft haben, ihre neue Wohnung zu sehen und miteinander zu klönen. Musik ist dabei oft ein Thema, denn ihr Musikgeschmack ist in etwa so breit gefächert, wie der unsrige. Als dann plötzlich Jimi Hendrix' "All along the watchtower" erklang, lauschten wir vor allem der ersten Liedzeile: "There must be some kind of way outta here" ...

21. April – Kommt "Genie" von "genießen"?


Heute trafen wir Heinz Hintelmann, den Namensgeber und Inhaber der Bäckerei Heinz, für einen Fototermin für die Lieblingsadressen Vier- und Marschlande. Schon bevor wir mit dem Fotografieren anfingen, hatten wir einiges über den überaus aktiven Bäcker mit den wachen Augen und den vielen Geschichten erfahren. Eigentlich könnte Heinz mittlerweile die Füße hochlegen, die anderen machen lassen und seinen Ruhestand genießen. Aber dazu hat er keine Lust und so steht er immer noch jeden Morgen um 2 Uhr in der Backstube und hat dabei nicht selten 12 Stunden Arbeitstage. Er steckt immer voller Ideen für neue Aktionen und Projekte. Ob es um neue Kreationen zum Vierländer Erdbeerfest geht oder er an einer weiteren Idee für einen neuen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde feilt, spielt dabei keine Rolle. So ist Heinz bereits mit dem "größten Matjesbrot" und dem "größten Kopenhagener Rosenkuchen" im Guinessbuch der Rekorde vertreten. Ein dritter Rekordversuch scheiterte lediglich an dem unzureichenden Fachwissen der Jury, aber das ist eine andere Geschichte. So mancher Marketingspezialist könnte sich den ein oder anderen Tipp bei Heinz abholen. Außerdem erfuhren wir von seiner 39-jährigen Tätigkeit in der Innung, davon bereits 16 Jahren als stellvertretender Obermeister.

Neben seinem Bäckerhandwerk liebt er privat das Kochen, wo er ebenfalls keine halben Sachen macht und die Gerichte mit viel Liebe und Zeit zubereitet.
Als wir am Ende unserer gemeinsamen Stunde wieder im Auto saßen fragten wir uns, ob das Wort "Genie" nicht eventuell von "genießen" kommt ...
www.baeckerheinz.de

20. April – Der Teufel steckt im Detail


Fototermin um 10 Uhr in einer Tischlerei. Das Angebot für einen Filterkaffee nehmen wir gerne an. Tochter und Vater kommen zusammen auf ein Bild und während die beiden das erste Foto aussuchen, schweift unser Blick durch die Werkstatt. Es gibt so viel zu entdecken. Schließlich bleibt der Blick an dieser kleinen Figur hängen. "Klar könnt ihr das für euren Blog fotografieren." und so machen wir uns ans Werk. Es ist nicht das einzige Bild, das wir heute "extra" machen. Jeder Quadratmeter an der Wand erzählt eine eigene Geschichte und es ist schön zu sehen, wie Menschen mit ihren Händen und Maschinenunterstützung individuelle Möbelstücke herstellen. Dazu dieser tolle Geruch von Holz – ein großer Kontrast zu der nicht selten sterilen Atmosphäre in vielen Büros.

19. April – Arbeit mit Ausblick


Bitte nicht neidisch werden, denn das Szenario auf dem Foto war heute größtenteils unser Arbeitsplatz. Nicht, dass wir es uns auf den Stühlen gemütlich gemacht und uns am Wein erfreuten hätten, nein, es waren lediglich Requisiten für ein Foto einer der kommenden Kataloge von Torquato. Genaugenommen haben wir heute bei schönstem Sonnenschein Modeaufnahmen für die kommende Sommersaison gemacht und uns über die Farbe des Wassers des Tonteichs gefreut. Viele Menschen reisen für einen so schönen Ausblick weit in der Welt umher, wir haben das Vergnügen fast vor unserer Studiotür. Dazu eine himmlische Ruhe, nette Menschen und schöne Fotos – der perfekte Arbeitsplatz.

18. April – Lasagne aus Landsberg


Landsberg ist eine Vorstadt von München und München liegt bekannterweise nicht allzu weit von Italien entfernt. So weit so gut. Wenn dann noch Elke ins Spiel – oder besser noch – mit großer Freude in die Küche kommt, dort ihre "Lasagne à la Landsberg" (so haben wir sie heute getauft) zubereitet, dann kann so mancher italienische Starkoch die Segel streichen, denn besser haben wir sie noch nicht gegessen. Dabei gibt es überhaupt kein großes Geheimnis bei der Zubereitung. Hier spielt die Zeit eine ganz entscheidende Rolle. Nicht mal eben auf die Schnelle, sondern schon am Vorabend fängt Elke mit dem Sugo an, welchen sie nur aus sortenreinen Zutaten herstellt und mit Basilikum, Oregano, Thymian, Nelken und einem Lorbeerblatt verfeinert. Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass Elke auch die Béchamelsauce selber macht. Am Ende hält uns nur die Vernunft von einer dritten, beziehungsweise vierten Portion ab.

17. April – Jetzt ist er endlich da


Wer bitte? Na, der Frühling! Wochenlang mussten wir auf ihn warten, doch jetzt ist es endlich soweit: Die Buschwindröschen sind ein eindeutiger Indikator für den Frühlingsanfang und in der Tat waren heute bei schönstem Sonnenschein allerorts herrlich blühende Buschwindröschen zu bestaunen. Wir mussten einfach anhalten und einmal kurz in diesem Blütenrausch verweilen. Wochenlanges – zum Teil deprimierendes – Schietwetter (da half auch die richtige Kleidung nicht mehr) sind hoffentlich vorbei und die Temperaturen steigen in erträgliche Regionen. Raus in die Natur, egal ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad – hauptsache, das Leben spielt sich wieder mehr draußen ab.

16. April – Mit 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit


Mit 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit wird es morgen regnen, schneien, die Sonne scheinen oder sonst irgendetwas Weltbewegendes passieren. Vielleicht aber auch nicht. Dann war halt die Angabe der Applikation auf dem Smartphone oder dem Computer falsch. Dabei gibt es in der Tat ganz nützliche Apps wie zum Beispiel eine Vegetationsbestimmungsanwendung – ein herrlich langes Wortspiel – die uns Laien bei der Bestimmung der ein oder anderen Pflanze hilfreich ist. So auch heute beim Spaziergang, als wir an diesem blühenden Busch vorbeigingen. Mit 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit ist es eine Schlehe. Jetzt sind wir mit 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit etwas schlauer.

15. April – Kunst am Baum


Augen auf bei der Wanderung. Zu schnell ist ansonsten eine Einkehrmöglichkeit verpasst, wo Hunger und Durst gestillt werden können, damit das Weiterwandern nicht unnötig erschwert wird. Da kam uns heute die Dog-Bone Snack-Bar in unmittelbarer Nähe von Hitzacker gerade recht. Kendo und Greta übrigens auch. Leider hatten wir unsere Fünf-Euro-Stücke nicht dabei und so ging es unverrichteter Dinge weiter. Aber wir kommen wieder – keine Frage!

14. April – Eine Fata Morgana am Morgen


Genau daran mussten wir heute Morgen beim Anblick dieses Strommastes im Nebel unwillkürlich denken. Wie oft wünscht man sich, dass sich der sinnbildliche Nebel endlich lichten möge und etwas Klarheit vor einem auftaucht. Zum Beispiel, wenn es um schwere Entscheidungen geht. Wie schön wäre es dann, wenn sich am Horizont der gedankliche Nebel lichtet und die Lösung direkt vor einem – sozusagen in den Himmel geschrieben – stünde. 
Die Realität sieht meistens anders aus und manchmal erscheint dann dort halt nur ein Strommast. Naja, dann warten wir halt auf die nächste Fata Morgana.

13. April – Bis zu 10 Tonnen Kohle am Tag – heute nennt man das Workout


In Spitzenzeiten trug Egon 200 Säcke Kohlen mit jeweils einem Zentner Gewicht Tag für Tag von seinem Kohlelaster zu den Kellern seiner Kunden. Der 1934 geborene Hamburger begann gleich nach der Schule mit 16 Jahren auf einem Gemüseanbaubetrieb in den Vier- und Marschlanden zu arbeiten. Es folgten Anstellungen als Berufskraftfahrer für ein Betonwerk, als Kohlenfahrer, später folgte eine Tätigkeit als Hafenarbeiter, kurze Zeit war Egon auch als Heizer auf einem Frachter Richtung Südafrika unterwegs, bevor es ihn wieder an Land zog und diesmal zum Gemüsegroßmarkt führte. Ruhiger ging es dann erst in späteren Berufsjahren als Pförtner und danach als Hausmeister bei der Deutschen Bank in der Hamburger Innenstadt zu. Mit 63 Jahren ging Egon in den Ruhestand, lebt heute in Wohltorf und sagt über sich: "Heutzutage muss ich mir schon beim Treppensteigen meine Kraft einteilen." und dennoch strahlt er eine Energie aus, die viele in seinem Alter schon länger nicht mehr haben und das obwohl oder vielleicht gerade weil er fast sein gesamtes Berufsleben körperlich hart gearbeitet hat.

12. April – (Un)Sinnsprüche


Wir alle kennen sie und fast jeder Verein, jeder Club oder jede Mannschaft hat einen. Die Rede ist von Sinnsprüchen. Ob sie wirklich Sinn ergeben, zutreffend sind oder doch nur ein Vorurteil verstärken, muss jeder für sich entscheiden. Diese drei Exemplare haben heute nach einem Fotoshooting in den Vier- und Marschlanden jedenfalls ein Schmunzeln auf unsere Gesichter gezaubert.
Während der erste Spruch noch sehr geläufig ist "Das höchste Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde", ist der zweite "Ein treuer Hund, ein treues Pferd, sind mehr als 1000 Männer wert" schon etwas spezieller. Getoppt wurde das Trio nur noch von dem Dritten im Bunde "Ein guter Reiter weiß genau, zuerst das Pferd und dann die Frau"... ah ja … Der Rest ist Schweigen.

11. April – Die Buchstabensalatentwirrerin


Yvonn ist eine Koryphäe auf dem Gebiet des Korrekturlesens und dank ihrer Hilfe wird den Texten, die in den Lieblingsadressen erscheinen, der letzte Feinschliff verpasst. Dass das Korrekturlesen selbst in Zeiten von Autokorrektur und Auto Text enorm wichtig ist, steht für jeden außer Frage, der schon einmal eine kryptische E-Mail oder SMS bekommen hat, deren Sinn er einfach nicht erfassen konnte – von so mancher daraus resultierenden Peinlichkeit mal ganz abgesehen. Neben dem gemeinsamen Projekt "Lieblingsadressen" verbindet uns mit Yvonn die Liebe zu Hunden und zu Bornholm. Der einzige Unterschied bei der Bornholm–Liebe besteht lediglich in der jeweils bevorzugten Region. Yvonn hat es der Süden mit seinen schier endlosen Stränden angetan, während es uns immer wieder in den felsigeren Norden mit der majestätisch anmutenden Burg Hammershus zieht. So haben wir bei jedem unserer Treffen etwas zu bereden und vielleicht laufen wir uns ja auch mal auf unserer gemeinsamen Lieblingsinsel über den Weg.

10. April – Straßenmusik


Schmunzeln mussten wir schon beim Anblick dieser Hammondorgel, die einsam und verlassen – aber immerhin zu Verschenken – an der Straße stand. Wurden nicht auf diesen Orgeln der Sound von Bands wie zum Beispiel The Doors, Deep Purple, Emerson Lake & Palmer, Pink Floyd, Jon Lord, Genesis, Whitesnake und vielen anderen stilbildend geprägt? Und nachdem es jahrelang doch eher still geworden ist, werden sie heute wieder vermehrt eingesetzt, allerdings in einer überarbeiteten kleineren Version. Bei diesem Exemplar können wir nur spekulieren, wieviel Liebe und Hingabe bei der Musikerin oder dem Musiker einst vorhanden war, wie viele Träume, Wünsche und Sehnsüchte sich vor diesem Instrument abgespielt haben und warum dann der Karrierewunsch nicht geklappt hat. War es das nachlassende Interesse, die Familienplanung oder vielleicht doch die Überzeugung, dass es als Berufsmusiker verdammt schwierig ist seinen Lebensunterhalt zu verdienen? Wir wissen es nicht und freuen uns trotzdem über diese kurze Begegnung, bringt sie uns doch gedanklich in unsere musikalische Jugend zurück.

09. April – Osterbesuch


Ostersonntag. Wo andere zu ihren Familien fahren, haben wir uns wieder nach Hitzacker aufgemacht. Zum Spachteln. Aber immerhin mit Sonne. Angenehm warm war es. Aber Ostern ganz ohne Familie geht ja auch nicht. So gab es spontan Besuch aus Hamburg. Mareikes Schwester Andrea kam vorbei. Zeit für eine Pause. In Arbeitsklamotten. Egal. Hauptsache, mit der "keinen" Schwester klönen. Kaffee und Kuchen durften nicht fehlen. Ein paar mitfühlende Worte gab es für die viele Arbeit auch, dann noch paar aufmunternde Worte zum Abschluss und schon ging es für Andrea wieder nach Hamburg und für uns an die letzten Arbeitsschritte für heute. Um 20.30 Uhr saßen wir endlich müde und zufrieden im Auto.

08. April – Was vom Tage übrig blieb


Die Überschrift klingt zwar wie der Titel eines Romans von Kazuo Ishiguro, wir jedoch meinen damit das, was wir am Ende unseres zweiten Arbeitstages nach dem Spachteln zusammengefegt haben. Es ist schon komisch etwas zu machen, bei dem man am Ende hofft, dass es niemanden auffällt. Und genauso verhält es sich mit dieser Tätigkeit. Als vollkommene Anfänger haben wir so viele verschiedene Empfehlungen gehört, Internetvideos gesehen, uns im Baumarkt beraten lassen und stellen fest: Es ist verdammt viel Arbeit, die wir uns da aufgehalst haben und es macht auch am Tag zwei noch verdammt viel Spaß. Wie so häufig im Leben kommt es darauf an, die verschiedenen Fähigkeiten geschickt einzusetzen, und dann kommt am Ende auch ein Herz dabei heraus. Jetzt sind wir nur noch hungrig und müde. Morgen geht es dann natürlich wieder frisch ans Werk – so hoffen wir zumindest.

07. April – Spachteln von morgens bis abends


Unser Outfit erinnerte heute ein wenig an den Film "Outbreak" aus dem Jahr 1995 mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle, aber wir können sofortige Entwarnung geben: Unsere Schutzanzüge dienten lediglich als vorbeugende Maßnahme zum Schutz unserer Kleidung, weil wir den ganzen Tag über gespachtelt haben. Mit zunehmender Dauer waren wir dann doch froh über eben jene Anzüge, denn ohne sie sähen wir jetzt genauso weiß wie selbige aus. Glücklicherweise ist das Spachteln nicht so eintönig wie befürchtet, sondern extrem abwechslungsreich und damit auch nicht ganz so kräftezehrend. Außerdem sieht man das Ergebnis sofort und am Ende des "Arbeitstages" waren wir ein klein wenig stolz auf das Geleistete. Dafür belohnten wir uns selbst mit einem spontanen Essen im Fahrenkrug. Ein bisschen kaputt sind wir  zugegebenermaßen schon, deshalb geht es jetzt schnell ins Bett, denn morgen geht es früh weiter.

06. April – "Das darf man eigentlich niemanden erzählen"


Diesen Satz haben wir in den letzten Monaten zweimal in Bezug auf regenerative Energien gehört. Beim ersten Mal waren wir im hohen Norden unterwegs und sprachen mit einem Landwirt, der einen großen Teil seiner Einnahmen durch Windenergie erzielt. Schon zu Beginn des Windkraftbooms in Schleswig-Holstein war er dabei und freut sich heute umso mehr über seine unternehmerische Entscheidung, die einige seiner Nachbarn zuerst kritisch beäugten. Und dabei ist es ihm finanziell egal, ob der produzierte Strom ins Netz eingespeist werden kann oder wie so oft eben auch nicht. Der erzeugte Strom im Norden hat nämlich häufig keine Abnehmer, da es öfter zu einem Überangebot an Strom kommt und die versprochenen Leitungsnetze in den Süden der Republik immer noch in weiter Ferne liegen. Also drehen sich viele der Windräder, produzieren Strom für nichts und bezahlt wird die nicht abgenommene Energie trotzdem.

Heute hörten wir von einem Besitzer einer sehr großen Solaranlage, dass er leider keinen Strom ins Netz einspeisen kann, da die örtlichen Leitungen das nicht verkraften würden und er weiterhin auf den Ausbau der großen Überlandleitungen warten muss. Bis dahin nimmt er für den Eigengebrauch einen kleinen Teil des Stroms ab und der andere – größere – Teil "verfällt", wird aber trotzdem bezahlt.

So sieht die Realität der Energiewende in Deutschland größtenteils aus, nur erzählen darf man es halt nicht, denn dann würden viele Menschen wahrscheinlich ihren restlichen Glauben an die konkrete Umsetzung politischer Vorhaben verlieren.

05. April – Neue Männer braucht das Land


Ostern steht vor der Tür. Es locken (hoffentlich) sonnige Tage und wie kann man sich besser vor einem Sonnenbrand auf dem Kopf schützen, als mit einem modischen Hut? Als wir während unseres heutigen Fototermins bei einem unserer Lieblingskunden dieses spezielle Modell gefunden haben, konnten wir nicht anders. Oliver hielt spontan seinen Kopf für ein Spaßfoto (oder auch drei) hin und es war einfach perfekt. Wir hatten jede Menge gute Laune beim Fotografieren diverser Kopfbedeckungen, doch dieses Exemplar hat es uns besonders angetan. Und warum nicht auch einmal ein klein wenig Farbe für die Männer? Nur Mut! Neue Männer braucht das Land.

04. April – Die "Roten Seile"


Mist, der Rücken zwickt und zwackt. Wo noch vor einigen Jahren Heizpflaster herhalten mussten, bedienen wir uns heute viel effizienterer Hilfsmittel, um unsere Rücken wieder in Schwung zu bringen und außerdem auch etwas für den Rest des Körpers zu tun. Neben den hauseigenen Faszienrollen und allerlei anderen Übungen, ist es vor allem das wöchentliche Training in den "Roten Seilen" (RedCord) bei Birgit, das uns vorbeugend und manchmal auch akut dabei hilft, unsere durch (zu) viel Computerarbeit – und die damit einhergehend oft ungesunde Haltung – bedingten Rückenbeschwerden zu lindern, beziehungsweise ihnen vorzubeugen. Und das alles mit einer gehörigen Portion Spaß. Selbst der an Faulheit kaum zu übertreffende Christian (jedenfalls, wenn es um Sport geht) ist nach dem Training stets froh, eben dieses absolviert zu haben. Dank Birgit klappt es dann auch wieder mit der ungeliebten Arbeit am Bildschirm.

www.therasport-wohltorf.de

03. April – In der Ruhe liegt die Kraft


Wir haben Erwing schon öfter porträtiert und immer wieder gibt es fotografisch etwas Neues bei ihm und mit ihm zu entdecken. Auch gehört er zu den Menschen, die bei der Bitte "Bleib’ einfach so, wie Du jetzt bist!" nicht hektisch hin und her springen, sondern dieser Bitte tatsächlich perfekt nachkommen. Vielleicht ist es gar geschlechterspezifisch? Wir bekamen nämlich auf die Bitte "Bitte machen Sie jetzt gar nichts." auch schonmal die Antwort: "Na hören Sie mal, ich bin eine Frau und Frauen können nicht nichts machen." zu hören. 

02. April – Ein Haus "to go"


Wäre das doch immer so einfach: Ein Haus, das man je nach Lust und Laune mal so eben mitnehmen kann. Sozusagen „to go“. Je nach Wind und Wetter wäre man so in der Lage, den Winter im Süden und den Sommer im Norden zu verbringen und das in den gewohnten und lieb gewonnenen vier Wänden. Eine himmlische Vorstellung – und wer weiß, ob so etwas nicht eines Tages zur Realität wird. Viele von den einst unvorstellbaren Dingen gibt es heute bereits. Andere werden in den kommenden Jahren realisiert werden, wie zum Beispiel das autonome Fahren. 
Claudia war heute mal wieder bei uns im Studio zu Besuch und hatte ihre neueste Lego-Haus-Kreation im Gepäck. In ihren zum Teil selbst gestalteten Bauwerken verbergen sich die wahren Geheimnisse im Inneren. Claudia hat zum Beispiel in diesem Gebäude den gesamten Innenbereich neu gestaltet, weil ihr der Hersteller diesen etwas zu lieblos und undurchdacht entworfen hat. Wir können jedes Mal nur über den Ideenreichtum und die Liebe zur Detailausgestaltung staunen – und über die Geschichten, die es zu den einzelnen Figuren zu erzählen gibt, ebenso.

01. April – Die letzte Fahrt


Freitag, kurz vor 16 Uhr. Gebanntes Warten. Letzte Vorbereitungen für die finale Ankunft. Der Sekt ist bereitgestellt. Die Fahrerkabinen mit Mitarbeitern besetzt. Der Funkverkehr läuft auf Hochtouren. Eine einzige Frage beschäftigt alle Anwesenden: Wo bleibt Rainer?
Sein ganzes Berufsleben ist der sympathische Hamburger LKW gefahren, davon die letzten vier Jahre bei der Spedition Jan Bode in Reinbek. Gestern war nun seine letzte Fahrt als Berufskraftfahrer. Dann war es endlich soweit. Rainers Truck bog in die Hofeinfahrt ein und als ihn seine Kollegen mit ihren Druckluft-Fanfaren begrüßten, mutete es nicht nur kurzfristig wie auf dem Hamburger Hafengeburtstag an, sondern es war auch bei vielen Kollegen die ein oder andere Träne im Augenwinkel sichtbar. "Die Freiheit ist das, was mein Mann an seinem Beruf so sehr geliebt hat." erzählte uns Rainers Ehefrau Kerstin, bevor Rainer ergänzte: "Jetzt möchte ich meiner Frau auf gemeinsamen Reisen die wunderschöne Landschaft Spaniens zeigen, durch die es mich mein bisheriger Beruf schon so oft gebracht hat." In ihrer Freizeit begeisterten sich die beiden unter anderem auch für "Let’s dance" und wollen jetzt in Zukunft selbst einen Tanzkurs absolvieren. Langeweile wird es so wohl nicht geben und trotzdem lag in Rainers Stimme auch viel Wehmut.

31. März – Das scheinbar Unsichtbare sichtbar machen

Wir sehen uns in unserem Beruf oft vor die Herausforderung gestellt, etwas fast Unsichtbares besser sichtbar zu machen.

Denn, wie zeigt man am besten mit einem Foto im Studio den Unterschied zwischen einem Coach und einem Psychologen? Oder zum Beispiel zwischen einer Anwältin, einer Unternehmens- oder Steuerberaterin? Bei unserem gestrigen Auftrag sollten wir in einer Firma, die peu à peu nachhaltiger wird, diese oft kaum sichtbaren Aspekte sichtbar machen. Aber wie zeigt man, dass eine Spule in einem Produktionsprozess wieder verwendet oder ein bestimmtes Gas recycelt wird? Es sind gerade diese spannenden Aufgaben, mit denen wir konfrontiert werden und genau das ist es, was wir an unserem Beruf lieben, nämlich hierfür dann Lösungen zu finden. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist eine gute Vorbesprechung. Je mehr wir über eine Person, eine Firma oder eine Produktion im Vorfeld schon wissen, desto besser sind wir in der Lage, es in Bildern zu zeigen. Und warum heute eine Zucchini als Foto? Das erklären wir gerne in einem persönlichen Gespräch.

30. März – So will ich leben!


Endlich wissen wir, wie wir leben möchten! Jahrzehntelange Nachforschungen haben uns jetzt die Gewissheit gebracht. Wir haben nicht nur unseren Traumplatz gefunden, sondern auch unsere Traumbehausung. Das Hühnerhotel in Stapelfeld bietet einfach alles, was wir uns wünschen: Eine gute Verkehrsanbindung, eine ruhige Lage im Grünen, genug Freilauf, ausreichend Artgenossen zum Plaudern – so wollen wir auch in Zukunft leben und wie wundervoll, dass es Menschen gibt, die genau wissen, wie andere Lebewesen – seien es nun Menschen oder wie in diesem Fall Hühner – leben wollen und dabei auch noch glücklich sind. Wir haben unseren Aufenthalt im Luxus-Resort bereits gebucht. Zum Frühstück gibt es garantiert auch ein frisches Ei. Ein Luxus-Ei!

29. März – Können diese Augen lügen?


Lupus war heute Nachmittag bei uns im Studio zu Gast. Ein fast fünfzehn Jahre alter (vermutlich) Deutscher-Jagdterrier-Dackel-Pinscher-Mix aus Polen. Wir waren nicht nur auf der Stelle von seinem Blick, sondern auch von seinem liebevollen Wesen begeistert. Greta hätte ihn am liebsten auf der Stelle geehelicht, was wiederum Lupus dann doch als etwas zu aufdringlich empfand und so "rettete" er sich hin zu Tanjas Füßen. Tanja beschreibt ihren Liebling, der auch fast sein gesamtes Hundeleben schon bei ihr ist, unter anderem als "Hackenkleber" und "Bettschläfer". Woher sein Name stammt, wollten wir am Ende des kurzen Arbeitsbesuchs noch von ihr wissen. Dazu erzählte sie uns, dass dieser kleine, scheinbar unauffällige Hund jedes mal, wenn er zu Hause allein gelassen wird, heult wie ein Wolf. Deshalb heißt er Lupus (lat. für Wolf). Aber sein Frauchen nimmt es mit Humor und sagt über diese Eigenschaft: "Er liebt eben den olympischen Gedanken: Dabei sein ist alles!"

28. März – Bitte anschnallen!


Möbelhäuser sind für uns gewissermaßen ein Ort der Offenbarung. Lassen sich in ihnen doch die unterschiedlichen Geschmäcker begutachten. Und ganz egal, was noch alles an Möbeln zu finden ist, am Ende landet man in der "Entspannungsabteilung", wo es die sogenannten Relax-Sessel in unzähligen Ausführungen zu bestaunen gibt. Wir schwören Stein und Bein, niemanden in unserem Bekanntenkreis zu kennen (wir hoffen es zumindest), der sich in so einen Feuerstuhl setzen würde und doch beschlich uns angesichts der Vielzahl an Exemplaren ein bisschen das Unbehagen, es könnte eventuell der ein oder andere so ein ausgefallenes Exemplar zu Hause haben. Dazu fällt uns der deutsche Schauspieler Heinz Rühmann ein, der in den Filmen als Pater Brown mit seinem Spürsinn so manchen Bösewicht zur Strecke brachte und dabei öfter beim Anblick einer fremden Behausung den Ausspruch "Hübsch hässlich habt ihr’s hier." zum Besten gab. Das würde er sicherlich auch in dieser Möbelabteilung zum Besten geben. Allerdings müssen wir gestehen, dass wir vor vielen Jahren in einem anderen Möbelhaus selbst schon einmal in zwei Stillsesseln "versackt" sind und die waren nochmal eine ganze Ecke häßlicher – aber saubequem.

27. März – "Die weißen Tauben fliegen nicht mehr"


Wer kennt nicht diese Liedzeile von Hans Hartz? Und wer hat sich nicht schon einmal über die Geschwindigkeit von Tauben gewundert, die neben einem Auto entlang flogen? Dabei ist die Brieftaube laut unserer Recherche die schnellste Taubenart mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde. Diese Geschwindigkeit können erfahrene Tauben über eine Distanz von bis zu 650 Kilometern beibehalten und würden damit auch unser Auto zwischenzeitlich zum Nachtanken nötigen. Dabei gilt für sie keine Straßenverkehrsordnung, kein Nachtlandeverbot und auch keine Überflugverbotszonen. Das klingt nach himmlischen Zuständen. Und wie fast alles in Deutschland, ist auch der Brieftaubenzüchter bestens organisiert. Wir zitieren den Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V.: Die Brieftauben sind intelligent, treu und besitzen einen unvergleichlichen Orientierungssinn. Genau diese Eigenschaften sind es, die die über 30.000 Brieftaubenzüchter in Deutschland faszinieren und die der Leidenschaft für das Hobby "Brieftauben" zugrunde liegen. Für alle, deren Interesse wir jetzt geweckt haben sollten – die nächste Brieftaubenmesse findet am 16. und 17. Dezember 2023 in Dortmund statt.
Dann heißt es "Die weißen Tauben fliegen wieder" und das ebenfalls gesungen von Hans Hartz.

www.brieftaube.de

26. März – Hypnotisch


Beim Anblick der frisch verlegten Heizungsschlangen unserer neuen Fussbodenheizung mussten wir unweigerlich an die Augen der Schlange Kaa aus dem Dschungelbuch denken. Sie besitzt nämlich die Fähigkeit (mithilfe besagter Augen) andere zu hypnotisieren. In dem Lied Vertraue mir gelingt es Kaa, Mogli in ihren Bann zu ziehen, doch durch das Erscheinen von Shir Khan wird ihr Plan vereitelt und Mogli gerettet. 
Wir staunten gestern beim Besuch auf der Baustelle, wie viele Meter Heizungsschlauch in so ein kleines Haus passen. Und fast ebenso unglaublich fanden wir, dass er scheinbar mühelos zu verlegen war. Jedenfalls fanden wir niemanden, der sich beim Verlegen vertüddelt hatte und auf unsere Hilfe warten musste. Jetzt fehlt nur noch der Estrich und dann heißt es für gut sechs Wochen täglich dreimal Stoßlüften, damit der Fußboden komplett durchtrocknen und der endgültige Belag verlegt werden kann. 

25. März – In der Unterwelt


"Das bisschen räumen wir selber raus, machen Sie sich bitte bloß keine Umstände." Diese Worte klangen uns heute in den Ohren, als wir unseren kleinen Luftschutzkellerraum in der Nähe von Hitzacker leerräumten. Aus den veranschlagten zwei Stunden wurden am Ende sechs und man glaubt kaum, wie schwer Sand sein kann. Wer bitte lagert Sand in großen Müllbeuteln in einem Keller? Und soviel Styropor? Und dann noch Alufensterrahmen für ein ganzes Haus? Irgendwann suchten wir keine Antworten mehr auf all diese Fragen, sondern machten uns einfach an die Arbeit, bauten am Ende sogar noch ein Regal auf und mussten mehrfach beim Abstieg in den Luftschutzkeller an Orson Welles im Film Der dritte Mann denken, wie er als Harry Lime durch die Wiener Kanalisation kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs vor seinen Verfolgern flieht. Und das Fazit des heutigen Tages brachte Mareike wunderbar auf den Punkt: "Was ist das doch für ein tolles Gefühl körperlich zu arbeiten und dann am Ende zu sehen, was man geschafft hat!

24. März – Der Koch, seine Mutter und die Heimatliebe.


In Anlehnung an den Titel von Peter Greenaways Film aus dem Jahr 1989 entstand unser heutiger Blogbeitrag im Heimathäppchen in Reinbek. Dort kochen und backen Arne und seine Mutter seit einigen Jahren im allerbesten Sinne ein Stück Heimat auf den Teller. Nachdem wir gestern schon die Dithmarscher Wirsingrouladen aßen, "mussten" wir heute an den Ort des Genusses zurückkehren, um die Rouladen erneut zu essen. Zum Glück (oder Unglück) steht jetzt das Wochenende vor der Tür und erst am Montag öffnet Arne seine Küche wieder. Es gibt dort allerdings noch vieles mehr zu entdecken, wie zum Beispiel Norddeutsche Wildschweinkeule, Frikadellen mit Spiegelei oder auch eine Lumpensuppe. Lumpensuppe? Ja, genau so heisst sie und ist ein etwas anderer Eintopf mit weißen Bohnen , Porree, Wurzeln, frischen Champignons, Hack, Mettenden und Hackbällchen dazu. Einfach himmlisch.

www.gasthaus-heimathaeppchen.de

23. März – Zwischen Petticoats und Niederegger


Lübeck gestern Nachmittag gegen 16 Uhr in der Hüxstraße. Nach einem kurzen geschäftlichen Termin nahmen wir uns die Zeit, um in einer der schönsten und abwechslungsreichsten Straßen der Altstadt zu bummeln. Das hatten wir schon seit Jahren nicht mehr gemacht. Wir staunten über die Vielfalt der kleinen, individuellen Läden, schlenderten an schön dekorierten Schaufenstern vorbei, ohne konkretes Ziel, um dann – wie zu Großmutters Zeiten – bei Niederegger einzukehren. Schnell war unser anfänglicher Widerstand gebrochen und wir setzten uns im ersten Stock ins Café, tranken Tee, Kaffee und aßen Baumkuchentorte, lauschten der gedämpften klassischen Musik, dem Stimmengemurmel, vergaßen die Zeit und kehrten nach zwei Stunden vollkommen entspannt zum Auto zurück. Unser Fazit: Öfter mal einen Foto-Termin mit einer kleinen Auszeit zu verbinden.

22. März – Ausgeliebt


Diese „Dame“ entdeckten wir heute am Rande unseres Fotoshootings bei einem großen Recyclingunternehmen. Bis zu zehn dieser Puppen finden die Mitarbeiter im Schnitt pro Jahr in den Abfällen und das, obwohl es hier hauptsächlich um Bauchschutt oder Elektroschrott geht. Warum mag sie hier gelandet sein? Waren die Erwartungen der ursprünglichen Besitzer zu hoch oder wurde es auf Dauer mit den künstlichen Partnerinnen einfach zu eintönig? Vielleicht lockte auch nur ein neues, perfekteres Nachfolgemodell, die Ariane 2.0 ? Wie dem auch sei, man kann sich ja schon darüber freuen, dass diese Puppen nicht einfach im Wald entsorgt werden, sondern stattdessen immerhin bei den Entsorgungsprofis landen. Ach, und noch was: diese Puppen gehören nicht einmal zu den kuriosesten Dingen, die in unserem Müll gefunden werden …

21. März – In den Schatzkammern


Von Have. Seit 1868. In Bergedorf. Eine Institution. Die allermeisten kennen das Geschäft im Bergedorfer Sachsentor und kaum einer vermutet im hinteren Bereich so viele Räumlichkeiten, wie den Keller, das Lager oder den Innenhof. Wir hatten heute im Zuge eines Fototermins die Gelegenheit, Christoph von Have in seine private Schatzkammer zu begleiten. Bis hierhin hatten wir es bisher auch noch nicht geschafft. Dort lagern neben besonderen Weinen diverse andere Kostbarkeiten, die schon seit mehreren Generationen zusammengetragen wurden und werden. Jeder Winkel dieses Gebäudekomplexes atmet Geschichte. Alte Möbel, Flaschen, Fässer, Rezepturen – ein Traum für Entdecker und Genießer. So ganz nebenbei wurden wir auch oberflächlich in die Kunst der Gin-Herstellung eingeweiht – gespickt mit vielen geschichtlichen Anekdoten rund um den Weinhandel, der maßgeblich von Napoleon Bonaparte geprägt wurde, doch das würde an dieser Stelle deutlich zu weit gehen.

20. März – Homme avec chapeau


Gregor war heute wieder einmal bei uns zu Besuch im Studio. Für die Lieblingsadressen Sachsenwald fotografierten wir für ihn erlesene Rotweine. Ob er dabei mit auf dem Foto war oder nicht, wollen wir an dieser Stelle nicht verraten – auf jeden Fall konnten wir ihn spontan für unseren Blog fotografieren. Natürlich mit Hut. Und natürlich in schwarz/weiß. Einfach natürlich schön. Auch Gregors "Entführung" in die Welt der französischen Rotweine war für uns ein Genuss, denn so konnten wir uns bei der Beschreibung des ein oder anderen Rotweins zurücklehnen und dabei in Gedanken "mitreisen" in dieses Land voller Lebensfreude und gutem Geschmack. Wir sind übrigens immer noch auf der Suche nach einem typisch französischen Baguette, beziehungsweise Ficelle, in unserer Umgebung und wären dankbar für einen Tipp diesbezüglich. Und bitte nicht so grob und dick, wie man es nur allzu häufig in Deutschland kaufen kann. Dazu dann einen guten Käse und ein Glas Wein ... Vive la France!

19. März – Sisyphusarbeit


Stunde um Stunde (mit einigen Pausen zwischendurch) und einem Hörbuch lauschend, kümmerte sich Mareike heute mit viel Ausdauer und Geduld um Gretas Fell. Denn das hat es in sich. Drahthaar Foxterrier gehören nämlich zu den Hunderassen, die getrimmt werden müssen, weil das Fell sonst seine drahtige Struktur und somit seine Schutzfunktion verliert. Beim Trimmen wird mit den Fingern, Trimmessern oder Trimmsteinen, sowie diversen Kämmen, Bürsten und Scheren gearbeitet. Denn anders als bei Kendo, der sein Fell zweimal im Jahr von alleine wechselt, muss man das alte Fell aus Greta "heraus zupfen", sonst würde es einfach immer weiter wachsen, dünner werden und ebenfalls seine Schutzfunktion verlieren und Greta irgendwann auch motorisch einschränken. Das Trimmen findet sie – wie die meisten ihrer "Leidensgenossen" natürlich nicht besonders toll, ist es aber von kleinauf gewöhnt und lässt die lästige Prozedur geduldig über sich ergehen.
Bisher wurde Greta viermal im Jahr professionell getrimmt, doch Mareikes Neugierde und ihren Spaß am Erlernen von Neuem führte dazu, dass sie das Trimmen selbst erlernen und auch praktizieren möchte. Also gab es einen Einführungskurs, einen tieferen Einblick beim Trimmen unter Anleitung und dann ging es selbst an die Arbeit. Die ersten Ergebnisse sind schon ganz ordentlich, aber auch hier ist ist es wie mit den meisten Sachen: Übung macht den Meister. Und nur mal am Rande: Was eine erfahrene Trimmerin in gut drei Stunden schafft, wird hier zu Anfang und in Etappen, drei- bis viermal so lange dauern. 

18. März – "Wir müssen etwas für unsere Jugend tun"


Radbruch bei Lüneburg heute Mittag gegen 14 Uhr. Kein Mensch weit sind breit. Wir erkunden die Umgebung und treffen auf diesen von der Gemeinde errichteten Jugendtreff. So gut besucht wie die meisten Treffpunkte, die von Erwachsenen für Kinder oder Jugendliche konzipiert wurden. Alles nach gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen gebaut und am Ende hinterlassen sie oft nichts weiter als einen trostlosen Eindruck. An solchen Orten wurde vermutlich der Ausspruch: "Hier möchte man nicht tot über dem Zaun hängen." erdacht. Immerhin schien die Sonne.

17. März – "Manche Dinge kann das Bewusstsein noch nicht in Worte fassen, aber in Bilder"


Dieser Leitsatz steht auf der Website "Das Atelier für Perpektivwandel" von Katja Guderley. Katja hat ihr Atelier in Hamburg Bergedorf und bietet dort verschiedene kreative Wege zur Persönlichkeitsentwicklung an. Im Einzelworkshop oder in Gruppenarbeit. Dabei betont sie, dass es weniger auf das Talent ankommt, sondern vielmehr auf die Bereitschaft, sich auf den Prozess einzulassen. Sehr eindringlich beschreibt Katja ihr Verhältnis zur Kunst in ihrer Vita: „Dass Malen wie Atmen zum Leben gehört, war für mich im Kindergartenalter glasklar. Gespaltener wurde mein Verhältnis zur Kunst, als die Schule mir Vorgaben zu Motiven und Technik gab. Die akademische Diskussion, was denn nun echte, wahre Kunst sei, gab meiner Malerei den Todesstoß. Ich malte nur noch heimlich. Reine Glückseligkeit brachte dann 1985 ein Austauschjahr in den USA. Für ein Jahr lang hatte ich jeden zweiten Morgen zwei Stunden Kunstunterricht. In dieser wilden Gruppe durften wir uns kreativ austoben.“

Uns beeindruckt Katja mit ihrer ruhigen Ausstrahlung und ihrer Präsenz, die man sofort spürt, wenn sie, wie bei uns heute, einen Raum betritt.

https://guderley.net

16. März – Zerstörung


Nein, wir waren nicht in der Ukraine und haben dort dieses Gebäude fotografiert. Diese Ruine steht in Hamburg Allermöhe und wird ordnungsgemäß abgerissen. Trotzdem waren wir bei deren Anblick im ersten Moment erschrocken, weil wir unweigerlich die Bilder aus der Ukraine vor Augen hatten, wo Tag für Tag durch Artilleriebeschuss oder Raketentreffer Wohngebäude getroffen und zerstört und Menschen getötet werden. Ob das alles unter der alleinigen Verantwortung eines Größenwahnsinnigen passiert, wissen wir nicht. Was wir aber täglich sehen ist, dass Menschen getötet, desillusioniert, gedemütigt, gefoltert oder vergewaltigt werden und deren Lebensgrundlage zerstört wird. Dabei scheint jedes Mittel recht. 
Nach ein paar Minuten des Sinnierens kamen wir aus unseren düsteren Gedanken zurück und standen wieder in Allermöhe. Was bleibt sind Unverständnis, Wut, Mitgefühl und die Frage, ob mit dem Einverleiben der Ukraine der Krieg wirklich vorbei wäre.

15. März – Die hundert Gesichter von Luca


Luca ist angehende Schauspielerin. Alles begann in der Grundschule im Alter von neun Jahren, wo sie erste Bühnenerfahrungen mit Theater spielen machte. Später folgten dann Auftritte in einigen Musicals des Kirchenchores, bevor sie sich, nach erfolgreich bestandenem Abitur, ein Jahr eine Auszeit nahm, um am Hamburger Schauspielhaus ein Praktikum zu absolvieren und außerdem intensiv an ihrer Kunstmappe zu arbeiten. Luca hatte im Anschluss die Möglichkeit sowohl ein Kunststudium als auch eine Schauspielausbildung zu beginnen. Heute studiert sie im vierten Semester die Schauspielerei und hat ihre Entscheidung zu keiner Sekunde bereut. "Ich kann soviel auf der Bühne ausdrücken, kann in Rollen schlüpfen, kann mich auf der Bühne ausleben und das alles ohne wirklich so zu sein." Beim Erzählen während des Fotoshootings für ihre Schauspieler-Sedcard merken wir, wie glücklich und erfüllt sie von ihrer Berufswahl ist. Als wir nach ihrer Lieblingsrolle fragen, erzählt sie uns von ihrer Liebe zu historischen Filmen und unweigerlich kommen wir auf Sissi zu sprechen. Da gefällt Luca – ganz im Gegensatz zu uns – die aktuellen Serien weitaus besser als die Schmonzetten mit Romy Schneider. Es ist ein großes Vergnügen, Menschen dabei zu erleben, wie sie vor Begeisterung förmlich "sprühen" und sie beharrlich – zum Teil auch gegen Vorbehalte gegenüber der Berufswahl – ihren Weg gehen.

14. März – Die Sonne Brasiliens zu Besuch im Studio


Wenn schon die Temperaturen nicht gerade ein froher Vorbote des Frühlings waren, so brachte immerhin Mariane Costa Sahlmann heute am späten Nachmittag die Sonne Brasiliens in unser Studio. Wir fotografierten die junge Unternehmerin, die sich in Dassendorf einen Catering-Service aufgebaut hat, für die Lieblingsadressen. Neben dem Catering kocht Mariane außerdem für Kindergärten oder auf Events. Die gebürtige Brasilianerin aus São Paulo lernte ihren Mann in Südamerika kennen und es zog sie der Liebe wegen nach Norddeutschland in das doch eher beschauliche Dassendorf. Essen ist für Mariane Lebensfreude pur und wenn sie müde ist, kocht sie besonders gerne, am liebsten gemeinsam mit ihrem Mann zusammen, der dann das Schnippeln übernehmen darf (wer träumt nicht von so einer tollen Hilfe?). Im Catering-Bereich ist eine ihrer Spezialitäten ein typisch brasilianisches Rodizio und ihre Tortenkreationen können sich sehen lassen. Dazu gibt es hier tolle Eindrücke auf Instagram: https://www.instagram.com/muitomaisbrasil_/

13. März – Hienoa paskaa (finnisch für Geiler Scheiß)

Diese Überschrift passt hervorragend zu dem Produkt, um das es in dieser Gebrauchsanweisung geht. Aber der Reihe nach. Im Anschluss an eine knapp viermonatigen Wartezeit kam vor wenigen Tagen ein ziemlich lädiertes Paket bei uns an. Mareikes Geburtstagsgeschenk. Aus Finnland. Die Hersteller? Ein paar Typen, die einen Todesstern bauen wollen, „der nichts mit der Walt Disney Company zu tun hat“, gerne viel Bier trinken, „denn niemand kann nüchtern einen Todesstern bauen“ und sich sowohl auf ihrer Website, als auch in den Werbevideos auf YouTube, bis hin zur mitgelieferten Gebrauchsanweisung durchgängig eines bisweilen derben Humors bedienen. Genau unser Ding! Was sie herstellen? Kopfhörer natürlich. Und wem die Ansprache der Bedienungsanleitung gefällt, kann gerne auf der Website vorbeischauen und das ein oder andere ihrer YouTube Videos genießen. Es lohnt sich. Die Kopfhörer im Übrigen auch …
https://de.valco.io

12. März – Manchmal beginnt die Liebe auch auf einem Dachboden


Das war schon eine verrückte Geschichte. Vor ein paar Wochen schrieb uns Bernd von den Oldtimer Freunden Elbtalaue eine E-Mail mit der Bitte, uns unbedingt mit Petra und Klaus in Verbindung zu setzen. Er war so begeistert von der Stöberstuuv, die die beiden in Siebeneichen betreiben und meinte nur lapidar: "Ihr liebt doch genau solche Geschichten für euer Logbuch, oder?" Ja, das tun wir und deshalb haben wir uns natürlich mit den beiden verabredet. Gestern früh war es dann soweit: wir fuhren durch die noch verschneite Landschaft in Richtung Büchen und bogen in das bezaubernde Siebeneichen am Elbe/Lübeck-Kanal ab. Petra und Klaus empfingen uns herzlich und drückten uns mit einem Lächeln im Gesicht je einen Handzettel in die Hände, aus dem wir hier in Auszügen zitieren: "Schön, dass Du da bist! Jetzt geht es los. Heute kannst Du stöbern und schnüffeln soviel Du magst. Alle Schranktüren und Schubladen dürfen beziehungsweise müssen geöffnet werden, um zu schauen, was sich dahinter verbirgt. Lass Dir Zeit (und) hab‘ viel Spaß." Zwischen dem Fotografieren und Stöbern erfuhren wir von den beiden ihre "verrückte" Kennenlerngeschichte – in Kürze erzählt: Petra engagierte Klaus vor über zehn Jahren zum Entrümpeln eines Dachbodens. Die beiden fanden sich auf Anhieb sympathisch, verloren sich dann aber wieder aus den Augen. Zwei Jahre später entdeckte Petra "ihren" Klaus dann unverhofft beim Blick durch ein Fenster ihrer damaligen Arbeitsstelle und sprach ihn an. Von da an nahm die Liebe ihren Lauf … Hier kam einfach zusammen, was offenbar zusammenkommen sollte und seit Oktober '22 haben die beiden ihr gemeinsames Projekt "Die Stöberstuuv" in der Dorfstraße 21 in Siebeneichen, die einmal im Monat jeweils am ersten Sonnabend von 10 bis 17 Uhr geöffnet hat. Dort findet man Kleinmöbel, Geräte und allerlei Gedöns und fühlt sich ein wenig, als stünde man in Großmutters Häuschen. Laut Petra findet jeder hier seinen persönlichen Schatz. Wie auch wir. Ihr könnte ja mal raten, um welchen es sich handelt ...
Bevor wir  für einen Spaziergang in der Sonne an den Elbe-Lübeck-Kanal gefahren sind, haben wir uns noch die Öffnungszeiten der Stöberstuuv abfotografiert und freuen uns schon auf ein Wiedersehen.

11. März – Brot und Butter


Und dazu gerne noch ein würziger Käse. Das ist für uns Glück. Der Duft von frisch gebackenem Brot ist nur durch wenig zu toppen. Und schon manches Mal, wenn wir auf "Essen gehen" eingestellt waren, haben wir uns dann doch noch spontan umentschieden und stattdessen die Brotzeit zu Hause genossen. Dazu ein dunkles, malziges Bier oder ein Glas Wein, etwas Feigensenf und zum Abschluss noch etwas Schokolade. Mehr geht (fast) nicht.

10. März – Big Brother is watching you


Wenn man sich einmal die Mühe macht – zum Beispiel während einer Bahnfahrt – auf die Kameras zu achten, die einen umgeben, dann ist die Anzahl beeindruckend. "Schaut da eigentlich jemand zu?" mag sich der eine oder andere Fahrgast fragen oder "Ist da überhaupt eine echte Kamera installiert?" Wir haben uns das auch schon des öfteren gefragt. 
Wofür sind all die Überwachungskameras angebracht? Was passiert eigentlich mit dem ganzen aufgezeichneten Material? Wird es gespeichert oder zeitnah wieder gelöscht? 
"Zu unser aller Sicherheit." könnte man sagen. Doch lässt sich wirklich jemand, der Böses im Schilde führt wirklich davon beeindrucken oder gar abschrecken? Sehr wahrscheinlich hilft es nur im Nachhinein vermeintliche Täter zu überführen, eine Straftat verhindern kann so eine Überwachung vermutlich eher selten.

09. März – Ein Augenaufschlag und es war um uns geschehen


Für manche mag es befremdlich sein, wenn sie mit Hund zu uns ins Studio kommen und wir dann (fast) nur noch Augen für ihre Vierbeiner haben. Nicht so für Cecilie Gryselka, die heute für Fotoaufnahmen zu uns kam und als Begleitung Josie mitbrachte. Dieser (geschätzt) zwei bis drei Jahre alte Maltesermix kommt aus Griechenland und wurde auf der Straße aufgelesen. So zurückhaltend Josie am Anfang  noch war, so gerne ließ sie sich dann aber nach einigen Augenblicken von uns streicheln und am Ende des eigentlichen Shootings "mussten" wir einfach noch ein paar Bilder von ihr machen. Ihr Wesen ist einfach bezaubernd.

08. März – Prinz und Prinzessin


Was nach rheinischem Karneval klingt, meint in unserer Wirklichkeit etwas ganz anderes: Kendo und Greta führen sich nämlich gelegentlich so auf, als würden sie aus einem Königshaus abstammen. Wollen wir ehrlich sein, wir machen sie durch unsere Erziehung genau dazu. Wie oft hat Mareike schon angemerkt, dass Greta Christians Prinzessin sei. Immer wieder aufs Neue verneint, ändert es aber trotzdem nichts an eben genau dieser Tatsache. Im Vergleich der "Vorgängerin" Laika dürfen die beiden so viel mehr und haben Privilegien, von denen Laika nur träumen durfte. Schlussendlich dürfen wir uns dann auch nicht über das ein oder andere Verhalten der beiden wundern – die Verantwortung für die Erziehung liegt bei uns.

07. März – Wer hat es erfunden (oder – wie in diesem Fall – vorangetrieben)?


Wikipedia: Die Possehl-Stiftung entstand 1919 aus dem Nachlass Emil Possehls mit dem Stiftungszweck, die öffentliche Wohlfahrt Lübecks, deren deutsch-patriotischen Geist sowie deren Jugend zu fördern. Soweit, so klar. Wer und was dieser Emil Possehl war, erschließt sich erst, wenn man beginnt, sich neben dem Besuch der Oper in Lübeck für die Entstehungsgeschichte zu interessieren. Für uns begann die Neugierde in der Pause von der "Hochzeit des Figaro". Brav begaben wir uns im Eingangsbereich in eine Ecke, aßen unser Pausenbrot und standen ganz zufällig neben der Büste des Stifters Emil Possehl. Waren wir nicht vorhin auf dem Weg von der Musik- und Kongresshalle Lübeck an der Emil Possehl-Stiftung vorbeigegangen? Nach dem Pausengong begann der tolle zweite Akt und am Ende gingen wir wieder an besagtem Stiftungsgebäude in der Beckergrube in Lübeck vorbei. Zu Hause angekommen ließ es uns keine Ruhe und so "googelten" wir uns durch die Nacht. Soviel zu Emil Possehl und seiner Stiftung: es lohnt sich auf jeden Fall einmal selbst zu recherchieren, einzutauchen in die Geschichte Lübecks, Norddeutschlands, einzutauchen in die Industrialisierung Deutschlands, dem Stiftertum, dem Ersten Weltkrieg, Thomas Mann, den Buddenbrooks, dem Unternehmertum, den Neidern. Einer Familiengeschichte mit Könnern und Nicht-Könnern. Und letztendlich auch immer dem Wunsch nach Unsterblichkeit. In diesem Theater- und Opernhaus lebt Emil Possehl weiter und sei es auch nur in kurzen Momenten. Hier hat auch Thomas Mann seine zahlreichen Wagneropern erlebt, die den Grundstein für seine Begeisterung  für den Komponisten Richard Wagner legte. Ein geschichtsträchtiger Ort in einer schönen Stadt mit einer großen Strahlkraft.

06. März – Heavy Metal forever


Auf weit über 500 Konzerten war Liane in den vergangenen Jahren. Viele davon hat sie in Hamburg erlebt, andere haben sie durch ganz Deutschland geführt und dieses Jahr steht auch zum zweiten Mal Wacken auf dem Programm. Aber genauso, wie Liane die Musik liebt, gibt es an ihr auch die ruhigen Seiten. Schon jetzt freut sie sich auf eine kleine Auszeit in Wismar, nur sie, ein oder zwei Bücher und die Freude am Entdecken der Stadt und ihrer Bewohner. Wir haben Liane vor etlichen Jahren kennengelernt und öfter für freie Projekte fotografiert. Geblieben ist eine große Zuneigung und das gute Gefühl, sich aufeinander verlassen zu können.

05. März – Kälteresistent


"HSV bestraft Nürnberger Fehler eiskalt" titelte der NDR auf seiner Online-Präsenz nach dem 3:0 Heimsieg gegen eine völlig überforderte Gastmannschaft. Und damit ist der Hamburger Traditionsclub dem Aufstieg in die Erste Bundesliga wieder ein großes Stück näher gekommen. Nach nunmehr 23 Spieltagen liegt der ehemalige Bundesliga-Dino auf Platz zwei der Tabelle, nur einen Punkt hinter Darmstadt und hinterlässt bisher erstmals seit Jahren auch in der Rückrunde einen stabilen Eindruck. Wir drücken auf jeden Fall diesem Gartenzwerg in Köthel (der Ort liegt zwischen Trittau und Mölln) die Daumen, dass er sich auch bei dem heute spontan einsetzenden Schneefall nicht vom Anfeuern seines Vereins abhalten lässt.

04. März – Deutschland wieder einmal Vorreiter beim Thema Nachhaltigkeit


Ob Jäger nun Meister oder doch eher Künstler sind, sei mal dahingestellt. Der hier wohnende Jäger(meister) ist offensichtlich ein Weihnachtsfan – und: Künstler oder Künstlerin! Oder einfach nur ein großer Spaßvogel. Jedenfalls mussten wir heute auf unserer Tour durch Artlenburg "auf der anderen Seite der Elbe" sehr schmunzeln, als wir dieses Kunstwerk entdeckten. Trinkfest müssen die Erbauer auch gewesen sein, denn hierfür wurden sicher nicht monatelang Glascontainer durchforstet, um diese beeindruckende Zahl an leeren Flaschen zusammenzubekommen. Abgesehen von der kreativen Leistung, waren wir begeistert von diesem "nachhaltigen" Weihnachtsbaum, der weder nadelt noch entsorgt werden muss und sicher schon beim Aufstellen viel Freude bereitet hat. Mit Grauen denken wir an die ansonsten üblichen Dekorationen mit Lichterketten, Kugeln und sonstigen Baumschmuck. Und mal ehrlich: hat schon mal jemand allen Ernstes Spaß am Abschmücken gehabt?

03. März – Verbundenheit


"Komm' doch später noch auf ein Kaffee – oder Kakao – rum." Das waren gestern die Begrüßungsworte von Roman, die bereits ausgesprochen wurden, bevor das erste Foto überhaupt im Kasten war. Das ist jedoch nur einer der Gründe, warum wir so gerne nach Grambek fahren, um Fotos für die Firma Willi Damm zu machen. Willi Damm gehört zu der Buhck Gruppe, für die wir inzwischen seit 15 Jahren fotografieren. Wir waren auf Deponien, haben am Sortierband gestanden, durften Radladern bei der Arbeit zuschauen und haben uns den ein oder anderen Schuh im Matsch ruiniert, weil wir mal wieder nicht an das passende Schuhwerk gedacht haben. Doch was uns neben all diesen spannenden Dingen am meisten begeistert, sind die Menschen, die für diese Unternehmen arbeiten. Immer wieder gibt es neue Gesichter, aber es sind besonders die "Bekannten", über die wir uns so freuen – und das nicht nur wegen eines Heißgetränks. Eines dieser bekannten Gesichter gehört zu Roman. Roman ist bereits seit 35 Jahren im Unternehmen und wir hatten ihn schon viele Male vor der Kamera. Immer freundlich, immer einen kleinen Spruch auf Lager und das alles in seinem herrlich berlinerischen Slang. 
So nahmen wir seine Einladung natürlich gerne an und besuchten ihn in der Annahmestelle auf dem Recyclinghof. Auf einen Kakao und einen kurzen Plausch. So herzlich werden wir gerne empfangen und freuen uns jetzt schon auf unseren nächsten Fototermin.

02. März – Und sie dreht sich doch!


In Anlehnung an diesen Ausspruch Galileo Galileis (wobei die Gelehrten heute noch darüber streiten, ob Galilei den Satz "Und sie bewegt sich doch." 1633 überhaupt vor Gericht gesagt hat), waren wir heute bei Ingo zum Schallplatten hören zu Besuch. In Zeiten von Spotify und Co ist es schon ungewöhnlich und geradezu anstrengend spätestens alle 20 Minuten aufzustehen, um die Schallplatte umzudrehen. Besser klingen als eine CD tut sie jedenfalls nicht und nimmt auch noch relativ viel Platz im Regal ein. Aber – und in der Tat passt an dieser Stelle einmal das "aber" – ein Schallplattencover und das meistens auch aufwendig gestaltete Innenleben, sind schon eine tolle Sache. Ganz entscheidend ist hierbei auch das bewusste Hören von Musik. Das "sich drauf einlassen" nicht weiter zu zappen und dem Album, das ja auch immer von den Künstlern als Ganzes konzipiert wurde, aufmerksam zuzuhören. Dazu gab es leckere Pasta, Wein, Bier und schöne Gespräche – einfach ein runder Abend.



01. März – Neue Pfade wagen


Wollen wir den bekannten Weg, also auf Nummer sicher gehen oder vielleicht doch lieber einmal das Abenteuer wagen und unbekannte Pfade beschreiten? "Ein Spatz in der Hand ist besser als eine Taube auf dem Dach.“ ist ein Sprichwort, welches uns darin bestätigen soll, nicht zu viel zu wollen, denn dann könnte es ganz schnell vorbei sein mit der Gemütlichkeit, mit dem "Auf Nummer sicher gehen". Und doch träumen viele Menschen davon, einmal vom Zigaretten holen nicht nach Hause zurückzukommen, sondern tatsächlich nach New York oder anderswohin auszubrechen. Die Wahrheit liegt wie so häufig wohl in der Mitte: Nicht immer den ausgetretenen Weg wählen, sondern öfter mal ein kleines Abenteuer wagen. Das allerdings verträgt sich kaum mit einer zunehmenden Vollkasko-Gesellschaft, in der es bereits Versicherungen für Konzertkarten gibt, falls man verhindert sein sollte. Dann doch lieber gleich die CD zu Hause genießen. Da regnet es auch nicht. Na herzlichen Glückwunsch ...
Apropos Glückwunsch: unser Blog ist heute drei Jahre alt geworden.

28. Februar – Positive Vibration


Heute klingelte es am späten Vormittag an der Tür. Das wird wohl die Post sein. Dachten wir. Doch weit gefehlt! Celina war in der Gegend unterwegs und schaute spontan bei uns vorbei. Dabei brachte sie nicht nur die Sonne, sondern auch ihre süße Tochter mit. (Wir sind immer noch am diskutieren, wer von den beiden mehr strahlte.) Die zwei ließen uns kurzfristig die Zeit vergessen und wir klappten unsere Laptops zu. Dann tauschten wir erst einmal die neusten Neuigkeiten aus, erfuhren von den Plänen der jungen Familie, erzählten von unseren und erlebten eine glückliche Mutter mit ihrer zufriedenen Tochter. Es gibt eben soviel mehr und wichtigeres im Leben, als nur die Arbeit. Danke für Euren Besuch.

27. Februar – Bitte zur Lichtprobe


Wir testen oft im Vorfeld eines Fototermins verschiedene Lichtsituationen, um sie dann entsprechend beim Kundentermin anzuwenden. So auch heute, als es darum ging, mit nur einem Licht – schließlich gibt es ja auch nur eine Sonne – ein schönes, ausdrucksstarkes Portraitlicht zu "zaubern". Und wenn dann auch noch die Kleidung zurückhaltend ist, entstehen solche schönen – nicht retuschierten – Fotoaufnahmen. Es ist immer wieder faszinierend mit "Licht zu malen" – denn nichts anderes heißt Photographie aus dem Altgriechischen übersetzt: Malen mit Licht.

26. Februar – Glück und Frieden


Was nach Leo Tolstois großem Roman klingt, meint in Wirklichkeit etwas ganz anderes. Wir fanden nach einem ausgesprochen anstrengenden Wochenende unser Glück und unseren Frieden heute Abend im Fahrenkrug bei Bratkartoffeln, Remoulade, Roastbeef und Putenschnitzel. Natürlich auch mit Salat, Bier und einem herrlichen Mispel-Calvados. Bis dahin hieß es fotografieren, fotografieren und noch einmal fotografieren. Die Speicherkarten glühten. Das iPad wurde unzählige Male hin und her gereicht, etliche Vortauswahlen wurden getroffen, wieder verworfen, diskutiert, gelacht und am Ende blickten wir in erschöpfte und zufriedene Kundenaugen. Zum Glück hatten wir unseren Tisch im Fahrenkrug schon vorbestellt und so stiegen wir nach dem letzten Foto direkt ins Auto und fuhren ohne ein Wort zu sagen glücklich und zufrieden voller Vorfreude auf einen schönen Wochenendabschluss los. 

25. Februar – Lust auf Frühling …


… macht uns derzeit die aktuelle Ausgabe der "LandLust" mit unserer Bildstrecke zum Thema "Rhabarber". Zusammen mit der wunderbaren Barbara Stadler durften wir diese Rezeptstrecke fotografieren und glücklicherweise auch ausgiebig nach dem Shooting probieren. Jetzt warten wir ungeduldig auf das Sprießen des Rhabarbers im eigenen Garten, um endlich eines der Rezepte nachmachen zu können. Ein klein wenig wird es noch dauern und wahrscheinlich werden wir auch etwas Rhabarber zukaufen müssen – das ist egal – Hauptsache ist, es schmeckt am Ende so lecker wie bei Barbara – dann klappt es auch mit dem Warten auf den Frühling.

24. Februar – Der Motivator


Auf Riadhs Website steht: "Andere geben dir Nachhilfe, ich bringe dir Erfolg!" Selbstbewusst, freundlich und zugewandt – so begegnete uns Riadh jetzt schon zum zweiten Mal für ein Fotoshooting für die Lieblingsadressen Sachsenwald. Und nach der einen Stunde im Studio, einer Vielzahl an schönen Bildern und ebenso vielen interessanten Geschichten rund um das Lernen, sind wir mehr als zuvor davon überzeugt, dass es fast immer auf die unterrichtende Person ankommt, wenn es darum geht, jemanden für ein Schulfach zu begeistern oder eben auch nicht. Und wir denken mit Grauen an die ein oder andere Lehrerschlafmütze unserer Schulzeit zurück, wo wir gerne die 45 Minuten Unterricht "vorgespult" hätten.

23. Februar – Gewusst wie


Wie hält man einen Fotografen (oder eine Fotografin) bei bester Laune? Die Antwort ist ganz einfach: Man nehme einen Kaffee und reiche dazu ein paar köstliche Cantuccini. Da schmelzen wir jedes Mal förmlich vor Begeisterung dahin, reisen während der Fotoaufnahmen gedanklich nach Italien – natürlich in die Region, aus der diese berühmten Kekse stammen – die Toskana, um kurz danach gänzlich in die Welt der italienischen Lebensmittel einzutauchen. Ein wenig Antipasti, danach Pasta und zum Schluss Cestini alla frutta und dazu einen Caffè. Buon appetito! 

22. Februar – Geht doch!


Nach Regen kommt Sonne. Und mit den ersten Sonnenstrahlen ging es hinaus in die Wolfsschlucht zu einem unserer Lieblingsplätze in der Umgebung. Da erst erkannten wir das ganze Ausmaß der Regenfälle der vergangenen Wochen. Die Bille war über die Ufer getreten und hat alles in eine beeindruckende Seenlandschaft verwandelt. Nicht nur wir blieben hier eine ganze Weile stehen und genossen dieses Ausblick.

21. Februar – Der Klang der blauen Gitarre


William Boehart war heute auf Stippvisite zu Besuch im Studio. Kein Besuch ohne Kaffee. Kein Besuch ohne Zeit für ein Gespräch. Und kein Besuch ohne Foto. Heute sogar mit mehr als einem Foto. Bill ist seit einigen Jahren im UnRuhestand. Er erwartet gerade seinen zweiten druckfrischen Roman. Die Termine für die ersten Lesungen sind schon bekannt und wir sprachen heute über die verschiedenen Möglichkeiten, seine Lesungen über Onlinemedien bekannt zu machen. Es erschreckt ihn jedesmal aufs Neue, wenn wir von der zunehmend geringer werdenden Aufmerksamkeitsspanne von Menschen am Handy erzählen. Für William wäre es undenkbar, seine Romane nur auf wenigen Seiten zu erzählen und er möchte seine Hoffnung nicht aufgeben, dass es Menschen gibt, die auch noch "richtig" lesen können und wollen. In seinem neuen Roman Der Klang der blauen Gitarre schreibt William Boehart über eine Odyssee durch die Sixties, über Antikriegs-Proteste, Hausbesetzungen, Sex, eine Kleinstadt in Schleswig-Holstein, ein Hakenkreuz und über eine Vergangenheit, die nicht vergeht. Der Klang der blauen Gitarre, 394 Seiten, ISBN 978-3-95510-326-2.

20. Februar – Tchaikovskys Pathétique als Stimmungsaufheller?


Heute Morgen ging es für uns wieder einmal für Fotoaufnahmen zu Barbara und Erwing nach Martfeld bei Bruchhausen-Vilsen im Landkreis Diepholz. Neben allerlei leckeren Foodaufnahmen und dem anschließendem Verzehr der Speisen, blieb leider nur wenig Zeit, um uns mit Erwing auszutauschen. Da wir für die Fotos einen Blitz draußen vor der Tür aufstellen mussten, kamen wir aufgrund des Regens auch auf das leidige Thema Wetter zu sprechen. Dabei erzählte Christian von seinem Trick, wie er seine Stimmung an diesen – manchmal deprimierend – grauen Regentagen durch die Wahl von schwerer Musik aufhellt. Besonders eindrucksvoll gelingt es ihm mit der 6. Sinfonie von Tchaikovsky, der Pathétique. Sie beginnt dunkel tönend, entwickelt sich dann ganz langsam und am Ende beginnt für Christian stets die Sonne wieder zu scheinen. Tchaikovsky selbst sagte über seine letzte Sinfonie: "Was mich anlangt, so bin ich stolzer auf sie als auf alle meine anderen Kompositionen." Diese Meinung können wir nur teilen.

19. Februar – Soviel Zeit darf sein


Gestern regnete es den ganzen Vormittag. Und als es dann am frühen Nachmittag doch einmal kurz aufhörte, hatte Mareike die rettende Idee für den Tag: Hunde ins Auto und ab in Richtung Kuddewörde in Zwanzig21. Dort ein wenig die Hunde und uns bewegt – soweit es das Wetter und unsere Lust zuließ – und schon saßen wir an der Kaffeetafel. Mit stimmungsaufhellendem Kuchen vor der Nase, einer Tasse Kaffee und einem Karamell-Likör zum Probieren, schweifte unser Blick wieder nach draußen und siehe da, wir entdeckten wieder einmal das Schöne im Kleinen: Schneeglöckchen mit Hoffnung auf den Frühling. Es darf jetzt auch endlich etwas wärmer werden und siehe da – bereits heute sah es schon sehr viel mehr nach Frühling aus.

18. Februar – Die Menschen hinter dem Genuss Sichtbar machen


Das ist eine unserer liebsten Aufgaben. Nachdem wir neulich an dieser Stelle schon einmal einige Mitarbeiter vom Wackelpeter aus Hamburg vorgestellt haben, gibt es heute noch einmal Mitarbeiterporträts zu bewundern. Ein kleines und feines Team werkelt rund um den Koch Sebastian Junge im Wolfs Junge in der Zimmerstraße in Hamburg. An vier Tagen in der Woche verzaubern Sebastian und sein Team mittags à la carte oder einem Menü und am Abend jeweils mit zwei festen Menüs ihre Gäste. Hinter jedem Genuss steckt soviel Liebe und Arbeit und so entstand der Wunsch, auch den oft "unsichtbaren" Menschen im Restaurant ein Gesicht zu geben. 

17. Februar – Heute vor einer Woche


Bitte mal ehrlich sein: Wer weiß aus dem Stegreif, was er heute vor einer Woche gemacht hat? Tja, wir wissen das auch nur selten. Aber genau dafür haben wir ja seit bald drei Jahren unser "Logbuch" und das hilft uns ungemein beim Erinnern. Wir waren vor einer Woche noch in Dresden, besuchten gerade die Oper "Götterdämmerung" und fuhren einen Tag später wieder zurück nach Hause. Das ist erst eine Woche her und kommt uns doch gefühlt wie eine kleine Ewigkeit vor. "War das eigentlich im letzten Jahr oder doch schon im vorletzten?" Auch diese Frage können wir nicht immer sofort beantworten. Es klingt verrückt und doch ist es kennzeichnend für das Leben. Tausend verschiedene Dinge stürmen jeden Tag auf uns ein. Unser Wunsch nach langsamer verlaufenden Tagen bleibt ungehört. Stattdessen geht es von Termin zu Termin. An dieser Stelle haben wir die mahnenden Worte von älteren Verwandten im Ohr. Das Empfinden vom schnelleren verlaufen der Zeit nimmt mit zunehmenden Alter immer weiter zu. Keine schönen Aussichten. Vielleicht liegt es ja auch an den schon Wochen im Voraus in den Kalender eingetragenen Terminen, dass die Lust auf mehr Spontaneität zwar in unseren Köpfen fest verankert ist, sich in der Realität aber nur sehr schwer umsetzen lässt.

16. Februar – Der stille Beobachter


Sandra brachte heute Morgen ihren dreijährigen Hund mit zum Fotoshooting. Pluto ist ein Podenco, kommt ursprünglich aus Portugal und erwies sich als ein stiller und genauer Beobachter am Set. Kaum zu bemerken, lag er fast die ganze Zeit über auf seinem Platz und brachte uns mehr als einmal zum Schmunzeln. "Im Haus ist er fast wie eine Katze – draußen dagegen lauffreudig und unternehmungslustig.", erklärte Sandra das ruhige Verhalten ihres Hundes. Wir waren fast augenblicklich schockverliebt in Pluto und freuen uns schon auf ein Wiedersehen. Natürlich freuen wir uns ebenso auf Sandra, die auf ihre Art und Weise auf den Fotografien eine große Natürlichkeit ausstrahlt und auch immer ein klein wenig den Schalk im Nacken hat. Toll für die Stimmung und gut für die Ergebnisse der Fotosession.

15. Februar – Keeeeekse


Eigentlich wollten wir nur schnell einen Kaffee und zwei Brötchen kaufen, als wir diese kleinen "Kunstwerke" entdeckten. "Oha – da hat heute Morgen wohl einer einen Clown gefrühstückt, als diese Berliner entstanden sind …" war der erste Gedanke, als wir diese sehr speziell verzierten Backwaren in der Auslage der Bäckerei Kruse in Barendorf entdeckten. Weil wir von Natur aus neugierig sind und außerdem lachen mussten, als uns diese ganzen Krümelmonster anschauten, haben wir kurzerhand zwei davon mitgenommen – es kann ja nicht immer nur gesundes Essen geben. Unser Fazit? "Njom, njom, njom …" jedoch sehr süß und mit klassischer Marmeladenfüllung hätten sie uns noch besser geschmeckt, aber alleine für den Spaß, den wir beim Betrachten hatten, war es das Probieren wert.

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14. Februar – Der Frühling kommt …


… und uns Menschen treibt es wieder mehr nach draußen. Wandern, Fahrrad fahren, Kultur, Städtetrip, Garten, Sport, Schwimmen und Essen. Einen besonders schönen Tipp lernten wir vor kurzem in Lauenburg kennen: das Bistro Helene in der Elbstraße 20 in der wunderschönen Altstadt. Wir hatten das Vergnügen, dort Fotoaufnahmen für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "LandLust" zu machen und haben uns sofort in den Charme des Familienbetriebes verliebt. Mit viel Liebe und Geschmack denkt sich Stefanie Timm die Speisekarte aus und zusammen mit ihren beiden Söhnen betreibt sie dieses Kleinod, das nicht nur zahlreiche Touristen anlockt, sondern auch immer einen speziellen Tisch für Einheimische bereithält – denn, auch das ist der Familie wichtig, Menschen aus ihrer unmittelbaren Umgebung einen gemütlichen Treffpunkt zu bieten. Einen ganz besonderen Tipp für Lauenburg haben wir außerdem: Am 25. März findet die 8. Lauenburger Kultur- und Kneipennacht statt. Weitere Informationen und Tickets dazu: www.herzogtum-lauenburg.de/e-lauenburger-kultur-und-kneipennacht

13. Februar – Glücksmomente im Berufsalltag


Menschen zu fotografieren gehört für uns zu den schönsten fotografischen Aufgaben, sowohl bei freien Projekten, als auch im geschäftlichen Umfeld. Wenn wir dann noch jeden Mitarbeiter so zeigen dürfen, wie die jeweilige Person sich zeigen möchte, dann ist unser Glück perfekt. So wie zum Beispiel neulich in Hamburg, als wir für die Firma "Wackelpeter - Ökologisches Essen für Kinder" alle Mitarbeiter nicht nur als Gruppe, sondern jeden auch noch einzeln fotografiert haben. Hier eine Auswahl der Bilder.

12. Februar – Eine Zeitreise in 90 Minuten


Es sieht in der Tat etwas bekloppt aus, wenn man mit so einer wuchtigen VR-Brille durch die Gegend läuft. Das Erlebnis muss allerdings umso beeindruckender sein. Wer möchte nicht wissen, wie es früher an den unterschiedlichen Orten in einer Stadt einmal ausgesehen hat? Wie die Menschen gekleidet waren, welche Wagen oder Kutschen vorbeifuhren und vor allem, wie die Gebäude in anderen Jahrhunderten genau an dieser Stelle aussahen? So eine Reise durch die verschiedenen Epochen ist heute sozusagen auf Knopfdruck möglich. Ohne jede Gefahr, ohne Geruch und mit einer garantiert sicheren "Landung" zurück in die Gegenwart, denn bei aller Neugierde – wer möchte schon wirklich in früheren beschwerlichen Zeiten leben?

11. Februar – Kann Architektur Stimmungen beeinflussen?


Ganz eindeutig; ja! Nach einer Woche Dresden mit diesem Ausblick aus unserem Feriendomizil, mögen wir uns nicht ausmalen was es bedeutet, dort auf Dauer zu wohnen. Das Wetter spielt natürlich auch noch eine Rolle. Aber als Ausrede lassen wir das nicht gelten, denn selbst bei Sonnenschein bleibt der Ausblick der gleiche – deprimierend. Wir kamen uns in unserem 1-Zimmer-Appartement vor wie in einer Frischhaltedose: perfekt isoliert, geräuschgedämmt, steril bis zur Leblosigkeit und dazu dieser Ausblick auf das gegenüberliegende Gebäude. Eine Art der modernen Käfighaltung. Die Zukunft. Gestaltet unter ökologischen Gesichtspunkten, weil immer mehr Menschen auf immer engerem Raum zusammenleben müssen bei gleichzeitig energiesparender Bauausführung. Es ist ja auch so praktisch: Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und Schulen, alles in unmittelbarer Nähe – was will man mehr? Vielleicht gleich noch einen Psychologen pro Wohnblock (so, wie auch in unserem) einplanen – so gelingt das perfekte Leben im urbanen Raum sicher. 

10. Februar – Das große Finale


Wie vom Donner gerührt waren wir nach fünfeinhalb Stunden in der Oper am Ende der Götterdämmerung. Sekundenlanges, fast andächtiges Schweigen nach dem letzten Ton. Dann ein nicht enden wollender Applaus und viele Bravo-Rufe. Das gesamte Publikum hielt es nicht mehr auf seinen Plätzen. Es war so überwältigend. So berührend. So aufwühlend. So betörend. So gewaltig. So schön. Und als ganz zum Schluss dann noch Waltraud Meier, die heute zum letzten Mal die Waltraute sang, auf der Bühne von Christian Thielemann besonders geehrt wurde, da gab es kein Halten mehr. Die einen waren überwältigt von der Erinnerung an die langjährige Karriere Meiers, die anderen träumen noch heute von ihrer Interpretation der Isolde im Tristan. Den größten Applaus bekamen, neben den wieder einmal fantastischen Solisten, die Orchestermusiker unter der Leitung von Christian Thielemann. Sie zauberten einen so runden, vollen Klang, mit einer extrem breit angelegten Dynamik. Von den zartesten Tönen, die kaum hörbar waren bis hin zu den dramatischen Passagen, wo wir die Musik regelrecht körperlich spürten – so schön ist es nur live zu erleben. Und noch eine kleine Anekdote: wir haben noch nirgendwo anders, als hier in Dresden, so viele Männer in den Pause vor den Toiletten Schlange stehen sehen. Aber das nur am Rande ...

09. Februar – Konstrastprogramm


Unser Tag in Worten: Radebeul. Bei Dresden. Karl May Museum. Weinberge. Steillagen. Sonne. Kälte. Weinwanderweg. 397 Treppenstufen. Weitblick. Genuss. Gutes Essen. Schmalspurbahn unter Dampf. Und zum "krönenden Abschluss" IKEA ...
Aber der Reihe nach: zuerst ging es zum Karl May Museum nach Radebeul. Christian war heute morgen kaum am Frühstückstisch zu halten, so zog es ihn dort hin. Karl May schrieb in der Villa Shatterhand nicht nur seine erdachten Fantasiegeschichten, sondern auf diesem Grundstück legte seine zweite Frau Klara auch den Grundstein für das Museum Bärenfett. Hier und in der Villa werden neben zahlreichen Sammelobjekten auch die Räumlichkeiten gezeigt, in denen die Abenteuer zu Papier gebracht wurden. Mit über 100 Millionen verkauften Büchern gehört er sicher zu den meistgelesenen Autoren Deutschlands. Auf der Rangliste der am häufigsten übersetzten deutschen Autoren ist er immerhin auf Platz 42. Um seiner Umwelt das Bild des weit gereisten Autors zu vermitteln, umgab Karl May sich mit allerlei zusammengekauften Gegenständen aus Amerika und dem Orient. Es muss in der Tat beeindruckend für seine Besucher gewesen sein, ihn inmitten dieser fremdländisch anmutenden Gegenstände zu erleben – gab es doch weder Internet noch Fernsehen und so kannte man alles nur aus Büchern oder von Reiseberichten. Karl May selbst ist erst im fortgeschrittenen Alter mit seiner Frau als Tourist nach Nordamerika und in den Orient gereist. Schließlich wollte er mit eigenen Augen sehen, worüber er schon so ausgiebig geschrieben hatte. Im Anschluss an den kurzweiligen Ausflug in unsere Kindheit, Mareike als Nscho-tschi, Christian als Winnetou, ging es weiter zum Weingut Karl Friedrich Aust, wo wir auf einen schönen Rundwanderweg geschickt wurden. Nach erfolgreicher kurzer und steiler Wanderung – es war eher ein kleiner Spaziergang mit immerhin 397 Treppenstufen – entschieden wir uns für zwei der wunderbaren Weißweine (Goldriesling und Scheurebe – beides Jahrgang 2021) und fuhren danach auf die Empfehlung einer Spaziergängerin weiter nach Moritzburg. Schon zu spät für einen Besuch des eindrucksvollen Wasserschlosses mit der gerade stattfindenden, jährlich wiederkehrenden Ausstellung über den Film "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", reichte es noch für eine Umrundung dieses Prachtbaus aus der Barockzeit. Es war viel zu kurz und trotzdem gaben wir das Versprechen wiederzukommen. Gerne zur Weinlese in Radebeul mit ein paar Tagen Zeit. Der "krönende Abschluss" war dann ein Besuch bei IKEA in Dresden, den sich – untypischerweise – NICHT Mareike gewünscht hat ...
Und jetzt – beim Schreiben dieser Zeilen – genießen wir den Goldriesling des Weingutes Aust und träumen von unserem nächsten Besuch. 

08. Februar – Ein Held ohne Furcht


Siegfried, dessen Eltern Sieglinde und Siegmund schon lange tot sind und die er niemals kennengelernt hat, wächst bei Mime, dem Bruder und Gegenspieler Alberichs,  in einer Schmiede im Wald auf. Mime hat ihn nur zu sich genommen, um dank seiner "Hilfe" an den Ring des Riesen Fafner zu gelangen und möchte ihn danach sofort aus dem Weg räumen. Aber was macht man mit einem Jugendlichen, der nicht nur sehr stark, sondern auch ganz ohne jede Furcht ist, und der sich bei seinem Ziehvater Mime auch noch extrem langweilt. Sein Sinnen steht ihm nach Abenteuer, getreu dem Motto: "Was kostet die Welt?" Er ist quasi das Pendant zu Menschen mit einer Lebensversicherung, einem Reihenendhaus oder einer Reiserücktrittsversicherung. Den Riesen Fafner erschlägt Siegfried fast im Vorübergehen und auch Mime muss ob seiner bösen Pläne dran glauben. Nachdem Siegfried dann noch seinen Großvater Wotan beleidigt und kurzfristig außer Gefecht setzt, gelangt er schließlich zu Brünnhilde, die nach wie vor in ihrem Feuerring gefangen ist. Als er sie aus diesem befreit, in ihre Augen blickt, ein Gefühl der Liebe in sich spürt, da endlich, nach bald vier Stunden Oper, fürchtet Siegfried sich zum ersten Mal in seinem Leben: vor seinen aufkeimenden Gefühlen, vor der Liebe zu Brünnhilde. Nach fünf Stunden gab es zu Recht Standing Ovations für alle Beteiligten und wir freuen uns schon auf die Götterdämmerung am Freitag. Das Finale ist einfach zum Niederknien.

07. Februar – Alte Meister


Heute war ein opernfreier Tag für uns in Dresden und daher hieß es: auf in die Altstadt! Nach einer ausgiebigen Tour durch Dresdens Straßen, Cafés und Läden landeten wir zum Abschluss in der Galerie der Alten Meister im Dresdner Zwinger unweit der Semperoper. Wir waren zum letzten Mal vor vier Jahren dort und heute kamen wir mit mehr Zeit an diesen Ort zurück. Rembrandt, Tizian, Rubens und so viele andere Meister ihres Faches sind hier mit ihren Werken vertreten, dass wir am Ende ein klein wenig erschöpft von der Menge und der Qualität der dort ausgestellten Werke waren. Dabei mussten wir auch unweigerlich an die Arie von Hans Sachs aus Wagners Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" denken, die mit dem Vers: "Verachtet mir die Meister nicht und ehrt mir ihre Kunst!" beginnt. Denn das konnten die im Zwinger ausgestellten Alten Meister wahrhaft meisterlich: malen. Sie konnten eindrückliche Lichtstimmungen oder ausdrucksstarke Porträts erschaffen und was uns mit am deutlichsten auffiel: Letztere kommen sogar ganz ohne das oft aufgesetzte Lächeln vieler heutiger Fotoaufnahmen aus, so dass beim Anblick dieser gemalten Personen tatsächlich eine echte Auseinandersetzung mit deren Persönlichkeiten stattfinden kann, die durch ein Lachen nur zu oft übertüncht werden. 
Ähnlich ausdrucksstarke Porträtmalerei neueren Datums haben wir vor ein paar Monaten in Salzwedel im Kunsthaus gesehen, wo Werke von Hans Aichinger aus Leipzig  im Rahmen einer Doppelausstellung gezeigt wurden. Uns fasziniert die Malerei ebenso wie die Fotografie. Und könnten wir besser mit dem Pinsel umgehen, würden wir uns vielleicht ja auch mal an einem "Alten Meister" versuchen.

06. Februar – Musik gewordene Gefühlswelten


Heute stand die Walküre von Richard Wagner auf dem Programm. Bereits beim Vorspiel stockte uns das Herz, so physisch erlebten wir die Musik. Die Facetten zwischen Flucht, Furcht, Einsamkeit, Ausweglosigkeit und Todesangst erzeugte bei uns eine Gänsehaut und ein Gefühl, welches wir so schnell nicht vergessen werden. Siegmund ist auf der Flucht vor seinen Feinden, trifft ausgerechnet im Haus seines ärgsten Widersachers Hunding auf dessen Frau Sieglinde, die er erst nach einer Weile als seine eigenen Schwester erkennt, doch verliebt hatten sich die beiden bereits auf den ersten Blick. So beginnt der zweite Teil des Rings und am Ende des dritten Aktes gibt es nur Verlierer: Siegmund tot, Sieglinde schwanger auf der Flucht, Hunding ohne Frau und Gottvater Wotan, der nicht nur "gezwungen" war, seinen Sohn Siegmund umbringen zu lassen (dieses geschah sogar noch mit seiner eigenen Mithilfe), sondern auch noch seine geliebte Tochter Brünnhilde verstoßen muss, ist am Ende ein gebrochener Gott und sieht gleichermaßen sein Werk zerbrechen. Dazwischen lagen gut viereinhalb Stunden Musik, zwei Pausen, begeisterte Besucher, ein sichtlich gerührter Thomas Johannes Mayer, der wieder für John Lundgren als Wotan einspringen durfte und heute seine Rolle nicht nur von der Seite aus sang, sondern auch spielte – und das so gut, dass niemand den eigentlichen Darsteller vermisste. Stehende Ovationen gab es, wie auch schon gestern, für den Dirigenten Christian Thielemann, der zusammen mit der sächsischen Staatskapelle dafür sorgte, dass wir über die gesamte Spieldauer fast körperlich mitlitten, miterlebten, mitstritten, mitliebten – einfach mittendrin waren.

05. Februar – Erste Hilfe


Was tun, wenn einer der Hauptdarsteller eines Bühnenstücks für den Abend ausfällt? So passiert heute beim Vorabend (Das Rheingold) zur Ring-Tetralogie von Richard Wagner in der Dresdner Semperoper. Der Hauptdarsteller John Lundgren (als Wotan) war kurzfristig erkrankt und Thomas Johannes Mayer sprang spontan ein. Er sang die Partie des Wotan im Rheingold von der Seite der Bühne aus. Da das Bühnenbild so seine Tücken hatte, konnte man ihn nämlich schauspielerisch nicht mehr ausreichend vorbereiten. Deswegen wurde die Rolle auf der Bühne von einem äußerst werkskundigen Bühnenfachmann (den Namen des Mutigen haben wir uns leider nicht gemerkt) verkörpert. Der Bass-Bariton Mayer war stimmlich, ebenso wie das gesamte Ensemble, auf höchstem Niveau. Gleichermaßen umwerfend: die sächsische Staatskapelle unter der Leitung von Christian Thielemann. Der Abend klingt auch jetzt noch, etwa drei Stunden später, so schön nach, dass wir mit der Musik im Ohr unseren Gedanken nachhängen. Es werden so viele unterschiedliche Aspekte menschlichen Handelns im Ring behandelt – von der Frage – was wäre, wenn die Rheintöchter dem Werben Alberichs nachgegeben hätten – über die Frage – warum ist Wotan nie mit dem Bestehenden zufrieden, sondern muss stets neue Herausforderungen suchen – bis hin zum Finale in der Götterdämmerung, als alles im Weltenbrand zerfällt und dennoch das Scheitern nicht das Ende, sondern zugleich auch den Anfang von etwas Neuem ist. Also als eine Geschichte, die sich ständig wiederholt. Für den heutigen Beginn war erst einmal wichtig, dass musikalisch "erste Hilfe" geleistet wurde in Gestalt von Thomas Johannes Mayer und dafür waren wir ihm, mitsamt dem restlichen Publikum, sehr dankbar.

04. Februar – Dresden calling


Gut zehn Wochen ist es her, dass Mareike mir mit den Worten: "Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dir zu diesem besonderen Geburtstag nichts schenke, oder?" einen Umschlag mit Opernkarte für Dresden überreichte. Heute Morgen ging es dann flussaufwärts in die sächsische Landeshauptstadt, wo wir für eine Woche in einem Miniappartement in unmittelbarer Nähe der Altstadt Quartier bezogen haben. Und warum Dresden? In einfachen Worten: Oper. Wagner. Thielemann. Der Ring des Nibelungen. Hier haben wir in den vergangenen Jahren schon zwei tolle Wagner Opern miterlebt und die Dresdner Altstadt genossen. Und jetzt unter dem Dirigenten Christian Thielemann in seinem letzten Wirkungsjahr hier in Dresden den kompletten Ring erleben zu dürfen, übte einen solchen Sog auf uns aus, dass wir mit großer Vorfreude die letzten Tage zu Hause mit einer insgesamt neunstündigen Einführung in das Werk verbracht haben. Morgen Abend geht es mit dem Rheingold los. Es wird wie schon so oft sein, dass Christian kaum Appetit hat und die Stunden vor der Aufführung mehr oder weniger umhertigert. Wir werden viel zu früh im Opernhaus sein, damit genügend Zeit bleibt die Atmosphäre aufzusaugen, dieses Kribbeln im Bauch zu erleben, dann das Warten auf den ersten Gong, das Verdunkeln des Zuschauerraums, die gefühlte Ewigkeit zwischen der einkehrenden Ruhe und dem Beginn des Vorspiels. Und schließlich das Eintauchen in diese Klangwelt Richard Wagners. Wie ein Rausch, der über einen kommt, einen mitreißt, umarmt, durchschüttelt und am Ende glückselig und erschöpft zurücklässt. Das alles Dank eines überragenden Thielemann, der sächsischen Staatskapelle und einem ebenso großartigen Sängerensemble. Wagner is calling.

03. Februar – Ideenfindung


Heute Morgen kam Stefanie – die Frau für alle Felle – auf einen Kaffee und eine kurze Besprechung zu uns ins Studio. In der übernächsten Woche starten wir nämlich mit der Fotografie für die Lieblingsadressen Sachsenwald und Vier- und Marschlande und zu so einem Fototermin gehört natürlich die passende Bildidee. Genau da fängt unsere Arbeit an: gemeinsam mit unseren Kunden Ideen zu finden, die wir später fotografisch umsetzen, um damit die Aufmerksamkeit beim Kunden zu erzeugen. Wir freuen uns schon auf den Fototermin bei ihr zu Hause, mit Katze (oder sogar mit mehreren Katzen), einem Kratzbaum und einer Tasse Kaffee. 
Darauf angesprochen, ob wir sie auch gleich für unser Logbuch heute abbilden dürfen, kam ihre Reaktion prompt: "Ich ahnte es schon und ihr wisst, dass es nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört fotografiert zu werden, oder?" Mitgemacht hat sie dann aber doch großartig. Danke dafür, liebe Steffi!

02. Februar – Atul – Indien im Herzen


Atul lebt seit den 1970er Jahren in Deutschland und wir haben ihn 2014 kennengelernt. Er ist Doktor der Philosophie und Homöopath und es ist wahnsinnig anregend, mit ihm die wichtigen Dinge die Welt betreffend zu besprechen und zu durchleuchten. Wir können wunderbar über Gott und die Welt oder auch die Götter dieser Welt (oder diejenigen, die sich dafür halten) philosophieren. Neben seinen beiden großen Leidenschaften, der Philosophie und Homöopathie, ist er außerdem weltpolitisch und -geschichtlich sehr interessiert. Die Gespräche fließen so dahin und eine Stunde kommt uns nicht selten vor wie 15 Minuten. Und wenn er von Indien erzählt, dann leuchten seine Augen und es spricht sein Herz. Wir profitieren von diesen Erzählungen und seinem Wissen, weil wir durch ihn ein Kultur kennenlernen dürfen, mit der wir sonst keine Berührungspunkte haben. Gemeinsam mit seiner Frau Brigitte reist er möglichst jedes Jahr für einige Wochen nach Indien, auch wenn es schon mal (fast) in Stress ausarten kann, wenn es darum geht, die zahlreichen Verwandten zu besuchen und gemeinsame Feste zu feiern. Die nächste Indienreise ist jedenfalls schon geplant und wir freuen uns auf das Wiedersehen. Und die Gespräche.

01. Februar – Wie schräg kann Werbung bitte sein?


"Finanzielle Verantwortung bedeutet kreative Buchführung, aktive Nutzung von Ressourcen und kurzfristige wirtschaftliche Vorteile für die Unternehmenseigentümer."  Das steht unter dem Punkt Wirtschaftliche Verantwortung auf der Unternehmenswebsite der finnischen Firma Valco. Schöner kann man auch zum Thema Umweltverantwortung kaum formulieren: "Valcos Umweltaktivitäten zielen darauf ab, seine direkten Umweltauswirkungen zu verbergen. In Zusammenarbeit mit traditionellen, von der Mafia kontrollierten Entsorgungsunternehmen versucht Valco, gefährliche Abfälle unauffällig und unentdeckt zu entsorgen." So und drastischer formulieren die Firmengründer ihre Unternehmenskultur und verheimlichen dabei auch nicht ihre große Vorliebe für Bier. Unterhaltsam sind ebenfalls ihre auf YouTube veröffentlichten Videos – mal geht es um eine Baumpflanzaktion (Stichwort: Greenwashing), ein anderes Mal träumen sie von einer übergroßen staatlichen Coronabeihilfe (endlich müssen sie nicht auf irgendwelchen Parkdecks ihre Ware an ungeliebte Kunden verkaufen), sondern sehen sich schon umgeben von allerlei weltlichen Reizen im Paradies. Wichtig ist ihnen selbstverständlich auch die Soziale Verantwortung: "Valco hat keine direkte soziale Verantwortung für das Wohlergehen anderer Personen als die Eigentümer des Unternehmens. Im Einklang mit seinen Werten investiert Valco in die Entwicklung der Arbeitsgemeinschaft, mit dem Ziel, dass die Gründer des Unternehmens in Zukunft nichts mehr selbst tun müssen, sondern alle Arbeiten von kostenlosen, arbeitslosen Arbeitskräften erledigt werden, die von staatlichen Sozialleistungen bezahlt werden."

Man kann diese Selbstdarstellung obszön finden, wir haben uns jedoch so köstlich darüber amüsiert, dass wir bereits seit Wochen auf den Valco VMK25 ANC-Kopfhörer – "Die besten (und teuersten) Kopfhörer, die wir je gemacht haben!" – warten. Genau genommen war es sogar ein Geburtstagsgeschenk für Mareike, die sich aber vorerst mit diesem kleidsamen Top begnügen muss. Hoffentlich ist unsere Vorauszahlung nicht nur in den Bierkonsum geflossen.
Bei all dem Amüsieren über diese schrägen Werbemethoden denken wir an all die anderen beliebig austauschbaren Slogans der allermeisten Unternehmen: "Unser Kunde steht im Mittelpunkt. Wir legen Wert auf ein angenehmes, soziales Umfeld für unsere Mitarbeiter. Alles, was wir tun, steht unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. ..."  Bla, bla, bla ...

In unserem Leben haben wir schon von dem ein oder anderen Firmencredo gehört oder gelesen und hinterher erfahren, dass danach doch nicht gehandelt wird. Tja, eigentlich schade, dass Valco nur Kopfhörer verkauft.

https://de.valco.io

31. Januar – Mit 66 Jahren … 

 

… soll ja laut Udo Jürgens das Leben erst anfangen. Ob das wirklich so ist, davon können unsere beiden „Fotomodelle“ hier sicher mehr erzählen. Immerhin sind sie per Lied-Definition demnach gerade erst in ihren Zwanzigern angekommen und bringen gemeinsam doch stolze 177 Jahre an Lebenserfahrung mit. 

Wie schön war es, anlässlich Hannes heutigen Geburtstages gemeinsam Essen zu gehen. Mit dabei: ihr angeheirateter Schwipp-Cousin Harald (ja, wir wissen selber, dass das keine richtige verwandtschaftliche Definition ist, es hört sich aber lustig an), der vor wenigen Tagen ebenfalls Geburtstag hatte.   

Und so saßen wir in kleiner Runde beisammen, erzählen, hörten zu, schweiften ab, tüddelten rum und genossen das Beisammensein und natürlich das Essen. Abende wie diese sind an solch ungemütlichen Tagen einfach wichtig. Zu erzählen gab es jedenfalls reichlich. Kein Wunder, denn die beiden sind – jeder auf seine Weise – so aktiv wie manch Zwanzigjähriger nicht. Sportlich, kulturell interessiert, handwerklich versiert und begeisterungsfähig. Die Themen gingen uns bei dieser Bandbreite nicht aus. Und beim Blick in ihre beiden Gesichter kann man noch so manch’ weitere Geschichte, die das Leben schrieb, erahnen.

30. Januar – "An Tagen wie diesen ...


...wünscht man sich Unendlichkeit."  Äh, nein! Man möchte eigentlich nicht einmal aus dem Bett.
"An Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit." Heute? Lieber nicht! Nun gut, unterstellen wir den Toten Hosen einfach mal, dass sie ihren Hit nicht bei so einem Wetter geschrieben haben. Aber DAS heute war einfach furchtbar. Regnerisch. Stürmisch. Ungemütlich. Garstig. Nass. Kalt. Und zwischendurch blitzte immer mal der blaue Himmel durch. Doch sobald die Jacke und die Schuhe für den Hunde-Spaziergang angezogen waren, war alles wieder zugezogen. Bestes Aprilwetter Ende Januar. "Ihr habt es so gut, ihr müsst ja mit den Hunden raus, da kommt ihr immer an die frische Luft, das ist ja so gesund." Das ist ein Satz, den wir allerdings lieber bei besserem Wetter hören. Heute hätte es uns vollkommen gereicht die Tür zu öffnen und Kendo und Greta eine Runde allein gehen zu lassen. Vielleicht mit einem Adresszettel um den Hals – für alle Fälle. Gefühlt war das bis jetzt der nasseste Jahresbeginn seit Christi Geburt und unser Verständnis für eine "Flucht" in den Süden über die Wintermonate wächst. An Tagen wie diesen.

29. Januar – "Du jetzt in Lauenburg, das hätte ich nie gedacht?"


Das waren Christians Worte, als Andrea ihm erzählte, dass sie vor fast drei Jahren in der Altstadt von Lauenburg an der Elbe ein kleines, unter Denkmalschutz stehendes, Haus gekauft habe. Nach über zehn Jahren kam der Kontakt über einen gemeinsamen Job zustande. Christian und Andrea kennen sich schon seit vielen Jahren, hatten sich aber aus den Augen verloren. Nur an dem E-Mail-Verteiler des gemeinsamen Auftrages bemerkten die beiden, dass es sich um den jeweils anderen handelte. Danach ging alles sehr schnell: Kurzes Checken per Mail, in groben Zügen geschrieben, Verabredung getroffen und heute dann das Treffen in Lauenburg. Dort gab es dann auch die Erklärung, warum es das "Stadtgewächs" Andrea hierher verschlagen hat. Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde es ihr in Hamburg Altona einfach zu eng. Zu viele Menschen auf zu engem Raum. Dazu kein eigener Garten. Erste Besichtigungen wurden im Lüneburger-Heide-Raum gemacht, jedoch ohne Erfolg. Fast schon entmutigt, sah Andrea die Anzeige ihres jetzigen Hauses an einem Montag auf einem Immobilienportal und rief sofort den Makler an, um einen Termin für Freitag abzustimmen. Nach einer schlechten Nacht und einem erneuten Telefonat mit dem Makler wurde ein Termin noch für denselben Tag vereinbart. Ohne Mann und Tochter – wie ursprünglich verabredet – setzte sie sich hinter das Steuer und auf ging es in die Elbestadt. Und das, obwohl sie schon viele Jahre kein Auto mehr gefahren war. Kaum beim Haus angekommen, wusste Andrea bereits von außen: "Das ist es!" Sie ließ sich auch vom desolaten Zustand des Inneren nicht entmutigen und schon wenige Wochen später ging das große Aufräumen los. Heute leuchten ihre Augen, wenn sie von der Zeit erzählt, ihrem Wunsch nach Veränderung, ihrer Kraft diesen auch umzusetzen und ihrem Glück, das sie in Lauenburg gefunden hat. Von den Handwerkern, die – anders als in Hamburg – auch ans Telefon gehen und pünktlich, selbst zu einem kurzfristig angesetzten Termin erscheinen. Von den Nachbarn, die ihr mit Interesse begegnen, den Spaziergängen an der Elbe, den Fahrradtouren mit ihrer Schwester Richtung Lüneburg. Vom Bistro Helene, einem ihrer Lieblingsplätze in Lauenburg, der Sonne, die nachmittags in den Garten scheint und schon jetzt an manchen Tagen genug Wärme spendet, um sich dort hinzusetzen. Andrea strahlt dabei eine Zufriedenheit und Energie aus, die einfach ansteckend ist. Und ein Satz von ihr ist Christian besonders im Gedächtnis geblieben: "Ich hätte auch einfach so weiterleben können, in Hamburg, mit meinen beiden Enkelkindern und der Familie, aber etwas in mir hat gesagt, dass das noch nicht alles sein darf." Doch so ganz hat sie die Zelte in Hamburg auch nicht abgebrochen, denn sie arbeitet nach wie vor ein paar Tage in der Woche in der anderen schönen Stadt an der Elbe, weswegen sie Christian im Anschluss des Treffens noch mit zum Bahnhof genommen hat. Hoffentlich dauert es nicht wieder so viele Jahre bis zum nächsten Mal.

28. Januar – Soviel Zeit muss sein

Heute hatten wir ein Fotoshooting bei Invero in Geesthacht. Das heißt: es war ein langer Arbeitstag mit jeder Menge Spaß, lieben Menschen, viel Kleidung und einem fantastischen Buffet. Schon Tage vorher träumen wir vom selbst gemachten Obstsalat und den vielen belegten Brötchen – am liebsten mit Krabbensalat. Ein weiteres Highlight während des Modeshootings ist die stets gute Musikauswahl von Alexandra: von David Bowie über Wanda bis hin zu Roland Kaiser, da ist für alle was dabei. Dazu gibt es sehr schöne Mode, eine beeindruckende Familie, die dieses Unternehmen leitet und ganz viel Herzlichkeit, so dass am Ende auch immer ein bisschen Wehmut mitschwingt – trotz aller Anstrengung und über 3.400 Aufnahmen … 

27. Januar – Entweder – Oder. 

Entweder arbeiten – also fotografieren – wir oder wir essen. Beides zusammen geht schlecht. Naja, zumindest bis gestern Abend. Trotz des fliegenden Wechsels zwischen Fotos in der Küche und dann das Gericht im Gastraum, nahmen wir uns die Auszeit und aßen jeweils nach dem Foto abgelichteten Speisen auf. Alles andere wäre auch die reine Folter gewesen. So kamen wir in den Genuss des Menüs in Sebastian Junges "Wolfs Junge" in der Zimmerstraße in Hamburg. Sebastian und sein Team zauberten gestern Abend für die Fotoaufnahmen eine Auswahl ihres Fünf-Gänge-Menüs. Alles nachhaltig und bodenständig und aus eigener Herstellung. Die Produkte werden von Höfen direkt aus dem Hamburger Umland bezogen. Und "nebenbei" lernten wir Karl kennen, einen waschechten Bayern, den es nach Hamburg verschlagen hat und der seit kurzem als neues Mitglied im Serviceteam arbeitet. Er sorgte für die jeweils passende Dekoration zu den Fotoaufnahmen und allein sein bayerischer Dialekt – wenn er denn wollte – war eine Freude für Christian. Fazit des Abends: Statt "Entweder-Oder" geht auch "Beides zusammen".

26. Januar – Utopie wagen


Was für ein schöner Leitspruch. Nicht klein denken, sondern das auch mal das Unmögliche wollen, damit etwas Bemerkenswertes entstehen kann. Wir dürfen uns alles wünschen – das gilt sowohl für unser Privat- als auch Berufsleben. Und wir sollten versuchen, starre Richtlinien neu zu definieren. Warum ist es zum Beispiel in vielen Unternehmen so schwer unbezahlten Urlaub zu nehmen? Warum nicht nur 60 oder 80 Prozent arbeiten? Oder – für alle, die es möchten – bis ins hohe Alter? Und das sind ja sogar noch realistischen Wünsche. Einfach mehr erlauben. Vor allem sich selbst. Endlich anfangen sich wichtig zu nehmen. Ansonsten bleibt unter Umständen nur ein "Ich wollte doch noch …" und das war es dann. Es gibt kein zurück, keine Wiederholung des Lebens, nicht einmal ein kleiner Abschnitt lässt sich wiederholen. In dem Ausspruch des Slow Food Gründers Carlo Petrini auf diesem Fähnchen geht es um bessere Ernährung. Doch dahinter steckt noch so viel mehr und passt zu diesem Zitat unbekannter Herkunft: Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal. Also: lasst uns groß und utopisch denken!

25. Januar – Ein Bild sagt mehr als tausend Worte


Das stimmt. Und manchmal auch nicht. So wie bei diesem Bild zum Beispiel: Eine getragene Maske hängt an einem Nagel. Man könnte meinen, da hat einfach jemand seine Coronaschutzmaske hängen lassen – sozusagen als Symbolbild für das Ende der Pandemie. Ja, das könnte sein. Die Wahrheit hinter diesem Bild ist allerdings: Die Maske hing auf einer Baustelle am Nagel. Sie wurde bei Abbrucharbeiten, bei denen es stark staubte, benutzt und diente als Schutz vor herumfliegenden Partikeln. Tja, Bilder lassen manchmal eben verschiedene Interpretationsmöglichkeiten zu und manchmal können sie auch lügen. Es kann in dem ein oder anderen Fall also notwendig sein, einige erklärende Worte dazu zu sagen (oder zu schreiben). Und das müssen nicht einmal tausend sein.

24. Januar – Fotos auf der Baustelle und das ganz ohne Helm?


Das war heute auch gar nicht nötig, denn wir waren für Jens Witt und seine Firma Wackelpeter auf dem Hamburger Schlachthof im Einsatz. In ihren (bald) neuen Räumlichkeiten standen Gruppen- und Einzelfotos auf dem Programm. Ganz ohne Einsturzgefahr. Mit unseren Blitzen zauberten wir schon einmal ordentlich Licht in die noch umzubauende Halle, in die die Firma in einigen Monaten umziehen wird und die Menschen, die heute vor unseren Kameras standen, zauberten uns mit ihren Persönlichkeiten ein Lächeln ins Gesicht. Mit so einem tollen Team ist es kein Wunder, dass in wenigen Monaten das 30jährige Firmenjubiläum gefeiert werden kann. Der Umzug in die neuen Räumlichkeiten beträgt zwar nur wenige hundert Meter, doch für "Wackelpeter" wird es ein großer Schritt in die Zukunft. Moderne Sozialräume und größere Produktionsmöglichkeiten bieten der Firma dann die Möglichkeit, noch mehr Menschen mit den  ausschliesslich nach strengen biologischen Richtlinien zubereiteten Speisen zu versorgen.

23. Januar – Ungeduld. Bewegungsarmut. Langeweile.


Es mag dem ein oder anderen ein bisschen komisch vorkommen wenn wir erzählen, dass Greta jetzt zur Physiotherapie geht – oder besser gesagt – gefahren wird. Ihre Knieoperation liegt inzwischen genau zwei Wochen zurück und sie darf nun langsam wieder lernen, dass sie auch auf vier, anstatt auf drei Beinen laufen kann. Denn wer von uns Menschen kennt sie nicht: die Schonhaltung? Genau diese Schonhaltung nimmt Greta derzeit auch mit ihrem frisch operierten Bein ein und nur durch die gezielte Behandlung, inklusive einiger Hausaufgaben, kommt sie langsam wieder auf alle Viere. Die beste Motivation dafür ist und bleibt dabei das Futter. Heute gab es Lachspaste aus der Tube. Sowohl Kendo als auch Greta sind nämlich absolut "käuflich" und für Leckereien machen sie fast alles. Für uns ist es schwer vorstellbar, dass der Genesungsprozess bei Greta noch weitere vier Wochen dauern wird – insbesondere, weil sie jetzt manchmal schon einfach wieder losstürmen möchte. Doch Britta, Gretas Physiotherapeutin, erklärte uns, dass das aktuelle Tagespensum an Bewegung zurzeit etwa drei mal zehn Minuten am Stück (plus Übungen)  beträgt und draußen natürlich ausschließlich an der Leine. Harte Zeiten für Greta (und für uns), doch die vollständige Genesung – und die damit einhergehende Verlangsamung der drohenden Arthrose – sind definitiv Ansporn genug.
www.hundephysiotherapie-reinbek.de

22. Januar – Freundlichkeit ist Trumpf


Schon komisch, dass in den meisten Mitarbeitergesuchen das Wort Freundlichkeit vorkommt. Sollte das nicht die Grundvoraussetzung für eine Arbeit, die mit Menschen zu tun hat, sein? 
Es gibt natürlich auch Berufe, die man ohne Kundenkontakt erledigen kann, wie zum Beispiel Lok- oder Kranführer, aber diese Berufe dürften in der Unterzahl sein. Die überwiegende Mehrheit an Arbeitsplätzen setzt einen freundlichen Umgangston voraus. Bei diesem Thema müssen wir gerade an ein Restaurant in Leipzig denken, die auf einer Tafel vor ihrem Eingang mit folgendem Text nach Personal gesucht haben: "Wenn Du freundlich bist, einen Wecker kennst, nicht alle fünf Minuten auf Dein Handy schaust, es Dir nichts ausmacht während der Schicht mehrmals die Treppe in den ersten Stock zu erklimmen, und das ohne Dich am nächsten Tag wegen Muskelkater krank zu melden – dann könnte es mit uns passen." Es ist schon erstaunlich, an welchen Grundvoraussetzungen der zwischenmenschlichen Gepflogenheiten es zu hapern scheint, wenn es um die Jobvergabe heutzutage geht ...

21. Januar – Direkt aus dem Dschungelcamp


Was hier auf den ersten Blick aussieht wie die Extremität oder das Fortpflanzungsorgan eines mehr oder weniger exotischen Tieres, kommt mitnichten aus dem Dschungelcamp. Soviel sei jedoch verraten: es liefen Tränen bei der Zubereitung. Aber nicht der Freude, sondern vielmehr der Schärfe wegen. Es handelt sich bei dem hier auf dem Foto abgebildeten Gewächs um den gemeinen Armoracia rusticana. Dagegen sind Zwiebeln die reinste Erholung. Was das ist? OK, hier noch ein Hinweis: Sein asiatisches – grünes – Pendant ist ebenfalls ein Kreuzblütengewächs (und ebenfalls ganz schön scharf). Ja, richtig, es handelt sich um Meerrettich! In unserem Fall wurde die Wurzel zuerst geschält, dann gerieben und mit ein wenig Salz und Apfelessig vermengt in ein Weckglas gefüllt und wird nun für die nächsten (mindestens) sieben Tagen an einem dunklen und warmen Ort gelagert. Ganz im Gegensatz zu den Dschungelcamp-Bewohnern, die mit ihrem Essen oft weniger Glück haben, freuen wir uns jetzt schon auf den Verzehr.

20. Januar – Erkenntnisgewinn


Ralf ist ein wortgewaltiger Mensch, der kaum einer Diskussion aus dem Weg geht. Er verfügt über ein breit gefächertes Wissensspektrum. Und das Schönste an unseren Gesprächen ist – mal ganz abgesehen von dem Kaffee, den Keksen, dem Weißwein und dem überhaupt immer sehr leckeren Essen – seine Fähigkeit zuzuhören. Denn es geht ihm stets um einen Erkenntnisgewinn und nicht darum, nur seine eigene Meinung zu verbreiten. Nicht zuletzt dadurch sind unsere Treffen immer so bereichernd und anregend. Ralf ist ein Gestalter, ein Optimist, ein Genießer und ein guter Freund – schon über viele Jahrzehnte. Er ist jemand, der auch an einem grauen Tag die Wolken zur Seite schieben kann.

19. Januar – Bier, Schnaps und Zigaretten


Fehlanzeige. Dafür gab es Kuchen, Fisch, Wein und jede Menge gute Laune. Was klingt wie das Gipfeltreffen der deutschen Volksmusik, war in Wirklichkeit ein Spieleabend mit Karin und Ingo. Und weil Spieleabend in etwa so aufregend klingt wie Marmelade einkochen, wollen wir an dieser Stelle eine Lanze - nicht nur für das Spiel "Fahrstuhl"-  brechen, sondern auch für Ingo und Karin. Es ist nämlich (fast) egal, ob wir spielen, wie wir spielen (OK: fast …) oder wo wir spielen – wichtig ist, dass wir uns treffen und (vor allem) über Gott und die Welt reden. Dass am Ende immer Karin gewinnt (stimmt das eigentlich wirklich?) ist fast schon Nebensache, denn der Spaß und die Vorfreude auf unser nächstes Treffen, egal ob in Wohltorf, Bargteheide, Forst oder im Ahrtal, steht immer im Vordergrund.

18. Januar – Ist denn schon Knut?


Als wir diesen Weihnachtsbaum da so liegen sahen, bekamen wir augenblicklich Mitleid. Vor wenigen Wochen wurde er noch liebevoll vor Weihnachten aufgestellt, geschmückt, umringt und besungen, liegt er jetzt ungeliebt und unbeachtet am Boden. Vielleicht erbarmt sich ja noch jemand und sammelt den Baumschmuck wieder ein. Wir mussten unwillkürlich an die Werbung eines großen schwedischen Möbelhauses denken, alle Jahre wieder in einem Werbespot unzählige Weihnachtsbäume aus den Fenstern werfen ließ, um auf den beginnenden Weihnachtsschlussverkauf aufmerksam zu machen. Dieser arme Kollege hat es jedenfalls nicht ins Fernsehen geschafft ...

17. Januar – Symbole. Logos. Zeichen.


Wir sind umgeben von tausenden von Symbolen, die wir innerhalb von Sekunden erkennen, beziehungsweise zuordnen können. Als wir heute Mitarbeiteraufnahmen in einem Volvo-Autohaus gemacht haben, sind wir im Anschluss mit der Kamera durch den Ausstellungsraum gegangen und haben uns auf Detailaufnahmen beschränkt. Beim Fotografieren dachten wir über das Wiedererkennen von Marken nach und wofür sie stehen. Hierzu konnte Christian eine kleine passende Anekdote von seinem Großonkel erzählen, der eben so einen schwedischen Kombi fuhr. Dieses Auto hatte schon damals den Ruf, stabil wie ein Panzer gebaut zu sein und dieser Ruf hat sich bis heute gehalten. Interessant ist es dadrüber nachzudenken, was wir mit welchen Marken (und deren Logos) verbinden: Mal ist es Zuverlässigkeit, Langlebigkeit oder Wertigkeit, ein anderes Mal ist es Plunder, Billig oder Minderwertig. Neben unseren Erinnerungen spielt die Farbgebung bei der Gestaltung ebenfalls eine große Rolle. 

16. Januar - Reset


Ab morgen mache ich alles anders! So oder so ähnlich haben bestimmt viele – wir übrigens auch – schon einmal gedacht. Sich gewünscht, dass das Leben eine andere Wendung nimmt. Dass es vorbei ist mit den schlechten Gewohnheiten, dem täglichen Fernsehen, dem Zucker, Alkohol, Tabak ... und dafür mehr Raum ist für all die spannenden Dinge, gesunden Lebensweisen und vor allem für die Träume. Ein kleines Abenteuer erleben. Spontan sein. Vom sprichwörtlichen "Zigaretten holen" wirklich nicht mehr wiederkommen und stattdessen verreisen – irgendwohin – aber: wohin denn eigentlich? Wo ist er denn überhaupt – der Sehnsuchtsort? Und was würde ich denn anders machen, wenn ich nur wollte? Will ich wirklich? Oder wäre sie dann plötzlich da: die Angst vor soviel Freiheit? Also vielleicht lieber doch nicht einfach mal den Reset-Knopf drücken, denn das könnte ungenannte Konsequenzen zur Folge haben.

15. Januar – Ein enges Höschen


Für alle Nichthandballer unter uns: Das kommt aus der Sport-Kommentatoren-Phrasen-Sprache und passt zu dem Ergebnis des heutigen Spiels der deutschen Handballnationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft gegen Serbien wie die Faust aufs Auge. Am Ende hieß es 34:33 für Deutschland, das zwischenzeitlich schon mit fünf Toren in Führung lag und dann doch das Spiel noch unnötig spannend machte –  wie bereits schon häufiger in der Vergangenheit. Der Unterschied heute war allerdings, dass die Mannschaft ihre Führung zu keiner Zeit aus den Händen gegeben es zum Sieg gereicht hat. Die Abwehr war über die gesamte Spielzeit der Schwachpunkt in der deutschen Mannschaft und Mareike, als begeisterte ehemalige Handballspielerin, litt entsprechend mit. Obwohl die Weltmeisterschaft gerade erst begonnen hat, wächst ihre Vorfreude auf die Europameisterschaft 2024 im eignen Land. Karten für die Vorrunde mit deutscher Beteiligung sind auch schon eingetroffen und spätestens im Januar kommenden Jahres heißt es dann: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin – aber natürlich zu der einzig wahren Mannschaftssportart ...

14. Januar – KI – zwei Buchstaben, die die Welt verändern werden


Meist bezeichnet künstliche Intelligenz (KI) den Versuch, bestimmte Entscheidungsstrukturen des Menschen nachzubilden, indem z.B. ein Computer so gebaut und programmiert wird, dass er relativ eigenständig Probleme bearbeiten kann. Oftmals wird damit aber auch eine nachgeahmte Intelligenz bezeichnet, wobei durch meist einfache Algorithmen ein "intelligentes Verhalten" simuliert werden soll, etwa bei Computergegnern in Computerspielen. (Quelle: Wikipedia)

Diese futuristisch aussehen den Bilder von uns wurden mithilfe einer KI-Software errechnet.
Das beobachten wir zurzeit ganz verstärkt. Mit rasender Geschwindigkeit werden mit KI erzeugte Bilder veröffentlicht, vermutlich in den kommenden Jahren einen Großteil der Fotografie und Illustration ausmachen und unsere Sehgewohnheiten damit stark verändern. In unserem Beispiel haben wir jeweils ein paar Bilder von uns einer App zur Verfügung gestellt und den Rest machte die Software. In anderen Anwendungen tippt man Textbausteine, wie zum Beispiel "junger Mann, ernst, mit Hut, vor Fabrikhalle stehend" ein und das Programm, beziehungsweise die Algorithmen, erzeugen daraus verschiedene Bild-Vorschläge, die man dann optional noch verfeinern kann. Noch sind die Ergebnisse in den wenigsten Fällen ausgereift, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Spannend ist es allemal, aber mindestens ebenso erschreckend, wenn man diese Idee einmal weiter spinnt und zum Beispiel auf die journalistischen Bilder, die uns täglich über diverse Medien erreichen, überträgt ... 

13. Januar – Kindheitserinnerungen an kalte Tage


Winterzeit gleich Erkältungszeit gleich Hühnersuppe. So war es zumindest in unserer Kindheit. Oma kochte damals eine Hühnersuppe, und die musste ohne Widerworte gegessen werden. Schmeckte irgendwie ein bisschen fade, tat aber trotzdem gut. Und heiß war sie – sogar verdammt heiß – ohne Pusten kaum zu essen. Nun – ein paar Jahrzehnte später – kam wie aus dem Nichts der Wunsch nach einer selbstgekochten Hühnersuppe auf. Glücklicherweise gibt es heutzutage fast jedes Rezept im Internet nachzulesen und ist somit auch nachzukochen. Wir wurden bei Emmikochteinfach fündig. Denn alles, was einfach zuzubereiten ist, weckt erst einmal Christians Interesse. Das Bio–Suppenhuhn wurde beim Schlachter bestellt. Die weiteren Zutaten frisch gekauft und heute war es dann endlich soweit. Schon nach wenigen Minuten duftete es nach Kindheit und am Ende schmeckte die Suppe genau so, wie in unserer Erinnerung: ein bisschen fad und trotzdem wollten wir gar nicht mehr aufhören davon zu essen. Nicht zu vergessen die Buchstabennudeln. Was war das früher für ein Spaß, mit den Nudeln Worte zu bilden – vermutlich ist so der Spieleklassiker Scrabble einmal erfunden worden. Natürlich interessierte uns auch die Frage, warum Hühnersuppe so gut für die Gesundheit sein soll und fanden folgende Antwort auf Emmis Website: 

"Wird ein Suppenhuhn ausgiebig gekocht, wird beim Garen der Eiweißstoff Cystein in der Hühnerbrühe freigesetzt. Das Eiweiß wirkt unter anderem entzündungshemmend und kann so dabei unterstützen schnell wieder gesund zu werden." Aber pssst: diese Suppe schmeckt auch, wenn man gesund IST.

12. Januar – "Trainerin im Jugendbereich – wäre das nicht etwas für Dich?"


Diese Frage stellte Christian mir heute nachmittag, als er von seinem Fotoshooting zurück kam. Er war für den Sachsenwalder unterwegs, um für ein bald erscheinendes Titelbild eine Fußball-Jugendtrainerin zu fotografieren. Während des regulären Trainings. Er erzählte, dass das größte Problem die Verständigung in der Halle war– wegen des Lärms. Außerdem wollten die jugendlichen Spieler auch nicht unbedingt still sitzen, als es um das Fotografieren ging. Aber Christians Improvisationstalent führte dann doch zum gewünschten Ergebnis und am Ende gab es sogar noch ein Gruppenbild für unseren Blog – mit Ball und den Fussballschuhen. Soviel Zeit musste sein. Mitgebracht hat er dann neben den Fotos noch die eingangs gestellte Frage. Ob das was für mich wäre? Ich weiß es nicht. Aber wenn, dann wäre es auf jeden Fall Handball!

11. Januar - Fundstück oder: Eine Bank zum Nachdenken


Zugegeben, diese Bank steht schon etwas länger vor der Apotheke in Aumühle und ist deshalb auch nur ein halbes Fundstück. Trotzdem ist sie von der Thematik her umso wichtiger. Was für die Allermeisten von uns eine Selbstverständlichkeit ist, ist oft leider doch keine: keine Gewalt gegen Frauen! Natürlich gibt es auch Gewalt gegen Männer, nur ist das eben ein verschwindend geringes Problem im Vergleich zur Gewalt gegen Frauen. Die Bandbreite der Gewalt gegen Frauen ist sehr vielfältig: von Missbrauch über Frauenhandel, Verschleppung, Vergewaltigung, Zwangsheirat, Zwangsprostitution bis hin zum Verschwinden lassen oder der absichtlichen Tötung einer Frau – einfach, weil sie eine Frau ist – ist so ziemlich jede Facette vertreten. 
Diese Bank lädt nicht nur zum Verweilen ein, sondern auch zum Nachdenken an. 
Wir hoffen, dass diese "Nachdenkbank" erfolgreicher ist, als die in vielen ländlichen Gebieten aufgestellten Mitfahrbänke.

10. Januar - Motivation


"Ich hasse es, fotografiert zu werden!" Welch schöne Begrüßung und Motivation am Morgen. Was mit diesem Ausspruch begann, entwickelte sich dann aber doch zu einem schönen Ergebnis und zur Verabschiedung hörten wir ein: "Das ist aber gut." Ganz anders war dann das letzte Motiv zum Abschluss des Mitarbeitershotings. Tiara, Zora und Woody hatten überhaupt keine Berührungsängste vor der Kamera und waren extrem leicht zu motivieren. Ein kleines Leckerli hier und da, lobende Worte aus allen Richtungen dezent vorgetragen und schon waren die Bilder des Trios im Kasten. Ob Hunde auch wissen, was Schönheit ist? Oder sind sie gar eitel? Auf jeden Fall sind sie verfressen und damit bestechlich – vielleicht haben wir beim nächsten Shooting einfach mal ein paar Gummibärchen in der Fototasche dabei oder Schokolade – nur so zur Motivation.

09. Januar – Gute Genesung

Heute wurde Greta operiert. Am Kniegelenk. Keine so große Sache, aber: Wie erklärt man ihr, was passiert ist, warum es sein musste und wie es in den nächsten Tagen und Wochen weitergeht? Gar nicht. Wie auch? Spannend wird es vor allem, sobald es ihr besser geht und sie das Bein dennoch schonen muss. Das ging heute schon fast daneben, als sie auf das Sofa springen wollte. Erinnerungen an bereits Erlebtes gibt es jedoch sehr wohl. Deshalb fing das Zittern auch gleich nach dem Betreten der Praxis an. Und es ist kein schönes Gefühl, wenn ein Lebewesen einem unter den Händen durch die Narkose in sich zusammensackt. Hilft alles nichts. Da muss Greta jetzt einfach durch. Und wir auch. Die nächsten Tage heißt es unter anderem: kein Treppensteigen, kein Springen und draußen nur an der Leine gehen. An Toben mit Kendo ist vorerst überhaupt nicht zu denken. Aber er ist zum Glück so lieb und lässt Greta einfach in Ruhe. Es hilft nur Geduld. Und Zuwendung. Erklären können wir ihr das alles aber leider nicht.

08. Januar - Immer einen im Sinn


Es gibt Menschen, die mit 45 schon von ihrer Pensionierung träumen und andere wiederum fliegen mit 90 Jahren zum ersten Mal in ihrem Leben ins All. Und irgendwo dazwischen gibt es Christian. Christian, der sich selbst als einen eher faulen Menschen bezeichnet, ist in den Augen anderer aber alles andere als das. Sein wacher Geist ist ständig auf der Suche nach neuen Projekten, vielseitig interessiert am Weltgeschehen und besonders gerne am Optimieren von (Arbeits-) Abläufen. Man kann sagen, dass es mit Christian nie langweilig wird und das ist auch gut so! Manchmal schießen seine Ideen jedoch ein kleines bisschen übers Ziel hinaus und an diesem Punkt wird es kritisch: nämlich dann, wenn er Spülmittel anstelle von Tabs in den Geschirrspüler füllt und dies für eine gute Idee hält. Wir können nur von Glück sagen, dass das nicht mit einer Schaumparty endete.

07. Januar - Auf Entdeckungstour

Jetzt noch eben zum Fototermin fahren, dann ist endlich Wochenende. Und dann kam alles anders. Sebastian Respondek entpuppte sich als ein so interessanter Gesprächspartner, dass die Zeit auf einmal zweitrangig wurde. Der junge Familienvater engagiert sich seit Kurzem ehrenamtlich für den Naturturm in Wohltorf. Bereits 2008 begann der BUND mit vielen Helfern den ausgemusterten Trafoturm am Kirchberg in Wohltorf zu einem Natur-Trafoturm auszubauen. In über 1500 Arbeitsstunden entstand eine Unterkunft für Vögel, Fledermäuse, Kleinsäuger, Insekten und Amphibien mit einem Schutzdach und Infotafeln. Fledermäuse finden im Keller ein Winterquartier. Über 30 Nistkästen wurden für Vögel, Schmetterlinge und sonstige Insekten hergestellt und in die Außenwände eingebaut. Der Trafoturm wurde umlaufend mit einem Fachwerk und Schutzdach erweitert. Das Fachwerk wurde mit Nisthilfen für Insekten versehen und auch Kleinnager finden dort Nistangebote. Sebastians Freude und Begeisterung für die Natur hat uns wieder einmal gezeigt, dass es sich auch lohnt auf heimische "Safari" zu gehen und den Blick für die Schönheit direkt vor unserer Haustür zu schärfen. Da wir selbst schon seit ein paar Jahren ganzjährig Vögel füttern, können wir seine Begeisterung nur umso mehr nachvollziehen.

06. Januar - Auf den Hund gekommen


Wenn man einmal anfängt … so dachte Christian heute Morgen, als Mareike schon vor ihm aufstand, in die Küche ging, einen Kaffee aufsetzte und anschließend nicht mehr zu sehen war. Von der Ruhe neugierig geworden, kam er 30 Minuten später ins Studio und entdeckte Mareike beim fast meditativen Zusammenbauen des - bereits zweiten - Hundes aus Klemmbausteinen. Gestern Abend war "Greta" bereits fertig und nun saß sie an "Kendo". Selten hat Christian Mareike so entspannt und zugleich konzentriert gesehen. Nur Greta und Kendo benötigen wohl noch ein wenig Zeit, um sich an die neuen Mitbewohner zu gewöhnen.

05. Januar - Vorfreude


Obwohl in schwarz/weiss - so ist unsere Vorfreude auf den kommenden Frühling in dieser kurzen Filmsequenz doch durchaus sichtbar. Die Wentorfer Lohe hat uns im letzten Jahr so viele schöne Momente beschert und das ein oder andere Mal haben wir dort neben der Fotografie auch noch gefilmt. Bewusst in schwarz/weiss, denn uns interessierte die Frage, ob man die farbenfrohe Natur mit ihrer Stimmung auch in Grautönen wiedergeben kann. Wir finden: auf jeden Fall - lädt doch gerade das Weglassen von Farbe zum Träumen ein ...

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04. Januar - Das Unerwartete


Heute mittag ging es für uns mal wieder zu Jens Witt nach Hamburg, um über weitere Fotos für ihn und seine Firma "Wackelpeter- Ökologisches Essen für Kinder" zu sprechen. Im vergangenen Jahr besuchten wir für sein Unternehmen deutschlandweit mehrere seiner Lieferanten, die alle Biozertifiziert sind, um diese in seinem Auftrag zu fotografieren. Die dort entstandenen Aufnahmen sind unter anderem für seine Website und die Jubiläumsbroschüre zum 30-jährigen Bestehen seiner Firma gedacht. Wir hatten vor der Besprechung noch ein paar Minuten Zeit und da passierte das Unerwartete: Im Flur vor seinem Büro stachen uns sofort vier neue Fotos ins Auge. Sie zeigten ungewöhnliche Aufnahmen mit künstlichen Tieren aus Pappmaché in einem asiatischen Umfeld. Jens hatte die Arbeiten der chinesischen Fotografin Luo Jinqian auf der NordArt in Rendsburg entdeckt und erworben. Die Aufnahmen thematisieren die rasante Ausbreitung der industrialisierten Landwirtschaft in China, die die traditionelle Landwirtschaft, sowie die dortige Haltung von Haus- und Nutztieren bedroht und zum Teil bereits verdrängt hat. In mehrmonatiger Arbeit stellten die Künstlerin und ihr Vater diverse Haus- und Nutztiere her und platzieren sie für die Fotoaufnahmen in der Umgebung des ehemaligen Bauernhauses der Familie. Entstanden sind dabei Fotos, die uns sehr berührt haben und für uns gleichzeitig eine Erinnerung für unseren nächsten Besuch der NordArt 2023 waren.

03. Januar - Genuss


Guten Geschmack sichtbar machen. Saisonale und regionale Produkte bevorzugen. Sich vor Ort einen Eindruck verschaffen. Genießen können. Gerne selbst Kochen. Wir lieben es, wenn sich all diese Wünsche vereinen lassen. Das passiert natürlich nicht jeden Tag und deshalb genießen wir diese besonderen Tage umso mehr. Vor kurzem bekamen wir wieder eine Lieferung vom "Jagdhaus Wildgenuss" aus dem Ahrtal. Beigelegt war ein Flyer, der mit vielen unserer Fotos, die bei unserem dortigen Besuch 2020 entstanden sind, gestaltet wurde. Da macht das Kochen und Braten gleich noch mal soviel Spaß. Das Essen natürlich auch. In Gedanken sind wir schon wieder am Reisen. Zum Beispiel ins Ahrtal. Wir waren dort schon einige Male. Es zieht uns immer wieder in diese schöne Landschaft, die so stark vom Weinanbau (insbesondere dem Spätburgunder) geprägt ist und leider nach wie vor von den Folgen der Flut im Jahr 2021 gezeichnet ist. Auf einer aktuellen Ahrtal-Wanderbroschüre steht folgende Bitte: "Wenn Sie dem Ahrtal helfen möchten, dann geht dies am besten, indem Sie es besuchen und unsere Gäste werden." Also auf ins Ahrtal. Auf den Rotweinwanderweg, ins Kloster Marienthal, das Weingut Sermann, das Hotel Ruland, ach - und so vieles mehr ...

02. Januar - Tierliebe oder "Ich habe es doch nur gut gemeint."


"Bitte nicht füttern!" Diesen Hinweis hat sicher jeder von uns schon einmal irgendwo gelesen und sich eventuell auch über das "Warum" Gedanken gemacht. Mal ist es eine Überpopulation von Tauben in Innenstädten, die vermieden werden soll, ein anderes Mal geht es um das reine Überleben von Pferden, Enten oder Schafen. Meistens wird dabei vergeblich gewarnt, wie so viele Beobachtungen zeigen. Das Hirn setzt beim Anblick der "ach so armen Geschöpfe" einfach aus und die eigene Erinnerung an das Enten füttern mit den Großeltern siegt über die Vernunft, die Wasservögel lieber nicht mit dem alten - manchmal auch verschimmelten - Brot zu "beglücken". 
Ein ausgeprägtes Helfersyndrom kann ebenso zur - vermeintlichen - Rettung dieser scheinbar hilflosen Geschöpfe führen. Woher wir diese tiefen Einblicke in das soziale Leben diverser Tierliebhaber haben? Durch Beobachtungen. Und durch eine Gruppe in den sozialen Medien, die sich mit der Fütterung von Wildvögeln befasst. Es ist möglich und manchmal sogar nötig zu helfen, aber eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Thematik ist unausweichlich, wenn aus einem "gut gemeint" eben auch ein "gut gemacht" werden soll.

01. Januar - Ein Frohes Neues Jahr


Was so schön klingt und dabei doch oft nur als Floskel benutzt wird, ist angesichts der vielen Unruhen, Kriege und Hungersnöte in der Welt kaum mehr als ein frommer Wunsch. Doch genau das sollten wir viel häufiger machen: uns etwas "Frohes" wünschen. Bei allem Leid vieler Menschen bleibt die Hoffnung nach Frieden und Liebe bestehen. Ohne Hoffnung keine Zukunft. Deshalb mögen wir auch nicht in den allgegenwärtigen Pessimismus einstimmen, dass so vieles Schlimmer geworden sei, sondern sind optimistisch, dass es gleichzeitig genauso viele positive Strömungen im Leben gibt. Und zu dieser Hoffnung passt auch das heutige Bild. Das Motiv fanden wir auf einer Mauer in Plön.

31. Dezember - Eutin oder Plön oder doch lieber Malente?


Zuerst ging es nach Eutin. Dann über Malente nach Plön. Alle Orte liegen in der Schleswig-Holsteinischen Schweiz, umgeben von einer großen Seenplatte. Malente ist bekannt für seine Sportschule - die Heimat des "Geist von Malente". Hier trainierte die Fussball-Weltmeister-Elf von 1974. Nach heutigen gehobenen Bedürfnissen der Fußball-Profis ist das jedoch nicht mehr zeitgemäß. Beeindruckender waren für uns dann aber doch Eutin und Plön. Jeweils von Wasser umgeben, mit einem Schloss (in Plön beheimatet dieses die Fielmann - Akademie) mit Schlosspark und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten versehen, verzauberten uns diese beiden Orte augenblicklich. Wer das Wasser liebt, eine hügelige Landschaft, das Wandern oder Fahrradfahren in unmittelbaren Nähe zur Stadt, dazu ein wenig touristischen Trubel, der wird sich dort sicherlich wohlfühlen. In Eutin gibt es sogar ein Brauhaus. Da fahren wir sicher noch einmal hin und probieren die verschiedenen Biersorten. Ansonsten ist es hier herrlich ruhig. Wir wünschen allen einen schönen Jahreswechsel!

30. Dezember - Musik in den Ohren und vor den Augen


Bei so einem Wetter muss wohl die Tonart Moll entstanden sein. Jedenfalls dachten wir es, als wir am Morgen zum Bungsberg fuhren. Zuerst regnete es nur. Später wurde es schlimmer. Doch die Hunde mussten mal raus. Sich austoben. Widerwillig stiegen wir ins Auto. Noch widerwilliger stiegen wir aus. Ausser unserem Fahrzeug war nur noch ein weiters zu sehen. Das gab zu denken. Wind von rechts. Regen im 90 Grad Winkel. 168 Meter über Normal Null. Die höchste Erhebung in Schleswig-Holstein. Lernt man schon in der Grundschule. Toll. Aussicht = null. Dafür waren Kendo und Greta glücklich. Wir auch. Aber erst später, als wir wieder im Ferienhaus waren. Trocken. Und mit Kaffee und Kuchen. Die Tonart Dur gefällt uns - zumindest wettertechnisch - eindeutig besser.

29. Dezember - Prioritäten setzen


Was ist wirklich wichtig im Leben? Diese Frage beschäftigt jede/n von uns  irgendwann einmal  in seinem/ihrem Leben. Unzählige Philosophen, Meinungsforscher und Kirchenvertreter sind der Antwort schon seit Menschengedenken auf der Spur. Doch manchmal ist die Antwort soviel einfacher, als viele Experten uns glauben zu machen vermögen. Man muss nur mit offenen Augen durch die Welt gehen, um das Naheliegende zu erkennen. Wir hatten vor einigen Tagen so einen "Aha-Effekt". In Hohwacht. In dem Selbstbedienungs-Supermarkt. Zufällig, aber eindeutig. Und die Antwort? Laut diesem Foto (und wir haben nichts verändert) ist die Antwort so profan wie beruhigend: Sex.

28. Dezember - Erinnerungen


Woran erinnern wir uns? Und vor allem: Wann und warum? Heute war so ein Moment. Es regnete. Es stürmte ein bisschen. Und trotzdem sahen wir Regenschirme. Hoffnungslos. Und trotzdem sollten sie Trost spenden. Vor schlechtem Wetter. Vor Nässe. Schmutz. Sollten uns schützen und taten es kaum. Wir alle hoffen dem Wetter zu trotzen. Dem Regen. Dem Wind. Hoffen, dass die nächste Böe nicht gerade unseren Regenschirm umklappt und diesen so für uns nutzlos macht. Und schutzlos. Das mögen wir nicht. Bitte nicht nass werden. Oder gar ein wenig schmutzig? Wir sind doch Stadtmenschen. Da gibt es keinen Schmutz und wenn ja, setzen wir uns in eines der zahlreichen Cafés und warten ab, bis das schlechte Wetter sich wieder beruhigt hat. Aber leider sind wir hier an der Ostsee zu Verwandtenbesuch. Konnten nicht anders. Das passiert uns bestimmt nicht noch einmal. Zuviel Sentimentalität. Großmutter hin oder her. In der Stadt ist doch alles um soviel sauberer. Da mögen wir uns kaum an unsere eigene Kindheit erinnern: Da sind wir mit Freude in jede Pfütze gesprungen. Da waren wir noch naiv. Heute trinken wir stattdessen Latte Macchiato und warten auf die nächste Regenpause.

27. Dezember - Moderne Zeiten


Was sind eigentlich "Moderne Zeiten" und ist die Gegenwart nicht eh schon modern? Aber genug der Philosophie. Manchmal kommt die "Moderne" nämlich ganz unerwartet um die Ecke. So wie zum Beispiel gestern mittag. Nichtsahnend fuhren wir bei schönstem Regenwetter nach Hohwacht, um mit Kendo und Greta an den Strand zu gehen. Unterwegs sprachen wir noch über Knabbersachen, die wir an einer Tankstelle kaufen wollten, damit wir später am Nachmittag bei Sissi Teil 3 auch gut versorgt wären und da an den Feiertagen alle anderen Einkaufsmöglichkeiten geschlossen haben, blieb ja nur diese Variante. Doch kaum in Hohwacht angekommen, stand er plötzlich vor uns: Der Mini-Supermarkt. Ohne Vor-Ort-Personal. Geöffnet 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche. Wir staunten nicht schlecht, denn (fast) alles, was unser Herz begehrte, war dort. Dieser Markt war nicht nur für uns ein Volltreffer, denn wir waren mitnichten die einzigen "Gäste". Gestaunt haben wir auch nicht schlecht, als sogar die Technik einwandfrei funktionierte (was ja heutzutage bei uns nicht immer selbstverständlich ist ...). Und nachher ist man dann wie immer schlauer, denn da lasen wir, dass EDEKA seit Juli diesen Jahres in Hohwacht das Konzept des Mini-Supermarktes dort als Pilotprojekt testet. Altbekanntes gepaart mit modernen Zeiten. Für uns perfekt - sicherlich auch die Zukunft für viele kleinere Ortschaften im ganzen Land. Und die Chips haben ebenfalls geschmeckt. Erst an den Strand, dann Sissi und Chips auf dem Sofa - was will man mehr an einem tristen 2. Weihnachtstag?

26. Dezember - Lesen bildet


Wer auch immer sich diese Redewendung ausgedacht hat, lebte vermutlich in einer Zeit ohne Schilder(wahn). Diese drei Schilder sind jedenfalls nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Schilderwald, der uns gestern bei unserem Spaziergang rund um einen kleinen Teich begleitete. Haben diese Verbotsschilder eine Wirkung oder verhalten sich die meisten Menschen ohne solche Aufforderungen sowieso angemessen? Und die Restlichen werfen dann trotz jeglicher Verbotsschilder ihren Müll in den Wald oder lassen den Hundekot liegen? Lesen bildet - sagt man. Wir für unseren Teil sind froh, dass unsere Hunde nicht lesen können ...

25. Dezember - "E viva la mamma!"


Raus aus dem Bett. Rein ins Auto. Abfahrt. Ankunft im Hellen. Spaziergang mit den Hunden um den See. Glühwein. Fernsehen. Sissi Teil 1 und 2. Klingt nach einem ganz normalen 1. Weihnachtstag und genauso ist es auch. Die einen gehen in die Kirche (das liegt bei uns schon ein paar Jahre zurück), die anderen reisen von Verwandtschaft zu Verwandtschaft (das hatten wir gestern schon). Und so zelebrieren wir das Nichtstun und freuen uns traditionsgemäß auf Romy Schneider, Karlheinz Böhm, Magda Schneider, Gustav Knuth und ganz besonders auf Josef Meinrad, der als Oberst Böckl den liebenswerten Adjutanten der jungen Kaiserin einfach hinreißend spielt. Die Dialoge können wir stellenweise mitsprechen und in jedem der drei Teile gibt es für uns besondere Schlüsselszenen: Im ersten Teil wird Sissi vom Kaiser Franz zum Cotellion aufgefordert und damit zur Verlobten bestimmt, im zweiten Teil besteht Sissi bei einem Fest in der Wiener Hofburg auf Damenwahl beim Tanz und erreicht damit, dass die ungarischen Gesandten sich nicht zurückziehen, sondern weiterhin am Fest teilnehmen, was für die Aussöhnung zwischen Österreich und Ungarn wichtig ist und im dritten Teil ganz am Schluss, als auf dem Marktplatz in Venedig schliesslich die Totenstille durchbrochen wird von dem Ausruf: "E viva la mamma!" Soviel Kitsch darf sein.

24. Dezember - Unsere Worte zu Weihnachten


Wir können, wollen und werden erst gar nicht versuchen, unsere eigene Weihnachtsansprache so einschläfernd wie der Bundespräsident zu halten, deshalb belassen wir es bei diesen kurz gehaltenen Wünschen an Euch. Habt schöne Weihnachten!

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23. Dezember - Im Hier und Heute oder doch schon im Morgen und Übermorgen?


50 Prozent Rabatt auf alle Weihnachtsartikel und das schon weit vor dem Heiligen Abend. Ein Fest für alle Schnäppchenjäger, Lamettafans und Liebhaber anderer Absurditäten. Und bevor wir jetzt "Stille Nacht, heilige Nacht" singen (interessiert das eigentlich überhaupt noch jemanden?), richtet sich unser Blick schon in die Zukunft. Da stehen sie dann - erst noch ein wenig schüchtern - nach dem Weihnachtstrubel dann aber direkt an der Kasse: Die Klee-Schornsteinfeger - Glücksbringer oder doch einfach nur Mitbringsel für die buckelige Verwandtschaft, nur damit man nicht mit leeren Händen dasteht? Und schon hat man den Salat. Wohin mit all dem ach so lieb gemeinten Krimskrams? Entsorgen. Am besten sofort. Und zwar im Hier und Heute. Besser noch: es gar nicht so weit kommen lassen und überhaupt: jetzt erst einmal die Weihnachtstage genießen. Und dann sehen wir weiter.

22. Dezember - Pure Leidenschaft


Über ein Jahr ist es schon her, dass wir zu Gast bei Bernd waren. Auch heute trafen wir ihn wieder in seiner Werkhalle, die gleichzeitig Werkstatt mit Hebebühne und Unterstellmöglichkeit für seine Oldtimer ist. Das Wetter spielt dort keine Rolle. Zu tun ist auch immer genug. Es gab Kaffee und Kekse und selbstverständlich die letzten Neuigkeiten rund um die verschiedensten Fahrzeuge. Dabei war auch ein Halbautomatik VW-Käfer. Herrlich. Bernd versuchte uns die Funktion des Getriebes zu erklären, was allerdings (fast) vergebens war, denn dazu bedarf es mehr technischen Verständnisses, als wir es haben. Wir freuen uns dennoch auf das große Oldtimertreffen im kommenden Jahr am 13. August in Bleckede und träumen bis dahin schon einmal von einer Fahrt im VW-Käfer Cabrio.

21. Dezember - Lost and found


Nach der Party ist vor der Party. Diese einsame Fahne, beziehungsweise deren Rest, fanden wir schlaff über ein Geländer hängend auf einem unserer Spaziergänge. Sehr wahrscheinlich ist sie direkt von den extremen Feierlichkeiten in Buenos Aires einfach so über den Atlantik geweht worden und landete dann hier im beschaulichem Wohltorf. So eine Feierlaune, so eine Begeisterung, so eine Bedeutung des Fussballs in der argentinischen Öffentlichkeit - das ist uns Deutschen mittlerweile vollkommen fremd. Bloß nicht über die Stränge schlagen ist unsere tägliche Devise. Und mal abgesehen davon: Wer würde schon in Deutschland für ein WM-Endspielticket sein Auto verkaufen? Armes Deutschland.

20. Dezember - Wassertreten


Greta trainiert hier nicht für etwa den "Iron Dog" oder die Weltmeisterschaft im Wassertreten. Sie ist bei ihrem dritten Probetraining bei der Hundephysiotherapeutin Britta Schultzki, denn in etwa vierzehn Tagen muss sie am Knie operiert werden. Und damit sie nach der unangenehmen Operation nicht auch noch in ungewohnter Umgebung trainieren soll, haben wir drei Kennenlernen- und Probetermine vereinbart, damit es ihr danach etwas leichter fällt, sich von Britta behandeln zu lassen. Und schon nach dem ersten Termin wussten wir, dass es eine gute Entscheidung war. Die angenehme und herzliche Art von Britta hat Greta, die bisweilen sehr skeptisch sein kann, schnell erreicht und schon beim zweiten Termin ging sie leichtpfötig auf das Unterwasserlaufband. Naja - die kleinen Belohnungen halfen dabei auch ein wenig.
Wunderbar, was es heute alles für die Gesundheit unserer Vierbeiner gibt.
www.hundephysiotherapie-reinbek.de

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19. Dezember - Nostalgie pur


"Oh, weisst Du noch?" Warum schwärmen wir eigentlich so oft von "alten" Dingen? Vielleicht weil wir mit ihnen positive Erinnerungen haben. Oder verklärte. An eine scheinbar noch einfach zu verstehende Welt – in der zum Beispiel die Eisenbahn sauber und pünktlich war und der Schaffner noch die unumstrittene Autorität im Zug besaß. Heute dagegen sind die Zugverbindungen offiziell zwar um ein Vielfaches schneller geworden, nur fahren müssten sie halt schon. Pünktlichkeit ist der Anspruch - die Wirklichkeit sieht anders aus. Wenn Bahn, dann bitte ohne Umsteigen - so kommen wir jedenfalls am Zielbahnhof an (egal, wann). Und Sauberkeit? Kann man heute ob der häufig gesperrten Toiletten so genau gar nicht beurteilen. Also alles Punkte, an denen das Nostalgieherz ins Schwärmen gerät, bis auf …? Ja, bis auf, dass das Reisen mit der Bahn ganz so bequem auch nicht immer war, denn so richtig Platz nehmen auf einer Holzbank geht für ein paar Minuten gut, aber für sechs Stunden? Da ist der ICE von heute doch schon sehr komfortabel und auch das Bordrestaurant ist besser als sein Ruf, wenn die Technik mitspielt. Ansonsten bleiben zum Trost halt noch kalte Getränke und ein Laugenbrezel. Irgendwie wäre eine Melange gar nicht verkehrt: Nicht so langsam wie früher, dafür aber pünktlich. Nicht so dreckig wie heute , dafür mit mehr Komfort als damals. Unvergessen ist für uns der Ausspruch eines Schweizer Zugbegleiters auf dem Weg von Mailand nach Zürich, der auf die Frage, ob der Zug denn pünktlich ankäme, im besten Schwyzerdütsch antwortete: "Mein Herr, wenn das hier ein Schweizer Zug wäre, dann wäre meine Antwort eindeutig: Ja." In der Tat sind die Züge in der Schweiz in vielen Punkten vorbildlich. Und bei uns wird hoffentlich noch daran gearbeitet.

18. Dezember - Finale


Unfassbar. Sensationell. Spannend. Und laut Aussage vieler Kommentatoren eines der besten WM-Endspiele. So richtig spannend wurde es jedoch ab der 78. Spielminute, als die Franzosen den Anschlusstreffer zum 2:2 erzielten. Was danach auf dem Spielfeld passierte, war in der Tat faszinierend. Diese Fussball Weltmeisterschaft war in unserem Bekanntenkreis kaum ein Thema, abgesehen von einem Ausspruch: "Du schaust die WM an - die muss man doch boykottieren!" 
Als Fazit bleibt aus unserer Sicht, dass es sehr viele interessante Partien gab, große Überraschungen, auch schon in der Vorrunde (zum Beispiel Saudi Arabiens Sieg gegen Argentinien) oder Deutschlands frühes Ausscheiden - obwohl, so richtig überraschend war es nicht: die deutsche Mannschaft spielte ohne Herz und dazu auch noch pomadig - das sollte typischerweise in einem Stuhlkreis aufgearbeitet werden. Und zu dem angesprochenen Boykott bleibt für uns nur die Frage, warum wir Flüssig-Gas aus Katar ab 2026 beziehen werden und warum zum Beispiel die Fluggesellschaft Qatar Airways Werbepartner des FC Bayern München ist und das noch nicht thematisiert wurde. Auch ist Katar Anteilseigner bei Konzernen wie Hapag-Lloyd, Volkswagen, Deutsche Bank und Siemens. Unser Fazit: Bei dieser WM überhaupt nicht anzutreten - das wäre in der Tat ein starkes Zeichen gewesen. Vertan.

17. Dezember - Können Hunde hellsehen?


"Was ziehen denn die beiden so?" - war unser Gedanke heute, als wir den Feldweg entlang gingen. Dann, zwei Wegbiegungen später, sahen wir ihn: Lothar Such. Unverkennbar. Klein. Drahtig. Hände auf dem Rücken verschränkt. Und der Liebling aller Hunde. Von da an waren Greta und Kendo nicht mehr zu bändigen. Wie gut, dass die beiden zwischen seinen Fingern und den Hundesticks noch unterscheiden können. Lothars scheinbar naiver Ausspruch: "Ich weiss auch nicht, warum mich alle Hunde mögen ...", ist bei uns schon zum geflügelten Begriff geworden. Hellsehen können Hunde vielleicht nicht, dafür aber verdammt gut riechen.

16. Dezember - "Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann."


Dieses Zitat des französischen Künstlers Francis Picabia fiel uns gestern Abend auf dem Nachhauseweg ein. Zuvor saßen wir fünf Stunden mit Annett und Friedrun in Hamburg zusammen, diskutierten, lachten, aßen (eine köstliche Hühnersuppe), und entwickelten dabei so viele Ideen, von denen wir, nachdem wir zuhause angekommen waren, erst einmal einige davon aufschreiben mussten, um sie nicht wieder zu vergessen. Natürlich ging es auch um die Fotografie, um Ideen, um freie Projekte, aber genauso spielte auch der im Frühjahr des kommenden Jahres erscheinende "Gassi Knigge" für Hunde und deren Halter von Annett eine zentrale Rolle, steht sie uns doch bei so mancher Frage zu Kendo und Greta mit ihrem Rat zur Seite. Wie schön, dass es Freunde wie euch gibt.

15. Dezember - Fundstücke


"Wo steht dir bloß dein Kopf?" oder "Wenn dein Kopf nicht angewachsen wäre, dann würdest du den auch noch vergessen." haben wir früher oft gehört, wenn wir wieder einmal etwas verloren oder vergessen hatten. So wie auf diesem Bild zum Beispiel Handschuhe oder einen Schal, die Jacke, Spielzeug, Badesachen, Schulbuch oder Federtasche oder schlimmstenfalls den Haustürschlüssel - damals war fast alles um uns herum wichtiger und aufregender, als diese schnöden Alltagsgegenstände. Heute haben wir für fast alles eine Liste, die wir dann nach und nach abstreichen können, um auch ja nichts zu vergessen. Irgendwie langweilig, oder? 
Die Person, die diese Handschuhe verloren hat, haben wir heute allerdings nicht beneidet, als wir bei eisigen Temperaturen um den Mühlenteich spazierten und Kendo und Greta dabei zusahen, wie sie ihren Dingen nachgingen.

14. Dezember - Schlüsselfertig


Ganz soweit ist es dann doch noch nicht, aber den Schlüssel haben wir jedenfalls schon einmal bekommen. Seit heute sind die Fenster und Türen eingebaut. Und egal, wie groß oder - in diesem Fall - klein ein Haus ist, die Arbeitsschritte sind immer identisch. Und das Warten auf die Fertigstellung ebenfalls. Jetzt kommt die Weihnachtszeit, dann geht Anfang  Januar der Innenausbau mit Elektrik und Sanitär los. Wir sind glücklich über den bisherigen Bauverlauf und haben schon eine Lektion verinnerlicht: alles ist nicht vorausschaubar, es gibt Überraschungen und zwischendurch tauchen eben auch mal Fragen auf wie: "Hätte es nicht vielleicht doch einen Meter länger oder breiter oder dies oder das sein können?" Tja - hätte, hätte ...
Heute standen wir jedenfalls vor und in dem Haus und haben uns einfach über die schöne und ausgewogene Architektur und die handwerklich präzise Ausführung gefreut.

13. Dezember - Haltung zeigen


Heute morgen waren wir schon sehr früh unterwegs in das Biorestaurant Wolfs Junge in der Zimmerstraße in Hamburg. Diesmal ging es nicht um Gerichte oder das Ambiente, sondern ausschliesslich um neue Teamfotos. Dabei war der Wunsch von Sebastian klar definiert: Von jedem Mitarbeiter ein individuelles, authentisches Portrait in SW für die Homepage. Ein Licht, ein Aufheller, eine Tasse Kaffee und gut gelaunte Mitarbeiter mit Darstellerqualitäten - mehr braucht es nicht, um uns glücklich zu machen.

www.wolfs-junge.de

12. Dezember- Es lebe die Fantasie


Claudias Erzählungen über die verschiedenen Lego-Welten sind für uns fast schon legendär.  
Wir sind immer wieder aufs Neue beeindruckt von der Fantasie, mit der sie sich Geschichten ausdenkt, dabei Figuren zum Leben erweckt und in atemberaubender Geschwindigkeit diese Geschichten weiter entwickelt. Genug Ideen für ein Kinderbuch hätte Claudia auf jeden Fall. Ganz im Gegensatz zu Christians Piratengeschichten für seine Söhne, die er immer eher einfach erzählte und nach spätestens fünf Minuten einschlief - sehr zum Missfallen der Kinder. Vielleicht passierte das,  weil er selbst von seinem Erzählen gelangweilt war? Wer weiß. Wir denken jedenfalls, dass das bei Claudias fantasievollen Geschichten bestimmt nicht passieren wäre.

11. Dezember - La Principessa


"Sie ist einfach deine Prinzessin." höre ich öfter mal von Mareike, wenn ich Gretas Augenaufschlag wieder einmal nicht widerstehen kann und sie mich um den Finger wickelt. Und in der Tat, ich bekenne mich schuldig. Es fällt mir nicht immer leicht, Kendo und Greta gleich zu behandeln. Es ist so einfach zu sagen, dass man seine zwei oder drei Kinder, Katzen oder Hunde gleich liebt - aber eben nur zu sagen - in der Realität sieht es dann doch etwas anders aus. Nicht für jedes "Familienmitglied" hat man die selbe Empfindung. Zugeben würden das allerdings die wenigsten Menschen. Dabei ist es schon hilfreich, sich dessen bewusst zu werden, um beim nächsten Augenaufschlag der kleinen Prinzessin vielleicht ein wenig zu zögern, bevor man ihrem Betteln nachgibt.

10. Dezember - Wenn ein Traum wahr wird


Es muss ja nicht immer gleich eine Reise zum Mond sein, wenn man von einem Traum spricht. In unserem Fall war es ein Herrnhuter-Stern. In gelb. Für den Aussenbereich. Drinnen hängen schon zwei kleine Rote. Während wir den Text schreiben ist es bereits seit einigen Stunden dunkel. Portugal hat gerade sensationell im Fussball gegen Marokko verloren und Christiano Ronaldo hat damit wohl sein letztes Spiel für Portugal gemacht. Und über all dem leuchtet jetzt der Stern. Ein Fixpunkt. Einfach wunderschön und voller Hoffnung. Traumhaft.

09. Dezember - Ehrenamt - auch bei minus 12 Grad


"Das vergesse ich nicht." erzählte uns Benjamin Bortz heute auf dem Aumühler Sportplatz beim Fotoshooting für den Sachsenwalder. Und da war es ja schon ungemütlich, aber bei minus 12 Grad zu pfeifen, das war für ihn damals noch eine Spur härter und gehört zu den Spielen, die ihm in Erinnerung bleiben werden. Bejamin wurde gerade vom Fussballverband für 25 Jahre Schiedsrichter sein geehrt und er erinnert sich noch an sein erstes Spiel: "Das war 1997 die F-Jugend von Aumühle." In den folgenden Jahren ging es von der Kreisklasse über die Kreisliga bis hoch zur Landesliga. Neben dem "Frost-Spiel" sind ihm noch einige andere Partien besonders in Erinnerung geblieben, wie zum Beispiel das Oddsetpokalspiel Atlantik gegen St.Pauli im Billtalstadion unter der Leitung von Hans Kühn. Am Ende unseres Gespräches ist es Benjamin noch wichtig, sich bei zwei Menschen zu bedanken, ohne die er nicht zu dem Schiedsrichter geworden wäre, der er heute ist: Heinz Krüper und Christian Henkel. Bescheiden, fair und sportlich - so haben wir Benjamin in der Kürze des Foto-Shootings wahr genommen - allesamt Eigenschaften, die einen guten Schiedsrichter ausmachen.

08. Dezember - "Ist der Krieg denn schon vorbei?"


Genau diesen Ausspruch bekamen wir heute von einem Mitfahrer zu hören, als wir einen Zwischenstopp an der Tankstelle machen mussten. Verwundert rieben wir uns die Augen und trauten ihnen trotzdem nicht. Zu unglaublich erschienen uns die an der Leuchttafel angezeigten Preise. Nicht ein Kraftstoff über zwei Euro pro Liter - kaum zu glauben. (Wir sehnten uns kurz - vergeblich - nach einem größeren Tankinhalt.) 
Vermutlich ist der "Spuk" jedoch schon bald wieder vorbei - nur der Krieg wohl leider nicht.

07. Dezember - Verlassen


Was bleibt, ist die Zeitung im Briefkasten. Doch der wird schon länger nicht mehr geleert. Das Haus ist bereits seit vielen Jahren verlassen. Mittlerweile ist es unbewohnbar geworden. Tristesse im Straßenbild. Nur wenige Häuser weiter eine ehemalige Spielhalle. Davor ein Fahrrad. Der Briefkasten hängt schief. Stillstand. Leerstand. Zukunft? Ungewiss. Das sind nur zwei Beispiele von vielen, die im ländlichen Bereich zu beobachten sind. Trotz des Trends zum Leben auf dem Land, gibt es viel Leerstand. Und schon nach ein paar Jahren sind die Gebäude oft nicht mehr bewohnbar. Da hilft nur eine Komplettsanierung oder gar der Abriss und eine ganze Menge Enthusiasmus, um wieder Leben in die Innenstädte zu bringen.

06. Dezember - "Gimme Shelter" - Die Rolling Stones in Lüchow


Wer kennt das Stones-Museum in Lüchow nicht? Wir. Jedenfalls bis gestern. Da fuhren wir durch Lüchow und entdeckten ein Schild mit dem Hinweis zum Stones-Museum. In Lüchow? Ja, im Wendland. Weit entfernt von der nächsten Großstadt wird über das Museum auf der Website folgendes geschrieben: „Das Stones Fan Museum in Lüchow ist das erste und einzige Museum seiner Art. Gegründet und initiiert von dem wohl dienstältesten Rolling Stones-Fan der Welt: Ulli Schröder. Auf rund 1.000 Quadratmetern finden sich für den echten Fan erstaunliche Exponate rund um die Rolling Stones - und ihre ehemaligen Bandmitglieder. Stimmig und liebevoll in Szene gesetzt. Im ersten Stock befindet sich neben einem "Groupie-Zimmer" - mit Whirlpool und goldenen Wasserhähnen - auch ein Archivraum, nebst Arbeitsplätzen und VIP-Raum (für Musiker, die im Museum auftreten). Bei einem unserer nächsten Besuche werden wir definitiv auch mal hineinschauen.

05. Dezember - Bekannt wie ein bunter Hund


Alfred ist immer für eine Überraschung gut. So auch am letzten Wochenende, als wir für einen kurzen Besuch bei Monika und ihm in Bergen an der Dumme vorbeifuhren. Schnell ging es gemeinsam zum örtlichen Weihnachtsmarkt rund um die Kirche. Wir kamen kaum einen Meter weit, ohne dass Alfred angesprochen wurde. Er ist ein Künstler, Kommunikator, Inspirator und - dazu kamen wir später im Antik-Café bei Stachelbeerbaiser-Torte und Kaffee -  Genießer. "Ihr müsst unbedingt nächsten Sonnabend mit nach Dannenberg zu einer interessanten Ausstellung mitkommen - ich möchte euch mal ein paar Leute zeigen." waren seine Worte, als wir schon im Aufbruch begriffen waren. Keine Frage - wir kommen gerne wieder.

04. Dezember - 节日快乐


Seit über 45 Jahren gibt es bereits das chinesische Restaurant "Westsee Palast" in direkter Nähe zu unserem Studio in Wohltorf. Ungefähr einmal im Monat ist es auch für uns Tradition dort einzukehren, und ohne in die Karte zu schauen Ente nach Art des Hauses zu bestellen. Vor einigen Jahren wurden die Sitzpolster neu bezogen und es kamen später auch neue Fenster, aber das war es dann auch schon mit den Neuerungen. Verlässlichkeit ist Trumpf. Und doch tat und tut sich etwas. Zuerst fiel uns im Sommer die schöne Bepflanzung im Aussenbereich auf und jetzt gibt es sogar eine kleine Weihnachtsdekoration. Wenn man genau hinsieht ist sogar zu erkennen, dass der Weihnachtsmann aus China kommt. In China wird Weihnachten ebenfalls begangen, allerdings heißt es dort Konsumfest und am 24. Dezember herrscht ein riesiger Einkaufstrubel. Wir wünschen schonmal allen Chinesen ein "Frohes Fest" und Happy Shopping.

03. Dezember - "Bleibt bitte genau so"


Am Ende ihres Familienshootings blieben Constanze und Marcus noch kurz im Studio stehen. Das Blitzlicht war ausgeschaltet. Die Kinder sprangen durch den Flur, froh, dass es nun endlich wieder nach Hause ging und plötzlich ergab sich die Situation für dieses Portraitbild der beiden. 
Unserer kurzen Bitte, genau so stehen zu bleiben und nur ein klein wenig zu agieren, wurde gern anfgenommen und es entstand etwas, was wir für den Zauber der Fotografie halten: Intimität. Nicht gekünstelt, nicht posierend, einfach im Moment seiend. Danke für euer Vertrauen über all die Jahre.

02. Dezember - Schattenwurf


Tim und Struppi gehören zu unseren Lieblingscomics und jeden Morgen werden wir von diesen Beiden daran erinnert, ebenfalls abenteuerlustig in den Tag zu starten. Keine Langeweile, sondern Aufregung, Spannung und jede Menge Abwechselung. Und wenn dazu morgens noch die Sonne scheint und dabei einen so imposanten Schatten wirft, beginnt unser Tag mit einem Foto und einem Zitat aus "Tim und Struppi und das Geheimnis der Einhorn": Haddock: "Sie... äh sie sie wissen schon was sie da tun oder!?" Tim: "Mehr oder weniger..." Haddock: "Was denn jetzt mehr oder weniger?" Tja, das wissen wir manchmal auch nicht so genau, aber genau so kann der Tag für uns beginnen!

01. Dezember - Allez les Bleus


Dieser Ausruf, der in der französischen Revolution seinen Ursprung hatte, ertönt heutzutage vor allem bei Fussballspielen der französischen Nationalmannschaft. Die sind ja bekannterweise sehr erfolgversprechend in die Weltmeisterschaft in Katar gestartet. Und es wäre nicht verwunderlich, wenn sie zumindest ins Endspiel kommt. Bei der deutschen Mannschaft würden wir uns schon über das Erreichen der K.O.-Runde freuen (stand beim Schreiben dieses Artikels noch nicht fest). Frühestens im Finale könnten dann die beiden Mannschaften aufeinander treffen. Gestern Abend bei einem Vorbereitungsspiel am Fussball-Kicker stand es am Ende 10 zu 6 für Deutschland. Entsprechend gelöst wurde anschliessend gefeiert. Wenn das mal kein gutes Omen ist!

30. November - Ach Du schöne Bilderwelt

"Oh wow, das sieht hier ja aus, wie auf Instagram!" war unser Ausspruch, als wir gestern den gedeckten Kaffee-Tisch bei Maya sahen. Der Genuss musste also ein paar Minuten warten, damit wir ein Foto - in diesem Fall nicht für Instagram, sondern für unseren Blog - machen konnten. Doch so recht wollte es nicht gelingen. Auf Instagram sieht alles immer irgendwie noch schöner aus, als in der Realität. Hier verhielt es sich allerdings genau umgekehrt und es wollte einfach nicht gelingen. Der Tisch sah in Wirklichkeit viel schöner aus als jedes Foto, welches wir machten. Woran es lag? Daran, dass wir es nicht mit dem Telefon inklusive den entsprechenden Filtern gemacht haben? Daran, dass wir nicht noch ein extra Licht angemacht haben oder etwa daran, dass wir nicht so wirklich an uns halten konnten und den köstlichen Applecrumble lieber früher als später verspeisen wollten? Wir wissen es nicht so genau. Wahrscheinlich war es von allem ein bisschen. Auf jeden Fall war es ein wunderbares Beispiel dafür, was die Mobiltelefone heutzutage an Qualität, aber auch an einer permanenten Verschönerung und damit  Verzerrung der Wirklichkeit liefern. Wir werden in unserem Berufsleben mit diesem Thema immer wieder konfrontiert und versuchen, diesem "Filter-Schönheitswahn" durch "ehrliche Fotografie" mit wenig Nachbearbeitung die Stirn zu bieten. Das gelingt auch. Nicht immer, aber immer öfter. 
Und ja, der Crumble hat so gut - äh nein: noch besser - geschmeckt, wie er aussieht.

29. November - Es kommt (manchmal) eben doch auf die Länge an 

 

Reibrührschweißen. Fünfzehn Meter am Stück. Stromschienen für den Nahverkehr. Was in unserer Kindheit ein Traum für den Bau einer Spielzeugeiesenbahn gewesen wäre (dieses ewige Gefummel mit den kurzen Schienen ... und dann war es außerdem auch noch fürchterlich teuer) ist heutzutage eine Spezialität der Firma Riftec aus Geesthacht. Seit vielen Jahren begleiten wir diese innovative Firma nun schon, die in ihren Anfängen auf dem Gelände der ehemaligen GKSS-Forschungsgesellschaft (heute Helmholtz) auf diesem Gebiet forschte und entwickelte. Das Reibrührschweißen ist eine der effizientesten Arten, Werkstoffe in sehr schneller und automatisierter Weise zu verbinden. Dazu ist es präziser, als wenn es von Menschenhand gemacht gemacht würde. Besonders gefreut hat uns das Wiedersehen mit vielen langjährigen Mitarbeitern dieser Firma - für uns ist das immer ein besonders gutes Anzeichen für eine gelungene Unternehmenskultur. Fünfzehn Meter Stromschiene hätten in unserer Kindheit wohl für mehr als die ganze Spielzeugeisenbahn gereicht - ein Traum wäre das schon gewesen ...

28. November - Nach der Ausgabe ist vor der Ausgabe


Heute gab es bei Kaffee, Tee und Keksen ein Teamtreffen mit interessantem Austausch zu den letzten und kommenden Ausgaben der Lieblingsadressen Sachsenwald und Vier- und Marschlande. Alexandra, Danika, Frauke und wir saßen gut zwei Stunden zusammen, diskutierten über mögliche Verbesserungen, Zeitpläne sowie über die Optimierung des gesamten Produktionsablaufs und merkten wieder einmal, wieviel Spaß uns die Arbeit an diesen Projekt macht. Altbekannte Kunden zu besuchen, neue Kunden mit ihren Produkten kennenzulernen, positive Rückmeldungen zu bekommen - all das ist für uns immer noch so spannend wie bei der ersten Ausgabe vor vielen Jahren. Durch die Arbeit an diesem Projekt wird uns die Schönheit unserer Heimatregion immer wieder vor Augen geführt und wir gehen mit geschärftem Blick durch die Welt - immer auf der Suche nach etwas Neuem. Mit das Schönste an den Lieblingsadressen ist dabei unser Team: so unterschiedlich wir auch sind - so perfekt ergänzen wir uns. Dafür sind wir sehr dankbar.

27. November - Auf ein Kännchen


"Das darf man doch noch sagen, oder?" drang heute zu uns an den Tisch, als wir bei Kaffee und Kuchen saßen und einfach nur die Menschen um uns herum beobachteten. Der weitere Verlauf ging im allgemeinen Stimmengewirr unter und ließ Raum für unzählige Interpretationen. "Wir müssen Weihnachten zu deinem Vater." klang erst einmal nicht besonders fröhlich, aber wer weiß, welche Geschichte dahinter steckt. Nach dem zweiten Stück Kuchen und etlichen Tischwechseln mit neuen Besuchern drangen noch andere Stimmfetzen zu uns durch: "Jetzt aber mal ehrlich ..." blieb dabei besonders hängen. Was meint "man" mit diesem Satz eigentlich genau? JETZT aber mal ehrlich  - und ansonsten nicht … oder was? Was wir alle im Laufe eines Tages so an unterschiedlichen Phrasen von uns geben ist schon beeindruckend. Und wenn wir dann noch alle Sätze, die die Worte "eigentlich" oder "aber" beinhalten dazu nehmen, haben wir ein großes Potpourri an Sätzen, die Ausdrücken, was wir "eigenltich vielleicht aber" gar nicht so meinen. 
Schön war es dennoch, die Aussicht auf die Elbe bei herrlichem Kaffee und Kuchen zu genießen, dabei zu schweigen, diese Gesprächsfetzen aufzuschnappen und darüber nachzudenken. Übrigens: die Himbeer-Quark-Torte war ein Gedicht.

26. November - Happy Birthday 

 

Darf man sich selber feiern? Ja, unbedingt! Und so feiern wir heute den 1.000 Beitrag auf unserem Meerfreiheit-Blog. Anfang 2020 während unserer Reise für die Familie gedacht, hat er sich mittlerweile verselbständigt. Es macht uns Freude, jeden Tag für den Beitrag Fotos zu machen, darüber zu sprechen und dann den jeweiligen Text zu schreiben. Die Rückmeldungen, die wir bekommen, sind Ansporn genug weiterzumachen. Und oft ertappen wir uns selbst beim Stöbern auf unserem Blog, der mehr und mehr zum Tagebuch wird. Die ersten Einträge vom März 2020 lassen noch nichts von den heute weltweit beherrschenden Themen erahnen, fuhren wir doch vollkommen unbeschwert Richtung Südeuropa. Und dann kam alles ganz anders - aber das könnt ihr ja selbst nachlesen …

25. November - Mehr Kekse braucht das Land


Eine Krise jagt die Nächste. Was ist zu tun? Vorräte anhäufen? Frieren? Klopapier bunkern? Nichts genaues weiß man nicht und besser "haben als brauchen" ist die Devise! In diesen unsicheren Zeiten werden vielerorts schonmal ordentlich Vorräte für den kommenden Winter gehamstert. Und an was haben wir dabei zuallererst gedacht? An Kekse. Kekse? Was ist denn das für eine sonderbare Idee? Kekse sind so ziemlich das Letzte, was man in diesen Krisenzeiten braucht - mal ganz abgesehen von dem Energieverbrauch beim Backen - Minister Habeck wird die Hände über dem Kopf zuammenschlagen. Aber jetzt mal im Ernst: können diese Augen lügen? Wir finden: Nein. Denn es sind unsere geliebten Engelsaugen mit Himbeergelee gefüllt. Einfach himmlisch. Sozusagen Soulfood im besten Sinne. Die Krisen dieser Welt können uns gerade mal am Arsch lecken. Jedenfalls bis morgen. Dann sehen wir weiter.

24. November - Monumental


Wir kennen Theresa und Johannes nicht und doch wünschen wir ihnen alles Glück und viel Liebe für ihr gemeinsames Leben. Denn wenn die beiden auch nur annähernd so sympathisch sind oder mindestens so gut aussehen, wie auf diesem Bild, dann können es nur liebenswerte Menschen sein. Jetzt mal im Ernst, da haben sich die Freunde der beiden mächtig ins Zeug gelegt und wirklich viel Liebe zum Detail walten lassen. Selten haben wir so schöne "Vogelscheuchen" auf einem Feld gesehen - jedenfalls kann man diese beiden dafür perfekt weiterverwenden - das wäre dann auch noch richtig nachhaltig.

23. November - Süßer die Glocken nie klingen?


Weihnachten gehört in Dänemark zu den beliebtesten Festen des Jahres. Die zum Teil lustigen Weihnachtsbräuche, wie zum Beispiel das Tanzen um den Baum, das vorweihnachtliche Füttern der "Julenisse" (damit diese kleinen Hausgeister keinen Schabernack treiben) und das Finden der Mandel in der Süßspeise "Risalamande" werden bis heute in vielen Familien ausgiebig zelebriert. Natürlich wird auch ohne Ende gesungen und dabei auch sicher das ein oder andere alkoholische Getränk zu sich genommen. Zumindest hatten wir diesen Verdacht, als uns diese - an einem Straßenstand angepriesene Weihnachtsdeko - in die Hände fiel. Ob der auf dem Stein oben befindliche Wichtel allerdings noch gesungen hat, ist nicht überliefert. Die Engelein wird er aber sicher singen gehört haben …

22. November - Die Ruhe am Meer


Schneeflöckchen, Weißröckchen,

wann kommst du geschneit?

Du wohnst in den Wolken,

dein Weg ist so weit.


An dieses Lied müssen wir im Winter bei Schneefall automatisch denken. Es gibt kaum etwas Schöneres, als den weißen Flocken hinterherzuschauen. Und wer einmal bei Nacht durch ein Schneegestöber fuhr, dabei im Scheinwerferlicht den herabfallenden Schneeflocken zusah, der versteht diesen Zauber, der von der Natur "ganz in weiß" (OK, das ist ein anderes Lied …) ausgeht. An der See kommt zusätzlich noch das Gefühl der absoluten Einsamkeit dazu. Die Landschaft verwandelt sich und mutet surrealistisch an. Wir haben uns auch schon gefragt: Wie fühlt sich eigentlich eine Schneeflocken, wenn sie auf das Wasser trifft? Und ja, wir geben es zu: für eine verschneitere Landschaft waren wir heute früh dann doch etwas zu spät unterwegs und nur wenige Stunden später war der erste Winterzauber auch schon wieder vorbei.

21. November - Auf Schatzsuche


Das Größte war für uns als Kind das Suchen eines Schatzes. Nach Möglichkeit sollte es ein echter Piratenschatz sein - so wie bei Pippi Langstrumpf. Nur gab es leider keine Schatzinsel in der Nähe und wir mussten bis zu den Sommerferien warten. Dann ging es meistens an die See. Mit Eimer und Schaufel wurde dort der Strand abgesucht und allerlei Kostbarkeiten eingesammelt. Erst viele Jahre später kam dann ein erster "echter" Schatz: Bernstein - auch als Gold des Nordens bekannt. Am besten zu finden nach einer stürmischen Nacht, genau an der Wasserkante zwischen den kleinen Steinen und dem leichten Strandgut. Geduld und ein gutes Auge sind die Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Schatzsuche. Kendo und Greta können leider trotz ihres ausgezeichneten Geruchsinns nicht wirklich mithelfen, kommen aber immer wieder neugierig angerast, damit ihnen ja nichts entgeht. Wir denken heute noch an einen erfolgreichen Bernstein-Finde-Tag zurück: Am Strand von St. Peter-Ording fanden wir innerhalb weniger Minuten eine große Handvoll der schönsten Bernsteine und konnten unser Glück kaum fassen. Die Hoffnung auf einen richtigen Piratenschatz haben wir seitdem nicht aufgegeben. So wird bei jedem Besuch an der Nordsee fleißig gesucht und heute wurde Mareike wieder fündig. Na gut, nach einem echten Piratenschatz sieht das nicht gerade aus, aber ein Anfang ist gemacht.

20. November - Horizonterweiterung


Es gibt nicht viele Orte, an denen man einen so weiten Blick hat wie am Meer oder, wie hier auf dem Foto, an der Elbe bei Dömitz. Wir lieben die Weite der Nordsee in St. Peter-Ording, den Rundum-Blick über die Ostsee im Norden Bornholms und Mareike außerdem die Dänische Nordseeküste. Besonders an diesen Orten wird uns immer bewusst, wie "eingeengt" wir in unserem täglichen Leben sind. Stundenlang schauen wir freiwillig - oder für die Arbeit - auf Bildschirme, zoomen in Bilder hinein, um auch noch den letzten Pickel zu entfernen und vergessen dabei nur allzuoft den Blick zu heben, um ihn schweifen zu lassen. Wofür das wichtig sein soll, wurden wir einmal gefragt. Ganz einfach: Um die "Scheuklappen" abzulegen, den Blick in die Ferne zu lenken, um auf neue Ideen zu kommen, sich optisch einmal "durchzuschütteln". Das ist mindestens genauso wichtig, wie das mehrfache Lüften am Tag. Und das Spazierengehen (am liebsten mit den Hunden). Um unsere Gedanken wieder fließen zu lassen.

19. November - "Die Post ist da"


Was an manchen Tagen fast schon wie eine Drohung klingt und von dem hochgeklappten Briefkastendeckel bereits von weitem angezeigt wird, entpuppte sich heute als schöne Bescherung. Wir holten nicht etwa Versicherungsunterlagen, Rechnungen oder Werbemittel hervor, sondern den neuen Torquato-Katalog - mit unserem Titelbild darauf. Er kam sehr passend mit dem jetzigen Mini-Kälteeinbruch ins Haus. Und da wir vor ein paar Tagen eh schon die ersten drei Sterne aufgehängt haben, fehlen jetzt nur noch Kekse und Kaffee und schon kann Weihnachten kommen. Papperlapapp - wir stellen gerade fest: Sonntag in einer Woche ist ja erst der erste Advent. Doch die Zeit rast. Dann fangen wir am besten gleich mal mit dem Backen unserer Lieblingskekse an: den Engelsaugen oder auch Husarenkrapferln. Und die Holzengel (mit den elf Punkten) können sich so langsam auch schon einmal warmspielen.

18. November - Vorgezogener Adventskaffee


Mit Baumkuchen aus Salzwedel und einem halb versteckten Weihnachtsmann auf dem Tisch ... Alle Jahre wieder zieht es uns zu Alfred und Monika nach Bergen an der Dumme. Diesmal waren die beiden auch nicht nicht ganz so weit entfernt wie sonst, denn wir starteten von Dömitz aus. Die beiden Neuwendländer erzählten uns begeistert von ihrer Annahme für die Kulturelle Landpartie 2023 und so wird im nächsten Mai zum ersten Mal auch auf ihrem Grundstück bei dieser weit über die Grenzen des Wendlands hinaus bekannten Veranstaltung ihre Kunst präsentiert. Die Kulturelle Landpartie findet vom 18. bis 29. Mai 2023 an über 70 Orten im Wendland statt und lockt jedes Jahr tausende von Besuchern in die Region. Wir freuen uns jetzt schon darauf, Alfred und Monika spätestens dann wiederzusehen. Doch unsere Gespräche drehten sich nicht nur um die Kunst. Diese Vielfältigleit ist es, die wir im Austausch mit den beiden so wertschätzen. Neben den künstlerischen Interessen ist es unter anderem auch die Lust am Genuss, die uns verbindet. Und so fuhren wir nach zweieinhalb Stunden des intensiven Austausches zufrieden und mit einigen interessanten Buchtipps im Gepäck wieder in unser Hotel zurück.

17. November- "Es ist ein...


...e Lieblingsadresse!!!" Hä? Wieso? Die neuen Lieblingsadressen sind doch bereits in der letzten Woche erschienen. Richtig - die aktuellen Lieblingsadressen Sachsenwald haben bereits in der letzten Woche "das Licht der Welt erblickt". Doch unser "neues Baby", die Lieblingsadressen Vier- und Marschlande, gibt es erst seit heute. Die allererste Ausgabe. Druckfrisch und gebührend in der Alten Deichkate gefeiert. Wir hatten in den letzten Wochen und Monaten das Vergnügen, die schönen Hamburger Stadtteile der Vier- und Marschlande und die dort beheimateten Gewerbetreibenden etwas besser kennenzulernen und konnten einige neue "Schätze" entdecken. Auch landschaftlich war es ein ein Genuss. Wann immer wir ein wenig Zeit zwischen den Terminen hatten, saßen wir auf dem Deich und schauten in die Ferne. Das war für uns fast so schön wie der Blick auf die Ostsee vor Bornholm und so entspannend wie Yoga oder eine Meditation. Wir können nur dazu raten: schnappt euch ein Heft und nichts wie hin in die Vier- und Marschlande!

16. November - Es könnte alles so schön sein …


…  wenn nur dieses oder jenes anders wäre. So ist es nun aber einmal nicht. Was bleibt, ist der nüchterne Blick auf die Realität. Und der sieht in Bezug auf Dömitz zwiespältig aus. Auf der einen Seite hat Dömitz eine tolle Lage - direkt an der Elbe - doch auf der anderen Seite führt eine Durchgangsstraße mitten durch die Altstadt, die bevorzugt von LKW benutzt wird. Es gibt eine große Festungsanlage mit Museum, die jedoch nur wenige Öffnungszeiten hat. Schöne Altstadthäuser - die meisten von ihnen aufgegeben. Hotel am Hafen mit sensationellem Ausblick - mittlerweile zu einer Hotelkette gehörend und ein wenig in die Jahre gekommen. Diese Gegenüberstellungen ließen sich noch weiter führen und zeigen nur stellvertretend das Leid etlicher kleiner Gemeinden: zu wenig Kaufkraft, zu wenig Anziehungskraft. Zu wenig Tatkraft von jedem Einzelnen (also von uns allen), die wir lieber im Internet unsere Waren bestellen oder zum Essen die Tiefkühlpizza wählen. Dann dürfen wir aber bitte in ein paar Jahren nicht über die Unattraktivität der Innenstädte jammern. Was man in Dömitz zum Beispiel wirklich gut kann, ist den Kopf frei zu bekommen, einfach abzuschalten, den Spaziergang auf dem Deich genießen und dabei wieder die ein oder andere Idee für die Gegenwart und Zukunft zu bekommen. Und diese Ruhe an der Elbe ist einfach himmlisch.

15. November - Die Welt ist auch nur ein Dorf


Bereits bei unserem ersten Besuch in Dömitz an der Elbe ist uns das Restaurant "La Taverne" in der Nähe des Hafens aufgefallen und wir fühlten uns sofort an einen Urlaub in der Bretagne vor einigen Jahren erinnert. Damals aßen wir in Auray mehrmals in einem Bistro köstliche Crêpes und Galettes - jeweils mit einem "Fin de Bretagne" zum Abschluss. Eine ähnliche Küche bietet Florent in seinem Restaurant in Dömitz an. Neben eben genannten Mehlspeisen findet man aber noch weitere französische Spezialitäten auf der Speisekarte des gebürtigen Franzosen. Nachdem wir gestern Abend nach einem super Käsefondue mit dem sympathischen Tavernier noch eine ganze Weile ins Gespräch kamen und dabei eine Menge über seine Philosophie und Einstellung zum Genuss und frischen Lebensmitteln erfuhren, verabredeten wir uns spontan für heute Vormittag zu einem Fotoshooting für unseren Blog mit ihm und seinem Mitarbeiter Sascha. 
Bei unserer gemeinsamen Vorliebe für exzellente - möglichst biologische - Lebensmittel blieb es nicht aus, dass wir auch das Thema Slow Food am Wickel hatten. Schnell fiel hierbei der Name Jens Witt und wir können nicht sagen, wer von uns verdutzter aus der Wäsche schaute: Florent oder wir. Florent erfuhr von uns, dass wir Jens 2020 kennengelernt haben und dank seiner Hilfe bereits mehrere Slow Food Chefs kennenlernen durften und von Florent erfuhren wir, dass Jens vor einigen Wochen bei ihm essen war und mindestens genau so begeistert gewesen ist, wie wir gestern. Und so gingen wir mit der Bitte im Ohr, Jens einen lieben Gruß von Florent zu überbringen - was wir gerne machen werden. So klein ist die Welt. Und so schön.

14. November - Die Sache mit dem Nichts


Alle Jahre wieder kommt Ende Oktober die Frage nach einem Wunsch zu meinem Geburtstag auf. "Christian, hast du dieses Jahr vielleicht mal einen Wunsch?“ Meistens lautet meine Antwort, dass ich mir Nichts wünsche. Als Antwort kommt nicht etwa ein "Okay ", sondern eine leicht enttäuschte Miene. Auch meine Beteuerung, dass ich alles habe, nichts vermisse und auch so glücklich bin, lässt meistens eine Ratlosigkeit zurück. Gelernt habe ich, dass Menschen besser damit umgehen können, wenn Wünsche eher zu groß oder unrealistisch sind, als wenn es überhaupt keinen Wunsch gibt. Genauso hat es einige Zeit gedauert, bis meine Schwiegermutter verstanden hat, dass ich zwar die Geste des Süssigkeitentellers zu Weihnachten oder Ostern mag, trotzdem lieber auf selbige verzichte möchte. Glücklich war ich heute morgen über das Nichts-Geschenk von Mareike, hatte sie es doch geschafft, auch für das Nichts ein passendes Geschenk zu finden. Und als ich schon dachte, ich komme um Geschenke ganz herum, gab es am Abend dann doch noch eine große Überraschung: Opernkarten für uns beide. Das hat mich dann doch sehr gefreut, genauso wie das Lächeln in Mareikes Augen, auch wenn es wieder nichts mit dem Nichts  war.

13. November - "Nie sollst Du mich befragen …




… woher ich kam der Fahrt, noch wie mein Nam' und Art!" Über dieses Frageverbot in Wagners Oper Lohengrin rätseln wir nun schon einige Inszenierungen lang und sind noch zu keinem abschliessenden Ergebnis gekommen. Heute Abend war es (schon) wieder soweit - liegt die letzte Oper doch erst einige Wochen zurück - denn nach der Oper ist vor der Oper. Dieses Mal ging es nach Lübeck. Dort begann vor einigen Jahren unser Wagner-Wahnsinn mit unserer ersten "Der Ring des Nibelungen" Inszenierung. Auch wenn die Lübecker Oper nicht zu den bekanntesten Opernhäusern in Deutschland zählt, sind wir bis heute begeistert von der damaligen Aufführung. Der Einstieg in die Welt Richard Wagners wurde uns von unserem Freund (und ausgebildeten Opernsänger) Alexander sehr leicht gemacht. Innerhalb von zwei Stunden erzählte er uns anhand von musikalischen Beispielen so viel über die Wagners Ton- und Dichtkunst, dass es uns damals sofort fesselte. Heute wurde Lohengrin inszeniert und das Stück brachte uns zurück zu unseren Wagner-Wurzeln nach Lübeck. Ein tolles Theater- und Opernhaus ganz ohne Schnickschnack, dafür gemütlich, unaufgeregt und familiär. Entfernte Bekannte haben wir dort auch noch getroffen und dazu die bis jetzt schönste und spannendste Inszenierung von Lohengrin, die wir in den vergangenen Jahren sehen durften, erlebt. Stimmlich auf höchsten Niveau, musikalisch ein Genuss, die Chorszenen einfach himmlisch und die Inszenierung psychologisch so spannend und zugleich stimmig, dass wir überlegen, im kommenden Frühjahr noch einmal zum Lohengrin nach Lübeck zurück zu kommen. Der Wahnsinn, beziehungsweise das Rätselraten, geht weiter. Wie schön, dass es nicht auf alles eine Antwort gibt.

12. November - Gut behütet


Auch so eine doppeldeutige Bezeichnung. Auf der einen Seite meint es einfach nur "mit einem Hut bedeckt" zu sein und auf der anderen Seite "sich behütet" - im Sinne von beschützt - fühlen. Bei diesem Motiv in der Lauenburg Altstadt fühlten wir uns zuerst einfach nur beobachtet, so wie uns diese vier Gesichter anschauten. Es sind oft nur Sekundenbruchteile, die entscheiden, ob wir noch einmal umdrehen, um ein Foto zu machen oder eben auch nicht. Selten rational zu erklären. Meistens (oder immer) ist es eine Bauchentscheidung. Gepaart mit Entdeckerfreude, dem Wunsch zu wissen, was hinter der Tür oder dem Fenster ist. Und solange diese Freude am Entdecken uns begleitet wissen wir, dass es die richtige Berufung ist - wir fühlen uns also im übertragenen Sinne "gut behütet".

11. November - Echte Handarbeit …


… kommt selten ohne Beinarbeit aus. Wie bitte? Was wir damit meinen? Das hier: Wir hatten heute neben viel Holz auch das ein oder andere Bein vor der Linse. Die Zimmerer sind jetzt seit genau einer Woche auf unserem Grundstück und das kleine Holzhaus nimmt schneller seine Form an als gedacht. Im Gegensatz zu der doch oftmals sehr gedämpften Arbeitsatmosphäre in verschiedenen Büros - jedenfalls so, wie wir es schon auf dem ein oder anderen Shooting erlebt haben - herrscht hier bei der Arbeit eine gute Stimmung. Das liegt sicherlich auch an dem für diese Jahreszeit doch sehr mildem Wetter. Zum Abschluss unseres Besuchs auf der Baustelle setzten wir gleich noch einen Tipp aus der Nachbarschaft in die Tat um und fuhren nach Hitzacker zu Ritas Mittagstisch - dort gab es regionale Küche in Spitzenqualität. So kann das Wochenende beginnen.

10. November - Feste feiern


Darum ging es gestern Abend bei der Präsentation der neuen Ausgabe Lieblingsadressen Sachsenwald. Es war einfach schön zu sehen, wie ein Großteil der auch wieder in dieser Ausgabe präsenten Firmen im Waldhaus Reinbek zusammen kamen, um sowohl die druckfrische Ausgabe durchzublättern, als auch sich persönlich zu sehen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Die drei Stunden vergingen rasend schnell, es blieb wie so oft zu wenig Zeit, um mit jedem zu sprechen, trotzdem war es für alle ein Fest. Zu einem persönlichen Austausch gibt es einfach nichts vergleichbares, kein Zoomcall, kein noch so ausgefeiltes virtuelles Treffen kann es damit aufnehmen. Deshalb: lasst uns Feste feiern!

09. November - Wann kommt er denn nun eigentlich, der Winter?

"Der Winter kommt" heißt ein Spot des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Er handelt von dem hilflosen Versuch des Ministeriums, der Gesellschaft zu erklären, was bereits Achtjährige zum Thema Energiesparen wissen sollten. Vor gut drei Wochen haben wir hier schon einmal darüber geschrieben und schon damals war uns unklar, wer damit eigentlich erreicht werden sollte. Da wir aber das Selber-Machen dem Nichtstun vorziehen, haben wir unsere Ideen zu diesem Thema in dem folgenden Spot zum Ausdruck gebracht. Und wer den Original-Spot noch einmal sehen möchte, kann dies hier tun: https://www.youtube.com/watch?v=ks3Ou-JLTes

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08. November - Ein ganz normaler Tag im November


"Das sieht ja fast wie eine Weltuntergangsstimmung aus..." Uns fielen sofort Filme wie Armageddon – das jüngste Gericht, The Day after Tomorrow oder 2012 – Das Ende der Welt ein und nur wenige Augenblicke später fing es auch noch zu regnen an. Dieses imposante Farbspiel am Himmel wechselte innerhalb von Sekunden sein Aussehen. Für so einen Moment spielt die Kameramarke übrigens keine Rolle - wir gestehen, diese beiden Fotos sind mit einem Handy fotografiert worden (nicht mal mit einem Aktuellen). "Pfui!" werden jetzt vielleicht einige unserer Leser denken oder "Das hätte ich von denen jetzt aber nicht gedacht." Letztendlich zählt jedoch nur das Ergebnis. Denn das Wort Photographie kommt aus dem Griechischen und bedeutet in etwa Mit Licht zeichnen und das stimmt ja nun bei diesen Fotos hundertprozentig, oder?

07. November - "Was hängt denn da?"


Diese Einleitungsfrage aus einem Sketch von Helge Schneider ("Erziehung" - wenn es irgendjemand interessiert) würde auch auf diese Maske passen, die da anscheinend mit viel Bedacht an einen Holzstamm drapiert wurde. Überhaupt sieht man allerorten Masken, die scheinbar achtlos weggeworfen wurden oder einfach nur aus der Jackentasche gefallen sind. Über den Nutzen derselben wollen wir hier jetzt nicht sprechen, wohl aber über so manche Beobachtung, die wir gemacht haben - und zwar nicht nur im Wald: Manche Menschen tragen ihre Masken tatsächlich beim Spazieren gehen in der Natur, beim Joggen oder auch beim Fahrradfahren. Das sieht in unseren Augen eher befremdlich aus. Ob wir jemals wieder ganz ohne Masken auskommen werden, liegt in den Sternen. Nur eine Bitte hätten wir dann doch noch: Leute, nehmt eure Masken bitte mit und entsorgt sie richtig.

06. November - Eine Reise in sechs Etappen


Reisen ist schön. Reisen mit einem Thema ist oft noch schöner. Ob Wandern oder auf musealer Entdeckungstour, ein Thema lenkt den Blick auf einen Ausschnitt der Region und schärft die Sinne. Vor vielen Jahren waren wir des öfteren in Palermo und einmal waren wir dabei auf den Spuren des Buches "Palermo sehen und sterben". Wir besuchten die im Buch beschriebenen Orte mafiöser Verbrechen und fotografieren dort jeweils ein Bild als Erinnerung. Unsere gestrige Reise fiel etwas kürzer aus und dazu brauchten wir uns noch nicht einmal großartig bewegen. Nur ab und zu zum Kühlschrank und eine neue Flasche öffnen. So führte uns die Reise von Adelsdorf in Mittelfranken, über Unterzaunsbach, Schlammersdorf, Weißenohe, Ahorntal bis nach Bayreuth in Oberfranken. Das einhellige Fazit nach den sechs Etappen: Wiederholung unbedingt erwünscht - und zwar am liebsten dann vor Ort.

05. November - Errungenschaften der Menschheit


Haben wir uns in den letzten 20 Jahren eigentlich ernsthaft weiter entwickelt? Wenn man das Bild betrachtet, könnte man sagen: Ja, denn heute haben zum Beispiel viele schon zwei Handys - ein privates und ein geschäftliches. Oder unsere Beobachtung heute morgen auf einem Supermarktparkplatz: Vatti bliebt im Auto sitzen, Mutti geht einkaufen und als sie dann zurück kam, drückte Vatti den automatischen Heckklappenöffner. Hurra, was für ein Fortschritt!
Was für großartige Verbesserungen wir doch haben in unserer mordernen Welt. Oder doch nicht? Die allermeisten Erfindungen zielen ja darauf ab, es uns bequemer zu machen. Uns nicht mehr so viel bewegen und denken müssen. Hometrainer oder Fitnessstudios sind auch so eine Sache. Statt mit dem Fahrrad zum Einkaufen zu fahren, stellen sich die Menschen lieber zuhause auf ihren Hometrainer oder fahren gar mit dem Auto zum Fitnesscenter, um dann dort aufs Laufband zu gehen. Irgendwie bescheuert. Noch so ein Beispiel: unsere "Gläubigkeit" an die Allwissenheit von Google. Bevor wir den Kopf anschalten, googeln wir lieber schnell und glauben dann einfach einen Querschnitt der ersten drei Einträge im Internet. Dabei führt eben genanntes Verhalten leider nicht dazu, dass wir schlauer werden - genau das Gegenteil ist der Fall.
Und ob es wirklich ein Fortschritt ist, immer und überall erreichbar zu sein ist mehr als  zweifelhaft. Naja, es gaukelt uns immerhin ein Stück weit unsere eigene Wichtigkeit vor.

04. November - Die Aufraffer


"Wisst ihr eigentlich wie schwer es manchmal für uns ist, den Hintern hochzubekommen und nicht am Ohrensessel kleben zu bleiben?" Mit diesen Worten erzählten uns Timm und Angelika augenzwinkernd von ihrem zweimal wöchentlich stattfindenden Tangokurs, an dem sie, wenn sie erst einmal am Unterrichtsort in Hamburg angekommen sind, mit großer Begeisterung und Leidenschaft teilnehmen. Überhaupt nahm das Thema Musik einen großen Raum bei unserem gestrigen Treffen ein. Ob es um die Sommerlichen Musiktage Hitzacker ging, die die beiden schon seit Jahren regelmäßig besuchen oder um unsere Liebe zu den Opern Richard Wagners - das gemeinsame Interesse an Musik brachte uns zum Schwärmen. So ist die Vorfreude auf die nächste Oper - in unserem Fall Lohengrin in Lübeck - nach dem gestrigen Abend noch einmal ein ganzes Stück gewachsen.

03. November - Der Rastlose


"Wo ist denn eigentlich Erwing?" - war unsere zweite Frage, nachdem wir gestern bei Barbara, mit der wir zum Fotografieren verabredet waren, und ihm in Martfeld angekommen waren. Und in der Tat, lange bevor wir die beiden zusammen für ein Foto vor der Linse hatten, hörten und sahen wir nichts von dem quirligen Schauspieler, der eben nicht nur Schauspieler, sondern auch gefragter Kulissen-Erdenken und -Umsetzer ist. Genau das war es auch, was er gestern den ganzen Tag über tat: Kulissen bauen. Er stellte mit Leinen bespannte Holzrahmen her, bevor diese später bemalt werden sollen. Mit bewundernswerter Engelsgeduld rackerte sich Erwing dazu Bahn für Bahn an dem Stoff ab, den er auf Keilrahmen spannte, nur um ihn dann wieder stellenweise zu lösen, neu zu spannen und manchmal sogar - mit einem leichten, fast unhörbaren Fluch auf den Lippen - die Prozedur von neuem zu beginnen, weil doch mehr Falten als zulässig im Stoff waren. Wie schön, dass er am Ende wenigstens zum Essen ein klein wenig Zeit hatte, denn nicht nur wir haben ihn vermisst, sondern ebeso Kendo und Greta. Barbara erwähnte auch gleich nach der Pause: "Alle Hunde lieben Erwing." Nicht nur die Hunde tun dies ...

02. November - "Was sich neckt, das liebt sich."


Wer kennt nicht dieses Sprichwort? Genauso wie "Verliebtes Paar, küsst Euch mal ..." Auch mit anderen Reimen dieser Art kommt man damit in der Schule in Berührung - oder bei Barbara und Erwing. Wie sagte Barbara so schön: "Ohne Kabbelei ist eine Beziehung doch total langweilig!" Wir können dem nur zustimmen und erfreuen uns an den vielen Begegnungen mit den beiden sympathischen Künstlern, die eine rund ums Kochen und der andere für alles auf und hinter der Theaterbühne. Und so ganz nebenbei gibt es diese vertrauten und liebevollen Momente wie auf diesem Bild. Da können wir nur sagen: Kabbelt euch weiter!

01. November - So bekloppt muss man erstmal sein


Das war die spontane Reaktion einer Bekannten auf unseren letzten Opernbesuch vor ein paar Tagen in Hamburg. Was sie damit vermutlich ausrücken wollte, war eher ihr Erstaunen über unseren mittlerweile fünfzehnten Besuch einer Oper von Richard Wagner in diesem Jahr. Wir geben es gerne zu: ein wenig bekloppt oder - netter ausgedrückt - begeistert sind wir von der Musik, den Texten und vor allem von den Handlungen dieser Opern. Auch, wenn wir den "Fliegenden Holländer" bereits viermal gesehen haben, ist es doch jedesmal ein neues Erlebnis. Trotzdem haben wir uns zuhause erneut mit einer Einführung von Stefan Mickisch auf CD vorbereitet und außerdem die Einführung der Hamburgischen Staatsoper genossen. Keine schlechte Wahl, denn wo kann man schon einmal während des "Unterrichts" so ungeniert essen und trinken? So eine reduzierte Inszenierung, wie in Hamburg, haben wir noch nicht erlebt. Christian hat sich im Vorfeld auch so einige Gedanken gemacht, ob diese moderne Inszenierung etwas für seine Mutter sei, doch die waren vollkommen überflüssig. Ihre Reaktion lautete nur: "Das war einfach großartig!" Die Aufführungsdauer von zwei Stunden und zwanzig Minuten ohne Pause kam uns allen extrem kurz vor. Das lag nicht zuletzt auch an den vielen grandiosen Chorszenen, die für so manchen Gänsehautmoment sorgten. Auf dem Nachhauseweg klang uns die Musik noch in den Ohren und wir fuhren mehr oder weniger schweigsam durch die Nacht. 
Zu guter Letzt sei erwähnt, dass gerade Lohengrin in Lübeck gespielt wird und wir könnten schon wieder ... Herrlich bekloppt! 

31. Oktober - Heimat ist eben Heimat ist eben Heimat


Klingt wie eine Floskel, ist es aber nicht. Wenn Christian sich mit Ingo trifft, dann meistens in der Pappenheimer Wirtschaft in der Papenhuder Straße in Hamburg Uhlenhorst. Dieses Lokal - oder besser: diese Gastwirtschaft - zeichnet sich vor allem durch ihre fränkischen Speisen und Getränke aus. Klar, dass sich hier vor allem Christian besonders wohl fühlt. Es ist tatsächlich schon vorgekommen, dass er eine Träne der Rühseligkeit verdrückt hat. 
"Ach, Du musst heute nicht mehr mit dem Auto fahren?" war bei ihrem letzten Treffen Ingos Bemerkung über die zweite Bierbestellung. Zur dritten gab es dann keinen Kommentar mehr. Jedesmal ein anders. Hauptsache dunkel, malzig und mit Röstaromen. Das Wagner Bräu war dann am Ende der "Gewinner". Zu Essen gab es zuerst Schweinsbraten mit Rotkohl und Kloß (oder besser: anderthalb Klößen), danach noch ein Schmalzbrot und als Mareike etwas später zu den beiden stieß, noch einmal zwei Nürnberger Bratwürste mit Sauerkraut. Soviel Zeit muss sein. Genauso wie für das fast schon obligatorische Foto von Ingo. Heimat eben.

30. Oktober - "Das Fundament ist am wichtigsten!"

... schrieb uns Ralf, als wir ihm diese Fotos schickten. Und in der Tat fühlte es sich wundervoll an, als am vorigen Freitag dieses Fundament innerhalb von nicht einmal 90 Minuten gegossen wurde. Endlich beginnt unser kleines Bauvorhaben bei Hitzacker im Wendland. Die Holzwände werden parallel in der Zimmerei vorgefertigt und wenn alles nach Plan läuft, geht es schon am siebten November mit deren Aufstellung weiter. Ausser Kaffee kochen, Brötchen schmieren, interessiert in der Gegend rumstehen und zugucken konnten wir zwar nichts machen, aber es war trotzdem großartig dabei zu sein. Außerdem war es interessant zu beobachten, wieviel Handarbeit nötig ist, um ein Haus zu bauen - und das trotz modernster Maschinen. Zu philosophischen Überlegungen hat uns Ralfs Aussage übrigens auch noch gebracht: ist nicht ein gutes Fundament die Basis für fast alles im Leben? 

29. Oktober - Oh Hamburg, Du Perle


Es muss hier einfach mal gesagt werden: Christian betreibt häufig Hamburg-Bashing. Meistens, um damit Mareike zu ärgern. Er unterstellt dann gerne Menschen, die Hamburg als die schönste Stadt der Welt betrachten, dass es ihnen einfach nur an Reiselust fehle und außerdem hätten sie auch noch einen beschränkten Horizont. Dazu sagen wir jetzt ermal nichts weiter.
Aber dann das: So ganz ohne Vorwarnung schickte er Mareike dieses Foto vom abendlichen Blick über die Alster auf den Fernsehturm mit den Worten: "Schau mal, wie schön."
"The Times They Are a-Changin’ " sang einst Bob Dylan. Da muss was dran sein. Mal sehen, wie lange diese "Liebe" anhält.

28. Oktober - Es steht ein Klo im Nirgendwo


Heute sind wir dezent poetisch unterwegs. Immerhin fuhren wir extra ein zweites Mal an dieser skurrilen Örtlichkeit vorbei, um dieses einsame Klohäuschen am Wegesrand im Nirgendwo zu dokumentieren. Keine Baustelle weit und breit. Sieht so vielleicht schon die Notversorgung bei einem möglichen Blackout aus? Weil ja auch die Wasserversorgung betroffen sein könnte, ist das vielleicht als letzte Zuflucht gedacht. Aber im Winter und dann auch noch ungeheizt? Ungemütlich. Wir sehen in unserer Fantasie schon eine lange Schlange an Wartenden. Adé du stilles Örtchen.

27. Oktober - Hundeleben 

 

Manche Hunde leben auf dem Sofa in einer Etagenwohnung. Manche in einem Haus mit eigenem Garten. Wieder andere fristen ihr Dasein in einem Zwinger und dann gibt es noch etliche, die im Tierheim auf ein neues Zuhause warten. Dann gibt es Hunde, die auf der Straße leben und einige wenige gar in einer Tasche - ja, das gibt es tatsächlich auch. Und diese kleine Zeitgenossin, der wir gestern Abend in der Papenhuder Straße begegnet sind? Das ist eine freundliche Kneipenhündin, die uns zwar zuerst anbellte, dann aber neugierig wurde und nichts gegen ein bisschen Abwechslung einzuwenden hatte. Die restliche Kneipengesellschaft winkte uns zu sich, was wir allerdings ablehnen mussten, da Kendo und Greta bereits auf uns warteten. Auf dem Weg nach Hause fragten wir uns noch, wie es sich wohl so lebt als Kneipenhund - so ganz ohne Alkohol? 
Gut, dass Hunde nicht sprechen können ...

26. Oktober - "Stoppt den Krieg" 

 

Seit dem 24. Februar dieses Jahres lesen wir Tag für Tag und auch bei Nacht auf den HVV-Bussen diese Aufforderung. Wer mag sich das ausgedacht haben? Der Vorstand? Die Gewerkschaft? Die Marketing-Abteilung? Vielleicht sogar Putin selbst? Wer weiß das schon so genau? Und wer ist eigentlich nicht für den Weltfrieden und andere fromme Wünsche? Und dann bleibt noch die Frage nach dem Adressaten. Wer kann diesen Krieg wirklich stoppen? Der Papst? Olaf Scholz? Wir alle, wenn wir nur laut genug "Stopp“ rufen? Die Frage lautet doch eher: Kann es irgendwann wieder Frieden geben, ohne dass die Grenze zwischen der Ukraine und Russland von unabhängigen Beobachtern überwacht wird? Frieden ist nicht nur das Ausbleiben von Gewalt, sondern auch ein Zustand, in dem man entspannt und vertrauensvoll leben mag und kann. Bis dahin ist der Aufruf leider nichts als eine leere Worthülse. 

25. Oktober - Der Klang der blauen Gitarre


Neugierig bleiben ist das Lebensmotto von Bill. Mit seinen 75 jähren ist er aktiv wie nur wenige Menschen in unserem Umfeld. Gerade ist sein zweiter Roman "Der Klang der blauen Gitarre" im Lektorat und kommt im nächsten Frühjahr in den Buchhandel. "In meinem zweiten Buch habe ich mich an mir abgearbeitet." erzählt Bill uns bei unserem heutigen Besuch in Mölln, wo er bereits seit über 40 Jahren wohnt. Und in der Tat stand Bill - genau wie sein Protagonist - 1969 ebenfalls vor der Frage, sich auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges nach Kanada abzusetzen. "Er macht viele Fehler in seinem Leben, kehrt am Ende an den Ausgangsort der Handlung zurück und ich kann von mir ebenfalls sagen, dass ich in meinem Leben Fehler gemacht habe, dadurch auch andere Menschen ohne Absicht verletzt habe, so ist das wohl, wenn man zurückblickt." Ob Bill ein drittes Buch schreiben wird, ist noch vollkommen offen. Da hätte sein Wunsch nach einer mehrmonatigen Auszeit in der Bretagne zurzeit eine größere Bedeutung. Zum Abschied gab Bill uns dann noch mahnend mit auf den Weg: "Bleibt neugierig!"

24. Oktober - Wohin geht die Reise?


Ist dieses Bild des leeren Pools in Dömitz an der Elbe möglicherweise ein Vorbote des Untergangs großer Teile der Hotellerie und Gastronomie in Deutschland ungeahnten Ausmaßes? Seit Jahren ist bereits das Landgasthofsterben in vielen Orten zu beobachten. Entweder ist es die nicht geregelte Übergabe an die nächste Generation, fehlendes Interesse seitens der jungen Menschen, in diesem auch körperlich sehr anstrengendem Beruf zu arbeiten oder aber die wirtschaftliche Situation ließ an ein Weitermachen nicht denken. Das ging schon lange vor Corona los. Die letzten zwei Jahre taten ihr Übriges, gepaart mit der massenhaften Abwanderung von Jobs aus dem Gastgewerbe. Und als wäre das alles noch nicht schlimm genug, haben wir seit diesem Jahr zusätzlich extrem gestiegene Energiekosten. Es sind dabei nicht nur die Heizkosten der oft großen Lokalitäten, die eine entscheidende Rolle spielen, sondern auch der Energiebedarf in der Küche. Die Preissteigerung im Energiesektor kann dabei nicht oder nur unzureichend an den Gast weitergegeben werden, da insgesamt durch die Inflation eine Konsumzurückhaltung entstanden ist. Ein Teufelskreislauf: ohne zahlende Kunden keine Umsätze, trotzdem aber laufende Kosten. Und jetzt erst beginnt die dunkle und kalte Jahreszeit, die nicht nur mehr Energiekosten nach sich zieht, sondern auch auf die Konsumentenlaune drückt. Ohne treue Kunden, ohne familiäre Unterstützung im Betrieb und ohne Eigentümer des Hotels oder des Restaurants zu sein, wie soll das finanziell zu schaffen sein? Nur indem wir trotzdem Essen gehen und auch mal anderswo Übernachten - ansonsten können wir das Licht in Deutschland bald komplett ausmachen.

23. Oktober - Der Mann mit dem guten Geschmack


Dass Johann Andreas Schernikow schon 1807 einen ausgezeichneten Geschmack hatte, durften wir heute bei unserem Besuch in Salzwedel erfahren und erschmecken. Schernikow entdeckte mit dem Baumkuchen ein wohlschmeckendes Rezept in Lüneburg und brachte dies flugs in seine Heimatstadt Salzwedel, wo eben genanntes Gebäck seitdem ungebremst seinen Siegeszug antrat.  

1842 übernahm Joachim Friedrich das Geschäft seines Vaters, welches 1865 von König Wilhelm der IV. von Preußen Salzwedel besucht wurde und dieser ernannte JFS zum königlichen Hoflieferanten. Wir wollen jetzt nicht mit der gut 200 jährigen Geschichte langweilen. Nur soviel sei verraten: das gut gehütete Geheimrezept leistet bis heute hervorragende Dienste. Und so hieß es heute nachmittag für uns im Café Kruse: Draußen nur Kännchen.

22. Oktober - Schildbürgerstreich


Auf dem Weg nach Dömitz fuhren wir heute hinter Boizenburg über die B195 vorbei an Wiesen, Feldern und Wäldern. Die Sonne schien. Kaum Autos unterwegs. Ein dünn besiedelter Teil Deutschlands entlang der ehemaligen Zonengrenze. Wir sprachen über unsere Wünsche für die nächste Zeit. Ob und wie zufrieden wir mit unserer jetzigen Situation sind, was wir verändern möchten, über den Krieg in der Ukraine, die daraus resultierende Energieverteuerung und was wir persönlich dazu beitragen können. "Halt mal an! Hast du das gerade gesehen? Das glaube ich jetzt nicht!" Es ist tatsächlich schwer zu verstehen, warum diese Bank dort irgendwo im Nirgendwo steht. Sei’s drum. Sie steht da halt etwas einsam. Aber wozu muss da noch dieses Schild stehen? Damit man sieht, dass dort kein Mülleimer ist? Sozusagen für das Offensichtliche? Irgendwie verstörend. Es gibt tatsächlich neben der Energie noch etliche andere Möglichkeiten, bei denen gespart werden kann. Dies gilt gerade für Bereiche, die durch die öffentliche Hand verwaltet werden.
So  fahren wir zum Beispiel jedesmal aufs Neue irritiert die Straße zu unserem Studio herunter, an der auf einer Länge von ungefähr 700 Metren seit etwa zwei Jahren sage und schreibe 29 Halteverbotsschilder stehen. Das muss man planerisch erst einmal schaffen. Und kostenlos sind diese Schilder auch nicht.

Aber damals waren wenigstens Strom und Gas noch erschwinglich.

21. Oktober - Ein Mann. Ein Bart. Ein Wort.


"Hey, der Bart steht dir aber gut!" Mit diesen Worten begrüßten wir Jan-Phillip beim Betreten seines Ess- und Genusswarenladens in Aumühle vor genau einer Woche. "Danke, aber der kommt morgen ab." war seine Erwiderung. Als wir ihn jedoch baten ein Portraitfoto von ihm mit Bart machen zu dürfen, versprach er uns, mit dem Rasieren bis dahin zu warten. Und heute - genau eine Woche später - war es dann soweit. Wir fanden endlich die Zeit im Fricke's vorbei zu schauen, in der Hoffnung, dass der Bart noch nicht ab war. Und siehe da: Ein Mann, ein Wort - der Bart war noch dran. Das Foto entstand einfach zwischendurch, nur einmal kurz unterbrochen von zwei Kindern, die ihr Taschengeld in Süssigkeiten investierten wollten. Vollkommen unkompliziert, keine Frage nach dem "Warum?“, sondern einfach mit Spaß an der Sache. Dazu gab es noch einen leckeren Kaffee und wie immer interessante Gespräche  genug Themen gibt es zurzeit ja.

20. Oktober - Das "Green-Team"


Es gibt so viele Berufe, bei denen man die Menschen, die sie ausüben, kaum zu Gesicht bekommt und ohne die wenig bis gar nichts läuft. Angefangen beim Lokomotivführer über Reinigungskräfte, bis hin zu Greenkeepern. Die meisten Golfspieler wollen keine Greenkeeper sehen, wenn sie ihrem Hobby nachgehen, sehr wohl aber auf einer exzellent gepflegten Golfanlage unterwegs sein. Heute waren wir im Golfclub am Sachsenwald, um die Greenkeeper sichtbar zu machen. Denn zur Platzpflege gehört weitaus mehr, als nur das Grün perfekt zu pflegen. Es müssen die Abschläge, die Fairways, die Roughs, die Bunker, das Vorgrün und viele andere Bestandteile einer Golfanlage ebenfalls bestens in Schuss gehalten werden, damit ein ungetrübtes Spielvergnügen gewährleistet werden kann. Und das Ganze natürlich ohne den Einsatz von Chemie, was die wenigsten Nichtgolfer wissen. Denn es gibt strenge gesetzliche Auflagen zur Pflege von Golfanlagen. Und auch im Winter gibt es auf einer Anlage keine Langeweile, müssen nicht selten Sturmschäden beseitigt, Wege ausgebessert, bereits bestehende Bahnen umgebaut werden und das ein oder andere Wildschwein ferngehalten werden. Wenn im Sommer dann die Spieler schon sehr früh unterwegs sein können, bedeutet das ebenfalls, dass die Platzpflege schon mit den ersten Sonnenstrahlen beginnt und oft in der Dämmerung mit dem Ballsammeln auf der Driving-Range endet. Ein sehr abwechslungsreicher Beruf. Wir durften heute beim Fotografieren eine tolle Mannschaft in Dassendorf erleben - ein echtes "Green-Team" eben!

19. Oktober - Drahtseilakt


Dass an diesen dünnen Drähten, beziehungsweise an dem Strom, der durch sie hindurchgeleitet wird, buchstäblich unser Gegenwart und Zukunft hängt, hätten wir vor ein paar Monaten noch nicht gedacht. Die aktuelle Energieknappheit führt uns unsere Verwundbarkeit deutlich vor Augen. Dabei geht es nicht nur darum, wie angenehm warm wir es zuhause haben, sondern auch um die industrielle Zukunft Deutschlands. Vor ein paar Wochen waren wir Teil einer Gesprächsrunde, bei der aus ein Vertreter der großen deutschen Industriebetriebe anwesend war. Ihm zufolge gibt es in nicht wenigen deutschen Unternehmen Überlegungen, Teile der Produktion ins Ausland - zum Beispiel in die USA -zu verlegen. Da solche Planungen nicht von heute auf morgen umzusetzen sind, sind sie auch genauso wenig kurzfristig wieder zu stoppen. Um es einmal leicht sarkastisch auszudrücken: Dann erfüllen wir in der Zukunft womöglich alle unsere CO2 Ziele, benötigen dann aber auch jede Menge Therapeuten und Psychiater für die Menschen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben.

18. Oktober - Das Tatortsyndrom


Sind wir Deutschen wirklich so? Muss man uns immer mit dem Holzhammer kommen? Sind wir tatsächlich schwer von Kapee? Beim allwöchentlichen Tatort geht es ja ohne erhobenen Zeigefinger schonmal gar nicht. Subtile Mimik? Angedeutete Gesten oder düstere Geschichten ohne einen moralisch, ethisch oder anderweitig korrekten Hintergrund? Fehlanzeige - dafür gibt es aber jede Menge problembehafteter Ermittler. Leider ist kaum eine Folge mal so raffiniert wie ein skandinavischer Krimi. Von dem Licht, der Stimmung und der Kameraführung wollen wir gar nicht erst anfangen. Gänzlich fassungslos waren wir heute allerdings als wir feststellen mussten, dass der neue Werbespot des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zum Thema Energiesparen ernst gemeint war. Man traut uns scheinbar gar nichts zu. Treuherzige Dackelblicke direkt in die Kamera, gepaart mit Mensch*innen jeglicher Couleur (man möchte hier ja niemanden ausschließen), die Energiespartipps zum besten geben, mit denen die meisten von uns bereits seit der Grundschule vertraut sind und dazu noch so gefilmt, dass wir es auch nicht schlechter hätten machen können ... Naja, vielleicht sollte es dadurch ja besonders authentisch wirken.
Die Macher von Monthy Python hätten sicher ihre Freude an diesem Meisterwerk deutscher Filmkunst gehabt. Wer heute noch etwas zu lachen (oder zu weinen) haben möchte, sollte sich diesen Clip unbedingt anschauen.
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=ks3Ou-JLTes

17. Oktober - Eine Rheinländerin in Hamburg


Sonjas Herzlichkeit und Offenheit ist ansteckend. Sie hat viel positive Energie und, wie wir im Laufe unseres Gespräches feststellten, auch die Kraft und Ausdauer diese Energie in konkrete Ziele umzusetzen. Das hat uns sehr beeindruckt. Denn ursprünglich hat Sonja im kaufmännischen Bereich gearbeitet und sich erst vor einigen Jahren für eine Ausbildung zur Heilpraktikerin entschieden. Dabei hatte sie schon früher den Wunsch anderen zu helfen. Nach einem sehr erfüllendem Praktikum als Hebamme stellte sich leider heraus, dass sie zu alt für eine Ausbildung war. Sich unterkriegen lassen galt für sie allerdings nicht und heute ist Sonja froh, sich von ihren Träumen nicht verabschiedet zu haben. Neben ihrer Tätigkeit als Heilpraktikerin ist sie auch als Trauerbegleitung nach Fehlgeburt, Totgeburt und plötzlichem Kindstod aktiv. In ihrer Freizeit interessiert Sonja sich vor allem für Schnelligkeit und Präzision. Als Beifahrerin im Motorsport liebte sie es an Rallyes teilzunehmen und seit kurzem hat sie das Sportschießen für sich entdeckt. Seit diesem Herbst ist die Altengammerin amtierende Schützenköingin der Bergedorfer Schützengesellschaft. Fast vergessen hätten wir unser eigentliches Ansinnen: Ein Foto von ihr für die Lieblingsadressen Vier- und Marschlande zu machen, aber das hat zum Glück dann auch noch geklappt.

16. Oktober - Herstwimmelbild


Passend zum schönen Wetter, kam gestern der Torquato-Herbstbrief mit unserem Titelfoto von der Pilzpfanne. Seit wir das Motiv vor einigen Wochen fotografiert haben vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht an Pilze denken, die Pilzpfanne nachkochen oder Pilzsammlern im Wald begegnen. Einfach köstlich und dabei rasend schnell zuzubereiten. Mit Brot. Oder Nudeln. Oder Kartoffeln. Fast egal - einfach immer lecker. Kann denn Essen süchtig machen? Von uns aus gibt es ein klares "Ja" als Antwort. Vorhin waren wir im Wald mit den Hunden und haben versucht, unsere Augen für Pilze zu schärfen.

16. Oktober - Utopia?


Nein! Die Photopia ist keine Utopie (auch, wenn sich das ein oder andere heute noch sehr utopisch anhörte), sondern die neue Messe rund um die Fotografie und Nachfolgerin der Photokina in Köln. Und es ist die Messe der Bilder. Ob still oder bewegt spielt dabei keine Rolle. Laut und bunt muss es auf so einer Messe natürlich auch zugehen. Ohne permanente Musikbeschallung läuft da gar nichts. Dazu noch viele "super coole" Fotografen (wir natürlich mittendrin) mit einer Leica um den Hals und schon ist man Teil des Jahrmarktes der Eitelkeiten. 

Es gab auch den einen oder anderen interessanten Vortrag, einen kurzen Plausch unter Freunden und ein wenig Prominenz - zumindest in Fotografenkreisen. Und das ist ja auch schonmal was!

14. Oktober - "An apple a day keeps the doctor away"


Getreu dieses Mottos ernteten wir heute erneut einige unserer eigenen Äpfel. Was zuerst wie ein Spaziergang aussah, entwickelte sich zu einer ernsten Angelegenheit. Um jeden Apfel wurde gerungen: Die eisten von ihnen hingen leider zu hoch im Baum und so mussten wir in immer schwindelerregende Höhen hinaufklettern, um zumindest einen Korb voller Äpfel mit nach Hause zu nehmen. "Eat an apple on going to bed, and you'll keep the doctor from earning his bread." war übrigens das Origanlsprichwort und soll angeblich zum ersten Mal in einer walisischen Zeitschrift im 19. Jahrhundert veröffentlich worden sein. In der Tat enthalten Äpfel eine große Menge an Vitaminen und Spurenelementen. Christians Großmutter aß aus diesem Grund jeden Abend vor dem Zubettgehen einen Apfel. Aber Achtung: Die Säure der Äpfel löst ein wenig den Zahnschmelz an, deshalb sollte man nicht gleich im Anschluss die Zähne putzen (das gilt übrigens auch morgens).

13. Oktober - Man trifft sich immer zweimal im Leben

… oder dreimal oder viermal oder …
Das erste Zusammentreffen mit Karsten fand vor fast zwanzig Jahren statt, als Christian einen Imagefilm für die Fußballer der "Alten Herren" des SV Altengamme erstellt hat. Er hat Karsten als offenen, verbindlichen, freundlichen und bescheidenen Menschen wahrgenommen, aber viel mehr Kontakt gab es darüber hinaus nicht. Viele Jahre später - 2019 - begleiteten wir die Fusion der Volksbank Raiffeisenbank (Bargteheide, Bergedorf, Stromarn) und der Vierländer Volksbank fotografisch und da stand er plötzlich wieder vor uns. Immer noch offen, verbindlich, freundlich und bescheiden. Dieses Mal allerdings nicht im Fußballtrikot, sondern im Anzug und in der Funktion als eines der Vorstandsmitglieder der Vierländer Volksbank. 2021 kreuzten sich unsere Wege erneut, denn da wurde wieder fusioniert und wir fotografierten knapp 500 Personen - dieses Mal "ohne Krawatte". Und wir trafen Karsten zum dritten Mal. Unverändert unverkrampft und nahbar. Heute kam es dann zu unserem vierten Aufeinandertreffen im Rahmen eines Fototermins für die Lieblingsadressen. Und was sollen wir sagen? Es war wie immer schön Karsten zu sehen. Es war zwar nur kurz - denn gleich darauf musste er wieder in eine Besprechung - aber wie immer: freundlich, offen, bescheiden … doch wir wiederholen uns. Gerne!

12. Oktober - Pokale, Pokale, Pokale


So weit das Auge reicht schauten uns heute Pokale an ... Im Kaufhaus Vierlanden erwartete uns Bettina zum Fotoshooting und erzählte mit einen Leuchten in den Augen von ihrer Lieblingsmaschine: Einer computergesteuerten Gravurmaschine, die Texte oder Siegernamen in Pokale, Orden oder Medallien graviert. Uns war nicht bewusst, was für eine unglaublich große Vielfalt es an Pokalen, Auszeichnungen, Orden, Trophäen und Teilnahme-Medaillen gibt. Als Bettina uns von der Bedeutung dieser Auszeichnungen erzählte, mussten wir unwillkürlich an den französischen Film "Man muss mich nicht lieben" aus dem Jahr 2005 denken: In einer Szene entlädt sich die ganze aufgestaute Wut des Hauptdarstellers gegen seinen im Altersheim lebenden Vater, der nie auch nur ein einziges liebes Wort an seinen Sohn gerichtet hat. Er bezichtigt seinen Vater, der ihn in seiner Jugend von Tennisturnier zu Tennisturnier geschleift hatte, all seine damals gewonnenen Pokale achtlos weggeworfen zu haben. Der Vater erwidert daraufhin nichts und sie gehen schweigend auseinander. Monate später, nachdem sein Vater gestorben ist, räumt sein Sohn das Zimmer im Altenheim aus und entdeckt oben auf dem Kleiderschrank eine Sporttasche mit eben diesen in seiner Jugend gewonnenen Pokalen.
Solch eine rührend-traurige Geschichte haben wir heute zwar nicht gehört, aber dafür von Eltern, die ihren Kindern - sofern sie nicht unter den ersten Plätzen gelandet sind - Pokale oder Medallien als Trostpreis kaufen und das hat uns ebenfalls sehr berührt.
 


11. Oktober - Intensiver Blick - intensive Gespräche


Ach Arne, war das wieder schön bei Dir und Deiner Mutter im "Heimathäppchen" in Reinbek. Normalweise haben wir eine enge Zeitplanung von Termin zu Termin. Bei euch wird das alles aufgehoben und die erste Frage lautete heute: "Lust auf einen Kaffee?" Na klar - gerne doch! 
Dann kamen schon die nächsten Gäste und wollten erst einmal versorgt werden. Also entspannen und den Kaffee genießen. "Wie sieht es denn mit einem Stück Küchen aus?" Oh ja! Ebenfalls gerne! Selbstgebackenen Pflaumenkuchen mit Streuseln und Schlagsahne. Perfekt. Danach setzten sich Mutter und Sohn gemeinsam an den Tisch für das Foto für die Lieblingsadressen - alles herrlich unkompliziert. Danke für diese kleine Auszeit mit Gesprächen über Gott und die Welt und über eines von Arnes Lieblingsthemen: Brettspiele und ihre fotografische Darstellung - denn davon hat er schon etliche abgelichtet und natürlich auch gespielt.

10. Oktober - Eigentlich …


… ist "eigentlich" ein Unwort. Wir benutzen es häufig. Doch was bedeutet es, beziehungsweise welche Bedeutung gibt es dem Gesagten? "Eigentlich würde ich gerne vorbeikommen." ... bedeutet was genau? Dass man keine Lust oder keine Zeit hat? Dass man sonstwie verhindert ist? "Eigentlich hätte ich diesen Kinofilm auch sehen wollen." Tja, wenn es wirklich wichtig gewesen wäre, hättest Du es doch gemacht, oder? Und nun zu uns: Eigentlich fotografieren wir sehr gerne in schwarzweiß, aber bei diesem Motiv konnten und wollten wir der Farbgebung des Herbstes nicht widerstehen. Dazu sind diese Farben einfach zu intensiv und wir konnten uns kaum sattsehen an dieser Schönheit. Beim nächsten Mal versuchen wir es vielleicht doch einmal in schwarzweiß. Aber eigentlich wäre das doch bedauerlich, oder?

09. Oktober - Total verlernt 

 

"Na klar! Jede polnische Frau und jeder polnische Mann kann Pilze sammeln und vor allem richtig bestimmen." klärte uns heute eine freundliche Pilzsammlerin im Sachsenwald auf unsere Frage, ob Sie uns bei der Pilzbestimmung helfen könne, auf. Das haben wir nie so richtig gelernt. Unsere Omas hatten dieses Wissen noch, aber schon zwei Generationen weiter ist dieses Wissen verloren gegangen. Einen Steinpilz würden wir wohl noch erkennen. Aber sonst? Lieber auf Nummer Sicher gehen und abgepackt im Supermarkt kaufen, anstatt sie im Wald selbst zu sammeln. Es könnte ja gefährlich sein … 
Dabei schmecken Pilze mit Zwiebeln in der Pfanne angebraten, eventuell mit Rührei und etwas Baguette einfach himmlisch und nirgends sind sie so frisch, wie eben aus dem Wald kommend. Wir haben übrigens Maronen gefunden und dem freundlichen Ehepaar überlassen, aber immerhin haben wir wieder etwas gelert.

08. Oktober - Ganz schön mutig

Es gibt so Begegnungen, die einfach nachwirken. So wie die mit Melanie. Wir haben uns gestern im Rahmen eines Fotoshootings für die Lieblingsadressen Vier- und Marschlande kennengelernt und trauten unseren Ohren kaum. Melanie ist ein Paradebeispiel dafür, dass man im Laufe seines Berufslebens die unterschiedlichsten Dinge machen und sich dennoch immer selbst treu bleiben kann. Nach dem Abitur machte sie eine Ausbildung bei der Polizei, um kurz danach festzustellen, dass dieser Beruf nichts für sie ist. Danach wechselte sie in die Logistikbranche und stieg dort innerhalb weniger Jahre als einzige Frau in ihrer Abteilung zur Personalleiterin mit Prokura auf. Und wo an dieser Stelle vermutlich viele gesagt hätten: "Das ist doch der perfekte Job, den mache ich jetzt bis zum Rest meines Berufslebens.", nahm sie einen Wechsel in der Führungsetage - und die damit einhergehende wachsende Unzufriedenheit ihrerseits - zum Anlass, noch einmal ganz von vorne zu beginnen. Vor zwei Jahren kam dann der radikale Schnitt. Sie eröffnete 2020 ihr Brautmodegeschäft "Villa Marina" und verkauft dort seitdem selbst entworfene und in Deutschland geschneiderte Brautkleider. Seit kurzem sogar als eingetragene Marke. Da auch die Herren nicht zu kurz kommen dürfen, gibt es außerdem exklusive Herrenmode aus Österreich in der Villa Marina, die ihr Partner "an den Mann" bringt -  auf Wunsch sogar mit Whisky- oder  Rum-Tasting. Ein separater Bereich hierfür ist gerade in der Entstehung. Als wir nach unserem kurzweiligen Fotoshooting noch bei einem Kaffee zusammensaßen, konnten wir kaum glauben, was wir alles hörten. Und als wir dann den Glanz in Melanies Augen wahrnamen, der immer dann aufblitzte, als sie von ihrem Business sprach, waren wir uns ganz sicher: sie ist hier genau in ihrem Element. Und wenn nicht schon der nächste Kunde auf uns gewartet hätte, hätten wir sicher noch viel länger beisammen sitzen können.
www.villamarina-brautmode.de

07. Oktober - Wo Hamburg am schönsten ist


Trattoria da Enzo in der Hamburger Neustadt ist seit vielen Jahren eine Institution. Gemütlich, zugleich laut und vor allem sehr lecker. Alle paar Jahre treffen Maren und Christian sich dort zum Austausch. Die beiden kennen einander über dreißig Jahre und schätzen die Arbeit und Interessen des jeweilig anderen sehr. Maren arbeitet gerade an einem fotografischen Langzeitprojekt. Sie begleitet ein Jahr lang den Kattendorfer Hof von der Aussaat bis zur Ernte - inklusive der Tierhaltung, Maren fotografiert auf dem nach den strengen Demeter-Richtlinien arbeitenden Hof, schreibt dazu über das Erlebte und liebt, beziehungsweise lebt den Gedanken der solidarischen Landwirtschaft. Jedes der seltenen - aber dafür umso herzlicheren Treffen - ist eine Inspiration zu noch mehr eigenen Projekten, nicht zu ruhen und neugierig im Leben zu bleiben. An dem gestrigen Abend gehörten die beiden mit zu den ersten Gästen des Abends und traten als zwei der letzten auf die Straße, um wieder einmal die Schönheit Hamburgs an diesem speziellen Flecken zu bewundern.

06. Oktober - Prep prep hooray!

Vor einigen Wochen wurden wir gefragt, ob wir unter die Prepper gegangen seien (wir berichteten), was wir natürlich verneinten. Doch als wir gestern den Wecktopf wieder einmal hervorholten, um einige Gläser (unser eigenen) Äpfel und Birnen einzukochen, konnten wir uns ein Schmunzeln nicht verkneifen, weil wir wieder an diesen Satz denken mussten. Doch eigentlich lassen wir nur aufleben, was unsere Großeltern und deren Vorfahren immer schon gemacht haben: nämlich die selbst geernteten Lebensmittel haltbar. Es ist schon verrückt: heutzutage gehen wir lieber in einen Supermarkt, um dort in Plastik verpacktes Bio-Gemüse zu kaufen, anstatt mal eine Brombeere im Wald direkt vom Strauch zu essen - es könnte ja der Fuchsbandwurm daran kleben. Dies ist nur eines von vielen Beispielen welches zeigt, dass unser Verhältnis zu den ursprünglichen, natürlichen Lebensmitteln, die in unserer unmittelbaren Umgebung wachsen, in den letzten Jahrzehnten sehr gelitten hat. Können wir doch kaum noch eine Beere am Strauch erkennen, ohne zuvor die passende App auf dem Smartphone befragt zu haben. Doch getreu dem Motto „Besser spät als nie“ möchten wir dieser "Verarmung" entgegenwirken und besinnen uns nach und nach auf die Methoden zum Haltbar-Machen von Lebensmitteln, die wir in unserer Kindheit bei unseren Großeltern noch hautnah miterleben konnten. Schade nur, dass wir damals nicht schon viel interessierter an diesen Themen waren und so leider viel Wissen verloren ging.

05. Oktober - Pure Power


Kasper ist Erfinder, Gründer, Däne und definitiv ein sympathischer Mensch. Wir haben ihn heute im Rahmen eines Business-Fotoshootings kennengelernt. Seine Firma baut elektrische Antriebe für Boote. Für sehr schnelle Boote. Weltweit gibt es eine gute Handvoll Mitbewerber um diesen rasant wachsenden Markt und EPTechnologies ist ganz vorne mit dabei. Kasper hat ehrgeizige Ziele und ein großes Herz für seine Mitarbeiter. Darüber hinaus ist er ein Genussmensch und schwärmte uns so von seiner dänischen Heimatstadt Sønderborg vor (inklusive Hotelempfehlung - das Frühstück dort soll einfach phänomenal sein), dass wir augenblicklich Lust bekamen, dort demnächst einmal hinzufahren. Warum eigentlich nicht einmal die Dänische Ostseeküste (mal ganz abgesehen von Bornholm) entdecken - bekanntlich kennen die meisten Deutschen ja eher die Nordseeküste mit ihren mehr oder weniger spannenden Ferienhaussiedlungen.

04. Oktober - Künstler, Koch und Poet


Cyril zuzuhören, wie er von den Ideen für seine Menü erzählt hat etwas so poetisches an sich, dass wir - ohne die Gerichte in Wirklichkeit gegessen zu haben - dies in einer imaginären Welt der Düfte und Geschmäcker voller Genusses getan haben. Cyril ist Koch und Künstler, Poet und Genussmensch. Als er uns dann noch von den Weihnachtsritualen in seiner Heimat in Frankreich erzählte und davon sprach, dass von sieben Uhr Abends bis ein Uhr morgens zusammengesessen und dabei die ganze Zeit über gegessen wird, saßen wir auch hier auf einmal mit am Tisch, genossen und träumen am Ende gar von Weihnachten - und das ist schon länger nicht passiert.

03. Oktober - Lange nicht mehr gemacht und doch waren wir nicht die Einzigen


Es ist einige Jahre her, dass wir zuletzt in einem Wildpark waren. Als wir gestern Abend aus Bremen nach Hause fuhren kam uns die Idee, heute morgen (wieder) einmal in aller Herrgottsfrühe - also so gegen halb sieben - aufzustehen, um als eine der Ersten vor Ort zu sein, und um dem (möglichen) Besucheransturm zu entgehen. Aus halb sieben wurde dann jedoch halb neun und als wir endlich im Wildpark Lüneburger Heide ankamen mussten wir feststellen, dass wir beiweitem nicht die Einzigen waren, die mit dieser Idee in den Feiertag starteten. So voll wie heute hatten wir es dort noch nicht erlebt. Trotzdem war es beeindruckend schön die Tiere anzuschauen und natürlich auch das ein oder andere Bild zu machen. "Die sitzen da oben ja wie Dick und Doof.", sagte ein kleines Mädchen zu ihren Eltern, als wir gerade dabei waren, die beiden Weißkopfseeadler zu fotografieren, worüber wir sehr schmunzelten. Erstaunlich, dass dieses kleine Mädchen diese Fernsehserie überhaupt kennt. Kendo und Greta schienen mit gemischten Gefühlen durch den Park zu gehen. Sie waren durchaus beeindruckt von der Vielzahl an Tieren, deren unterschiedlichen Lauten und Gerüchen, konnten aber dem überall herumliegenden Wildtierfutter einiges abgewinnen.  Nur beim Röhren des Hirsches und dem Heulen eines Wolfes ließen sie eine kurze Weile das Futter Futter sein und spitzten gebannt die Ohren. Nach über vier Stunden ging es dann für uns wieder nach Hause. Die Hunde waren platt und verschliefen den Rest des Nachmittages und wir erfreuten uns an den Tierbildern.

02. Oktober - Die Motivationskünstlerin


Wenn wir an so manchen Lehrkörper aus unserer Schulzeit zurückdenken, dann glich der eine oder die andere doch eher einem Leerkörper, als einem Motivationskünstler. So sollte das Lernen gelingen? Eher schwierig, wenn die Begeisterung fehlt. Doch genau darum geht es: Mit Begeisterung etwas vermitteln, wovon man selbst begeistert ist. Denn nur wer begeistert ist, kann auch begeistern. Genau das durften wir heute bei Barbara Stadler erleben. Die Köchin hatte uns für ein Fotoshooting für ihre Kochschule in der Nähe von Bremen gebucht und als die Gruppe zum Kochen kam merkten wir schnell, warum Barbara nicht nur eine begnadete Köchin ist, sondern eine mindestens ebenso gute Lehrerin, die Menschen mit dem "Kochvirus" infizieren kann. Uns hat das Beobachten mit der Kamera mindestens so viel Spaß gemacht wie der Gruppe das Kochen und den ein oder anderen Tipp konnten wir auch mit nach Hause nehmen. Und lecker war es dazu auch noch.

01. Oktober - Die Früchte des eigenen Gartens


"So ein Schietwetter." Das war unser erster Gedanke, als heute morgen um 7 Uhr der Wecker klingelte und wir gespannt aus dem Fenster schauten - standen doch Rasen mähen, Brombeeren in Zaum halten und Ernten auf unserem Programm. Ohne große Begeitsterung fuhren wir zwei Stunden später bei strömendem Regen los und das auch nur, weil wir uns die Gartengeräte schon ausgeliehen hatten. Es regnete leider immer noch, als wir in Hitzacker ankamen. Nach zwei weiteren Stunden besserte sich das Wetter zwar, doch zu dem Zeitpunkt waren wir schon ein wenig bedient, weil wir bis dahin noch nicht das geschafft hatten, was wir wollten. Der erste Lichtblick kam dann allerdings in Gestalt unseres "Fastnachbarn" Daniel um die Ecke, der uns erzählte, dass die bestellte Wildsalami, die Würste und der Wildschinken gerade bei ihm angekommen seien und kurz danach brachte er sie vorbei und wir plauderten noch ein wenig. Währenddessen riss die Wolkendecke auf, die Sonne kam raus und kurz bevor es für uns wieder nach Hause ging, konnten wir noch einige Birnen, Äpfel und Walnüsse pflücken oder aufsammeln, um sie in den nächsten Tagen einzukochen beziehungsweise zu trocknen. Wir sind voller Vorfreude, mehr Zeit auf unserem Grundstück verbringen zu können, im Garten zu werkeln und das in Zukunft auch bei mal besserem Wetter.

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